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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10
Sonntag, 20. Dezember 2009
Spielbericht 17. Spieltag Sonntagsspiele
Im Nordderby gegen Werder Bremen behielt der HSV verdient die Oberhand. Dabei ließen sich die Hamburger auch nicht davon verunsichern, dass sie nach der Roten Karte gegen Boateng fast eine Stunde lang in Unterzahl agieren mussten. Letztlich gingen die Gastgeber einfach leidenschaftlicher zu Werke als die Bremer, die über weite Strecken zu umständlich agierten, mit drei Lattentreffern allerdings auch Pech hatten.
HSV gegen Werder - keine Begegnung gab es in der Bundesliga-Historie häufiger. Im 91. Vergleich der beiden Nordrivalen schickte Bruno Labbadia die gleiche Elf aufs Feld wie beim 4:0 in Nürnberg. Ersatztorhüter Hesl, Rozehnal, Tavares, Trochowski, Tesche und Berg, die in der Europa League beim 0:1 in Tel Aviv eine Chance erhalten hatten, mussten wieder auf der Bank Platz nehmen. Bei Werder nahm Thomas Schaaf nach dem 3:0 in Bilbao zwei Änderungen vor. Hunt und Marin kehrten auf Kosten von Borowski und Rosenberg zurück ins Team. Auf den Außenposition wurden die verletzten Fritz und Boenisch erneut von Prödl und Pasanen vertreten.
Bei schwierigen Platzverhältnissen waren es die Hamburger, die deutlich besser ins Spiel fanden. Das Resultat war die frühere Führung durch Mathijsen, der am Fünfmeterraum unbedrängt einköpfte, nachdem Jansen Aogos Ecke am ersten Pfosten verlängert hatte (9.). Werder agierte in der Anfangsphase zu umständlich und leistete sich zu viele Fehlpässe. Anders der HSV, der seine Angriffe immer wieder schnell vortrug. Vor allem Jansen und Elia sorgten über links ständig für Gefahr. Ein ums andere Mal liefen die Hamburger gegen die aufgerückte Viererkette der Gäste nur knapp ins Abseits.
Erst nach etwa 25 Minuten fand Werder zunehmend besser in die Partie und setzte durch Naldo ein erstes Zeichen in der Offensive. Ein schöner Seitfallzieher des Brasilianers klatschte an die Querlatte (27.). Im Gegenzug erzielte Elia fast das 2:0, wurde nach Demels Flanke von rechts am zweiten Pfosten von Prödl aber noch entscheidend gestört. Doch Werder agierte nun zielstrebiger. Bei einem Konter hatte Marin nur noch Boateng vor sich, der den Bremer kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall brachte und von Schiedsrichter Florian Meyer dafür die Rote Karte sah (32.).
Der HSV hatte die richtige Antwort parat, allerdings unter gütiger Mithilfe von Tim Wiese. Nachdem Jansen von Elia schön in die Gasse geschickt worden war, eilte der Werder-Keeper völlig unnötig weit aus seinem Tor, kam mit seiner Grätsche jedoch zu spät. Aus 26 Metern schoss Jansen ins verwaiste Werder-Tor zum 2:0 ein. Die Gäste hatten durch Prödl (40.) zwar die Chance zum Anschlusstreffer, mussten kurz vor der Pause nach einer Ecke aber fast noch den dritten Gegentreffer hinnehmen. Diesmal war Wiese jedoch zur Stelle. Mathijsens Schuss aus kurzer Distanz entschärfte der Bremer-Keeper in spektakulärer Manier auf der Linie.
Nach dem Seitenwechsel ließ sich der HSV erwartungsgemäß ein wenig zurückfallen. Werder hatte deutlich mehr Ballbesitz, wusste damit aber nichts anzufangen. Die besseren Chancen hatten die dezimierten Gastgeber, die immer wieder über links kamen. Petric prüfte Wiese nach starken Einzelaktionen zweimal aus 20 Metern (52./57.). Schaaf reagierte, nahm den überforderten Prödl genauso vom Feld wie Özil. Rosenberg und Borowski sollten frischen Wind bringen. Außer einer Vielzahl von Standards sprang für die Bremer aber nicht viel raus. Nach einem Freistoß bot sich Hunt die große Chance zum Anschluss. Sechs Meter vor dem Tor traf der Bremer den Ball aber nicht richtig (65.).
In der Schlussphase ließen die Kräfte bei den Hamburgern zunehmend nach. Werder warf noch einmal alles nach vorne. Doch neben der Präzision (Frings und Borowski fanden in Rost ihren Meister) fehlte den Bremern auch das Glück. Binnen weniger Sekunden scheiterten Hunt und Marin wie schon Naldo im ersten Durchgang an der Querlatte. In der Nachspielzeit gelang Naldo per Kopf zwar doch noch das 1:2, wenig später war das mitunter hitzige Derby, in dem Schiedsrichter Meyer neben Rot gegen Boateng auch noch achtmal Gelb verteilte, jedoch beendet.
Damit überwintert der HSV, für den es am 16. Januar gegen den SC Freiburg weitergeht, auf Platz vier. Werder gastiert am selben Tag als Tabellensechster in Frankfurt.
1. FC KÖLN - 1. FC NÜRNBERG 3:0 (1:0)
Köln sicherte sich im Kellerduell gegen Nürnberg einen hochverdienten Erfolg, machte einen Sprung auf Rang 12 und verschärfte gleichzeitig die Situation bei den Franken, die als Vorletzter mit vier Punkten Rückstand zum rettenden Ufer überwintern. Die Soldo-Elf war über die gesamte Strecke das aktivere Team und den offensiv nicht stattfindenden und in der Abwehr anfälligen Gästen in allen Belangen überlegen.
Kölns Trainer Zvonimir Soldo musste nach dem 0:0 beim SC Freiburg den gelbgesperrten Maniche ersetzen, für den Yalcin auflief. Des Weiteren kam Brecko für Schorch zum Zug.
Nürnbergs Coach Michael Oenning veränderte seine Anfangsformation nach der 0:4-Heimschlappe gegen den Hamburger SV auf vier Positionen um: Judt, Bieler, Risse und Boakye spielten für Diekmeier, Maroh, Nordveidt und Eigler.
Wie in vielen anderen Stadien herrschte auch in Köln dichtes Schneetreiben. Fleißige Helfer hatten den Platz fast vollständig vom Schnee befreit, dennoch war der Rasen schwer bespielbar, weil sehr rutschig.
Die Anfangsphase gehörte den Gastgebern, die sich durch die Verteidigungslinien des FCN zu kombinieren versuchten. Dies gelang zweimal und mündete in Chancen durch Yalcin (7.) und vor allem Novakovic, dessen Kopfball Zentimeter vorbeisauste (10.).
Nürnberg agierte zumeist mit langen Pässen, Ballstafetten blieben meist schon im Ansatz stecken. Nur Risse gelang bei den schüchternen Angriffsversuchen der Gäste eine eher versehentliche Torannäherung, als seine verkappte Flanke sich gefährlich aufs kurze Eck senkte und erstmals Mondragon auf den Plan rief (9.). Ansonsten blieben die "Geißböcke" das aktivere und ballsicherere Team, auch Chihi fehlten bei seinem Distanzschuss nur Zentimeter zur Führung (17.).
Danach nahm sich die Partie eine erste Auszeit, viele Fehlpässe schon im Mittelfeld hemmten den Spielfluss. Vor allem die Franken waren im Vorwärtsgang weiterhin sehr unkonzentriert, spätestens kurz nach der Mittellinie verlor die Oenning-Elf den Ball. Es fehlte an der Entlastung, so dass die Rheinländer das dominante Team blieben.
Bis zur 37. Minute stand der Club wenigstens hinten sicher, ehe ein Standard die verdiente Führung der Soldo-Elf einleitete: Chihis Eckball flog vom Tor weg an den Fünfmeterraum, wo Geromel am höchsten stieg und aufs linke Eck köpfte. FCN-Keeper Stephan war noch dran, lenkte den Ball ab und verhinderte unfreiwillig, dass Boakye auf der Linie klären konnte - 1. Saisontor des Verteidigers.
Beide Trainer schickten zum Wiederanpfiff dasselbe Personal aufs Feld. Und auch am Spielgeschehen änderte sich nichts. Köln hielt die Gäste mühelos in Schach und blieb das gefährlichere Team. Nur Stephans Glanztat gegen Novakovic, der nach Petits Freistoßvorlage vollkommen frei aus acht Metern zum Kopfball kam, hielt die Oenning-Schützlinge wenigstens vorläufig noch im Spiel (57.). Drei Minuten später konnte Podolski den Ausflug des Club-Keepers, den er auf der rechten Außenbahn schon umkurvt hatte, nicht nutzen, weil er einfach nicht zum Abschluss kam.
Oenning reagierte auf die ganz schwache Vorstellung seiner Elf, die in der Offensive weiter an Harmlosigkeit nicht zu überbieten war - Gündogan und Charisteas kamen für Mintal und Boakye (62.), konnten aber genausowenig Akzente setzen.
Novakovic packte den Sieg dann in trockene Tücher: Judt verlor auf der rechten Seite das Leder an Chihi, der nach glänzendem Solo Podolski links anspielte. Novakovic verwertete die punktgenaue Hereingabe des Nationalspielers aus sechs Metern mühelos (70.).
Yalcin hatte schon das 3:0 auf dem Fuß (76.), das nur eine Minute später erneut Novakovic erzielte: Petit brachte eine Ecke von der linken Seite in die Mitte, wo sich Novakovic entschlossen zum Ball bewegte und vor Wolf hoch ins linke Eck einnickte.
Passend zum Tag sah Judt nach verlorenem Laufduell mit Podolski noch die Ampelkarte (84.) - der letzte "Höhepunkt" der Partie.
Die Geißböcke haben ihr erstes Spiel nach der Winterpause am 17. Januar zu Hause gegen Borussia Dortmund. Der Club macht sich am selben Tag auf die Reise zum FC Schalke 04.
Samstag, 19. Dezember 2009
Spielberichte 17. Spieltag - Samstagsspiele
Auf dem vereisten Boden der Mercedes Benz Arena kam nur mühsam ein Spiel zu Stande. Der VfB investierte mehr und ging in Führung, doch Hoffenheim kam noch vor der Pause zurück. Ein Platzverweis für Luiz Gustavo sorgte aber im zweiten Durchgang für das endgültige Übergewicht für die Schwaben gegen eine gehemmt auftretende Rangnick-Elf.
Nach dem 1:1 beim FSV Mainz 05 musste VfB-Coach Christian Gross seinen Rot-gesperrten Torhüter Lehmann durch Ulreich ersetzen. Dafür begann Nationalspieler Tasci wieder nach Verletzung. Für ihn musste Niedermeier auf der Bank Platz nehmen. Ralf Rangnick auf Seiten von 1899 Hoffenheim hatte nach dem 1:1-Heimunentschiedengegen Eintracht Frankfurt große Personalnöte. Hildebrand, Compper, Weis und Ba fielen wegen Scheinegrippe-Infektionen aus. Salihovic fehlte Gelb-gesperrt. Dafür übernahmen Haas im Tor sowie Nilsson, Vorsah, Carlos Eduardo und Maicosuel die Plätze in der Startformation.
Beide Mannschaften hatten von Beginn an große Probleme mit dem offenbar schwer zu bespielenden Platz in der Mercedes Benz Arena. Viele Zuspiele kamen nicht an, vieles blieb Stückwerk, während sich das Spiel fast aussschließlich im Mittelfeld abspielte.
Erst in der 14. Minute hatte der VfB Stuttgart eine erste kleine Chance, als sich Pobgrebnyak halblinks bis zur Torauslinie durchkämpfte und zur Mitte flankte. Dort fand das Zuspiel zwar keinen Abnehmer, doch Gebhart rauschte von rechts heran und zog ab. Mit vereinten Kräften klärte die Hoffenheimer Abwehr zur Ecke.
Stuttgart blieb dran und erspielte sich in der 20. Minute eine erste echte Gelegenheit. Wiederum konnte sich Pogrebnyak im Hoffenheimer Strafraum durchsetzen und den Ball für Träsch auflegen. Der versuchtze unbedrängt einen Direktschuss, beförderte das Sportgerät aber weit über das Gehäuse von Haas.
Auch in der 27. Minute hatte Träsch den Führungstreffer auf dem Fuß, als die Hoffenheimer Abwehr eine Gebhart-Ecke zu kurz klärte. Doch auch dieses Mal fehlte Träsch das Glück.
Doch der VfB wurde für seine Offensiv-Anstrengungen belohnt, wenngleich die Hoffenheimer dabei viel Pech hatten. Ibertsberger berechnete eine hohe Flanke in den Strafraum falsch, so dass der Ball vor ihm aufsprang und offenbar auf dem harten Boden versprang. Der Verteidiger bekam den Ball an die Hand und Schiedsrichter Manuel Gräfe zögerte nicht mit dem Elfmeterpfiff. Marica ließ sich in der 32. Minute die Chance nicht entgehen und vollstreckte zum Führungstreffer für den VfB.
In der Folgezeit versuchte der VfB nachzusetzen, doch ausser einem Distanzschuss von Khedira in der 34. Minute wollte den Schwaben vor der Pause nicht mehr viel gelingen. Dabei machten sie aber noch einen weit besseren Eindruck als die TSG Hoffenheim. Die Rangnick-Elf wirkte gehemmt und brachte in der Vorwärtsbewegung nichts zu Stande. Der Elan der Hoffenheimer schien völlig eingefroren zu sein.
Der Schein trog jedoch. In der 44. Minute jagte Maicosuel einen Freistoß aus 24 Metern über die Stuttgarter Mauer. Unhaltbar für Ulreich schlug der Ball links oben ein. Hoffenheim setzte sofort gegen angeschlagene Stuttgarter nach und wäre um ein Haar in Führung gegangen. Sekunden vor der Pause rettete aber Ulreich das Unentschieden gegen Obasi.
Zum Wiederanpfiff brachte Ralf Rangnick auf Hoffenheimer Seite Vukcevic für Carlos eduardo, der mit dem vereisten Boden kaum zurecht kam. Das Spiel änderte sich aber wenig. Viele Aktionen waren vom Zufall geprägt und viele Fehler waren dem vereisten Platz geschuldet.
Pogrebnyak vergab nach toller Marica-Vorarbeit freistehend vor Haas (49.) doch damit hatten die Stuttgarter ihr Pulver schon wieder verschossen.
Den nächsten Aufreger gab es erst in der 57. Minute, als Luiz Gustavo Khedira im Mittelkreis zum wiederholten Mal von den Beinen holte und Schiedsrichter Manuel Gräfe den vorher schon verwarnten mit der Ampel-Karte zum Duschen schickte.
Damit übernahm der VfB endgültig das Kommando auf dem vereisten Rasen. Distanzschüsse von Boka (63.) und Träsch (64.) wurden aber zunächst eine sichere Beute von Haas im Hoffenheimer Tor.
Dem eingewechselten Cacau war es vorbehalten, den VfB erneut in Führung zu bringen. Eine Flanke von Gebhart legte Pogrebnyak ideal für Cacau ab, so dass der Brasilianer wenig Mühe hatte Haas mit einem präzisen Flachschuss zu überwinden (68.).
Im Anschluß fanden die Hoffenheimer in der Forwärtsbewegung kaum noch statt. Die Gross-Elf hatte das Kommando endgültig übernommen und drängte auf einen dritten Treffer. Der eingewechselte Rudy zielte in der 76. Minute aber zu genau, so dass sein Versuch aus der Distanz über das Tor ging.
In der 81. Minute musste Gebhart bei einem Konter den Sack für den VfB eigentlich zumachen, doch der Mittelfeldspieler scheiterte unbedrängt an Haas. Khedira machte es eine Minute später aber in ähnlicher Position besser. Mit einem Gebhart-Zuspiel machte er sich auf und davon, ließ Haas aussteigen und schoss überlegt ein (82.).
Damit war die Partie gelaufen, zumal der VfB Stuttgart auch in der Schlußphase nicht in seinen Bemühungen nachließ. Einzig Haas stemmte sich noch gegen die Niederlage und verhinderte mit einer Klasse-Parade in der Schlussminute gegen Boka eine noch höhere Niederlage.
Nach der Winterpause haben die Schwaben am 16. Januar den VfL Wolfsburg zu Gast, während Hoffenheim bereits am Freitag (15. Januar) zum Auftakt der Rückrunde das Auswärtsspiel bei Bayern München bestreitet.
BAYER LEVERKSUEN BORUSSIA M'GLADBACH 3:2 (1:1)
In einem über weite Strecken unterhaltsamen Spiel voller Wendungen setzte sich Bayer Leverkusen gegen Borussia Mönchengladbach durch und ist somit Herbstmeister. Gladbach hingegen wartet nunmehr seit 25 Spielen auf einen Erfolg gegen die Werkself, die ihrerseits in der laufenden Spielzeit weiterhin ungeschlagen bleibt.
Bayer Leverkusens Trainer Jupp Heynckes brachte nach dem 2:2 bei Hertha BSC Friedrich in der Innenverteidigung. Kadlec musste dafür auf die Bank, während Castro als Linksverteidiger agierte und Reinartz ins Mittelfeld rückte. Mönchengladbachs Coach Michael Frontzeck tauschte im Vergleich zum kuriosen 5:3-Heimsieg gegen Hannover 96 einmal: Bobadilla stürmte an Stelle von Matmour, der wegen einer Zahn-Operation nicht mitwirken konnte.
Bei minus elf Grad ergriff Bayer Leverkusen von Beginn an die Initiative. Die Werkself war bissiger in den Zweikämpfen und suchte vor allem über die Flügel den Weg nach vorne, allerdings hatten die Leverkusener zunächst kein geeignetes Mittel zur Hand, um die sehr tief stehenden Gladbacher in Bedrängnis zu bringen. Nach zwölf Minuten setzte schließlich Kießling aus spitzem Winkel das erste Ausrufezeichen. Wirkliche Gefahr kam jedoch nur nach Ecken auf: Vor allem Hyypiä, dem die Kälte anscheinend überhaupt nichts ausmachte, kam zu guten Möglichkeiten. Der Finne schoss allerdings zuerst drüber (13.), ehe er knapp per Kopf drüber zielte (16.).
Zwei Minuten danach führte - wie sollte es anders sein - eine neuerliche Ecke zum ersten Tor: Hyypiä kam im Strafraum ans Leder, legte dann auf den heranstürmenden Kroos ab, der trocken aus 18 Metern zentraler Position ins linke Eck einnetzte. Bayer hatte alles im Griff, vor allem weil sich die Gladbacher im Spielaufbau einfach zu viele Fehler leisteten, so dass Bayers Schlussmann Adler dem Treiben vor sich in aller Ruhe zuschauen konnte.
In der 36. Minute war es dann vorbei mit der Gemütlichkeit für den Nationaltorhüter. Bobadilla probierte es mit einem listigen Schlenzer auf den rechten Torwinkel, doch Adler streckte sich und rettete zur Ecke. Bei dieser setzte sich zuerst Friend im Kopfballduell gegen Friedrich durch, scheiterte aber ebenfalls am blitzschnell reagierenden Leverkusener Schlussmann. Der Abpraller landete allerdings bei Brouwers, der aus zwei Metern locker einschob und den überraschenden Ausgleich markierte (37.), der zugleich auch den Halbzeitstand darstellte.
Nach Wiederanpfiff zeigte sich ein ziemlich ausgeglichenes Bild auf dem Rasen, ohne dass es aber wirklich höhepunktreich war. In der 53. Minute wurde es schließlich turbulent, zuerst kam es zu einem intensiven Zweikampf zwischen Kießling und Dante im Strafraum der Fohlen, doch Schiedsrichter Dr. Jochen Drees ließ trotz vehementer Forderungen der Leverkusener weiterspielen. Bobadilla nutzte dies und setzte zum 50-Meter-Solo an, der Argentinier wurschtelte sich dabei gegen mehrere Verteidiger durch. Letztlich gingen ihm aber die Kräfte aus, so dass Friedrich in höchster Not zur Ecke klären konnte. Diese war allerdings mit Folgen verbunden: Friend verlängerte per Kopf zu Dante, der von Kießling zu viel Platz bekam - 1:2 (54.).
Leverkusen zeigte sich jedoch nicht geschockt und drängte nun seinerseits auf den Ausgleich. Nach 58 Minuten kam es wieder zu einer strittigen Szene im Gladbacher Strafraum, als Bradley rigoros in den Zweikampf mit Barnetta ging. Wieder entschied Dr. Drees, es sei nichts. Einen Elfmeter hatte Bayer jedoch auch nicht nötig, denn nach einer Stunde stocherte Vidal das Leder zu Derdiyok, der sehenswert einnetzte. Die Heynckes-Elf wollte aber den Dreier und machte im gleichen Tempo weiter, allerdings scheiterte Derdiyok an Borussias Schlussmann Bailly (64.), während Friedrich knapp links vorbei schoss (65.).
Vier Minuten danach war es wieder so weit. Kießling legte wunderbar zurück auf Kroos, der sich nicht lange bitten ließ und aus 14 Metern per Flachschuss ins rechte Eck die Leverkusener wieder in Front brachte. Die Borussia gab sich damit nicht zufrieden. Frontzeck unterstrich dies, indem er mit Lamidi, Neuville und Colautti weitere Angreifer brachte. Die Fohlen bliesen nun zur Schlussoffensive, wodurch Bayer wiederum Räume zum Kontern erhielt. Bayer wusste dies jedoch nicht zu nutzen, so dass es bis zum Ende spannend blieb, letztlich passierte aber nichts mehr.
Nach der Winterpause ist Leverkusen am Samstag, den 16. Januar, zu Hause gegen den 1. FSV Mainz 05 gefordert, während die Gladbacher am selben Tag den VfL Bochum empfangen.
BAYERN MÜNCHEN - HERTHA BSC 5:2 (3:0)
Der FC Bayern München gewann auch das sechste Pflichtspiel in Folge und zeigte sich zudem wie zuletzt in großer Torlaune. Auf schwierig zu spielendem Boden ließ die van Gaal-Elf der in allen Belangen unterlegenen Hertha nie eine Chance. Die Berliner warten seit 16 Spielen auf einen Sieg und überwintern abgeschlagen als Tabellenletzter.
Beim FC Bayern München gab es nach dem 5:1-Auswärtserfolg beim VfL Bochum folgende personelle Änderung: Robben kam im Mittelfeld für den Gelb-gesperrten van Bommel. Pranjic rückte nach innen auf die van Bommel-Position.
Herthas Trainer Friedhelm Funkel brachte nach dem 1:0-Heimsieg über Sporting Lissabon in der Europa League Raffael für Wichniarek. Zudem feierte Friedrich nach seinen Leistenproblemen ein Comeback, Kacar musste weichen, Piszczek rückte ins Mittelfeld.
Bei minus zehn Grad in München war der Rasen zwar fast schneefrei, doch das Geläuf ungemein rutschig, die Spieler hatten zunächst große Standprobleme. Die Münchner waren von Beginn an bestimmend. Hertha versteckte sich aber nicht, versuchte ebenfalls nach vorne zu spielen. Die Betonung liegt auf dem Versuch.
Die erste Chance ging den auch aufs Konto der van Gaal-Elf: Traumpass von Robben auf Gomez, der Janker aussteigen ließ und aus 13 Metern schoss, Drobny lenkte den Ball zur Ecke (13.). Kurz darauf war der Berliner Torhüter aber machtlos: Badstuber brachte eine Ecke von rechts an den kurzen Pfosten, van Buyten setzte sich gegen drei Berliner durch und köpfte knapp neben den Pfosten ein (16.).
Die selbst überhaupt keine Gefahr ausstrahlenden Berliner zogen sich bei Ballbesitz der Bayern weit zurück, richteten zwei Riegel vor dem Strafraum ein, was den Münchnern das Durchkommen enorm erschwerte. Ein Doppelschlag brachte den Rekordmeister aber auf 3:0 nach vorne: Erst leitete Robben einen Konter ein, spielte nach rechts zu Lahm. Der Nationalspieler flankte butterweich in die Mitte, wo Gomez - leicht im Abseits stehend - einschoss (31.). Der Torschütze spielte zwei Minuten später von rechts flach nach innen, Drobny konnte nur abklatschen, Robben war da und staubte aus sechs Metern ab.
Die Hertha-Fans warteten bis zur 40. Minute auf die erste Chance: Raffael passte von der rechten Grundlinie nach Demichelis-Fehler zurück zu Nicu, der völlig freistehend aus zwölf Metern den Ball nicht richtig traf und links vorbeischoss.
Schon kurz nach dem Wiederanpfiff hatten die Bayern-Fans erneut den Torschrei auf den Lippen: Olic schickte Gomez, welcher Drobny umspielte, dann aber Standprobleme hatte und aus vier Metern links vorbeischob. Schiedsrichter Fritz hatte aber sowieso wegen eines Fouls an Drobny abgepfiffen (49.).
Die Partie plätscherte streckenweise ereignislos vor sich hin. Die Hertha verteidigte vielbeinig und stemmte sich gegen ein Debakel. Vorne hatten die Berliner Pech, als sie bei einem der wenigen Angriffe mit einem Nachschuss von Piszczek am Pfosten scheiterte.
Die Dauerüberlegenheit der Münchner zahlte sich in der 60. Minute zum vierten Mal aus: Robben spielte perfekt in die Gasse zu Müller, der Drobny mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck keine Chance ließ. Kurz darauf hatte der Hertha-Keeper Glück: Schweinsteiger drosch einen Freistoß aus mehr als 25 Metern an den rechten Torwinkel!
Die Konzentration der Münchner ließ nach. Bei Demichelis zu sehr: Weiter Pass auf Ramos, der den argentinischen Verteidiger alt aussehen ließ, van Buyten umspielte und aufs Tor schoss. Demichelis' Rettungsversuch auf der Linie misslang, 1:4 (71.). Das ließ der FCB nicht auf sich sitzen und stellte den alten Torabstand wieder her: Gomez spielte in die Nahtstelle der Hertha-Abwehrkette zu Olic, der nicht lange fackelte und mit links aus 13 Metern ins linke Eck schoss (77.).
In den letzten zehn Minuten durfte auch Klose ran, der seit März nicht mehr in der Liga getroffen hat. Der FCB kombinierte nach Belieben durchs Mittelfeld, der letzte Pass in die Spitze - und zu Klose - kam aber nicht an. Der Schlusspunkt gehörte den Gästen: Friedrich durfte freistehend aus dem rechten Halbfeld flanken, Raffael war völlig frei und köpfte aus acht Metern ein (90.).
Die Bayern spielen nach der Winterpause am 15. Januar zu Hause gegen 1899 Hoffenheim. Tags darauf gastiert Berlin bei Hannover 96.
BORUSSIA DORTMUND - SC FREIBURG 1:0 (1:0)
Der große Glanz zum Jubiläum fehlte, wenigstens aber zeigte sich Dortmund bei seinem 100-jährigen Geburtstag effektiv: Die Klopp-Elf rang mutige, aber harmlose Freiburger in einer mäßigen Partie mit einem Arbeitssieg bei eisigen Temperaturen und schwer bespielbarem Boden am Ende verdient nieder.
Dortmunds Trainer Jürgen Klopp konnte nach dem 3:1-Auswärtserfolg über den VfL Wolfsburg auf seine siegreiche Elf zurückgreifen.
Beim SC brachte Coach Robin Dutt mit Caligiuri für Jäger gegenüber dem 0:0 zu Hause gegen den 1. FC Köln taktisch eine defensivere Variante.
Die Borussia wollte ihr Jubiläum - der Dortmunder Traditionsverein wurde am 19. Dezember 1909 gegründet und 100 Jahre alt - natürlich mit einem Sieg krönen. Auf leicht schneebedecktem und tiefgefrorenem Boden war es vor ausverkauftem Haus bei bitterer Kälte (minus 10 Grad) aber Freiburg, das mit den Verhältnissen besser zurecht kam.
Der SC zeigte nach anfänglichem Abtasten seine technische Klasse und kombinierte sich gegen zunächst zu passive Gastgeber Richtung gegenerischen Strafraum. Makiadi setzte einen ersten Warnschuss (10.). Auf der Gegenseite profitierte Großkreutz von einem Fehler Bastians, prüfte erstmals Pouplin, der famos parierte - Owomoyela versemmelte den Nachschuss (11.).
Die Breisgauer blieben aber am Drücker, pressten früh, vorne machte vor allem Idrissou mächtig Betrieb. Weidenfeller war bei Caligiuris Flachschuss nach Sololauf auf dem Posten (16.).
Überraschend in dieser Phase ging die Klopp-Elf, die bis dorthin große Schwierigkeiten im Aufbauspiel offenbarte, nach einer tollen Angriffsaktion in Führung: Schmelzer zog nach Doppelpass mit Großkreutz auf der linken Außenbahn davon und flankte punktgenau auf Barrios, der aus fünf Metern Pouplin per Kopf keine Chance ließ (19.).
Die Führung brachte aber keine Sicherheit in die Reihen der Hausherren, das Spiel in die Spitze blieb ungenau. Dies einte die Borussia mit dem SC, der zwar weiterhin mutig agierte, die nun sicherere Abwehr der Schwarz-Gelben aber nicht mehr ernsthaft in Bedrängnis brachte.
Bis zum Pausenpfiff waren so lediglich Halbchancen zu notieren: Banovic blockte Schmelzers Schuss nach Sololauf hinten ab (27.), sein direkter Freistoß auf der anderen Seite flog, an dem Weidenfeller wohl aber rangekommen wäre, flog knapp am Winkel vorbei (33.). Danach geriet die Partie bis zum Kabinengang zum Langweiler, was der tollen Stimmung auf den Rängen keinen Abbruch tat.
Bei mittlerweile minus 12 Grad begannen die Kontrahenten den zweiten Durchgang unverändert. Nach dem Leerlauf vor der Pause gab es zunächst einige Offensivaktionen zu verzeichnen: Großkreutz prüfte Pouplin, im direkten Gegenzug verkürzte Weidenfeller nach Fehler von Hummels gegen Reisinger gut den Winkel und verhinderte den Ausgleich (52.). Ein Strafraumduell zwischen Großkreutz und Pouplin wertete Referee Sippel nicht als Foulspiel des Keepers (54., knifflig!), nur eine Minute später strich Owomoyelas Volley-Drehschuss knapp über den Balken.
Danach wurde es wieder überschaubar. Freiburg zeigte nach wie vor Offensiv-Bereitschaft, kam aber nicht zum Abschluss. Auf der anderen Seite fehlte der vorsichtigen Borussia bei diversen Kontern die Präzision (Zidan!). Das Spiel plätscherte vor sich hin, im Mittelfeld und Angriff blieb die Fehlerqoute hoch, in der Defensive blieben beide Teams gut organisiert und ließen nichts anbrennen.
Auch verschiedene Personalwechsel - unter anderem feierte Dede nach langer Pause sein Comeback - brachten das Geschehen auf dem Rasen nicht mehr ins Rollen, die Borussia überstand auch letzte verzweifelte Angriffe der Breisgauer. Nach ganz viel Magerkost war Dortmunds siebter Sieg im zehnten Spiel bei drei Unentschieden in trockenen Tüchern.
Dortmund spielt am 17. Januar beim 1. FC Köln. Einen Tag zuvor treten die Freiburger beim Hamburger SV an.
EINTRACHT FRANKFURT - VFL WOLFSBURG 2:2 (1:1)
Die Eintracht und Meister Wolfsburg trennen sich leistungsgerecht Remis. Im ersten Abschnitt hatte Wolfsburg anfangs Abstimmungsprobleme, dann aber die hochkarätigeren Chancen. Frankfurt kam nach ausgeglichener zweiter Hälfte durch Meier elf Minuten vor dem Ende zum letztlich verdienten Ausgleich.
Nach dem 1:1 bei 1899 Hoffenheim stellte Frankfurt-Trainer Michael Skibbe auf zwei Positionen um. Franz kehrte nach Gelb-Sperre in die Abwehrkette zurück und ersetzte Jung. Im linken Mittelfeld spielte Köhler an Stelle von Korkmaz (Zehenbruch).
Im Vergleich zur 1:3-Heimpleite gegen Borussia Dortmund stellte Armin Veh auf fünf (!) Positionen um. Gleich drei Neue liefen in der Abwehrkette auf. Links spielte Johnson für Schäfer, in der Innenverteidigung Madlung an Stelle von Ricardo Costa. Rechts kam Pekarik in die Mannschaft, Riether rückte nach vorne ins Mittelfeld. Zudem kehrte Grafite als zweite Spitze neben Dzeko zurück, Mittelfeldspieler Hasebe musste auf der Bank Platz nehmen. Kurzfristig fiel auch noch Spielmacher Misimovic (Oberschenkelprobleme) aus, für den Ziani übernahm.
Im bitterkalten Frankfurt begannen beide Teams abwartend. Die Hessen zeigten als erste Initiative, doch einen scharfer Schuss von Teber vom Strafraumrand parierte Benaglio gekonnt mit den Fäusten (11.). Nach knapp 20 Minuten boten sich den bis dahin harmlosen Wolfsburgern binnen 60 Sekunden gleich drei hochkarätige Gelegenheiten. Erst scheiterte Grafite aus abseitsverdächtiger Position vor Nikolov, weil er den Ball nicht voll traf (18.). Wenige Sekunden später versuchte es Dzeko mit einem Heber gegen Nikolov. Der Keeper rettete mit den Fingerspitzen, allerdings genau vor die Füße von Grafite, der das leere Tor aus spitzem Winkel allerdings verfehlte (19.).
Weitere zwei Minuten später war es dann Ziani - von Johnson mustergültig frei gespielt - der im Strafraum vor Nikolov daneben zielte (21.). Besser machte es dann fünf Minuten später Franz für die Hessen. Bei einer Standardsituation im Strafraum der "Wölfe" alleingelassen, ließ sich der Abwehrspieler die Gelegenheit zu seinem dritten Treffer im dritten Bundesligaspiel nacheinander nicht entgehen. Per Kopf traf Franz zur Führung (26.).
Zunächst zeigten die Wolfsburger wenig Reaktion auf den Rückstand. Doch gut zehn Minuten nach dem 1:0 der Eintracht hebelte Gentner die Frankfurter Abwehr mit einem geschickten Pass zu Dzeko aus, der im Stile eines Torjägers eiskalt zum Ausgleich einschob (37.). Zwei Minuten später hätte Dzeko beinahe gegen den zu früh aus dem Tor geeilten Nikolov erhöhen können, zielte jedoch knapp links am Tor vorbei. Mit dem aus Sicht der Eintracht etwas schmeichelhaften Zwischenstand von 1:1 ging es dann in die Kabinen.
Der zweite Abschnitt begann munter. Bereits nach 50 Sekunden kam erneut Dzeko frei vor Nikolov zum Abschluss, wurde jedoch in allerletzer Sekunde gerade noch von hinten gestört. Wenige Minuten später hatte auch die Eintracht eine große Gelegenheit, doch Liberopoulos entschied sich frei vor Benaglio zur Weiterleitung nach rechts, anstatt selbst abzuschließen (51.).
In der Folge ergaben sich zwar zunächst keine nennenswerten Strafraumszenen mehr, doch die Partie präsentierte sich insgesamt emotionsgeladener und hektischer als noch über weite Strecken des ersten Abschnitts. Dann die Führung für die Niedersachsen: Josué schaltete sich ins Angriffsspiel ein und bediente Dzeko am Strafraumrand. Der Bosnier legte sich den Ball selbst vor, doch das Leder wurde von Franz genau in den Lauf zurück zu Josué befördert, der aus der Strafraummitte unbedrängt einschoss (69.).
Zwar war die Eintracht nach dem Rückstand bemüht, mehr Druck auf das Tor der "Wölfe" zu machen, doch zunächst gestalteten sich die Versuche der SGE eher harmlos. Mit etwas Glück dann doch der Ausgleich: Liberopoulos, von links im Strafraum angespielt, behauptete zunächst den Ball gegen Barzagli, der dem Griechen das Spielgerät dann aber doch noch wegspitzelte. Allerdings genau zu Meier, der vom Strafraumrand ins linke Toreck zum Endstand traf (79.).
Die Eintracht startet am 16. Januar mit einem Heimspiel gegen Werder Bremen in die Rückrunde. Wolfsburg gastiert am selben Tag beim VfB Stuttgart.
HANNOVER 96 - VFL BOCHUM 2:3 (2:0)
Bei schwierigen äußeren Bedingungen auf einem Platz, der tiefgefrorener Tundra ähnelte, erwischten die Hannoveraner die bessere erste Halbzeit, nutzten ihre CHancen und schossen eine 2:0-Führung heraus. Der VfL Bochum ließ sich aber nicht entmutigen und kämpfte sich in die Partie zurück. Mit einem Doppelschlag kurz nach der Halbzeit und dem Siegtreffer in der Schlussphase wurde die Herrlich-Elf belohnt.
Nach dem 3:5 bei Borussia Mönchengladbach musste Hannovers Trainer Andreas Bergmann seine Startelf auf drei Positionen verändern. Für den Gelb-rot-gesperrten Ya Konan kam Hanke ins Team, die beiden angeschlagenen Rosenthal (Adduktoren) und Stajner (Wade) wurden durch Djakpa und Schlaudraff ersetzt. Heiko Herrlich auf Seiten des VfL Bochum tauschte nach dem 1:5-Heimdebakel gegen Bayern München zwei Positionen seiner Startformation: Epallé und Ono liefen für Freier und Pfertzel auf.
Beide Teams begannen bei sibirischer Kälte offensiv. Bereits nach wenigen Sekunden tauchte Epallé vor Fromlowitz auf, sein Abschluss war aber zu schwach um den 96-Torwart in Probleme zu bringen.
Aber auch die Hausherren versteckten sich nicht. In der 3. Minute brach Balitsch halbrechts durch und passte zu Hanke. Der kam trotz Standschwierigkeiten zum Abschluss, schaufelte den Ball aber fast im Sitzen über die Latte.
Drei Minuten später war jedoch der Führungstreffer für Hannover fällig. Bruggink setzte Schlaudraff mit einem Steilpass ein. Dieser umtanzte auf dem glatten Geläuf noch Maltritz und ließ mit einem präzisen Schuss aus zehn Metern Heerwagen keine Chance.
Danach nahm die Heimmannschaft den Druck auf die Bochumer Abwehr etwas zurück, was prompt dazu führte, dass die Gäste zu Chancen kamen. Hannovers Keeper Fromlowitz war aber sowohl bei einem Freistoß von Ono (15.) als auch bei einem Kopfball von Prokoph (16.) auf dem Posten.
Bochum blieb aber weiter am Drücker, weil sich die Hannoveraner fast völlig auf Konter verlegt hatten. Aus der Überlegenheit im Mittelfeld machten die Herrlich-Schützlinge aber zu wenig. Einzig Dedic hatte in der 26. Minute die Chance zum Ausgleich, brachte in bester Schussposition aber den Ball nicht unter Kontrolle, so dass Schulz noch klären konnte.
Hannovers Taktik trug aber danach Früchte. Hatte Hanke in der 31. Minute noch aus aussichtsreicher Position vergeben, machten es die Hausherren in der 33. Minute besser. Bruggink schickte Cherundolo mit einem Traumpass los. Der ließ Verteidiger Fuchs stehen und zog den Ball zurück auf Schlaudraff, gegen dessen Direktschuss kein Kraut gewachsen war.
Danach wirkten die Gäste geschockt. Hannover tat nicht mehr als nötig, um den sicheren Vorsprung in die Pause zu bringen, und hatte in der 44. Minute noch Pech, als Bochums Verteidiger Concha beinahe ein Eigentor fabriziert hätte.
Mit Johansson und Freier für Dedic und Ono brachte Heiko Herrlich frische Kräfte für die zweite Hälfte, doch die Torchancen hatten zunächst die Hannoveraner. Djakpa (47.) und Hanke (50.) verpassten aber die Vorentscheidung.
Dem eingewechselten Freier war es in der 52. Minute vorbehalten, den VfL ins Spiel zurückzubringen. Mit einem Zuspiel von Hashemian auf der rechten Seite setzte er sich von seinem Bewacher Schulz Richtung Tor ab und hämmerte den Ball humorlos an Fromlowitz vorbei in die Maschen.
Damit nicht genug: Hannovers Abwehr hatte sich nach dem Gegentrffer noch nicht gefunden und schwamm. Dies nützten die Gäste aus. Nachdem die 96er eine Flanke nicht aus dem Strafraum brachten, kam Prokoph an den Ball, der nach hinten zum besser postierten Epallé spielte. Der Mittelfeldspieler schloss aus 18 Metern unhaltbar ins linke obere Eck ab (54.).
Hannover schien daraufhin geschockt. Das Spiel der Niedersachsen blieb zunächst Stückwerk und die Abwehr strahlte nicht mehr die Sicherheit der ersten Spielhälfte aus. Freier (67.) und Prokoph (68.) scheiterten jedoch mit guten Gelegenheiten an einem glänzend aufgelegten Fromlowitz im Tor von Hannover.
Nach einer Viertelstunde hatte sich die Heimelf aber gefangen und spielte erneut gefährlich nach vorne. Doch auch auf der Gegenseite stand ein sicherer Keeper zwischen den Pfosten. In der 75. Minute wäre Heerwagen aber vergeblich geflogen, als Schlaudraff nach einer Cherundolo-Flanke genau Maß nahm. Nur um Zentimeter flog der Ball am Tor vorbei.
Auf der Gegenseite hatte plötzlich Epallé die große Gelegenheit, als er von einem Stellungsfehler der 96-Defensive profitierte und alleine auf Fromlowitz zusteuerte. Verteidiger Schulz eilte jedoch rechtzeitig zurück und konnte den Bochumer entscheidend stören (77.)
Doch ein Ass hatten die Bochumer noch im Ärmel. In der 86. Minute trat Fuchs zum Freistoß aus 27 Metern an. Er erwischte, wie schon in den beiden letzten Partien gegen Stuttgart und München, den Ball ideal. Das Sportgerät flog über die Mauer und schlug unhaltbar im rechten oberen Eck ein.
Die Hannoveraner rissen sich noch einmal zusammen und warfen in den letzten Minuten alles nach vorne, doch es war zu spät für die Niedersachsen. Eine echte Torchance wollte sich nicht mehr ergeben, nicht einmal als zum Schluss Fromlowitz mitstürmte.
Nach der kurzen Winterpause hat Hannover am 16. Januar Hertha BSC Berlin zu Gast. Die Bochumer treten am selben Tag bei Borussia Mönchengladbach an.
Spielbericht 17. Spieltag Freitagsspiel: Schalke 04 - 1. FSV Mainz 05 1:0 (1:0)
Der FC Schalke 04 trat nach dem 2:0-Auswärtssieg bei Werder Bremen auf einer Position verändert auf. Rafinha fehlte seinem Coach Felix Magath wegen einer Grippe, dafür war Bordon wieder spielberechtigt und lief für seinen Landsmann auf. Auf Mainzer Seite tauschte Trainer Thomas Tuchel nach dem 1:1 gegen den VfB Stuttgart gleich zweifach. Ivanschitz und Schürrle bekamen eine Pause, Pekovic und Amri starteten.
Schalke begann das Spiell engagiert und druckvoll. Unter dem geschlossenen Dach der Arena diktierte Königsblau sofort nach dem Anpfiff von Referee Deniz Aytekin das Geschehen und brachte die Mainzer kräftig ins Schwitzen.
Vor allem über die rechte Seite, dort wirbelte der Peruaner Farfan nach Belieben, wollten die Knappen die Gäste knacken. Von dort kam eine Flanke genau auf den freistehenden Rakitic, der einen Kopfball über die Latte setzte (10.). Nach dieser ersten Großchance ließ sich die Magath-Elf aber nicht zweimal bitten. Auf Traumvorlage von Holtby spitzelte Farfan das Spielgerät in die Maschen und seine Farben in Front (12.).
Die Nullfünfer blieben gewaltig unter Druck. Westermann (20.) und Rakitic, der gar die Latte traf (21.), scheiterten beide mit ihren Torannäherungen. Schalke verlagerte sich fortan auf kontrollierte Offensive, hielt den Gegner in Schach und suchte die Kontergelegenheit. Mainz besaß nun etwas mehr Freiraum, durfte Luft schnappen, kam aber bis zum Pausenpfiff nie gefährlich auf. Mit dem 1:0 war die Tuchel-Elf beim Kabinengang noch bestens bedient.
Mit einem Kuranyi-Knaller ans Außennetz begann das Spiel wieder. Und auch in den zweiten 45 Minuten sollte Schalke zumeist Oberwasser haben. Wieder Kuranyi mit einem Direktschuss (59.), auch Westermann per Kopf (65.) ließen weitere Möglichkeiten liegen.
Bis in die Schlussphase hinein blieben die Gäste unter Kontrolle der Gastgeber, die nun aber offensiv immer mehr nachließen. Dennoch hatte Kuranyi noch eine letzte Gelegenheit im zweiten Durchgang - Sekunden vor dem Abpfiff scheiterte er alleine vor dem Tor an Müller (90. +2).
Mainz blieb Ideen, Spielwitz und Tempo schuldig und kassierte auf Schalke nicht unverdient die fünfte Pleite der Saison. Königsblau bleibt zumindest bis zum Samstag der freudige Blick auf die Tabelle - dort zog man an Leverkusen vorbei auf den Sonnenplatz.
Schalke hat sein erstes Spiel nach der Winterpause am 17. Januar zu Hause gegen den 1. FC Nürnberg. Mainz muss bereits einen Tag zuvor bei Bayer Leverkusen antreten.