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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Samstag, 5. Dezember 2009

Spielbericht 15. Spieltag: Eintracht Frankfurt - 1. FSV Mainz 05 2:0 (1:0)

Im intensiven und phasenweise hektischen Rhein-Main-Derby zwischen Frankfurt und Mainz ging die Eintracht mit 2:0 als Sieger vom Feld. Eine Punkteteilung wäre drin gewesen, weil die Mainzer die besseren Chancen hatten. Doch Maik Franz brachte die Hessen mit seinem vierten Saisontor auf die Siegerstraße, Alex Meier machte in der Schlussphase den Deckel drauf. Die Frankfurter waren einfach kaltschnäuziger.

Eintracht Frankfurts Trainer Michael Skibbe sah keinen Grund, seine Startformation nach dem 3:1 bei Hertha BSC zu ändern.

Der 1. FSV Mainz 05 spielte zuletzt 1:1 zu Hause gegen den Hamburger SV, Coach Thomas Tuchel nahm an seiner ersten Elf eine personelle Veränderung vor: Im defensiven Mittelfeld rotierte Polanski rein und Soto auf die Bank.

Die Anfangsphase verlief erst hektisch und dann ging es Schlag auf Schlag. Liberopoulos köpfte aus kürzester Distanz, doch der Mainzer Keeper Müller rettete mit einem klasse Reflex (10.). Sekunden später feuerte Bancé auf das Eintracht-Tor, Nikolov parierte in höchster Not und Amri drosch den Abstauber am langen Pfosten vorbei. Nach zwei Gelben Karten - eine gegen den Frankfurter Chris und eine gegen den Mainzer Amri - beruhigte sich die Partie etwas.

Die Mainzer agierten in der Folge sehr aggressiv gegen den Ball und versuchten, zielstrebig nach vorne zu spielen. Das gelang den Frankfurtern aber etwas besser, auch wenn sich die Eintracht nicht mehr allzugroße Chancen herausspielte. Nach einem harmlosen Einwurf wurde dann aber Russ nicht von den Nullfünfern energisch genug angegriffen, so dass er weit auf Franz flanken konnte. Amri hatte seinen Gegenspieler für eine Sekunde aus den Augen verloren, und der Rechtsverteidiger grätschte den Ball ins kurze Eck zur Führung der Skibbe-Elf (29.).

Mit dem 1:0 im Rücken wollte die Eintracht das Spiel beruhigen, aber das Geschehen blieb intensiv, so dass sich keine der beiden Mansnchaften bis zum Halbzeitpfiff eine klare Übelegenheit erspielen konnte. Unmittelbar vor der Pause tauchte erneut Amri alleine vor Frankfurts Torwart Nikolov auf, doch wieder schoss der Offensivmann die Kugel hauchdünn am langen Pfosten vorbei.

Der zweite Abschnitt begann mit einem Doppelwechsel auf Seiten der Mainzer. Noveski wurde durch Svensson ersetzt - der Mazedonier wurde von Ochs vor der Pause am Oberkörper getroffen. Zudem ließ Tuchel Ivanschitz in der Kabine und brachte Pekovic.

Zunächst passierte allerdings so gut wie gar nichts. Dann aber hatte Hoogland die Riesenchance zum Ausgleich, doch bei dem Versuch, aus drei Metern ins leere Tor einzuköpfen, wurde der FSV-Kapitän von seinem übereifrigen Kollegen Bungert so behindert, dass der Ball um Zentimeter am Winkel vorbeiflog (54.).

Die Mainzer waren bemüht, den Ausgleich zu erzielen. Die Frankfurter standen dicht gestaffelt und wollten über einen Konter zum zweiten Tor zu kommen. Als dann Amri sich im Mittelfeld ein harmloses Foul leistete, stellte ihn Schiedsrichter Brych mit der Ampelkarte vom Platz. Amri klatschte hämisch, Franz schickte seinem Gegenspieler noch ein paar Nettigkeiten hinterher und das erste Rudel war perfekt.

Zu zehnt hatten die Mainzer weiterhin Chancen - Hooglands Kopfball kratzte Keeper Nikolov mit einer weiteren Glanztat von der Linie (71.), Bancé hämmerte die Kugel alleine vor dem Tor auf die Tribüne (76.).

Die Schlussphase blieb hektisch, Pekovic und Franz gerieten nochmals aneinander, doch am Ausgang sollte sich nichts mehr ändern - Meier schloss einen Konter in der Nachspielzeit zum 2:0 ab und machte den Deckel drauf.

Die Frankfurter feiern erstmals einen zweiten Sieg in Serie und rücken tabellarisch den Mainzern auf den Pelz. Die Nullfünfer indes verlieren nach fünf ungeschlagenen Partien erstmals wieder.

Frankfurt läuft am Samstag bei 1899 Hoffenheim auf. Die Mainzer duellieren sich am Sonntag mit den Gästen vom VfB Stuttgart.

Spielberichte 15. Spieltag Samstagnachmittagsspiele

VFB STUTTGART - VFL BOCHUM 1:1 (0:0)

Lange tat sich der VfB Stuttgart schwer gegen die Defensive der Bochumer. Die Schwaben wirkten ideenlos und verunsichert. Als nach einer guten Stunde doch die Führung glückte wollte die Babbel-Elf den Dreier nach Hause spielen, wurde von den Bochumer in persona von Fuchs aber wieder auf den Boden zurückgeholt. In der 89. Minute konnte der Österreicher den Ausgleich markieren.

Nach dem 0:4-Debakel bei Bayer Leverkusen stellte Markus Babbel die Startelf des VfB Stuttgart auf vier Positionen um. Osorio, Boka, Gebhart und Pogrebnyak mussten raus. Dafür kamen Kuzmanovic, Magnin, Hitzlaperger und Schieber ins Team. Heiko Herrlich auf Seiten des VfL Bochum nahm nach dem mageren 0:0 im Heimspiel gegen den 1. FC Köln zwei Veränderungen vor: Für Concha und Grote begannen Dedic und Epallé.

Vom Anpfiff an wollten die Stuttgarter mit Schwung den VfL Bochum unter Druck setzen. Dieses Vorhaben setzten die VfB-Profis auch zunächst um. Rudy (1.) und Cacau (4.) scheiterten aber mit ersten Versuchen.

Danach hatte sich die VfL-Abwehr allerdings gefunden und bereiteten der Angriffsreihe der Schwaben mehr Probleme, als diesen lieb war. Immer wieder rannten sich die Babbel-Schützlinge an der Bochumer Abwehr fest.

Dabei blieb die Mannschaft von Heiko Herrlich mit Kontern durchaus gefährlich. Bereits in der 5. Minute konnte Träsch gerade noch vor dem einschussbereiten Ono zur Ecke klären. In der 14. Minute tauchte Dedic nach einem VfB-Stellungsfehler alleine vor Lehmann auf. Der VfB-Keeper behielt aber die Nerven, verkürzte geschickt den Winkel und rettete.

Danach verloren die Stuttgarter zusehends an Elan und Mut. Die schwaben machten es der Bochumer Abwehr leicht, das eigene Tor zu verteidigen. Verunsichert und ideenlos schoben sich die Babbel-Schützlinge den Ball im Mittelfeld zu. Gelegentliche Eckstösse beschäftigten die Defensive der Herrlich-Elf aber nicht immens.

Dazu wurde der VfB noch vom Verletzungspech heimgesucht. Kuzmanovic (27.) und Hitzlsperger (39.) mussten mit schmerzverzerrtem Gesicht das Spielfeld verlassen. Elson und Celozzi ersetzten die beiden Pechvögel.

Die beiden nennenswerten Torchancen der Stuttgarter resultierten vor der Pause aus zwei Weitschüssen des eingewechselten Elson (41.) und Cacau (44.), die aber beide harmlos in der Baustelle hinter Heerwagens Tor einschlugen.

Mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedeten die Zuschauer die Akteure in die Pause.

Nach der Pause investierte der VfB Stuttgart mehr in die Offensive und drückte den VfL Bochum weiter zurück. Ein erster Aufreger war bereits ein Freistoß von Elson, den Heerwagen gerade noch zur Ecke lenken konnte.

In der Folgezeit zeigte sich der VfB in der Vorwärtsbewegung engagierter, ließ jedoch nach wie vor Präzision im Spiel in die Spitze vermissen. Ein weiterer Freistoß von Elson sorgte aber wieder für Gefahr. Diesmal kam Cacau noch mit dem Kopf an den angeschnittenen Ball. Heerwagen war aber erneut auf dem Posten (56.).

Immer mehr kristallisierte sich der eingewechselte Elson als Aktivposten der VfB-Offensive heraus. In der 57. Minute scheiterte er aber erneut mit einem Direktschuss nach Hleb-Vorarbeit am Bochumer Torwart.

In der 63. Minute wurden die Stuttgarter Bemühungen aber zur Erleichterung der Fans belohnt. Celozzi schlug eine hohe Flanke in den Bochumer Strafraum wo gleich fünf Spieler auf engstem Raum zum Kopfball hochstiegen. Tasci war der Glückliche, der den Kopf an den Ball brachte und mit diesem aus dem Kopfball Heerwagen überwinden konnte.

Anstatt nachzusetzen verlegte sich der VfB Stuttgart in der Folgezeit aber auf das Halten des knappen Vorsprungs. Die Bochumer konnten mit dem Platz im Mittelfeld auch wenig anfangen. Die Herrlich-Schützlinge verströmten wenig Gefahr im Spiel nach vorne.

In der 81. Minute schwächten sich die Bochumer zudem noch selbst, als der eingewechselte Klimowicz von Hinten Tasci legte und dafür von Schiedsrichter Lutz Wagner mit der Roten Karte zum Duschen geschickt wurde.

Als auf den Rängen schon mit dem Schlusspfiff gerechnet wurde schlugen die Bochumer in Person von Fuchs doch noch zu. Einen Freistoß aus gut 20 Metern traf der Österreicher optimal. Weder die Mauer der Stuttgarter noch Lehmann im Tor konnten dem Ball etwas entgegen setzen, der zum 1:1 oben rechts einschlug.

Noch einmal versuchten sich die Babbel-Schützlinge aufzubäumen, doch in der Nachspielzeit konnten sie nicht nachholen, was sie vorher versäumt hatten. Der VfB muss mit dem Unentschieden leben. Ob er auch weiter mit Babbel leben will werden die nächsten Tage zeigen.

Stuttgart kann am Mittwoch mit einem Sieg im Heimspiel gegen Unirea Urziceni das Achtelfinale der Champions League erreichen. In der Bundesliga steht am Sonntag bei Mainz 05 jedoch wieder Abstiegskampf auf dem Programm der Schwaben. Der VfL muss in der Bundesliga am Samstag zu Hause beim Schlagerspiel gegen Bayern München ran.


HANNOVER 96 - BAYER LEVERKUSEN 0:0

Hannover verpasste es, dem enttäuschenden Tabellenführer aus Leverkusen durch mangelhafte Chancenverwertung die erste Saisonniederlage beizubringen. Vor allem im zweiten Durchgang ließ die Bergmann-Elf mehrere Hochkaräter liegen, während Bayer lediglich bei Standards Torgefahr versprühte und am Ende mit einem Punkt sehr zufrieden sein konnte.

Hannovers Coach Andreas Bergmann brachte nach der 0:3-Heimschlappe gegen Bayern München Cherundolo für Pinto.

Auch auf Seiten von Leverkusen nahm Trainer Jupp Heynckes im Vergleich zur 4:0-Gala gegen den VfB Stuttgart einen Personaltausch vor und schickte Sinkiewicz für den angeschlagenen Friedrich (Wadenprellung) auf den Platz.

Die Niedersachsen erwischten bei kühlen Temperaturen den besseren Start. Sinkiewicz ermöglichte den Gastgebern mit schwachem Zweikampfverhalten eine Halbchance (Ya Konan, 2.) und eine gute Möglichkeit durch Brugginks Fernschuss (6.) - beide Male war Adler auf dem Posten. Ein überfallartiger Konter des Tabellenführers rief auf der Gegenseite erstmals Fromlowitz auf den Plan, der bei Barnettas Schuss von der Strafraumgrenze richtig stand (8.).

Hannover spielte mutig nach vorne, kombinierte zunächst ansehnlicher als Bayer, das sich viele unnötige Ballverluste leistete. Dennoch standen die Rheinländer dicht vor der Führung, als Derdiyok Barnettas tollen Diagonalpass aus halblinker Position aus neun Metern links vorbeihämmerte (16.).

Die Hausherren blieben aber das aktivere Team, boten der Heynckes-Elf, bei der Sinkiewicz Schwachpunkt in der Abwehr war, mehr als nur Paroli. Bis zum Strafraum lief der Ball gut, dann aber fehlte es 96 an der zündenden Idee, auch an der notwendigen Entschlossenheit und Präzision (Ya Konan, 24., 33.). Leverkusen wurde dann gefährlich, wenn es schnell nach vorne spielte. Dies gelang vor dem Kabinengang noch einmal über die rechte Seite, als Barnetta am Strafraum quer auf den heranrauschenden Kroos spielte - Fromlowitz rettete das torlose Remis mit famoser Fußabwehr in die Pause (39.).

Beide Teams begannen den zweiten Abschnitt mit unverändertem Personal. 96 ließ binnen einer Minute zwei Großchancen liegen: Zunächst konnten Ya Konan & Co. eine Überzahlsituation im Strafraum nicht nutzen. Nach Sinkiewiczs missglücktem Befreiungsschlag kam Stajner an den Ball, umdribbelte den Friedrich-Vertreter, schlenzte dann aber aus 14 Metern Zentimeter rechts vorbei (51.).

Bayer kam nach wie vor nicht richtig auf Touren. Ungenaue Abspiele erleichterten Hannovers sicherer Defensive die Arbeit, und die Niedersachsen zeigten nun auch im Angriff mehr Entschlossenheit. Beim Spitzenreiter rückte Adler immer mehr in den Blickpunkt: Stajner und Ya Konan konnten eine Doppelchance nicht nutzen (60.). Und der Ivorer war bei einem Konter nach Zuspiel von Pinto zu zögerlich und scheiterte mit seinem Flachschuss am Nationalkeeper (69.).

Und Leverkusen? Aus dem Spiel heraus gelang fast nichts, lediglich bei Standards versprühten die Heynckes-Schützlinge Gefahr. Rausch rettete bei Kießlings Kopfball auf der Linie (65.), Fromlowitz parierte einen Hyypiä-Kopfball, jeweils nach Ecke von Kroos, famos (75.).

Schlaudraff und Hanke feierten nach langer Verletzungspause ihr Comeback und sollten in der Schlussphase für frischen Wind sorgen (77.). Und die Niedersachsen waren dicht dran am Sieg, der verdient gewesen wäre: Adler rettete gegen den halblinks durchgebrochenen Balitsch nach Klasse-Pass von Rosenthal, indem er geschickt den Winkel verkürzte (80.).

Am Ende konnte Leverkusen mit einem Punkt sehr zufrieden sein, mit dem die Rheinländer die Tabellenführung verteidigten.

Hannover tritt am Samstag bei Borussia Mönchengladbach an. Bayer hat mit der Begegnung bei Hertha BSC Berlin am Freitag ein weiteres Auswärtsspiel vor der Brust.


VFL WOLFSBURG - SC FREIBURG 2:2 (1:1)

In einem über weite Strecken unterhaltsamen Spiel, das für einigen Diskussionsstoff sorgen dürfte, kam der VfL Wolfsburg gegen den SC Freiburg nicht über ein 2:2 hinaus. Die Wölfe waren dabei über weite Strecken klar überlegen, aber im Abschluss zu schwach, so dass sie bis zum Ende zittern mussten. Der VfL bleibt somit zum vierten Mal in Folge sieglos.

Wolfsburgs Trainer Armin Veh konnte im Vergleich zum 2:2 bei Werder Bremen wieder auf seinen zuletzt gelbgesperrten Kapitän Josué bauen. Zudem fand sich Schäfer in der Startelf wieder, Ziani und Johnson mussten dafür weichen. Bei Freiburgs Coach, Robin Dutt, vergrößerten sich hingegen die Personalsorgen. Die Stamminnenverteidigung um Butscher und Krmas, die bereits beim 1:0-Auswärtserfolg in Nürnberg gefehlt hatte, war immer noch rekonvaleszent. Zudem fiel nun Abdessadki wegen eines Abszesses im Ohr aus. Schuster durfte dafür von Beginn an ran.

Nach kurzer Abtastphase übernahm der VfL rasch das Kommando. Die Wölfe agierten strukturierter, zeigten die reifere Spielanlage und waren klar Herr im Ring, allerdings ließen sie die sich bietenden Möglichkeiten allesamt liegen. Dzeko scheiterte an SC-Schlussmann Pouplin (8.), Grafite köpfte kurz darauf an die Latte (9.), ehe Misimovic gleich zweimal zu unpräzise war. Zuerst zwirbelte er einen Freistoß knapp drüber (11.), ehe er haarscharf drüber köpfte (15.).

Wie aus dem Nichts fiel dann der Treffer auf der Gegenseite. Caligiuri tankte sich in den Strafraum, gleich fünf Wolfsburger ließen ihn dabei gewähren, zudem lief Hasebe auf Riether auf, so dass der Ball plötzlich bei Idrissou landete. Der Kameruner netzte dann aus 13 Metern ein (19.). Dies führte zu lautstarken Protesten der Niedersachsen, die eine Abseitsposition des Torschützen gesehen hatten. Schiedsrichter Guido Winkmann blieb jedoch bei seiner Meinung.

Die Wolfsburger reagierten mit wütenden Angriffen, waren zunächst aber vom Pech verfolgt. So überwand Misimovic Pouplin, scheiterte dann allerdings am kurz vor der Linie stehenden Bastians (25.). Zwei Minuten später avancierte der 21-Jährige allerdings zum tragischen Helden. Er wollte eine Hasebe-Hereingabe von rechts vor Grafite klären, bugsierte die Kugel per Kopf aber ins eigene Netz. Die Wölfe gaben sich mit dem Ausgleich nicht zufrieden und drängten nun vehement auf die Führung. Misimovics Freistoß zischte knapp rechts vorbei (29.), Dzeko zog gegen Pouplin den Kürzeren (34.), Gentner jagte das Leder volley drüber (37.), ehe Misimovics Kopfball an die Latte knallte (39.).

Dutt wechselte zur Pause Schuster aus und brachte dafür Flum, ansonsten änderte sich nichts. Die Gastgeber zeigten sich weiterhin deutlich spielfreudiger, aber ohne Fortune im Abschluss. So köpfte Dzeko unter Bedrängnis knapp rechts vorbei (49.). Kurz darauf gab's dann wieder erheblichen Diskussionsbedarf: Caligiuri marschierte in den Sechzehner, Schäfer kreuzte seinen Weg und touchierte den Freiburger ganz leicht, der daraufhin zu Fall kam. Referee Winkmann gab den höchst strittigen Strafstoß. Banovic war das alles egal, der Kroate trat an und netzte sicher ins rechte Eck ein (51.).

Wie im ersten Durchgang reagierten die Niedersachsen mit wütenden Angriffen, sie setzten sich am Strafraum der Breisgauer fest. Nur der finale Pass kam nicht wirklich an, da die Gäste nun mit Mann und Maus verteidigten. Veh reagierte und brachte mit Johnson und Dejagah frische Kräfte. Und Johnson sollte seinem Trainer das Vertrauen zurückzahlen. Nach tollem Zuspiel von Misimovic tauchte der noch 21-Jährige vor Pouplin auf, umkurvte diesen und besorgte den hochverdienten 2:2-Ausgleich (81.).

Die Wölfe drängten danach auf den Sieg, den Dzeko dann auch auf dem Fuß hatte. Der Bosnier schoss aus vier Metern zentraler Position direkt aufs Tor, doch Pouplin streckte den Arm raus und rettete den einen Punkt für den Aufsteiger (86.).

Für den VfL Wolfsburg steigt am kommenden Dienstag das Highlight in der Champions League, wenn Manchester United zu Besuch kommt. Es ist das entscheidende Duell um den Einzug ins Achtelfinale. Am Sonntag darauf steht in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund gleich das nächste Heimspiel auf dem Plan. Freiburg hingegen ist am Samstag zu Hause gegen den 1. FC Köln gefordert.


BORUSSIA DORTMUND - 1. FC NÜRNBERG 4:0 (3:0)

Gegen eine in der Defensive völlig überforderte Abwehr des 1. FC Nürnberg kam Dortmund dank Tempofußball zu einem hochverdienten Sieg und bleibt damit zum achten Mal in Serie ungeschlagen. Allein der starke FCN-Schlussmann Stephan verhinderte eine noch höhere Pleite der Franken, bei denen sich die Abstiegsgefehr durch die Niederlage weiter vergrößerte.

Nach dem 2:1-Auswärtserfolg bei 1899 Hoffenheim sah Coach Jürgen Klopp keine Veranlassung, seine Anfangsformation zu verändern. Großkreutz begann erneut im linken Mittelfeld. Im Vergleich zum 0:1 zu Hause gegen den SC Freiburg wechselte dagegen Nürnbergs Trainer Michael Oenning auf zwei Positionen. Für Eigler (grippaler Infekt) kehrte Boakye nach langer Pause zurück. Für den kurzfristig ausgefallenen Frantz begann Choupo-Moting im offensiven Mittelfeld. Im Tor stand erneut Nummer zwei Stephan für den noch bis zur Winterpause Rot-gesperrten Schäfer.

Die Nürnberger hatte in der Anfangsphase mehr vom Spiel, konnte sich allerdings keine gute Torgelegenheit herausarbeiten. Die Dortmunder präsentierten sich dagegen gnadenlos effektiv. Mit der ersten Chance ging der BVB in Führung. Sven Bender spielte wunderbar Großkreutz frei, der Stephan aus halblinker Position mit einem Flachschuss ins rechte Eck keine Abwehrchance ließ (8.).

Früh konnten die Westfalen die Führung dann gegen die überforderte Club-Abwehr ausbauen. Owomoyela flankte von rechts in die Mitte zum völlig allein gelassenen Barrios. Der Argentinier scheiterte mit seinem Versuch zwar zunächst an Stephan, hatte jedoch Glück, dass der abgewehrte Ball an sein linkes Bein und von dort ins Tor prallte (13.).

In der Folge kontrollierten die Dortmunder die Partie mehr und mehr. Aus gesicherter Defensive suchten der BVB immer wieder mit schnellen Angriffen den Weg zum Tor der Nürnberger. Die Franken versuchten zwar weiterhin, nach vorne zu spielen, waren in ihren Angriffsbemühungen allerdings meist zu pomadig. Erst in der 32. Minute hatte Boakye nach einem gelungenen Spielzug über die rechte Seite mit einem Seitfallzieher die erste - und letztlich einzige - nennenswerte Möglichkeiten der ersten Hälfte für den FCN.

Anders Dortmund: Mit einem einzigen Pass düpierte der BVB einmal mehr die Club-Defensive. Barrios war zunächst zwei Schritte schneller als Wolf und überlief den Nürnberger Kapitän dann im Strafraum ein weiteres Mal. Zwar konnte Stephan gegen den Argentinier zunächst abwehren, doch Zidan setzte den Nachschuss aus kurzer Distanz dann doch noch in die Maschen (36.). Mit dem souverän herausgespielten 3:0 für die Borussia ging es dann in die Halbzeit.

Die Dortmunder starteten trotz des komfortablen Vorsprungs mit Elan in den zweiten Durchgang. Hummels verpasste mit einem Kopfball nach einer Ecke das 4:0 nur knapp (48.). Einige Minuten später hatte dann auch der Club eine gute Gelegenheit. Doch Bunjaku - rechts im Strafraum frei vor Weidenfeller - zögerte mit seinem Abschluss zu lange und verzog dann deutlich (51.).

Dann begannen die Minuten des Alexander Stephan: Gleich mehrfach entschärfte der Nürnberger Keeper hochkarätige Gelegenheiten der Borussia. War Stephan in der 52. Minute gegen Zidan noch auf Pinola angewiesen, der in höchster Not per Kopf rettete, parierte der FCN-Schlussmann wenig später erst gegen Barrios, Sekunden später dann gegen Blaszczykowski (58.). Vier Minuten später rettete Stephan gegen einen Schuss von Owomoyela erneut gekonnt, doch den Abpraller verwertete der alleingelassene Hummels per Kopf zum 4:0 (62.).

Danach boten sich Dortmund weitere Chancen, das Ergebnis noch höher zu gestalten. Doch Zidan scheiterte frei vor dem Tor am erneut stark haltenden Stephan. Sekunden später störte Pinola den Ägypter, der gegen die desorientierte Nürnberger Hintermannschaft wieder frei vor Stephan stand (73.). Danach plätscherte die Begegnung ereignisarm ihrem Ende entgegen.

Der BVB tritt am Sonntag beim VfL Wolfsburg an. Der Club spielt tags zuvor zu Hause gegen den Hamburger SV.


HAMBURGER SV - 1899 HOFFENHEIM 0:0

In einem unterdurchschnittlichen Verfolgerduell trennten sich Hamburg und Hoffenheim gerechterweise torlos. Der HSV, seit mittlerweile sieben Partien ohne Sieg, war nur zu Beginn das bessere Team in einem umkämpften Duell, das wenig spielerische Elemente zu bieten hatte. Nach dem Wechsel hatte Hoffenheim vereinzelt Vorteile, einen Sieger hatte das Match jedoch nicht verdient.

Hamburgs Trainer Bruno Labbadia verzichtete nach dem 2:0-Heimsieg gegen Rapid Wien in der Europa League auf personelle Veränaderungen.

Auf Hoffenheimer Seite musste Coach Ralf Rangnick umstellen und wechselte nach der 1:2-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund zweimal. Für den verletzten Beck (Muskelfaserriss) und Ibisevic begannen Vorsah und Weis. Dies hatte ein 4-4-2 mit einem sehr variablen Carlos Eduardo zur Folge, in dem Vorsah hinten rechts agierte.

Gegen eine Hoffenheimer Mannschaft, die sich zunächst auf kämpferische Elemente besann, legte der HSV vielversprechend los und übernahm das Kommando. Die Hamburger suchten den Weg in die Spitze, drängten 1899 zurück und kombinerten bisweilen ansehnlich. Richtig dicke Möglichkeiten wollten für die Hanseaten nicht herausspringen. Nachdem Boateng freistehend weit drüber geköpft hatte (8.), hätte es gefährlich werden können, der von Berg perfekt freigespielte Jarolim brachte alleine vor Hildebrand das Leder aber nicht unter Kontrolle (12.).

Gut eine halbe Stunde lang bestimmten die Gastgeber das Duell, kamen über Halbchancen durch Trochowski (14., 24.) und Jansen (29.) aber nicht hinaus. Es war ein umkämpftes Duell, in dem Referee Wolfgang Stark härtere Aktionen nicht sonderlich streng ahndete. Von den Kraichgauern war bis auf seltene Ausnahmen offensiv kaum etwas zu sehen. Die TSG beschränkte sich vorerst darauf, keinen Gegentreffer zu kassieren.

Je länger die Begegnung dauerte, desto mehr verflachte das Spiel. Der HSV konnte den Druck nicht mehr aufrecht erhalten, Hoffenheim schien mit dem Remis nicht unglücklich. Erst kurz vor dem Wechsel setzten die Gäste ein erstes dickes Ausrufezeichen. Von Ba und Obasi sehenswert per Hacke freigespielt, drang Weis zur Grundlinie vor und passte flach in den Fünfer, wo Carlos Eduardo einen Schritt zu spät kam und das mögliche 0:1 verpasste (42.).

1899 schien nach dem Seitenwechsel in der weiter alles andere als hochklassigen Partie langsam besser ins Spiel zu finden. Die Gäste wurden aktiver, die Chance hatte aber der HSV. Eine missglückte Flanke von Aogo segelte direkt aufs kurze Eck, wo Hildebrand Mühe hatte und nur mit viel Glück zur Ecke klären konnte (58.).

Beide Trainer reagierten: Rangnick brachte Vukcevic für Weis, Labbadia schickte Petric, der bereits in der Europa League sein Comeback gefeiert hatte, und Elia für Berg und Tesche aufs Feld (61.). Eine merkliche Verbesserung erfuhr das Duell dadurch nicht. Salihovics dicke Chance nach einer genauen Obasi-Flanke (65.) stellte eine seltene Ausnahme dar. Ansonsten beharkten sich die Kontrahenten auf tiefem Geläuf vorwiegend im Mittelfeld. Auf zielführenden Kombinationsfußball warteten die Zuschauer vergeblich, weil beide Teams defensiv konsequent zu Werke gingen und gegnerische Angriffsbemühungen meist schon im Keim zunichte machten.

Wenn es doch einmal interessant wurde, dann vor Rost. Salihovic brach über links durch, jagte das Leder aus 14 Metern aber nur ans Außennetz (78.). Bis in die Schlussphase hinein plätscherte das Match unansehnlich vor sich hin, ohne dass ein Team Druck auf den Gegner erzeugen konnte. So blieb es beim torlosen Remis, einem Resultat das dem über 90 Minuten Dargebotenen vollauf gerecht wurde.

Der HSV reist am kommenden Samstag zum 1. FC Nürnberg, Hoffenheim empfängt am selben Tag Eintracht Frankfurt.

Freitag, 4. Dezember 2009

Spielbericht 15. Spieltag: Bayern München - Borussia M'gladbach 2:1 (1:1)

Mit einem mühevollen Arbeitssieg über lange Zeit freche Gladbacher hat der FC Bayern den Abstand zur Spitze zumindest über Nacht auf drei Punkte verkürzt. Die Borussia, zuvor fünfmal in Folge ungeschlagen, zeigte nur zu Beginn großen Respekt und hätte zur Halbzeit durchaus führen können. Nach dem Wechsel kam Bayern über eine klare Feldüberlegenheit nicht hinaus und konnte sich glücklich schätzen, dass Badstuber einen Freistoß sehenswert zum Siegtor nutzte.

Bayern-Coach Louis van Gaal verzichtete nach dem 3:0 bei Hannover 96 einmal mehr auf personelle Veränderungen und schickte zum dritten Mal in Folge dieselbe Elf aufs Feld. Toni stand nicht im Kader, dafür nahm der wiedergenesene Robben auf der Bank Platz.

Auf Gladbacher Seite sah Trainer Michael Frontzeck im Vergleich zum jüngsten 1:0-Heimsieg über Schalke 04 ebenfalls keine Veranlassung, sein Team umzubauen. Die "Fohlen" traten damit zum vierten Mal in Folge mit derselben Aufstellung an.

Der FC Bayern übernahm in der 83. Auflage des Klassikers von Beginn an die Initiative und drängte die mit viel Respekt angetretenen Borussen sofort in die Defensive. Gladbach versuchte gar nicht, die Münchner vom Überschreiten der Mittellinie abzuhalten und agierte höchst passiv. Gomez (4.) und Pranjic (10.) gabe erste Warnschüsse ab, konnten Bailly im Gäste-Tor aber nicht ernsthaft gefährden.

Nach einer guten Viertelstunde legte die Borussia langsam ihren Respekt vor dem Rekordmeister ab und startete selbst eigene Offensivaktionen. Arango per Freistoß (14.) und aus der Distanz (18.) fand ebenso in Butt seinen Meister wie Bradley, der unmittelbar vor dem Bayern-Schlussmann aufgetaucht war (18.). Gerade als die Gäste immer besser in die Partie zu kommen drohten, versetzte Gomez den "Fohlen" einen Dämpfer. Von Müller bedient, wurde der Nationalstürmer an der Strafraumkante nicht angegriffen und traf mit einem platzierten Linksschuss durch Dantes Beine hindurch zur Führung ins kurze Eck (19.).

Die Frontzeck-Elf ließ sich vom Gegentreffer allerdings nicht schocken, lieferte den Münchnern ein ausgeglichenes und höhepunktreiches Duell und erarbeitete sich mit zunehmender Spieldauer sogar Chancenvorteile. Butt musste bei Arangos Hammer sein ganzes Können aufbieten, um die Kugel aus dem rechten oberen Eck zu kratzen (27.), eine Minute später hatte der Torhüter dann keine Chance mehr. Bradley ließ einen Arango-Pass direkt durch die Viererkette der Hausherren zu Brouwers prallen, der frei vor Butt locker ins rechte untere Eck einschob (28.).

Zehn Minuten lang nahm sich das durchaus spektakuläre Duell dann eine kleine Auszeit, ehe die Borussia in der Schlussphase des ersten Abschnitts noch einmal aufdrehte. Weil Butt jedoch sowohl Friends harten Schuss aus 20 Metern abwehrte (40.) als auch Arangos fulminantes Geschoss sehenswert entschärfte (45.), ging es mit dem Remis in die Pause.

Der zweite Durchgang begann verhalten. Die Bayern waren feldüberlegen, agierten aber ideenlos und schoben sich die Kugel 40 Meter vor dem Tor immer wieder quer zu. Zudem offenbarten die Münchner bei vereinzelten Gladbacher Gegenangriffen wiederholt Unsicherheiten in der Hintermannschaft.

Van Gaal reagierte und brachte Robben für Olic. Der Niederländer sorgte mit einem schönen Solo über rechts und einem ordentlichen Freistoß für den ein oder anderen lichten Moment im Münchner Offensivspiel, wirklich etwas bewegen konnte aber auch Robben nicht. Die Borussia verteidigte bis auf wenige Ausnahmen mühelos, beschränkte sich allerdings auch auf die Erfüllung von Defensivaufgaben.

Bis 15 Minuten vor dem Ende plätscherte die Begegnung ohne größere Zwischenfälle vor sich hin, ehe Dante am rechten Strafraumeck einen Freistoß gegen Robben verschuldete. Badstuber legte sich die Kugel zurecht und zirkelte das Spielgerät sehenswert zum 2:1 in den linken Winkel (75.) - das erste Bundesligator des Linksverteidigers.

Frontzeck brachte Bobadilla für Bradley, um die Gladbacher Schlussoffensive einzuläuten. Den Gästen gelang es jedoch nicht, den Schalter noch einmal umzulegen. München, das bis auf vereinzelte Distanzversuche auch nicht mehr viel nach vorne tat, agierte souverän und schaukelte den Dreier abgeklärt über die Zeit.

Die Bayern treten am Dienstag zum "Endspiel" in der Champions League bei Juventus Turin an, ehe am Samstag mit der Partie beim VfL Bochum wieder Liga-Alltag auf dem Programm steht. Gladbach spielt ebenfalls am Samstag zu Hause gegen Hannover 96.

Voraussichtliche Aufstellungen 15. Spieltag

Hallo Leute. Ich bin immernoch krank, die Voraussichtlichen Aufstellungen möchte ich euch aber nicht vorenthalten...

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FREITAG 4.12.09 - 20:30


BAYERN MÜNCHEN - BORUSSIA M'GLADBACH


Bayern: Butt (22) - Lahm (21), van Buyten (5), Demichelis (6), Badstuber (28) - T. Müller (25), van Bommel (17), Schweinsteiger (31), Pranjic (23) - Gomez (33), Olic (11)

Gladbach: Bailly (30) - Levels (22), Brouwers (4), Dante (31), Jaures (20) - Marx (14), Bradley (26) - Reus (11), Arango (18) - Matmour (40), Friend (16)


SAMSTAG 5.12.09 - 15:30


VLF WOLFSBURG - SC FREIBURG


Wolfsburg: Benaglio (1) - Riether (20), Ricardo Costa (5), Barzagli (43), Johnson (16) - Josué (7) - Ziani (15), Gentner (25) - Misimovic (10) - Grafite (23), Dzeko (9)

Freiburg: Pouplin (1) - D.-R. Cha (6), Barth (15), Bastians (3), Mendy (39) - Banovic (20), Flum (18) - Abdessadki (10), Makiadi (7) - Reisinger (27), Idrissou (8)


VFB STUTTGART - VFL BOCHUM


VfB: Lehmann (1) - Celozzi (27), Tasci (5), Delpierre (17), Boka (15) - Kuzmanovic (32), Träsch (35) - Rudy (16), Hleb (23) - Cacau (18), Schieber (39)

Bochum: Heerwagen (18) - Concha (2), Maltritz (4), Mavraj (20), Fuchs (6) - Dabrowski (5), Pfertzel (21) - Sestak (9), Ono (23), Grote (19) - Klimowicz (14)


HAMBURGER SV - 1899 HOFFENHEIM

HSV: Rost (1) - Demel (20), Boateng (17), Mathijsen (5), Aogo (6) - Rincon (25), Jarolim (14) - Trochowski (15), Tesche (13), Jansen (7) - Berg (16)

Hoffenheim: Hildebrand (28) - Simunic (14), Vorsah (25), Compper (5), Eichner (8) - Weis (17), Luiz Gustavo (21), Salihovic (23) - Carlos Eduardo (10) - Ba (9), Ibisevic (19)


BORUSSIA DORTMUND - 1. FC NÜRNBERG

BVB: Weidenfeller (1) - Owomoyela (25), Subotic (4), Hummels (15), Schmelzer (29) - S. Bender (22), Sahin (8) - Blaszczykowski (16), Zidan (10), Valdez (9) - Barrios (18)

Nürnberg: Stephan (30) - Diekmeier (2), Wolf (5), Maroh (6), Pinola (25) - Nordtveit (4) - Gygax (7), Frantz (17) - Kluge (24) - Eigler (8), Bunjaku (10)


HANNOVER 96 - BAYER LEVERKUSEN


Hannover: Fromlowitz (27) - Cherundolo (6), Haggui (21), C. Schulz (19), Rausch (34) - Balitsch (14) - Rosenthal (26), Djakpa (15) - Bruggink (10) - Stajner (24), Ya Konan (11)

Leverkusen: Adler (1) - Schwaab (2), M. Friedrich (5), Hyypiä (4), Castro (27) - Vidal (23), Reinartz (3) - Barnetta (7), Kroos (39) - Kießling (11), Derdiyok (19)


SAMSTAG 5.12.09 - 18:30


EINTRACHT FRANKFURT - 1. FSV MAINZ 05


Frankfurt: Nikolov (1) - Franz (4), Chris (29), Russ (23), Spycher (16) - Bajramovic (8) - P. Ochs (2), Schwegler (27), Meier (14), Korkmaz (11) - Liberopoulos (10)

Mainz: H. Müller (33) - Hoogland (6), Bungert (26), Noveski (4), F. Heller (16) - Karhan (21), Soto (19) - Schürrle (14), Ivanschitz (25), Amri (22) - Bancé (23)


SONNTAG 6.12.09 - 15:30


1. FC KÖLN - WERDER BREMEN


FC: Mondragon (1) - Schorch (16), Geromel (21), Mohamad (3), Ehret (22) - Pezzoni (17) - Petit (8), Maniche (12) - Chihi (20), Novakovic (11), Podolski (10)

Werder: Wiese (1) - Fritz (8), Mertesacker (29), Naldo (4), Boenisch (2) - Frings (22) - D. Jensen (20), Hunt (14) - Özil (11) - Hugo Almeida (23), Marin (10)


SONNTAG 6.12.09 - 17:30


FC SCHALKE 04 - HERTHA BSC BERLIN


Schalke: Neuer (1) - Rafinha (18), Zambrano (25), Bordon (5), Westermann (2) - Matip (32) - Moritz (28), Schmitz (21) - Sanchez (27) - Farfan (17), Kuranyi (22)

Hertha: Drobny (1) - Piszczek (26), Janker (6), von Bergen (4), Radjabali-Fardi (35) - Ebert (20), Lustenberger (28), Kacar (44), Cicero (7) - Raffael (10), Wichniarek (18)

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Dienstag, 1. Dezember 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 01.12.2009

MEDIZINISCHER REPORT

- Werder Bremens Trainer Thomas Schaaf äußerte sich am Montag zur Tabellenkonstellation und den drei noch ausstehenden Partien vor der verkürzten Weihnachtspause. "Natürlich ist es positiv, dass sich die Mannschaft in so vielen Partien durchgesetzt hat", sagte Schaaf, "aber trotzdem sieht man, dass alles sehr eng beieinander ist in der Tabelle."

21 Spiele ungeschlagen, 27 Punkte bis dato gesammelt und Platz 2 in der Tabelle - die "Grün-Weißen" können mit dem bisherigen Saisonverlauf wahrlich zufrieden sein.

Eine positive Nachricht zur Personalsituation der Werderaner gab es am Montag auch noch zu vermelden. Nach überstandener Innenbanddehnung im Knie kehrte Tim Borowski ins Mannschaftstraining zurück. "Ich konnte die Einheit ohne Probleme absolvieren, mir geht es gut", verriet der 29-Jährige mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Für das Spiel am Donnerstag stellt Werders Nummer 6 eine weitere Option für Thomas Schaaf dar. Nicht mit dabei war hingegen Jurica Vranjes. Der Kroate leidet unter "Problemen am Übergang zwischen Achillessehne und Wadenbein", erklärte Schaaf dessen Fehlen.

Aus Sicht des Bremer Coaches hätte es übrigens durchaus bisher noch der eine oder andere Punkt mehr sein können. "Insgesamt hat das Team wirklich beachtliche und gute Leistungen gezeigt, aber es ist doch oft so, dass man gerne noch einen Tick mehr möchte", so Schaaf, der in diesem Jahr einen heißen Kampf um die internationalen Plätze erwartet:

"Es sind durchaus zehn Mannschaften dort oben, die die Plätze unter sich ausmachen, der Kreis ist groß. Die Situation zeigt, dass es nicht einfach ist, sich abzusetzen. Wir müssen weiter konzentriert arbeiten." Werder trifft vor Weihnachten noch auf den 1. FC Köln und die beiden direkten Konnkurrenten aus Schalke und Hamburg.

- Arjen Robben und Franck Ribery stehen Bayern München voraussichtlich schon bald wieder zur Verfügung. Robben, der seit längerem an Knieproblemen laboriert, stieg am Montag wieder ins Mannschaftstraining des Rekordmeisters ein.

Schon am Freitag beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach könnte der Niederländer zumindest als Einwechselspieler wieder im Kader stehen.

Ribery, der weiter ein Aufbautraining absolviert, soll am 8. Dezember in der entscheidenden Gruppenbegegnung der Champions League bei Juventus Turin zumindest als Joker zur Verfügung stehen.


FOKUS I

Nach dem 1:0-Heimsieg gegen den FC Schalke 04 hat Borussia Mönchengladbach seine Erfolgsserie auf nun fünf Spiele ohne Niederlage ausgebaut. Mit 18 Punkten auf dem Konto hat sich das Team von Trainer Michael Frontzeck im Mittelfeld der Tabelle etabliert und einen komfortablen Sechs-Punkte-Vorsprung auf die Abstiegsränge erarbeitet.

Im Moment läuft alles rund. Nach dem Sieg beim HSV haben die "Fohlen" mit Schalke 04 einen weiteren Topclub der Liga geschlagen. Die Borussia spielt wieder einen ansehnlichen Fußball, die Abwehr steht stabil und ließ im dritten Heimspiel in Folge kein Gegentor zu.

Das Innenverteidigerduo mit Roel Brouwers und Dante hält nicht nur den Laden hinten dicht, sondern setzt auch offensiv Akzente wie kaum ein anderes Verteidigerpaar der Bundesliga. Und mit Marco Reus haben sie in der Offensive einen unbekümmerten, enorm laufstarken Spieler, der den Sprung von der 2. Bundesliga in die Eliteklasse beinahe mühelos geschafft hat und die gegnerischen Abwehrreihen munter aufmischt. Gegen Schalke erzielte er das Tor des Tages.

"Der Marco Reus ist ein sehr guter Spieler, leichtfüßig und unbekümmert. Er steht bei uns im Fokus", lobte DFB-Sportdirektor Matthias Sammer den erst 20 Jahre alten Borussen-Youngster. "Marco Reus hat 13 Einsätze, drei Tore, ein Assist. Er spielt für uns momentan eine sehr gute Rolle", sagt auch Borussia-Sportchef Max Eberl: "Es ist schön für den Jungen, dass man auf ihn aufmerksam wird. Aber man muss einen Mittelweg finden. Nicht zu viel loben, ihn aber trotzdem weiter pushen."

Der Vielgepriesene blieb derweil bescheiden. "Beim Tor musste ich nach der tollen Vorarbeit von Juan Arango den Ball nur noch reinschieben", bekennt Reus, der zum Thema Nationalelf nicht viel beitragen konnte: "Mit mir hat noch keiner über die Nationalmannschaft gesprochen. Ich weiß von nichts."

Mehr konnte der 1,80 Meter große Angreifer dagegen über die positive Entwicklung der Borussia in den letzten Wochen berichten. "Wir haben auch während unserer Niederlagenserie nie den Glauben an uns verloren. Wir haben immer weiter gearbeitet", sagt Reus. "Wir wussten, dass sich das irgendwann einmal auszahlen würde. Wir haben unsere Schlüsse aus den Niederlagen gezogen und daraus gelernt. Wir haben die Fehler abgestellt und nun auch das nötige Glück."

Vergessen ist die schwere Zeit, als die "Elf vom Niederrhein zwischen den 5. und 9. Spieltag inklusive des Pokalspiels sechs Niederlagen am Stück kassierte. "Wir hatten ein relativ tiefes Tal mit diesen sechs Niederlagen", blickt Max Eberl zurück: "Aber es hat sich bewahrheitet, was wir von außen gesehen, was wir immer gefühlt haben. Wir mussten die Ruhe bewahren, denn die Mannschaft spielte gut. Es fehlte nur noch das letzte Bisschen."

Der Club stand die Durststrecke durch und blickt nun vom 11. Platz aus dem Ende der Vorrunde gelassen entgegen. "Dass es nach der Niederlagenserie jetzt so in die andere Richtung umschlägt, ist sehr positiv", freut sich Eberl. "Es ist oft so: Wenn man ein Tal durchschritten hat und es wieder bergauf geht, dann geht man gestärkt aus der Sache hervor."

Und so reisen die Borussen voller Selbstvertrauen am kommenden Spieltag zum Angstgegner Bayern München, bei dem man in 41 Auswärtsspielen nur einen einzigen Sieg feiern konnte. "Wir fahren komplett ohne Druck nach München. Sicherlich nicht als Favorit, aber mit breiter Brust und einer Menge Selbstbewusstsein. Wir sind in einer guten Verfassung", kündigt Borussias Außenverteidiger Tobias Levels an.

Nach dem Spiel in München folgt die Heimpartie gegen Hannover 96 und dann das Hinrundenfinale in Leverkusen. Ein schweres Programm. "Wir werden alles dransetzen, in den letzten drei Spielen noch einige Punkte zu holen und die 20-Punkte-Marke zu knacken", verspricht Tobias Levels:

"Dann haben wir ein gutes Fundament für eine erfolgreiche Saison gelegt. Dann können wir die Rückrunde ein bisschen ruhiger angehen. Dann lässt es sich auch anders Fußball spielen, wenn man nicht in jedem Spiel den Druck hat." Und das ist ja schließlich das Saisonziel: ein gesicherte Platz im Mittelfeld ohne großen Abstiegskampf. Es sieht so aus, als könnte die Borussia dieses Ziel erreichen.


FOKUS II

Artur Wichniarek wurde gellend ausgepfiffen, Manager Michael Preetz immer wieder unterbrochen und Präsident Werner Gegenbauer lautstark kritisiert: Der stark abstiegsgefährdete Bundesligist Hertha BSC stand am Montagabend bei der halbjährlichen Mitgliederversammlung auf allen Ebenen im Kreuzfeuer der Kritik.

"Hertha durchlebt wahrscheinlich die größte sportliche Krise seit dem Aufstieg in die Bundesliga. Viele haben uns schon abgeschrieben. Für mich ist Aufgeben aber ein Tabu", sagte Preetz, der immer wieder von polemischen Zwischenrufen unterbrochen wurde. "Wir könnten heulen über die Situation, in der wir uns befinden", sagte Gegenbauer.

Angesichts der Talfahrt in der Bundesliga mit fünf Punkten aus 14 Spielen hatten schon vor der Versammlung einige Hertha-Mitglieder den Führungsstil von Gegenbauer und Co. öffentlich kritisiert sowie der Vereinsführung Fehler im personellen Bereich angelastet.

Das Tabellenschlusslicht hat nach dem 1:3 am Samstag gegen Eintracht Frankfurt schon sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Die Mannschaft und Trainer Friedhelm Funkel wurden dementsprechend von den 1924 anwesenden Mitgliedern mit einem gellenden Pfeifkonzert bedacht.

Besonders laut wurden die Pfiffe für den erfolglosen Stürmer Artur Wichniarek. Der polnische Neuzugang hat in dieser Bundesliga-Saison noch nicht getroffen.

"Wenn sie unsere Unterstützung haben wollen, müssen sie dafür sorgen, dass die Mannschaft ihren Arsch bewegt", sagte ein Mitglied in Richtung der sportlichen Leitung.

"Es macht keinen Sinn, wenn wir uns zerfleischen. Wir müssen zusammenhalten", sagte Preetz an die Anhänger und kündigte an, dass sich die Spieler "mit der Fahne auf der Brust" wehren werden.

"Wir Herthaner stehen immer wieder auf. Und wir werden es auch diesmal tun. Sieben Punkte sind aufzuholen. Wir können es noch immer schaffen." Am Ende seiner Rede erntete Preetz Applaus.

Der Aufsichtsrats-Vorsitzende Bernd Schiphorst forderte 100 Prozent Konzentration für den Kampf um den Klassenerhalt. "Wir wollen nicht absteigen und wir dürfen nicht absteigen: Zweite Liga ist Mist, sogar ganz großer Mist."

Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller präsentierte bei der Versammlung die wirtschaftliche Bilanz der Vorsaison. Dass Hertha in der vergangenen Saison trotz eines vierten Platzes und eines Rekordumsatzes von 85,9 Millionen Euro ein Minus von 1,9 Millionen Euro erwirtschaftete, heizte die negative Stimmung bei den Mitgliedern zusätzlich an.

Schließlich stiegen die Verbindlichkeiten der Berliner auf 33 Millionen Euro. Auch in der laufenden Saison wird sich die sportliche Talfahrt aufgrund geringerer TV-Einnahmen finanziell bemerkbar machen.

"Wir befinden uns in einer stabilen Verfassung. Ich bin überzeugt, dass der 2005 eingeschlagene Weg alternativlos und richtig ist", sagte Schiller.


INTERVIEW I

Nach langen Beratungen am Montag fällte der Vorstand keine Entscheidung über die Zukunft von Teamchef Markus Babbel – und das, obwohl Präsident Erwin Staudt "stinksauer" ist und den Spielern durch die Blume mit Rauswurf droht.

Herr Staudt, warum tun Sie sich so schwer, eine Entscheidung in der Trainerfrage zu fällen? Was passiert mit Markus Babbel: hü oder hott?

Dazu vorne weg: Markus Babbel ist für uns kein unbeschriebenes Blatt. Er hat in einer ganz schwierigen Situation Verantwortung übernommen. Er hat unsere Mannschaft aus dem Stand auf den dritten Platz geführt. Wir haben uns zusammen gefreut, also darf er auch von uns erwarten, dass wir in dieser schweren Stunde ehrlich miteinander umgehen.

Was bedeutet das?

Das bedeutet nicht, dass dies auf Zeit und Ewigkeit so ist. Markus Babbel weiß, dass wir Ergebnisse brauchen. Wir haben Ziele - und wenn diese nicht erreicht werden, wird auch die Arbeit des Trainerteams hinterfragt.

Trauen Sie es Markus Babbel zu, die Karre aus dem Dreck zu ziehen?

Ich fälle dieses Entscheidung nicht alleine. Das muss auch der Präsident mit den Gremien abstimmen.

Wann fällt eine Entscheidung?

Wir werden keine Zeit verlieren. Denn es ist fünf vor zwölf.

Vorausgesetzt, Markus Babbel bleibt Teamchef: Was muss sich dann ändern?

Wir haben einen Kader zusammengestellt, von dem wir überzeugt sind. Diese Mannschaft ist in der Lage, eine gute Rolle in der Bundesliga zu spielen - und genau das fordern wir jetzt ab. Ohne wenn und aber - und ohne Rücksicht. Wir wollen Leistung sehen. Individualinteressen müssen zurückgeschraubt werden. Wir sind kein Kindergarten, sondern ein professioneller Verein mit einem hohen Anspruch, erfolgreich zu sein.

Bedeutet das, dass jeder, der nicht mitzieht, mit Konsequenzen rechnen muss?

(Staudt energisch) Jawohl!


INTERVIEW II

Im Interview spricht Markus Babbel über die desolate Leistung seiner Mannschaft gegen Bayer. "Vor allem die Art und Weise, wie wir das Spiel verloren haben, enttäuscht mich", sagt Babbel.

Frage: Markus Babbel, wie ist die Leistung Ihrer Mannschaft beim 0:4 in Leverkusen zu erklären?

Markus Babbel: So eine Mannschaftsleistung habe ich nicht erwartet. Das ist absolut enttäuschend. Vor allem die Art und Weise, wie wir das Spiel verloren haben, enttäuscht mich. Das sind Unkonzentriertheiten, die ich nicht nachvollziehen kann. Vor den Gegentoren haben wir zu einfache Fehler gemacht. Man kann gegen Leverkusen verlieren, das ist eine sehr gute Mannschaft - aber nicht so. Das haben die Fans nicht verdient.

Frage: Sie bemängeln die Einstellung?

Babbel: Richtig. Man nimmt sich viel vor und dann kommt so eine Leistung raus. Da braucht sich keiner zu wundern, dass wir mit vier Gegentoren dastehen. Wir haben im Kollektiv versagt. Das war eine ganz schwache Leistung. Wir haben alles vermissen lassen. Es sind zu viele Spieler weggebrochen.

Frage: Ist das auch eine Charakterfrage?

Babbel: Ich darf erwarten, dass die Einstellung stimmt. Jeder muss wissen, dass es um den Verein geht. Da muss jeder noch mehr investieren, noch mehr Herzblut zeigen, um aus dieser Situation rauszukommen. So eine Leistung darf nicht passieren und wird in dieser Art und Weise auch nicht mehr passieren. Das einzig Positive an der hohen Niederlage ist vielleicht, dass auch der letzte Spieler nun kapiert haben sollte, dass wir im Abstiegskampf angekommen sind. Vielleicht ist das der Hallo-wach-Effekt gewesen.

Frage: Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen?

Babbel: Ich werde genau hinschauen, wer bereit ist, sein Ego hinten anzustellen und alles für den Verein gibt. Es geht hier nicht um Markus Babbel oder Horst Heldt, sondern um den Verein. Man kann sich nicht immer nur schützend vor die Mannschaft stellen, nun sind mal die Spieler gefordert. Es ist an der Zeit, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigt und die Ärmel hochkrempelt. Es kann nicht sein, dass alle paar Jahre ein neuer Kopf her muss, um die Mannschaft zum Laufen zu bringen.

Frage: Werden Sie in dieser Woche beim Trainer-Lehrgang in Köln sein?

Babbel: Nein. Wir werden die Woche intensiv nutzen, um uns auf den Abstiegskampf einzustellen. Wir werden hochkonzentriert in die Woche starten. Denn wir haben ein ganz wichtiges Spiel gegen den VfL Bochum vor der Brust.

Frage: Wie große ist Ihre Sorge um den Job?

Babbel: Wenn nochmal so eine Leistung passiert, wird es eng. Ich hoffe, dass ich weiterarbeiten darf. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir gemeinsam da unten rauskommen.

Montag, 30. November 2009

Gedanken zum Spieltag (14)

DA WÄCHST WAS HERAN
Die Gladbacher haben mit dem Sieg gegen Schalke ein Top Team geschlagen und sind seit fünf Spielen ungeschlagen. Diese Serie trägt auch in der Tabelle langsam Früchte und die "Fohlen" nähern sich der oberen Tabellenhälfte. Nach unten gibt es etwas Luft, in Form von 6 Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. Für Schalke verlief das Spiel wie meistens, bloss das man zur Abwechslung mal keine Punkte einfahren konnte. Eventuell war der Druck, für 24 Stunden Leader zu sein, zu gross...

WIE PASSEND...
Ein 0:0 kann auch spannend sein, oder eben, langweilig und ein schlechtes Spiel im Resultat ausdrücken. Unter letztere Kategorie fällt das 0:0 zwischen Bochum und Köln. Das Duell Not gegen Elend hätte keinen Sieger verdient gehabt und beide bekommen keinen Befreiungsschlag im Abstiegskampf hin. Der Kampf gegen den Abstieg ist aber definitv spannend im Gegensatz zu diesem 0:0....

APROPOS...
Wenn ich schon Not gegen Elend anspreche, wie die Berliner und die Stuttgarter die Klasse halten wollen, wird mir immer rätselhafter. Dass der VfB in Leverkusen punktet, damit hat wohl niemand gerechnet. Die Art und Weise, wie ein Kaninchen vor der Schlange und teilweise sogar noch überheblich, dass bereitet Sorgen. Langsam aber sicher könnte ein Trainerwechsel eben doch etwas bewirken, zumindest können sich die Spieler dann nicht mehr verstecken. Noch schlimmer siehts bei Tasmania, verzeihung, Hertha BSC Berlin aus. Gegen Köln verloren, gegen den VfB Remis und nun gegen einen weiteren kriselnden Klub nicht gewonnen. Kein Team, welches nach 14 Spielen nur 5 Punkte geholt hat, konnte jemals die Klasse halten...

VERPASSTE GELEGENHEITEN / BLUT GELECKT
Hoffenheim will nicht, der HSV kann nicht und Werder, keine Ahnung, eventuell wollen die auch nicht. Auf jedenfall hätten diese Teams ernsthaft ins Titelrennen eingreifen und den FC Bayern distanzieren können. Alle drei haben diese Gelegenheit aber verpasst und die Bayern zwei, resp. drei Punkte näher herankommen lassen sowie Bayer um diese Anzahl Punkte ziehen lassen. Wenn man aus der Vergangenheit Schlüsse ziehen kann, dann werden die Bayern Blut geleckt haben und Platz zwei wird bald den Münchnern gehören. Ob die junge Horde aus Leverkusen diesem psychologischen Druck dann standhält???

TABELLENANALYSE
Nach Spieltag 13. lagen die ersten acht Teams innerhalb von sechs Punkten, wobei zumindestens Mainz da eigentlich nicht hingehört. Von diesen acht Teams haben dann auch nur die Bayern und Leverkusen gewonnen, womit die Münchner auf Platz vier vorgedrescht sind und die Kluft zwischen 1 und 8 auf acht Punkte angewachsen ist. Dortmund hat sich mit dem Sieg in Hoffenheim an die Top 8 herangekämpft und ein erster Schnitt, qualitätsmässig, sehe ich nun bei Platz 9. Der Kampf um die Europäischen Plätze hat also einen weiteren Teilnehmer erhalten und die Spannung erhöht sich da.
Durch den Sieg gegen die Hertha hat die Eintracht den freien Fall gestoppt und befindet sich, zusammen mit Gladbach, zwischen Himmel und Hölle. Für einen einstelligen Platz fehlt die Qualität, nach hinten ist man aber etwas abgesichert.
Die verunsicherten Hannoveraner führen das Feld im Abstiegskampf an. Zwischen den Plätzen 12 und 18 konnte nur Freiburg drei Punkte einfahren und etwas Boden gut machen. Bochum hat sich mit dem Remis gegen Köln zumindest von einem direkten Abstiegsplatz gelöst, allerdings nur, dank der Schwäche von Stuttgart und Berlin. Ueber diese beiden Klubs habe ich mich weiter oben schon ausgelassen... (Die einzige Verbindung mit "oben" für die beiden, in der aktuellen Situation...)

14
Anzahl Gegner, welche Leverkusen nicht schlagen konnten

NACKTE ZAHLEN
TORE: In den neun Begegnungen des 14. Spieltags wurden nur 22 Tore erzielt (Schnitt: 2,44). Ein Doppelpack gelang dem Wolfsburger Edin Dzeko. Gleich dreimal trug sich Stefan Kießling von Bayer Leverkusen in die Torjägerliste ein. Der Nationalspieler erzielte erstmals in dieser Saison mehr als ein Tor binnen 90 Minuten und baute damit seine Führung in der Torjägerliste weiter aus.

PLATZVERWEISE: Maicosuel sah als erster Hoffenheimer in dieser Saison die Rote Karte. Der Brasilianer wurde gegen Dortmund von Schiedsrichter Michael Kempter nach einer Tätlichkeit an BVB-Keeper Roman Weidenfeller vorzeitig zum Duschen geschickt. In der Vorsaison hatten die Schiedsrichter nach dem 14. Spieltag bereits doppelt so viele Rote Karten gezeigt.

DEBÜT: Der Franzose Jackson Mendy vom SC Freiburg absolvierte am Samstag in Nürnberg sein erstes Bundesligaspiel. Der 22 Jahre alte Linksverteidiger feierte mit einem 1:0-Auswärtssieg in der Ferne einen gelungen Einstand. Über sein Tordebüt durfte sich Tunay Torun vom Hamburger SV freuen. Der 19-jährige Türke schoss die Hanseaten bereits nach drei Minuten in Mainz in Führung.

COMEBACK: Fünf Monate nach seinem Kreuzbandriss ist Patrick Helmes wieder für Bayer Leverkusen in der Bundesliga aufgelaufen. Er wurde beim 4:0 des Tabellenführers gegen Stuttgart in der 89. Minute für Stefan Kießling eingewechselt.

SERIEN: Schalkes Serie von sieben Spielen ohne Niederlage riss am Samstagabend in Mönchengladbach. Die Borussen dagegen sind jetzt fünfmal in folge ungeschlagen - das gab es zuletzt 2005. Bremen verlor keines der letzten dreizehn Spiele, Dortmund keines der letzten sieben. Berlin wiederum ist jetzt 13 Spiele sieglos und weckt immer häufiger Erinnerungen an den legendären Stadtnachbarn Tasmania. Bisher konnte noch nie ein Team mit lediglich fünf Punkten aus 14 Spielen den Abstieg verhindern. Leverkusen bleibt als einziges Team im deutschen Profifußball ungeschlagen. Am
Sonntag gewann die Werkself 4:0 gegen den VfB Stuttgart, der seit nunmehr sieben Spielen auf einen Sieg wartet.

TOP
Benaglio, Mendy, Dante, Subotic, Ziani, Hoogland, Kroos, Dzeko, Kiessling, Olic

ZITAT DES SPIELTAGES
Serdar Tasci (VfB Stuttgart): "Wir haben einfach einen Scheiß gespielt, von der ersten bis zur letzten Minute. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen."

Sonntag, 29. November 2009

Spielberichte 14. Spieltag - Sonntagsspiele

BAYER LEVERKUSEN - VFB STUTTGART 4:0 (2:0)

Leverkusen bezauberte mit einer Fußball-Demonstration und wunderschönen Toren! Verdienter Lohn gegen immer stärker nachlassendere Schwaben war der klare 4:0-Sieg und der Ausbau der Tabellenführung. Zugleich blieb Bayer auch im 14. Saisonspiel ohne Niederlage und ist damit als einziges Profiteam noch ungeschlagen. Der VfB blieb vieles schuldig: Tempo, Ideen, Durchschlagskraft, Zweikampfstärke. Es ist aber nicht so, dass man den Schwaben das Bemühen absprechen hätte können. Es lag vor allem an Leverkusens Stärke.

Bei Bayer Leverkusen gab es im Vergleich zum jüngsten 1:1 bei Bayern München keine personellen Änderungen.

Stuttgarts Trainer Markus Babbel brachte nach dem wichtigen 2:0-Auswärtserfolg in der Champions League bei den Glasgow Rangers Tasci und Gebhart für Niedermeier (Reservebank) und Kuzmanovic (Gelb-Rot-gesperrt). Stuttgarts Shootingstar Rudy (19), Torschütze und Vorlagengeber in Glasgow, erhielt als "Sechser" und Kuzmanovic-Ersatz einen neuen Verantwortungsbereich. Gebhart ging rechts ins Mittelfeld.

In der Anfangsphase vermieden beide Teams zu hohes Risiko, spielten aber dennoch gezielt nach vorne. Der VfB stand kompakt und überbrückte das Mittelfeld nach Balleroberung schnell. Bayer war vor allem bei Standards gefährlich, Lehmann lenkte nach einer Ecke einen Reinartz-Kopfball an die Latte, Hyypiäs Versuch per Kopf rauschte knapp drüber (12., 13.).

Bayer übernahm nun die Kontrolle, fand immer besser ins Spiel und zu klasse Kombinationen, hatte aber Pech im Abschluss: Kroos knallte nach tollem Zuspiel von Kießling das Leder aus 14 Metern halblinker Position an den Pfosten (19.)!

Die Überlegenheit Leverkusens wurde binnen kurzer Zeit erdrückend für die Schwaben und gipfelte verdient im 1:0: Kroos flankte einen Freistoß in den Strafraum, Hyypiä verlängerte per Kopf zu Kießling, der den Ball volley aus fünf Metern unter die Latte schoss (22.). Kießlings 10. Saisontreffer.

Leverkusen überließ die Initiative kurzzeitig dem VfB, achtete selbst auf eine geordnete Defensive und lauerte auf schnelle Gegenstöße. Während Stuttgart nichts Passendes und Durchschlagendes einfiel, blieb Bayer gefährlich. Kroos traf aber aus 16 Metern erneut nur den linken Pfosten (32.).

Leverkusen wurde immer sicherer, geriet hinten gegen beinahe überforderte Stuttgarter nicht mal annähernd in Gefahr und bot vorne fast schon Zauberfußball: Kroos flankte völlig unbedrängt aus dem Halbfeld steil in den Strafraum, Derdiyok entwischte gleich zwei Gegenspielern und köpfte aus zehn Metern hoch rechts ein (39.).

Stuttgart kam mit neuem Personal aus der Kabine. Trainer Babbel brachte Hilbert und Schieber für Gebhart und Cacau. Die erste Chance gehörte aber erneut Bayer: Kießling ließ Tasci mit einem Lupfer aussteigen und spielte hoch und steil auf Vidal, der aber allein vor Lehmann hoch übers Tor hob (49.).

Leverkusen brillierte nicht nur offensiv, sondern agierte auch enorm clever, sehr gut geordnet und äußerst wirksam in der Defensive. Und nach Ballgewinn ging's schnell. Für Stuttgart häufig zu schnell: Reinartz spielte kurz zu Kroos, der ließ gleich zwei Stuttgarter aussteigen und spielte mit perfekter Übersicht und tollem Timing halbrechts zu Kießling. Der Nationalstürmer ließ Lehmann aus 13 Metern keine Chance (59.).

Die Bayer-Elf ließ es locker ausklingen, nicht ohne noch etwas für das Torverhältnis zu tun. Kießling erhöhte sicher links unten per Strafstoß auf 4:0, nachdem Lehmann zuvor Derdiyok im Strafraum zu Fall gebracht hatte. Der Nationalstürmer erhöhte damit sein Trefferkonto auf zwölf!

In der 89. Minute gab's dann Riesen-Applaus für den dreifachen Torschützen Kießling, der Platz machte für den wiedergenesenen Helmes, der für sein Comeback frenetisch gefeiert wurde.

Leverkusen muss am Sonntag in Hannover antreten. Für den VfB steht am selben Tag die Heimbegegnung gegen Bochum auf dem Programm.


HANNOVER 96 - BAYERN MÜNCHEN 0:3 (0:1)

Nach drei sieglosen Versuchen ist dem FC Bayern in der Bundesliga wieder ein Dreier gelungen. Bei Hannover 96, das erstmals seit Februar 2008 zwei Spiele in Folge verlor, zeigte der deutsche Rekordmeister eine souveräne Vorstellung und geriet selten in Gefahr, den Platz nicht als Sieger zu verlassen. München sorgte kurz nach der Pause für die Vorentscheidung und hatte die Gastgeber in der Folge bis auf wenige Ausnahmen sicher im Griff.

Hannovers Trainer Andreas Bergmann verzichtete nach der 0:2-Niederlage bei Schalke 04 auf personelle Veränderungen.

Auch Bayern-Coach Louis van Gaal sah keinerlei Veranlassung, seine Startelf im Vergleich zum 1:0-Heimsieg in der Champions League gegen Maccabi Haifa umzubauen. Dafür war der wegen öffentlicher Trainerschelte in Ungnade gefallene Toni zurück im Kader. Der italienische Weltmeister nahm auf der Bank Platz.

Ohne abtastendes Mittelfeldgeplänkel gaben beide Teams von Anfang an Vollgas und lieferten sich ein offensiv geprägtes, höchst unterhaltsames Duell. In schöner Regelmäßigkeit wurde es wechselseitig vor beiden Toren wiederholt interessant. Die erste ganz dicke Möglichkeit gehörte den Bayern. Von Gomez, der das Leder an der Strafraumkante stark gegen drei Hannoveraner behauptete, glänzend in Szene gesetzt, tauchte Müller frei vor Fromlowitz auf, scheiterte aber am prächtig reagierenden Keeper (11.). Auf der Gegenseite war es Djakpa, der Butt mit einem harten 16-Meter-Schuss aus halblinker Position zu einer ersten Flugeinlage zwang (14.).

Die Kontrahenten schenkten sich nichts und suchten immer wieder schnell den Weg in die Spitze. Die höhere Qualität steckte allerdings in den Angriffen des deutschen Rekordmeisters, der nach knapp 20 Minuten in Front ging. Olic flankte von links halbhoch durch den Strafraum und fand den am rechten Fünfereck in Position gelaufenen Müller, der das Spielgerät aus kurzer Distanz über die Linie grätschte - 0:1 (19.). Das Duell verlor etwas an Fahrt, weil der FCB nicht bedingungslos den zweiten Treffer suchte, sondern sich zunächst mit dem knappen Vorsprung begnügte und um Spielkontrolle bemüht war. Hannover brauchte einige Minuten, um sich vom Rückstand zu erholen, konnte in der Schlussviertelstunde des ersten Abschnitts aber noch einmal zulegen. Rosenthal köpfte eine schwer zu nehmende Stajner-Hereingabe gefährlich aufs Tor (31.), fand aber ebenso im gut reagierenden Butt seinen Meister wie wenig später Djakpa. Der Ivorer jagte einen hohen Pinot-Pass aus ungünstigem Winkel per Dropkick auf den Kasten, doch der Münchner Schlussmann tauchte reaktionsschnell ab und sicherte der van Gaal-Elf so die Pausenführung (40.).

Der Treffer tat dem Spiel nicht unbedingt gut.

Der zweite Durchgang war keine zwei Minuten alt, als der FC Bayern den Niedersachsen die kalte Dusche verpasste. Hagguis schlampigen Pass fing Schweinsteiger an der Mittellinie ab, ehe das Leder über van Bommel auf der linken Seite bei Pranjic landete. Der Kroate flankte zwei Meter vor dem Strafraumeck perfekt nach innen, wo der alleingelassene Olic keinerlei Mühe hatte, per Kopf auf 0:2 zu erhöhen (47.).

München agierte fortan höchst routiniert, ging keinerlei Risiko ein und ließ Hannover kommen, ohne sich in die Defensive drängen zu lassen. Abgeklärt erstickten die Gäste Angriffsversuche der "96er" immer wieder im Keim und hielten die Zügel fest in der Hand. Ein einziges Mal wurde es eng, als van Buyten einen Rosenthal-Pass unglücklich zu Bruggink verlängerte. Im Tor hatte der FCB aber immer noch Butt, der den 13-Meter-Schuss des Niederländers aus dem kurzen Eck kratzte (61.).

Der FCB variierte das Tempo und war dem dritten Treffer bei eigenen Vorstößen näher als Hannover dem Anschluss. Müller hätte den Sack nach einem tollen Schweinsteiger-Pass aus elf Metern zumachen müssen, doch Fromlowitz rettete glänzend zur Ecke (65.). So plätscherte die Partie ohne größere Zwischenfälle vor sich hin.

Mangelndes Bemühen war den Niedersachsen nicht vorzuwerfen, eine schwache Chancenverwertung dagegen schon. Angesichts der wenigen Möglichkeiten, die sich Hannover boten, hätte der eingewechselte Hanke aus sieben Metern treffen müssen, der Ex-Nationalspieler köpfte jedoch freistehend am Tor vorbei (75.). Bis zum Abpfiff ließen die Bayern nichts mehr anbrennen und erhöhten in der Schlussminute gar noch auf 0:3. Baumjohann schickte Gomez gegen die aufgerückte 96-Abwehr auf die Reise, und der Nationalstürmer ließ sich die Großchance alleine vor Fromlowitz mit einem flachen Linksschuss nicht entgehen (90.).

Hannover empfängt am kommenden Samstag Bayer Leverkusen, die Bayern haben bereits am Freitag die Gladbacher Borussia zu Gast.