Hamburger SV - VfB Stuttgart 3:1 (1:0)
Hamburg holte sich gegen Stuttgart einen verdienten Sieg. Der zunächst disziplinierte VfB war eine halbe Stunde lang gefährlicher, das taktische Konzept wurde dann aber durch Petrics Traumtor zerstört. Mit der Führung im Rücken gewann der HSV immer mehr an Sicherheit, die Entscheidung jedoch ließ bis in die Nachspielzeit auf sich warten.
Hamburgs Coach Bruno Labbadia schickte im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen Köln für den langzeitverletzten Guerrero (Kreuzbandriss) Youngster Berg auf den Rasen.
Bei Stuttgart tauschte Trainer Markus Babbel nach dem 0:0 gegen Nürnberg viermal Personal aus, brachte Delpierre, Magnin, Hleb und Hilbert für Niedermeier, Boka, Simak und Cacau und ließ Neuzugang Kuzmanovic zunächst auf der Bank.
Hamburg hatte in der Anfangsphase ein deutliches optisches Übergewicht, gefährlicher jedoch war der VfB: HSV-Keeper Rost musste nach einem Konter entschlossen zupacken (7.), zwei Minuten später verzog Hitzlsperger im Strafraum, ebenfalls nach einem Schnellangriff.
Stuttgart stand kompakt, erwartete die Hanseaten an der Mittellinie. Die Kombinationen der Labbadia-Elf blieben immer wieder im Abwehrnetz des Gegners hängen - ein Gegenmittel waren Fernschüsse: Elia packte den Hammer aus, Lehmann ließ abprallen, Petric versiebte die Großchance aus elf Metern (16.).
Der VfB überzeugte mit seiner disziplinierten taktischen Grundausrichtung. Bei seinen Kontern rückte das Mittelfeld oder gar die Abwehr (Träsch!) immer wieder nach - der Rechtsverteidiger leitete die nächste Gefahrensituation für Jarolim & Co. ein (23.), wenig später wurde Pogrebnyak gerade noch geblockt (26.). Schließlich rettete Rost auch bei Hilberts zum Schuss mutierter Flanke (27.).
Von Hamburg war offensiv lange nichts zu sehen. Dann aber gelang den Gastgebern eine prima Staffette: Petric leitete den Angriff ein, passte nach halblinks zu Elia, der zurück zum Kroaten spielte. Der Angreifer fackelte nicht lang und knallte das Leder aus zentraler Position mit links aus 22 Metern fulminant hoch ins rechte Eck (30.).
Nun hatten die Gastgeber das Spiel im Griff. Die Schwaben waren angeknockt, reagierten nur noch. Die Labbadia-Schützlinge wirkten wie befreit und drängten auf das zweite Tor, konnten aber bis zum Pausenpfiff keine zwingende Möglichkeit mehr erarbeiten.
Bei den Hanseaten musste Boateng angeschlagen in der Kabine bleiben, Demel kam zu Beginn des zweiten Durchgangs - auf der Gegenseite musste Gebhart Cacau weichen, der zweite Spitze spielte.
Es entwickelte sich nun eine offenere Partie, weil Stuttgart seine Offensivbemühungen verstärkte und sich dadurch mehr Räume auftaten. Echte Tormöglichkeiten blieben dennoch zunächst Fehlanzeige.
Bis zur 58. Minute, als das schlafmützige Abwehrverhalten der Schwaben das 2:0 ermöglichte: Jarolim spielte vor dem Sechzehner Elia an. Der Offensivspieler hatte Zeit und Raum, sich zu drehen und zog ab. Der trockene Flachschuss des Niederländers sauste aus 22 Metern ins rechte Eck.
Es dauerte nicht lange, und der VfB war wieder im Spiel: Träsch steckte durch in die Spitze zu Pogrebnyak, der den Ball aus halbrechter Position am herausstürzenden Rost vorbeichippte - nur noch 2:1 (62.).
Es wurde nun eine sehr intensive Partie, in der der HSV dem dritten Tor in der Folge näher war als die Gäste dem Ausgleich, auch wenn dazu die echte Tormöglichkeit fehlte. Vor allem aus dem Mittelfeld entwickelten die Hanseaten viel Druck und wirkten inspirierter als die Schwaben, bei denen Hleb nur wenig Initiative ergriff. Auch Neuzugang Kuzmanovic, der sein Bundesligadebüt erlebte (69.), brachte keine Impulse.
Die Schlussoffensive der Babbel-Elf blieb fast gänzlich aus, Hamburg war in der Endphase das aktivere Team und es blieb Zé Roberto nach Trochowskis Hackentrick vorbehalten, in der Nachspielzeit das verdiente dritte Tor des alten und neuen Tabellenführers zu erzielen.
Der HSV muss bereits am Donnerstag wieder ran. Die Hanseaten treffen in der österreichischen Hauptstadt auf Rapid Wien. Am kommenden Sonntag reisen die Hamburger weiter zum Gastspiel nach Frankfurt. Die Stuttgarter erwarten zunächst am Mittwoch die Glasgow Rangers in der Mercedes-Benz-Arena, ehe am Sonntag der 1. FC Köln zu Gast bei den Schwaben ist.
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