Fanshop

kicker online: Live!-Ticker 1. Bundesliga

Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Samstag, 17. Oktober 2009

Spielbericht 9. Spieltag Hamburger SV - Bayer 04 Leverkusen 0:0

In einer intensiven, lange Zeit chancenarmen und von Taktik geprägten Partie trennten sich die beiden Spitzenteams aus Hamburg und Leverkusen mit einer unter dem Strich gerechten Nullnummer. Gegen das disziplinierte Bayer dominierte der HSV das Spiel zwar über weite Strecken, biss sich aber an der starken Defensive des Tabellenführers, der am Ende sogar vor dem Sieg stand, die Zähne aus.

Hamburgs Coach Bruno Labbadia stellte sein Team beim Wiedersehen mit seinem Ex-Klub nach dem 3:1-Sieg in Berlin auf zwei Positionen um: Trochowski und überraschend Arslan (Bundesliga-Debüt) ersetzten Torun und den langzeitverletzten Petric (Sprunggelenks-OP).

Auf der anderen Seite vertraute Leverkusens Trainer Jupp Heynckes mit einer Ausnahme der Elf, die zuletzt einen souveränen 4:0-Erfolg gegen Nürnberg eingefahren hatte. Lediglich Renato Augusto ersetzte Kroos.

Bei Hamburger "Schmuddelwetter" - bis kurz vor Anpfiff hatte es in Strömen geregnet - entwickelte sich von Beginn an eine intensive Partie, die zunächst den HSV vor ausverkauftem Haus im Vorwärtsgang sah. Leverkusen - mit zwei Viererketten in Abwehr und Mittelfeld - agierte abwartend und sah bei der ersten Chance durch Arslan, der aus 18 Metern danebenzielte, nur zu (10.).

In der Folge aber war Bayers Defensivabteilung auf der Höhe. Die Hanseaten verstrickten sich immer wieder im engmaschigen Abwehrnetz der Heynckes-Elf, die offensiv kaum ein Risiko ging und sich bei ihren Angriffen nur mit wenig Personal nach vorne wagte.

Auffälligster Akteur beim HSV in den ersten 45 Minuten war Zé Roberto, immer wieder Ausgangspunkt der Kombinationen der Hausherren. Doch auch dem Brasilianer machte die Kompaktheit Leverkusens zu schaffen, der finale Pass in die Spitze lief immer wieder ins Leere, auch weil Berg und Arslan dort gegen Hyypiä & Co. auf verlorenem Posten standen.

Nach einer halben Stunde gaben die Gäste ihre Zurückhaltung etwas auf - und standen dicht vor der Führung: Barnetta spielte halblinks im Strafraum steil auf Castro, der den Ball am herauslaufenden Rost, aber auch am zweiten Pfosten vorbeischaufelte (32.).

Wenig später hatte der HSV den nächsten verletzten Stürmer zu verzeichnen: Arslan verdrehte sich im Zweikampf mit Vidal das Knie und musste raus - Torun kam (39.).

Nachdem die Labbadia-Elf eine halbe Stunde dominiert hatte, gehörten die letzten Minuten vor der Pause dem Tabellenführer, der durch Derdiyoks Distanzschuss Rost prüfte (45.).

Mit unverändertem Personal kamen beide Teams wieder aus der Kabine. Der zweite Abschnitt begann zerfahren, klare Aktionen waren Fehlanzeige. Hamburg fing sich zuerst, gewann über lange Ballstaffetten wieder Sicherheit. Elia (52.) und Berg (55.) schossen mehr oder weniger knapp daneben.

Bayer gab sich weiterhin unterkühlt und gab seine kompakte Grundhaltung nicht auf - Heynckes untermauerte seine Defensivtaktik nach einer Stunde durch die Einwechslung von Kroos für Derdiyok.

Auch die Gastgeber brachten einen frischen Mann: Pitroipa ersetzte Trochowski (68.), daraufhin die Gäste Reinartz für den angeschlagenen Renato Augusto (71.).

Die Luft war raus aus dem sogenannten Spitzenspiel, das aber in der Endphase zum ersten Mal überhaupt richtig Fahrt aufnehmen sollte: Zé Roberto schickte Aogo links steil in den Strafraum. Der Rückpass des Niederländers kam genau auf Torun, der aus acht Metern Castro anschoss, von dessen Körper der Ball zur Ecke prallte (79.).

Auf der Gegenseite nickte Rolfes eine Freistoßflanke von Kroos aufs Tordach (81.), und Rost parierte sowohl Hyypiäs gefährlichen Kopfball (86.) als auch Kießlings einzigen Torschuss glänzend (89.). HSV-Angreifer Berg wiederum vergab im turbulenten Schlussakt per Volleyabnahme (90.+2) - dann war Schluss: Leverkusen hatte seine Tabellenführung in Hamburg mit einer resoluten Defensivtaktik verteidigt und wäre am Ende dafür fast noch belohnt worden.

Der HSV muss am kommenden Sonntag auf Schalke ran, Leverkusen misst sich bereits am Freitag zu Hause mit Dortmund.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen