1. FC Köln - 1. FSV Mainz 05 1:0 (1:0)
Einen trotz des knappen Ergebnisses souveränen Erfolg feierte der 1. FC Köln gegen Mainz, das bis kurz vor Schluss keine einzige gute Torgelegenheit herausspielen konnte. Der FSV fand gegen die massierte Abwehr der Rheinländer kein spielerisches Mittel. Novakovic, der in ersten Hälfte zwei weitere gute Gelegenheiten hatte, erzielte das goldene Tor kurz vor der Pause.
Im Vergleich zum 0:0 beim FC Bayern vor der Länderspielpause stellte Zvonimir Soldo auf zwei Positionen um. Statt Schorch rückte Brecko von der linken auf die rechte Abwehrseite. Als linker Verteidiger begann Womé. Zudem kam an Stelle von Freis der Slowene Novakovic zum Einsatz. Eine Änderung bei Mainz nach dem 2:1 gegen Hoffenheim: Svensson spielte im defensiven Mittelfeld und ersetzte Pekovic, der auf der Bank Platz nahm.
Die Kölner waren von Beginn an um druckvolles Spiel bemüht. Gegen aggressiv verteidigende Mainzer kam der FC jedoch nur selten zu guten Torchancen. Novakovic hatte in der zwölften Minute mit einem Schuss aus halblinker Position im Strafraum, den Müller gerade noch parieren konnte, die für lange Zeit beste Möglichkeit des Spiels. Mitte der ersten Hälfte konnte sich der FSV etwas aus der Umklammerung der Rheinländer befreien, ohne jedoch Torgefahr für das Gehäuse von Mondragon entfachen zu können.
Weil beide Teams zwar im Mittelfeld engagiert um jeden Zentimeter Raum kämpften, sich aber aufgrund der zahlreichen kleineren Fouls kaum Spielfluss entwickelte, fehlte es in der Domstadt im ersten Abschnitt an spielerischen Höhepunkten. Nicht unverdient ging der FC dann aber doch noch wenige Minuten vor der Pause in Führung. Novakovic verwandelte nach schöner Kombination über Podolski und Ehret aus kurzer Distanz (42.).
Nur knapp zwei Minuten später hätte Novakovic beinahe seinen Doppelpack perfekt machen können, doch Müller entschärfte einen Kopfball des Slowenen gerade noch auf der Torlinie (44.). Mit der verdienten Kölner Führung gegen einen FSV, der in Hälfte eins keine einzige Torgelegenheit vorzuweisen hatte, ging es dann in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel brachte Thomas Tuchel bei den Mainzern Baljak als zweiten Angreifer neben Bancé für den wirkungslos gebliebenen Schürrle. Ivanschitz rückte zentral hinter die Spitzen. Bei Köln musste Womé mit Wadenproblemen in der Kabine bleiben. Schorch kam neu ins Team und übernahm die rechte Abwehrseite, Brecko rückte nach links.
Die Kölner zogen sich im zweiten Abschnitt zurück und ließen Mainz kommen. Doch die Tuchel-Elf konnte mit den Freiräumen im Mittelfeld nichts anfangen und verzettelte sich zumeist schon früh gegen die tief stehenden Domstädter. Gefährlicher waren die Kölner bei ihren Kontern. Einen Schuss von Podolski konnte Bancé gerade noch abblocken (59.), eine sehenswerte Direktabnahme von Ehret ging über das Tor von Müller (73.).
Die Mainzer kamen dagegen bis in die Nachspielzeit, als Bancé aus kurzer Distanz per Kopf vergab, kein einziges Mal wirklich gefährlich in den Kölner Strafraum. Die beiden einzigen kleineren Gelegenheiten für den FSV hatten zuvor Soto und Bancé aus der Distanz (56., 64.). Zwar hatte Noveski in der Schlussphase völlig frei vor dem Tor des FC noch eine große Einschusschance, die der Abwehrspieler vergab, doch hätte der mögliche Ausgleich ohnehin keine Anerkennung gefunden, da das Schiedsrichtergespann - wenn auch fälschlicherweise - auf Abseits entschieden hatte (84.).
Köln reist am kommenden Samstag nach Mönchengladbach, Mainz misst sich zu Hause mit Freiburg.
SV Werder Bremen - 1899 Hoffenheim 2:0(2:0)
Durch einen verdienten und letztlich auch ungefährdeten 2:0-Erfolg über 1899 Hoffenheim reitet Werder Bremen weiter auf der Erfolgswelle. Acht Bundesligapartien und 13 Pflichtspiele in Folge ist die Schaaf-Elf nun schon ungeschlagen, zudem kassierte Tim Wiese seit 619 Minuten kein Gegentor mehr. In einer über weite Strecken ausgeglichenen Begegnung war Bremen effektiver und hatte in Mesut Özil einen ausgezeichneten Standard-Schützen in seinen Reihen.
Bremens Trainer Thomas Schaaf wechselte nach dem 2:0-Erfolg in Stuttgart einmal. Boenisch ersetzte links hinten Pasanen. Auf Hoffenheimer Seite plagten Coach Ralf Rangnick unter der Woche Personalsorgen. Im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Mainz gab es vier Änderungen. Der genau wie Compper angeschlagene Simunic konnte auflaufen und ersetzte Nilsson (Handbruch). Vorsah, Eichner und Maicosuel begannen anstelle von Salihovic, Ibisevic (beide Bank) und Ba, der verletzt von der senegalesischen Nationalmannschaft zurückkam (Muskelfaserriss).
Das Duell der Tabellennachbarn nahm nur langsam Fahrt auf, auch wenn Marin früh Simunic im Strafraum vernaschte und so erstmals Torgefahr erzeugte. Ansonsten spielte sich das Geschehen in der Anfangsphase vornehmlich im Mittelfeld ab. Bevor es echte Torszenen zu bestaunen gab, war die Partie für Beck wegen einer Muskelverhärtung in der Wade schon wieder beendet - Salihovic ersetzte ihn (11.).
nach einer knappen Viertelstunde wurde es dann erstmals richtig interessant. Maicosuel tauchte frei vor Wiese auf, legte den Ball am Werder-Schlussmann vorbei und hob ab. Kircher entschied auf Strafstoß und Gelb für Wiese - eine sehr strittige Entscheidung. Bremen war's letztlich egal, denn der Bremer Keeper entschärfte den von Carlos Eduardo getretenen Elfmeter (14.).
Und für Hoffenheim sollte es in einer Partie, in der fast ausschließlich Standardsituationen für die Höhepunkte sorgten, noch dicker kommen. Nur vier Minuten nach der vergebenen Großchance setzte Özil einen Eckball auf den Kopf von Pizarro, und der Peruaner platzierte die Kugel sehenswert in den linken Winkel. Der auf der Linie postierte Carlos Eduardo war für den Rettungsversuch schlicht zu klein (18.). 1899 hatte selbst auch Freistoßglegenheiten, doch während Wiese Salihovics tückischen Schuss mit Mühe parieren konnte (20.), klingelte es nach einem weiteren Özil-Standard auf der Gegenseite erneut. Bargfrede verlängerte die Hereingabe per Kopf, und von Ibertbergers Oberschenkel prallte das Spielgerät zu Mertesacker, der den Ball aus kürzester Distanz über die Linie bugsierte (22.).
Werder trat zwar nicht dominant auf, war aber dennoch das leicht überlegene und vor allem das gefährlichere Team. So verpasste Özil bei der ersten guten Gelegenheit aus dem Spiel heraus das 3:0 nur, weil ihm nach Marins klasse Pass alleine vor Hildebrand der Ball versprang (28.). Von der TSG war offensiv nicht viel zu sehen. Einzig Maicosuels 18-Meter-Freistoß zwang Wiese zu einer guten Parade (30.). Bis auf einen fulminanten Eichner-Knaller kurz vor dem Seitenwechsel (42.) brachten die Gäste vor der Pause nicht mehr viel zustande. Bremen hingegen machte sich immer wieder auf den Weg nach vorne, Hunts Außenristschuss (33.) verfehlte sein Ziel jedoch ebenso wie Bargfredes Schlenzer (36.) und Naldos Freistoßhammer (41.).
Die Kraichgauer - nun mit Ibisevic für Compper agierend -kamen engagiert aus der Kabine und machten deutlich, sich mit der Pleite noch nicht abgefunden zu haben. Die Angriffe der Gäste wirkten nun etwas strukturierter, die Präzision beim finalen Pass fehlte Rangnicks Offensivabteilung aber immernoch. Beinahe wäre die Hoffnung der TSG auf eine Wende ohnehin früh im Keim erstickt worden, doch Marin missglückte sein Heber-Versuch bei einem Konter völlig (50.).
Es war kein großes Spiel, dass sich die Kontrahenten in der Baustelle Weserstadion lieferten. 1899 kam oftmals über das Bemühen nicht hinaus und ließ bei den wenigen vielversprechenden Gelgenheiten die Zielstrebigkeit vermissen. So war sowohl bei Ibisevics Möglichkeit (56.), als auch für Salihovic (64.) mehr drin. Bremen spielte abgeklärt, ließ hinten wenig zu und setzte vereinzelte Nadelstiche. Rosenberg scheiterte an Hildebrand (69.), ehe er Sekunden später zu hoch zielte, Özil fand ebenfalls im großartig reagierenden TSG-Schlussmann seinen Meister (76.).
Die Partie plätscherte ohne größere Aufreger vor sich hin. 1899 rannte sich bis zum Ende immer wieder vor dem Werder-Strafraum fest und fand kein probates Mittel, das Bollwerk der Norddeutschen auszuhebeln. Die Schaaf-Elf verlor nie die Ordnung und schaukelte den Dreier völlig ungefährdet über die Zeit. In der Schlussminute hatte Pizarro sogar noch das 3:0 auf dem Fuß, Ibertsberger holte den enteilten Peruaner aber ein und grätschte ihm im letzten Moment das Leder vom Fuß.
Bremen spielt am kommenden Sonntag in Bochum, einen Tag früher erwartet Hoffenheim den 1. FC Nürnberg.
SC Freiburg - Bayern München 1:2 (0:1)
Der FC Bayern hat seine Torflaute beendet und holte sich in Freiburg in einer fairen Partie einen souveränen Sieg. Der Rekordmeister münzte seine vor allem im Mittelfeld deutliche spielerische Überlegenheit kurz vor der Pause in die Führung um und profitierte Mitte des zweiten Durchgangs von einem Eigentor der an diesem Tage offensiv uninspirierten Breisgauer.
Freiburgs Coach Robin Dutt musste nach der 2:5-Pleite in Hannover auf den verletzten Bechmann (Dehnung Syndesmose) verzichten. Schuster rückte dafür in die Startelf und ins Mittelfeld, Idrissou sollte als einzige Spitze agieren.
Bei den Bayern veränderte Trainer Louis van Gaal sein Team im Vergleich zum 0:0 gegen Köln auf drei Positionen: Tymoshchuk sowie die wiedergenesenen van Bommel und Toni (erstes Saisonspiel) durften für Ottl, Sosa und Ribery ran.
Es war ein munterer Beginn der beiden Kontrahenten, die auf rutschigem Rasen den Weg nach vorne suchten. Nach Tonis Warnschuss (4.) riss zunächst der SC die Initiative an sich. Die beste Chance durch Schusters Schulterkopfball entsprang aber eher dem Zufall, weil Butt an Banovics Ecke vorbeisprang und der Mittelfeldmann zu überrascht war, um zu reagieren (7.).
Auf der Gegenseite zeigte Pouplin eine Wahnsinnstat: Der SC-Keeper tauchte bei einem harten Volleyschuss des zu Beginn sehr aktiven Schweinsteiger vom Elfmeterpunkt blitzschnell ab und lenkte das Leder um den Pfosten (11.).
Nach dieser Szene kontrollierten die Münchner das Geschehen gegen nun tiefer stehende Breisgauer, die den Gegner zunächst spätestens am eigenen Strafraum stoppen und so brenzlige Situationen vermeiden konnten.
Bayerns spielerische Überlegenheit vor allem im Mittelfeld war augenscheinlich. Langen Ballstaffetten folgte das letzte Zuspiel in die Spitze aber mit zu hohem Risiko und war so für die beiden Spitzen Toni und Klose nur schwer zu verarbeiten. Pouplin verbrachte in der Folge bis kurz vor Pause einen gemütlichen Nachmittag, lediglich bei einigen Flanken und bei Müllers Distanzschuss musste der Franzose noch einmal zupacken (28.).
Es war ein Geduldsspiel. Der Rekordmeister ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, ließ den Ball gegen den offensiv fast nicht mehr stattfindenden Aufsteiger weiter laufen und schlug kurz vor dem Wechsel zu: Lahms Flanke segelte von rechts auf den Kopf des ungedeckten Klose, der quer zu Toni ablegte. Der Italiener kam gegen Krmas aus fünf Metern zum Schuss, Pouplin konnte noch retten, war aber gegen Müllers Nachschuss aus zehn Metern machtlos (42.).
Freiburgs Einzelkämpfer an der Offensivfront, Idrissou, sendete Sekunden vor dem Pausenpfiff noch einmal ein Lebenszeichen, traf aber aus 18 Metern nur das Außennetz.
Personell unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine. Wieder war der SC zunächst initiativer, kam aber gegen die in der Deckung sehr sichere van Gaal-Elf nicht zu zwingenden Chancen.
Die fast etwas zu lässig agierenden Bayern lauerten auf Fehler der Breisgauer: Cha verlor den Ball an Schweinsteiger, dessen Flanke Toni in der Mitte knapp über den Balken köpfte (59.).
Ansonsten passierte nicht allzu viel - der SC spielte ohne Durchschlagskraft, was Dutt zu einem Doppelwechsel veranlasste: Targamadze und Reisinger kamen für Schuster und Makiadi (64.).
Doch der Schuss ging nach hinten los, im wahrsten Sinne des Wortes: Müller spitzelte den Ball in den Strafraum, wo Cha unbedrängt zu Pouplin zurückspielen wollte, seinen Keeper aber aus elf Metern überraschte: Das Leder landete flach im rechten Eck ... (68.).
Damit war das Spiel gelaufen. Souverän spielten die Münchner die Uhr herunter, wobei sich Freiburg auch in sein Schicksal ergab, so dass die Gäste auch nicht mehr tun mussten als nötig. Echte Gelegenheiten blieben auf beiden Seiten bis kurz vor dem Abpfiff Fehlanzeige, auch wenn der FCB dem dritten Tor näher war als die Dutt-Schützlinge dem Anschlusstreffer. Der fiel dann aber in der Nachspielzeit doch, weil Idrissou links gegen Lahm zur Flanke kam und Reisinger in der Mitte vor Braafheid einnetzte (90.+2).
Direkt nach dem Anspiel war aber Schluss: Bayerns Serie gegen den SC hielt - der Rekordmeister holte den zwölften Sieg aus den letzten 13 Partien gegen Freiburg und schob sich im Tableau ins erweiterte Verfolgerfeld vor.
Mainz muss am kommenden Samstag in Mainz ran, Bayern empfängt die Frankfurter.
VfB Stuttgart - FC Schalke 04 1:2 (0:1)
Obwohl leicht verbessert, hat der VfB Stuttgart das dritte Heimspiel in Folge verloren. Auch Lieblingsgast Schalke nahm die Punkte aus dem Schwabenland mit, erst zum vierten Mal überhaupt. Weder der Systemwechsel noch die sechsfache Rotation brachten die Trendwende bei der Babbel-Elf, Schalke spielte einfach überlegter und selbstbewusster - und ist jetzt fest etabliert in der Spitzengruppe.
Stuttgarts Teamchef Markus Babbel setzte auf eine Mittelfeldraute und auf sechs Neue gegenüber dem 0:2 gegen Werder Bremen. Kapitän Hitzlsperger musste wie schon am 6. Spieltag aussetzen, Kuzmanovic erhielt den Vorzug und spielte halbrechts. Außerdem war Hoffnungsträger Hleb zurück und übernahm die "Zehner"-Position, Träsch bekam im defensiven Mittelfeld eine Chance. Walch und Hilbert (erkältet) blieben draußen. In der Viererkette begannen die genesenen Tasci - als Ersatzkapitän - und Magnin für Delpierre (Adduktorenprobleme) und Boka, im Angriff Pogrebnyak für Schieber.
Felix Magath konnte auf Schalker Seite Mineiro nach dessen Knieverletzung wieder aufbieten. Der Brasilianer spielte vor der Abwehr, Zambrano (erschöpft nach den Länderspielen) saß auf der Bank, Rafinha rückte in die Viererkette. Und Rakitic durfte sich im Vergleich zum 2:0 gegen Frankfurt anstelle von Kenia hinter den Spitzen versuchen.
Entschlossen und beweglich wie selten in den zurückliegenden Wochen ging der VfB vor ausverkaufter Baustelle ins Spiel, auch wenn längst nicht alles klappte. Weil auf der anderen Seite Schalke nicht zu tief stand und bei Ballgewinnen sofort den Weg nach vorne suchte, entwickelte sich eine sehr muntere Partie mit hohem Tempo.
Die Führung gelang den Gästen - es war eine symptomatische Aktion für die Saison beider Seiten: Schalke schaltete wieder schnell um, Rafinha flankte in den Sechzehner. Dort stand Celozzi, schon gegen Bremen ein großer Unsicherheitsfaktor und früh ausgewechselt, eigentlich genau richtig, legte dann aber Rakitic die Kugel vor! Der Kroate netzte aus kurzer Distanz problemlos ein (24.). Auch in der Folge wirkte das Schalker Spiel deutlich durchdachter, der VfB war bemüht, aber ohne Selbstvertrauen und Sicherheit.
Es ging hin und her, mit klaren Chancen taten sich beide Teams aber schwer. Cacau schoss einmal aus der Distanz knapp vorbei (26.), dann scheiterte er aus spitzem Winkel an Neuer (32.); auf der anderen Seite köpfte Farfan nach Kuranyis schöner Vorarbeit aus bester Position klar drüber (39.). Letztlich ging die 1:0-Pausenführung für reifere Knappen in Ordnung, Stuttgarts Spiel war zunehmend von Fehlern durchtränkt.
Abgeschrieben hatte der VfB die Partie noch nicht, nach dem Seitenwechsel entwickelten die Schwaben tatsächlich einmal über eine längere Zeitspanne hinweg Druck. Cacau prüfte Neuer (56.), eine Minute später schloss Kuzmanovic eine starke Kombination freistehend zu ungenau ab. Der Ausgleich lag in dieser Phase in der Luft - bis die Stuttgarter, inzwischen mit Schieber für den völlig enttäuschenden Pogrebnyak, wieder in ihr umständliches Spiel zurückfielen.
Doch der Ausgleich fiel trotzdem: Schieber lief im linken Mittelfeld Zambrano davon und hatte dann im Sechzehner auch noch das Auge für Cacau, der sicher einschob (73.). Die Erlösung für den deutschen Nationalspieler (1. Saisontor) und den VfB - allein, sie währte nur drei Minuten: Dann ging es nach langer Zeit mal wieder schnell bei den Gästen, Rafinha steckte auf Kuranyi durch, und der behielt aus mithilfe des Pfostens die Nerven - 1:2. Farfan hätte nach Traum-Doppelpass mit Kenia wenig später fast schon alles klar gemacht, Lehmann reagierte reflexartig. Doch es reichte auch so, in der hektischen Nachspielzeit rettete sich Königsblau ins Ziel.
Der Druck wird zunehmend erdrückend in Stuttgart. Am Dienstag muss man sich nun auch noch um die Champions League kümmern, wo es auch gar nicht rund läuft - der FC Sevilla kommt. In der Liga kann dann am Samstag in Hannover der nächste Anlauf zur Trendwende genommen werden. Schalke, das mit einer abgeklärten Leistung den vierten Auswärtssieg einfuhr und sich nun im Spitzentrio eingenistet hat, empfängt tags darauf den HSV zum Topspiel.
Eintracht Frankfurt - Hannover 96 2:1 (1:0)
Die Eintracht aus Frankfurt setzte sich am Ende verdient gegen Hannover 96 mit 2:1 durch und beendete damit die eigene Negativserie von zuletzt zwei Pleiten in Folge. Die Hessen waren in einer mäßigen Partie über weite Strecken die aktivere Mannschaft, verpassten es aber den Sack frühzeitig zu zumachen, so dass sie bis zum Schluss zittern mussten, ehe der erste Heimsieg der laufenden Spielzeit unter Dach und Fach war.
Frankfurts Trainer musste im Vergleich zur 0:2-Auswärts-Schlappe bei Schalke 04 auf die gesperrten Teber (5. Gelbe) und Schwegler (Gelb-Rot). Ferner war Amanatidis' Knie gereizt, so dass der Grieche zunächst auf der Bank Platz nahm. Liberopoulos, Fenin und Bajramovic spielten dafür. Zudem ersetzte Caio Köhler. Auf der anderen Seite beließ es Hannovers Coach Andreas Bergmann bei der Elf, die zuletzt einen 5:2-Heimerfolg gegen den SC Freiburg einfahren konnte.
Die Eintracht war von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, fand zunächst aber nicht so Recht ins Spiel, da die Niedersachsen früh störten und somit auch die ersten Akzente durch Haggui (6.) und Bruggink (9.) setzten. Mit zunehmender Spieldauer erspielten sich die Hessen aber ein optisches Übergewicht, Zwingendes sprang dabei zunächst aber nichts heraus. Nach 24 Minuten war's dann doch passiert: Steinhöfer zog eine Ecke von links in den Fünfer, wo Liberopoulos die gesamte 96-Defensive düpierte und per Kopf aus kürzester Distanz einnetzte.
In der Folge blieben die Frankfurter am Drücker, allerdings waren sie nicht zielstrebig und wären dafür fast bestraft worden: Bei einer Ecke von rechts kam Balitsch unbedrängt zum Kopfball, scheiterte jedoch an einer Glanzparade von Frankfurts Schlussmann Nikolov (24.).
Die Hessen ließen Hannover nun kommen, das sich aber zumeist festrannte und zudem Gefahr lief, das 0:2 zu kassieren. Die Eintracht wirkte über schnelle und direkte Kombinationen deutlich gefälliger, allerdings fehlte es ihr an der nötigen Präzision beim finalen Zuspiel, so dass ernsthafte Torraumszenen im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs aus blieben.
Nach der Pause verflachte das Niveau des Spiels zusehends. Hüben wie drüber reihten sich Fehlpässe aneinander, so dass von einem flüssigen Spiel in dieser Phase nicht die Rede sein konnte. Letztlich waren individuelle Schnitzer vonnöten, damit wieder Gefahr aufflackerte. So geschehen in der 55. Minute, als sich Chris bei einer Stajner-Hereingabe verschätzte, wodurch Ya Konan plötzlich alleine vor Nikolov auftauchte. Der Ivorer fand aber aus zehn Metern im Mazedonier seinen Meister.
Mit fortwährender Spieldauer fanden die Niedersachsen immer besser in die Begegnung, vor allem der agile Ya Konan sorgte für viel Wirbel. Allerdings war ihm das Glück nicht vergönnt, so erkämpfte er sich gegen Ochs das Leder, zielte dann aber aus spitzem Winkel knapp vorbei (67.). Nur eine Minute danach kam Rosenthal im Strafraum an den Ball, dessen Pass in die Mitte verpasste zunächst Ya Konan, ehe Stajner angerauscht kam und trocken aus sechs Metern zum 1:1 vollendete. Die Hessen zeigten sich jedoch unbeirrt und drängten nun auf die erneute Führung, die ihnen auch gelingen sollte: Liberopoulos' wuchtigen Kopfball konnte 96-Keeper Fromlowitz nur nach vorne abprallen lassen, dort setzte sich Meier durch und staubte ab (74.).
Hannover war wieder gefordert, allerdings ließen die Niedersachsen ein echtes Aufbäumen vermissen. Auf der anderen Seite ergaben sich für Frankfurt immer mehr Freiräume zum Kontern, doch der Gastgeber verpasste es, den Sack zu zumachen. Liberopoulos scheiterte zunächst per Freistoß an Fromlowitz (80.), ehe er weit drüber schoss (81.). Hannovers Coach Bergmann zog in der Schlussphase aller Register und brachte mit Ernst für Ya Konan einen unbekannten Offensivakteur, doch auch der 23-jährige Bundesligadebütant konnte am Endergebnis nichts mehr ändern.
Frankfurt tritt am kommenden Samstag bei den Bayern an, während Hannover dem VfB Stuttgart einen Besuch erstattet.
1. FC Nürnberg - Hertha BSC Berlin 3:0 (2:0)
Das Kellerduell zwischen dem 1. FC Nürnberg und Hertha BSC ging überraschend klar an die Franken. Während die Hertha mannschaftliche Geschlossenheit und Zusammenspiel genauso vermissen ließ wie Konsequenz in der Defensive, zeigte die Oenning-Elf wie man mit Tempo und Engagement aus dem Tabellenkeller kommt.
Nürnbergs Trainer Michael Oenning blieb dem Rotations-Prinzip treu und brachte gegenüber der 0:4-Abreibung in Leverkusen sechs frische Kräfte in der Startformation. Wolf und Maroh kehrten in der Innenverteidigung genauso zurück wie Mintal und Gygax im Mittelfeld. Den Sturm bildeten Eigler und Bunjaku. Dafür nahm der Club-Coach Spiranovic, Mnari, Vidosic, Broich und Choupo-Moting aus dem Team. Zu allem Überfuss erhielt Diekmeier nach einem Asthma-Anfall im Training eine DFB-Schutzsperre, da man ihm dopingrelevante Medikamente verabreicht hatte. Auch Friedhelm Funkel baute seine Startelf nach dem 1:3 gegen den HSV gleich auf fünf Positionen um. Burchert stand wieder im Tor für den verletzten Ochs. Zudem ersetzten Janker, Stein, Cicero und Wichniarek die zuletzt formschwachen Kaka, Pejcinovic, Nicu und Ramos.
Das Duell der beiden Tabellenschlusslichter begann erwartungsgemäß zerfahren. Die Teams versuchten sich zunächst zu organisieren und Ruhe in die eigenen Reihen zu bringen. Dabei hatte der 1. FC Nürnberg zwar ein Übergewicht im Mittelfeld, kam nicht zu zwingenden Torchancen. Einzig ein 17-Meter-Schuss von Eigler in der 6. Minute ließ eine Ahnung von Torgefahr aufkommen, doch Burchert im Hertha-Gehäuse hielt den Ball sicher.
Die Nürnberger kamen in der Folgezeit aber immer besser ins Spiel, während Hertha BSC erschreckende Schwächen in allen Mannschaftsteilen offenbarte.
In der 18. Minute hielt die wackelige Hertha-Defensive das erste Mal dem Nürnberger Druck nicht mehr stand. Nach einer Judt-Flanke kam Frantz zum Kopfball, den Burchert gerade noch von der Linie kratzen konnte. Der Abpraller kam aber zum vollkommen freistehenden Gygax, der den Hertha-Keeper aus kurzer Distanz zum Führungstreffer tunneln konnte.
Danach versuchte sich die Funkel-Elf in der Offensive, doch die Bemühungen der Hertha waren zu unorganisiert um die Club-Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Torwart Schäfer war in der ersten Hälfte überhaupt nicht gefordert.
Anders die Nürnberger: Gedanklich und körperlich schneller brachten sie die schwerfällig wirkende Berliner Abwehr immer wieder in Schwierigkeiten. Das zweite Tor fiel fast zwangsläufig. Als die Hertha schnell nach vorne spielen wollte verlor Ebert auf rechts den Ball. Frantz hielt sich nicht lange auf und flankte in die Mitte, wo sich ein völlig frei stehender Bunjaku die Ecke aussuchen konnte und Burchert keine Chance ließ (26.).
Danach hatten die völlig verunsicherten Berliner noch Glück, dass die Oenning-Elf bis zur Pause die sich bietenden Chancen nicht nutzen konnte. Immer wieder tauchten die Nürnberger Spitzen vor Burchert auf, brachten das Sportgerät aber nicht noch ein weiteres Mal im Berliner Gehäuse unter.
Bezeichnend für das Hertha-Offensivspiel der ersten Halbzeit war ein 30-Meter-Schuss von Stein, der deutlich das Club-Tor verfehlte, aber die einzige Torchance der Berliner darstellte. In der 42. Minute zog Trainer Friedhelm Funkel daraus die Konsequenzen und holte Kacar vom Platz. Der Serbe wurde durch Cesar ersetzt.
Ein weiterer Funkel-Wechsel leitete die zweite Hälfte ein. Ramos sollte nach vorne mehr Akzente setzen als der fast unsichtbare Raffael.
Das Spiel der Hertha wurde zunächst zwar stabiler, doch wirkten die Franken stets Herr der Lage. Die Überlegenheit im Mittelfeld behielt die Oenning-Elf, auch wenn sie den ganz großen Druck der ersten Hälfte nicht mehr entwickeln konnte.
Doch auch mit nachlassender Offensivkraft konnten die Nürnberger eine desaströs auftretende Hertha locker dominieren. Nachdem Bunjaku bereits in der 58. Minute mit einer guten Einschussmöglichkeit gescheitert war, schlug der Club-Stürmer eine Minute später zum 3:0 zu: Eigler hatte in aller Ruhe an der Strafraum den Ball für Bunjaku auflegen können. Dieser vollstreckte völlig frei aus 18 Metern ohne große Berliner Gegenwehr (59.).
Danach nahm der Club deutlich das Tempo aus dem Spiel. Dadurch wirkten die Herthaner zum Ende des Spieles hin sicherer. In der Vorwärtsbewegung blieb die Funkel-Elf aber nach wie vor harmlos. Kaum ein Ball fand den Mitspieler, keine Torchance konnten sich die Berliner erarbeiten. Schäfer im Nürnberger Tor verlebte bis zur 72. Minute einen ruhigen Nachmittag. Dann prüfte ihn Ebert mit einem 20-Meter-Freistoß, doch der Club-Keeper parierte gut.
In der Schlussviertelstunde schaltete der 1. FC Nürnberg mehrere Gänge zurück, behielt die Partie aber jederzeit im Griff. Lediglich im Mittelfeld sahen die Herthaner besser aus, Torchancen ließen die Nürnberger aber bis zum Schluss keine mehr zu. Im Gegenteil: In der Schlussminute konnte Hertha-Keeper Burchert gerade noch einen Distanzschuss von Broich entschärfen und ein höheres Debakel verhindern.
Nürnberg muss am kommenden Samstag in Hoffenheim antreten und kann Revanche für das Pokal-Aus vor wenigen Wochen nehmen, tags darauf zittert Berlin vor Meister Wolfsburg.
kicker online: Live!-Ticker 1. Bundesliga
Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen