Hecking macht den Laden dicht
Für Hannover 96 war die vergangene Saison eine wöchentliche Berg- und Talfahrt. Zu Hause hui, auswärts pfui. Während die "Roten" in der heimischen AWD-Arena die Punkte für den Klassenerhalt einfuhren, setzte es auf fremden Plätzen Niederlagen in Serie. Und obwohl mit Robert Enke der Nationaltorhüter zwischen den Pfosten stand, war Hannover mit 69 Gegentreffern die Schießbude der Bundesliga.
Enke war auch das bestimmende Thema in der Sommerpause. Bleibt der Kapitän, oder verlässt er die 96er. Die Frage ist anscheinend beantwortet. Enke wird wohl auch in dieser Saison den Kasten der Hannoveraner hüten.
"Neuzugang" Cherundolo
Für mehr Sicherheit in der Defensive sollen Karim Haggui und Constant Djakpa sorgen, die von Leverkusen an die Leine wechselten. Innenverteidiger Haggui hat dabei große Chancen, neben Routinier Christian Schulz in der Startformation zu stehen. Für Djakpa wird es schon schwieriger, den Platz links in der Viererkette zu erobern. Denn Youngster Bastian Rausch steht bei Hecking hoch im Kurs.
Ein weiterer "Neuzugang" ist Steven Cherundolo. Der US-Amerikaner wurde in der vergangenen Saison immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, brennt jetzt aber wieder auf einen Einsatz rechts in der Abwehr: "Ich bin endlich wieder fit und habe keine Probleme mehr."
Umstellung auf die Raute
Im Mittelfeld könnte die Umstellung vom 4-2-3-1-System mit zwei Sechsern auf ein 4-4-2 mit der klassischen Raute im Mittelfeld einen harten Konkurrenzkampf entfachen - vor allem auf der Position des Sechsers. Leon Andreasen, Altin Lala und Hanno Ballitsch dürften sich da um diese Stelle balgen.
Spielmacher Arnold Bruggink ist gesetzt. Im Angriff sollten Mike Hanke und Mikael Forssell die Nase vorne haben. Die schnellen und trickreichen Jan Schlaudraff und Jiri Stajner sind aber mehr als nur Alternativen. Auch da wird es spannend, wie sich Hecking letztlich zum Saisonauftakt entscheidet.
"Es gibt keine Bonuspunkte"
Hecking räumt generell aber allen Feldspielern - egal ob offensiv - die gleichen Chancen auf einen Startplatz ein. "Es gibt keine Bonuspunkte für die Vergangenheit. Genauso wie es keine Minuspunkte gibt", erklärte der 44-Jährige.
Wenn die Spieler das neue System verinnerlichen, sollte Hannover 96 in der neuen Saison frühzeitig nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre ein großer Erfolg.
Fakten
Gegentreffer: Die Niedersachsen ließen 69 Gegentore zu - die meisten. Kein Wunder: Nur Cottbus ließ mehr Schüsse auf den eigenen Kasten zu (232) als die 96er (202, fast sechs pro Partie).
Schwäche: Mit nur neun Punkten waren die Niedersachsen das schwächste Auswärtsteam der Liga.
Torjäger: Jiri Stajner war mit acht Toren der erfolgreichste Torschütze im Team von Dieter Hecking.
Standards: Die Hecking-Elf kassierte die zweitmeisten Gegentore nach Ecken (9) - alle neun in der Fremde - Ligahöchstwert.
Lufthoheit: Auch in der Luft schwach: Kein Team ließ mehr Gegentore per Kopf zu als die 96er (16).
Zweikampf: Der Tabellenelfte verlor ligaweit die meisten Zweikämpfe am Ball (53,1 Prozent).
Top: Arnold Bruggink war mit 13 Assists der zweitbeste Vorlagengeber der abgelaufenen Saison.
Transfers
Zugänge: Valdet Rama (FC Ingolstadt), Karim Haggui (Bayer Leverkusen), Sofien Chahed (Hannover 96 II), Constant Djakpa (ausgeliehen von Bayer Leverkusen)
Abgänge: Frank Fahrenhorst (MSV Duisburg), Gaetan Krebs (Karlsruher SC), Michael Tarnat (Karriereende), Patrick Herrmann (VfL Osnabrück), Bastian Schulz (1. FC Kaiserslautern), Chavdar Yankov (MSV Duisburg/auf Leihbasis)
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Mittwoch, 5. August 2009
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