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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Dienstag, 8. Dezember 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 08.12.09

TRANSFERGEFLÜSTER

- Nach Berichten des "Mirror" ist die TSG Hoffenheim an der Verpflichtung von Seydou Doumbia interessiert. Der ivorische Nationalstürmer sorgt derzeit bei den Young Boys Bern für Furore. Hoffenheim soll für einen Winter-Transfer des 21-Jährigen rund zehn Millionen Euro geboten haben. Konkurrenz bekommt die TSG aber aus der Premier League von den Tottenham Hotspur.

Doumbia erzielte in dieser Saison in 16 Ligaspielen bereits 17 Tore. Vergangenes Jahr wurde er mit 20 Treffern Torschützenkönig der Schweiz. Beim 2:2 im Freundschaftsspiel auf Schalke gegen Deutschland wurde Doumbia in der 83. Minute eingewechselt und traf zum zwischenzeitlichen 2:1.

- Konstantin Rauschs Vertrag bei Hannover 96 läuft zum Saisonende aus. Die 96er würden gerne mit dem 19-Jährigen verlängern, nach Angaben des "Kicker" sind die Verhandlungen aber ins Stocken geraten. Grund dafür ist angeblich der FC Schalke, der ein Auge auf den talentierten Linksverteidiger geworfen hat. Der ehemalige U-17-Nationalspieler gilt als eines der größten Nachwuchstalente in Deutschland.

- Im Kampf gegen den Abstieg sucht Hertha BSC verzweifelt nach einem Retter. Fündig geworden sind die Berliner nun angeblich in der 2. Liga beim Karlsruher SC: Der 21-jährige Lars Stindl soll laut "Kicker" das Team von Trainer Friedhelm Funkel verstärken. Da dessen Vertrag im Sommer ausläuft, wäre der Offensiv-Allrounder wohl auch schon im Winter relativ günstig zu haben.

Ebenfalls als Kandidat für einen Wechsel nach Berlin gehandelt wird der polnische Nationalspieler Slawomir Peszko von Loch Posen. Der 24-jährige Mittelfeld-Spieler hat in Polen allerdings noch einen Vertrag bis 2011. Ein Wechsel Peszkos in die Hauptstadt wäre wohl erst im Sommer angedacht, da die Hertha aktuell händeringend nach Stürmern und Abwehrspielern sucht.

- Kurz vor seiner Vertragsverlängerung bei Borussia Mönchengladbach steht Innenverteidiger Roel Brouwers. Angeblich hat bereits ein Treffen von Sportchef Max Eberl mit Brouwers und dessen Berater stattgefunden. Der Verbleib des 28-Jährigen beim Team von Michael Frontzeck gilt als sehr wahrscheinlich. "Ich fühle mich sehr wohl", so der Niederländer, der in dieser Saison schon vier Tore für die Borussia erzielt hat.

- Der VfL Bochum steht anscheinend kurz vor dem Abschluss eines Leihgeschäfts mit AEK Athen. Der algerische Stürmer Rafik Djebbour wurde von seinem Trainer ausgemustert und könnte bereits in der Winterpause für 300.000 Euro nach Bochum ausgeliehen werden. Angeblich erhält der VfL auch eine Kaufoption auf den Algerier in Höhe von 1,2 Millionen Euro.

- Nach zahlreichen Beobachtungen wurde der Tunesier Aymen Abdennour zum Probetraining bei Werder Bremen eingeladen. Der 20-jährige Innenverteidiger absolvierte bereits drei Ländespiele für Tunesien und wird nach Angaben der "Syker Kreiszeitung" am Dienstag in der Hansestadt erwartet.


MEDIZINISCHER REPORT

- Die zwei defensiven Mittelfeldspieler Thomas Hitzlsperger und Zdravko Kuzmanovic vom VfB Stuttgart schieden bereits in der ersten Halbzeit des Spiels gegen den VfL Bochum verletzungsbedingt aus. Bei Hitzlsperger bestätigte sich der Verdacht eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel. Der deutsche Nationalspieler fällt aller Voraussicht nach bis zur Winterpause aus. Der serbische Nationalspieler erlitt ebenfalls einen Muskelfaserriss, jedoch nur einen leichten. Der 22-Jährige wird seinem Team voraussichtlich eine Woche fehlen.

Auch der deutsche Nationalstürmer Cacau klagte nach dem Bochum-Spiel über Schmerzen in der Leistengegend. Nach eingehenden Untersuchungen wurde eine Adduktorenzerrung diagnostiziert. Ein Einsatz am Mittwoch gegen Unirea Urziceni ist derzeit noch fraglich.

Gleiches gilt für Arthur Boka, der noch an einer Zerrung der Schultergelenkskapsel laboriert, sowie für Ricardo Osorio, der eine Muskelverhärtung im Oberschenkel hat. Jens Lehmann hat seit dem Wochenende einen Magen-Darm-Infekt. Ein Einsatz am Mittwoch gegen Unirea Urziceni kommt für Roberto Hilbert, der noch immer Problemen mit der Patellasehen hat, nicht in Frage.

- Der 1. FC Nürnberg muss voraussichtlich bis zur Winterpause ohne Innenverteidiger Dominic Maroh auskommen. Wie der abstiegsbedrohte Club am Montag mitteilte, erlitt der 22-Jährige bei der 0:4-Niederlage am vergangenen Samstag bei Borussia Dortmund einen Bänderanriss im rechten Sprunggelenk. Damit dürfte Maroh für die beiden noch ausstehende Vorrundenspiele gegen den Hamburger SV und beim 1. FC Köln ausfallen.

- Das Sportgericht des DFB hat Diego Klimowicz vom Bundesligisten VfL Bochum für zwei Spiele gesperrt. Klimowicz hatte am vergangenen Samstag im Spiel beim VfB Stuttgart (1:1) in der 81. Minute wegen groben Foulspiels die Rote Karte gesehen. Die Bochumer haben dem Urteil zugestimmt

"Auch wenn wir der Meinung sind, dass es kein grobes Foulspiel war, akzeptieren wir das Urteil, da dies die Mindeststrafe in diesem Fall war", sagte Sportvorstand Thomas Ernst.


INTERVIEW

Der FC Barcelona ist für den neuen VfB-Trainer Christian Gross so etwas wie ein Musterclub - und in einem Bereich auch Vorbild für die Roten.

Herr Gross, wie sind die ersten Eindrücke von der Mannschaft?

Ich bin guten Mutes. Das war ein guter Auftakt. Ich habe die Mannschaft gespürt. Jeder Spieler wollte sich präsentieren. Jeder hat gemerkt, dass nun eine neue Zeit anbricht. Und das ist auch gut so.

Wie fühlen Sie sich nach einer neunmonatigen Pause?

Es war eine gute Pause, es hat mir gutgetan. Ich habe mir in Spanien und England viele Spiele angesehen. Ich fühle mich gut. Und ich bin bereit. Das Angebot des VfB Stuttgart kam zum richtigen Zeitpunkt.

Was waren Ihre ersten Worte an die Mannschaft?

Ich habe sie aufgefordert, miteinander zu kommunizieren. Ich will Spieler, die miteinander reden. Ich will eine Mannschaft, die weiß, was sie will.

Was wollen Sie denn?

Die schweren Aufgaben lösen, die vor uns stehen.

Geht's genauer?

Nehmen wir den Mittwoch und das Spiel in der Champions League. Da gibt es für uns sehr viel zu gewinnen. Und wir wollen unbedingt gewinnen. Das ist unser Teilziel. Aber Priorität hat natürlich der Nichtabstieg. Gleichzeitig kann uns ein Sieg gegen die Rumänen den nötigen Schwung für die Bundesliga geben.

Was ist das Rezept gegen Unirea Urziceni?

Der Schlüssel zum Erfolg sind Mut, Cleverness und zwei Tore. Die werden wir brauchen. Ich habe der Mannschaft auch gesagt, dass der Funke von ihr auf die Zuschauer überspringen muss. Deshalb muss sie aggressiv auftreten.

In der Schweiz heißt es, in großen Spielen wachsen Sie über sich hinaus. Der VfB steht vor einem großen Spiel. Dürfen wir Großes von Christian Gross erwarten?

(Schmunzelt) Es wird ein gefährliches Spiel. Deshalb müssen wir klug spielen. Aber es stimmt schon: Leistungssportler wachsen mit der Größe der Aufgabe. Angst ist dabei ein schlechter Wegbegleiter. Das können wir am Mittwoch überhaupt nicht gebrauchen.

Viele fragen sich: Was für ein Mensch ist Christian Gross eigentlich? Klären Sie uns auf!

Tja, wie bin ich? Ich würde sagen, ich bin ein positiver Mensch. Ich habe unheimlich viel Freude am Leben. Ich bin mir aber auch bewusst, dass es im Leben Höhen und Tiefen gibt. Damit ist es eine ständige Herausforderung.

Es heißt auch, Sie hassen das Mittelmaß.

Ich bin sehr leistungs- und zielorientiert. Die Grauzone ist mir ein Gräuel. Es macht mir keinen Spaß. Ich will gewinnen, erst dann habe ich Spaß.

Sie sagen es, es geht um Siege. Wie wollen Sie die Wende schaffen?

Es geht um Verantwortung. Die Verantwortung dem Verein gegenüber. Das müssen die Spieler von nun an verinnerlichen. Aber die Mannschaft muss auch wieder zielstrebiger den Weg zum Tor suchen. Tore schießt man nur, wenn man in den Strafraum kommt. Weitschusstore, das belegen alle Statistiken, gibt es nur noch selten.

Wie muss die Mannschaft auftreten?

Kompakt und entschlossen. Jeder muss spüren, was die Mannschaft will. Von der ersten Minute an. Ohne den absoluten Fightingspirit geht es nicht. So kann man das Glück auf seine Seite zwingen.

Was sind Ihre Trainingsziele?

Es geht mir in jedem Training um Bewusstseinserweiterung. Die Spieler müssen sich täglich weiterentwickeln.

Sie visualisieren gerne Ziele. Zum Beispiel, indem sie mit der Mannschaft auf einen Gipfel in St. Moritz klettern, um ihr zu zeigen, wie man sich an der Spitze fühlt. Machen Sie so etwas Ähnliches auch vor dem Spiel am Mittwoch?

Nein, diesmal nicht. Ich habe nur kurz gefragt, wer schon einmal im Achtelfinale stand, um den anderen dieses positive Gefühl näherzubringen. Jetzt geht es nur darum, die Spieler dafür zu sensibilisieren.

Sie sind ein Spanien-Liebhaber und Anhänger des FC Barcelona. Was beeindruckt an Barça am meisten?

Es ist der Verein schlechthin. Aber bei dieser Mannschaft sieht man, dass immer nur das Team Erfolg haben kann. Der Teamgedanke muss tief verwurzelt sein. Obwohl es dort viele Stars gibt, darf sich keiner Extras rausnehmen. Das ist auch ein Grund für die Sonderstellung von Barça. Die Extras der Superstars hat der Trainer dort alle gestrichen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg.

Müssen Sie da auch beim VfB ansetzen? Behält Torwart Jens Lehmann seine Sonderrechte?

Auch da muss ich mir erst ein genaues Bild machen. Aber alle müssen das gleiche Ziel haben und den Teamgeist leben. Vor allem die Führungsspieler. Er wurde als wichtiger Führungsspieler angestellt. Seine Erfahrung ist genau jetzt gefragt.

Wie steht es um Ludovic Magnin. Können Sie Ihren Landsmann noch von einem Wechsel zum FC Zürich abbringen?

Nein, ich denke, die Würfel sind gefallen.

Gibt es unter Ihnen einen neuen Kapitän?

Wenn das Thema Kapitän noch einmal auf den Tisch kommt, dann frühestens in der Winterpause. Aber Matthieu Delpierre macht auf mich einen guten Eindruck.

Nach Ihrem Engagement bei Tottenham Hotspur ist dies Ihr zweiter Trainer-Job außerhalb der Schweiz. Was haben Sie auf der Insel gelernt?

Tottenham war eine wertvolle Erfahrung. Ich habe die Mannschaft in einer sehr prekären Situation übernommen und vor dem Abstieg bewahrt. Etwas Vergleichbares ist in dieser Konstellation in der Premier League keinem mehr gelungen. Die Situation und Aufgabe hier sind vergleichbar.

Haben Sie Wünsche an Manager Horst Heldt? Braucht die Mannschaft Verstärkung?

Wünsche hat man immer. Und manche lassen sich verwirklichen.

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