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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Samstag, 12. Dezember 2009

Spielberichte 16. Spieltag Samstagnachmittagsspiele

1899 HOFFENHEIM - EINTRACHT FRANKFURT 1:1 (1:0)

Durch einen schmeichelhaften Elfmeter ging Hoffenheim früh in Führung, obwohl Frankfurt im ersten Abschnitt das aktivere Team war. Im zweiten Durchgang steigerten sich die Kraichgauer dann zwar etwas, doch der Ausgleich der Eintracht von Schweglers Distanzschuss sorgte letztlich für einen verdienten Punktgewinn für die engagierte Eintracht.

Nach dem 0:0 beim Hamburger SV veränderte Ralf Rangnick seine Startformation auf zwei Positionen. In der Abwehrkette rechts begann Ibertsberger statt Vorsah. Zudem Stoßstürmer Ibisevic an Stelle von Spielmacher Carlos Eduardo. Bei der SG Eintracht Frankfurt musste Michael Skibbe im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen den 1. FSV Mainz 05 dreimal umstellen. Franz fehlte Gelb-gesperrt, auch Bajramovic stand nicht im Kader. Jung und Teber kamen neu ins Team. Kurzfristig musste auch Kapitän Spycher (Rückenprobleme) nach dem Warmmachen passen, Köhler übernahm die linke Abwehrseite.

Die Eintracht hatte von Beginn an mehr vom Spiel, spielte bereits in den Anfangsminuten zielgerichteter nach vorne als die Hoffenheimer, die Probleme im Spielaufbau offenbarten. Mit der ersten Offensivaktion ging Hoffenheim dann aber glücklich in Führung. Ibisevic war von Obasi in der Strafraummitte freigespielt worden, schlug dann aber bei seinem Abschluss über den Ball. Teber, der versuchte, den Bosnier beim Abschluss zu stören berührte Ibisevic allenfalls minimal, was Schiedsrichter Perl dennoch als Elfmeter-würdiges Foul ahndete. Salihovic verwandelte wuchtig unter die Querlatte (9.).

In der Folge änderte sich nichts am Spielverlauf der ersten Minuten. Die Hessen hatten mehr Ballbesitz zu verzeichnen. Gute Tormöglichkeiten erspielte sich die Eintracht jedoch nicht. Lediglich einige Freistoßchancen sorgten für etwas Gefahr. Aber Teber zielte erst knapp rechts am Hoffenheimer Tor vorbei (15.), dann wenig später knapp über die Querlatte (20.). In der 38. Minute blieb Liberopoulos mit einem Schlenzer an der Mauer hängen.

Den Kraichgauern fehlte es neben der Präzision im Aufbau auch an zündenden Ideen im Mittelfeld. Erst kurz vor der Pause sorgte dann doch noch ein gelungener Spielzug der Rangnick-Elf für Gefahr. Doch der steil geschickte Ba scheiterte links im Strafraum am aufmerksamen Nikolov (42.). Mit der schmeichelhaften Führung für Hoffenheim in einer sehr mäßigen Bundesligapartie ging es dann in die Halbzeit.

Nach Wiederbeginn merkte man den Hoffenheimern das Bemühen an, mehr Druck auf das Tor der Hessen zu entwickeln. Compper hatte eine gute Kopfballchance in der 47. Minute, blieb jedoch mit seinem Versuch an Chris hängen. Acht Minuten später hätte Obasi dann für die Vorentscheidung sorgen können, doch der Nigerianer schoss nach einem Alleingang frei vor Nikolov weit vorbei (55.). Die vergebene Chance sollte sich prompt rächen.

Für die bis dahin im zweiten Durchgang harmlose Eintracht kam plötzlich Schwegler am Strafraumrand zum Abschluss. Noch leicht abgefälscht senkte sich der Distanzschuss über Hildebrand hinweg, der nur noch die Fingerspitzen an das Spielgerät brachte, ins Hoffenheimer Tor (61.).

Rangnick reagierte und brachte Spielmacher Carlos Eduardo (64.). Doch diese Hereinnahme sorgte nur kurzzeitig für mehr Ordnung im Spiel. Erst legte sich Ba frei im Strafraum den Ball zu weit vor (65.), dann traf Carlos Eduardo mit seinem Abschluss in zentraler Position im Strafraum den Ball nicht richtig (68.). In der Folge versuchten beide Teams zwar noch, eine Entscheidung herbeizuführen, waren in ihren Bemühungen jedoch eher harmlos. Kurz vor dem Ende scheiterten dann noch einmal Ibisevic (87.) und Chris (90.+1) jeweils aus guter Schussposition.

Hoffenheim spielt am Samstag beim VfB Stuttgart. Am selben Tag tritt die Eintracht zu Hause gegen den VfL Wolfsburg an.


1. FC NÜRNBERG - HAMBURGER SV 0:4 (0:0)

Erst in der zweiten Hälfte begnan der HSV beim Gastspiel in Nürnberg mit dem Toreschießen, ließ sich dann aber nicht wirklich lumpen und fügte den taumelnden Gastgebern die zweite hohe Niederlage in Folge zu. Der HSV fuhr mit einem glänzenden Auftritt nach langer Pause wieder einen Dreier ein, zu dem der Holländer Elia gleich zwei Treffer beisteuerte, während in der zweiten Halbzeit desolate Gastgeber die dritte Pleite in Serie hinnehmen mussten.

Der 1. FC Nürnberg konnte nach der 0:4-Klatsche bei Borussia Dortmund wieder auf die Dienste der wiedergenesenen Eigler (nach Grippe) und Frantz zählen. Zudem fand sich Mintal in der Startelf wieder. Auf die Bank neben Coach Michael Oenning rutschten dafür Choupo-Moting, Gygax und Boakye.

Auch beim Hamburger SV stellte Trainer Bruno Labbadia dreifach um. Im Vergleich zum 0:0 zu Hause gegen die TSG 1899 Hoffenheim standen Elia, der junge Torun und erstmals nach langer Leidenszeit auch wieder Petric von beginn an auf dem Platz. Trochowski, Tesche und der Schwede Berg saßen zunächst nur auf der Bank.

Nach knapp zehn Minuten währender Anlaufzeit nahm die Partie zwischen den beiden Altmeistern in Nürnberg Tempo auf. Die erste Torchance verbuchten die Norddeutschen für sich, Petric spitzelte eine scharfe Hereingabe knapp drüber (11.). Der Club antwortete umgehend - Eigler konnte von Demel so gerade noch am Abschluss und am Torerfolg gehindert werden (13.).

Die abstiegsbedrohten Franken hatten im Anschluss ihre beste Phase im ersten Durchgang. Erst versuchte es der Schweizer Neu-Nationalspieler Bunjaku aus spitzem Winkel (18.), dann hatte wieder Eigler alleine vor Rost die Führung besorgen müssen, köpfte aber nur direkt auf den HSV-Keeper (20.).

Die Angriffslust der Hausherren verpuffte jetzt aber immer mehr. Der HSV übernahm die Spielkontrolle und probierte es vor allem über den linken Flügel, wo Jansen und Diekmeier sich ein ums andere Mal erbitterte Zweikämpfe führten, die zumeist der Hamburger für sich entschied. Gleich zweimal hatte Jansen dabei das Tor vor Augen (22., 27.) doch war ihm dabei kein Schussglück beschieden.

Bis zur Pause erarbeiteten sich die Gäste in der temporeichen Partie weitere Möglichkeiten - Petric scheiterte dabei einmal aus dem Spiel heraus (33.), dann mit einem Freistoß aus 20 Metern (43.). Es ging dann torlos in die Kabinen.

Nach der Pause machte der HSV nahtlos weiter Druck - ein Konter auf fremden Terrain führte dann zum Erfolg. Torun schickte Elia mit einem Traumpass auf die Reise, der Holländer vollendete mit einem perfekten Lupfer über Club-Keeper Stephan hinweg (47.). Hamburg ließ auch im Anschluss nicht locker und setzte nun zur endgültigen Demontage der Gastgeber an.

Erst veredelte Jansen ein Elia-Zuspiel mit einem Außenristschuss (60.), wenig später - just als der FCN mit der Hereinnahme von Charisteas und Choupo-Moting zur Schlussoffensive ansetzen wollte (65.) - entschied ein Machtwort aus der Distanz von Torun die Partie endgültig (66.).

Die Partie war so frühzeitig entschieden - nur die Höhe der Pleite für nun resignierende Franken schienbar fraglich. Elia hatte noch Lust auf mehr, vollendete eine schöne Direkt-Kombination über Jarolim und Jansen (74.), erhöhte auf 4:0.

Während die ersten Zuschauer in Nürnberg angesichts der zweiten derben Pleite der Hausherren nacheinander das Stadion vorzeitig verließen, plätscherte das Spiel ohne weitere Höhepunkte seinem Ende entgegen. Der hSV feierte seinen ersten Bundesliga-Sieg seit dem 4. Oktober - der 1. FCN verlor zum zweiten Mal in Serie mit 0:4.

Nürnberg muss zum Hinrundenabschluss am Sonntag beim 1. FC Köln antreten. Die Hamburger haben am Donnerstag bei Hapoel Tel Aviv ihr letztes Gruppenspiel in der Europa League. Am Sonntag beschließen die Hanseaten das Fußballjahr zu Hause mit dem Nord-Derby gegen Werder Bremen.


SC FREIBURG - 1. FC KÖLN 0:0

Eine solide Abwehrleistung genügte dem 1. FC Köln um den SC Freiburg in Schach zu halten. Zum sechsten Mal hintereinander blieb die Soldo-Elf damit auswärts ohne Gegentor und stellte einen neuen Bundesligarekord auf. Offensiv brachten aber beide Teams im Spiel wenig zu Stande, so dass ein torloses Spiel die logische Folge war.

Nach dem 2:2 beim VfL Wolfsburg stellte Robin Dutt die Startelf des SC Freiburg auf drei Positionen um. In der Abwehr kam Kapitän Butscher zurück und im Mittelfeld sollten Jäger und Abdessadki für Impulse sorgen. Dafür mussten Schuster und Caligiuri auf die Bank und Barth durfte zurück in die zweite Mannschaft. Zvonimir Soldo auf Seiten des 1. FC Köln stellte nach dem 0:0 im Heimspiel gegen Werder Bremen nur auf der Torwartposition um. Mondragon stand nach überstandener Oberschenkelverletzung wieder für Kessler zwischen den Pfosten.

Beide Teams begannen mit viel Respekt und kamen nur langsam in die Partie. Die Phase des Abtastens dauerte über die ersten zehn Minuten an.

In der 11. Minute nahm das Spiel mit einem ersten, wenngleich harmlosen, Torschuss von Reisinger Fahrt auf. Keine Minute später hatte auf der Gegenseite Podolski die CHance zur Führung: Auf der linken Seite ließ der Nationalspieler Cha stehen und lupfte den Ball über den aus seinem Tor geeilten Pouplin. Der Ball sprang an die Latte und konnte danach von der Freiburger Defensive geklärt werden.

Damit hatten die beiden Kontrahenten ihr Pulver in der Offensive für die erste Halbzeit auch fast schon verschossen. Immer wieder schlichen sich hüben wie drüben Fehler im Aufbauspiel ein. Die Fehlpässe machten das Herausspielen von Torchancen fast unmöglich.

Einzig Podolski erwies sich in der Offensive als Aktivposten. Sowohl in der 30., als auch in der 34. Minute kam der Nationalspieler an der Strafraumgrenze zum Abschluss, fand aber jeweils in Freiburgs Keeper Pouplin seinen Meister.

Erst Sekunden vor dem Halbzeitpfiff kamen die Freiburger zu ihrer ersten echten Torchance: Petit wollte im Strafraum klären, legte aber unfreiwillig für Idriddou auf. Dessen Flachschuss konnte Mondragon mit einer Klasse-Fußabwehr aber meistern, so dass es torlos in die Halbzeit ging.

Nach Wiederanpfiff erhöhten die Freiburger den Druck und der 1. FC Köln zog sich mehr und mehr an den eigenen Strafraum zurück. Große Torchancen wollten den Badenern gegen die gut stehende Defensive aber nicht gelingen.

Je mehr die Dutt-Elf den Druck auf das Tor von Mondragon erhöhte, desto wohler schienen sich die Kölner Defensivkünstler zu fühlen. In der Vorwärtsbewegung fanden die Schützlinge von Zvonimir Soldo aber kaum noch statt.

Umso überraschender hatten die Kölner in der 69. Minute die nächste gute Gelegenheit, als der eingewechselte Brecko auf Novakovic flankte. Der legte per Kopf zurück auf Petit. Der Portugiese zog aus 16 Metern sofort ab und verfehlte das Tor von Pouplin nur knapp.

Freiburg kämpfte jedoch unverdrossen weiter und sorgte durch zwei Banovic-Ecken für die nächsten Aufreger. Doch der Kopfball von Butscher (74.) verfehlte sein Ziel genau so wie ein Direktschuss von Bastians (75.).

In der Schlussphase agierten beide Teams nicht mehr mit voller Kraft nach vorne. Die Sicherung des einen Punktes hatte nun auf Priorität weil beide Teams mit Blick auf die Tabelle gut damit leben können. Die Kölner schafften mit dem 0:0 sogar noch einen Bundesligarekord: Noch nie hatte eine Mannschaft sechs Auswärtsspiele am Stück ohne Gegentor absoviert.

Freiburg schließt am kommenden Samstag bei Borussia Dortmund die Vorrunde ab, während sich die Kölner am Sonntag mit einem Sieg gegen den 1. FC Nürnberg von der direkten Abstiegszone absetzen können.


VFL BOCHUM - BAYERN MÜNCHEN 1:5 (0:3)

Klarer kann eine Mannschaft ein Spiel kaum dominieren als der FC Bayern in Bochum. Der souveräne Rekordmeister bestrafte die Passivität des Abstiegskandidaten im ersten Durchgang in schöner Regelmäßigkeit, machte bereits zur Pause alles klar und demontierte in der einseitigen Partie die desolaten Herrlich-Schützlinge nach der Pause endgültig.

Bochums Coach Heiko Herlich nahm gegenüber dem 1:1 beim VfB Stuttgart zwei Änderungen vor: Für Ono und Epallé durften Concha und Freier von Beginn an ran.

Bei Bayern hatte Trainer Louis van Gaal nach dem 4:1-Triumph in der Champions League bei Juventus Turin keinen Anlass, seine siegreiche Elf umzustellen.

Die Bayern ließen den Ball in den Anfangsminuten über viele Stationen ruhig durch die eigenen Reihen zirkulieren. Der VfL machte ab der Mittellinie dicht, spätestens in Strafraumnähe bremsten die Westfalen das Passspiel des Rekordmeisters aus.

Erst als Fuchs leichtfertig das Leder vertändelte, ergab sich die erste zwingende Gelegenheit der Partie, bei der Pranjic aus 18 Metern an Heerwagens starker Reaktion scheiterte (9.).

Ansonsten blieben die Aktionen überschaubar. Bochum startete zwar vereinzelte Entlastungsangriffe, blieb dabei aber zunächst harmlos. Die Münchner bestimmten das Geschehen klar, ließen es aber am Tempo fehlen und agierten vor allem beim finalen Zuspiel sehr fehlerhaft.

Bis zur 23. Minute, als die van Gaal-Elf den nächsten Patzer des Abstiegskandidaten ausnutzen sollte: Freier legte vor dem Strafraum Müller unfreiwillig den Ball per Kopf auf. Der Youngster spielte links raus zu Olic, der sofort in die Mitte flankte. Gomez war einen Tick schneller als Mavraj und netzte aus sechs Metern ein.

Der VfL legte seine defensive Haltung auch in der Folge nur sporadisch ab, die Abwehr des FCB wurde kaum gefordert. Wo waren die im Abstiegskampf gefragten Tugenden wie Leidenschaft und Einsatzfreude? Den Gästen konnte es recht sein. Locker und souverän spulte die van Gaal-Elf ihr Pensum ab, zog ab und zu das Tempo an und profitierte von einem zweiten krassen Abwehrfehler der Hausherren: Gomez kam gegen Maltritz fast von der Torauslinie von der linken Seite zur Flanke, in der Mitte misslang Mavrajs Abwehrschlag völlig und landete vom Fünfereck im eigenen Tor (33.).

Wer nun erwartet hätte, dass die Gastgeber, die Azaouagh für Freier gebracht hatten (35.), ihre Zurückhaltung ablegen würden, sah sich getäuscht. Wie das Kaninchen vor der Schlange verharrten Maltritz & Co. - Bayern hatte im ersten Durchgang 73 % (!) Ballbesitz - und erhielten eine weitere Quittung für ihre Passivität: Lahm steckte aus halbrechter Position durch auf den gestarteten Schweinsteiger, der im Strafraum querlegte. Olic brauchte in der Mitte nur noch den Fuß hinzuhalten (43.).

Unverändert kamen die beiden Teams aus der Kabine. Nicht einmal zwei Minuten waren gespielt, als Heerwagen sich bei einem Olic-Knaller ganz lang machen musste. Wenig später aber war der Keeper ohne Abwehrchance: Pfertzels Pass kam nicht an, Badstuber war links frei und flankte exakt auf den Kopf von Olic, der aus sieben Metern Heerwagen keine Chance ließ.

Die Westfalen präsentierten sich weiterhin wie ein Absteiger: Lahm spazierte durch die Bochumer Abwehrreihen in den Strafraum und legte eher unfreiwillig quer auf Pranjic, der aus acht Metern hoch unter die Latte sein erstes Bundesligator schoss 0:5 (56.)!

Klar, dass der Rekordmeister bei diesem Spielstand einen Gang zurückschaltete. Robben kam für Schweinsteiger (57.), wenig später Breno für van Buyten (64.). Dazwischen lag die erste echte Torchance für den VfL durch Sestak (61.).

Ansonsten aber stand zunächst wieder Heerwagen im Blickpunkt, der gegen Gomez (69.) und Robben (71.) weitere Treffer verhinderte.

Auf der Gegenseite zeigte Fuchs wie schon in Stuttgart seine Freistoßkünste und zirkelte das Leder aus halbrechter Position aus spitzem Winkel ins lange Eck - gleichzeitig der Schlusspunkt der einseitigen Partie (76.).

Bochum muss am Samstag bei Hannover 96 ran, die Bayern empfangen Schlusslicht Hertha BSC Berlin.


M'GLADBACH - HANNOVER 96 5:3 (2:1)

In einem sehr unterhaltsamen Spiel kam Borussia Mönchengladbach zu einem 5:3-Erfolg über Hannover 96, das somit zum fünften Mal in Folge nicht gewinnen konnte. Spielerisch war das Duell zwischen den Fohlen und den Niedersachsen kein absoluter Leckerbissen, dafür wurde man durch zahlreiche Kuriositäten entlohnt.

Borussia Mönchengladbachs Trainer Michael Frontzeck beließ es bei der gleichen Elf, die in der Vorwoche unglücklich mit 1:2 bei Bayern München verloren hatte. Die Fohlen liefen damit zum fünften Mal in Folge in gleicher Besetzung auf. Auch Hannovers Trainer Andreas Bergmann sah nach dem 0:0 gegen Bayer Leverkusen keinen Grund, seine Startelf umzustellen.

Nach kurzer Abtastphase nahmen die Gladbacher das Heft in die Hand und erspielten sich leichte Feldvorteile, allerdings fanden sie keinen so rechten Zugang zum gegnerischen Strafraum. Lediglich Friend hatte nach zehn Minuten die Gelegenheit, dem Kanadier versprang aber der Ball, wodurch Cherundolo klären konnte. Auf der Gegenseite waren die Niedersachsen primär auf Sicherheit bedacht, so dass sie nicht allzu viel nach vorne machten. Folglich blieb es zunächst in den Strafräumen ziemlich ruhig.

Dies änderte sich nach einer Viertelstunde, als sich die 96er selbst ein Ei ins Nest setzten. Bei einer an sich ungefährlichen Situation blockte Haggui Reus, um seinem Schlussmann Fromlowitz die Möglichkeit zum Klären zu bieten. Dieser traf den Ball aber dermaßen unglücklich, dass dieser Hagguis linkes Bein traf, von wo aus der Ball ins Tor kullerte - 1:0. Der Rückstand zeigte bei den Gästen Wirkung, Hannover war sichtlich geschockt und hatte nur fünf Minuten später Glück, dass Friend aus kürzester Distanz nur die Latte traf. Kurz darauf machte es der Kanadier besser! Nach einem Einwurf von rechts flankte Levels punktgenau an den Fünfer zu Friend, der sich locker gegen Haggui durchsetzte und den Ball per Kopf in die Maschen drückte (22.).

Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel für Rosenthal bereits beendet, der 23-Jährige musste wegen Adduktorenproblemen durch Djakpa ersetzt werden. Allerdings nahm die Borussen es nun etwas zu locker, so dass Hannover wieder aufkam. Zuerst passte Stajner in den Lauf von Pinto, der im Sechzehner im Zweikampf mit Bailly zu Fall kam. Die 96er forderten Strafstoß, den Referee Michael Kempter jedoch verwehrte (27.). Das Spiel hatte an Fahrt aufgenommen, dies lag vor allem an teilweise hanebüchenen Abwehrverhalten der jeweiligen Abwehrreihen. Doch Bruggink schoss haarscharf links vorbei (29.), während Bradleys Lupfer aus spitzem Winkel auf dem Querbalken landete (35.).

Eine Minute danach war den Anschluss geschafft. Nach einer Ecke von rechts drosch Pinto den Ball einfach mal in den Strafraum zu Stajner, der ihn nur abtropfen ließ. Ya Konan zog voll durch und verkürzte aus fünf Metern. Gladbach legte nun wieder einen Zahn zu und kam zu weiteren guten Möglichkeiten, konnte diese aber nicht nutzen. Vor allem weil 96-Schlussmann Fromlowitz nun heiß lief und gegen Friend (41.), Reus (43.) und wiederum Friend (44.) parierte. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Pinto plötzlich die Chance zum Ausgleich, doch er traf aus spitzem Winkel nur das rechte Außennetz (45.).

Ohne weitere Wechsel ging es nach der Pause weiter, kurios blieb es aber auch. Nachdem Matmour rechts vorbei zielte (53.), Friend zu lange zögerte (55.) und Pinto auf der Gegenseite aus der zweiten Reihe links vorbeischoss (57.) sorgte Djakpa für ein "sensationelles" Eigentor. Nach einem Abschlag von Fromlowitz kam das Leder prompt zurück. Djakpa wollte aus 18 Metern quer passen, allerdings rutschte ihm das Leder über den Schlappen und landete plötzlich im linken Eck (58.).

Damit schien das Match gelaufen, dem war aber nicht so. Nach 68 Minuten hämmerte Bradley einen Freistoß aus 16 Metern in die Maschen zum 4:2, doch nur Sekunden später hatte Ya Konan nach auf der Gegenseite die passende Antwort parat. Hannover wollte sich mit der drohenden Niederlage nicht abfinden und drückte nun auf den erneuten Anschluss, allerdings standen die Fohlen mittlerweile sehr tief und waren nur noch auf Sicherung bedacht.

Die Begegnung hatte aber noch einiges zu bieten. Zuerst sah Ya Konan nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte (84.), in Unterzahl gelang den 96ern dann doch noch das 3:4 - und das unter gütiger Mithilfe von Jaures. Der Franzose lief am eigenen Fünfer quer zum eigenen Tor entlang, legte sich dabei den Ball etwas zu weit vor. Schulz reagierte blitzartig, grätschte hinein und verkürzte (87.). Die Niedersachesen drängten nun auf den Ausgleich, während die Gladbacher nur noch verteidigten. Für den "krönenden" Abschluss dieser kuriosen Partie sorgte aber wiederum ein Hannoveraner. Hagguis überraschte seinen eigenen Keeper mit einem Rückpass aus 17 Metern und markierte somit sein zweites Eigentor, das zugleich die 3:5-Niederlage besiegelte (90.+3)

Mönchengladbach spielt am kommenden Samstag bei Bayer Leverkusen, während Hannover am selben Tag den VfL Bochum zu Besuch hat.

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