Fanshop

kicker online: Live!-Ticker 1. Bundesliga

Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Sonntag, 6. Dezember 2009

Spielberichte 15. Spieltag Sonntagsspiele

1. FC KÖLN - WERDER BREMEN 0:0

Nach einer vor der Pause ansprechenden, nach dem Wechsel mäßigen Begegnung trennten sich Köln und Bremen nicht ungerecht torlos. Bremen, das seine Serie auf 23 Spiele ohne Niederlage ausbaute, war über 90 Minuten zwar die tonangebende Mannschaft, ohne Mesut Özil fehlten den Hanseaten aber gute Ideen. Köln lieferte defensiv eine solide Leistung ab und hatte zweimal die dicke Chance zum Sieg, machte aber deutlich, warum erst sieben Saisontreffer zu Buche stehen.

Kölns Trainer Zvonimir Soldo wechselte nach dem 0:0 beim VfL Bochum zweimal. Kessler vertrat den verletzten Mondragon (Oberschenkelprobleme) im Tor, Podolski kehrte nach abgesessener Gelbsperre für Yalcin ins Team zurück. Etwas überraschend konnte auch Pezzoni auflaufen, der sich in Bochum eine Bänder- und Kapselverletzung zugezogen hatte.

Auf Bremer Seite tauschte Coach Thomas Schaaf im Vergleich zum glatten 4:1-Erfolg der Bremer B-Elf in der Europa League gegen Funchal fünfmal Personal aus. Naldo, Boenisch, Borowski, Hugo Almeida und Marin begannen anstelle von Prödl, Pasanen, Niemeyer, Marcelo Moreno und Rosenberg. Damit feierte Mielitz, der erneut für den weiterhin erkrankten Wiese das Tor hütete, Bundesligapremiere. Nicht mit dabei war Spielmacher Özil, der wegen einer Grippe passen musste.

Köln machte von Beginn an keinen Hehl daraus, die Aufgabe Bremen mit einem defensiven Plan lösen zu wollen. Vor einer tief stehenden Viererkette empfingen die ebenfalls defensiv ausgerichteten Pezzoni, Petit und Maniche den Gast kurz hinter der Mittellinie, um nach etwaigen Ballgewinnen flink über Podolski und Chihi zu kontern. Werder baute zunächst geduldig auf und suchte die Lücke, fand vorerst aber keinen Zugang zum gut bewachten FC-Strafraum.

So war es der FC, der erste vielversprechende Nadelstiche setzte. Nach einer abgewehrten Bremer Ecke schnappte sich Podolski am eigenen Strafraum das Leder und machte sich zu einem sehenswerten Solo über den ganzen Platz auf. Hätte Naldo nicht 30 Mter vor dem Tor zur Textilbremse gegriffen, wäre der Heimkehrer wohl frei vor Mielitz aufgetaucht (12.). Nur zwei Minuten später war es wieder Podolski, der von links perfekt nach innen flankte, wo Novakovic aus fünf Metern frei zum Abschluss kam, die riesige Möglichkeit aber vergab und die Kugel am Kasten vorbeisetzte (14.).

Bremen ließ sich von den beiden Schrecksekunden nicht aus dem Konzept bringen und setzte den FC konsequent unter Druck. Eine echte Großchance wollte dabei aber nicht herausspringen. Mertesacker köpfte drüber (18.), Hugo Almeida genau in die Arme von Kessler (25.). Knifflig wurde es in der vor allem von Kölner Seite hart geführten Begegnung nach einer knappen halben Stunde. Marin klaute Mohamad 40 Meter vor dem Tor den Ball und wäre durch gewesen, wenn der Kölner nicht beherzt zugepackt hätte. Referee Jochen Drees zeigte dem Innenverteidiger nur Gelb (28.).

Auch in der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs machten die Hanseaten das Spiel. Marin (35.) und Hugo Almeida per Freistoß (43.) konnten Kessler aber nicht überwinden. Auf der Gegenseite jagte der halblinks durchgebrochene Chihi das Spielgerät bei einem Konter deutlich links daneben (36.), so dass es torlos in die Kabinen ging.

Der zweite Abschnitt, den der FC mit McKenna für den verletzten Ehret (Verdacht auf Muskelfaserriss) anging, begann eher schleppend, hatte dann aber einen Paukenschlag parat. Maniche spielte Novakovic sehenswert frei. Der Slowene stand alleine vor Mielitz, brachte das Leder aus 15 Metern aber nicht am glänzend reagierende Keeper vorbei und vergab so seine zweite "Hundertprozentige" (54.).

Insgesamt verflachte das Match in den zweiten 45 Minuten jedoch. Werder agierte bemüht, aber weitgehend einfallslos und schaffte es nur noch ganz selten, die Hintermannschaft der Domstädter ins Wanken zu bringen. Mertesackers Kopfball, der am kurzen Eck vorbeiflog, stellte noch die größte Bremer Gelegenheit dar (63.). Ansonsten plätscherte das Duell im rheinischen Regen weitgehend höhepunktlos vor sich hin.

Schaaf reagierte und brachte mit Rosenberg für Hugo Almeida frisches Offensivpersonal (70.). Es sollte nichts helfen. Wenn Werder ansatzweise Gefahr ausstrahlte, dann nur nach Standardsituation. Kessler hatte ab und an Mühe mit Frings' Hereingaben, die allerdings allesamt folgenlos blieben. Köln kämpfte und hielt den SVW so bis auf wenige Ausnahmen weit genug vom eigenen Gehäuse fern.

Am Ende hätte der FC sogar noch zum Siegtor kommen können, Petit war jedoch nicht in der Lage, Chihis flache Hereingabe von links aus zwölf Metern aufs Tor zu platzieren (86.). Weil auch Podolskis Kunstschuss aus über 40 Metern nach einem missglückten Befreiungsschlag von Mielitz geblockt wurde, blieb es letztlich beim torlosen Remis.

Am nächsten Spieltag gastiert Köln am Samstag beim SC Freiburg, Bremen hat am selben Tag Schalke 04 zu Besuch.


SCHALKE 04 - HERTHA BSC BERLIN 2:0 (0:0)

Schalke sicherte sich gegen Hertha in einer unansehnlichen Partie auf ganz schwachem Niveau einen verdienten Arbeitssieg. Nach einer knappen Stunde ideenlosen Anrennens gegen das gut organisierte Berliner Abwehrbollwerk erlöste Kuranyi die "Königsblauen" mit seinem Jubiläumstreffer. Erst in der Endphase fand das Kellerkind offensiv statt, wusste aber eine große Ausgleichschance nicht zu nutzen, ehe Janker vom Platz flog und ein Elfmeter den Schlusspunkt setzte.

Schalkes Trainer Felix Magath brachte nach dem 0:1 bei Borussia Mönchengladbach Zambrano für Moritz.

Bei der Berliner Hertha veränderte Coach Friedhelm Funkel seine Anfangsformation im Vergleich zum 1:0-Auswärtserfolg in der Europa-League-Partie bei FK Ventspils auf zwei Positionen: Pejcinovic und Ebert kamen für Radjabali-Fardi und Ramos.

Bei kühlen und regnerischen Temperaturen passte sich die Qualität der Partie den widrigen Bedingungen an. Das Tempo war niedrig, beiden Teams gelang wenig. Wie erwartet stand Hertha tief, was den "Königsblauen" eine optische Überlegenheit bescherte - mehr aber auch nicht.

Immer wieder operierte S04 mit langen Pässen in die Sturmzentrale und startete seine Offensivaktionen zu selten über die Außenbahn. Das Spiel der Magath-Elf war zu statisch, die Defensive der Berliner zugleich aufmerksam und wenig gefordert.

So dauerte es bis zur 19. Minute, ehe die Gastgeber, auch eher zufällig, ihre erste echte Chance hatten. Die Hauptstädter brachten den Ball nicht weg, Pejcinovic legte per Kopf unabsichtlich auf für Kuranyi, der aus fünf Metern an Drobny scheiterte.

Nun wurde es kurzzeitig etwas dynamischer, meist ging es über Schalkes rechte Seite mit Rafinha und Farfan. Schmitz (21.) und Kuranyi (23.) kamen per Fuß und Kopf zum Abschluss - doch so richtig brenzlig wurde es für das Schlusslicht hierbei nicht. Die Funkel-Elf fand zwar kaum Entlastung, kreierte ängstlich im Vorwärtsgang auch keine einzige Möglichkeit im ersten Durchgang, konnte aber gut organisiert und einsatzfreudig den Ball vom eigenen Strafraum fernhalten.

Nach Wiederanpfiff stärkte Magath die Offensive und brachte Altintop für seinen "Sechser" Matip. Dennoch änderte sich nichts, das müde Ballgeschiebe nahm zunächst nahtlos seine Fortsetzung.

Bis zur 59. Minute tat sich nichts, dann aber fiel das erlösende Führungstor der Hausherren: Schmitz flankte von der linken Seite, hinten kam Bordon im Fünfmeterraum an den Ball und köpfte zu Kuranyi. Der Angreifer befand sich wohl auf gleicher Höhe und nickte aus kurzer Distanz ein - das 100. Ligator des Goalgetters!

Viel Spielkunst gab es auch in der Folge nicht zu bewundern. Hertha wagte sich nach dem Rückstand logischerweise mehr in die Offensive, blieb dabei aber vorerst harmlos. Lediglich Raffael prüfte Neuer (66.), als zwingende Chance war der zweite (!) Torschuss der Berliner aber auch nicht zu bezeichnen.

Die "Königsblauen" hatten nun etwas mehr Raum, viel anfangen wussten sie damit nicht. Bordon holte sich zu allem Überfluss auch noch seine 5. Gelbe Karte ab und fehlt nun in Bremen.

Das Schlusslicht legte in der Schlussphase seine Zurückhaltung ab und bedrängte das Tor der Gastgeber. Und stand dicht vor dem Ausgleich: Nach dem besten Angriff tanzte Piszczek im Strafraum Schmitz aus und zog mit der Picke ab. Neuer wehrte ab, der Ball flog quer zu Ramos, der aus vier Metern per Seitfallzieher vom linken Fünfereck am Tor vorbeischoss (79.). Glück für S04, das auch alle weiteren Bemühungen der Gäste überstand. Janker bettelte dann bereits gelbverwarnt um einen Platzverweis - Referee Kircher tat ihm nach dessen zweiten Foul binnen zweier Minuten den Gefallen (86.).

Den Schlusspunkt setzte Rafinha, der einen von von Bergen am eingewechselten Sanchez verursachten Foulelfmeter verwandelte (90.+2).

Schalke muss am Samstag bei Werder Bremen ran. Die Hauptstädter messen sich bereits am Freitag zu Hause mit Bayer Leverkusen.

1 Kommentar:

  1. Bei "Debüt" fehlt eindeutig noch Kevin Großkreutz welcher mit dem 1:0 gegen Nürnberg auch sein Tordebüt gefeiert hat :-)

    AntwortenLöschen