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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 09.12.09

TRANSFERGEFLÜSTER

- Der Däne Simon Kjaer ist zwar erst 20 Jahre alt, dennoch gehört er bereits zu den besten Innenverteidigern der Serie A. Der Abwehr-Star von Palermo ist dementsprechend umworben. Laut "Daily Mail" nun auch vom FC Bayern und von Manchester United. So sei der FCB der letzte Klub, der sich als Interessent offenbart hätte - was wiederum ManUtd nicht gefallen dürfte, so die englische Tageszeitung.

Die Red Devils hätten Kjaer als "langfristigen" Ersatz für den abwanderungswilligen Nemanja Vidic eingeplant, doch wegen der massiven Verletzungsprobleme sollen sie bereits einen Wechsel im Winter anstreben.

Kjaer, der im Grunde von allen italienischen Spitzenklubs gejagt wird, hat in Palermo einen Vertrag bis 2012. Der Kontrakt beinhaltet jedoch eine Ausstiegsklausel für einen Transfer ins Ausland von zwölf Millionen Euro.

- Der Winter könnte einen spektakulären Wechsel innerhalb der Bundesliga bereithalten. Wie der Sportinformations-Dienst (sid) berichtet, soll der FC Schalke an Wolfsburgs Marcel Schäfer interessiert sein. Im Raum steht ein Tauschgeschäft mit Benedikt Höwedes. S04-Coach Felix Magath kennt den Linksverteidiger bestens aus seiner Zeit beim VfL. Schäfer war auch bei Real Madrid im Gespräch.

- Jakob Poulsen. Noch nie gehört? Könnte sich bald ändern, denn der dänische Nationalspieler könnte im Januar Einzug in die Bundesliga halten. Laut "Express" soll der 26-Jährige von Aarhus ein Wunschspieler von Kölns Trainer Zvonimir Soldo sein. "Er kann auf der rechten Seite alles spielen, hat ein tolles Passspiel und einen guten Schuss", schwärmte Soldo. Drei Millionen Euro soll Poulsen kosten. "Wir haben ihn beobachtet, aber es ist noch keine Entscheidung gefallen", bestätigt FC-Manager Michael Meier. Auch die Hertha soll dran sein.

Mit dem 21-Jährigen Sinan Bolat strebt eines der größten türkischen Torwarttalente in die Bundesliga. Der derzeit beim belgischen Erstligisten Standard Lüttich unter Vertrag stehende Keeper sagte gegenüber dem Online-Magazin "Sport": "Irgendwann möchte ich in die Bundesliga. Ich finde die deutsche Liga sehr attraktiv. Sehen Sie sich die Spiele an, die Stadien, die Fans, die Geschwindigkeit des Spiels."

Bei so viel Lob für die heimische Liga kann einem ja ganz schwindelig werden. Vielleicht wird der Wunsch Bolats ja schon im kommenden Sommer Realität, wenn der eine oder andere Verein hierzulande Bedarf auf der Torwartposition haben dürfte.

- Nach Informationen des "Daily Star" ist Manchester City dabei, ein konkretes Angebot zur Verpflichtung Philipp Lahms vorzubereiten. Demnach wollen die Citizens auf die durchwachsenen Leistungen ihres Neuzugangs Wayne Bridge reagieren und wären bereit, umgerechnet rund 13 Millionen Euro für den Bayern-Verteidiger auf den Tisch zu legen. Selbst wenn diese Informationen zutreffen, geht jedoch kaum jemand davon aus, dass die Bayern ein solches Angebot annehmen würden.

- Nach einem Bericht der "Gazzetta dello Sport" hat jetzt auch der italienische Meister sein Interesse an der Verpflichtung von Luca Toni im Januar bekundet. Der Stürmer solle demnach den Kameruner Samuel Eto'o ersetzen, während dieser mit seiner Nationalmannschaft Anfang 2010 beim Afrika Cup weilt.

- Manchester Uniteds Teammanager Alex Ferguson hat nun die Spekulationen zurückgewiesen, nach denen der Verein am Wolfsburger Edin Dzeko interessiert sein soll. "Immer wenn jemand gegen uns gut spielt, sind wir angeblich bereit, ihn am nächsten Tag zu kaufen. Wir sind im Moment nicht an Dzeko interessiert", sagte der Schotte vor dem Champions-League-Spiel der Red Devils am Dienstag in Wolfsburg. Am vergangenen Wochenende hatte Fergusons Co-Trainer Mike Phelan gegenüber dem Boulevardblatt "News of the World" noch in höchsten Tönen vom bosnischen Nationalspieler geschwärmt. "Er ist ein großgewachsener, geschickter Junge, eigentlich ideal für die Premier League. Auch wir haben ein Auge auf ihn geworfen."


FOKUS I

Der bisherige Trainer Markus Babbel hat am vergangenen Wochenende angeblich auch selbst für eine Trennung vom VfB Stuttgart plädiert.

"Die Entscheidung basierte auf der Beurteilung durch Markus Babbel selbst", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Hundt in der "Stuttgarter Zeitung". Er fügte hinzu: "Der Teamchef sah aufgrund der Gesamtsituation keine Alternative dazu."

Angesichts der aktuellen Situation am Wochenende sei die Trennung richtig gewesen, sagte Hundt und räumte zugleich ein, dass das zum Teil bedrohliche Verhalten der Anhänger mitentscheidend gewesen sei.

"Die äußeren Ereignisse waren nicht zu übersehen, aber daraus eine Diktatur der Straße abzuleiten, ist übertrieben", sagte der Unternehmer, fügte allerdings hinzu: "Es war eine sehr erschreckende Situation."

Hundt räumte ein, dass Babbel angesichts der Gesamtsituation als eine Art Bauernopfer herhalten musste.

"Die Freistellung von Markus Babbel war leider die einzige personelle Entscheidung, die kurzfristig umsetzbar erschien, um eine Veränderung der Situation herbeizuführen", erläuterte der Präsident des Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.

"Wir konnten nicht die gesamte Mannschaft auswechseln," so Hundt.

Unabhängig vom möglichen Erreichen des Achtelfinales in der Champions League im Spiel gegen Rumäniens Meister Unirea Urziceni am Mittwoch und von den Resultaten in den verbleibenden Bundesliga-Spielen bis zur Winterpause plant Hundt eine Aussprache im Verein.

"Sehr intensiv" müsse zunächst in der Aufsichtsratssitzung am 19. Dezember geredet werden: "Das ist aber nur der Beginn eines Prozesses."


FOKUS II

Lediglich vier Mal stand Luca Toni in dieser Saison in der Bundesliga auf dem Feld, drei Mal davon in der Startelf. Ein Tor hat er dabei nicht erzielt. Seinem Frust ließ Toni in mehreren Interviews freien Lauf. "Seit vier Monaten habe ich Probleme mit van Gaal. Alles hat Grenzen. Unsere Beziehung ist fast am Ende", sagte er.

Van Gaal konterte prompt: "Ich mache keine Kompromisse. Jeder Spieler hat seine Chance, aber jeder Spieler muss auch den Anforderungen von einem Profispieler bei Bayern München entsprechen. Das muss er erst machen und dann sehen wir weiter."

Viel spricht dafür, dass Toni den Verein im Winter verlassen wird, wenn die Bayern eine vernünftige Ablösesumme kassieren. Der Weltmeister ist kein Einzelfall. Auch bei anderen Klubs haben große Namen keine Chance mehr.

Angelos Charisteas - 1. FC Nürnberg: Für Otto Rehagel ist der griechische Stürmer eine feste Größe in der Nationalmannschaft. Vier Tore schoss der 29-Jährige in der WM-Quali auf dem Weg nach Südafrika. Aber was für Griechenland reicht, ist für Nürnberg nicht gut genug.

Ein einziges Mal spielte Angelos Charisteas in dieser Saison 90 Minuten durch und ist seit dem 6. Spieltag völlig in der Versenkung verschwunden. Stattdessen kommt Christian Eigler regelmäßig zum Einsatz. Mit nur einem Tor ist er aber auch nur unwesentlich erfolgreicher als Charisteas.

Club-Trainer Michael Oenning kommt jedenfalls ohne Charisteas aus. Inzwischen wärmt der einstige Topstürmer nicht einmal mehr die Ersatzbank, sondern sitzt regelmäßig auf der Tribüne.

Der griechische EM-Held von 2004 ist aber noch bis 2011 vertraglich an den Aufsteiger gebunden und inzwischen völlig ratlos: "Ich leide mit der Mannschaft, aber von der Tribüne aus kann ich nicht helfen." Dennoch steht fest: Der Club würde Charisteas im Winter gerne verkaufen.

Theofanis Gekas - Bayer Leverkusen: Noch ein trauriger Grieche. Seit Theofanis Gekas in Leverkusen ist, hört man vom ehemaligen Torschützenkönig kaum mehr etwas. Auch unter Jupp Heynckes kommt Gekas nicht über die Jokerrolle hinaus. Wenn, dann darf er in den letzten 20 Minuten aufs Feld.

Daran wird sich wohl auch nichts ändern, denn Heynckes benötigt jede Menge kopfballstarke Spieler: "Gekas hat das Pech, dass wir bei Standards große Spieler brauchen. Also fünf bis sechs Jungs um die 1,90 Meter." Größer als 1,79 Meter wird Gekas wohl nicht mehr und mit der Rückkehr von Patrick Helmes verschlechtert sich seine Situation noch mehr.

Jan Simak - VfB Stuttgart: Auch beim Tschechen war die Situation mal eine andere. 2001/02 erzielte er in seinem zweiten Jahr bei Hannover 18 Tore und bereitete 19 weitere Treffer vor. Damit führte Jan Simak seinen Klub in die Bundesliga. 2005 und 2007 holte er mit Sparta Prag den Meistertitel, spielte sogar in der Champions League.

Über den Umweg Carl Zeiss Jena wechselte er im Sommer 2008 zum VfB - und verschwand in der Bedeutungslosigkeit. In der vergangenen Saison kam er noch 20 Mal zum Einsatz und erzielte zwei Tore. Aber nur zwei Partien spielte er durch.

Seit Alexander Hleb wieder in Stuttgart spielt, wird Simak erst recht nicht mehr gebraucht. Zweimal stand er in dieser Saison erst auf dem Feld, beide Male wurde er frühzeitig rausgenommen.

Im Sommer wollte er zurück nach Hannover, doch die geforderte Ablösesumme von 500.000 Euro war 96 zu hoch. "Er hat sich verändert, ist ein bisschen langsamer geworden und nicht mehr so dynamisch", sagte 96-Präsident Martin Kind damals.

Oliver Neuville - Borussia Mönchengladbach: Zehn Tore in 69 Länderspielen, Vize-Weltmeister und Champions-League-Finalist mit Bayer Leverkusen. Oliver Neuville war ganz oben.

In Mönchengladbach will der 36-Jährige seine Karriere beenden. Am 2. Spieltag stand er noch in der Startelf der Fohlen.

Mittlerweile wird er, wenn überhaupt, nur noch in den letzten Minuten eingewechselt und ist eher eine Option für die zweite Mannschaft der Borussen in der Regionalliga West.

Neuville hat sich aber mit seiner Rolle abgefunden: "Alles ist mit dem Trainer besprochen. Ich versuche, mich im Training anzubieten und stehe zur Verfügung, wenn ich gebraucht werde." Dennoch ist er weiterhin motiviert - und bis zum gewissen Grad sogar begehrt.

Ein Angebot des neuen Ailton-Klubs Uerdingen lehnte er etwa mit folgender Erklärung ab: "Bevor ich in die sechste Liga gehe, höre ich lieber auf mit dem Fußballspielen. Vielleicht hatte Ailton keine anderen Angebote. Bei mir ist es anders. Es gibt einige Klubs, die sehr viel höher als in der sechsten Liga spielen."


INTERVIEW

Besser hätte es für Kevin Großkreutz nicht laufen können: Zum ersten Mal stand der 21-Jährige gegen Nürnberg vor heimischem Publikum in der BVB-Startelf - und erzielte prompt seinen ersten Bundesligatreffer.

Für den Stürmer erfüllte sich damit ein Kindheitstraum. Noch vor einigen Monaten hatte Großkreutz, der im Dortmunder Vorort Eving geboren und aufgewachsen ist, dem BVB von der Tribüne aus als Fan zugejubelt - jetzt feiern ihn die "schwarz-gelben" Anhänger. Der Youngster über sein erstes Tor, seinen Weihnachts-Wunschzettel und den 4:0-Sieg des BVB über Nürnberg:

Frage: 4:0 ist ein deutliches Ergebnis - war der BVB so stark oder der Gegner doch etwas schwach?

Kevin Großkreutz: (lacht) Wir waren gut! Wir haben wie schon in Hoffenheim überragend gespielt, die Räume erkannt, richtig geil gekämpft und am Ende auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Ein perfekter Tag!

Frage: Haben Sie eine Erklärung, warum es zurzeit so gut läuft?

Großkreutz: Wir stehen sehr eng und kompakt, so dass wir dem Gegner das Leben sehr schwer machen. Jeder rennt und kämpft für den anderen. Dabei spielen wir auch noch ganz guten Fußball - das ist schon das ganze Erfolgsgeheimnis.

Frage: Einziges Problem gegen Nürnberg war also die Chancenverwertung?

Großkreutz: Das stimmt! Eigentlich hätte die Partie ein, zwei oder sogar drei Tore höher ausgehen müssen. Aber man darf auch nicht übertreiben. Der Torwart der Nürnberger hat wirklich gut gehalten - auch wenn wir unsere Chancen in der ein oder anderen Situation vielleicht etwas besser hätten ausspielen können.

Frage: Sie selbst haben Ihren ersten Bundesligatreffer erzielt, und das auch noch im heimischen Stadion. Wie haben Sie Ihre Torpremiere erlebt?

Großkreutz: Das kann man nicht beschreiben! Dieses Tor war schon als kleiner Junge mein Traum. Jetzt ist dieser Traum wahr geworden. Eigentlich wollte ich danach direkt zur Südtribüne zu unseren Fans laufen. Aber wenn ich auf den Zaun gesprungen wäre, hätte ich noch die Gelbe Karte kassiert. Für mich war's einfach genial: Wenn dann noch die ganze Südtribüne "Dortmunder Jungs" skandiert, dann bekommt man einfach Gänsehaut.

Frage: Sie standen zum zweiten Mal in der Startelf. Sehen Sie sich auf dem Weg zum Stammspieler?

Großkreutz: Ich denke, ich bin auf einem ganz guten Weg. Aber im Moment denke ich nur von Spiel zu Spiel. Es ist wichtig, dass ich jetzt in der Woche beim Training wieder Gas gebe. Vor allem will ich mich weiterentwickeln - und das schaffe ich bei diesem Trainer auch.

Frage: Was zeichnet Jürgen Klopp in Ihren Augen aus?

Großkreutz: Er ist genau der richtige Trainer für diese Mannschaft, das passt einfach. Wir haben ja außer mir noch eine ganze Reihe jüngerer Spieler im Kader. Der Trainer spricht viel mit uns und gibt uns immer wieder wichtige Tipps.

Frage: In der Tabelle hat sich der BVB weiter nach vorne geschoben - auch dank der Patzer der Konkurrenz. Ein optimaler Spieltag?

Großkreutz: (lacht) Das kann man wohl sagen. Schon in der letzten Woche haben fast alle für uns gespielt, jetzt lief es auch wieder gut. So kann es gerne weitergehen.

Frage: Was ist jetzt bis zur Winterpause noch möglich für den BVB?

Großkreutz: Wir sollten auch als Mannschaft von Spiel zu Spiel denken. Das hat uns schon in den letzten Wochen ganz gut getan. Wir müssen am Sonntag nach Wolfsburg, was sicher nicht einfach wird. Aber wir wollen und können auch dort punkten! (lacht) Auf meinem Wunschzettel stehen bis Weihnachten jedenfalls noch zwei Siege.

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