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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Samstag, 17. Oktober 2009

Spielbericht 9. Spieltag Hamburger SV - Bayer 04 Leverkusen 0:0

In einer intensiven, lange Zeit chancenarmen und von Taktik geprägten Partie trennten sich die beiden Spitzenteams aus Hamburg und Leverkusen mit einer unter dem Strich gerechten Nullnummer. Gegen das disziplinierte Bayer dominierte der HSV das Spiel zwar über weite Strecken, biss sich aber an der starken Defensive des Tabellenführers, der am Ende sogar vor dem Sieg stand, die Zähne aus.

Hamburgs Coach Bruno Labbadia stellte sein Team beim Wiedersehen mit seinem Ex-Klub nach dem 3:1-Sieg in Berlin auf zwei Positionen um: Trochowski und überraschend Arslan (Bundesliga-Debüt) ersetzten Torun und den langzeitverletzten Petric (Sprunggelenks-OP).

Auf der anderen Seite vertraute Leverkusens Trainer Jupp Heynckes mit einer Ausnahme der Elf, die zuletzt einen souveränen 4:0-Erfolg gegen Nürnberg eingefahren hatte. Lediglich Renato Augusto ersetzte Kroos.

Bei Hamburger "Schmuddelwetter" - bis kurz vor Anpfiff hatte es in Strömen geregnet - entwickelte sich von Beginn an eine intensive Partie, die zunächst den HSV vor ausverkauftem Haus im Vorwärtsgang sah. Leverkusen - mit zwei Viererketten in Abwehr und Mittelfeld - agierte abwartend und sah bei der ersten Chance durch Arslan, der aus 18 Metern danebenzielte, nur zu (10.).

In der Folge aber war Bayers Defensivabteilung auf der Höhe. Die Hanseaten verstrickten sich immer wieder im engmaschigen Abwehrnetz der Heynckes-Elf, die offensiv kaum ein Risiko ging und sich bei ihren Angriffen nur mit wenig Personal nach vorne wagte.

Auffälligster Akteur beim HSV in den ersten 45 Minuten war Zé Roberto, immer wieder Ausgangspunkt der Kombinationen der Hausherren. Doch auch dem Brasilianer machte die Kompaktheit Leverkusens zu schaffen, der finale Pass in die Spitze lief immer wieder ins Leere, auch weil Berg und Arslan dort gegen Hyypiä & Co. auf verlorenem Posten standen.

Nach einer halben Stunde gaben die Gäste ihre Zurückhaltung etwas auf - und standen dicht vor der Führung: Barnetta spielte halblinks im Strafraum steil auf Castro, der den Ball am herauslaufenden Rost, aber auch am zweiten Pfosten vorbeischaufelte (32.).

Wenig später hatte der HSV den nächsten verletzten Stürmer zu verzeichnen: Arslan verdrehte sich im Zweikampf mit Vidal das Knie und musste raus - Torun kam (39.).

Nachdem die Labbadia-Elf eine halbe Stunde dominiert hatte, gehörten die letzten Minuten vor der Pause dem Tabellenführer, der durch Derdiyoks Distanzschuss Rost prüfte (45.).

Mit unverändertem Personal kamen beide Teams wieder aus der Kabine. Der zweite Abschnitt begann zerfahren, klare Aktionen waren Fehlanzeige. Hamburg fing sich zuerst, gewann über lange Ballstaffetten wieder Sicherheit. Elia (52.) und Berg (55.) schossen mehr oder weniger knapp daneben.

Bayer gab sich weiterhin unterkühlt und gab seine kompakte Grundhaltung nicht auf - Heynckes untermauerte seine Defensivtaktik nach einer Stunde durch die Einwechslung von Kroos für Derdiyok.

Auch die Gastgeber brachten einen frischen Mann: Pitroipa ersetzte Trochowski (68.), daraufhin die Gäste Reinartz für den angeschlagenen Renato Augusto (71.).

Die Luft war raus aus dem sogenannten Spitzenspiel, das aber in der Endphase zum ersten Mal überhaupt richtig Fahrt aufnehmen sollte: Zé Roberto schickte Aogo links steil in den Strafraum. Der Rückpass des Niederländers kam genau auf Torun, der aus acht Metern Castro anschoss, von dessen Körper der Ball zur Ecke prallte (79.).

Auf der Gegenseite nickte Rolfes eine Freistoßflanke von Kroos aufs Tordach (81.), und Rost parierte sowohl Hyypiäs gefährlichen Kopfball (86.) als auch Kießlings einzigen Torschuss glänzend (89.). HSV-Angreifer Berg wiederum vergab im turbulenten Schlussakt per Volleyabnahme (90.+2) - dann war Schluss: Leverkusen hatte seine Tabellenführung in Hamburg mit einer resoluten Defensivtaktik verteidigt und wäre am Ende dafür fast noch belohnt worden.

Der HSV muss am kommenden Sonntag auf Schalke ran, Leverkusen misst sich bereits am Freitag zu Hause mit Dortmund.

Spielberichte 9. Spieltag - Samstagnachmittagsspiele

1. FC Köln - 1. FSV Mainz 05 1:0 (1:0)

Einen trotz des knappen Ergebnisses souveränen Erfolg feierte der 1. FC Köln gegen Mainz, das bis kurz vor Schluss keine einzige gute Torgelegenheit herausspielen konnte. Der FSV fand gegen die massierte Abwehr der Rheinländer kein spielerisches Mittel. Novakovic, der in ersten Hälfte zwei weitere gute Gelegenheiten hatte, erzielte das goldene Tor kurz vor der Pause.

Im Vergleich zum 0:0 beim FC Bayern vor der Länderspielpause stellte Zvonimir Soldo auf zwei Positionen um. Statt Schorch rückte Brecko von der linken auf die rechte Abwehrseite. Als linker Verteidiger begann Womé. Zudem kam an Stelle von Freis der Slowene Novakovic zum Einsatz. Eine Änderung bei Mainz nach dem 2:1 gegen Hoffenheim: Svensson spielte im defensiven Mittelfeld und ersetzte Pekovic, der auf der Bank Platz nahm.

Die Kölner waren von Beginn an um druckvolles Spiel bemüht. Gegen aggressiv verteidigende Mainzer kam der FC jedoch nur selten zu guten Torchancen. Novakovic hatte in der zwölften Minute mit einem Schuss aus halblinker Position im Strafraum, den Müller gerade noch parieren konnte, die für lange Zeit beste Möglichkeit des Spiels. Mitte der ersten Hälfte konnte sich der FSV etwas aus der Umklammerung der Rheinländer befreien, ohne jedoch Torgefahr für das Gehäuse von Mondragon entfachen zu können.

Weil beide Teams zwar im Mittelfeld engagiert um jeden Zentimeter Raum kämpften, sich aber aufgrund der zahlreichen kleineren Fouls kaum Spielfluss entwickelte, fehlte es in der Domstadt im ersten Abschnitt an spielerischen Höhepunkten. Nicht unverdient ging der FC dann aber doch noch wenige Minuten vor der Pause in Führung. Novakovic verwandelte nach schöner Kombination über Podolski und Ehret aus kurzer Distanz (42.).

Nur knapp zwei Minuten später hätte Novakovic beinahe seinen Doppelpack perfekt machen können, doch Müller entschärfte einen Kopfball des Slowenen gerade noch auf der Torlinie (44.). Mit der verdienten Kölner Führung gegen einen FSV, der in Hälfte eins keine einzige Torgelegenheit vorzuweisen hatte, ging es dann in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel brachte Thomas Tuchel bei den Mainzern Baljak als zweiten Angreifer neben Bancé für den wirkungslos gebliebenen Schürrle. Ivanschitz rückte zentral hinter die Spitzen. Bei Köln musste Womé mit Wadenproblemen in der Kabine bleiben. Schorch kam neu ins Team und übernahm die rechte Abwehrseite, Brecko rückte nach links.

Die Kölner zogen sich im zweiten Abschnitt zurück und ließen Mainz kommen. Doch die Tuchel-Elf konnte mit den Freiräumen im Mittelfeld nichts anfangen und verzettelte sich zumeist schon früh gegen die tief stehenden Domstädter. Gefährlicher waren die Kölner bei ihren Kontern. Einen Schuss von Podolski konnte Bancé gerade noch abblocken (59.), eine sehenswerte Direktabnahme von Ehret ging über das Tor von Müller (73.).

Die Mainzer kamen dagegen bis in die Nachspielzeit, als Bancé aus kurzer Distanz per Kopf vergab, kein einziges Mal wirklich gefährlich in den Kölner Strafraum. Die beiden einzigen kleineren Gelegenheiten für den FSV hatten zuvor Soto und Bancé aus der Distanz (56., 64.). Zwar hatte Noveski in der Schlussphase völlig frei vor dem Tor des FC noch eine große Einschusschance, die der Abwehrspieler vergab, doch hätte der mögliche Ausgleich ohnehin keine Anerkennung gefunden, da das Schiedsrichtergespann - wenn auch fälschlicherweise - auf Abseits entschieden hatte (84.).

Köln reist am kommenden Samstag nach Mönchengladbach, Mainz misst sich zu Hause mit Freiburg.


SV Werder Bremen - 1899 Hoffenheim 2:0(2:0)


Durch einen verdienten und letztlich auch ungefährdeten 2:0-Erfolg über 1899 Hoffenheim reitet Werder Bremen weiter auf der Erfolgswelle. Acht Bundesligapartien und 13 Pflichtspiele in Folge ist die Schaaf-Elf nun schon ungeschlagen, zudem kassierte Tim Wiese seit 619 Minuten kein Gegentor mehr. In einer über weite Strecken ausgeglichenen Begegnung war Bremen effektiver und hatte in Mesut Özil einen ausgezeichneten Standard-Schützen in seinen Reihen.

Bremens Trainer Thomas Schaaf wechselte nach dem 2:0-Erfolg in Stuttgart einmal. Boenisch ersetzte links hinten Pasanen. Auf Hoffenheimer Seite plagten Coach Ralf Rangnick unter der Woche Personalsorgen. Im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Mainz gab es vier Änderungen. Der genau wie Compper angeschlagene Simunic konnte auflaufen und ersetzte Nilsson (Handbruch). Vorsah, Eichner und Maicosuel begannen anstelle von Salihovic, Ibisevic (beide Bank) und Ba, der verletzt von der senegalesischen Nationalmannschaft zurückkam (Muskelfaserriss).

Das Duell der Tabellennachbarn nahm nur langsam Fahrt auf, auch wenn Marin früh Simunic im Strafraum vernaschte und so erstmals Torgefahr erzeugte. Ansonsten spielte sich das Geschehen in der Anfangsphase vornehmlich im Mittelfeld ab. Bevor es echte Torszenen zu bestaunen gab, war die Partie für Beck wegen einer Muskelverhärtung in der Wade schon wieder beendet - Salihovic ersetzte ihn (11.).

nach einer knappen Viertelstunde wurde es dann erstmals richtig interessant. Maicosuel tauchte frei vor Wiese auf, legte den Ball am Werder-Schlussmann vorbei und hob ab. Kircher entschied auf Strafstoß und Gelb für Wiese - eine sehr strittige Entscheidung. Bremen war's letztlich egal, denn der Bremer Keeper entschärfte den von Carlos Eduardo getretenen Elfmeter (14.).

Und für Hoffenheim sollte es in einer Partie, in der fast ausschließlich Standardsituationen für die Höhepunkte sorgten, noch dicker kommen. Nur vier Minuten nach der vergebenen Großchance setzte Özil einen Eckball auf den Kopf von Pizarro, und der Peruaner platzierte die Kugel sehenswert in den linken Winkel. Der auf der Linie postierte Carlos Eduardo war für den Rettungsversuch schlicht zu klein (18.). 1899 hatte selbst auch Freistoßglegenheiten, doch während Wiese Salihovics tückischen Schuss mit Mühe parieren konnte (20.), klingelte es nach einem weiteren Özil-Standard auf der Gegenseite erneut. Bargfrede verlängerte die Hereingabe per Kopf, und von Ibertbergers Oberschenkel prallte das Spielgerät zu Mertesacker, der den Ball aus kürzester Distanz über die Linie bugsierte (22.).

Werder trat zwar nicht dominant auf, war aber dennoch das leicht überlegene und vor allem das gefährlichere Team. So verpasste Özil bei der ersten guten Gelegenheit aus dem Spiel heraus das 3:0 nur, weil ihm nach Marins klasse Pass alleine vor Hildebrand der Ball versprang (28.). Von der TSG war offensiv nicht viel zu sehen. Einzig Maicosuels 18-Meter-Freistoß zwang Wiese zu einer guten Parade (30.). Bis auf einen fulminanten Eichner-Knaller kurz vor dem Seitenwechsel (42.) brachten die Gäste vor der Pause nicht mehr viel zustande. Bremen hingegen machte sich immer wieder auf den Weg nach vorne, Hunts Außenristschuss (33.) verfehlte sein Ziel jedoch ebenso wie Bargfredes Schlenzer (36.) und Naldos Freistoßhammer (41.).

Die Kraichgauer - nun mit Ibisevic für Compper agierend -kamen engagiert aus der Kabine und machten deutlich, sich mit der Pleite noch nicht abgefunden zu haben. Die Angriffe der Gäste wirkten nun etwas strukturierter, die Präzision beim finalen Pass fehlte Rangnicks Offensivabteilung aber immernoch. Beinahe wäre die Hoffnung der TSG auf eine Wende ohnehin früh im Keim erstickt worden, doch Marin missglückte sein Heber-Versuch bei einem Konter völlig (50.).

Es war kein großes Spiel, dass sich die Kontrahenten in der Baustelle Weserstadion lieferten. 1899 kam oftmals über das Bemühen nicht hinaus und ließ bei den wenigen vielversprechenden Gelgenheiten die Zielstrebigkeit vermissen. So war sowohl bei Ibisevics Möglichkeit (56.), als auch für Salihovic (64.) mehr drin. Bremen spielte abgeklärt, ließ hinten wenig zu und setzte vereinzelte Nadelstiche. Rosenberg scheiterte an Hildebrand (69.), ehe er Sekunden später zu hoch zielte, Özil fand ebenfalls im großartig reagierenden TSG-Schlussmann seinen Meister (76.).

Die Partie plätscherte ohne größere Aufreger vor sich hin. 1899 rannte sich bis zum Ende immer wieder vor dem Werder-Strafraum fest und fand kein probates Mittel, das Bollwerk der Norddeutschen auszuhebeln. Die Schaaf-Elf verlor nie die Ordnung und schaukelte den Dreier völlig ungefährdet über die Zeit. In der Schlussminute hatte Pizarro sogar noch das 3:0 auf dem Fuß, Ibertsberger holte den enteilten Peruaner aber ein und grätschte ihm im letzten Moment das Leder vom Fuß.

Bremen spielt am kommenden Sonntag in Bochum, einen Tag früher erwartet Hoffenheim den 1. FC Nürnberg.


SC Freiburg - Bayern München 1:2 (0:1)


Der FC Bayern hat seine Torflaute beendet und holte sich in Freiburg in einer fairen Partie einen souveränen Sieg. Der Rekordmeister münzte seine vor allem im Mittelfeld deutliche spielerische Überlegenheit kurz vor der Pause in die Führung um und profitierte Mitte des zweiten Durchgangs von einem Eigentor der an diesem Tage offensiv uninspirierten Breisgauer.

Freiburgs Coach Robin Dutt musste nach der 2:5-Pleite in Hannover auf den verletzten Bechmann (Dehnung Syndesmose) verzichten. Schuster rückte dafür in die Startelf und ins Mittelfeld, Idrissou sollte als einzige Spitze agieren.

Bei den Bayern veränderte Trainer Louis van Gaal sein Team im Vergleich zum 0:0 gegen Köln auf drei Positionen: Tymoshchuk sowie die wiedergenesenen van Bommel und Toni (erstes Saisonspiel) durften für Ottl, Sosa und Ribery ran.

Es war ein munterer Beginn der beiden Kontrahenten, die auf rutschigem Rasen den Weg nach vorne suchten. Nach Tonis Warnschuss (4.) riss zunächst der SC die Initiative an sich. Die beste Chance durch Schusters Schulterkopfball entsprang aber eher dem Zufall, weil Butt an Banovics Ecke vorbeisprang und der Mittelfeldmann zu überrascht war, um zu reagieren (7.).

Auf der Gegenseite zeigte Pouplin eine Wahnsinnstat: Der SC-Keeper tauchte bei einem harten Volleyschuss des zu Beginn sehr aktiven Schweinsteiger vom Elfmeterpunkt blitzschnell ab und lenkte das Leder um den Pfosten (11.).

Nach dieser Szene kontrollierten die Münchner das Geschehen gegen nun tiefer stehende Breisgauer, die den Gegner zunächst spätestens am eigenen Strafraum stoppen und so brenzlige Situationen vermeiden konnten.

Bayerns spielerische Überlegenheit vor allem im Mittelfeld war augenscheinlich. Langen Ballstaffetten folgte das letzte Zuspiel in die Spitze aber mit zu hohem Risiko und war so für die beiden Spitzen Toni und Klose nur schwer zu verarbeiten. Pouplin verbrachte in der Folge bis kurz vor Pause einen gemütlichen Nachmittag, lediglich bei einigen Flanken und bei Müllers Distanzschuss musste der Franzose noch einmal zupacken (28.).

Es war ein Geduldsspiel. Der Rekordmeister ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, ließ den Ball gegen den offensiv fast nicht mehr stattfindenden Aufsteiger weiter laufen und schlug kurz vor dem Wechsel zu: Lahms Flanke segelte von rechts auf den Kopf des ungedeckten Klose, der quer zu Toni ablegte. Der Italiener kam gegen Krmas aus fünf Metern zum Schuss, Pouplin konnte noch retten, war aber gegen Müllers Nachschuss aus zehn Metern machtlos (42.).

Freiburgs Einzelkämpfer an der Offensivfront, Idrissou, sendete Sekunden vor dem Pausenpfiff noch einmal ein Lebenszeichen, traf aber aus 18 Metern nur das Außennetz.

Personell unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine. Wieder war der SC zunächst initiativer, kam aber gegen die in der Deckung sehr sichere van Gaal-Elf nicht zu zwingenden Chancen.

Die fast etwas zu lässig agierenden Bayern lauerten auf Fehler der Breisgauer: Cha verlor den Ball an Schweinsteiger, dessen Flanke Toni in der Mitte knapp über den Balken köpfte (59.).

Ansonsten passierte nicht allzu viel - der SC spielte ohne Durchschlagskraft, was Dutt zu einem Doppelwechsel veranlasste: Targamadze und Reisinger kamen für Schuster und Makiadi (64.).

Doch der Schuss ging nach hinten los, im wahrsten Sinne des Wortes: Müller spitzelte den Ball in den Strafraum, wo Cha unbedrängt zu Pouplin zurückspielen wollte, seinen Keeper aber aus elf Metern überraschte: Das Leder landete flach im rechten Eck ... (68.).

Damit war das Spiel gelaufen. Souverän spielten die Münchner die Uhr herunter, wobei sich Freiburg auch in sein Schicksal ergab, so dass die Gäste auch nicht mehr tun mussten als nötig. Echte Gelegenheiten blieben auf beiden Seiten bis kurz vor dem Abpfiff Fehlanzeige, auch wenn der FCB dem dritten Tor näher war als die Dutt-Schützlinge dem Anschlusstreffer. Der fiel dann aber in der Nachspielzeit doch, weil Idrissou links gegen Lahm zur Flanke kam und Reisinger in der Mitte vor Braafheid einnetzte (90.+2).

Direkt nach dem Anspiel war aber Schluss: Bayerns Serie gegen den SC hielt - der Rekordmeister holte den zwölften Sieg aus den letzten 13 Partien gegen Freiburg und schob sich im Tableau ins erweiterte Verfolgerfeld vor.

Mainz muss am kommenden Samstag in Mainz ran, Bayern empfängt die Frankfurter.


VfB Stuttgart - FC Schalke 04 1:2 (0:1)


Obwohl leicht verbessert, hat der VfB Stuttgart das dritte Heimspiel in Folge verloren. Auch Lieblingsgast Schalke nahm die Punkte aus dem Schwabenland mit, erst zum vierten Mal überhaupt. Weder der Systemwechsel noch die sechsfache Rotation brachten die Trendwende bei der Babbel-Elf, Schalke spielte einfach überlegter und selbstbewusster - und ist jetzt fest etabliert in der Spitzengruppe.

Stuttgarts Teamchef Markus Babbel setzte auf eine Mittelfeldraute und auf sechs Neue gegenüber dem 0:2 gegen Werder Bremen. Kapitän Hitzlsperger musste wie schon am 6. Spieltag aussetzen, Kuzmanovic erhielt den Vorzug und spielte halbrechts. Außerdem war Hoffnungsträger Hleb zurück und übernahm die "Zehner"-Position, Träsch bekam im defensiven Mittelfeld eine Chance. Walch und Hilbert (erkältet) blieben draußen. In der Viererkette begannen die genesenen Tasci - als Ersatzkapitän - und Magnin für Delpierre (Adduktorenprobleme) und Boka, im Angriff Pogrebnyak für Schieber.

Felix Magath konnte auf Schalker Seite Mineiro nach dessen Knieverletzung wieder aufbieten. Der Brasilianer spielte vor der Abwehr, Zambrano (erschöpft nach den Länderspielen) saß auf der Bank, Rafinha rückte in die Viererkette. Und Rakitic durfte sich im Vergleich zum 2:0 gegen Frankfurt anstelle von Kenia hinter den Spitzen versuchen.

Entschlossen und beweglich wie selten in den zurückliegenden Wochen ging der VfB vor ausverkaufter Baustelle ins Spiel, auch wenn längst nicht alles klappte. Weil auf der anderen Seite Schalke nicht zu tief stand und bei Ballgewinnen sofort den Weg nach vorne suchte, entwickelte sich eine sehr muntere Partie mit hohem Tempo.

Die Führung gelang den Gästen - es war eine symptomatische Aktion für die Saison beider Seiten: Schalke schaltete wieder schnell um, Rafinha flankte in den Sechzehner. Dort stand Celozzi, schon gegen Bremen ein großer Unsicherheitsfaktor und früh ausgewechselt, eigentlich genau richtig, legte dann aber Rakitic die Kugel vor! Der Kroate netzte aus kurzer Distanz problemlos ein (24.). Auch in der Folge wirkte das Schalker Spiel deutlich durchdachter, der VfB war bemüht, aber ohne Selbstvertrauen und Sicherheit.

Es ging hin und her, mit klaren Chancen taten sich beide Teams aber schwer. Cacau schoss einmal aus der Distanz knapp vorbei (26.), dann scheiterte er aus spitzem Winkel an Neuer (32.); auf der anderen Seite köpfte Farfan nach Kuranyis schöner Vorarbeit aus bester Position klar drüber (39.). Letztlich ging die 1:0-Pausenführung für reifere Knappen in Ordnung, Stuttgarts Spiel war zunehmend von Fehlern durchtränkt.

Abgeschrieben hatte der VfB die Partie noch nicht, nach dem Seitenwechsel entwickelten die Schwaben tatsächlich einmal über eine längere Zeitspanne hinweg Druck. Cacau prüfte Neuer (56.), eine Minute später schloss Kuzmanovic eine starke Kombination freistehend zu ungenau ab. Der Ausgleich lag in dieser Phase in der Luft - bis die Stuttgarter, inzwischen mit Schieber für den völlig enttäuschenden Pogrebnyak, wieder in ihr umständliches Spiel zurückfielen.

Doch der Ausgleich fiel trotzdem: Schieber lief im linken Mittelfeld Zambrano davon und hatte dann im Sechzehner auch noch das Auge für Cacau, der sicher einschob (73.). Die Erlösung für den deutschen Nationalspieler (1. Saisontor) und den VfB - allein, sie währte nur drei Minuten: Dann ging es nach langer Zeit mal wieder schnell bei den Gästen, Rafinha steckte auf Kuranyi durch, und der behielt aus mithilfe des Pfostens die Nerven - 1:2. Farfan hätte nach Traum-Doppelpass mit Kenia wenig später fast schon alles klar gemacht, Lehmann reagierte reflexartig. Doch es reichte auch so, in der hektischen Nachspielzeit rettete sich Königsblau ins Ziel.

Der Druck wird zunehmend erdrückend in Stuttgart. Am Dienstag muss man sich nun auch noch um die Champions League kümmern, wo es auch gar nicht rund läuft - der FC Sevilla kommt. In der Liga kann dann am Samstag in Hannover der nächste Anlauf zur Trendwende genommen werden. Schalke, das mit einer abgeklärten Leistung den vierten Auswärtssieg einfuhr und sich nun im Spitzentrio eingenistet hat, empfängt tags darauf den HSV zum Topspiel.


Eintracht Frankfurt - Hannover 96 2:1 (1:0)


Die Eintracht aus Frankfurt setzte sich am Ende verdient gegen Hannover 96 mit 2:1 durch und beendete damit die eigene Negativserie von zuletzt zwei Pleiten in Folge. Die Hessen waren in einer mäßigen Partie über weite Strecken die aktivere Mannschaft, verpassten es aber den Sack frühzeitig zu zumachen, so dass sie bis zum Schluss zittern mussten, ehe der erste Heimsieg der laufenden Spielzeit unter Dach und Fach war.

Frankfurts Trainer musste im Vergleich zur 0:2-Auswärts-Schlappe bei Schalke 04 auf die gesperrten Teber (5. Gelbe) und Schwegler (Gelb-Rot). Ferner war Amanatidis' Knie gereizt, so dass der Grieche zunächst auf der Bank Platz nahm. Liberopoulos, Fenin und Bajramovic spielten dafür. Zudem ersetzte Caio Köhler. Auf der anderen Seite beließ es Hannovers Coach Andreas Bergmann bei der Elf, die zuletzt einen 5:2-Heimerfolg gegen den SC Freiburg einfahren konnte.

Die Eintracht war von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, fand zunächst aber nicht so Recht ins Spiel, da die Niedersachsen früh störten und somit auch die ersten Akzente durch Haggui (6.) und Bruggink (9.) setzten. Mit zunehmender Spieldauer erspielten sich die Hessen aber ein optisches Übergewicht, Zwingendes sprang dabei zunächst aber nichts heraus. Nach 24 Minuten war's dann doch passiert: Steinhöfer zog eine Ecke von links in den Fünfer, wo Liberopoulos die gesamte 96-Defensive düpierte und per Kopf aus kürzester Distanz einnetzte.

In der Folge blieben die Frankfurter am Drücker, allerdings waren sie nicht zielstrebig und wären dafür fast bestraft worden: Bei einer Ecke von rechts kam Balitsch unbedrängt zum Kopfball, scheiterte jedoch an einer Glanzparade von Frankfurts Schlussmann Nikolov (24.).

Die Hessen ließen Hannover nun kommen, das sich aber zumeist festrannte und zudem Gefahr lief, das 0:2 zu kassieren. Die Eintracht wirkte über schnelle und direkte Kombinationen deutlich gefälliger, allerdings fehlte es ihr an der nötigen Präzision beim finalen Zuspiel, so dass ernsthafte Torraumszenen im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs aus blieben.

Nach der Pause verflachte das Niveau des Spiels zusehends. Hüben wie drüber reihten sich Fehlpässe aneinander, so dass von einem flüssigen Spiel in dieser Phase nicht die Rede sein konnte. Letztlich waren individuelle Schnitzer vonnöten, damit wieder Gefahr aufflackerte. So geschehen in der 55. Minute, als sich Chris bei einer Stajner-Hereingabe verschätzte, wodurch Ya Konan plötzlich alleine vor Nikolov auftauchte. Der Ivorer fand aber aus zehn Metern im Mazedonier seinen Meister.

Mit fortwährender Spieldauer fanden die Niedersachsen immer besser in die Begegnung, vor allem der agile Ya Konan sorgte für viel Wirbel. Allerdings war ihm das Glück nicht vergönnt, so erkämpfte er sich gegen Ochs das Leder, zielte dann aber aus spitzem Winkel knapp vorbei (67.). Nur eine Minute danach kam Rosenthal im Strafraum an den Ball, dessen Pass in die Mitte verpasste zunächst Ya Konan, ehe Stajner angerauscht kam und trocken aus sechs Metern zum 1:1 vollendete. Die Hessen zeigten sich jedoch unbeirrt und drängten nun auf die erneute Führung, die ihnen auch gelingen sollte: Liberopoulos' wuchtigen Kopfball konnte 96-Keeper Fromlowitz nur nach vorne abprallen lassen, dort setzte sich Meier durch und staubte ab (74.).

Hannover war wieder gefordert, allerdings ließen die Niedersachsen ein echtes Aufbäumen vermissen. Auf der anderen Seite ergaben sich für Frankfurt immer mehr Freiräume zum Kontern, doch der Gastgeber verpasste es, den Sack zu zumachen. Liberopoulos scheiterte zunächst per Freistoß an Fromlowitz (80.), ehe er weit drüber schoss (81.). Hannovers Coach Bergmann zog in der Schlussphase aller Register und brachte mit Ernst für Ya Konan einen unbekannten Offensivakteur, doch auch der 23-jährige Bundesligadebütant konnte am Endergebnis nichts mehr ändern.

Frankfurt tritt am kommenden Samstag bei den Bayern an, während Hannover dem VfB Stuttgart einen Besuch erstattet.


1. FC Nürnberg - Hertha BSC Berlin 3:0 (2:0)

Das Kellerduell zwischen dem 1. FC Nürnberg und Hertha BSC ging überraschend klar an die Franken. Während die Hertha mannschaftliche Geschlossenheit und Zusammenspiel genauso vermissen ließ wie Konsequenz in der Defensive, zeigte die Oenning-Elf wie man mit Tempo und Engagement aus dem Tabellenkeller kommt.

Nürnbergs Trainer Michael Oenning blieb dem Rotations-Prinzip treu und brachte gegenüber der 0:4-Abreibung in Leverkusen sechs frische Kräfte in der Startformation. Wolf und Maroh kehrten in der Innenverteidigung genauso zurück wie Mintal und Gygax im Mittelfeld. Den Sturm bildeten Eigler und Bunjaku. Dafür nahm der Club-Coach Spiranovic, Mnari, Vidosic, Broich und Choupo-Moting aus dem Team. Zu allem Überfuss erhielt Diekmeier nach einem Asthma-Anfall im Training eine DFB-Schutzsperre, da man ihm dopingrelevante Medikamente verabreicht hatte. Auch Friedhelm Funkel baute seine Startelf nach dem 1:3 gegen den HSV gleich auf fünf Positionen um. Burchert stand wieder im Tor für den verletzten Ochs. Zudem ersetzten Janker, Stein, Cicero und Wichniarek die zuletzt formschwachen Kaka, Pejcinovic, Nicu und Ramos.

Das Duell der beiden Tabellenschlusslichter begann erwartungsgemäß zerfahren. Die Teams versuchten sich zunächst zu organisieren und Ruhe in die eigenen Reihen zu bringen. Dabei hatte der 1. FC Nürnberg zwar ein Übergewicht im Mittelfeld, kam nicht zu zwingenden Torchancen. Einzig ein 17-Meter-Schuss von Eigler in der 6. Minute ließ eine Ahnung von Torgefahr aufkommen, doch Burchert im Hertha-Gehäuse hielt den Ball sicher.

Die Nürnberger kamen in der Folgezeit aber immer besser ins Spiel, während Hertha BSC erschreckende Schwächen in allen Mannschaftsteilen offenbarte.

In der 18. Minute hielt die wackelige Hertha-Defensive das erste Mal dem Nürnberger Druck nicht mehr stand. Nach einer Judt-Flanke kam Frantz zum Kopfball, den Burchert gerade noch von der Linie kratzen konnte. Der Abpraller kam aber zum vollkommen freistehenden Gygax, der den Hertha-Keeper aus kurzer Distanz zum Führungstreffer tunneln konnte.

Danach versuchte sich die Funkel-Elf in der Offensive, doch die Bemühungen der Hertha waren zu unorganisiert um die Club-Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Torwart Schäfer war in der ersten Hälfte überhaupt nicht gefordert.

Anders die Nürnberger: Gedanklich und körperlich schneller brachten sie die schwerfällig wirkende Berliner Abwehr immer wieder in Schwierigkeiten. Das zweite Tor fiel fast zwangsläufig. Als die Hertha schnell nach vorne spielen wollte verlor Ebert auf rechts den Ball. Frantz hielt sich nicht lange auf und flankte in die Mitte, wo sich ein völlig frei stehender Bunjaku die Ecke aussuchen konnte und Burchert keine Chance ließ (26.).

Danach hatten die völlig verunsicherten Berliner noch Glück, dass die Oenning-Elf bis zur Pause die sich bietenden Chancen nicht nutzen konnte. Immer wieder tauchten die Nürnberger Spitzen vor Burchert auf, brachten das Sportgerät aber nicht noch ein weiteres Mal im Berliner Gehäuse unter.

Bezeichnend für das Hertha-Offensivspiel der ersten Halbzeit war ein 30-Meter-Schuss von Stein, der deutlich das Club-Tor verfehlte, aber die einzige Torchance der Berliner darstellte. In der 42. Minute zog Trainer Friedhelm Funkel daraus die Konsequenzen und holte Kacar vom Platz. Der Serbe wurde durch Cesar ersetzt.

Ein weiterer Funkel-Wechsel leitete die zweite Hälfte ein. Ramos sollte nach vorne mehr Akzente setzen als der fast unsichtbare Raffael.

Das Spiel der Hertha wurde zunächst zwar stabiler, doch wirkten die Franken stets Herr der Lage. Die Überlegenheit im Mittelfeld behielt die Oenning-Elf, auch wenn sie den ganz großen Druck der ersten Hälfte nicht mehr entwickeln konnte.

Doch auch mit nachlassender Offensivkraft konnten die Nürnberger eine desaströs auftretende Hertha locker dominieren. Nachdem Bunjaku bereits in der 58. Minute mit einer guten Einschussmöglichkeit gescheitert war, schlug der Club-Stürmer eine Minute später zum 3:0 zu: Eigler hatte in aller Ruhe an der Strafraum den Ball für Bunjaku auflegen können. Dieser vollstreckte völlig frei aus 18 Metern ohne große Berliner Gegenwehr (59.).

Danach nahm der Club deutlich das Tempo aus dem Spiel. Dadurch wirkten die Herthaner zum Ende des Spieles hin sicherer. In der Vorwärtsbewegung blieb die Funkel-Elf aber nach wie vor harmlos. Kaum ein Ball fand den Mitspieler, keine Torchance konnten sich die Berliner erarbeiten. Schäfer im Nürnberger Tor verlebte bis zur 72. Minute einen ruhigen Nachmittag. Dann prüfte ihn Ebert mit einem 20-Meter-Freistoß, doch der Club-Keeper parierte gut.

In der Schlussviertelstunde schaltete der 1. FC Nürnberg mehrere Gänge zurück, behielt die Partie aber jederzeit im Griff. Lediglich im Mittelfeld sahen die Herthaner besser aus, Torchancen ließen die Nürnberger aber bis zum Schluss keine mehr zu. Im Gegenteil: In der Schlussminute konnte Hertha-Keeper Burchert gerade noch einen Distanzschuss von Broich entschärfen und ein höheres Debakel verhindern.

Nürnberg muss am kommenden Samstag in Hoffenheim antreten und kann Revanche für das Pokal-Aus vor wenigen Wochen nehmen, tags darauf zittert Berlin vor Meister Wolfsburg.

Freitag, 16. Oktober 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 16.10.09

Wer wird eigentlich Tabellenführer?

Der Erste spielt beim Zweiten, Leverkusen ist in Hamburg zu Gast - wer das Topspiel für sich entscheidet, gewinnt den Platz an der Sonne. Für Bruno Labbadia gibt es dabei ein Wiedersehen mit seiner alten Mannschaft, von der er sich Ende der abgelaufenen Saison in einem ausgemachten Rosenkrieg getrennt hatte. Ist aber alles Schnee von gestern, sagt Labbadia, Kopfzerbrechen bereitet ihm viel mehr die Aufstellung seiner eigenen Offensive: Petric und Guerrero sind verletzt, mit Marcus Berg hat er nur noch einen Stürmer im Kader. Trotzdem will der Trainer gerne beim bewährten 4-4-2 bleiben. Die logische Lösung wäre Eljero Elia als zweite Spitze. Problem: Der Niederländer hat nach der umstrittenen (weil unnötigen) Australien-Reise mit der Nationalmannschaft einen gepflegten Jetlag, fühlt sich nach 25 Stunden Flug gerädert. Elia verspricht trotzdem: "Ich werde bereit sein!"

Bei Bayer grübelt Cheftrainer Jupp Henyckes nur über einer Personal-Entscheidung: Toni Kroos oder Renato Augusto. Der Coach sieht im Brasilianer einen "absoluten Stammspieler", doch der 21-Jährige ist nach diversen Blessuren noch nicht ganz bei 100 Prozent. Und Kroos machte zuletzt gegen Nürnberg (4:0) eine bärenstarke Partie. Schwierige Entscheidung.

Wie läuft's zwischen Grafite und Veh?

Am 8. Spieltag war es mal wieder soweit: Die "Bild" schrieb: RUMMS! Wolfsburgs Trainer Armin Veh hatte zuvor in Bochum Torjäger Grafite nach 50 Minuten ausgewechselt - woraufhin der Brasilianer sagte: "Fünf Minuten in der zweiten Hälfte sind zu wenig, ich habe eine Geschichte beim VfL, ich bin kein kleiner Junge mehr!"

Und Veh rummste zurück: "Es interessiert mich nicht, ob einer gut gelaunt ist. Das gibt Aerger!" Mittlerweile aber hat Grafite sich entschuldigt und als Geste der Reue 10.000 Euro an "Ein Herz für Kinder" gespendet. Veh: "Damit ist die Sache erledigt." Auch sportlich ging der 30-Jährige auf Schmusekurs, gab während der Woche im Training Vollgas - und machte vor allem endlich wieder kaltschnäuzig die Tore. Gut möglich, dass er gegen Gladbach am Sonntag noch einmal eine Chance bekommt...

Mit welchem System spielen die Bayern?

"Ich bin bereit", sagte Luca Toni, nach dem 90-minütigen Testlauf bei Jahn Regensburg (0:1) am Dienstag: "Jetzt liegt es am Trainer." Der Italiener ist endlich fit - und unüberhörbar voller Tatendrang: Er will die Bayern aus der Torkrise schiessen.

Ribery verletzt, Olic verletzt, Robben auf der Bank, Gomez und Klose in der Bundesliga im Formtief: Auch wenn Louis van Gaal aus seiner Aufstellung gegen Freiburg noch ein Geheimnis macht, stehen die Chancen für Toni nicht schlecht. Zumal der Trainer in Abwesenheit seiner Flügelzange wieder auf ein 4-4-2 umstellen könnte. In die Startelf zurückkehren wird dann wohl auch Mark van Bommel: Der Kapitän hat seit Regensburg immerhin 61 Minuten in den Beinen.

Wer hat das Pech am Stiefel?

Neben dem HSV und den Bayern hat es vor allem Frankfurt erwischt. Torjäger Amanatidis wird aufgrund von Kniebeschwerden wohl fehlen, dazu kommen gleich drei gesperrte Stammspieler: Teber (5. Gelbe), Russ (Rot) und Schwegler (Gelb-Rot) - die Eintracht-Rüpel müssen gegen Hannover zugucken. Den 96ern aber geht es nicht viel besser. Wie zuletzt eigentlich fast immer fehlt die halbe Mannschaft - allen voran Kapitän Robert Enke.

Weitere prominente Ausfälle sind Bremens Borowski und Dortmunds Hajnal. Dazu hat Hoffenheim drei angeschlagene Spieler, die äusserst fraglich sind - und allesamt sind Innenverteidiger: Compper und Simunic haben bzw. hatten Muskelfaserrisse, Nilsson eine gebrochene Hand.

Was wird aus Michael Oenning?

Nach dem schlechten Saisonstart wurde Nürnbergs Trainer schon öffentlich angezählt: Zu viele Experimente, zu wenig klare Linie, lautete pauschal die Kritik. Das Kellerduell gegen die Hertha wurde zum Schicksalsspiel hochstilisiert.

Alles Quatsch, sagt aber Martin Bader im Donnerstag zum "Kicker". Der Sportdirektor bekennt sich klar zum Trainer: "Wir haben uns für den Weg mit Oenning entschieden, und dieser Weg ist alternativlos." Sollten die Ergebnisse ausbleiben, wäre auch das kein Argument gegen den Trainer, sondern ein Zeichen für die mangelnde Qualität im Kader: "Aber die könnte auch ein Hitzfeld oder van Gaal nicht herbeizaubern." Klingt nach einer Jobgarantie.

Und was wird aus Babbel?

Auch Stuttgarts Trainer steht seit Wochen öffentlich unter Beschuss. Hauptanklagepunkt: Die exzessive Dauerrotation in der Frühphase der Saison und die Konsequenz daraus: Acht Punkte, Platz 13. Das Spiel gegen Schalke gilt inzwischen als das wichtigste Spiel seiner jungen Trainerkarriere, Babbel selbst sagt: "Wir müssen die Kurve kriegen, sonst wird es für alle ungemütlich."

Immerhin stehen dem Schwaben-Chef mit Tasci und Hleb wieder zwei Hoffnungsträger zur Verfügung. Dank verschiedener Wehwehchen hat Hleb die VfB-Offensive bislang zwar noch nicht nachhaltig inspiriert - gegen seinen "Entdecker" Felix Magath aber wäre die Gelegenheit günstig, damit nun anzufangen.

Bleibt Heinemann Trainer?

Andreas Bergmann hat es vorgemacht: Interims-Trainer sind eine feine Sache. Sechs Spiele, acht Punkte: Bergmann ist mittlerweile Hannover-Trainer, ohne Interim.

In Bochum übernahm Frank Heinemann am 7. Spieltag das Amt von Marcel Koller. Und während das VfL-Umfeld noch rätselte, ob Franco Foda oder Peter Neururer die bessere Dauerlösung wäre, holte die Uebergangslösung mal eben vier Punkte aus zwei Spielen und lupfte den Revierklub von Platz 17 auf Platz 14. Kann Heinemann am Sonntag den Trend bestätigen und dabei auch noch Dortmund im Derby ärgern, darf der 44-Jährige womöglich auch auf eine Festanstellung hoffen.

Wer stoppt die Talfahrt?

Hertha BSC (7 Pleiten in Folge) und Mönchengladbach (4 Niederlagen) sind die Serien-Loser der letzten Wochen. Die Berliner sind mit nur drei Pünktchen Letzter, gegen Nürnberg muss der neue Trainer Friedhelm Funkel endlich das Ruder herumreissen: "Wir halten die Klasse", verspricht der 55-Jährige offensiv, gibt aber genauso unumwunden zu: "Hertha ist mein bisher härtester Job."

Für Gladbach soll die Wende am Sonntag in Wolfsburg kommen. Doch auch bei einer Niederlage sitzt Michael Frontzeck bei den Fohlen fest im Sattel. Boss Rainer Bonhof gab dem Trainer in der "Bild" am Donnerstag eine Job-Garantie: "Er hat keine Fehler gemacht. An ihm zweifle ich keine Sekunde."


Zurück in die Zukunft

Die Oktober-Revolution fand im Jahr 2008 in der badischen Provinz statt. Mit bedingungslosem Offensivspiel, rasantem Kombinationsfußball und Toren am Fließband verzückte die TSG 1899 Hoffenheim im vergangenen Herbst die Bundesliga.
Die märchenhafte Entwicklung vom ländlichen Idyll zum Mittelpunkt der schönen, neuen Fußballwelt vollzog sich in atemberaubender Geschwindigkeit. Mit jedem Treffer, den Vedad Ibisevic und Co. in der Vorrunde erzielten, stieg der Beliebtheitsgrad des zunächst belächelten "Dorfclubs" in neue Dimensionen. Fanclubs sprossen aus dem Boden, Medien berichteten euphorisch aus dem Kraichgau - und sogar Skeptiker und Neider schnalzten mit der Zunge.

Als Hoffenheim für einige Wochen an der Tabellenspitze thronte und schließlich die Herbstmeisterschaft feierte, wurde das "gallische Dorf” sogar im Ausland zum Gesprächsthema. Verwundert rieb man sich die Augen: Hoffenheim, der Nabel der deutschen Fußballwelt? Das klang abenteuerlicher als die Erfindung des Fluxkompensators, mit dem Marty McFly im Science-Fiction-Film "Zurück in die Zukunft" seine Zeitreisen antrat.

Der Rest ist bekannt: Gebeutelt von zahlreichen Verletzungen, verloren die jungen Himmelsstürmer den Faden und stürzten ins Mittelfeld ab. Abgehakt. Für die neue Saison lautete das Motto: Zurück in die Zukunft, Teil II - und dieses Mal möglichst mit Happy End! Aber wie? Im Gegensatz zum Kinohelden verfügt selbst der Hightech-Club des SAP-Gründers Dietmar Hopp nicht über eine Zeitmaschine, um Fehler aus der Vergangenheit auszubügeln.

Was also blieb Trainer Ralf Rangnick und seinen Mannen anderes übrig, als die verkorkste Rückrunde aufzuarbeiten und es in der Zukunft besser zu machen? Dass es jedoch als Aufsteiger im zweiten Jahr selbst für einen Überflieger nicht gerade einfacher würde, war den Verantwortlichen in Hoffenheim schon vor der neuen Saison bewusst.

Die Krux: Die Gegner haben sich längst auf den überfallartigen Offensivstil eingestellt. "Man merkt, dass uns die anderen Teams mittlerweile anders wahrnehmen, uns Respekt entgegenbringen", erklärt Rangnick. "Felix Magath und Jupp Heynckes haben gegen uns ihre Grundformation geändert, um einen defensiven Mittelfeldspieler mehr einzubauen", bilanzierte er nach den Duellen mit Schalke und Leverkusen.

Zudem ließ die mäßige Rückrunde die Euphorie rund um das Team etwas abebben - ein Umstand, aus dem Rangnick jedoch auch seine positiven Seiten zieht: "Mir ist angenehm aufgefallen, dass wir deutschlandweit ein bisschen im Schatten stehen",

Die Gratwanderung scheint zu klappen. Mit der Erfahrung aus der vergangenen Saison ausgestattet, kam die Mannschaft nach holprigem Start immer besser in Schwung. "Die Jungs entwickeln sich", freut sich Rangnick, der nun wieder auf seinen Traumsturm mit den Langzeitverletzten Vedad Ibisevic, Demba Ba und Chinedu Obasi zurückgreifen kann.
Zudem ist die 1899-Abwehr mit der Verpflichtung von Josip Simunic deutlich stabiler geworden - zumal auch Keeper Timo Hildebrand an alte Glanzzeiten anknüpft. Manager Jan Schindelmeiser bringt es auf den Punkt: "Es kommt auf die Balance zwischen Defensive und Offensive an, die kriegen wir im Moment hin."

Doch die eigentliche Bestandsprobe folgt erst noch, denn der richtige Umgang mit Rückschlägen dürfte der Knackpunkt für eine dauerhaft erfolgreiche Spielzeit sein. Geriet man in der Vorsaison noch in eine Abwärtsspirale aus Misserfolg, Verletzungspech und Unbeherrschtheiten, sieht man sich nun gerüstet. "Wir können seit Wochen in der gleichen Formation spielen, das macht uns stark", ist sich Torwart Timo Hildebrand sicher.

Das Aufarbeiten der unerwarteten 1:2-Niederlage gegen Aufsteiger Mainz 05 am vergangenen Spieltag dient nun als Gradmesser für das zur Schau getragene Selbstbewusstsein. Am Samstag gastiert die Rangnick-Elf nun ausgerechnet im Weser-Stadion - dort wo man vor einem Jahr, sinnbildhaft für die gesamte Saison, Aufstieg und Fall des Hoffenheimer Spaßfußballs erlebte.

In einem wahren Offensivfeuerwerk hatte das Rangnick-Team einen 1:4-Rückstand gegen Werder Bremen aufgeholt, um trotz Überzahl am Ende noch als 4:5-Verlierer vom Platz zu gehen. "Wir sind nicht unterwegs wie die Harlem Globetrotters, um die Zuschauer zu begeistern, sondern um Punkte mitzunehmen", hatte Rangnick anschließend in die Mikrophone geraunzt.

Dies soll sich nicht mehr wiederholen. Denn auch in einem gallischen Dorf ist Fußballkunst nicht Selbstzweck, sondern bedarf handfester Ergebnisse. Und so lange noch keine Zeitmaschine erfunden ist, sollten die Spaßfußballer aus Hoffenheim ihr eigenes Schicksal lieber gleich in die Hand nehmen.
 
 
Interview mit dem Inquisator
 
Vor der Rückkehr zu seinem Ex-Club am Samstag (15.30 Uhr/Mercedes-Benz-Arena) sagt Schalke-Trainer Felix Magath im Interview: "Der VfB wird am Ende wieder unter den Besten sein"

Herr Magath, Zuletzt haben Ihre Schalker überzeugt.

Ja, schon. Und das freut mich auch . . .

. . . aber?

Wir sind eben noch lange nicht am Ziel unserer Vorstellungen.

Die Abwehr mit vier gelernten Innenverteidigern steht doch wie eine Eins.

Damit bin ich auch ganz zufrieden.

Das Angriffsspiel ist noch ausbaufähig?

Genau. Daran arbeiten wir noch. Oft beginnen wir ganz gut, können unser Niveau dann aber nicht ganz halten, weil wir oft noch in alte Verhaltensweisen zurückfallen.

Immerhin reichte es zum 1:0-Sieg beim alten Rivalen in Dortmund.

Das war natürlich ein schöner Erfolg, und er untermauert die Annahme: Auswärts sind wir einen Tick stärker als zu Hause.

Weil Schalke dann nicht das Spiel machen muss?

Genau. Im eigenen Stadion, wenn der Gegner eher defensiv agiert, fehlen uns manchmal noch die spielerischen Mittel.

Das klingt, als hätten wir das alles schon einmal gehört. Damals beim VfB Stuttgart.

Da ist was dran. Es gibt gewisse Parallelen.

Zum Beispiel die, dass Sie mit Erfolg junge Spieler einbauen. Lewis Holtby zum Beispiel oder Carlos Zambrano.

Mir ist es eigentlich egal, ob ein Spieler jung oder alt ist. Wichtig ist, dass die Leistung stimmt. Zu Beginn waren es mir auf Schalke eher zu viele junge Spieler, aber einige haben sich ein- und durchgesetzt - so wie ich mir das vorgestellt habe.

Haben Sie VfB-Finanzdirektor Ulrich Ruf schon angerufen?

Nein, warum?

Sie brauchen auf Schalke dringend jemand, der die Finanzen wieder in Ordnung bringt.

(Schmunzelt.) Es stimmt, dass wir sparen müssen, aber Ulrich Ruf ist in Stuttgart mit Sicherheit viel zu sehr verwurzelt. Seien Sie beruhigt, wir regeln das hier selber.

132 Millionen Euro Schulden sind gewaltig...

. . . dem gegenüber stehen aber Werte wie das eigene Stadion, das schon zur Hälfte bezahlt ist, oder auch die Mannschaft. Auch die Marketingrechte liegen alle noch beim Verein.

Sie fürchten demnach nicht die Pleite des Vereins?

Natürlich nicht. Ich habe ja nicht zuletzt dank Stuttgart einige Erfahrung mit solchen Situationen. Wir werden uns finanziell konsolidieren und sportlich weiterentwickeln. Und wenn dann wieder alles in Ordnung ist, wollen wir auch wieder die Spitze angreifen. Aber zunächst einmal führt kein Weg daran vorbei, dass wir auch im Lizenzspielerbereich sparen werden.

Neuerdings sogar am Wasser. Sie haben den Spielern erst die Spielkonsolen im Clubzentrum weggenommen und dann die Trinkpausen im Training zusammengestrichen.

Das hat auch mit Konzentration auf seine Arbeit zu tun. Da müssen die Spieler jetzt durch. Ich habe ja nix dagegen, dass die Spieler Wasser trinken. Ob man allerdings nach 20 Minuten schon einen Liter braucht, ist eine andere Frage.

Bei Ihrem nächsten Gegner hat zuletzt nicht mehr allzu viel funktioniert. Wie lautet Ihre Ferndiagnose?

Der Verein ist wahrscheinlich so gut aufgestellt wie noch nie. Sportlich geht es eben auf und ab. Ich halte die Probleme beim VfB Stuttgart für ganz normal. Man kann einen Mario Gomez eben nicht von heute auf morgen ersetzen. Außergewöhnliche Spieler - wie Alexander Hleb - sind dazugekommen. Die Mannschaft steckt in einer Phase der Umstrukturierung. Der VfB wird sich wieder fangen und am Ende wieder unter den Besten sein.

Was erwarten Sie für das Spiel am Samstag?

Dass sich der VfB noch ein bisschen Zeit mit dem sportlichen Aufschwung lässt.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Voraussichtliche Aufstellungen - 9. Spieltag

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Samstag 17.10. - 15:30
 
 
VfB Stuttgart - FC Schalke 04
 
VfB: Lehmann (1) - Träsch (35), Tasci (5), Boulahrouz (4), Magnin (21) - Khedira (28), Hitzlsperger (11) - Gebhart (13), Hleb (23) - Cacau (18), Pogrebnyak (29)
Schalke: Neuer (1) - Höwedes (4), Zambrano (25), Bordon (5), Westermann (2) - Mineiro (8) - Rafinha (18), Schmitz (21) - Kenia (30) - Farfan (17), Kuranyi (22)
 
 
SV Werder Bremen - 1899 Hoffenheim
 
Werder: Wiese (1) - C. Fritz (8), Mertesacker (29), Naldo (4), Boenisch (2) - Frings (22) - Bargfrede (44), Hunt (14) - Özil (11) - Pizarro (24), Marin (10)
Hoffenheim: Hildebrand (28) - Beck (2), Vorsah (25), Compper (5), Ibertsberger (26) - Carlos Eduardo (10), Luiz Gustavo (21), Salihovic (23) - Obasi (20), Ibisevic (19), Ba (9)
 
 
1. FC Köln - 1. FSV Mainz 05
 
Köln: Mondragon (1) - Brecko (2), Geromel (21), Mohamad (3), Wome (6) - Freis (7), Petit (8), Pezzoni (17), Ehret (22) - Ishiaku (9), Podolski (10)
Mainz: H. Müller (33) - F. Heller (16), Bungert (26), Noveski (4), Löw (24) - Soto (19), Pekovic (13) - Karhan (21), Ivanschitz (25), Schürrle (14) - Bancé (23)
 
 
Eintracht Frankfurt - Hannover 96
 
Eintracht: Nikolov (1) - Jung (24), Chris (29), Franz (4), Spycher (16) - Bajramovic (8) - P. Ochs (2), Steinhöfer (13) - A. Meier (14) - Liberopoulos (10), Amanatidis (18)
Hannover: Fromlowitz (27) - Cherundolo (6), Haggui (21), C. Schulz (19), Djakpa (15) - Balitsch (14) - Sofian Chahed (23), Rosenthal (26) - Bruggink (10) - Stajner (24), Ya Konan (11)
 
 
SC Freiburg - FC Bayern München
 
Freiburg: Pouplin (1) - D.-R. Cha (6), Butscher (5), Bastians (3), Mujdza (24) - Banovic (20), Flum (18) - Abdessadki (10), Makiadi (7) - Reisinger (27), Idrissou (8)
Bayern: Butt (22) - Lahm (21), van Buyten (5), Badstuber (28), Braafheid (4) - Ottl (16), van Bommel (17) - T. Müller (25), Schweinsteiger (31) - Gomez (33), Klose (18)
 
 
1. FC Nürnberg - Hertha BSC Berlin
 
Nürnberg: R. Schäfer (1) - Diekmeier (2), A. Wolf (5), Pinola (25), J. Judt (16) - Kluge (24) - Gygax (7), Frantz (17) - Mintal (11) - Eigler (8), Bunjaku (10)
Hertha: Drobny (1) - Janker (6), A. Friedrich (3), von Bergen (4), M. Stein (13) - Ebert (20), Dardai (8), Kacar (44), Cicero (7) - Raffael (10) - Ramos (9)
 
 
 
Samstag 17.10. - 18:30
 
 
Hamburger SV - Bayer Leverkusen
 
HSV: F. Rost (1) - Demel (20), J. Boateng (17), Mathijsen (5), Aogo (6) - Jarolim (14), Zé Roberto (8) - Pitroipa (21), Trochowski (15), Elia (11) - M. Berg (16)
Bayer: R. Adler (1) - Schwaab (2), M. Friedrich (5), Hyypiä (4), Castro (27) - Vidal (23), Rolfes (6) - Barnetta (7), Kroos (39) - Kießling (9), Derdiyok (19)
 
 
Sonntag 18.10. - 15:30
 
 
VfL Wolfsburg - Borussia M'gladbach
 
Wolfsburg: Benaglio (1) - Riether (20), Ricardo Costa (5), Madlung (17), M. Schäfer (4) - Josué (7) - Hasebe (13), Gentner (25) - Misimovic (10) - Dzeko (9), Martins (11)
Gladbach: Bailly (30) - Levels (22), Brouwers (4), Dante (31), Daems (3) - Meeuwis (8), T. Marx (14) - Matmour (40), Arango (18) - Colautti (9), Bobadilla (10)
 
 
Sonntag 18.10. - 17:30
 
 
Borussia Dortmund - VfL Bochum
 
Dortmund: Weidenfeller (1) - Owomoyela (25), Subotic (4), Hummels (15), Dede (17) - S. Bender (22) - Blaszczykowski (16), N. Sahin (8) - Zidan (10) - Barrios (18), Valdez (9)
Bochum: Luthe (26) - Pfertzel (21), Maltritz (4), Yahia (25), C. Fuchs (6) - Freier (7), Dabrowski (5), Epallé (10), Azaouagh (22) - Sestak (9), Klimowicz (14)
 

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 15.10.09

Interview Klaus Allofs
 
Seit sieben Spielen in der Bundesliga ungeschlagen, mit Pizarro den besten Neuzugang der Liga verpflichtet und Schlagdistanz zu den Champions-League-Plätzen - Klaus Allofs kann stolz auf sich und seinen Verein sein.

bundesliga.de: Ihr Vertrag mit Werder läuft noch bis 2012. Welche Ziele peilen Sie in diesem Zeitraum noch an?

Klaus Allofs: Wir waren in den vergangenen fünf Jahren immer für die Champions League qualifiziert, in diesem Jahr sind wir "nur" in der Europa League. Wir wollen wieder in die "Königsklasse"! An der Beständigkeit, zu den ersten drei oder vier Mannschaften in der Bundesliga zu gehören, wollen wir weiter arbeiten. Obwohl die Konkurrenz natürlich größer geworden ist.

bundesliga.de: Wen haben Sie speziell auf der Rechnung? Leverkusen und Hamburg stehen momentan vorne, dann folgen Schalke und eben Werder…

Allofs: Da kann man ganz schnell einige Mannschaften nennen, die große Ambitionen hegen. Egal ob das Hoffenheim, Wolfsburg, die Bayern, Stuttgart oder Dortmund sind - am Ende sind es dann schon gleich neun Teams.

bundesliga.de: Jetzt haben Sie 1899 Hoffenheim angesprochen, das am Samstag zu Gast im Weser-Stadion ist. Das 5:4 in der vergangenen Saison war wohl eines der besten Spiele des Vorjahrs. Können Sie sich noch an die Partie erinnern?

Allofs: Ja, natürlich. Ein sehr spektakuläres Spiel, das beim Stand von 4:1 für uns eigentlich schon gelaufen war. Am Ende haben wir dann in Unterzahl noch gewinnen können. Es war allerdings nicht das, was man sich als Trainer oder Verantwortlicher vorstellt. Eine 4:1-Führung zuhause möchte man lieber in einer etwas ruhigeren Art und Weise über die 90 Minuten bringen.

bundesliga.de: Dürfen alle Zuschauer ein ähnliches Offensivspektakel erwarten?

Allofs: Es war eine besondere Situation damals. Hoffenheim war nach dem hohen Rückstand sehr stürmisch - wie man es eben sein muss, wenn man noch eine Chance haben will. Und wir haben dieses volle Risiko eben mitgemacht. So eine Konstellation erlebt man nicht oft.

bundesliga.de: Zumal das Rückspiel in der Vorsaison ein torloses Unentschieden war…

Allofs: Eben. Man sollte dem Spiel am Samstag nicht mit der Erwartung entgegensehen, dass wieder neun Tore fallen.

bundesliga.de: Werder steht aber ja grundsätzlich schon für schönen Fußball und spektakuläre Spiele.

Allofs: Am schönsten ist Fußball, wenn man gewinnt. Wir haben eine offensiv ausgerichtete Philosophie, aber wir müssen natürlich stets die Balance zwischen Offensive und Defensive hinbekommen. Und das kann auch sehr schön sein. In den vergangenen Spielen haben wir viel weniger Gegentreffer kassiert, was unserem Spiel gut getan hat. Bei Rückständen und Gegentoren muss man einfach zu oft totales Risiko eingehen, was leider nicht immer zu positiven Ergebnissen führt. Aber es gibt bei Werder keine Veränderung der Philosophie im Sinne einer Abkehr vom schönen Fußball. Attraktivität schreiben wir uns weiterhin auf die Fahne. Tore und Erfolge sind der Idealfall.
 
Stefan Kiessling
 
Natürlich kennt ein jeder die jüngsten Geschichten rund um Stefan Kießling: Einmal lässt er seinen Bart wachsen, so lange er triftt. Ein anderes Mal muss der Stürmer seine Geduld in Sachen Nominierung für die Nationalmannschaft beweisen. Hier ein paar weitere kleine Geschichten rund um den Franken in Diensten von Bayer Leverkusen.

Werdegang

Stefan Kießling, geboren in Lichtenfels in Oberfranken, begann seine Karriere bereits mit vier Jahren beim TSV Eintracht Bamberg. Nachdem er dort die Fußballschule durchlaufen hatte, wechselte er 2001 zum 1. FC Nürnberg, ehe er 2006 bei seinem jetzigen Arbeitgeber, Bayer 04 Leverkusen, unterschrieb.


Schule

Stefan Kießling hatte es nicht leicht in der Schule: "Ich hab sie gehasst! Hab's aber durchgezogen, habe meinen qualifizierten Hauptschulabschluss hinter mir und habe dann eine Ausbildung angefangen. Da bin ich auch stolz drauf!" Die Ausbildung als Fachkraft für Lagerwirtschaft (Lagerist) hat er auch komplett abgeschlossen, bevor er dann Profifußballer wurde.
 
Familie

"Kieß" ist verheiratet und hat einen Sohn. Am 29. Dezember 2008 heiratete er seine Norina und feierte im Sommer 2009 die kirchliche Trauung. Von seinem Sohn Tyler schöpft er seine ganze Kraft: "Wenn ich ihn sehe, geht mein Herz auf. Meine Familie tut mir so gut." Doch die Planung ist noch nicht beendet: "Meine Frau wünscht sich ein Mädchen."


Vorzeigeprofi

Klaus Augenthaler beschrieb den Stürmer in seiner Nürnberger Zeit als einen "Traum für jeden Trainer". Zumindest außerhalb des Feldes muss man sich keine Sorgen machen. "In die Disco gehe ich nicht so gerne. Ich bin eher der Typ, der gerne mal Essen geht oder zuhause mit Freunden was trinkt oder Spiele spielt. Das mache ich eher als eine Disco zu besuchen", beschreibt Kießling seine Vorlieben.
 
Schuhproblem

Bei seinem zweiten Spiel in der U-21-Nationalmannschaft am 25. März 2005 musste sich Kießling die Schuhe von Torwart Michael Rensing ausleihen, da er seine eigenen Schuhe vor Aufregung im Hotel vergessen hatte. Diese Schuhe waren jedoch einige Größen zu klein ("Kieß" hat Schuhgröße 48). Trotzdem erzielte Kießling die 1:0-Führung, musste aber später wegen schmerzender Füße ausgewechselt werden.


Macken

Motiviert ist Stefan Kießling nicht nur auf dem Fußballfeld: "Ich glaube, ich bin manchmal zu ehrgeizig, wenn es um solche Dinge geht wie Brettspiele oder irgendwas Derartiges. Da bin ich ganz leicht manchmal etwas eingeschnappt. Ja... ich glaub da habe ich eine Macke!" Bleibt abzuwarten, wie er auf dem Spielfeld reagiert, wenn er dort einige Male nicht das Tor trifft.
 
Tattoo

Auf dem Unterarm des Stürmers ist seit 2008 ein großes Tattoo. Sein Sohn Tyler ist - zumindest als Namenszug - bei jedem Spiel dabei. "Dauerte eine Stunde und war nicht ohne - so auf der Innenseite des Unterarms", erinnert sich der Knipser an seine Tattoo-Sitzung in Bergisch Gladbach. Nach jedem Tor gibt es erst einmal ein Küsschen für seinen Kleinen.


Ziele

Bei seiner frühzeitigen Vertragsverlängerung im Frühjahr 2008 konnte er Bayer schon recht gut einschätzen: "Im Team und im Verein wird etwas aufgebaut, damit wir in ein, zwei Jahren um die Deutsche Meisterschaft mitspielen können", ließ der Stürmer verlauten. Wo Leverkusen derzeit steht, dürfte jedem bekannt sein.
 
Rückennummer

Stefan Kießling wählte seine Nummer zwar vor der Geburt seines Sohnes, wird sie allerdings jetzt erst recht nicht mehr abgeben: "Ich habe die 11. Ich finde die Nummer richtig geil. Mein Sohn hat auch an einem 11. Geburtstag. Es war zwar Zufall, dass er dann an dem Tag geboren worden ist, aber ich glaube, da verbinde ich mit der 11 jetzt noch einiges mehr!"


Fans

Sein derzeitiger Trainer Jupp Heynckes ist begeistert von den Fähigkeiten seines Angreifers: "Es gibt keinen deutschen Stürmer, der mehr ackert und rennt, als Stefan Kießling! Solche Spieler gibt es nicht sehr viele." Wann auch Joachim Löw ein Fan des Torgaranten von Bayer wird, bleibt weiter offen. Noch hält der Bundestrainer ihn hin, die Tür zum DFB-Team ist aber offen: "Wir haben Stefan im Visier, er wird seine Chance noch bekommen. Wir wissen, was er kann."