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kicker online: Live!-Ticker 1. Bundesliga

Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Samstag, 31. Oktober 2009

Spielbericht 11. Spieltag - Samstagabendspiel

FC SCHALKE 04 - BAYER 04 LEVERKUSEN 2:2 (0:2)

Bayer Leverkusen bleibt weiter ungeschlagen und steht durch das dritte Remis in Serie wieder an der Spitze der Bundesliga. Die Werkself sah nach einem vorzüglichen Auftritt im ersten Durchgang wie der sichere Sieger aus, tat nach der Pause aber zu wenig nach vorne. Schalke konnte die Gäste dennoch lange nicht in Bedrängnis bringen, gab aber nie auf und erkämpfte sich in der Schlussphase doch noch einen Punkt.

Schalkes Trainer Felix Magath wechselte nach dem 3:0-Auswärtserfolg im Pokal bei 1860 München einmal. Farfan kehrte für Altintop ins Team zurück.

Auf Leverkusener Seite nahm Coach Jupp Heynckes im Vergleich zum 1:1 gegen den BVB ebenfalls eine Änderung vor. Reinartz begann anstelle von Bender.

Der Kampf um die Tabellenspitze wollte zunächst nicht richtig in Fahrt kommen. Minutenlang agierten beide Teams abwartend und tasteten sich ab, ehe Bayer nach gut zehn Minuten besser ins Spiel zu kommen schien. Die Werkself verfügte über sie bessere Organisation, zog ihre Angriffe immer wieder in die Breite, konnte daraus zunächst aber kein Kapital schlagen.

Schalke steigerte sich in der Folge und gestaltete das Duell wieder augeglichen, hatte durch Farfan sogar die erste gute Chance der Partie. Nachdem Friedrich das Leder vor dem eigenen Sechzehner vertändelt hatte, war der Winkel für den Peruaner jedoch etwas zu spitz, der Angreifer zielte vorbei (20.). Zwei Minuten später wäre Bayer auf der Gegenseite um ein Haar in Führung gegangen, Derdiyok köpfte nach Kroos' Ecke völlig freistehend jedoch über den Querbalken (22.). Allerdings wurde deutlich, dass die Knappen mit den erstklassigen Standards der Gäste massive Probleme hatten.

Je länger das Spiel dauerte, desto besser wurde Leverkusen, das mittlerweile klare Vorteile besaß und S04 förmlich beherrschte. Kuranyis etas missglückter Abschluss aus 15 Metern war die letzte nennenswerte Aktion der Hausherren vor der Pause (24.). Fortan spielte nur noch die Werkself, die in Freistößen und Eckbällen ihre stärksten Waffee besaß.

Vidals Distanzschuss in Folge einer Kroos-Ecke konnte Adler noch parieren (28.), eine Minute später war es passiert. Diesmal war es Barnetta, der den ruhenden Ball von der rechten Eckfahne nach innen brachte. Höwedes' Kopfballabwehr landete bei Kroos, der das Spielgerät 19 Meter vor dem Tor mit vollem Risiko volley nahm und traumhaft zum 0:1 ins rechte obere Eck traf (29.). S04 fand auf den Rückstand keine passende Antwort und stürzte von einer Verlegenheit in die nächste.

Kießling zielte aus der zweiten Reihe drüber (39.), Derdiyok traf nach Vorarbeit seines Sturmpartners nur den Pfosten (42.), bevor es ein zweites Mal klingelte. Barnettas Freistoß segelte mit Zug und Schnitt an den Fünfer, wo Westermann zu weit weg von Kießling stand, und Zambrano das Kopfbalduell verlor. Der Blondschopf kam an die Kugel und markierte seinen siebten Saisontreffer (44.). In der Nachspielzeit des ersten Abschnitts hätte Kießling auf die gleiche Weise beinahe noch einmal nachgelegt, Neuer zeigte sich aber reaktionsschnell und lenkte das Leder an die Unterlatte (45.+1).

Nach dem Seitenwechsel brauchte die Magath-Elf einige Minuten, zeigte sich dann aber engagiert und vermittelte den Eindruck, das Match noch nicht abgeschrieben zu haben. Gegen höchst souverän verteidigende und auf Konter lauernde Heynckes-Schützlinge gelang es den Hausherren allerdings vorerst nicht, auch nur ansatzweise für Gefahr zu sorgen.

Das änderte sich nach einer Stunde, als sich Hyypiä einen ersten schlimmen Schnitzer erlaubte und Adler mit einem desolaten Fehlpass in Bedrängnis brachte. Farfan gewann das Bodenduell und traf ins Tor, Referee Weiner wollte aber ein Foul des Peruaners erkannt haben (60.). Schalke, mittlerweile mit Rakitic statt Moritz auf dem Platz (67.), schöpfte offensichtlich Hoffnung aus dieser Szene und intensivierte seine Angriffsbemühungen. Die Mittel, dem Defensivverbund der Werkself ins Wanken zu bringen, fehlten den Königsblauen allerdings. Adler musste einmal außerhalb des Strafraums vor Kuranyi klären (63.), zwei Schussversuche von Farfan wurden geblockt (73.).

Bayer hielt sich im Spiel nach vorne merklich zurück. Die Leverkusener beschränkten sich auf die Verwaltung des Resultats. Kroos' Flachschuss aus 17 Metern, der knapp links vorbeistrich, stellte eine seltene Ausnahme dar (77.). Dass es die Knappen dennoch zum Anschluss kamen, hatten die Hausherren einer kuriosen Szene zu verdanken. Nach einem Rakitic-Freistoß herrschte große Verwirrung in der Leverkusener Defensive, die nach Hyypiäs Auswechslung - Sinkiewicz kam für ihn - nicht mehr ganz so sicher wirkte. Unzählige Beine stocherten hilflos nach dem Ball. Kuranyi behielt die Übersicht und bugsierte das Leder über die Linie (83.).

Sieben Minuten blieben den Königsblauen, die nun alles nach vorne warfen und auf die Karte "Hoch und Weit" setzten. Mit Erfolg: Zambrano drosch das Spielgerät nach vorne, Kuranyi verlängerte mit dem Schädel in den Strafraum, und der eingewechselte Sanchez war schneller als Adler und nickte zum 2:2-Endstand ein (88.).

Schalke spielt am Samstag bei den Bayern. Leverkusen hat bereits am Freitag ein Heimspiel gegen Frankfurt.

Spielberichte 11. Spieltag - Samstagnachmittagsspiele

1. FC NÜRNBERG - SV WERDER BREMEN 2:2 (2:0)

Wenige Sekunden fehlten dem 1. FC Nürnberg, um Werder Bremen die erste Niederlage seit dem ersten Spieltag beizubringen. Der Club stellte im ersten Durchgang das klar bessere Team und kaufte den Gästen durch einen leidenschaftlichen Auftritt den Schneid ab. Nachdem die den Druck erhöhenden Bremer Mitte des zweiten Durchgangs den Anschluss hergestellt hatten, dauerte es bis zur Nachspielzeit, ehe Werder doch noch seine Serie rettete.

Nürnbergs Trainer Michael Oenning wechselte nach der 0:3-Auswärtsschlappe bei der TSG 1899 Hoffenheim zweimal. Nordtveit, der vor der Abwehr begann und der Ex-Bremer Diekmeier (nach Allergieschock) kehrten ins Team zurück, Judt und Gygax mussten dafür weichen.

Auf bremer Seite plagten Coach Thomas Schaaf Personalsorgen im Angriff. Im Vergleich zum 3:0-Heimerfolg im Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern gab es drei Veränderungen. Boenisch ersetzte Pasanen, Bargfrede spielte anstelle von Borowski. Im Sturm übernahm Rosenberg den Platz von Pizarro-Ersatz Marcelo Moreno (Jochbeinbruch).

Der Club erwischte einen Traumstart. Allerdings nicht, weil die Franken den SV Werder bilderbuchmäßig auskombinierten, sondern weil Bremen dem FCN die Führung auf dem Silbertablett servierte. Wolf schlug die Kugel aus der eigenen Hälfte weit nach vorne. Mertesacker ließ durch für Wiese, der davon überrascht schien und überhastet über den Ball schlug. Eigler war alleine durch und schob die Kugel mühelos ins leere Tor (3.).

Der Club war Herr im eigenen Haus. Mit der Führung im Rücken tarten die Franken leidenschaftlich auf, agierten zweikampfstark und kauften den Bremern den Schneid ab. Offensiv gelang den Norddeutschen zunächst gar nichts. Anders der FCN, der nach einem weiteren Bremer Abwehrfehler um ein Haar nachgelegt hätte. Fritz verlängerte einen weiten Abschlag von Schäfer in Bunjakus Lauf. Der Schweizer schlug noch einen Haken, scheiterte aus 16 Metern aber am glänzend reagierenden Wiese (12.). Zwei Minuten später lag die Kugel, dann im Netz, das Schiedsrichtergespann um Referee Guido Winkmann wollte aber ein Handspiel des Angreifers gesehen haben (14.).

Der zuletzt so erfolgreiche SVW konnte in keiner Weise an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen und hatte mit den engagierten Franken, die immer wieder schnell in die Spitze spielen - dabei allerdings auch häufig ins Abseits liefen - arge Probleme. Wiese rettete im letzten Moment vor Mintal (17.), Kluge jagte die Kugel aus 18 Metern an den Pfosten (28.), ehe Mintal aus halblinker Position rechts vorbeischoss (29.). Dann war es schließlich soweit. Nach einer Frantz-Ecke stieg Bunjaku am höchsten und köpfte aufs Tor. Frings Rettungsversuch fand klar hinter der Linie statt - 2:0 (33.).

Werder wäre mit der ersten echten Gästechance beinahe im Gegenzug die schnelle Antwort geglückt, Rosenberg, der Schäfer umspielte, ließ sich aber zu weit abdrängen und traf nur das Außennetz (34.). Die Partie war hitzig und blieb es auch bis zur Halbzeit. Zahlreiche energische Zweikämpfe hatten wiederholt Diskussionen zur Folge. Diekmeier erlebte den Pausenpfiff nicht mehr auf dem Platz. Oenning ersetzte den bereits verwarnten Rechtsverteidiger durch Judt (36.). Erst gegen Ende des ersten Abschnitts wurde die Bremer Offensive um Özil etwas aktiver. Mehr als vereinzelte Standards brachten die Gäste aber nicht zustande.

Nach der Pause war es erneut der 1. FC Nürnberg, der erste Möglichkeiten verzeichnen konnte. Mintal zielte drüber (47.), Eigler scheiterte aus spitzem Winkel an Wiese (48.). Die Begegnung nahm nun jedoch langsam, aber sicher eine Wendung. Die Grün-Weißen waren gefordert, übernahmen das Kommando und erhöhten kontinuierlich den Druck. Naldo kam dem Anschlusstreffer zunächst am nächsten, als er in Folge eines Frings-Freistoßes an den Pfosten köpfte. Die Bremer hatten Sekunden später allerdings auch Glück, dass Mintal beim direkten Gegenzug aus zentraler Position an Wiese scheiterte (51.).

Das Match nahm nun Formen an, die zu erwarten waren. Die Gäste belagerten die Hälfte der Franken, die nach 55 Minuten den am Fuß verletzten Bunjaku durch Vidosic ersetzen mussten, und bereiteten den Hausherren von Minute zu Minute größere Sorgen. Der Club verteidigte rustikal, fuhr aber immer wieder brandgefährliche Konter und lauerte auf die Entscheidung.

Nach einer Stunde hatte Özil, dessen Standards diesmal nicht die Qualität der Vorwochen besaßen, das 2:1 auf dem Fuß. Nachdem Wolf im Laufduell mit dem Bremer gestürzt war, hob der Nationalspieler das Spielgerät über Schäfer aufs Tor, Judt rettete aber gerade noch vor der Linie (60.). Bremen rannte weiter an und wurde schließlich belohnt. Boenisch flankte mustergültig von links vors Tor, wo Hunt in die Hereingabe hechtete und per Kopfball-Aufsetzer das 2:1 markierte (72.).

Eine gute Viertelstunde blieb den Gästen, doch noch etwas Zählbares aus der Noris mitzunehmen. Der Club verteidigte allerdings geschickt und schaffte es immer wieder, die Schaaf-Elf schon kurz vor der Mittellinie auszubremsen. Werder aber hatte längst die Brechstange ausgepackt und erzwang sich seine Möglichkeiten. Hunt stand kurz vor dem 2:2, schoss aus 13 Metern aber Özil an (77.), Naldo scheiterte per Freistoßhammer an Schäfer (80.), ehe abermals Hunt aus acht Metern über den Kasten zielte (83.). Drei Minuten vor Schluss hätte es dann aber endgültig 2:2 heißen müssen, doch der eingewechselte Borowski köpfte aus vier Metern Schäfer an (87.). Als Naldo frei vor Schäfer auch noch der Ball versprang, schien die Werder-Serie beendet, doch nach Judts Fehler - der Befreiungsschlag des Nürnbergers kam noch im eigenen Sechzehner wieder runter - stoppte Hunt den Ball mit der Brust und setzte das Spielgerät in der letzten Szene des Spiels unhaltbar zum 2:2-Endstand in den Winkel.

Nürnberg gastiert am kommenden Samstag in der Bundesliga in Mainz. Bremen empfängt am Donnerstag in der Europa League Austria Wien, am Sonntag danach geht es in der Bundesliga zu Hause gegen Dortmund.


1. FC KÖLN - HANNOVER 96 0:1 (0:1)

Das ganze Spiel mühte sich der 1. FC Köln, die solide Abwehr von Hannover 96 zu knacken, erspielte sich aber wenige Torchancen und verbreitete kaum Gefahr für das wieder von Enke gehütete Tor der Niedersachsen. Hannover verteidigte engagiert, blieb mit Kontern stets gefährlich und nahm die drei Punkte aus Köln verdient mit nach Hause.

Kölns Trainer Zvonimir Soldo ließ die gleiche Elf beginnen, die im Pokal-Achtelfinale in Trier 3:0 gewann. Dies bedeutete gegenüber dem 0:0 in Gladbach am vergangenen Liga-Spieltag, dass Maniche und Freis die Positionen von Pezzoni und Schorch übernahmen. Große Verletzungssorgen bei Andreas Bergmann auf Seiten von Hannover 96. Zwar kehrte Nationalkeeper Enke zwischen die Pfosten zurück, doch Bruggink fiel im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart angeschlagen aus. Pinto ersetzte ihn, dazu kam Rausch für Sofian Chahed zum Zug.

Nach einer zehnminütiger Abtastphase hatten die Gäste aus Hannover in der 11. Minute die erste gute Torchance. Bei einem Konter tauchte Rosenthal frei vor Mondragon auf, legte den Ball aber noch einmal quer. Brecko versuchte für die Hausherren zu klären, produzierte aber eine Vorlage für Ya Konan. Dessen Direktschuss wurde von Geromel auf der Linie geklärt.

Auch in der Folgezeit wirkte die Kölner Offensive behäbig und zeigte sich nicht in der Lage die gut stehende Abwehr der 96er in Verlegenheit zu bringen. Es dauerte zu lange, bis der Ball nach vorne gebracht werden konnte. Die Gäste konnten sich bequem in der Abwehr einrichten, während die Spitzen der Geißböcke in der Luft hingen.

Hannovers Aktionen gewannen mit Fortdauer der ersten Halbzeit immer mehr an Sicherheit, zunächst wollte den Gästen aber kein Tor gelingen. Balitsch scheiterte mit der bis dahin besten Möglichkeit an Mondragon, der geschickt den Winkel verkürzt hatte (33.).

Während die Kölner aber ideen- und konzeptlos weiterspielten, stellten die Hannoveraner ihr Manko in der Chancenverwertung in der 37. Minute ab. Geromel klärte eine Pinto-Flanke zu kurz, so dass Rosenthal an der Strafraumgrenze an den Ball kam. Er setzte Ya Konan ein, der den Ball prompt zum durchgestarteten Rosenthal zurückspielte. Durch diesen Doppelpass war die Kölner Defensive völlig ausgehebelt und der durchgebrochene Rosenthal ließ Mondragon keine Chance.

Der FC versuchte noch vor der Pause zu antworten und erhöhte spürbar den Druck auf die Abwehr der Niedersachsen. Bis zum Pausenpfiff reichte es für die Kölner aber nur zu einer Mini-Chance, als Enke in der 44. Minute eine Ecke erst im Nachfassen in den Griff bekam.

In die zweite Hälfte startete der 1. FC Köln mit mehr Engagement und Laufbereitschaft. Sofort wurden die Gastgeber mit einer Torchance belohnt, doch Freis verzog seinen Direktschuss nach einem tollen Maniche-Zuspiel, so dass Enke nicht eingreifen musste (47.).

Podolski übernahm jetzt mehr Verantwortung für das Spiel nach vorne und der Druck des 1. FC Köln nahm zu. Wirkliche Torgefahr verströmten die Gastgeber dabei aber nicht. Im Gegenteil: Mit Kontern blieben die Gäste deutlich gefährlicher, scheiterten jedoch wie Ya Konan (58.) und Rosenthal (66.) an Mondragon.

Dazwischen musste Enke in der 62. Minute zum ersten Mal sein Können unter Beweis stellen! Bei einem Schuss von Petit aus 18 Metern reagierte der Keeper der 96er aber glänzend.

Je näher der Schlusspfiff rückte, desto mehr investierten die Kölner ins Spiel nach vorne. Die sicher stehende Abwehr der Niedersachsen konnte die Soldo-Schützlinge aber kaum beeindrucken. Erst in der 82. Minute ging wieder ein Raunen durch das Stadion, als Ehret auf der linken Seite durchbrach, den Ball aber knapp am langen Pfosten vorbeischoß.

Hannover blieb aber mit seinen Kontern auch in den Schlußminuten gefährlicher als Köln im ganzen Spiel. In der 86. Minute spielte Stajner den gerade eingewechselten Krzynowek im Strafraum frei, doch Mondragon konnte die vorzeitige Entscheidung mit einer Faustabwehr verhindern.

In den letzten Minuten des Spiels versuchte der 1. FC Köln noch einmal alles. Soldo brachte McKenna als zusätzlichen Stürmer in die Partie, aber auch diese Anstrengungen verpufften, so dass Hannover 96 den zweiten Auswärtssieg der Saison einfahren konnte.

Am kommenden Sonntag spielt der 1. FC Köln bei der krisengeschüttelten Hertha in Berlin, während Hannover am selben Tag den HSV zum norddeutschen Derby empfängt.


VFL WOLFSBURG - FSV MAINZ 05 3:3 (2:2)

Dank einer einmal mehr guten Chancenverwertung ertrotzt Mainz einen Punkt in Wolfsburg. Der VfL dominierte anfangs die Partie und ging durch zwei Martins-Treffer in Führung, doch die 05er kämpften sich zurück ins Spiel. Kapitän Hoogland sorgte fünf Minuten vor dem Ende für das nicht unverdiente 3:3.

Nach dem 0:0 bei Hertha BSC Berlin stellte Trainer Armin Veh auf einer Position um. Rechts in der Mittelfeldraute gab der Däne Kahlenberg sein Bundesligadebüt. Dejagah rutschte aus der Startelf. Beim 1. FSV Mainz 05 sah Coach Thomas Tuchel keine Veranlassung, die Erfolgself vom 3:0-Heimsieg gegen den SC Freiburg zu verändern.

Wolfsburg begann druckvoll. Schon in der ersten Spielminute kam Misimovic, schön freigespielt von Riether, im Strafraum zum Abschluss, doch Müller rettete gekonnt. Die frühe Führung der stark aufspielenden "Wölfe" war daher nicht unverdient. Misimovic bediente Martins mit einer gefühlvollen Flanke mustergültig, der Nigerianer köpfte unbedrängt ein (7.).

Nach etwas mehr als zehn Minuten kam Mainz erstmals gefährlich vor das VfL-Gehäuse. Einen Schuss von Ivanschitz vom Strafraumrand entschärfte Madlung vor der Torlinie per Kopf (12.). Zwei Minuten später traf Hoogland zwar ins Netz, doch der Treffer zählte wegen der Abseitsstellung der Mainzer Kapitäns nicht (14.).

Dann aber wieder Wolfsburg: Erst konnte Müller einen Kopfball von Martins noch parieren (17.), dann zielte Schäfer vom Strafraumrand knapp vorbei (18.). Doch zwei Minuten später war es soweit. Dzeko schickte wunderbar Martins steil, der gegen Müller im Stile eines Torjägers vollendete (20.). Fünf Minuten später hätte der Nigerianer sogar seinen Hattrick perfekt machen können, legte sich jedoch den Ball frei vor Müller etwas zu weit vor.

Doch die Mainzer gaben sich nicht auf und sorgten so für eine sehr ansehnliche Bundesliga-Partie. Mit sehenswerten Toren, wie dem Anschlusstreffer der 05er: Ivanschitz flankte zu Amri in den Strafraum, der sich den Ball per Kopf vorlegte und gekonnt einschoss (35.). Die Wolfsburger präsentierten sich nun in der Defensive anfällig. Nur Sekunden nach seinem Treffer kam Amri erneut im Strafraum zum Schuss, doch Benaglio konnte halten (36.).

Nachdem Ivanschitz Wolfsburgs Keeper bereits vor dem Anschlusstor der Mainzer per Freistoß zu einer Glanzparade gezwungen hatte (29.), machte es der Österreicher wenige Minuten vor der Pause besser. Wunderbar zirkelte der Mainzer Top-Scorer den Ball aus halbrechter Position rechts oben ins Tor (41.). Und sorgte damit für den Ausgleich zur Halbzeit einer sehr unterhaltsamen Partie.

Nach Wiederbeginn zeigte sich die Begegnung als nicht mehr ganz so attraktiv wie noch vor der Pause. Wolfsburgs Spielfluss wurde von den Mainzern deutlich mehr gestört als in der Anfangsphase des Spiels. Gleichzeitig konnten sich die 05er mehr Offensivaktionen herausspielen. So verfehlte Ivanschitz mit seinem Zuspiel den eingewechselten Schürrle am rechten Pfosten nur knapp (55.).

Nach den Anlaufschwierigkeiten im zweiten Durchgang kam Wolfsburg dann wieder besser ins Spiel. Kahlenberg verpasste das 3:2 aus kurzer Distanz zwar noch (59.), doch Misimovic sorgte wenig später für die erneute VfL-Führung. Nach Flanke von links von Schäfer und Kopfball-Ablage von Riether schoss der Bosnier aus zentraler Position ein, Müller konnte nur noch abfälschen (65.).

Doch die Mainzer gaben sich wieder nicht geschlagen. Zunächst hatten die Niedersachsen noch Glück, dass das Schiedsrichtergespann einem Treffer von Schürrle die Anerkennung wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung verweigerte (79.). Dann aber traf Hoogland nach Vorlage von Bancé von der rechten Seite gegen den Lauf von Bengalio zum erneuten Ausgleich (85.).

Wolfsburg spielt am Dienstag in der Champions League bei Besiktas Istanbul und am Samstag danach in der Bundesliga in Hoffenheim. Mainz empfängt am Samstag zu Hause Nürnberg.


HAMBURGER SV - BORUSSIA M'GLADBACH 2:3 (1:1)

Borussia Mönchengladbach fügte dem Hamburger SV die erste Niederlage der Saison zu und beendete damit zugleich die eigene Negativserie von zuletzt sieben sieglosen Partien in Folge. Der HSV kontrollierte dabei über weite Strecken das Spiel und ging sogar zweimal verdient in Führung, verpasste es dann aber nachzulegen und kassierte dafür in einer unterhaltsamen zweiten Hälfte die Quittung.

Hamburgs Trainer Bruno Labbadia musste im Vergleich zum famosen 3:3 auf Schalke auf den rotgesperrten Rozehnal verzichten. Dafür rückte Boateng in die Startelf. Borussia Mönchengladbachs Coach Michael Frontzek hingegen beließ es bei der Mannschaft, die dem 1. FC Köln ein 0:0 abgetrotzt hatte.

Die Borussia begann forsch und war von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, doch der HSV agierte exzellent in der Abwehr und stellte alle Wege zu. Nach vorne spielten die Hanseaten kontrolliert, hielten sich aber nicht allzu lange im Mittelfeld auf. Den ersten Warnschuss gab jedoch Arango für die Gladbacher ab (8.). Beide Mannschaften hatten zunächst Probleme beim finalen Pass, der hüben wie drüben den Adressaten nicht fand.

Dies änderte sich aber in der 13. Minute, als Pitroipa im Strafraum auf Trochowski abtropfen ließ. Der Nationalspieler nahm den Ball direkt und bugsierte ihn sehenswert aus 13 Metern ins linke Eck. Das Tor zeigte Wirkung, die Fohlen waren sichtlich verunsichert, der Elan aus den Anfangsminuten war vollends verpufft und nach vorne ging zunächst nichts mehr. Die Hamburger spielten indes abgeklärt, hielten die Zügel dabei aber fest in der Hand. Allerdings drängten sie nicht mit letzter Konsequenz auf das nächste Tor. Bis zum Strafraum war das schön anzusehen, nur dann machte man entweder einen Haken zu viel oder passte einen Tick zu unpräzise.

Kurz vor der Pause gab's dafür die Quittung! Nach einer blitzschnellen Kombination über Bobadilla und Colautti landete der Ball bei Reus, der freie Bahn hatte. Der 20-Jährige überlistete schließlich HSV-Schlussmann Rost mit einem Lupfer ins rechte Eck und markierte damit den Pausenstand.

Im zweiten Durchgang war demnach alles wieder offen. Dies galt aber nur für einige Sekunden: Zé Roberto trat zum Freistoß an und verwandelte nahezu perfekt aus 18 Metern (47.). Kurz darauf zog sich Boateng eine Verletzung am Sprunggelenk zu, der 21-Jährige biss jedoch auf die Zähne und machte weiter - auch aufgrund akuter Personalnot in seiner Mannschaft.

An sich hatte der HSV das Duell wieder im Griff, auch wenn die Gladbacher ihrerseits auf den neuerlichen Ausgleich drängten. Bis auf einen Kopfball von Arango, der knapp rechts vorbei ging (62.), brachten die Fohlen zunächst kaum etwas zustande. Auf der Gegenseite zwangen Berg (64.) und Jarolim (72.) Borussias Schlussmann Bailly zum Eingreifen.

Frontzek brachte mit Matmour und Friend frische Offensivkräfte und legte somit die neue Marschroute fest. Die Borussia legte noch einen Zahn zu und wurde prompt belohnt. Zuerst glich Dante bei einer Ecke per Kopf mit Urgewalt aus (76.), ehe Bobadilla ein Missverständnis zwischen Boateng und Rost nicht nutzen konnte (79.). Drei Minuten später stellten die Gäste das Spiel dann komplett auf den Kopf: Ein Zuckerpass von Arango landete bei Friend auf der rechten Seite, der sich nicht beirren ließ und präzise aus kurzer Distanz einnetzte.

Plötzlich standen die Hamburger mit leeren Händen da, folglich drängten sie nun mit aller Kraft nach vorne. Der Ex-Gladbacher Jansen, der mittlerweile gekommen war, hätte das 3:3 auch fast noch erzielt, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze ging knapp drüber (89.).

Hamburg ist bereits am Donnerstag in der Europa League gefordert. Dann geht es vor eigenem Publikum gegen Celtic Glasgow, ehe am Sonntag darauf in der Bundesliga das Gastspiel in Hannover ansteht. Mönchengladbach dagegen ist erst am Samstag zu Hause gegen Stuttgart wieder dran.


VFB STUTTGART - BAYERN MÜNCHEN 0:0

Mit einem leistungsgerechten Unentschieden trennten sich der VfB Stuttgart und der FC Bayern im Süd-Gipfel. Die Stuttgarter begannen furios, nutzten ihre frühen Chancen aber nicht. Später hatten die Gäste das Spiel unter Kontrolle, doch kein Team kreierte hochkarätige Tormöglichkeiten, so dass das torlose Remis letztlich nur folgerichtig war. Nach fünf Niederlagen in Folge ein Schritt in die richtige Richtung für die Schwaben.

VfB-Coach Markus Babbel stellte gegenüber der 0:1-Pleite im Pokal bei der SpVgg Greuther Fürth auf zwei Positionen um: Hleb - obwohl in Fürth nach seiner Einwechslung wirkungslos - durfte an Stelle von Elson ran, Schieber ersetzte Pogrebnyak in der Spitze.

Auch Bayern-Trainer Louis van Gaal brachte einen neuen Stürmer. Obwohl Toni beim 4:0-Pokalspaziergang bei Eintracht Frankfurt überzeugte, musste er auf die Bank. Gomez durfte gegen seinen Ex-Klub von Beginn an ran.

Die Anfangsphase gehörte ganz klar den Stuttgartern, die die Gäste früh unter Druck setzten, aggressiv in den Zweikämpfen waren und Angriffe schnell abschlossen. Träsch (3.) und Schieber (6.) prüften Butt, konnten ihn aber nicht überwinden.

Nach rund zehn Minuten starteten auch die Münchner in die Partie und hielten besser dagegen. Der Rekordmeister kontrollierte fortan das Geschehen, ohne jedoch selbst offensive Akzente zu setzen. Fernschüsse von Tymoshchuk (11., 26.) blieben so zunächst die einzigen Annäherungen an das VfB-Tor.

Die 42.000 Zuschauer auf der Baustelle Mercedes-Benz-Arena bekamen entsprechend nur wenige Highlights zu sehen. Die Stuttgarter, die ab der 14. Minute auf Osorio (Oberschenkelverletzung) verzichten mussten, der durch Hilbert ersetzt wurde, konnten das Tempo der Anfangsminuten nicht halten und mussten sich entsprechend trotz besserer Chancen mit einem torlosen Remis zur Pause begnügen.

Das Bild änderte sich auch nach der Pause nicht: Die Münchner standen hinten sicher, entwickelten nach vorne aber keinerlei Gefahr. Zu statisch, zu tempoarm war das Bayern-Spiel, zu oft ging es durch die Mitte.

Der VfB konnte sich seinerseits aber auch nicht hervortun, anders als in den Anfangsminuten prallten die Angriffe spätestens am Sechzehner an der Abwehrreihe der Gäste ab. Eine Ausnahme bildete ein Kopfball von Hilbert, den Butt aber entschärfte (47.).

Beide Teams waren durchaus bemüht, doch fehlten die passenden Mittel, um die gegnerische Abwehrreihe zu knacken. Auch die Herreinnahme von Toni brachte auf Seiten der Gäste keine Wende, der Italiener verpasste zweimal knapp (67., 70.) und traf einmal aus klarer Abseitsposition (86.).

Letztlich blieb es damit bei einem leistungsgerechten Remis, da keine Mannschaft den nötigen Druck aufbauen konnte, um eine Entscheidung zu erzwingen. Neben den Punkten verloren die Münchner in der Schlussphase auch noch Abwehrchef van Buyten, der nach einem Zusammenprall mit Schieber verletzt vom Platz musste.

Für Stuttgart geht es am Mittwoch mit dem Champions-League-Spiel beim FC Sevilla weiter. In der Bundesliga wartet am Samstag der Einsatz bei Mönchengladbach. Schon am Dienstag empfängt der FC Bayern in der "Königsklasse" Girondins Bordeaux, am kommenden Samstag ist Schalke zu Gast in München.

Freitag, 30. Oktober 2009

Spielbericht 11. Spieltag - Freitagabendspiel

BORUSSIA DORTMUND - HERTHA BSC BERLIN 2:0 (0:0)

Borussia Dortmund hat nach der Pokal-Blamage in Osnabrück die richtige Antwort gegeben und Schlusslicht Berlin hochverdient mit 2:0 bezwungen. Die Hertha, die auswärts weiter ohne Punkt bleibt und die neunte Sisonniederlage kassierte, begann zwar gut, ließ aber schnell nach und war fast über die komplette Spielzeit das schwächere Team. Dortmund erhöhte kontinuierlich den Druck, brauchte aber einen Elfmeter, um auf die Siegerstraße zu gelangen.

Dortmunds coach Jürgen klopp wechselte nach der 2:3-Pokalpleite beim VfL Osnabrück einmal. Bender kam für Tinga zurück ins Team.

Auf Berliner Seite war Trainer Friedhelm Funkel im Vergleich zum torlosen Remis gegen den VfL Wolfsburg zum Wechseln gezwungen. Dardai musste mit muskulären Problemen passen und wurde durch Piszczek ersetzt.

Die Hertha begann forsch und hatte in den Anfangsminuten Vorteile. Eine Reihe von Schüssen aus der zweiten Reihe, abgegeben von Ebert und Piszczek, wurden jedoch geblockt. In dieser Phase verletzte sich Tinga im Kopfbereich, als Weidenfeller seinen Vordermann versehentlich auf Hummels' Hinterkopf drückte. Der Brasilianer musste am Mund blutend mehrfach neben dem Platz behandelt werden, kam immer wieder zurück aufs Feld, wirkte aber alles andere als fit. Die Partie lahmte in dieser Phase. Aufgrund der vielen Unterbrechungen wollte kein rechter Spielfluss aufkommen. Nach 17 Minuten redete Referee Felix Brych auf den Dortmunder Linksverteidiger ein und bewegte ihn dazu, aufzugeben. Schmelzer ersetzte ihn.

In der Folge bekam die Borussia das Match langsam aber sicher in den Griff und bereitete der Hertha zunehmend größere Probleme. Von den anfänglich agilen Gästen war offensiv nun kaum noch etwas zu sehen. Barrios machte nach einer Blaszczykowski-Flanke den Anfang, köpfte aber vorbei (18.).

Der BVB wurde nun immer besser, Berlin baute immer mehr ab und befand sich fast ausschließlich in der Defensive. Valdez köpfte ebenfalls neben das Tor (26.), bevor die Qualität der Chancen zunahm. Blaszczykowski zielte ebenso zu hoch (28.) wie Zidan (33.), bevor Hummels die Führung hätte besorgen müssen. Völlig freistehend erreichte der Innenverteidiger einen Sahin-Freistoß, brachte das Spielgerät aus fünf Metern aber nicht aufs Tor (39.).

Berlin bewegte sich nah am Abgrund und ging lediglich mit einem Remis in die Pause, weil der BVB vor dem Tor allzu fahrlässig agierte. Barrios scheiterte aus der Nahdistanz an Drobny (43.), ehe er bei einem desolaten Rückpass von Stein hauchdünn zu spät kam (45.+1).

Der zweite Durchgang begann, wie der erste aufgehört hatte. Doch Drobny entschärfte auch den Versuch von Valdez, der aus 16 Metern frei zum Schuss gekommen war (47.). Fünf Minuten später hätte sich die mangelhafte Chancenverwertung der Klopp-Elf beinahe gerächt. Bei einem der wenigen Berliner Gegenangriffe fiel Kacar zwölf Meter vor dem KAsten das Leder vor die Füße. Der Serbe agierte frei vor Weidenfeller jedoch ähnlich wie seine Dortmunder Kontrahenten und zielte über den Querbalken (52.).

Das bessere Team bleib weiter die Heimelf, die nach einer Stunde schließlich für ihre Bemühungen belohnt wurde. Bei einer Zidan-Ecke legte Kacar in der Mitte die Hände um Owomoyela, der die Einladung annahm und zu Boden sank. Brych zögerte keine Sekunde und entschied sofort auf Strafstoß. Sahin nahm sich der Sache an, schickte Drobny ins falsche Eck und verwandelte sicher zum 1:0 (60.).

Berlin musste nun natürlich mehr machen und wurde aktiver, gefährlicher blieb zunächst aber der BVB. Das änderte sich erst eine gute Viertelstunde vor dem Ende, als Berlin immer mehr riskierte und dem BVB eine hin- und herwogende Begegnung leiferte. Kacar konnte von Schmelzer gestoppt werden (74.), als Piszczek Sekunden später aber akrobatisch eine abgefälschte Stein-Flanke aufs Tor brachte, wären Weidenfeller und Co. geschlagen gewesen. Der Pfosten bewahrte die Hausherren vor dem Ausgleich.

Dem Schlusslicht rannte die Zeit davon, zumal der BVB nicht daran dachte, den knappen Vorsprung zu verwalten, sondern die Gäste lieber in deren Hälfte beschäftigte. Bis zum Schlusspfiff gelang es dem Hauptstadtklub nicht mehr, Dortmund entscheidend unter Druck zu setzen. Stattdessen markierte barrios in der Nachspielzeit sein fünftes Tor im fünften Pflichtspiel in Folge, als er die Kugel von der Strafraumkante fulminant zum 2:0-Endstand ins rechte obere Eck jagte.

Dortmund spielt am Sonntag in der Bundesliga in Bremen. Berlin spielt am Donnerstag in der Europa League gegen den SC Heerenveen und empfängt am Sonntag danach in der Bundesliga zu Hause Köln.

Voraussichtliche Aufstellungen 11. Spieltag

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FREITAG, 30.10.09 20:30
 
 
BORUSSIA DORTMUND - HERTHA BSC BERLIN
 
BVB: Weidenfeller (1) - Owomoyela (25), Subotic (4), Hummels (15), Dede (17) - Tinga (7), N. Sahin (8) - Blaszczykowski (16), Zidan (10), Valdez (9) - Barrios (18)
Hertha: Drobny (1) - M. Stein (13), A. Friedrich (3), von Bergen (4), Pejcinovic (5) - Ebert (20), Lustenberger (28), Dardai (8), Raffael (10) - Kacar (44) - Ramos (9)
 
 
SAMSTAG, 31.10.09 15:30
 
 
VFL WOLFSBURG - 1. FSV MAINZ 05
 
Wolfsburg: Benaglio (1) - Riether (20), Ricardo Costa (5), Madlung (17), M. Schäfer (4) - Josué (7) - Dejagah (24), Gentner (25) - Misimovic (10) - Martins (11), Dzeko (9)
Main: H. Müller (33) - F. Heller (16), Bungert (26), Noveski (4), Löw (24) - Karhan (21), Soto (19) - Hoogland (6), Schürrle (14), Ivanschitz (25) - Bancé (23)
 
 
VFB STUTTGART - BAYERN MÜNCHEN
 
VfB: Lehmann (1) - Osorio (3), Tasci (5), Delpierre (17), Boka (15) - Träsch (35) - Kuzmanovic (32), Hitzlsperger (11) - Elson (25) - Marica (9), Schieber (39)
Bayern: Butt (22) - Lahm (21), van Buyten (5), Badstuber (28), Braafheid (4) - van Bommel (17) - Tymoshchuk (44), Schweinsteiger (31), T. Müller (25) - Klose (18), Toni (9)
 
 
HAMBURGER SV - BORUSSIA M'GLADBACH
 
HSV: F. Rost (1) - Demel (20), J. Boateng (17), Mathijsen (5), Aogo (6) - Jarolim (14), Zé Roberto (8) - Trochowski (15), Elia (11) - Pitroipa (21), M. Berg (16)
Gladbach: Bailly (30) - Levels (22), Brouwers (4), Dante (31), Jaures (20) - Bradley (26), T. Marx (14) - Reus (11), Arango (18) - Colautti (9), Bobadilla (10)
 
 
1. FC KÖLN - HANNOVER 96
 
Köln: Mondragon (1) - Brecko (2), Geromel (21), Mohamad (3), Ehret (22) - Freis (7), Petit (8), Maniche (12), Podolski (10) - Ishiaku (9), Novakovic (11)
Hannover: Enke (1) - Cherundolo (6), Haggui (21), C. Schulz (19), Djakpa (15) - Balitsch (14) - Sofian Chahed (23), Rosenthal (26) - Bruggink (10) - Stajner (24), Ya Konan (11)
 
 
1. FC NÜRNBERG - WERDER BREMEN
 
Nürnberg: R. Schäfer (1) - Diekmeier (2), A. Wolf (5), Maroh (6), Pinola (25) - Nordtveit (4) - Kluge (24), Frantz (17) - Mintal (11) - Eigler (8), Bunjaku (10)
Werder: Wiese (1) - C. Fritz (8), Mertesacker (29), Naldo (4), Boenisch (2) - Frings (22) - Bargfrede (44), Hunt (14) - Özil (11) - Pizarro (24), Marin (10)
 
 
SAMSTAG, 31.10.09 18:30
 
 
FC SCHALKE 04 - BAYER LEVERKUSEN
 
Schalke: Neuer (1) - Höwedes (4), Zambrano (25), Bordon (5), Westermann (2) - Rafinha (18), Moritz (28), Schmitz (21) - Holtby (7) - Farfan (17), Kuranyi (22)
Leverkusen: R. Adler (1) - Schwaab (2), M. Friedrich (5), Hyypiä (4), Castro (27) - Vidal (23), Reinartz (3) - Barnetta (7), Kroos (39) - Kießling (11), Derdiyok (19)
 
 
SONNTAG, 01.11.09 15:30
 
 
SC FREIBURG - 1899 HOFFENHEIM
 
Freiburg: Pouplin (1) - D.-R. Cha (6), Krmas (2), Bastians (3), Butscher (5) - Banovic (20), J. Schuster (23) - Abdessadki (10), Jäger (11) - Bechmann (13), Idrissou (8)
Hoffenheim: Hildebrand (28) - Ibertsberger (26), Simunic (14), Compper (5), Eichner (8) - Zuculini (36), Luiz Gustavo (21), Salihovic (23) - Carlos Eduardo (10), Ibisevic (19), Maicosuel (7)
 
 
SONNTAG, 01.11.09 17:30
 
 
EINTRACHT FRANKFURT - VFL BOCHUM
 
Eintracht: Nikolov (1) - P. Ochs (2), Franz (4), Russ (23), Spycher (16) - Chris (29), Bajramovic (8) - Schwegler (27), A. Meier (14), Steinhöfer (13) - Fenin (17)
Bochum: Heerwagen (18) - Concha (2), Maltritz (4), Yahia (25), C. Fuchs (6) - Freier (7), Dabrowski (5), Ono (23), Azaouagh (22) - Sestak (9), Klimowicz (14)
 

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 30.10.09

TORHÜTERKARUSSEL

Deutschland, einig Torwartland. Aktuell machen die Torhüter in der Bundesliga mächtig von sich reden. Um grosse Namen wie Rene Adler, Manuel Neuer, Robert Enke, Frank Rost und Jaroslav Drobny ranken sich Wechselgerüchte. Ein Ueberblick:

Rene Adler: Der Nationalkeeper hat bei Bayer Leverkusen zwar noch einen gültigen Vertrag bis 2012, aber nach "Kicker"-Informationen hat Manchester United die Fühler nach Adler ausgestreckt. Angeblich besitzt Adler ausschliesslich für den Wechsel nach Manchester eine Ausstiegsklausel in seinem laufenden Vertrag. Sollte ManUnited der Nachfolger für den mittlerweile 39-jährigen Edwin van der Sar 20 Millionen Euro wert sein, dann könnte Adlers Abschied vom Rhein schon vor 2012 anstehen.
 
Manuel Neuer: Manchester hat aber noch einen anderen deutschen Jungstar auf der Liste, Manuel Neuer. Sir Alex Ferguson hat Neuer schon mehrmals beobachtet und soll begeistert von dem 23-Jährigen sein. Schlechte Nachrichten also für den FC Bayern, der ebenfalls schon im Sommer an Neuer interessiert war und nun angeblich in der Winterpause zum Zug kommen sollte. Ein Transfer Neuers an die Isar wurde aber mittlerweile sowohl von Neuer als auch vom FC Bayern dementiert.
 
Robert Enke: Nächste Frage: Was wird aus Robert Enke? Im Moment ist die einzige Sorge des Nationalkeepers, wieder völlig gesund zu werden und zu spielen. Und es sieht gut aus. "Ich bin voll im Plan und gehe davon aus, am Samstag in Köln im Tor zu stehen", zitiert der "Kicker" Enke. Erst wenn er wieder auf dem Platz steht, sollen andere Themen wie die Nationalmannschaft und ein möglicher Wechsel im Sommer auf die Tagesordnung kommen.
 
Mit Bundestrainer Joachim Läw oder Torwarttrainer Andreas Köpke soll es schon in den nächsten Tagen ein Gespräch über die Chancen auf eine WM-Teilnahme geben. Um einen möglichen Abschied aus Hannover geht es dann in der Winterpause. "Dann werde ich gucken und in Ruhe entscheiden", sagte Enke. "Vielleicht nicht vor März. Es gibt keine Not, keinen Druck." Es sei denn, ein potenzieller neuer Verein braucht eine schnellere Entscheidung. Ein möglicher Kandidat: der Hamburger SV.
 
Frank Rost: Womit wir schon beim Thema wären. In Hamburg steht nach wie vor der 36-jährige Frank Rost im Tor. Mit seinen Leistungen sind eigentlich alle zufrieden, trotzdem kommt er langsam in das Alter, in dem über sein Karriereende spekuliert wird. "Ich werde nach dieser Saison mit Sicherheit noch Fussball spielen", stellte Rost klar. "Und dass ich am liebsten in Hamburg meine Karriere beenden möchte, hat Bestand."
 
HSV-Trainer Bruno Labbadia äussert sich zu einer Vertragsverlängerung mit Rost noch nicht konkret: "Wir werden uns zusammensetzen, und entweder wir machen es oder nicht. Ich spreche viel mit Frank und bin froh, dass er da ist. Er ist jemand, den man gern in seinem Team hat."
 
Jaroslav Drobny: Sollte sich der HSV gegen einen neuen Vertrag für Rost entscheiden und der Preis für Enke eventuell zu hoch sein, dann stünde Jaroslav Drobny von Hertha BSC bereit. Der Tscheche ist sowohl bei den Hamburgern als auch beim VfB Stuttgart ein Kandidat, sollte dort der 39-jährige Jens Lehmann nicht weitermachen.
 
Wir wollen Jaro halten, Jaro ist grundsätzlich positiv eingestellt. Aber wir wissen auch, dass der HSV und Stuttgart im Sommer auf der Torwartposition womöglich was machen", sagte Hertha-Geschäftsführer Michael Preetz dem "Kicker".
 
 
INTERVIEW
 
Hans-Peter Lehnhoff ist seit 2000 Teammanger bei Bayer Leverkusen. Bei bundesliga.de stellt er sich den Fragen über den bisherigen Saisonverlauf der "Werkself".
bundesliga.de: Bayer ist zu Gast auf Schalke. Nach zuletzt zwei Remis, steht Bayer unter Zugzwang?

Hans-Peter Lehnhoff: Leverkusen hat bisher sehr gute Leistungen gebracht. Aber natürlich ist es ein wenig enttäuschend, wenn man zuhause 1:1 spielt. Aber in der Woche davor in Hamburg war es aus taktischer Sicht eine Meisterleistung. Für die Zuschauer war es vielleicht nicht so interessant, aber das sind halt Spiele, die nun mal zum Fußball dazugehören. Ansonsten sind wir aber sehr zufrieden mit der bisherigen Saison.

bundesliga.de: Was zeichnet die Mannschaft in dieser Saison aus?

Lehnhoff: Ich glaube, dass die Mannschaft in dieser Saison in der Strukturierung von Abwehr, Mittelfeld und Angriff genau das hat, was ihr in der Vergangenheit gefehlt hat. Wir haben mit René Adler eine Persönlichkeit als Torwart. Wir haben mit dem Sami Hyypiä in der Abwehr eine riesige Verstärkung bekommen - nicht nur als Fußballer, sondern auch als Mensch. Er ist im Verein sehr, sehr hoch anerkannt, besonders bei den jungen Spielern. Er geht unheimlich klasse mit den jungen Spielern um. Es ist schon eine wahre Pracht zu sehen, wie er sich auch noch nach dem Training mit ihnen auseinandersetzt. Da sieht man einfach, dass er ein großer Spieler ist. Nicht nur auf dem Platz.

bundesliga.de: Und in der Offensive?

Lehnhoff: Da sticht die Achse mit Simon Rolfes, Tranquillo Barnetta, Stefan Kießling und Erin Derdiyok hervor. Als Teammanager macht es richtig Spaß, diesen Jungs zuzuschauen. Wie die Fußball zelebrieren, das ist für mich ausschlaggebend, dass wir im Moment schwer auszurechnen sind.

bundesliga.de: Was kann Bayer in dieser Saison alles erreichen?

Lehnhoff: Aufgrund der Tatsache, dass wir vergangenes Jahr abgestürzt sind in der Rückrunde, ist man in Hinsicht auf Prognosen schon vorsichtig bei Bayer. Aber das Ziel ist, auf jeden Fall international zu spielen. Wenn mehr dabei herausspringt, ist das natürlich ein Plus für uns. Ich glaube für die Mannschaft ist es wichtig, sich da oben festzusetzen, damit sie in der Luft, die sie da oben schnuppert versteht, dass es auch Spaß macht, immer da oben zu sein.

bundesliga.de: Hätten Sie damit gerechnet, dass Felix Magath Schalke so schnell nach vorne bringt?

Lehnhoff: Ganz ehrlich, nein. Man sieht deutlich die Handschrift des Trainers. Vom Potenzial her gehörte Schalke immer zu den besten Mannschaften, aber sie sind einfach disziplinierter als in den vergangenen Jahren. Er hat es geschafft, dass sie alle für die Mannschaft und für den Verein arbeiten und kämpfen. Und das ist es doch, was Schalke immer ausgemacht hat: das "Malochen".

bundesliga.de: Warum hat Schalke das "Malochen" vernachlässigt?

Lehnhoff: Man wollte natürlich in einer Rubrik mit den Bayern mithalten und das ist auf lange Distanz sehr schwer. Die Bayern sind eben nicht nur der stärkste Verein in Deutschland, sondern auch einer der finanzstärksten. Von daher haben die Bayern einfach den längeren Atem. Schalke war ja auch ein paar Jahre ganz oben, aber hat nie den großen Wurf geschafft. Genau wie wir. Dann weiß man, dass man erst mal kleine Brötchen backen muss, damit man nachher ein großes Brot verkaufen kann.

bundesliga.de: Fünf Punkte trennen den Tabellen-Ersten und den Achten. Wird es im Rennen um den Titel und die internationalen Plätze bis Saisonende so viele Mannschaften geben, die da ein Wörtchen mitreden können?

Lehnhoff: Durch die Drei-Punkte-Regelung bleibt es ja immer spannend. Man denkt manchmal, man hätte sich ein bisschen abgesetzt. Dann spielt man zwei Mal Unentschieden und die anderen gewinnen zwei Mal und alles rückt wieder näher zusammen. Von daher ist es wichtig, überhaupt seine Punkte einzufahren. Die Mannschaften, die jetzt da oben zusammen sind, das sind meiner Meinung nach auch die, die sich in der nächsten Zeit auch bearbeiten werden.
 
 
VORSCHAU FREITAGSSPIEL
 
Die einen lechzen nach Wiedergutmachung für die Pokal-Pleite, die anderen gieren nach dem ersten Sieg seit drei Monaten: Im Freitagsspiel der Bundesliga am 11. Spieltag zwischen Borussia Dortmund und Tabellenschlusslicht Hertha BSC ist für reichlich Brisanz gesorgt.
 
Hertha-Trainer Friedhelm Funkel will mit einer Politik der ruhigen Hand den Weg aus der Krise. "Man muss den Spielern immer wieder Mut zusprechen, sie dürfen nicht verzagen", sagt Funkel, der im Training oft das Gespräch mit seinen Profis sucht. Vor allem die glücklosen Stürmer, die zusammengenommen erst ein Bundesligator schossen, bekommen derzeit verbale Streicheleinheiten von ihrem Coach: "Auch ich hatte in meiner Karriere Phasen, in denen ich nicht getroffen habe. Sie kommen da wieder raus."

Auch in Artur Wichniarek, der von Arminia Bielefeld in die Hauptstadt zurückgekehrt ist und bisher glücklos blieb, setzen die Verantwortlichen weiterhin Vertrauen. "Wir werden einen Teufel tun und ihn jetzt fallen lassen", sagt Manager Michael Preetz, der jedoch auch den 32 Jahre alten Polen in die Pflicht nimmt: "Auf dem Platz muss er sich selbst helfen."

Nur wenn die Stürmer ihre Ladehemmungen ablegen, kann Hertha nach dem 1:0 zum Saisonauftakt gegen Hannover 96 den zweiten Liga-Sieg einfahren. Das verdiente 0:0 gegen Meister VfL Wolfsburg am vergangenen Sonntag - das Ende einer acht Spiele andauernden Niederlagenserie - zeigte, dass zumindest die Abwehr der Berliner konkurrenzfähig ist.

Der gastgebende BVB musste unter der Woche ein bitteres 2:3 beim VfL Osnabrück verarbeiten. "Das war Komplettversagen. Wenn man das amateurhaft nennen würde, wäre das eine Beleidigung für alle Amateure", wetterte Sportdirektor Michael Zorc und fordert eine Reaktion: "Die Mannschaft steht jetzt in der Schuld."

Auch Coach Jürgen Klopp, der für das Achtelfinal-Aus "keine Erklärung" und "keine Entschuldigung" hatte, stellte unmissverständlich klar: "Es wäre eine Frechheit, wenn wir nach dieser nicht wiedergutzumachenden Niederlage gegen Hertha ohne Mut agieren würden."

Außerhalb jeder Diskussion steht Welttorjäger Lucas Barrios, der fünf der vergangenen sechs Dortmunder Pflichtspieltreffer erzielte. Fehlen wird außer den Langzeitverletzten Hajnal und Kehl noch Damien Le Tallec, der sich im Pokal eine Schulterluxation zuzog.

Die Hertha muss auf die verletzten Florian Kringe (Mittelfußbruch), Timo Ochs (Muskelfaserriss) und den technisch versierten Brasilianer Cicero (Außenbanddehnung im rechten Sprunggelenk) verzichten. Mittelfeld-Allrounder Max Nicu befindet sich nach seiner Sprunggelenksverletzung noch im Aufbautraining und reist nicht mit ins Ruhrgebiet.

Noch fraglich ist der Einsatz des vielseitigen serbischen Mittelfeldspielers Gojko Kacar (Bluterguss im Oberschenkel). Stammtorwart Jaroslav Drobny hat seinen leichten Bandscheibenvorfall vollständig auskuriert und kann damit auch gegen den BVB im Hertha-Kasten stehen.

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Bundesliga Power Rankings

Was ist ein Power Ranking?

Diese Formstand-Tabelle wird im US Sportjournalismus einmal wöchentlich (bei mir am Donnerstag) von einem Kolumnenschreiber für die vier grossen Ligen (MLB, NFL, NHL, NBA) erstellt. Das ganze ist eine subjektive Rangliste, in welcher der Kolumnist beurteilt, welches Team am besten, welches am zweibesten usw. in Form ist. Zusätzlich wird jede Klassierung mit einem kurzen Kommentar versehen. Wie immer freue ich mich über Feedback.

(In der 1. Klammer: Platzierung Vorwoche, in der 2. Klammer: Klassierung in der BuLi / Punkte / Torverhältnis)

1. (1.) SV Werder Bremen (3. / 21 / 20:7)
In der Liga Bochum überrannt, im Pokal Lautern überrannt. Weiterhin die zweitbeste Abwehr der Liga, neu auch zweitbester Angriff. Der Werder Express macht am Samstag in Nürnberg halt, wird da aber kaum gestoppt werden, auf dem Weg an die Tabellenspitze....

2. (3.) Hamburger SV (2. / 22 / 23:11)
Der HSV hat in Schalke gegen ein echtes Winner Team mit einem Mann weniger gepunktet. Der Angriff bleibt Top, die Abwehr schwächelt ein wenig, zu Hause gegen Gladbach werden aber weitere 3 Punkte eingefahren. Diese braucht man auch, will man den Nordrivalen aus Bremen hinter sich halten...

3. (4.) FC Schalke (4. / 20 / 16:9)
Trotz zweimaligem Rückstand hat man dem Tabellenzweiten ein Remis abgetrotzt. Zwar war man lange Zeit in Ueberzahl, der Kampf, die Moral und die Leidenschaft haben mich aber überzeugt. Der Spaziergang im Pokal gibt weiteren Auftrieb. Der nächste Charaktertest folgt aber am Samstag, dann kommt der Leader nach Schalke...

4. (2.) Bayer 04 Leverkusen (1. / 22 / 19:6)
Leverkusen ist weiterhin Leader und hat die beste Abwehr der Liga. Auch ist man nicht schlechter geworden im Vergleich zu den ersten drei des Rankings. Trotzdem hat man, im Vergleich zum HSV und Schalke im Direktduell und im Vergleich zu Bremen nicht so überzeugen können, respektive nicht so einen starken Gegner gehabt. Die Werkself kann mich aber im Knaller der Runde auf Schalke Lügen strafen und einen weiten Sprung nach oben machen....

5. (8.) Bayern München (5. / 18 / 17:9)
Innerhalb einer Woche zweimal den gleichen Gegner geschlagen. In der Liga war man überlegen, gewann aber knapp. Im Pokal liess man beim Gegner gar nicht erst Hoffnung aufkommen und gewann souverän mit 4:0. Ohne Ribery und Robben traue ich den Bayern weiterhin nicht, die letzte Woche war aber besser wie bei Dortmund, Wolfsburg und Frankfurt, deshalb der Sprung in diesem Ranking. Das der nächste Gegner VfB Stuttgart heisst, ist sicherlich auch kein Nachteil...

6. (10.) 1899 Hoffenheim (6. / 17 / 18:9)
Zwei klare und überzeugende Siege in einer Woche. Die Lust auf Fussball war spürbar. In dieser Verfassung können die Gallier jeden in der Liga schlagen. Der kecke Aufsteiger Freiburg wird es ihnen aber nicht so leicht machen, wie die vergangenen Gegner. Ob die Hoffenheimer gegen einen aufsässigen und unbequemen Gegner Auswärts punkten, wird zur Charakterprobe dieser Woche...

7. (9.) 1. FSV Mainz (8. / 17 / 15:14)
Fände jedes Spiel zu Hause statt, die Mainzer wären mein uneingeschränkter Titelfavorit. Diese Woche folgt wieder ein Auswärtsspiel und gegen den Meister und punktgleichen Tabellennachbarn Wolfsburg gilt es Platz 8 zu bestätigen. Gelingt dies, klassiert man sich vor dem Meister in der BuLi Tabelle und bleibt auch in den Power Rakings vor diesem...

8. (5.) Borussia Dortmund (10. / 13 / 10:14)
Hätte ich die Power Rankings am Dienstag gemacht, der BVB stünde weiter auf Platz 5. Die "jungen wilden" dieser Saison konnten in Leverkusen überzeugen und Barrios traf im dritten Ligaspiel in Folge. Die Abwehr stand gut und überzeugte mich. Vier Tage später kassiert man in Osnabrück drei Gegentreffer und scheidet im Pokal aus. Wie soll man dieses Team bloss einschätzen? Das Heimspiel gegen den letzten aus Berlin wird hoffentlich etwas Aufschluss geben...

9. (6.) VfL Wolfsburg (7. / 17 / 18:16)
Gegen einen Gegner musste die Niederlagenserie der Hertha gestoppt werden. Die Wolfsburger hätten auf diese "Ehre" aber verzichten können. Vieles stimmte beim Meister aber nicht und das Trio infernale steckt in einem Tief. Dadurch, dass weder der HSV, Leverkusen noch Schalke gewinnen konnte, bleibt man aber weiterhin dran und kann den Ausrutscher gegen Mainz am Wochenende bereits wieder korrigieren....

10. (7.) Eintracht Frankfurt (9. / 13 / 11:13)
In München konnte man einigermassen mithalten. Zu Hause gabs gegen die Bayern im Pokal dann eine Klatsche. Die Eintracht ist immernoch einstellig klassiert und kann dies, von der Qualität her auch bleiben. Ausser von Dortmund sollte im Moment keine Gefahr von hinten kommen. Ein Heimsieg gegen Bochum ist aber Pflicht, trotz Heimschwäche und neuem Trainer beim Gegner...

11. (14.) Hannover 96 (11. / 12 / 13:12)
Der Sieg gegen Stuttgart war sehr glücklich, das Tor aus einer Abseitsposition entstanden. Trotzdem konnte man als einzige Mannschaft aus der zweiten Tabellenhälfte einen dreier einfahren und auch das Torverhältnis ist positiv, nicht zuletzt, da man über zwei starke Torhüter verfügt. Gegen Köln kann man sich aber nicht nur auf das Glück und Fromlowitz verlassen, es muss auch nach vorne etwas gehen...

12. (12.) 1. FC Köln (13. / 9 / 6:10)
Das Derby gegen Gladbach war eine Strafe für das Auge des Zuschauers. Immerhin stand die Null, allerdings auf beiden Seiten des Resultats. Der Sturm ist ein laues Lüftchen und man hat weniger Tore geschossen wie die Hertha. Genau dieser ist gegen Hannover aber besonders gefordert, verfügt Hannover doch über, wie erwähnt, zwei starke Torhüter und die beste Abwehr in der zweiten Tabellenhälfte...

13. (11.) SC Freiburg (12. / 10 / 14:22)
Die Freiburger gingen zwar in Mainz unter, sie wissen aber immerhin, wo das Tor steht. Die Breisgauer verfügen über den Besten Angriff in der zweiten Tabellenhälfte. Dieser, plus eine gesunde Portion Aggressivität ist gegen Hoffenheim von Nöten. Spielt man aufsässig, können die Kraichgauer im ersten Derby in der BuLi zur Verzweiflung gebracht werden und mit gezielten Kontern liegen Punkte drin...

14. (15.) VfL Bochum (17. / 8 / 10:21)
Das Spiel gegen Bremen glich teilweise einem Offenbarungseid. Man steht auf einem Abstiegsplatz und hat das zweitschlechteste Torverhältnis der Liga. Der VfL ist hier aber so hoch klassiert, da die abgeschlossene Trainersuche Auftrieb geben wird. Mit Heiko Herrlich übernimmt ein ehemalgier Stürmer, welcher Sestak und Klimowicz wieder Selbstvertrauen einflössen wird...

15. (13.) 1. FC Nürnberg (16. / 8 / 7:15)
Der Kantersieg gegen die Hertha war ein Strohfeuer, gegen Hoffenheim ging man unter und es wurde erneut kein Tor geschossen. Gegen Bremen wird man Anschaungsuntericht bekommen und diesen im übernächsten Spiel dann eventuell umsetzten können...

16. (18.) Hertha BSC Berlin (18. / 4 / 7:23)
WOW! Ein Punkt gegen den Meister. Ich hätte nicht damit gerechnet. Der Einsatz stimmte, Leidenschaft war da. Es besteht wieder ein Funke(l)n Hoffnung! In der BuLi wird man auch nach diesem Spielttag letzter sein, in den Power Rankings wurden aber zwei Plätze gut gemacht. Wenn das mal kein Anfang ist! Gut möglich, dass der Höhenflug in Dortmund aber bereits wieder gestoppt wird.

17. (16.) Borussia M'gladbach (15. / 8 / 10:18)
In der BuLi (noch) nicht auf einem Abstiegsplatz. Wenn man aber, vor diesem Phantastischen Publikum, nicht mehr zustande bringt, hat man in dieser Liga eigentlich nichts verloren. Ein Ausflug zum HSV verbessert die Lage auch nicht...

18. (17.) VfB Stuttgart (14. / 8 / 10:15)
Spielerisch gehört der VfB sicherlich nicht hierhin. Was man auf dem Platz zeigt, ist so schlecht nicht. Wenn man das Tor aber nicht trifft, ist man schnell aus dieser Liga verschwunden. Im Pokal nur den Pfosten getroffen, in Hannover wegen eines Abseitstores verloren. Andy Brehme hat es vor ein paar Jahren auf den Punkt gebracht: "Hast Du Scheisse am Fuss, hast Du Scheisse am Fuss"... In dieser, für Markus Babbel, schon fast aussichtslosen Situation kommen die Bayern eigentlich gerade richtig, man ist klarer Aussenseiter, aber trotzdem bis in die Haarspitzen motiviert. Derby haben ihre eigenen Regeln und eventuell gelingt den Schwaben ja der Befreiungsschlag...

 

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 28.10.09

SCHLINGE ZIEHT SICH ZU
 
Es wird enger und enger für Markus Babbel. Nach der fünften Pleite in Serie und nur gerade zwei Siegen in den letzten 13 Pflichtspielen spricht eigentlich nichts mehr für ihn. Die Aussagen von Horst Heldt sprechen nicht unbedingt für Babbel:
 
Herr Heldt, wie viel Pech war im Spiel?

Wir hatten sehr gute Chancen und haben sie nicht reingemacht. Ich weiß nicht, was das mit Pech zu tun hat.

Man könnte es auch Unvermögen nennen.

Es ist nicht zu glauben. Wir kassieren hinten bei der ersten Chance der Fürther gleich einen Gegentreffer, und vorne schaffen wir es nicht, aus zwei Metern ein Tor zu schießen. Unfassbar.

Wie viel Schuld trifft Markus Babbel an der Niederlage?

Ich weiß auch, dass der Trainer die Bälle nicht selbst reinmachen kann.

Ihre Mannschaft wirkt regelrecht blockiert.

Heute wäre eine gute Möglichkeit gewesen, diese Blockade zu lösen.

Wie geht es weiter beim VfB?

Wir hatten schon vor dem Spiel keine einfache Situation. Im Pokal wollten wir deshalb unbedingt weiterkommen, das haben wir nicht geschafft. Dadurch ist unsere Situation nicht einfacher geworden.

Sitzt Markus Babbel am Samstag gegen den FC Bayern noch auf der VfB-Bank?

Im Moment denke ich nur an diese Niederlage - und das wird auch noch ein bisschen dauern. Wir müssen die Niederlage verarbeiten und verkraften, dann sehen wir weiter.

Benötigt der VfB einen neuen Trainer?

Es ist nun mal so, dass im Fußball Ergebnisse zählen. Doch wir werden jetzt keine Entscheidung treffen, sondern uns in Ruhe zusammensetzen und darüber nachdenken, wie es weitergeht. Aber nicht mehr heute.

Bei der Entlassung von Armin Veh fiel die Entscheidung tief in der Nacht. Könnte das nun wieder passieren?

Mal schauen. Klar ist, dass wir als Verein jetzt das Richtige machen müssen.

Wann fällt eine Entscheidung?

Das werden wir sehen.
 
 
EINE HOFFNUNGSTRÄGER WILL NICHT

Stürmer Andrej Voronin wird entgegen einiger Spekulationen wohl nicht in der Winterpause zu Hertha BSC Berlin zurückkehren. Voronins Berater Andrej Golowasch erklärte, der ukrainische Nationalspieler wolle trotz seiner derzeitigen Reservistenrolle beim FC Liverpool bleiben. "Andrej ist nicht daran interessiert, zur Hertha zu wechseln. Wir haben das nicht einmal in Erwägung gezogen", sagte Golowasch. "Voronin hat nicht die Absicht, Liverpool zu verlassen. Er möchte spielen und beweisen, dass er dem Team helfen kann."
 
 
EIN PANTHER MACHT DIE BUNDESLIGA UNSICHER

Es gab zwar Streit um den Titel "Welttorjäger", aber die Vorschusslorbeeren in Bezug auf Lucas Barrios waren nicht zu verachten: Stolze 37 Treffern in 38 Spielen im Kalenderjahr 2008 für seinen Club CSD Colo-Colo sprachen für sich - und den Wechsel zu Borussia Dortmund.

Zugegeben, die chilenische Meisterschaft ist nicht die Bundesliga. Und zugegeben, Barrios' Aufgabe, den abgewanderten Alex Frei als Goalgetter bei der Borussia zu ersetzen, war von Beginn an keine leichte. Aber alle Fans der "Schwarz-Gelben" und ihre hohen Erwartungen störte das herzlich wenig.

Und so kam es, wie es fast kommen musste. Der 24-Jährige hatte nach seinem Wechsel aus Südamerika fast logischerweise mit Startschwierigkeiten zu kämpfen, auch wenn ihm gleich im ersten Pflichtspiel ein Treffer gelang (im DFB-Pokal gegen die SpVgg Weiden).

So richtig platzte der Knoten dann erst im für ihn "goldenen Oktober". In den vergangenen drei Ligaspielen netzte der Angreifer nämlich drei Mal in Serie ein und war entscheidend daran beteiligt, dass der BVB sieben Punkte einheimste.

Mit seinem sehenswerten Kopfballtor zuletzt in Leverkusen hat der "Panther", wie Barrios in Südamerika getauft wurde, weiter Punkte gesammelt - bei Fans und Mitspielern. Die Dortmunder Kollegen sind schon länger von seinen Qualitäten überzeugt. Und er selbst ist trotz holprigen Starts cool geblieben. "Er hat immer gesagt: Ich werde kommen", berichtet Nuri Sahin. "Von mir aus kann er so weitermachen. Wir sind alle froh, dass er vorne so gut spielt", sagt Patrick Owomoyela.

Die nächste Chance, sein Können unter Beweis zu stellen, hat Barrios im DFB-Pokal-Achtelfinale am Dienstagabend beim VfL Osnabrück.

Und an diesen Wettbewerb hat der Argentinier bislang beste Erinnerungen. Dem Treffer beim Debüt folgte in Runde 2 nämlich sogar ein "Doppelpack". Einen Rechtsschuss und einen Kopfball steuerte der 1,89 Meter große Angreifer zum 3:0-Sieg beim Karlsruher SC bei. Drei Tore in zwei Partien sind eine "fette Beute" und sprechen eindeutig für den "Panther".

Das Angebot der Borussia war übrigens nicht das erste aus der Bundesliga. Dieter Hoeneß reiste im Vorjahr mehrmals nach Chile - ein Wechsel nach Berlin scheiterte aber. Auch bei Lazio und dem AS Rom war Barrios im Gespräch, doch auch hier kam kein Transfer zu Stande.

Tipps, wie man in der Bundesliga nicht nur kurzzeitig auffällt, sondern sich langfristig durchsetzt, könnte er sich von einem anderen einstigen Colo-Colo-Spieler geben lassen: Arturo Vidal wechselte 2007 von Santiago de Chile nach Leverkusen und zählt dort mittlerweile zu den Leistungsträgern.

Am mangelnden Einsatz wird Barrios' Etablierung in Deutschland nicht scheitern, das bestätigt auch Sahin: "Wie er sich vor dem gegnerischen Tor die Bälle erkämpft, das ist Extraklasse." Genau diese Leidenschaft lieben sie im Ruhrpott.

Auch Trainer Jürgen Klopp ist begeistert von Barrios' kämpferischen Vorstellungen auf dem Rasen: "In Chile hatte er mit der Defensivarbeit nichts am Hut, war nur für die Tore zuständig. Es ist schon toll, wie schnell er sich an die Bundesliga gewöhnt hat."
 
 
TITAN VS GENERAL
An der Säbener Straße herrscht wieder Idylle. Die Bäume, die das Trainingsgelände säumen, sind herbstlich verfärbt. Ab und an blitzt die Sonne hindurch. Und der FC Bayern erfreut sich an Jubelbildern. Zur Vorbereitung auf das Pokal-Achtelfinale in Frankfurt zeigte Trainer Louis van Gaal seinen Profis am Montag bei der Mannschaftsbesprechung noch einmal die Szenen nach dem 2:1-Bundesligasieg gegen die Eintracht.

"Da haben sich alle Spieler zusammen gefreut, das war doch fantastisch. Ich habe ihnen gesagt, dass wir noch sehr viele dieser Freudenmomente haben wollen", sagte der Niederländer beim Pressetalk am Dienstag.

Er sieht sein Team auf Erfolgskurs. "Wir haben in den vergangenen sieben Bundesliga-Spielen 16 Punkte geholt - das ist ein bisschen mehr als mein Durchschnitt und nicht so schlecht. Wenn wir in den nächsten sieben Spielen wieder 16 Punkte holen, haben wir insgesamt 34 und ich bin zufrieden. Dann werden wir Meister", prognostiziert er.

Alles harmonisch also? Nicht ganz. Plötzlich wirkt van Gaals Gemüt wie von dunklen Wolken umgeben. Auslöser dafür: Oliver Kahn. Denn der Ex-Keeper sieht mangelnde Hackordnung in der Mannschaft als Hauptursache für die Probleme in dieser Saison.

"Ich vermisse in den letzten beiden Jahren bei den Bayern eine Hierarchie", sagte Kahn in "Blickpunkt Sport". Es könne aber nicht sein, dass alle Spieler gleich seien: "Eine Mannschaft muss klar strukturiert sein und die Hierarchie vom Trainer vorgegeben werden."

Außerdem übte der 40-Jährige Kritik an der fortwährenden Suche nach einer Stammformation. "Das permanente Ausprobieren ist äußerst problematisch", sagte er. Ottmar Hitzfeld habe auf eine klare Hierarchie gesetzt, was laut Kahn sehr von Vorteil für ihn und seine Teamkollegen war. "Die Spieler wissen, wir sind die Chefs, wir spielen auch, wenn es mal nicht so läuft."

Van Gaal wies die Kritik jedoch energisch zurück. "Wenn ein Spieler verletzt ist, muss ich etwas ändern", sagte er. Dass seinem Team eine Hierarchie fehle, "denke ich nicht", ergänzte der 58-Jährige und fügte an: "Vielleicht muss er mal eine Mannschaft übernehmen. Jeder hat eine Meinung, auch Menschen, die noch nie in der Verantwortung standen. Die Hierarchie kommt aus dem Spiel, nicht von früheren Leistungen. Diese zählen für mich nicht."

Aktuell träumt van Gaal ohnehin lieber schon vom Pokalfinale. "Ich habe gehört, dass es wunderschön in Berlin ist. Wir dürfen also nicht verlieren. Es ist ein Titel, und der könnte am Saisonende noch sehr wichtig sein", stellte der Coach klar.

Möglich erscheint dabei, dass Mario Gomez eine Chance von Beginn an bekommen wird. "Er hat den Punkt erreicht, an dem er wieder streiten will. Er war sehr enttäuscht, und das ist auch logisch. Jeder Spieler hat seinen Trauermoment, aber ich denke, dass Mario wieder zurückkommt", ließ van Gaal durchblicken.

Ausgeschlossen ist allerdings, dass Gomez an der Seite von Luca Toni stürmt: "Das ist keine Option von Anfang an, weil ich das Spiel mit langen Bällen nicht so liebe. Das ist nicht mein Stil, und auch nicht der von Bayern München."

Martin Demichelis wird in Frankfurt zunächst wieder auf der Bank sitzen. In der Abwehr setzt van Gaal weiter auf das Duo van Buyten und Holger Badstuber. "Wir müssen gewinnen - und er ist nicht hundertprozentig fit", weiß der "Tulpen-General".

Mit Blick auf die Champions League am kommenden Dienstag gegen Girondins Bordeaux, für die van Buyten gesperrt ist, will er dem Argentinier aber noch Spielpraxis geben.
"Ich will das machen, für ihn und die Mannschaft. Aber er hat nur einmal 90 Minuten gespielt, er braucht mehr."

Ähnliches gilt übrigens für Arjen Robben, der in Frankfurt wohl ebenfalls nur wieder Joker sein wird.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Bundesliga Kolumne " Unser täglich Bier" - 27.10.09

GESTÄNDNIS
Nach dem Torfestival gegen den HSV bestätigen die Schalke-Bosse erstmals den gewaltigen Schuldenberg, bleiben aber cool. 
 
Riesenstimmung herrschte auf Schalke nach dem turbulenten Spitzenspiel gegen den Hamburger SV. Dabei hatten die Gelsenkirchener trotz einer halben Stunde in Überzahl gerade noch glücklich einen Punkt geholt. Doch dank des Last-Minute-Ausgleichs von Kevin Kuranyi fühlte sich das 3:3 für Spieler und Fans wie ein Sieg an.
 
Nur der Mann, der für den enormen Aufschwung der Königsblauen verantwortlich ist, bremste mal wieder die Euphorie. "Es war ein großes Spiel, aber ich war ein bisschen enttäuscht über das Ergebnis. Drei Punkte und ein weniger aufregendes Spiel wären mir deutlich lieber gewesen", meinte Felix Magath.
Trotz Platz vier mit nur zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen lautete sein ernüchterndes Fazit: "Eine Spitzenmannschaft sind wir noch nicht. Wir sind ein Team mit Perspektiven, das mal ein Spitzenteam werden kann." Ob der Trainer dazu die nötige Zeit haben wird, erscheint aber angesichts beinahe täglicher neuer Hiobsbotschaften als äußerst fraglich.

Die "Welt am Sonntag" hatte pünktlich zum Spiel von der Horrorsumme von 250 Millionen Euro Verbindlichkeiten statt der bislang bekannten rund 137 Millionen berichtet, wodurch die Lizenz ebenso stark gefährdet sei wie der Bestand des aktuellen Teams.

Doch so defensiv Magath das sportliche Hoch beurteilte, so offensiv verteidigte er die Schalker Finanzpolitik und dementierte vehement eine kurz bevor stehende Pleite. "Ich bin optimistisch, dass sich unsere finanzielle Situation schneller verbessern wird als viele glauben und wir in den nächsten Wochen positive Nachrichten in dieser Richtung vermelden können. Die Fans, Mitglieder und Freunde müssen sich keine Sorgen machen", sagte der 56-Jährige.

Auch diese Zahl, die da gebracht wird, war schon lange bekannt und ist somit Schnee von gestern. Unsere Zahlen sind allen öffentlich zugänglich und wurden auch von dem damaligen und dem jetzigen Präsidenten bestätigt. Es ist nichts Neues." Mit anderen Worten: Schalke hat tatsächlich Verbindlichkeiten in der genannten Höhe, die der "kicker" sogar auf 260 Millionen Euro beziffert.

Trotzdem sprach der zuständige Finanzvorstand Peter Peters in der "WAZ" von "medialer Panikmache". Die Zahlen seien schließlich lange bekannt: "200 Millionen Euro hat die Arena gekostet, 20 Millionen Euro haben wir ins Vereingelände investiert und 80 Millionen Euro in die Mannschaft. Das sind zusammen 300 Millionen Euro. Da der Verein so viel Geld nicht hatte, hat er es sich langfristig geliehen", so Peters.

Davon habe man aber einen Teil schon zurückgezahlt und auch die im Vorjahr von seinem Amtsvorgänger Josef Schnusenberg bestätigte Summe von 250 Millionen Euro weiter reduzieren können.

Daher sagt Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies im Brustton der Überzeugung: "Wir haben alles unter Kontrolle." Wie lange dies allerdings noch so sein wird, ist höchst fraglich. 


TRAINERKARUSSEL 1

Der VfL Bochum scheint auf der Suche nach einem neuen Trainer fündig geworden zu sein. Laut "kicker" soll Heiko Herrlich Mitte der Woche vorgestellt werden und im Spiel gegen Frankfurt erstmals auf der Bochumer Bank sitzen. Aus anderen Quellen wird dagegen der Ex-Mainzer Jörn Andersen als Top-Kandidat auf die Nachfolge von Interimstrainer Frank Heinemann genannt.

Der 37-jährige Herrlich betreut derzeit die deutsche U19-Nationalmannschaft, mit der er in der EM-Qualifikation die 2. Runde erreicht hat.


TRAINERKARUSSEL 2

Wie gestern hier angekündigt, wird Markus Babbel wohl keine weitere VfB Niederlage überstehen. Längst werden mögliche Nachfolger gehandelt, allen voran der Ex-Bochumer Marcel Koller. "Ich will die Spekulationen nicht schüren", sagt der Schweizer.

Natürlich hofft jeder inständig, dass dem VfB im DFB-Pokalspiel bei der SpVgg Greuther Fürth die Wende gelingt und dass Markus Babbel Teamchef der Roten bleiben kann. Doch was, wenn nicht? Muss dann Markus Babbel gehen? Die Wahrscheinlichkeit ist groß, sehr groß. 

Wer den Umgang von Horst Heldt mit derart brenzligen Situationen kennt, der weiß: Der Manager hat den Notfallplan längst fertig in der Schublade liegen. Und wenn nicht alles täuscht, heißt der neue Mann dann Marcel Koller (49), der am 20. September beim VfL Bochum entlassen wurde. Der Schweizer ist Heldt schon seit längerem als Konzepttrainer aufgefallen, der eine eigene Philosophie von Fußball hat und sie auch umsetzt - selbst gegen alle finanziellen und sportlichen Zwänge in Bochum. Beim VfL jedenfalls rühmen sie Kollers taktische Flexibilität, mit der es ihm gelungen ist, den Verein drei Jahre lang in der Bundesliga zu halten.

"Der VfB hat bisher bei mir nicht angefragt", versicherte der Schweizer  "und ich finde es grundsätzlich gut, dass Horst Heldt in dieser Situation sich hinter Markus Babbel stellt." Das ändert nichts an Kollers Bereitschaft: "Ich will in Deutschland bleiben und warte auf Angebote." Womöglich muss er gar nicht mehr lange warten.

Anderst wie der Grossteil der Fussballgemeinschaft sieht die Situtation der Kaiser: Der Bayern-Präsident stärkt Babbel vor dem DFB-Pokalspiel bei der SpVgg Greuther Fürth den Rücken: "Ich glaube, dass ihm die Zukunft gehört."

Im Spiel gegen den Zweitligisten geht es für den VfB um den Einzug ins Viertelfinale - und für Markus Babbel um die Weiterbeschäftigung: Das Pokal-Aus würde wohl unweigerlich zur Entlassung des Teamchefs führen. „Wir müssen in Fürth gewinnen. Da kann es überhaupt keine Diskussionen geben“, sagte Manager Horst Heldt.
Die Hängepartie um Babbels Zukunft lässt kaum einen Begleiter der Roten kalt. Und selbst in München sorgt man sich um Babbels nähere Zukunft. Franz Beckenbauer, der Präsident des FC Bayern, stärkt dem Teamchef vor dem Spiel in Fürth und dem Duell gegen den deutschen Rekordmeister am Samstag in der Mercedes-Benz-Arena demonstrativ den Rücken. "Ich glaube, dass die Zukunft Markus Babbel gehört. Er ist ein anständiger, ein klar denkender Stratege, ein guter Trainer", sagte Beckenbauer, "ich hoffe nur, dass der VfB sich nicht treiben und von der Öffentlichkeit beeinflussen lässt, sondern sagt: Das ziehen wir jetzt durch. Das wäre der richtige Weg."

Den Roten wäre nichts lieber. Und sie unternehmen wieder mal alles, um die Mannschaft auf Kurs zu bringen. Mit vielen Gesprächen, allen voran mit Alexander Hleb, dem Manager Horst Heldt noch einmal eindringlich deutlich machte, was er von ihm erwartet. Entscheidend ist aber die Reaktion auf dem Platz. "Nur dort können wir die Wende herbeiführen. Da ist jeder gefordert", sagte Heldt.

Montag, 26. Oktober 2009

Gedanken zum Spieltag

DICHTE AN DER SPITZE
Die Tabelle ist zu einer Zweiklassengesellschaft verkommen. Die ersten acht Mannschaften sind durch fünf Punkte getrennt. Leverkusen und Hamburg sind weiterhin ungeschlagen, haben aber zweimal in Folge nicht gewonnen und der Vorsprung schmilzt. Die ersten Verfolger haben einen riesigen Lauf (Bremen), die anderen (Schalke) erkämpften sich mit Leidenschaft, Emotionen und einer riesigen Moral ein 3:3 gegen den HSV. Die Bayern gewinnen glanzlos, Mainz ist DIE Heimmannschaft und Hoffenheim hat wieder Lust auf Fussball. Einzig der Meister enttäuschte in Berlin, ist aber trotzdem in der Spitzengruppe drin.
 
Die zweite Klasse wird von unglücklich kämpfenden Frankfurtern und gross aufspielenden Dortmundern angeführt. Der Rest spielt gegen den Abstieg...
 
 
HOME SWEET HOME
Bist du heimstark, bleibst du in der Liga. Bist du aber die heimstärkste Mannschaft der Liga, bist du als Aufsteiger in der Spitzengruppe. Die Spassfussballer aus Mainz grüssen von Platz acht, fünf Punkte hinter dem Leader. Dies darf in einer Zweiklassengesellschaft noch als Spitzengruppe tituliert werden. Können die Mainzer diese Spielweise auch auf fremde Plätze übertragen, wird auch Ende Saison ein einstelliger Platz herausschauen....
 
 
ZEITPUNKT UND TIEFPUNKT
Schlechtester Start seit 35 Jahren,  wieder eine sehr bittere Niederlage. Zwar hat der VfB Willen und Leidenschaft gezeigt, im entscheidenden Moment aber das Tor nicht gemacht. Hannover hatte nur eine Torchance, diese wurde aber genutzt. Zur verfahrenen Situation passt, dass das Tor aus einer Abseitsposition fiel. Trainer Babbel hatte nach Schlusspfiff Tränen in den Augen und meinte: "Meine Jungs tun mir wahnsinnig leid, weil sie heute wieder einen sehr grossen Aufwand betrieben haben, um das Spiel zumindest unentschieden zu gestalten oder zu gewinnen."
Dies ist schön und gut, irgendwann müssen aber wieder Punkte und Erfolgserlebnisse her. Die nächste Gelegenheit bietet sich im Pokal bei Greuther Fürth. Gibt es da eine weitere Niederlage, wird Sportchef Horst Heldt kaum mehr um eine Entlassung seines Trainers herumkommen...
 
FUNKEL(N) HOFFNUNG
Mit einer kämpferisch einwandreien Leistung hat die Hertha einen unerwarteten Punkt gegen den Meister aus Wolfsburg erreicht. Der erste Punkt unter Friedhelm Funkel lässt Hoffnung aufkeimen und die Niederlagenserie konnte bei acht gestoppt werden. Zudem ist man daran, die ehemalgien Berliner Woronin und Dejagah in der Winterpause zurückzuholen. Die Lichter werden in Berlin definitiv noch nicht gelöscht...
 
 
VOLKSFEST
Eine kämpferische Heimmannschaft, ein Spiel, das mit vielen Toren gespickt war und eine unglaubliche Stimmung haben das Spitzenspiel in ein wahres Volksfest verwandelt. Nach einem Fest folgt aber überlicherweise der Kater und dieser kommt auf Schalke in Form der Finanzprobleme daher. Angeblich sind weitere 100 Millionen Verbindlichkeiten aufgetaucht, welche in eine Tochtergesellschaft ausgegliedert wurden...
 
 
TRAUMTOR UND TUCHFÜHLUNG
Die Gallier hatten den Zaubertrank intus und überfuhren die Nürnberger mit 3:0. Höhepunkt des Spiels war sicherlich das Traumtor von Christian Eichner. Mit einer Granate hatte der Student das Tor des Spieltages erzielt. Dank diesem Sieg ist Hoffenheim wieder bis auf fünf Punkte an die Führenden in der Tabelle herangerückt. Trainer Rangnick fordert nun einen Zweipunkteschnitt. Mit diesem könnte man nächstes Jahr sicherlich europäisch spielen...
 
 
RECHTFERTIGUNG
Dortmund hat Platz 5 in den Power Rankings mit einer starken Leistung beim Leader gerechtfertigt. Der BVB ist im Aufwind und auf gutem Wege, in der Tabelle wieder einstellig klassiert zu sein...
 
 
TORNADO
Zwar hat Tim Wiese wieder einmal hinter sich greifen müssen, die Bremer Offensive fegte aber wie ein Tornado durch Bochum. Der zweitletzte der Tabelle wusste phasenweise nicht, wie ihm geschah und die Bremer sind endgültig ein Meisterkandidat und nur noch einen Punkt von der Tabellenführung entfernt...
 
 
TOP
Fromlowitz, Hoogland, Oezil, Ivanschitz, Ze Roberto, Eichner, Berg, Kuranyi
 
 
 
ZITAT DES SPIELTAGES
Franz Beckenbauer: "Jetzt muss man mit dem Primitiven zufrieden sein. Jetzt kann man keine Glanzpunkte verlangen. Die kann man wieder setzen, wenn Ribery da ist und Robben wieder fit ist."
 

Sonntag, 25. Oktober 2009

Spielberichte 10. Spieltag - Sonntagsspiele

VfL Bochum - Werder Bremen 1:4 (1:2)

Der SV Werder Bremen setzte seine Erfolgsserie auch in Bochum fort und verpasste dem VfL die zweite Niederlage in Folge. Dabei legten die Hausherren furios los und hätten nach wenigen Minuten bereits deutlicher als nur 1:0 führen können. Die Norddeutschen aber steigerten sich, übernahmen das Kommando und drehten das Spiel, ehe Joker Borowski gegen auf den Ausgleich drängende Bochumer zur Vorentscheidung traf.

Bochums Interimstrainer Frank Heinemann nahm im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Dortmund vier Änderungen an seiner Startelf vor. Heerwagen erhielt nach auskuriertem Kieferbruch wieder den Vorzug vor Luthe im Tor, Concha, Ono (nach Gelb-Rot-Sperre) und Sestak ersetzten Pfertzel, Grote und den Gelb-gesperrten Epallé.

Bremens Coach Thomas Schaaf verzichtete dagegen nach dem 2:2 in der Europa League bei Austria Wien einmal mehr auf personelle Wechselspiele. Frings kam dadurch zu seinem 350. Einsatz in der Bundesliga.

Bochum begann furios und schockte Werder schon in der ersten Minute. Ono schickte Sestak mit einem glänzenden Pass auf die Reise, und der Slowake behielt nach 38 Sekunden frei vor Wiese die Nerven. Damit war der Weg des Bremer Keepers zum Rekord von Oliver Reck beendet. Wiese hätte 23 Minuten durchhalten müssen, um mit 642 gegentorlosen Minuten eine neue vereinsinterne Bestmarke aufzustellen.

Bochum versuchte, stürmisch nachzulegen, und stürzte Werder in der Anfangsphase von einer Verlegenheit in die nächste. Azaouagh kam links im Strafraum an Mertesacker vorbei und schlenzte die Kugel flach aufs rechte Eck. Wiese wäre chancenlos gewesen, doch der Pfosten rettete die Gäste vor dem 2:0 (3.). Weitere vier Minuten stand den Norddeutschen das Aluminum erneut zur Seite. Fuchs' Eckball wäre beinahe direkt im Tor gelandet, das mit viel Effet versehene Spielgerät krachte aber an den Querbalken (7.).

Statt 3:0 stand es aber plötzlich 1:1. standard-Spezialist Özil zirkelte einen Eckstoß auf Pizarros Kopf, der den Ball Richtung tor beförderte. Hunt spritze dazwischen und drückte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie. Defensiv hatte Bremen aber weiter alle Hände voll zu tun. Vor allem, weil Ono einen Sahnetag erwischt hatte und mit seinen präzisen Pässen permanent für Gefahr sorgte.

Je länger die Partie aber dauerte, desto besser bekam der SVW das Duell in den Griff und übernahm langsam aber sicher das Kommando. Naldo scheiterte erst per Freistoß (28.), wenig später freistehend per Kopf nach einer Ecke (30.), ehe es wieder klingelte. Die bestens aufgelegten Hunt und Özil kombinierten sich durch die Bochumer Defensive, ehe der Ex-Gladbacher für Hunt durchsteckte. Der 23-Jährige ließ VfL Heerwagen aussteigen und legte dann clever zu Marin zurück, statt aus spitzem Winkel aufs Tor zu schießen. Maltritz kratzte den ersten Versuch von Marin noch von der Linie, der Nachschuss aber saß - das 1:2 (32.) war Marins erster Treffer im Bremer Trikot.

Bochum suchte in der Folge die Antwort, kam offensiv aber nicht mehr in aussichtsreiche Schussposition. Anders Pizarro, der glänzend von Hunt freigespielt worden war, dann aber mit einem Flachschuss am abtauchenden Heerwagen scheiterte (41.).

Bochum enttäuschte auch nach Wiederbeginn keinesfalls, dennoch nahm die Überlegenheit der Norddeutschen zu. Angetrieben vom agilen Özil lieferte die Werder-Offensive eine starke Vorstellung ab. Frings (48.), Hunt (48.), Hunt (53.) und Naldo (56.) vergaben die besten Gäste-Gelgenheiten zum 1:3.

Es war ein tolles Spiel, das sich die Kontrahenten lieferten. Bochum versuchte, die spielerischen Vorteile der Bremer durch großen Einsatz wettzumachen und wehrte sich - permanent angetrieben vom Publikum - leidenschaftlich. Und die Hausherren kamen zu Chancen. Nach Azaouaghs Kopfballvorlage waren Klimowicz und Yahia durch. Statt die Kugel seinem Kollegen zu überlassen, drosch aber der zuvor im Abseits postierte Klimowicz das Leder ins Tor - Referee Sippel verweigerte dem vermeintlichen Ausgleich zu Recht die Anerkennung (61.). Fünf Minuten später packte Azaouagh einen sehenswerten Schlenzer aus, doch Wiese fischte das Spielgerät aus dem Eck (66.).

Bochum riskierte immer mehr, hielt den Druck hoch und belagerte pausenlos den Werder-Strafraum. Beim Versuch, den Ausgleich mit der Brechstange zu erzwingen, liefen der VfL natürlich Gefahr ausgekontert zu werden. So kam es auch: Frings schaltete bei einem Freistoß in der eigenen Hälfte am schnellsten, führte ganz schnell aus - allerdings ruhte der Ball nicht - und schickte den eingewechselten Borowski auf die Reise. Der Rückkehrer blieb alleine vor Heerwagen cool und verwandelte den schnellen Gegenstoß zum 1:3 (76.).

Bochum bewies nach der Vorentscheidung Moral und wollte sich nicht mit der Heimpleite abfinden, konnte aber nicht mehr zulegen. Werder ließ die ungestümen Angriffe der Hausherren clever an sich abprallen und verteidigte den Vorsprung souverän. In der Nachspielzeit erhöhte Özil per Außenrist gar noch auf 1:4 und fügte dem VfL so eine Niederlage bei, die die Hausherren in dieser Höhe nicht verdient hatten.

Bochum ist im DFB-Pokal bereits raus und tritt in der Meisterschaft am Sonntag in Frankfurt an. Bremen empfängt am Mittwoch im Achtelfinale des Pokalwettbewerbs Zweitligist Kaiserslautern, ehe es am Samstag im Ligaspiel in Nürnberg weitergeht.


FC Schalke 04 - Hamburger SV 3:3 (0:2)

In einer intensiven und packenden Partie erlebten Schalke und Hamburg ein Wechselbad der Gefühle und trennten sich am Ende mit einem gerechten Remis. Die spielerisch überlegene Labbadia-Elf ging mit einem beruhigenden Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine. Die Magath-Elf bewies Moral, kehrte zurück und hatte in Überzahl den Sieg vor Augen - wie auch der HSV, der dezimiert nochmals zuschlug, in einem dramatischen Finale aber erneut den Ausgleich kassierte.

Schalke-Coach Felix Magath stellte sein Team nach dem 2:1-Sieg in Stuttgart auf zwei Positionen um und brachte Zambrano und Altintop für Höwedes und Rakitic.

Beim HSV setzte Trainer Bruno Labbadia nach dem 1:0-Auswärtserfolg in der Europa League bei Celtic Glasgow an Stelle von Jansen auf Trochowski.

Ohne große Vorreden begannen beide Mannschaften offensiv. Berg auf der einen (4.) sowie Kuranyi auf der anderen Seite (7.) hatten gleich Großchancen zur Führung.

Es entwickelte sich eine temporeiche und intensive Partie, technisch mit Vorteilen für die Gäste. Die nächste Möglichkeit aber hatte die Magath-Elf, die nach abgewehrter Ecke blitzschnell umschaltete: Farfan scheiterte jedoch aus halbrechter Strafraumposition an Rosts Fußabwehr (14.).

Hamburg hatte mehr Ballbesitz, suchte aber die Lücke im Deckungsverbund der zweikampfstarken Schalker in der Folge vergebens - spätestens Mitte der gegnerischen Hälfte war der Ball weg. Nachdem aber auch die Konter die "Königsblauen" meist schon im Ansatz stecken blieben, beharkten sich die Kontrahenten längere Zeit im Mittelfeld.

Vorübergehend war das Tempo raus aus der Partie. Elia zog dieses wieder an, und wie: Der Niederländer düpierte Zambrano und machte sich nach blitzschnellem Antritt auf den Weg in den Strafraum. Fast von der Grundlinie legte der Flügelflitzer klug zurück, Berg rauschte heran und vollendete per Linksschuss aus acht Metern flach ins rechte Eck (26.).

Die "Königsblauen hatten fast postwendend die Möglichkeit zurückzuschlagen: Doch Kuranyi übersah den besser postierten Farfan in der Mitte und scheiterte mit seinem Schrägschuss aus 13 Metern an Rost (28.).

Bis zur Pause kontrollierten die Labbadia-Schützlinge die Begegnung. Die Magath-Elf mühte sich redlich, doch es fehlte am Esprit, um die sichere Abwehr der Gäste in die Bredouille zu bringen. Einzig ein 22-Metern-Freistoß von Westermann rief den ganz sicheren Rost auf den Plan. Von anderem Kaliber war da die Möglichkeit von Trochowski, dessen Schrägschuss Neuer famos parierte (43.).

Sekunden vor dem Pausenpfiff sah der Schalker Keeper allerdings schlecht aus: Trochowski trat in halblinker Position aus fast 30 Metern zum Freistoß an. Neuer rechnete wohl mit einer Flanke, doch der Nationalspieler schoss direkt ins rechte Eck und überraschte damit den Schlussmann - 0:2!

Mit Rakitic für Mineiro stellte Schalke zu Beginn von Durchgang zwei die Zeichen auf noch mehr Offensive. Doch Hamburg war sofort wieder hellwach und stand nach Pitroipas Sololauf dicht vor dem dritten Tor (47.).

Stattdessen war S04 nur wenig später wieder im Spiel: Rafinha hatte rechts ganz viel Platz und Zeit zur genauen Flanke. Kuranyi setzte sich am linken Fünfereck gegen Demel durch, sein Kopfball prallte vom rechten Innenpfosten ins Netz (50.).

Euphorisiert vom 1:2 drückten die "Königsblauen" aufs Tempo. Der HSV bekam Probleme, Mathijsen und Elia sahen binnen zwei Minuten Gelb. Und die Schwierigkeiten der Gäste sollten sich noch verschärfen: Zé Roberto spielte zurück und überraschte damit Rozehnal, der das Laufduell gegen Kuranyi verlor, den Angreifer kurz vor dem Strafraum fouelte und wegen Notbremse raus musste (61.). Brodon trat zum fälligen Freistoß aus zentraler Position aus 18 Metern an. Rost parierte den fulminanten Schuss des Brasilianers weltklasse, war aber beim Kopfball des nachsetzenden Schmitz machtlos (62.).

Labbadia reagierte, brachte Boateng für Pitroipa (63.). Klar, dass die Hanseaten nun tiefer standen und mehr Zweikämpfe bestritten. Kapitän Jarolim, bereits Gelb-verwarnt, stand dicht vor der Ampelkarte und wurde von Labbadia vom Feld beordert - Tavares kam (71.).

S04 drängte, doch mehr als Weitschüsse der Youngster Schmitz (70.) und Moritz (72.) resultierten aus den Bemühungen zunächst nicht. Magath wollte gewinnen - mit Kenia für Schmitz wurde es noch offensiver (77.).

Der Schuss aber ging zunächst nach hinten los. Der HSV, der vorher kaum noch zu Entlastung kam, schockte die Gastgeber: Nach einem Traumsolo an vier Gegnern vorbei passte Zé Roberto genau in den Lauf von Berg, der die Nerven behielt und aus elf Metern an Neuer vorbei einnetzte (80.).

Schalke blies zur Schlussoffensive. Kuranyi scheiterte per Kopf (87.), war aber drei Minuten später zur Stelle: Farfan wechselte links raus zu Westermann. Der Verteidiger flankte ans rechte Fünfereck, wo Kuranyi vor Mathijsen am Ball war und aus kurzer Distanz einnickte.

Asamoah hatte in der Nachspielzeit gar die Siegchance, platzierte aber genau auf Rost (90.+3).

Schalke gastiert am Mittwoch im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Zweitligist 1860 München, am Samstag kommen in der Meisterschaft die Leverkusener nach Gelsenkirchen. Der HSV schaut im DFB-Pokal nach dem Aus gegen Osnabrück nur noch zu. Das nächste Pfichtspiel ist die Heimaufgabe gegen Gladbach in der Liga am Samstag.