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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Samstag, 21. November 2009

Spielberichte 13. Spieltag - Samstagsspiele

VFL WOLFSBURG - 1. FC NÜRNBERG 2:3 (0:0)

Beide Teams kämpften von Beginn an mit offenem Visier und hatten eine Vielzahl von Möglichkeiten. Erst in der zweiten Spielhälfte wurde aber der Bann gebrochen und die Kontrahenten kamen zu Erfolgserlebnissen. Als Wolfsburg in der Nachspielzeit alles nach vorne warf, wurden die Veh-Schützlinge trocken ausgekontert.

Nach dem 2:1-Erfolg bei 1899 Hoffenheim sah Wolfsburgs Trainer Armin Veh wenig Grund seine Startelf zu verändern. Lediglich Kahlenberg ersetzte im Mittelfeld den von Reisestrapazen geplagten Hasebe. Der Japaner weilte bei seiner Nationalmannschaft. Michael Oenning, der Trainer des 1. FC Nürnberg vertraute trotz der 1:0-Auswärtsniederlage beim 1. FSV Mainz 05 auf die identische Startelf.

Der VfL Wolfsburg begann schwungvoll und schnürte die Nürnberger sofort am eigenen Strafraum ein, konnte sich aber nicht entscheidend durchsetzen.

Dabei fühlten sich die Veh-Schützlinge aber zu sicher, so dass der 1. FC Nürnberg trotz des Drucks der "Wölfe" schnell ins Spiel finden konnte und mit schnellen Angriffen dagegen halten konnte.

Sofort stellten sich Chancen für die Franken ein. Eigler (4./7.) und Bunjaku (9.) scheiterten allerdings mit guten Gelegenheiten an Benaglio oder an sich selbst.

Wolfsburg wirkte in der Folgezeit pomadig und unbeweglich, während die Nürnberger Offensive flink die Löcher im Defensivverbund der Niedersachsen fand. Bunjaku scheiterte in der 15. Minute mit einem Kopfball nach Pinola-Freistoß aber genauso wie Eigler in der 16. und 19. Minute mit guten Gelegenheiten zum Führungstreffer.

Erst in der 24. Minute konnten die Wolfsburger ins Spiel zurückfinden und den Nürnberger Angriffselan eindämmen. Zunächst konnte Madlung eine Misimovic-Vorlage nicht nutzen, dann verzog eine Minute später Dzeko aus halblinker Position.

Das Spiel entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch, wobei die besseren Torchancen nach 20 Minuten auf Wolfsburger Seite lagen. Doch Club-Torhüter Schäfer war in der 29. Minute auf dem Posten, als Misimovic einen Freistoß gefährlich auf die linke untere Ecke zirkelte.

Eine Minute später wäre aber auch Schäfer machtlos gewesen. Misimovic setzte halblinks Gentner in Szene, der den Ball mit viel Gefühl auf Dzeko servierte. Der Bosnier drosch den Ball aber aus kurzer Distanz über die Latte (30.).

Die Nürnberger ließen sich nicht entmutigen und schlugen zurück. In der 37. Minute scheiterte Gygax mit einem Direktschuss an Benaglio. Aber auch die Wolfsburger hatten vor der Pause noch eine Möglichkeit. Ricardo Costa scheiterte mit einem Kopfball jedoch an Schäfer (43.), so dass trotz vieler Möglichkeiten torlos die Seiten gewechselt wurden.

Zum Wiederanpfiff brachte Club-Trainer Michael Oenning Choupo-Moting für den unglücklichen Eigler. Der junge Club-Stürmer hatte auch sofort eine Möglichkeit, doch sein Direktschuss in der 47. Minute verfehlte sein Ziel knapp.

Der Club blieb am Drücker und das Spiel wogte hin und her. Zunächst vergab Kluge aus spitzem Winkel (53.), dann konnte Dzeko einen Kopfball nicht im Tor von Schäfer unterbringen (56.).

Die Torflaute hatte im Gegenzug aber ein Ende. Kluge hob einen traumhaften Steilpass in den Lauf von Bunjaku. Der Schweizer schüttelte noch Ricardo Costa ab und schaute sich Torwart Benaglio in Höhe des Elfmeterpunktes aus. Mit einem überlegten Schuss in die linke untere Ecke ließ er dem Wolfsburger Torwart keine Chance (56.).

Wolfsburg war aber nicht lange geschockt, sondern schlug sofort zurück. In der 59. Minute spielte Grafite den Ball kurz auf Dzeko. Die Gäste spekulierten auf Abseits, doch Schiedsrichter Markus Schmidt ließ weiterspielen, so dass der Bosnier frei vor Schäfer auftauchte. Dzeko bewies ein gutes Auge und legte quer auf den gerade eingewechselten Dejagah, der unbedrängt ins leere Tor schob.

Wolfsburg wirkte danach sicherer und besser, konnte sich gegen die Club-Abwehr aber zunächst nicht durchsetzen. In der 61. Minute scheiterte Grafite am glänzend reagierenden Schäfer im Club-Tor.

Mitten in die Drangperiode des VfL konnte der 1. FC Nürnberg aber erneut in Führung gehen. Die Franken führten eine Ecke kurz aus. Schließlich flankte Gygax vor das Wolfsburger Tor, wo Madlung und Benaglio sich offenbar im Weg standen. Bunjaku nutzte die Gunst der Stunde, sprintete dazwischen und köpfte ein (64.).

Danach erhöhten die Wolfsburger noch einmal den Druck und das Spiel wurde ruppiger. Erstes Opfer war Doppeltorschütze Bunjaku, den Josue mit einer wüsten Grätsche aus dem Spiel trat.

Zur hektischen Schlußphase der Partie passte auch die nächste Schlüsselszene: Dejagah und Judt befanden sich im Laufduell auf der linken Seite und verhakten sich ineinander. Der Wolfsburger kam zu Fall und Schiedsrichter Markus Schmidt entschied auf Elfmeter. Diese Chance ließ sich Grafite nicht entgehen. Obwohl Torwart Schäfer noch mit den Fingerspitzen am Ball war, schlug das Sportgerät rechts unten im Netz ein (79.).

Der Ausgleich machte bei den Veh-Schützlingen noch einmal Kräfte frei und die Gäste fanden sich mit dem Rücken zur Wand. Die vereinte Offensiv-Kraft der Niedersachsen mit Grafite, Dzeko und Martins scheiterte aber immer wieder an der Club-Abwehr und einem glänzend aufgelegten Schäfer im Kasten.

In den Schlussminuten riskierten Wolf un Schäfer auf Seiten der Nürnberger in der hitzigen Athmosphäre mit dummen Fouls sogar noch einen Platzverweis, während sich die "Wölfe" die Zähne an der Defensive ausbissen.

Eine Chance sollte es für das Heimteam aber noch geben. Sekunden vor Schluß trat Misimovic eine Ecke von der rechten Seite, so dass alle Wolfsburger aufrücken konnten. Die Club-Abwehr fing den Ball aber ab und die Gäste schwärmten förmlich Richtung Tor des verduzten Benaglio aus. Der Keeper sah sich plötzlich vier Nürnberger Angreifern gegenüber. Schließlich legte Gygax quer für Kluge auf, der dem bedauernswerten Torwart unmittelbar vor dem Schlußpfiff keine Chance ließ.

Wolfsburg gastiert am Samstag bei Werder Bremen. Zuvor kann am Mittwoch bei ZSKA Moskau vorzeitig der Einzug ins Achtelfinale der Champions League perfekt gemacht werden. Der Club empfängt am kommenden Samstag den SC Freiburg zum Aufsteigerduell.


VFB STUTTGART - HERTHA BSC BERLIN 1:1 (0:0)

Im Abstiegsduell kam Stuttgart gegen Hertha nicht über ein Remis hinaus. Trotz Einbahnstraßenfußball Richtung Berliner Tor schaffte es der VfB vor der Pause nicht, seine Chancen in die Führung umzumünzen. Dies gelang dem Schlusslicht bei seiner ersten Gelegenheit durch den eingewechselten Ramos kurz nach Wiederanpfiff, ehe Kuzmanovic in der Schlussphase zunächst einen Punkt rettete und dann noch die Ampelkarte sah.

Stuttgarts Coach Markus Babbel tauschte im Vergleich zum torlosen Remis im Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach dreimal Personal aus: Für Celozzi, Elson und Pogrebnyak liefen Träsch, Marica und Cacau auf.

Bei der Hertha gab es nach der 0:1-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln zwei neue Gesichter: Cicero und Bigalke (Liga-Debüt) rückten für Stein (Muskelfaserriss) und Raffael (Gelbsperre) in die Startelf.

Wie in allen Bundesliga-Stadien stand vor dem Anpfiff zunächst eine Schweigeminute für den verstorbenen Robert Enke auf dem Programm.

Erwartungsgemäß stand Hertha von Beginn an sehr tief und erwartete die Angriffe der Schwaben mit allen Akteuren in der eigenen Hälfte. Fast wäre dem VfB der aus seiner Sicht erhoffte frühe Treffer gelungen, doch Marica stand nach dem von Drobny abgewehrten Hitzlsperger-Schuss bei seinem Abstauber im Abseits (5.).

Stuttgart drückte immens, Träsch und auf der anderen Seite Boka schoben von hinten immer wieder an, die Berliner konnten sich kaum befreien - Drobny parierte gegen Cacau (11.).

Die Kombinationen der sehr variabel agierenden Babbel-Elf liefen wie am Schnürchen. Vor allem im Mittelfeld zeigte der VfB große Präsenz, Herthas Hintermannschaft geriet mehr als einmal ins Schwimmen. Und hatte auch in der nächsten Szene Glück, als Hlebs Schrägschuss nach Bokas Solo nur um Zentimeter vorbeiflog (18.).

Die Befreiungsversuche der Gäste endeten zunächst schon an der Mittellinie, der Einbahnstraßenfußball Richtung Gästetor setzte sich weiter fort. Nach einer Ecke kam Drobny nicht richtig ran, Hitzlsperger schoss aus der Drehung vom Elfmeterpunkt einen Meter drüber (25.), Rudy in derselben Minute aus 22 Metern ebenfalls.

Nach einer knappen halben Stunde ebbte der Elan Stuttgarts etwas ab. Die "Alte Dame" konnte erstmals in dieser Partie etwas durchschnaufen und das Spiel vom eigenen Strafraum weg verlagern, auch weil die Passgenauigkeit der Gastgeber etwas nachließ. Bis zum Wechsel tat sich so nichts mehr.

Mit Ramos für Domovchiyski begannen die Berliner den zweiten Abschnitt. Und damit sollte Funkel ein glückliches Händchen bewiesen haben, denn der Kolumbianer beendete die seit 441 Minuten anhaltende Torflaute der Gäste: Nicu steckte vor dem Strafraum klasse durch auf den Angreifer, der frei vor Lehmann den Keeper mit einem Übersteiger austanzte und das Leder aus sechs Metern locker einschob 1. Ligator des langen Schlacks (49.).

Stuttgart hatte schon vor der Pause den Faden verloren und fand ihn so schnell nicht wieder. Aus dem Spiel heraus misslangen die vor der Pause so sicheren Kombinationen, einzig eine Standardsituation brachte Gefahr, doch Delpierre konnte Drobnys Patzer per Kopf nicht nutzen (53.). Auf der anderen Seite versprühte erneut Ramos Gefahr (56.).

Längst begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, und die Schwaben mussten auf der Hut sein vor den nun gefährlichen Angriffen der Gäste. Dennoch hielten die Offensivbemühungen der Babbel-Schützlinge unvermindert an - Cacau zwang Drobny zu einer Glanztat (63.).

Mit Elson und Schieber für Hitzlsperger und Marica brachte der VfB frische Kräfte. Doch es gelang den Hausherren einfach nicht mehr, gegen die solide stehende und aufopferungsvoll verteidigende "Alte Dame" Dominanz aufzubauen.

Die Gäste vergaben bei einem Konter das 0:2, als Ramos frei vor Lehmann quer legte statt zu schießen und die VfB-Abwehr den Ball schließlich glücklich klären konnte (81.). Die Strafe folgte auf dem Fuße: Träschs Schuss blieb in der Mitte hängen, Schieber stocherte den Ball irgendwie zu Kuzmanovic, der aus zehn Metern ins linke untere Eck einnetzte - ebenfalls das 1. Ligator des Serben (82.).

Es war die letzte Aktion des Serben, der von Referee Gagelmann nach einem harmlosen Foul an Kacar die Ampelkarte sah - eine harte Entscheidung (85.).

Mit Wut im Bauch hätte Stuttgart fast noch die Entscheidung erzielt, doch Schieber verzog nach einem Konter über Träsch per Volleyschuss (87.) und rutschte in vielversprechender Position Sekunden vor Schluss aus.

Stuttgart reist am Dienstag nach Schottland, um gegen die Glasgow Rangers eine Chance aufs Erreichen des Champions-League-Achtelfinals zu wahren. Am darauffolgenden Sonntag steht gegen Bayer Leverkusen ein weiteres schweres Auswärtsspiel an. Berlin hat am Samstag die Eintracht aus Frankfurt zu Gast.


FC SCHALKE 04 - HANNOVER 96 2:0 (0:0)

m ersten Bundesligaspiel nach den tragischen Geschehnissen um Robert Enke zeigte Hannover eine engagierte Leistung. Die Niedersachsen verpassten jedoch die Führung trotz der besseren Chancen in der ersten Hälfte. Schalke erzeugte im zweiten Abschnitt mehr Druck und erzielte nach einer Standardsituation die Führung. Dass die Königsblauen die Partie erst in der Nachspielzeit entschieden, lag an Schlussmann Florian Fromlowitz.

Bei Schalke gab es nach dem 1:1 beim FC Bayern München zwei Änderungen: Für Höwedes und Sanchez (beide Bank) liefen Pliatsikas und Holtby von Beginn an auf. Bei Hannover stand nach dem Tod von Robert Enke Torhüter Florian Fromlowitz im Mittelpunkt. Er wurde von beiden Fangruppen mit Applaus begrüßt. Im Vergleich zum 2:2 im Heimspiel gegen den Hamburger SV musste Trainer Andreas Bergmann auf den angeschlagenen Cherundolo verzichten, dafür rutschte der wiedergenesene Bruggink ins Team.

In diesem alles andere als gewöhnlichen Bundesligaspiel galt es für beide Teams, den Fokus wieder auf den Sport zu lenken. Und das gelang den Akteuren. Die erste Gelegenheit einer unterhaltsamen ersten Hälfte hatten die Königsblauen - Fromlowitz durfte sich schon in der 8. Minute nach einem Distanzschuss von Moritz auszeichnen. Die Niedersachsen versteckten sich aber keineswegs und hatten nur eine Zeigerumdrehung später ihrerseits die erste Gelegenheit. Auch Neuer war jedoch auf dem Posten bei dem sehenswerten Schlenzer von Ya Konan.

Und chancenreich ging's weiter in der Veltins-Arena. Aus spitzem Winkel und gehöriger Distanz versuchte es Schmitz mit viel Selbstvertrauen (17.), verfehlte das Tordreieck aber um ein gutes Stück. Zweimal stand Kuranyi in kurzer Folge nur einen winzigen Tick im Abseits.

In der Defensive und beim Spielaufbau zeigten die Königsblauen Schwächen. Ein leichtfertiger Ballverlust im Mittelfeld brachte Stajner ins Spiel, Matip grätschte nach dem Haken des Tschechen ins Leere, traf ihn aber dabei am Fuß. Der ins Straucheln geratene Stajner ließ sich nicht fallen und spielte fairerweise weiter. Seinen Versuch klärte schließlich Bordon im letzten Moment (37.). Auf der anderen Seite konnte Pinto den enteilten Farfan gerade noch entscheidend stören. Die letzte Gelegenheit vor der Pause gehörte aber den 96ern - Ya Konan scheiterte mit einem strammen 19-Meter-Schuss an Neuer, zuvor hatte Westermann gepatzt.

Felix Magath reagierte in der Pause, brachte Verteidiger Höwedes für Pliatsikas, dafür rutschte Westermann vor ins Mittelfeld. Die Umstellung zeigte Wirkung. Den Königsblauen gelang es nun, sich ein Übergewicht zu erspielen, eine Großchance von Kuranyi war ein erster Beleg. Doch wieder stand Fromlowitz im Weg. Hannover machte sich nur noch vereinzelt in der Offensive bermerkbar. Neuer musste nach Brugginks abgefälschtem Versuch in der 62. Minute noch einmal eine gute Reaktion zeigen. Ansonsten war fast nur noch Königsblau zu sehen, das allerdings weitgehend ideenlos im Spielaufbau agierte. So fiel die Führung folgerichtig nach einer Standardsituation. Farfan verschuf sich nach einer Rafinha-Ecke den nötigen Freiraum und traf per Kopf in der 69. Minute. Diesmal war auch Fromlowitz chancenlos.

Bemüht, aber ohne Durchschlagskraft agierten in der Folge die Niedersachsen. Und Schalke konterte immer wieder blitzgefährlich. Kuranyi hatte kurz nach der Führung das 2:0 auf dem Fuß, verfehlte allein vor Fromlowitz den Kasten um Zentimeter (73.). Rakitic hingegen scheiterte am stark aufspielenden 96-Keeper (75.).

Hannover fand nicht mehr zurück ins Spiel, das ließ die gut gestaffelte Abwehr der Königsblauen auch nicht zu. Vielmehr wurde die Magath-Elf durch Konter gefährlich - und in der Nachspielzeit fiel auf diese Weise die Entscheidung. Der Sekunden zuvor eingewechselte Moravek staubte ab, nachdem Fromlowitz einen Schuss von Schmitz erneut klasse pariert hatte (90.+2).

Schalke gastiert am Samstag in Mönchengladbach. Hannover empfängt am Sonntag den FC Bayern.


1. FC KÖLN - TSG 1899 HOFFENHEIM 0:4 (0:2)

Gegen einen in allen Belangen überforderten 1. FC Köln hat 1899 Hoffenheim einen auch in der Höhe völlig verdienten Auswärtsdreier eingefahren. Die Gäste dominierten die Partie über 90 Minuten und stellten früh die Weichen auf Sieg, mussten sich aber vorwerfen lassen, den Sack nicht schon vor der Pause zugemacht zu haben.

Kölns Trainer Zvonimir Soldo nahm nach dem 1:0-Auswärtssieg in Berlin einen Wechsel vor. Petit, der zuletzt wegen einer Gelbsperre gefehlt hatte, kehrte ins Team zurück und übernahm den Platz von Pezzoni. Mit dabei waren somit auch Brecko und Novakovic, die nach erfolgreicher WM-Qualifikation mit der slowenischen Nationalelf gegen ihren Willen vorzeitig an den Rhein zurückkehren mussten.

Auf Hoffenheimer Seite veränderte Coach Ralf Rangnick seine Startformation im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg (1:2) auf zwei Positionen. Obasi und Ba ersetzten Vorsah und Ibisevic, die zunächst auf der Bank Platz nehmen mussten.

Der FC war geistig noch gar nicht auf dem Platz angekommen, da lagen die Domstädter schon zurück. Maicosuel passte Mitte der Kölner Hälfte zu Carlos Eduardo, der nicht angegriffen wurde, zwei Schritte ging und dann mit einem fulminanten Linksschuss flach ins rechte untere Eck traf - 0:1 (5.). Hoffenheim war spielerisch klar überlegen, schnürte die Hausherren zunächst aber nicht im eigenen Strafraum ein. Das 0:2 fiel dennoch nur sechs Minuten nach dem Führungstreffer. Eichner flankte von links nach innen, wo Brecko völlig richtig stand, allerdings derart unmotiviert zum Kopfball ging, dass Obasi mühelos einnicken konnte (11.).

Der FC, bis dahin schon nicht wirklich drin im Spiel, war nun völlig von der Rolle und befand sich fortan ausschließlich in der Defensive. 1899 kombinierte sehenswert und spielte mit den in allen Belangen überforderten Domstädtern Katz' und Maus. Selbst die Befreiungsschläge der Kölner fanden nur selten den Weg über die Mittellinie. Nach 14 Minuten hatte die Soldo-Elf Glück, dass Referee Felix Brych nicht auf den Punkt zeigte, als Mohamad im Strafraum hart gegen Obasi einstieg - Elfmeter wäre sicher keine falsche Entscheidung gewesen.

Die Begegnung war an Einseitigkeit kaum zu übertreffen. Köln schwamm, Hoffenheim spielte ausgezeichneten Fußball. Einziges Manko der Gäste war die Chancenverwertung. Carlos Eduardo hätte gleich zweimal erhöhen können (26., 27.), verzog aber beide Male knapp. Simunics Kopfball kratzte Ehret gerade noch von der Linie (32.). Zu diesem Zeitpunkt war Brecko schon nicht mehr mit von der Partie. Soldo hatte genug vom Slowenen gesehen und ihn durch Pezzoni ersetzt (29.). Während sich die rheinischen Anhänger dem niveaulosen Auftritt ihrer Elf anpassten und TSG-Mäzen Dietmar Hopp minutenlang mit geschmacklosen Schmährufen belegten, dominierten die Gäste das Duell bis zur Pause und ließen lediglich einen einzigen Konter der Kölner zu. Freis' Pass auf Novakovic kam aber nicht beim Slowenen an, weil Hildebrand aufmerksam mitgespielt hatte (38.).

Beide Trainer reagierten zur Pause. Sanou kam für Novakovic, Ibisevic ersetzte Obasi. Am Spiel änderte das rein gar nichts. Der zweite Abschnitt war keine Minute alt, als Mondragon die Kugel wieder aus dem Netz holen musste. Nach einem Carlos Eduardo-Pass von links an die Strafraumkante setzte sich Ba gegen Pezzoni durch und traf aus 15 Metern unhaltbar ins linke Eck - 0:3 (46.).

Hoffenheim hatte noch nicht genug und machte weiter Druck. Nach einer kurz ausgeführten Ecke von rechts landete Becks Hereingabe schließlich bei Luiz Gustavo, der das Spielgerät trocken an den linken Pfosten drosch. Erst nach einer guten Stunde bot Köln langsam etwas mehr Gegenwehr, ohne dabei allerdings selbst offensiv gefährlich zu werden. Die erste echte Torchance für die Hausherren bot sich Freis nach 70 Minuten, der 24-Jährige platzierte das Leder aus elf Metern aber genau auf Hildebrand.

Viel passierte in der Schlussphase nicht mehr in dem bis zum Ende ungleichen Duell. Die TSG, bei der Weis - er kam für Carlos Eduardo (79.) - nach überstandener Knieverletzung sein Comeback feierte, kontrollierte das Match weiter in der Offensive, suchte aber nicht mit letzter Konsequenz den vierten Treffer. Köln hatte sich längst mit der klaren Pleite abgefunden und fügte sich in die klare Niederlage, die Sekunden vor dem Abpfiff sogar noch höher wurde. Geromel hatte gegen Ibisevic klar gezogen, allerdings wohl außerhalb des Strafraums. Felix Brych entschied dennoch auf Elfmeter. Ibisevic machte es selbst und drosch die Kugel humorlos zentral zum 0:4 unter die Latte (90.).

Köln gastiert am kommenden Freitag ohne Podolski beim VfL Bochum, der seine fünfte Gelbe Karte kassiert hat. Hoffenheim empfängt am Samstag Borussia Dortmund.


EINTRACHT FRANKFURT - BORUSSIA M'GLADBACH 1:2 (0:0)

Nach vier Spielen ohne Erfolg gegen die Eintracht kommt die Gladbacher Borussia wieder zu einem Erfolg gegen Frankfurt. Russ und Nikolov, die der "Fohlenelf" mit einem Eigentor die Führung schenkten, mutierten dabei zu den Unglücksraben der Hessen. Nach dem 0:2 von Brouwers per Kopf brachte Gladbach den nicht unverdienten Sieg schließlich über die Zeit.

Nach der 0:4-Schlappe bei Bayer Leverkusen änderte Michael Skibbe seine Startelf auf gleich fünf Positionen. Im Tor begann wieder Nikolov (nach Knieprellung) für Fährmann. Ochs (Rippenbruch) kehrte mit Spezial-Protector ebenso zurück ins Team, Vasoski (Knieverletzung) musste dagegen in der Abwehr passen. Im Mittelfeld kamen Steinhöfer und und der Österreicher Korkmaz für Teber und Bajramovic zum Einsatz. Auch Chris war wieder einsatzbareit, während Liberopoulos (Todesfall in der Familie) ausfiel. Auf Seiten der Gladbacher begann Michael Frontzeck mit exakt der Anfangsformation wie beim torlosen Remis gegen den VfB Stuttgart.

Beide Mannschaften begannen forsch und spielten frech nach vorne. Die erste gute Chance verbuchten die Gladbacher. Matmour schickte zunächst Reus mustergültig rechts in den Strafraum. Dort legte der Mittelfeldakteur wunderbar quer nach halblinks zu Arango. Doch der Venezuelaner verfehlte mit seiner Direktabnahme das linke Toreck des Frankfurter Gehäuses um wenige Zentimeter (8.).

In der Folge zog sich die Eintracht etwas mehr zurück. Weil auch die Borussia, trotz leichter Überlegenheit, das letzte Risiko im Spiel nach vorne scheute, entwickelte sich zunächst eine wenig ereignisreiche Partie. Erst nach gut 25 Minuten nahm das Spiel der Frankfurter mehr und mehr an Fahrt auf. Zunächst hatte Schwegler mit einem Kopfball im Fünfmeterraum nach Flanke von rechts die erste gute Gelegenheit für die Eintracht.

In der Schlussphase vor der Pause präsentierte sich die Elf von Michael Skibbe immer druckvoller. Innerhalb weniger Sekunden verfehlte Korkmaz das Tor der Borussia erst um gut zwei Meter, zielte dann aus guter Position genau auf Bailly (40.). Drei Minuten später scheiterte Meier mit einem Kopfball an Jaures, der auf der Linie klärte (43.). So blieb es zur Pause beim insgesamt leistungsgerechten Remis.

Der zweite begann wie schon der erste Durchgang mit Offensivbemühungen von beiden Seiten. Allerdings wirkten beide Teams erneut im Spiel nach vorne wenig zwingend. Dann die überraschende Führung für die Borussia. Levels flankte von rechts in den Fünfmeterraum. Dort versuchte Russ zu klären, schoss jedoch Torwart Nikolov so unglücklich an den Kopf, dass das Leder direkt ins Frankfurter Tor prallte (54.).

Danach erhöhte die Eintracht den Druck, agierte im Spiel nach vorne jedoch weiterhin zu ideenlos und statisch, um gute Torgelegenheiten herauszuarbeiten. Etwas konsequenter dagegen die Gladbacher: Zunächst prüfte Friend Keeper Nikolov mit einem Kopfball-Heber. Nach dem anschließenden Eckball kam Reus zur Flanke von rechts, die der völlig freistehende Brouwers in der Mitte mustergültig ins linke Toreck einköpfte (65.).

Erst in der Schlussphase wurden die Bemühungen der Eintracht immer gefährlicher. Erst scheiterte Meier am Innenpfosten, der Nachschuss von Köhler wurde wegen Abseits zurecht nicht gegeben (75.). Vier Minuten später rettete Brouwers vor der Linie gegen Köhler (79.). Mit etwas Glück kam die Eintracht durch einen von Friend verursachten Handelfmeter nach einem Caio-Freistoß noch zum Anschlusstreffer von Schwegler (85.). Am Ende rettete die Borussia den Erfolg jedoch über die Zeit.

Frankfurt reist am Freitag zum Auswärtsspiel nach Berlin. Mönchengladbach empfängt ebenfalls am Samstag Schalke 04.


SC FREIBURG - SV WERDER BREMEN 0:6 (0:1)

Werder Bremen erteilte Aufsteiger SC Freiburg in dessen Stadion eine Lehrstunde und wies dem SC deutlich die eigenen Grenzen auf. Die Breisgauer konnten nur in den Anfangsminuten mithalten, ehe die Hanseaten ernst machten und durch Spielfreude und Tempofußball zu einem Kantersieg kamen. Werder bleibt somit zum 20. Mal in Folge in einem Pflichtspiel unbezwungen.

Freiburgs Trainer Robin Dutt beließ es bei derselben Elf, die zuvor in Bochum mit 2:1 gewonnen hatte. Bremens Coach Thomas Schaaf dagegen musste im Vergleich zum 1:1 gegen Borussia Dortmund auf Borowski (Innenbandzerrung im Knie) verzichten. Jensen erhielt dafür eine Bewährungschance.

Die 24.000 Zuschauer im ausverkauften Badenova-Stadion sahen von Beginn an eine schwungvolle und lebhafte Partie, in der die Freiburger viel Einsatz und Engagement an den Tag legten. Der SC suchte den Weg nach vorne und konnte anfangs vor allem über die rechte Seite für Wirbel sorgen. Zunächst kam Idrissou aber einen Tick zu spät (2.), ehe Banovic von der Strafraumgrenze drüber zielte (8.).

Die Breisgauer hatten den besseren Start erwischt, doch Bremen fand zusehends besser in die Begegnung. Die Hanseaten zogen das Tempo an und zeigten sich spielfreudig. Folglich ließen ersten Chancen nicht lange auf sich warten, allerdings wollte der Ball zunächst nicht ins Tor. So scheiterte Naldo an SC-Schlussmann Pouplin (11.), während Jensen (14.) und Özil (28.) der Pfosten im Weg stand.

In der 33. Minute war's dann passiert. Boenisch passte in den Lauf von Özil, der von der linken Grundlinie zurück auf Hugo Almeida flankte. Der Portugiese brauchte aus fünf Metern nur noch einzunicken - 0:1. Werder war mittlerweile klar tonangebend und zeigte dem Aufsteiger seine spielerischen Grenzen auf. Die Schaaf-Elf agierte variantenreich, mit hohem Tempo und viel Spielwitz. Nur verpasste man es, den zweiten Treffer nachzulegen. So zielte Marin zu hoch (40.), und Hugo Almeida scheiterte an Pouplin (43.).

Robin Dutt reagierte in der Halbzeit und brachte mit Bechmann für Jäger einen frischen Angreifer. Am Spielverlauf änderte sich allerdings kaum etwas. Hugo Almeida (49.) und Hunt (51.) kamen zunächst aber nicht an Pouplin vorbei, während auf der Gegenseite Reisinger ein Lebenszeichen der Freiburger abgab (54.). Fast im Gegenzug fiel dann jedoch das 0:2: Marin holte einen Freistoß am linken Strafraumeck heraus und trat diesen dann selbst. Der Youngster schlenzte den Ball wunderbar in den linken Torwinkel (55.). Nur zwei Minuten später war der Doppelschlag perfekt: Özil überließ den Ball Hugo Almeida, der ihn sehenswert mit einem Schrägschuss ins rechte Eck hämmerte.

Nun brachen alle Dämme bei den Breisgauern und das Debakel nahm seinen Lauf. Zuerst schickte Jensen Özil auf die Reise, der sich bedankte und aus 14 Metern einnetzte (67.). Etwas später ging Idrissou im eigenen Strafraum viel zu ungestüm gegen den 21-jährigen Özil zu Werke. Den fälligen Strafstoß verwandelte Naldo zum 5:0 (73.). Damit war der Torhunger der Hanseaten allerdings immer noch nicht gestillt! Nach 82 Minuten passte Özil mustergültig auf den zwischenzeitlich eigewechselten Rosenberg, der aus kurzer Distanz den Schlusspunkt dieser einseitigen Partie setzte.

Der SC Freiburg reist am kommenden Samstag zum Club nach Nürnberg, während die Bremer zeitgleich den VfL Wolfsburg empfangen.


BORUSSIA DORTMUND - 1. FSV MAINZ 05 0:0

In einer umkämpften, aber stets fairen Begegnungen trennten sich Borussia Dortmund und Mainz 05 gerecht unentschieden. Die Borussia hatte in der über weite Strecken ausgeglichenen, zu keinem Zeitpunkt aber hochklassigen, Begegnung phasenweise Vorteile, nutzte aber ihre Möglichkeiten nicht. Mainz lieferte eine solide Defensivleistung ab und verdiente sich den Zähler redlich.

Dortmunds Trainer Jürgen Klopp nahm nach dem 1:1 bei Werder Bremen zwei Änderungen an seiner Startelf vor. Für Dede (Innenmeniskus- und Innenbandabriss im Sprunggelenk) und den einstigen Mainzer Zidan begannen Schmelzer und der Ex-Mainzer Feulner. Weil sich kurzfristig auch noch die für den Kader vorgesehenen Rangelov (Mittelfußbruch) und Öztekin (Haarriss im Schienbein) zum ohnehin gut gefüllten BVB-Lazarett gesellt hatten, saßen mit Hornschuh (18), Koch (19) und Mario Götze (17) drei Youngster auf der nur sechs Mann umfassenden Dortmunder Bank.

Auf Mainzer Seite stellte Coach Thomas Tuchel im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg zweimal um. Svensson vertrat den Gelb-gesperrten Löw, der wiedergenesene Amri verdrängte Schürrle.

Der BVB schien nur in der Frühphase der Partie, das Match überlegen gestalten zu können. Erste kleine Gelgenheiten fielen allerdings ungenauen Abspielen zum Opfer. Nach wenigen Minuten pendelte sich die Begegnung aber im Mittelfeld ein. Beide Teams gingen engagiert zu Werke, agierten offensiv aber ohne die nötige Präzision und Durchschlagskraft.

Mainz stellte sich immer besser auf die Borussia ein, fing Angriffe schon im Ansatz ab und gestaltete das Duell ausgeglichen. Zweikämpfe und zwei bis auf wenige Ausnahmen solide agierende Abwehrreihen prägten das Bild. Für etwas Aufregung sorgte Heller, der erst Owomoyela düpierte, bei seinem Schuss aber geblockt wurde (17.), ehe er auf der Gegenseite beinahe einen indirekten Freistoß im Sechzehner verursachte. Nachdem der Linksverteidiger des FSV eine Schmelzer-Flanke mit dem Fuß gestoppt und in der Folge abgeschirmt hatte, nahm Müller das Leder mit der Hand auf. Referee Michael Weiner ließ jedoch weiterspielen (19.).

Die Begegnung plätscherte wenig höhepunktreich auf mäßigem Niveau vor sich hin, ohne dass ein Team auch nur ansatzweise Vorteile verbuchen konnte. Sahins Freistoß war zwar schön anzusehen, für Müller aber auch einfach zu parieren (26.). Die erste gute Mainzer Gelegenheit entsprang dem Zufall, weil Schiedsrichter Weiner einen Dortmunder Angriff versehentlich mit dem Fuß blockte und so den FSV in Ballbesitz brachte. Bancé nahm Fahrt auf, kam an Subotic vorbei, zielte aus 16 Metern aber über Weidenfellers Gehäuse (31.).

Erst gegen Ende des ersten Abschnitts nahm die Partie mehr Fahrt auf. Die Borussia konnte zulegen und erarbeitete sich Möglichkeiten. Nach einem dicken Schnitzer von Noveski hatte Blaszczykowski freie Bahn, entschied sich frei vor Müller aber gegen den Abschluss und passte unsinnig in die Mitte, wo die "05er" klären konnten (38.). Wenig später nagelte Hummels eine Blaszczykowski-Hereingabe aus 16 Metern aufs rechte Eck, Müller reagierte jedoch glänzend (40.). Auch die letzte Chance der ersten Hälfte gehörte Hummels. Nachdem Müller einen Schmelzer-Versuch nicht hatte festhalten können, kam der defensive Mittelfeldakteur der Borussia aus sechs Metern an das Spielgerät und hätte wohl auch ins Tor getroffen, wäre das Leder nicht an Noveskis Arm gelandet, der sich Hummels vor die Füße geworfen hatte (45.). Weiner ließ das Match auch hier weiterlaufen, ehe er wenig später zum Pausentee bat.

Auch nach dem Wiederanpfiff war es der BVB, der mehr ins Spiel nach vorne investierte. Gefährlich wurde es zunächst nur nach Standards. Erst köpfte Hummels nach einer Sahin-Ecke drüber (55.), dann rettete der am linken Pfosten postierte Soto gegen Subotic, der ebenfalls nach einer Ecke des Türken zum Kopfball gekommen war (56.). Es war die letzte Aktion von Soto, der fortan von Schürrle verteten wurde (57.).

Der junge Mainzer tat dem Spiel der Gäste gut. Eine Bancé-Ablage nagelte Schürrle aus 18 Metern drüber (58.), ehe er - erneut von Bancé bedient - das Leder an Weidenfeller vorbeispitzelte, die Rechnung aber ohne Schmelzer gemacht hatte, der die Kugel noch vor der Linie abfing (62.). Die Partie war weiterhin nicht berauschend, auch wenn es vor den Toren nun häufiger interessant wurde als noch vor dem Seitenwechsel. Bancé fand per Kopf (65.) ebenso in Weidenfeller seinen Meister, wie Sahin (66.), Hummels (68.) und Subotic (69.) mit Distanzschüssen in Müller. Die dickste Chance bot sich dem vom eingewechselten Zidan in Szene gesetzten Barrios, der alleine vor Müller gegen den FSV-Keeper aber den Kürzeren zog (72.).

Bis in die Schlussphase hinein blieb das Duell umkämpft, aber nicht unbedingt von spielerischen Leckerbissen geprägt. Es war einfach nicht der Tag der Angreifer. Barrios bot sich nach Owomoyelas Flanke etwas glücklich doch noch die Chance zum Siegtreffer, letztlich verhinderte ein Mainzer Bein aber das Tor des Tages (85.). Ehe Referee Weiner zum letzten Mal seine Pfeife bemühte, verhalf BVB-Coach Jürgen Klopp dem 17-jährigen A-Jugendlichen Mario Götze noch zu seinem Profidebüt (88.).

Dortmund sgastiert am Samstag in Hoffenheim, Mainz hat zeitgleich den HSV zu Besuch.

Freitag, 20. November 2009

Voraussichtliche Aufstellungen 13. Spieltag

Live im Stadion:


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SAMSTAG 21.11.2009 - 15:30


VFL WOLFSBURG - 1. FC NÜRNBERG

Wolfsburg: Benaglio (1) - Riether (20), Ricardo Costa (5), Madlung (17), M. Schäfer (4) - Josué (7) - Kahlenberg (8), Gentner (25) - Misimovic (10) - Grafite (23), Dzeko (9)

Nürnberg: R. Schäfer (1) - Diekmeier (2), Wolf (5), Maroh (6), Pinola (25) - Nordtveit (4) - Kluge (24), Frantz (17) - Mintal (11) - Eigler (8), Bunjaku (10)


VFB STUTTGART - HERTHA BSC BERLIN

VfB: Lehmann (1) - Träsch (35), Niedermeier (6), Delpierre (17), Boka (15) - Kuzmanovic (32) - Gebhart (13), Hitzlsperger (11) - Hleb (23) - Pogrebnyak (29), Cacau (18)

Hertha: Drobny (1) - Piszczek (26), A. Friedrich (3), von Bergen (4), Pejcinovic (5) - Ebert (20), Lustenberger (28), Cicero (7), Kacar (44) - Domovchiyski (23), Wichniarek (18)


FC SCHALKE 04 - HANNOVER 96

Schalke: Neuer (1) - Rafinha (18), Höwedes (4), Bordon (5), Westermann (2) - Matip (32) - Moritz (28), Schmitz (21) - Holtby (7) - Farfan (17), Kuranyi (22)

Hannover: Fromlowitz (27) - Cherundolo (6), Haggui (21), C. Schulz (19), Djakpa (15) - Balitsch (14) - Pinto (7), Rosenthal (26) - Bruggink (10) - Stajner (24), Ya Konan (11)


1. FC KÖLN - 1899 HOFFENHEIM

FC: Mondragon (1) - Brecko (2), Geromel (21), Mohamad (3), Ehret (22) - Pezzoni (17) - Petit (8), Maniche (12) - Freis (7), Novakovic (11), Podolski (10)

Hoffenheim: Hildebrand (28) - Beck (2), Simunic (14), Compper (5), Eichner (8) - Carlos Eduardo (33), Luiz Gustavo (21), Salihovic (23) - Maicosuel (7), Ibisevic (19), Ba (9)


EINTRACHT FRANKFURT - BORUSSIA M'GLADBACH

Eintracht: Nikolov (1) - P. Ochs (2), Franz (4), Russ (23), Spycher (16) - Chris (29), Schwegler (27) - Bajramovic (8) - Teber (6), Köhler (7) - Meier (14)

Gladbach: Bailly (30) - Levels (22), Brouwers (4), Dante (31), Jaures (20) - Bradley (26), Marx (14) - Reus (11), Arango (18) - Matmour (40), Friend (16)


SC FREIBURG - SV WERDER BREMEN

Freiburg: Pouplin (1) - D.-R. Cha (6), Krmas (2), Bastians (3), Butscher (5) - Banovic (20), Schuster (23) - Abdessadki (10), Jäger (11) - Reisinger (27), Idrissou (8)

Werder: Wiese (1) - Fritz (8), Mertesacker (29), Naldo (4), Boenisch (2) - Bargfrede (44) - D. Jensen (20), Hunt (14) - Özil (11) - Hugo Almeida (23), Marin (10)


SAMSTAG 21.11.2009 - 18:30


BORUSSIA DORTMUND - 1. FSV MAINZ 05

BVB: Weidenfeller (1) - Owomoyela (25), Subotic (4), Felipe Santana (27), Schmelzer (29) - Hummels (15), Sahin (8) - Blaszczykowski (16), Feulner (14), Valdez (9) - Barrios (18)

Mainz: H. Müller (33) - F. Heller (16), Bungert (26), Noveski (4), van der Heyden (3) - Karhan (21), Soto (19) - Hoogland (6), Ivanschitz (25), Schürrle (14) - Bancé (23)


SONNTAG 22.11.2009 - 15:30


BAYERN MÜNCHEN - BAYER LEVERKUSEN

Bayern: Butt (22) - Lahm (21), van Buyten (5), Demichelis (6), Badstuber (28) - van Bommel (17) - Tymoshchuk (44), Schweinsteiger (31) - T. Müller (25) - Klose (18), Gomez (33)

Bayer: Adler (1) - Schwaab (2), M. Friedrich (5), Hyypiä (4), Castro (27) - Vidal (23), Reinartz (3) - Barnetta (7), Kroos (39) - Derdiyok (19), Kießling (11)



SONNTAG 22.11.2009 - 17:30


HAMBURGER SV - VFL BOCHUM

HSV: Rost (1) - Demel (20), Boateng (17), Mathijsen (5), Aogo (6) - Jarolim (14), Tesche (13) - Trochowski (15), Jansen (7) - Berg (16), Elia (11)

Bochum: Heerwagen (18) - Concha (2), Maltritz (4), Yahia (25), Grote (19) - Dabrowski (5), Imhof (15) - Sestak (9), Azaouagh (22), Dedic (11) - Klimowicz (14)

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 20.11.09

TRANSFERGEFLÜSTER

- Kaum ein Tag vergeht, ohne dass über die möglichen Hertha-Retter berichtet wird. Nach "Bild"-Informationen scheinen Trainer Friedhelm Funkel und Manager Michael Preetz jetzt in Schweden fündig geworden zu sein. Demnach flogen die beiden zusammen zum Länderspiel der Skandinavier in Italien, um Innenverteidiger Daniel Majstorovic sowie Stürmer Tobias Hysen zu beobachten. Von den Positionen wie auch Qualitäten wären die beiden genau das, was die Hertha sucht: Der 27-jährige Hysen schoß in der abgelaufenen Spielzeit 18 Tore für seine Verein IFK Göteborg, der 32-jährige Majstorovic hat viel internationale Erfahrung und ist ebenfalls torgefährlich - 23 Treffer in 80 Ligaspielen für seinen Ex-Verein FC Basel unterstreichen dies.

- Auch der VfL Wolfsburg ist beständig auf der Suche nach neuen Kräften und hat nach einer Meldung der "Bild" weiterhin Schalkes U-21-Europameister Benedikt Höwedes im Visier. Die im Raum stehende Ablösesumme von zehn Millionen Euro hätten die Wölfe durch ihren diesjährigen Champions League Auftritt sogar parat. Zum Problem für den deutschen Meister könnte allerdings werden, dass auch der FC Bayern Interesse an Höwedes bekundet haben soll.

- Wie bereits berichtet, will der AC Mailand unbedingt Edin Dzeko vom VfL Wolfsburg - und möchte dafür den Niederländer Klaas Jan Huntelaar zu den Wölfen schicken. Nach einem neuerlichen Bericht der "Gazetta dello Sport" soll sich dieses Tauschgeschäft bereits im Januar abspielen. Milan ist aber weiterhin nicht der einzige Verein, der scharf auf den Bosnier ist: Auch der FC Chelsea, Manchester United und Juventus Turin bemühen sich weiter um den VfL-Stürmer.

- Nachdem zuletzt Spielerberater Roman Grill als neuer Sportchef beim Hamburger SV ausschied, hat das "Hamburger Abendblatt" nun neue Vermutungen angestoßen. Demnach will der Personalausschuß des Aufsichtsrats nun einen aktuell noch bei einem anderen Bundesligaverein unter Vertrag stehenden Sportchef verpflichten. Die Verantwortlichen wollen gezielt vor Vertragsabschluß keine Namen nennen, die Zeitung bringt aber eine Person ins Gespräch: Martin Bader, alter Bekannter von HSV-Boss Hoffmann und derzeit noch Manager des 1. FC Nürnberg.


MEDIZINISCHER REPORT

- - Bundesligist Borussia Mönnchengladbach muss im Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt am Samstag ohne Stürmer Raul Bobadilla und Verteidiger Filip Daems auskommen. Der Argentinier Bobadilla laboriert an einem Muskelfaserriss, Daems hat eine Sehnenscheidenentzündung im Fuß.

Zudem fallen die Abwehrspieler Jan-Ingwer Callsen-Bracker (Sehnenentzündung unter dem Fuß) und Christian Dorda (Probleme an der Patellasehne) sowie Mittelfeldspieler Gal Alberman (Fersenprobleme) aus.

- "Diejenigen, die mit ihren Nationalteams unterwegs waren, sind gesund wiedergekommen", sagte Cheftrainer Thomas Schaaf auf der abschließenden Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel der "Grün-Weißen", musste aber sogleich den Ausfall von Claudio Pizarro, Christian Vander und Tim Borowski bekannt geben.

"Sie werden definitiv nicht dabei sein. Bei Peter Niemeyer und Torsten Frings besteht noch eine kleine Chance für Samstag", so der 48-Jährige. Gewissheit über ihren Einsatz wird wohl erst das Abschlusstraining am Freitag geben.

- Hiobsbotschaft für Frankfurts Cheftrainer Michael Skibbe: Nach Ioannis Amanatidis und Martin Fenin muss die Eintracht am Samstag im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach auch auf Stürmer Nikos Liberopoulos verzichten. Der 34 Jahre alte Ex-Nationalspieler reiste am Donnerstag in seine Heimat nach Griechenland, da sein Vater am Vorabend verstorben ist.

Dagegen können die Hessen doch noch auf einen Einsatz von Chris hoffen. Den 31 Jahre alten Brasilianer plagen Probleme im linken Oberschenkel, weshalb er sich am Donnerstag einer Kernspintomographie unterzog. Dabei wurde festgestellt, dass weder ein Muskelfaserriss noch eine Einblutung vorliegt. Mannschaftsarzt Dr. Christoph Seeger: "Vermutlich handelt es sich um eine Muskelverhärtung, weshalb sein Einsatz am Samstag zwar fraglich, aber nicht ausgeschlossen ist."

- Bundesligist Borussia Dortmund plagen vor dem Heimspiel am Samstag gegen Aufsteiger FSV Mainz 05 einige Personalsorgen. Fraglich ist besonders der Einsatz des erkrankten Patrick Owomoyela sowie von Jakub Blaszczykowski (Bänderdehnung im Sprunggelenk) und auch von Nuri Sahin (Kapselreizung im Sprunggelenk).

Nicht sicher ist zudem, ob Tinga (Adduktoren) und Sven Bender (Faserriss), die nach Verletzungen noch nicht voll belastbar sind, zum Aufgebot gehören werden.

Auf jeden Fall verzichten muss Trainer Jürgen Klopp im Duell mit seinem ehemaligen Klub auf die Dauerverletzten Sebastian Kehl, Tamas Hajnal und Dede.

- Bundesligist Hannover 96 bangt vor dem Punktspiel am Samstag bei Schalke 04 um den Einsatz von Außenverteidiger Steven Cherundolo und Stürmer Didier Ya Konan.

Cherundolo wird von Problemen an Knie und Oberschenkel geplagt, Ya Konan laboriert weiter an den Folgen einer Bauchmuskelzerrung. Der Ivorer stieg am Donnerstag zwar wieder ins Training mit der Mannschaft ein, ob er bis zum Anpfiff in Gelsenkirchen im Vollbesitz seiner Leistungsfähigkeit ist, war jedoch noch nicht abzusehen.

Ähnlich verhält sich die Situation bei Angreifer Mike Hanke. Der Ex-Nationalspieler übte bereits am Mittwoch erstmals nach rund achtwöchiger Verletzungspause wieder mit dem Team, hat aber noch Rückstand.

- Der Hamburger SV muss beim Bundesligaspiel gegen den VfL Bochum auf Jonathan Pitroipa verzichten. Der Angreifer fällt nach seinem Kurz-Einsatz für die Auswahl von Burkina Faso wegen Adduktorenproblemen definitiv aus.


FOKUS I

Fünf Jahre nach dem Fall Hoyzer rollt ein Wettskandal ungeahnten Ausmaßes auf Deutschland und die Fußball-Welt zu. Wie der "SID" aus sicherer Quelle erfuhr, werden Spiele in mindestens neun Top-Ligen, darunter auch in Deutschland, auf Manipulationen untersucht.
Neben Deutschland sind unter anderem Österreich, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Ungarn, Slowenien, die Schweiz und die Türkei betroffen.

Die Staatsanwaltschaft Bochum hatte zuvor bekannt gegeben, dass im Zuge eines Ermittlungsverfahrens gegen eine international agierende Bande am Donnerstag "eine Vielzahl von Durchsuchungen und Festnahmen im gesamten Bundesgebiet sowie im Ausland" vorgenommen worden seien.

Am Freitag will sich die Staatsanwaltschaft auf einer Pressekonferenz ab 14.00 Uhr in Bochum zu den Vorfällen äußern. Bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hielt man sich am Donnerstagabend noch bedeckt.

"Details kennen wir nicht. Wir warten gespannt auf die Pressekonferenz. Wir wissen noch nicht, welche Ligen in Deutschland betroffen sind und ob deutsche Vereine oder Funktionäre selbst aktiv waren - oder ob lediglich auf deutsche Spiele gewettet worden ist", sagte UEFA-Mediendirektor Rob Faulkner.

Der Bande werden "fortgesetzte, gewerbsmäßige Wettbetrügereien" zur Last gelegt. Die Beschuldigten seien verdächtig, Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Offizielle aus hochrangigen europäischen Fußball-Ligen gegen Geldzahlungen veranlasst zu haben, den Ausgang von Spielen im Sinne der Bande zu manipulieren und diese Situation für Wettbetrügereien ausgenutzt zu haben.

Möglicherweise holt der Fall Hoyzer den deutschen Fußball wieder ein. Nach Informationen der Berliner Morgenpost agieren die Drahtzieher von Deutschland aus, der Kopf der Bande soll aus Berlin stammen.

Er war bereits im Wettskandal um den Schiedsrichter Robert Hoyzer Ende 2004 in Erscheinung getreten. Harald Stenger, Mediendirekor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), sagte: "Zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bochum können wir keinen Kommentar abgeben, da uns die Ermittlungsergebnisse bisher nicht bekannt sind."

Nach Informationen der "Morgenpost" sind am Donnerstagmorgen fünf Haftbefehle vollstreckt worden. In dem Verfahren würde insgesamt gegen 100 Tatverdächtige ermittelt, berichtete die Zeitung und berief sich auf Sicherheitskreise in der Hauptstadt.

Angeblich sind in Deutschland Wetten mit zum Teil sehr hohen Beträgen auf die manipulierten Spiele in der Türkei abgeschlossen worden. Im Jahr 2005 hatte der damalige Bundesliga-Schiedsrichter Robert Hoyzer gestanden, 67.000 Euro für die Manipulation von Spielen erhalten zu haben.

Am 17. November 2005 wurde er wegen des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten ohne Bewährung verurteilt. Diese trat er am 18. Mai 2007 an.

In einem außergerichtlichen Vergleich hatte der Ex-Schiedsrichter gegenüber dem DFB einen Schadenersatz in Höhe von 750.000 Euro anerkannt. Allerdings muss der frühere Referee nur 126.000 Euro in Raten über einen Zeitraum von 15 Jahren an den DFB zahlen.

Die UEFA hatte ihrerseits erst unlängst bekannt gegeben, das 40 Spiele auf mögliche Manipulationen untersucht werden. Dabei handelt es sich auch um Begegnungen der Champions League sowie des UEFA-Cups.

Gegenstand dieser Untersuchung sind Qualifikationsspiele für die europäischen Wettbewerbe. Im April dieses Jahres war der mazedonische Verein Pobeda Prilep für acht Jahre aus den UEFA-Wettbewerben ausgeschlossen worden.

Der Verband befand den Klub der Manipulation in der Partie gegen den FC Pjunik Erewan aus Armenien für schuldig. Pobeda hatte in der ersten Qualifikationsrunde zur Champions League 1:3 im eigenen Stadion verloren. FK-Präsident Aleksandar Zabrcanec und der Spieler Nikolce Zdraveski wurden lebenslang gesperrt.


FOKUS II

Manager Uli Hoeneß hat in Aussicht gestellt, dass der FC Bayern München in Zukunft vor allem im 4-4-2-System spielen werde, unabhängig von der personellen Besetzung. Das von Trainer Louis van Gaal favorisierte 4-3-3 scheint bei den Bayern ausgedient zu haben.

"Wir haben mit van Gaal vor dem Robben-Transfer klar besprochen, dass man mit diesen Spielern auch 4-4-2 spielen kann. Wir wollen 4-4-2 spielen! Mit zwei Außen, einem etwas defensiveren Mittelfeld und zwei Stürmern", sagte Hoeneß im Interview mit der "Bild". "Bayern kann doch in einem Heimspiel mit zwei Angreifern spielen. In 80 Prozent der Spiele kann die Marschroute 4-4-2 sein. Das sieht auch van Gaal so."

Laut Hoeneß sei auch mit Robben vor seinem Wechsel von Real Madrid an die Isar über seine Bereitschaft gesprochen worden, auf der rechten Außenbahn im Mittelfeld zu agieren.

Hoeneß räumte ein, dass er sich zuletzt zunehmend kritischer über den Trainer geäußert habe und verzichtete auf ein klares Bekenntnis über eine langfristige Zusammenarbeit mit dem Niederländer.

"Die Veränderung meiner Äußerungen entsprechen unserem Gesprächsstand. Der Vorstand und Louis van Gaal gehen sachlich, kritisch, ehrlich miteinander um. Ich kann nicht immer sagen: Es ist alles super, wenn wir Achter sind."

Im Hinblick auf den Dauerverletzten Superstar Franck Ribery zeigte sich Hoeneß sehr zuversichtlich. Er sei davon überzeugt, dass der französische Nationalspieler noch in der Hinrunde wieder für die Bayern auflaufen werde. Schon in der kommenden Woche rechne er mit Riberys Rückkehr ins Mannschaftstraining.

Eine andere Problempersonalie ist Luca Toni. Der italienische Weltmeister äußerte sich zuletzt kritisch über Trainer van Gaal. Dies sei laut Hoeneß "nicht in Ordnung" gewesen. Zu Tonis Zukunft beim FC Bayern wollte sich der Manager aber nicht äußern.


INTERVIEW I

Vier Wochen nach seinem Muskelfaserriss steht Stürmer Cacau (28) vor seinem Comeback im Trikot des VfB Stuttgart. Am Samstag (21. November) kommt sein Lieblingsgegner Hertha BSC zum Kellerduell. "Wir wissen alle, wie ernst die Lage ist", sagt der deutsche Nationalspieler.

Herr Cacau, diese Woche haben Sie erstmals wieder mit der Mannschaft trainiert - und vor Spielfreude gesprüht.

Schön, dass das so rübergekommen ist. Wenn man so lange gefehlt hat, freut man sich auf jedes Training.

Wie schwer war die Zeit der Abstinenz?

Ich habe versucht, die Zeit zu genießen.

Wie bitte? Genießen?


Ich habe natürlich nicht meine Verletzung genossen, sondern die Zeit, die ich dadurch mehr für meine Familie hatte. Das ist die Kunst - dass man eine Verletzung akzeptiert und sie wegschiebt, um Zeit für andere Dinge zu haben.

Warum steckt der VfB in der Krise?

Wenn es sportlich nicht läuft, leidet jeder Mannschaftsteil. Dann muss jeder mehr kämpfen, mehr laufen, sich mehr Bälle zurückholen. Als Stürmer fehlst du dann oft vorne. Im Großen und Ganzen habe ich aber meine Leistung abgerufen.

Mit Verlaub, ein Treffer in neun Bundesliga-Einsätzen stellt Sie doch nicht zufrieden?

Nein, ich muss mich steigern, die ganze Mannschaft muss sich steigern.

In den letzten sieben Spielen gegen Hertha BSC haben sie fünf Tore erzielt. Der Gegner scheint Ihnen zu liegen.

Das ist eher Zufall. Als Stürmer will man ja immer treffen. Ich habe da kein spezielles Rezept.

Denken Sie manchmal daran, dass der VfB absteigen könnte?

Nein. Aber mir ist schon klar, dass es zurzeit nicht gut aussieht. Wir dürfen nicht mehr vom Pech reden, und dass wir eigentlich eine gute Mannschaft haben. Es hilft uns nicht mehr, die Dinge schönzureden.

Besteht denn die Gefahr?

Wir wissen alle, wie ernst die Lage ist.


INTERVIEW II

Er ist Kapitän, Mittelfeld-Star und Thomas Tuchels Versuchskaninchen: Tim Hoogland personifiziert Überraschungsaufsteiger FSV Mainz 05. Er spielt derart überzeugend, dass er als Kandiadat für Bundestrainer Joachim Löw gelten muss. Immerhin ist die rechte Seite des DFB-Teams eine Schwachstelle, vor allem defensiv. Der 24-Jährige vor dem Wiedersehen mit Ex-Trainer Jürgen Klopp in Dortmund über Tuchels "Streich" und Anruf-Terror auf den Malediven.

Letzte Woche haben Sie mit Thomas Tuchel eine Mainzer Schule besucht, bei der Ihr Trainer den Schülern von seinen Streichen erzählt haben soll. Was hat Tuchel alles so verbrochen?

Tim Hoogland: Von richtigen Schülerstreichen war leider nicht die Rede (lacht). Er hat eher darüber gesprochen, welche Erfahrungen er generell in der Schule gemacht hat und wie wichtig die Ausbildung ist.

Immerhin hat Tuchel Ihnen einen Streich gespielt - oder Ihnen musste es so vorgekommen sein - als er Ihnen vor der Saison offenbarte, zukünftig im offensiven rechten Mittelfeld eingesetzt zu werden. Dabei kamen Sie früher auch als Verteidiger zum Einsatz.

Hoogland: Ich habe etwas überrascht reagiert, obwohl ich in der Jugend sogar Stürmer war. Aber Thomas Tuchel hat von Beginn an keinen Zweifel daran gelassen, dass er es ernst meint. Nichtsdestotrotz war es für mich genauso ungewohnt wie für Florian Heller, der plötzlich als Rechtsverteidiger aufläuft. Aber der Zeitpunkt für den Positionswechsel hat gepasst, weil nach Jörn Andersens Entlassung bei jedem die Bereitschaft vorhanden war, neue, mutige Dinge auszuprobieren.

Aber mussten Sie nicht dennoch zu Ihrem Glück überredet werden? Tuchel hat scherzhaft gesagt: "Tim soll nicht jammern, er kann das."

Hoogland: Der Trainer hat mit uns geredet und uns die positiven Dinge erläutert, die vor allem bei mir besser zur Geltung kommen könnten. Wie eben mein Offensivverhalten. Erst hatte ich noch Anlaufschwierigkeiten und kannte die Laufwege nicht. Mittlerweile sieht aber jeder, was für ein glückliches Händchen der Trainer hatte.

Für Tuchel sind Sie nicht nur das bevorzugte Taktik-Versuchskaninchen, sondern auch seine rechte Hand. Kam es überraschend, mit 24 Jahren zum Kapitän berufen zu werden?

Hoogland: Wegen meines Alters war ich in der Tat etwas erstaunt. Andererseits wusste ich um die Wertschätzung, nachdem ich die zwei Jahre zuvor Stammspieler war und mich in die Rolle des Führungsspielers reingearbeitet habe. Es war der nächste Schritt in meiner Entwicklung - und die Kapitänsbinde verleiht mir seit Saisonbeginn einen zusätzlichen Push.

Thomas Tuchel wird gefeiert. Als Motivator, Taktik-Experte und gewiefter Stratege. Die Kehrseite ist jedoch, dass die Lobeshymnen ein schlechtes Licht auf Vorgänger Andersen werfen. Ist der Unterschied zwischen beiden Trainern so gravierend?

Hoogland: Es ist richtig, dass vorher vielleicht die frische Brise gefehlt hat. Als Thomas Tuchel erstmals in die Kabine kam und sich vorgestellt hat, war klar, dass es zwischen Trainer und Mannschaft sportlich und zwischenmenschlich passt. Davon abgesehen möchte ich nicht mehr über Jörn Andersen reden, das wäre schlechter Stil.

Dennoch eine Nachfrage: Unter Andersen gewann Mainz die Spiele mehr durch die individuelle Überlegenheit in der 2. Liga. Kurz vor dem Bundesliga-Saisonstart übernahm Tuchel, und plötzlich spielte die Mannschaft einen komplett anderen Fußball. Wie war das möglich?

Hoogland: Der Fußball unter Tuchel ähnelt dem unter Jürgen Klopp. Nur so war die Umstellung reibungslos möglich. Es entspricht dem Charakter der Spieler und des Vereins, den Gegner stark unter Druck zu setzen. So wie schon im ersten Bundesliga-Jahr 2004.

Sie wurden von Klopp nach Mainz gelotst. Haben Sie eine besondere Beziehung?

Hoogland: Wenn ich ihn sehe, freue ich mich sehr. Sonst haben wir jedoch keinen Kontakt.

Aber die Geschichte stimmt, wonach er Sie 2007 bis zu fünfmal am Tag auf den Malediven angerufen hat, um Sie vom Wechsel vom FC Schalke zu überzeugen?

Hoogland: So war es wirklich. Er hat sich sehr viel Mühe gegeben und ich war sehr beeindruckt von seiner Hartnäckigkeit. Ich bin ungemein froh, dass alles so gekommen ist.

Vor einigen Wochen sagte Klopp: "Tim muss man im Auge behalten. Der Junge wird mal ein ganz Großer." Klopp ist Trainer in Dortmund und Sie im Sommer ablösefrei zu haben. Da könnte man auf Gedanken kommen...

Hoogland: Mein Berater schaut natürlich, welche Angebote und Anrufe reinkommen, aber er belastet mich nicht mit solchen Dingen. Ich soll mich auf den Fußball konzentrieren. Es ist vereinbart, dass Mainz der erste Ansprechpartner ist und dass wir in der Winterpause weiterverhandeln. Dass sich die Öffentlichkeit Gedanken um meine Zukunft macht, kann ich verstehen, aber mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Wie wäre es mit Schalke? Rafinha steht womöglich zum Verkauf - und Ex-Manager Andreas Müller sagte bereits bei Ihrem Weggang, dass es "absolut möglich" ist, dass Sie zu Ihrem ersten Profiklub zurückkehren.

Hoogland: Wer in der Region aufgewachsen ist und als kleiner Junge immer im Stadion auf Schalke war, wird die Verbindung zum Verein nie verlieren. Gerade jetzt habe ich aber wenig Kontakt zu Schalke, wenn überhaupt zu wenigen Spielern wie Halil Altintop. Ansonsten lebt die Familie noch dort, aber das war es schon.

Insgesamt laufen beim FSV nach dieser Saison 15 Verträge aus. Ist es ein Fluch oder ein Segen?

Hoogland: Ich sehe es positiv. Jeder will sich anbieten, ist besonders motiviert. Natürlich wird es bitter für die Spieler, die gehen müssen, andererseits habe ich auch gehört, dass der Verein bei mehreren auslaufenden Verträgen noch eine Option besitzt.

Nichtsdestotrotz erwarten viele einen Absturz des FSV.

Hoogland: Warum eigentlich? Durch die Rückkehr der Verletzten erhöht sich der Konkurrenzkampf, was nur förderlich sein kann. Der Kader hat ein sehr hohes Potenzial und fast jeder Spieler kann eins zu eins ersetzt werden. Und sogar mit all den Ausfällen haben wir schon zum Saisonstart gezeigt, dass wir gegen jeden konkurrenzfähig sind.

Was FSV-Präsident Harald Strutz offenbar derart freut, dass er bereits höhere Ziele formuliert. Man solle nicht nach unten schauen und mittelfristig sei sogar die Europa League machbar.

Hoogland: Falsche Bescheidenheit ist unangebracht. Dennoch sollten wir froh sein, wenn wir im ersten Jahr nach dem Aufstieg den Klassenerhalt schaffen, wovon ich jetzt schon stark ausgehe. Alles andere muss man von Saison zu Saison sehen. Wir sind in einer guten Position, aber wir sollten die Kirche im Dorf lassen.


SPIELVORSCHAU

Die Nationalspieler sind zurück, Leverkusen steht vor der Tür - es beginnt die heiße Phase vorm Bundesliga-Topspiel in München. Es soll "das Spiel der Spiele in der Vorrunde" werden. Das erwartet zumindest FCB-Manager Uli Hoeneß.

"Natürlich war es in der letzten Woche nicht optimal zum Trainieren, aber wir haben versucht, das Beste daraus zu machen", sagte Bayerns Torhüter Jörg Butt angesichts der zahlreichen Nationalmannschaftsabstellungen.

"Letztendlich geht es jetzt erst richtig los mit der Konzentration auf das Leverkusen-Spiel", fügte der Schlussmann mit einem Funkeln in seinen Augen hinzu - die Vorfreude auf die Partie gegen den Spitzenreiter ist groß, gleichzeitig aber auch die Anspannung.

Der Torhüter, der von 2001-2007 bei Bayer zwischen den Pfosten stand, müsste eigentlich genau wissen, wie sich ein Leverkusener fühlt, wenn die Auswärtsreise zu den Bayern ansteht. Der letzte Sieg der "Werkself" stammt immerhin aus dem Jahr 1989.

20 Jahre nach dem Mauerfall wollen nun auch die Leverkusener mit ihrem neuen Erfolgstrainer Jupp Heynckes die Wende schaffen. Die Vorzeichen für die Rheinländer scheinen dafür gut zu stehen, sie kommen als Tabellenführer.

Bayern-Stürmer Miroslav Klose kann sich der Euphorie rund um den aktuellen Liga-Primus nicht gänzlich anschließen. Er sieht das bisherige positive Abschneiden nur als Zwischenetappe: "Das ist eine gute Mannschaft, spielen einen guten Ball und haben gute Fußballer in ihren Reihen. Die waren unter Bruno Labbadia allerdings auch gut. Doch gut muss man die ganze Saison über sein."

Der Nationalstürmer scheint bei der Heynckes-Elf ein großes Manko entdeckt zu haben: "Sie haben auch letztes Jahr gegen die Großen nicht immer gewonnen. Man muss abwarten, wie das dieses Jahr sein wird."

Ob Klose am Sonntag mit angreifen wird, steht derweil noch nicht fest. Der Nationalspieler, der wegen der Schweinegrippeerkrankung seiner Kinder nicht im Länderspieleinsatz war und vergangene Woche auch nicht am Trainingsbetrieb teilnehmen konnte, fühlt sich noch nicht 100-prozentig fit. "Natürlich hätte ich lieber trainiert. Ich habe mich dann mit Laufeinheiten fit gehalten - Fußball wollte eben keiner mit mir spielen", sagte Klose mit einem kleinen Grinsen im Gesicht.

In der Partie gegen den Tabellenführer hofft Klose auf eine Trendwende - für sich persönlich und die gesamte Mannschaft. Der Stürmer, der in der laufenden Spielzeit in der Bundesliga noch nicht treffen konnte, ist natürlich "mit der Quote nicht zufrieden". Angespannt ist die Lage jedoch nicht nur wegen seiner persönlichen Statistik: "Ein jeder weiß, dass der 8. Platz uns absolut nicht passt. Es ist aber alles eng beisammen. Wir müssen bis Weihnachten eine kleine Serie starten." Der 31-Jährige äußerte allerdings auch eine Befürchtung: "Man muss auch die andere Seite der Medaille sehen. Wenn wir das Spiel zuhause verlieren, sind es auf einmal neun Punkte Rückstand!"

Viel diskutiert wurde in der jüngsten Vergangenheit über das Spielsystem der Münchener. Für Butt spielt es keine Rolle, ob man in einem 4-4-2 oder doch einem 4-3-3 aufläuft. Im Gegenteil. Der 35-Jährige setzt auf eine ganz andere Karte: "Wir müssen das spielen, was für uns am Besten ist. Wir müssen das richtige System finden. Mit den Spielern, die wir haben, können wir beide Systeme spielen. Doch das ist alles zweitrangig. Entscheidend ist, wie man als Spieler auch bereit ist, die Dinge umzusetzen."

Und weiter: "Wir müssen uns auf das Spiel konzentrieren und das Spiel gewinnen. Da braucht man nun nicht viel erzählen. Wir müssen alle Antworten nun am Sonntag auf dem Platz geben."

Donnerstag, 19. November 2009

Bundesliga Power Rankings

Was ist ein Power Ranking?

Diese Formstand-Tabelle wird im US Sportjournalismus einmal wöchentlich (bei mir am Donnerstag) von einem Kolumnenschreiber für die vier grossen Ligen (MLB, NFL, NHL, NBA) erstellt. Das ganze ist eine subjektive Rangliste, in welcher der Kolumnist beurteilt, welches Team am besten, welches am zweibesten usw. in Form ist. Zusätzlich wird jede Klassierung mit einem kurzen Kommentar versehen. Wie immer freue ich mich über Feedback.

(In der 1. Klammer: Platzierung Vorwoche, in der 2. Klammer: Klassierung in der BuLi / Punkte / Torverhältnis)


1. (4.) Bayer 04 Leverkusen (1. / 26 / 25:8)
Bislang gab es jeweils eines oder mehrere Argumente welche(s) gegen Platz 1 für die Werkself in den Power Rankings sprach(en). Nicht diese Woche! Die Eintracht aus Frankfurt wurde mit 4:0 vom Platz gefegt! Kein anderes Top Team gewann und Leverkusen verfügt über den zweitbesten Angriff sowie die beste Abwehr der Liga! Jawohl, auch mental ist dieses Team die Nr. 1 UND UNGESCHLAGEN! Am Sonntag gehts zu den Bayern, eine wahre Meisterprüfung, vorallem ohne Renato Augusto....

2. (7.) 1. FSV Mainz 05 (6. / 21 / 19:17)
War jemals ein Aufsteiger so weit vorne in den Power Rankings? Nein! Ok, diese Rubrik gibt es noch nicht allzu lange, es gab aber auch noch keinen so heimstarken Aufsteiger wie diese Mainzer (5 Heimsiege in Folge)! In meinen Augen der Stärkste Aufsteiger seit den 98er Lauterern, welche als Aufsteiger den Titel holten...

3. (3.) SV Werder Bremen (2. / 23 / 23:10)
Zwar konnten auch die Bremer nicht gewinnen, trotzdem bleiben sie auf Rang 2 und seit 11 Spielen ohne Niederlage! Neben Leader Leverkusen die längste Serie. Gegen Dortmund darf man zwei Punkte abgeben, unter Umständen auch zu Hause, am Samstag in Freiburg muss aber ein Sieg her!

4. (6.) Hamburger SV (3. / 23 / 27:16)
Man trifft und trifft und trifft... Stärkster Angriff der Liga und im Lazarett scheint es auch Hoffnung zu geben. Um weiterhin um den Titel mitzuspielen, muss die Abwehr aber gefestigt werden, 16 Gegentore in 12 Spielen sind nur Durchschnitt. Abhilfe könnte das Spiel gegen Bochum verschaffen, eigentlich ein must Win! Das gleiche wurde aber auch vor dem Heimspiel gegen Gladbach gesagt...

5. (1.) FC Schalke 04 (4. / 22 / 19:12)
Ok, 4 Plätze zu verlieren, nach einem Punktgewinn in München erscheint hart. Die Bayern sind zur Zeit aber nicht die "wahren" Bayern und die vier oben klassierten Teams stufe ich als stärker ein. Ein Sieg gegen Hannover kann dies aber schnell wieder ändern...

6. (9.) VfL Wolfsburg (5. / 21 / 23:20)
Für einen Titelverteidiger spielen die Wolfsburger zu unbeständig. Da aber auch andere schwächeln und die Tabellenführung nur 5 Punkte entfernt ist, kann ich eine Titelverteidigung weiterhin nicht ausschliessen. Der Sieg in Hoffenheim kam eher überraschend, auf fremden Plätzen sind die Wölfe aber eine Macht! Gegen Nürnberg muss dies nun auch auf die heimische Arena umgemünzt werden...

7. (8.) Borussia Dortmund (9. / 17 / 13:15)
Vielleicht bin ich der Einzige, aber ich sehe in diesem (jungen) Team enormes Potential! Ein Punkt in Bremen holt nicht jede Mannschaft und Barrios scheint wirklich der Torjäger zu werden, den sich alle gewünscht haben. Erinnert sich noch jemand an einen gewissen Alex Frei??? Einziges Problem, ausser Barrios trifft kaum einer, deshalb stehen auch erst 13 Tore auf der linken Seite des Torverhältnisses, gegenüber 15 auf der rechten... Am Samstag wird der Signal Iduna Park jedenfals kochen, Kloppo empfängt seinen ex Klub und wie stark dieser ist, kann weiter oben nachgelesen werden...

8. (10.) Hannover 96 (10. / 16 / 16:14)
Die Nummer 1 der Herzen....
Sportlich ist man auf einem guten Weg, 4 Spiele nicht verloren, 1 Punkt hinter einem einstelligen Rang und sogar das bessere Torverhältnis wie der Neunte! Der nächste Gegner heisst Schalke, dies spielt aber kaum eine Rolle, unter den gegebenen Umständen wäre jeder Gegner schwierig... Ich sage: Spielt für eure Nummer 1, alles andere ist Nebensache!

9. (11.) Bayern München (8. / 20 / 18:10)
Ja, das Spiel gegen Schalke war enttäuschend und es gab wieder keinen Sieg. Ich darf die Bayern aber nicht zu sehr abstrafen, ansonsten beginnen sie noch Siege einzufahren... Ein einstelliger Platz in den Power Rankings sollte doch Besänftigung genug sein, oder? Ach ja, am Sonntag kommt Leverkusen, ich würde sagen, DAS Spiel für die Bayern in diesem Jahr, wenn nicht sogar dieser Saison...

10. (2.) 1899 Hoffenheim (7. / 20 / 20:11)
Dieses Team frustriert mich! Lobe ich sie in den Himmel folgt ein schlechtes Spiel, kritisiere ich, folgt eine Gala... Von daher, ich bleibe neutral, sehe aber einen mental angeschlagenen Ibisevic und vorallem Salihovic nach der Pleite gegen Portugal. Immerhin dürfen sie gegen Köln ran, es hätte auch schlimmer kommen können...

11. (5.) Eintracht Frankfurt (11. / 16 / 13:18)
Bei Platz 11 sehe ich nicht nur tabellarisch, sondern auch qualitativ einen Bruch in der Liga. Einzig der VfB gehört von der Qualität her noch über diesen "Bruchstrich". Die Eintracht steht auch darüber, trotz der desolaten Vorstellung in Leverkusen und dem Realismus, der zumindest bei Michael Skibbe herrscht... Die Qualität für mehr fehlt, die Euphorie ist gestoppt und eine einstellige Platzierung ende Saison wäre ein Erfolg...

12. (12.) VfB Stuttgart (15. / 10 / 10:15)
Wie erwähnt, hier folgt der Bruch. Trotz des Ausfalls von Sami Khedira bis zur Winterpause ist beim VfB aber die meiste Qualität vorhanden, bei den Teams, die unten drin stehen. Trotz 0 Toren gegen Gladbach war dies ein gewonnener Punkt, am Samstag ist ein Sieg gegen die Hertha aber Pflicht (VfB 5 Spiele ohne Sieg, Hertha 11...)! Dieses Spiel definiert den restlichen Saisonverlauf des VfB. Gewinnt man, kommt Selbstvertrauen zurück und ein Angriff auf Platz 9 kann gestartet werden. Folgt kein Sieg, wird bis zum 34. Spieltag gegen den Abstieg gekämpft!

13. (18.) SC Freiburg (12. / 13 / 16:24)
Der letzte Platz in den Power Rankings scheint Glück zu bringen. Die Hertha und der VfB konnten Niederlagenserien mit einem Remis stoppen, die Freiburger sogar einen Sieg einfahren. Der Sieg kam sogar gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf und dies erst noch Auswärts! Die Freiburger haben das Zeug um drin zu bleiben, gegen Bremen erwartet aber keiner einen Sieg, eventuell kann gerade deshalb eine Ueberraschung gelingen...

14. (16.) 1. FC Köln (13. / 12 / 7:11)
Neben Freiburg der einzige Gewinner der Keller Klubs. Ein Sieg gegen die Hertha, der zur richtigen Zeit kam! Die drei Punkte waren nicht unbedingt verdient, aber solche Spiele muss man gewinnen um drin zu bleiben! Die Torquote ist immernoch bedenklich, Poldi konnte aber mit seinem Doppelpack gegen die Elfenbeinküste Selbstvertrauen tanken, welches der FC im Abstiegskampf dringend gebrauchen kann. Ob dies für einen Sieg gegen die Wundertüte aus Hoffenheim reicht?

15. (13.) Borussia M'Gladbach (14. / 12 / 13:20)
(Nur?) Ein Punkt gegen einen direkten Konkurrenten zu Hause. Ein Konkurrent notabene, der eigentlich nicht in den Abstiegskampf involviert sein sollte. Mit Marco Reus ein Nachfolger für Marko Marin gefunden. In Gladbach darf man optimistisch sein, obwohl Heimspiele eigentlich Pflichtsiege sein sollten...

16. (15.) 1. FC Nürnberg (16. / 9 / 9:18)
In Mainz verloren, eigentlich kein Beinbruch (Weshalb kann vieeel weiter oben nachgelesen werden), trotzdem muss das Tor öfters getroffen werden. Bunjaku alleine kann es nicht richten. Die Saison verläuft, nicht unerwartet, durchwachsen, trotzdem ist die Konkurrenz nicht so stark wie in anderen Jahren, von daher muss einfach mehr drinliegen. Eine Reise nach Wolfsburg ist nicht gerade eine Punktegarant, andererseits ist der Meister aktuell alles andere als eine Heimmacht...

17. (14.) VfL Bochum (17. / 8 / 12:25)
Was ist schlimmer, zu Hause gegen Köln oder gegen Freiburg zu verlieren??? Die Lage ist sowohl in Bochum wie auch in Berlin prekär. Der VfL hat vier Spiele in Folge verloren, die Hertha 11 in Folge nicht gewonnen. Bochum hat doppelt soviele Punkte wie die Hertha (Anmerkung des Verfassers, die beiden Teams zieren das Ende der Tabelle...). Dieser vier Punkte Vorsprung bewahrt die Bochumer dann auch vor dem letzten Platz in den Power Rankings...

18. (17.) Hertha BSC Berlin (18. / 4 / 7:26)
Vor dem Spiel gegen Köln war man in einer Statistik nicht das schlechteste Team der Liga. Genau, Köln hatte bloss 6 Tore geschossen, die Hertha immerhin 7. Unglücklicherweise haben die Kölner in dieser Katergorie aufgeholt und nebenbei drei Punkte aus Berlin entführt... Die Hertha hat nun den schlechtesten Angriff, die schlechteste Abwehr und mit Abstand die mieseste Punkteausbeute der Liga... Positives? Man spielt gegen die Mannschaft, welche neben der Hertha, die längste Durststrecke der Liga vorweist. Der VfB hat fünf Spiele in Folge nicht gewonnen... Stuttgart gegen Berlin, diese Affiche galt es letztes Jahr noch als Spitzenspiel zu betiteln...

Mittwoch, 18. November 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 18.11.2009

TRANSFERGEFLÜSTER

- "Die Geschichte mit Milan ist noch nicht beendet. Ich habe vor kurzem mit Wolfsburg darüber gesprochen. Deshalb hoffe ich, dass ich in der nächsten Saison dort spielen kann", sagte der bosnische Nationalspieler der italienischen Sportzeitung "Gazzetta dello Sport".

Milan, das Dzeko bereits im Sommer verpflichten wollte, sei weiterhin an einer Verpflichtung des 23-Jährigen interessiert, berichtete das Blatt. "Ich bin schon seit meiner Kindheit ein Milan-Fan, als ich all die Spiele im Fernsehen gesehen habe. Ich hoffe, in der nächsten Saison dort spielen zu können", sagte Dzeko.

Im Sommer hatte VfL-Coach Armin Veh trotz eines verlockenden Angebots der Mailänder mit einer Ablösesumme von bis zu 30 Millionen Euro Dzeko die Freigabe verwehrt. Im Gegenzug verlängerten die Wölfe den Vertrag des Angreifers bei verbesserten Bezügen vorzeitig bis 2013, allerdings angeblich mit einer eingearbeiteten Ausstiegsklausel.
Veh scheint die neuerlichen Annhäherungsversuche zwischen seinem Stürmer und Milan dennoch weiter gelassen zu verfolgen. "Es ist kein Geheimnis, dass in dem Vertrag eine Klausel enthalten ist, die es dem Spieler erlaubt, den Verein für eine festgeschriebene Ablösesumme zu wechseln", meinte der Coach im Gespräch mit dem Internetportal "eurosport.yahoo.de": "Diese würde uns aber auch in die Lage versetzen, uns auf sportlich vergleichbarem Niveau nach einem Ersatz umzusehen."

- Beim VfL Wolfsburg wurde Marcel Schäfer deutscher Meister und Nationalspieler. Nun könnte der nächste Karriereschritt folgen. Die "Marca" spekuliert auf der Titelseite ihrer Dienstagsausgabe über ein Interesse von Real Madrid am Linksverteidiger. Demnach lasse Real Schäfer derzeit beobachten, weil man im Sommer auf jeden Fall einen Linksverteidiger verpflichten wolle und man mit Marcelo und dessen Ersatz Royston Drenthe nur bedingt zufrieden sei.

- Carlos Alberto und Werder Bremen - das hat bislang noch überhaupt nicht funktioniert. 2007 wechselte der Brasilianer für 8,5 Millionen Euro an die Weser, absolvierte dort allerdings nur zwei Liga-Spiele für Bremen.

Seit Januar 2008 ist der Mittelfeldspieler nun ausgeliehen: Erst an den FC Sao Paolo und Botafogo FR, mittlerweile spielt er für Zweitligist Vasco da Gama. Dort läuft's bislang recht gut für Carlos Alberto, der sogar zum Kapitän ernannt wurde.

Nun überlegt Werder, den 25-Jährigen zurückzuholen. "Carlos spielt regelmäßig, schießt Tore und ist zu einem der besten Spieler der Liga gewählt worden", sagte Bremen-Boss Klaus Allofs der "Bild"."Ich schließe nicht aus, dass Carlos im Sommer zurückkehrt. Wir müssen sehen, wie unsere personelle Situation dann ist."

- Schon mehrmals stand der VfB Stuttgart vor einer Verpflichtung von Milan Jovanovic. Geklappt hat es allerdings bislang nicht. Im Sommer ist der Angreifer von Standard Lüttich nun ablösefrei. Die nächste Chance für die Schwaben?

Zumindest einen ernsthaften Konkurrenten dürfte der VfB jedenfalls haben. Laut "Super Deporte" hat der FC Valencia Jovanovic bereits ein Angebot unterbreitet. Das allerdings sei dem Serben finanziell nicht lukrativ genug gewesen, heißt es.

- Bei Eintracht Frankfurt war in der vergangenen Woche richtig Feuer unterm Dach. Nach der Grundsatz-Kritik von Trainer Michael Skibbe ist die Erregung mittlerweile aber wieder etwas abgeklungen.

Aber Skibbes Aussagen bleiben bestehen und auch vom Inhalt wird sich der Trainer kaum abbringen lassen. Skibbe hatte eine perspektivische Entwicklung mit Zielrichtung nach oben und mehr Mut zum Risiko bei Transfers eingefordert.

Deshalb wollte er im Sommer auch den ehemaligen Schalker Spielmacher Lincoln verpflichten. Der Brasilianer war den Frankfurter Verantwortlichen um Vorstandschef Heribert Bruchhagen aber zu teuer.

Nun hofft Skibbe auf einen Sinneswandel. "Vielleicht kann man im Winter einen weiteren Versuch starten, wenn Lincoln bis dahin keinen neuen Verein hat", sagte der 44-Jährige der "Bild". Lincoln stand bis Juli bei Galatasaray Istanbul unter Vertrag und ist im Moment vereinslos.

Ebenfalls Handlungsbedarf sieht Skibbe nach den Ausfällen von Ioannis Amanatidis und Martin Fenin im Angriff, aber auch hier will er sich nicht mit einer Billiglösung abspeisen lassen. "Es macht nur Sinn, nach einem Stürmer zu suchen, der auch die Klasse von Ioannis hat", sagte Skibbe.

Diesen Wunsch wird er wohl nicht erfüllt bekommen. "Einen Stürmer dieser Qualität bekommen wir sowieso nicht", sagte Bruchhagen. "Man kann mutmaßen, dass wir in der für uns möglichen Finanzkategorie einen Stürmer holen, der sich mit Meier, Fenin oder Korkmaz auseinandersetzen muss."

Dagegen planen Benjamin Köhler und Ümit Korkmaz laut "Bild" ihren Abschied aus Frankfurt, falls sie in den nächsten Spielen nicht öfter zum Einsatz kommen. "Wenn es so bleibt, muss ich mich im Winter nach einem anderen Klub umschauen", so Köhler.

Korkmaz: " Ich bin mit ganzem Herzen bei der Eintracht. Aber ich hoffe natürlich sehr, dass ich bald länger zum Zuge komme."

- Am Montag hatten britische Medien berichtet, dass Manchester City für Dortmunds Neven Subotic richtig tief in die Tasche greifen und den Abwehrspieler im Winter für 22 Millionen Euro auf die Insel locken will.

Doch daraus wird nichts, sagt nun Subotic selbst. "Ich bleibe beim BVB", stellt der Serbe in "Bild" klar. "Ich habe meinen Vertrag gerade erst bis 2014 verlängert, fühle mich in Dortmund auch privat sehr wohl. Ich will beim BVB sportlich noch etwas reißen. Das bin ich auch Jürgen Klopp, der mich von Mainz geholt hat, schuldig."

Eine klare Absage also an ManCity, die bislang allerdings noch nicht offiziell an den BVB herangetreten sind. "Wir haben noch kein Angebot von ManCity vorliegen. Mehr will ich dazu gar nicht sagen", so Sportdirektor Michael Zorc.

Und selbst, wenn die Citizens im Winter ernst machen und der Borussia die kolportierten 22 Millionen für den 21-Jährigen bieten, denkt der nicht an einen Transfer.

"Sich während einer laufenden Saison mit einem Wechsel zu beschäftigen, bringt in meinen Augen nur Pech", sagt Subotic.


MEDIZINISCHER REPORT

- Benedikt Höwedes und Rafinha konnten zwar auch am Dienstag (17.11.) wegen den Folgen eines Bänderrisses bzw. einer Bänderdehnung nicht am Training teilnehmen, mit ihren Fortschritten in der Reha ist Magath aber zufrieden: "Es sieht wieder besser aus. Vielleicht können sie morgen schon wieder beim Training dabei sein."

Nicht ganz so gut sieht es momentan bei Levan Kenia aus, der eine Fußprellung auskuriert. "Bis zum Wochenende wird es bei ihm nichts mit einem Bundesliga-Einsatz", meint Magath, "aber bei ihm geht es ebenfalls langsam vorwärts."

- Der Gladbacher Raul Bobadilla wird am Samstag in Frankfurt offenbar erneut zuschauen müssen. Der Argentinier kann wegen eines Muskelfaserriss im Oberschenkel noch nicht tranieren.

Bessere Chancen auf einen Einsatz am Wochenende haben Kapitän Filip Daems und Abwehrspieler Roel Brouwers.

- Marvin Compper und Chinedu Obasi haben ihre Verletzungen auskuriert und sind bei 1899 Hoffenheim wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Tobias Weis fehlt dagegen weiterhin.


FOKUS I

Florian Fromlowitz muss nun dahin, wo einst Robert Enke stand, flog, hechtete, wo das Herz des gesamten Vereins schlug - zwischen die Torpfosten von Hannover 96.

"Ich möchte auch für Robert spielen. Er wird immer in meinem Herzen sein, und ich weiß, dass er von oben zuschauen wird", sagte Hannovers sichtlich erschütterter Ersatzkeeper am Dienstag. Er will seinen Einsatz am kommenden Samstag bei Schalke 04 dem verstorbenen Kollegen widmen.

Mit Ausnahme von Enkes engstem Familien- und Freundeskreis hat Fromlowitz die vielleicht härteste Aufgabe zu schultern. "Für Florian wird es wohl am allerschwierigsten", sagt Hannovers Klubchef Martin Kind. Auch Fromlowitz weiß um das Ausmaß dessen, was ihm bevorsteht. Sportlich soll er den vielleicht besten deutschen Keeper ersetzen, dessen Selbstmord nicht nur im Tor von Hannover 96 eine große Lücke hinterlassen hat.

"Robert war für mich wie ein Lehrer. Ich habe keinen Konkurrenten, sondern einen Freund verloren. Er hat mir auch ohne viele Worte immer geholfen", sagte Fromlowitz, der 2008 ablösefrei vom 1. FC Kaiserslautern zu den Niedersachsen gewechselt war und sich seitdem immer mehr an Enke und dessen abgeklärter Spielweise orientiert hatte.

Auch jetzt sieht er sich allenfalls als Vertreter des Verstorbenen, der in der vergangenen Woche aufgrund seiner Depressionen Selbstmord beging: "Robert bleibt die Nummer 1."

In der vergangenen Woche war Fromlowitz zur Trauerbewältigung drei Tage in seiner Pfälzer Heimat. Bei den Eltern, der Familie und seinem Lehrmeister Gerald Ehrmann, der ihm beim FCK einst das Rüstzeug für eine erfolgreiche Profikarriere mit auf den Weg gegeben hatte.

In seiner Entwicklung war Fromlowitz, der im vergangenen Sommer als Ersatzmann des Schalkers Manuel Neuer mit dem DFB die U-21-EM gewann, zuletzt kontinuierlich vorangeschritten. In seinen bisher sechs Saisoneinsätzen wusste er stets zu überzeugen.

Ansprüche hat er dennoch nie gestellt. Stattdessen betonte Fromlowitz stets, dass er seinem Kollegen Enke die Daumen für dessen WM-Hoffnungen drücke und von ihm lernen wolle. Enkes Familie hat sich bei Fromlowitz für dieses faire Miteinander bedankt. In der Mannschaft und im gesamten Verein genießt der 23-jährige eine hohe Wertschätzung.

"Flo wird vom Zusammenhalt in unserem Team getragen. Wir werden ihm helfen", kündigte Mittelfeldspieler Hanno Balitsch an. Regisseur Arnold Bruggink ergänzte: "Das Spiel auf Schalke wird für Florian sicherlich noch etwas schwieriger als für den Rest der Mannschaft. Aber wir werden immer für ihn da sein und ihn immer unterstützen. Das weiß er."

Trotz aller Trauer versucht auch Fromlowitz, nach vorn zu schauen. "Es muss weitergehen. Wir betreiben einen Sport, den auch Robert geliebt hat, und wir wollen erfolgreich spielen", sagte der Keeper: "Wir müssen uns dieser Situation stellen und Stärke zeigen."

96-Manager Jörg Schmadtke, einst selbst Bundesliga-Torwart, glaubt daran, dass Fromlowitz es schaffen kann: "Er wird das hinbekommen. Wir wissen, dass er ein guter Torhüter ist."


FOKUS II

Der Brasiliander Raffael fürchtet einen Absturz des Bundesliga-Tabellenschlusslichts Hertha BSC Berlin in die 2. Liga. Seine Zukunft sieht er daher nicht unbedingt bei Hertha.

"Ja schon, ich habe Angst. Und ich schäme mich dafür, dass der Verein derzeit abstiegsgefährdet ist. Darüber nachzudenken, bereitet mir Unbehagen", sagte der Offensivspieler im Interview mit der "Berliner Morgenpost".

Sollten die Berliner nicht die Klasse halten, würde sich der 24-Jährige, den Ex-Trainer Lucien Favre vor knapp zwei Jahren vom FC Zürich an die Spree gelockt hatte, Gedanken über einen Abschied machen. "Ich habe einen Vertrag bis 2012. Aber ich weiß nicht, ob ich im Falle eines Abstiegs bei Hertha bleiben würde", sagte Raffael, der im Spiel am Samstag beim VfB Stuttgart wegen einer Gelbsperre fehlen wird.


FOKUS III

Trotz einiger Nationalmannschaftsabstellungen richtete sich der Fokus beim Hamburger SV am Montag bereits auf die anstehende Aufgabe gegen den VfL Bochum. Entwarnung und gute Nachrichten gab es zudem aus dem Krankenflügel der "Rothosen".

Seit vergangener Woche weilte Zé Roberto in München bei Dr. Müller-Wohlfahrt, um seinen Außenbandanriss zu kurieren, den er sich in der Partie gegen Hannover 96 zugezogen hatte.

Nachdem Uwe Eplinius, Leiter der medizinischen Abteilung beim HSV, am Donnerstag in die bayerische Landeshauptstadt gereist war, um sich vor Ort ein Bild des Heilungsprozesses des lädierten rechten Fußes zu machen, einigte man sich darauf, am kommenden Mittwoch den Gips abzunehmen und den Brasilianer am Donnerstag in die Hansestadt einzufliegen.

Dort soll dann sofort mit Aktivierungsläufen und ersten leichten Belastungen für das zuletzt stillgelegte Arbeitsgerät des Hamburger Spielgestalters begonnen werden.

"Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt nicht davon aus, dass sich sein Zustand noch einmal verschlechtert und er uns eventuell länger ausfällt", gab Co-Trainer Eddy Sözer am Montag Entwarnung, unterstrich jedoch auch: "Hinter dem Einsatz gegen Bochum steht ein riesiges Fragezeichen. Er ist sich seiner Wichtigkeit für unser Spiel bewusst, wird allerdings kein unnötiges Risiko eingehen." Niemand rechnet im Lager der Hanseaten mit einer Blitzgenesung des Mittelfeldmotors bis zur Partie gegen den VfL Bochum am kommenden Sonntag.

Der bevorstehende Gegner rückte gleich zu Beginn der neuen Woche in den Fokus. Nach dem trainingsfreien Wochenende versammelten sich die Hanseaten am Montagmittag wieder im Bauch der Arena, um die Vorbereitung auf das wichtige Spiel einzuläuten.

"Wir richten unsere volle Konzentration auf die schwere Partie gegen Bochum. Es ist wichtig, vor eigenem Publikum couragiert und am Ende erfolgreich aufzutreten", war Sözer bemüht, sämtliche Nebengeräusche im Keim zu ersticken. Für ein solches Aufhorchen hatte im Länderspiel der Nationalmannschaft Burkina Fasos gegen Malawi auch Jonathan Pitroipa gesorgt. Der 23-Jährige wurde bereits in der 27. Spielminute ausgewechselt.

Wie Sözer am Montag jedoch bestätigte, handelte es sich dabei um eine reine Vorsichtsmaßnahme. "Jonathan hatte leichte Adduktorenprobleme, nichts Ernsthaftes. Er wird am Mittwoch wieder ganz normal trainieren." Entwarnung also an der Stürmerfront, Trainer Bruno Labbadia dürfte mit einem Lächeln registriert haben, dass ihm keine weitere Alternative im Angriff weggebrochen ist.

Das allein beschreibt schon die prekäre Situation beim HSV. Aber es ist wirklich so. In Zeiten, in denen wöchentliche Hiobsbotschaften ins Haus flattern, muss man auch einfach mal glücklich sein, dass eben rein gar nichts passiert - quasi ein positiver Trend.

Auf eben solche positiven Signale hoffte der Cheftrainer auch aus Basel. Dort nämlich weilte Pitroipas Sturmkollege Mladen Petric zusammen mit Eplinius, um das lädierte Band im Fuß noch ein letztes Mal untersuchen zu lassen. "Diese finale Untersuchung ist notwendig, damit wir - sollte sie positiv verlaufen - die nächsten Schritte seiner Reha planen können", erläuterte Sözer.

Eines ist bei den Hamburgern in dieser Zeit eben mehr als alles andere gefordert - Geduld! Bruno Labbadia lebt diese Tugend vorbildlich vor. Kein Meckern, kein Gejammer, kein Zurückblicken! Immer mit dem Blick nach vorne beweist der junge Coach schon Qualitäten eines alten Trainer-Haudegens.


PORTRAIT

Ein Raunen ging durch den Borussia Park. Ein spitzbübisch wirkender Jungspund mit modisch hochgestylter Frisur hatte sich den Ball geschnappt, sprintete auf der Außenbahn in Höchstgeschwindigkeit durch die gegnerische Spielhälfte und beschwor die nächste Gladbacher Großchance herauf.

Diese Szene hätte wunderbar in die vergangene Spielzeit gepasst, als ein gewisser Marko Marin zu einem seiner Alleingängen ansetzte und die Fans haufenweise vom Hocker riss. Marin ist seit dem Sommer nicht mehr da - und doch hat der beschriebene Auftritt erst vor zehn Tagen stattgefunden.

Dabei war der Borussia Park weder in einer Zeitschleife gefangen, noch Marins Zwillingsbruder aufgetaucht. Des Rätsels Lösung ist einen halben Kopf größer als der jetzige Werderaner und schreibt sich im Vornamen mit einem "c": Marco Reus heißt der legitime Nachfolger des einstigen Gladbacher Wirbelwindes und ist drauf und dran, sich in die Herzen der Borussen-Anhänger zu spielen.

Auch die Worte von Michael Frontzeck könnten der Marin-Zeit entstammen. "Er kann mit seiner Gewandtheit und seiner Ballsicherheit immer etwas Überraschendes machen", sagte der Gladbacher Trainer - und meinte seinen neuen Schützling. Sportdirektor Max Eberl stimmt in die Lobeshymnen ein: "Er ist ein Riesentalent mit Riesenpotenzial." Er, der Marco mit dem "c".

Reus kam vor der Saison von Zweitligist Rot Weiss Ahlen, wo er mit fünf Saisontreffern die Aufmerksamkeit der Borussen-Späher erregte. Die Vorschusslorbeeren, die ihn bei seinem Wechsel an den Niederrhein begleiteten, hat der 20-Jährige bereits mehr als bestätigt.

Dabei legt er eine gesunde Portion Selbstvertrauen an den Tag, wenn er von seinen persönlichen Zielen vor der Saison spricht. "Ich hatte mir schon vorgenommen, dass ich meine Einsätze bekomme. Ich wollte von Beginn an Gas geben", verrät Reus.

Gesagt, getan: Nach einigen Kurzeinsätzen zu Saisonbeginn gehörte er an den vergangenen Spieltagen zur Stammelf und beeindruckte mit seinen forschen Auftritten, wie zuletzt beim 0:0 gegen den VfB Stuttgart. Dass er in dieser Partie einige Male den Siegtreffer auf dem Fuß hatte, wurmt ihn selbst am meisten. "Es dauert ein, zwei Tage, bis man realisiert, welche Torchancen man vergeben hat. Aber das Leben geht weiter und man versucht, es im nächsten Spiel besser zu machen", lautet sein Motto.

Trotz der teilweise fehlenden Kaltschnäuzigkeit gehört Reus mit seinen beiden Saisontreffern zu den torgefährlichsten Borussen. Und die beiden Tore waren wahrlich zum Zunge schnalzen: Gegen Mainz schloss er ein Solo über den halben Platz zum 2:0-Endstand ab, beim 3:2-Sieg in Hamburg sorgte er mit einem herrlichen Lupfer über HSV-Keeper Frank Rost für den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.

Doch nicht nur seine eigene Entwicklung, auch die des Teams stimmt ihn durchaus optimistisch - trotz des augenblicklichen 14. Tabellenplatzes und der Nähe zu den Abstiegsrängen. "Wir haben schon gegen gute Gegner gespielt, uns fehlte aber teilweise einfach das Glück. Das Positive ist, dass wir auch gegen Mannschaften wie Hoffenheim oder Wolfsburg Chancen hatten und gewinnen konnten."

Mit dieser Einstellung und einer Mini-Serie von drei ungeschlagenen Spielen im Rücken geht es nun am Samstag nach Frankfurt. "Wir fahren bestimmt nicht dahin, um die schöne Stadt zu besichtigen, sondern wollen dort gewinnen", sagt Reus forsch. Die Eintracht hat noch keine Bekanntschaft mit dem Marin-Nachfolger gemacht. Doch wenn er wieder zu seinen Dribblings ansetzt, wird es sich auch in der Main-Metropole herumsprechen: Es ist Marco - der mit dem "c".

Dienstag, 17. November 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 17.11.2009

TRANSFERGEFLÜSTER

- Der Premier-League-Klub Manchester City ist angeblich an der Verpflichtung von Neven Subotic interessiert. Laut der "Sunday Mirror" bieten die Citizens 20 Millionen Pfund für den Verteidiger von Borussia Dortmund. City-Trainer Marc Hughes will den früheren Mainzer unbedingt schon in der Winterpause nach England lotsen. Der Vertrag des 20-Jährigen läuft noch bis 2014. Bereits letzte Woche war der serbische Nationalspieler beim FC Chelsea im Gespräch. Auch mit Arsenal London wird das Borussen-Talent in Verbindung gebracht.


- Arsene Wenger hat offenbar ein Auge auf Hoffenheims Maicosuel geworfen. Wie die "News of the World" berichtet, will der FC Arsenal den 23-jährigen Brasilianer in der Winterpause verpflichten. Maicosuel hatte einige Eingewöhnungsprobleme bei 1899, in den letzten Spielen kommt er aber immer besser in Fahrt. Der Vertrag des Offensiv-Allrounders läuft noch bis 2014, die "Gunners" müssten also ein dementsprechend hohes Angebot abgeben.

- Zuletzt wurde häufiger über eine Rückkehr des holländischen Nationalspielers zum Hamburger SV spekuliert - dem hat Rafael van der Vaart selbst nun vorläufig ein Ende gesetzt. In einem "Bild"-Interview sagte er, dass er sich nach anfänglichen Enttäuschungen in Madrid nun sehr wohl fühle und dort den Durchbruch zu schaffen gedenkt. Dies sei keine Entscheidung gegen den HSV, sondern für Madrid: "Ich habe den HSV weiter ganz tief in meinem Herzen."

- Die Wölfe sind nach einer Meldung des italienischen Online-Portals "Il Sussidiario" ihrerseits an den beiden Innenenverteidigern des AS Bari, Andrea Ranocchia und Leonardo Bonucci, interessiert. Dass diese etwas von ihrem Job verstehen, zeigt die Statistik: Bari hat nach neun Spielen in der Serie A die wenigsten Gegentreffer aller Teams kassiert, lediglich sieben Stück. Der deutsche Meister ist aber nicht der einzige Verein, der ein Auge auf die jungen Männer - Ranocchia ist 21, Bonucci 22 - geworfen hat. Demnach sollen auch Inter Mailand und Juventus Turin schon bei Bari angeklopft haben.

- Der AC Mailand ist weiter an Edin Dzeko vom VfL Wolfsburg interessiert. Laut "Gazzetta dello Sport" bieten die Rossoneri im Tausch für den Bosnier ihren glücklosen Torjäger Klaas Jan Huntelaar an. Die Italiener wollen demnach noch einige Millionen Euro draufzahlen, um Dzeko vom VfL loszueisen. Der Stürmer hat seinen Vertrag beim Deutschen Meister erst kürzlich bis 2013 verlängert, jedoch mit einer Ausstiegsklausel.


MEDIZINISCHER REPORT

- Zwei Pofis von Borussia Dortmund müssen kürzer treten. Wegen einer Kapselreizung im Sprunggelenk, die er sich im Trainingsspiel gegen die zweite Mannschaft (3:2 am Freitag) zugezogen hat, kann Nuri Sahin erst am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Jakub "Kuba" Blaszczykowski ist von der polnischen Nationalmannschaft mit einem Schlag in die Wadenmuskulatur und einer Bänderdehnung im Sprunggelenk zurückgekommen und soll, so BVB-Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun, am Freitag wieder mit der Mannschaft trainieren.

- Hertha BSC kann schon bald wieder auf die Dienste von Raffael zurückgreifen. Die Schienbeinprellung, die sich der Brasilianer im Benefizspiel gegen Türkiyemspor am vergangenen Samstag (14.11.09) zugezogen hatte, hat sich nach eingehender Untersuchung als nicht so schwerwiegend herausgestellt.

Raffael wird voraussichtlich am Mittwoch im Mannschaftstraining zurück erwartet. Da sich Herthas Offensivspieler allerdings im letzten Ligaspiel gegen den 1. FC Köln die 5. Gelbe Karte eingehandelt hatte, ist er für die anstehende Begegnung beim VfB Stuttgart gesperrt und kann seine Verletzung vollständig auskurieren.

- Der VfB Stuttgart ist in die neue Trainingswoche gestartet, die nur ein Ziel kennt: die Vorbereitung auf das wichtige Heimspiel gegen Hertha BSC.

Matthieu Delpierre und Christian Träsch mischten im noch überschaubaren Kreis an fitten sowie anwesenden VfB-Fußballern wieder mit und absolvierten alle Übungen ohne Probleme.

Derweil stieg auch Alexander Hleb mit Laufeinheiten in die Trainingswoche ein und will in den nächsten Tage zu den Mannschaftskameraden stoßen.

Innenverteidiger Matthieu Delpierre hatte sich einer Operation an der Hand unterzogen, während Christian Träsch seine Adduktorenprobleme inzwischen überwunden hat.

Cacau absolvierte nach seinem Muskelfaserriss etwas abseits ein individuelles Programm mit und ohne Ball. Neun Spieler aus dem Lizenzspielerkader sind mit ihren jeweiligen Auswahlmannschaften unterwegs. Cheftrainer Markus Babbel weilt bei der Fußballlehrer-Ausbildung in Köln, kehrt aber wie die Nationalspielen Mitte der Woche zur finalen Vorbereitung auf den Samstag nach Stuttgart zurück.

Hingegen droht Julian Schieber wegen einer Reizung im linken Knie, an dem er vor zwei Jahren bereits operiert wurde, für die Partie am Samstag gegen Hertha BSC auszufallen. Schieber war schon am Samstag nach dem 1:1 der U 21 in Nordirland vorzeitig zurück nach Stuttgart gereist, um sich untersuchen zu lassen.


FOKUS

Mit einem Gebet hat die Mannschaft von Hannover 96 am Montag wieder den Trainingsbetrieb aufgenommen. Einen Tag nach der bewegenden Trauerfeier für Torwart Robert Enke traf sich das Team gegen 13 Uhr im Kabinentrakt der Arena, unweit der Stelle, wo auch am Montag noch zahlreiche Kerzen, Schals und Fotos an Enke erinnerten.

Der Seelsorger Michael Hartlieb vom Annastift in Hannover begleitete die Profis auf ihrem Weg zurück in die Normalität.

"Das Gebet und die Aussprache in der Kabine haben uns gut getan und geholfen", sagte Sportdirektor Jörg Schmadtke. Gegen 14.40 Uhr führte dann Co-Trainer Dirk Bremser in Vertretung des an einem grippalen Infekt erkrankten Coaches Andreas Bergmann die Spieler auf den Trainingsplatz hinter dem Stadion.

Die Mannschaft wird am Samstag zum Punktspiel bei Schalke 04 antreten. Nach dem Selbstmord ihres an schweren Depressionen erkrankten Torwarts am vergangenen Dienstag war lange Zeit unklar, ob sich das Team in der Lage sehen würde, auf Schalke zu spielen.

"Man kann davon ausgehen, dass wir spielen werden", sagte Schmadtke, "das ist der richtige Weg. Wir haben in sechs Tagen ein Bundesligaspiel, und es ist gut, sich mit den Dingen zu beschäftigen, die wir können."

Der Weg aus der Kabine zum Trainingsplatz weckte bei den Profis allerdings zwangsläufig auch wieder die Erinnerungen an die Tragödie um ihre Nummer 1. An Absperrgittern steckten Enke-Fotos, die Tür zum Trainingsplatz war mit roten Rosen geschmückt. Ein halbes Dutzend Kamerateams wartete zudem auf frische Bilder.

Bei der Trauerfeier am Sonntag hatte das Team noch in einer spontanen Aktion Spalier gestanden, als der Sarg ihres Mannschaftskameraden aus dem Stadion getragen wurde. Die würdevolle Feier hat laut Schmadtke auch den Profis bei der Bewältigung der Situation geholfen: "Es war wichtig, eine Auszeit zu nehmen. Die Trauerfeier hat aber auch einen Abschluss gebildet."

Das Training begann mit einer leichten Laufeinheit, anschließend wurde etwas gekickt. Die Übungen erinnerten mehr an eine Bewegungstherapie - und genau das waren sie ja auch. "Es tut gut, sich zu bewegen, sich müde zu spielen und den Kopf müde zu spielen", sagte Schmadtke.

Besonders im Fokus stand und steht natürlich Torwart Florian Fromlowitz. Der 23-Jährige hatte Enke bereits während dessen bakterieller Infektion glänzend vertreten und war für die vergangenen beiden Spiele, die letzten Enkes, wieder klaglos auf die Bank gerückt.

Torwarttrainer Jörg Sievers sprach auffällig viel mit Fromlowitz, der jetzt das schwere Erbe von Enke antreten muss. "Das ist eine Sondersituation, aber er hat von uns jede Unterstützung", sagte Schmadtke, "ich denke, er wird das hinbekommen."


PORTRAIT

Die Rückkehr zum Tagesgeschäft fällt schwer bei Hannover 96. Sehr stark wiegen noch immer die Eindrücke vom Tod Robert Enkes. Nicht mal eine Woche ist es her, dass sich der 32-jährige Stammkeeper das Leben nahm.

Am Sonntag hatten die 96-Spieler Robert Enke, aufgebahrt zu einer öffentlichen Trauerfeier vor 40.000 in der AWD-Arena, das letzte Geleit erwiesen. Auch Florian Fromlowitz hatte dabei wie seine Teamkollegen emotional schwer zu kämpfen.

Es gehört nicht viel Vorhersagekunst dazu, dass der 23-Jährige an Enkes Selbstmord ebenso in den nächsten Wochen schwer zu schaffen haben dürfte.

Als Nachfolger zwischen den Pfosten tritt Fromlowitz ein ganz heikles Erbe an. Zunächst moralisch, mit etwas Abstand von den noch allzu frischen Geschehnissen dann auch sportlich.

"Er war besonders betroffen", sagte 96-Mediendirektor Andreas Kuhnt. Fromlowitz war in der vergangenen Woche nach Hause zu seiner Familie nach Kaiserslautern gefahren, um dort Schutz und Trost zu finden.

"Ruhe in Frieden, Robert Enke!", schreibt Fromlowitz auf seiner Homepage. "Ich wünsche seiner Ehefrau, seiner Familie und seinen Freunden ganz viel Kraft!"

Die benötigt er selbst genauso. Niemand weiß, was im Kopf des gebürtigen Pfälzers vorgeht, der 2008 vom 1. FC Kaiserslautern nach Hannover gewechselt war und wegen Enkes tragischem Ende nun vom Kronprinzen zur plötzlichen Nummer eins aufsteigt.

Dass Fromlowitz mit Enke mehr verband als ein bloßes Arbeitsverhältnis, steht außer Frage. Enke war nicht nur Konkurrent, sondern auch Mentor des jungen Schlussmanns.

Fromlowitz hatte den Nationalkeeper während dessen rätselhafter Virusinfektion in dieser Saison sechs Mal ordentlich vertreten. Als Enke vor gut zwei Wochen beim 1:0 in Köln sein Comeback gab, rückte Fromlowitz dann ohne Murren zurück ins zweite Glied.

"Robert hatte sich bei Florian bedankt, dass dieser ihn so gut vertreten hatte. Wenn Enke zuletzt an einem freien Tag freiwillig trainierte, hat sich Florian meist spontan angeschlossen", schildert Fromlowitz' Manager Michael Serr im "kicker".

Fromlowitz wiederum hatte erst kürzlich in einem Interview mit der "Rheinpfalz" erklärt: "Ich bin froh, dass ich gute Leistungen gezeigt habe. Aber wenn Robert fit ist, wird er spielen. Meine Aufgabe ist es jetzt, ihm durch unser gemeinsames Training zu helfen, dass er als Nummer 1 zur WM fahren wird."

Die Nummer 1 in Hannover ist nun Fromlowitz - auch wenn das Trikot mit dieser Nummer in dieser Saison nicht mehr vergeben wird.

Jede Unterstützung der Mannschaftsgefährten sollte dem Ex-U-21-Nationalspieler helfen bei der Bewältigung der künftigen Aufgabe.

Zur Stunde ist jeder Spieler, von denen sich öffentlich weiterhin noch niemand äußern möchte, aber ausreichend mit der eigenen Gemütslage beschäftigt.


INTERVIEW

Er verehrt Lucio, spielt aber wie ein Deutscher im Körper eines Peruaners. Carlos Zambrano ist Schalkes kommender Star. "Er hat eine große Zukunft vor sich. Carlos ist ein sehr eifriger, sehr aufnahmefähiger Spieler. Er arbeitet wie ein Deutscher", sagte S04-Trainer Felix Magath, sonst äußerst sparsam mit Lob für seine Spieler. Zambrano (20) über Idole, Wechselgerüchte und Skandale in Peru.

SPOX: Sie bezeichnen Lucio als Ihr Vorbild, nach vorne gehen Sie dennoch nur selten. Warum?

Carlos Zambrano: Es stimmt, dass Lucio zu meinen Idolen gehört. Er hat in der Bundesliga seine Klasse über Jahre eindrucksvoll bewiesen. Ich bewundere aber auch andere Innenverteidiger wie Marcelo Bordon und Chelseas John Terry. Lucio hat seinen eigenen Stil, ich habe meinen.

SPOX: Auch dank Ihrer nüchternen, effektiven Spielweise gehört Schalke wieder zu den Spitzenteams in Deutschland. Wird Schalke Meister, bevor Ihr Vertrag 2012 ausläuft?

Zambrano: Das wäre natürlich ein Traum. Aber zunächst geht es um diese Saison. Bis jetzt verläuft das Jahr zufriedenstellend. Wir haben eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Alles läuft gut - aber wir müssen hart arbeiten, damit es so bleibt.

SPOX: Welche Unterschiede haben Sie zwischen Ihrem früheren Trainer Fred Rutten und Felix Magath, der Sie explizit lobt und fördert, ausgemacht? In Ihrer ersten Profi-Saison unter Rutten sind Sie hingegen nicht zum Zug gekommen.

Zambrano: Ich möchte Trainer nicht miteinander vergleichen. Jeder hat seine eigene Art. Felix Magath ist ein Trainer mit viel Persönlichkeit. Er bezieht junge Spieler mit ein und hat den Mut, sie in die Mannschaft einzubauen. Er hat viel Erfahrung und außerdem etliche Titel gewonnen. Das verschafft ihm Respekt.

SPOX: Wegen Ihres Reservistendaseins unter Rutten sollen Sie im letzten Winter um eine Ausleihe gebeten haben.

Zambrano: Nein, das stimmt nicht, ich wollte immer nur auf Schalke sein.

SPOX: Im Sommer hieß es wiederum, dass der AC Florenz an Ihnen interessiert war. Kam ein Weggang in Frage?

Zambrano: Ich habe davon gar nichts mitbekommen. Schalke hatte für mich immer Priorität.

SPOX: Der Wechsel als 17-Jähriger aus Peru zu Schalke war bereits ein großer Einschnitt in Ihrem Leben. War das ein spontaner Schritt oder das Resultat einer langen Planung?

Zambrano: Ich habe das nie so genau geplant. Klar war nur, dass ich immer Fußball auf einem besseren Niveau spielen wollte, wie es zum Beispiel in der Bundesliga möglich ist. Es ging darum, mich weiterentwickeln zu können - und das kann ich auf Schalke.

SPOX: Was vermissen Sie?

Zambrano: Die Kultur ist schon sehr anders. In Peru ist das Leben viel ruhiger. Außerdem vermisse ich das abwechslungsreiche Essen der peruanischen Küche.

SPOX: Hilft Ihnen die berühmt-berüchtigte "Latino-Connection" auf Schalke?

Zambrano: Ich verstehe mich mit allen Spielern gut. Vielleicht habe ich wegen der Sprache etwas mehr mit den anderen Südamerikanern zu tun und ich unternehme mit meinem Landsmann Jefferson Farfan auch abseits des Platzes am meisten, aber so eine Connection gibt es nicht.

SPOX: In der Nationalmannschaft müssen Sie jedoch ohne Farfan auskommen, der wie Bremens Claudio Pizarro seit dem angeblichen Party-Skandal vor zwei Jahren nicht mehr für Peru auflief.

Zambrano: Jefferson ist ein großer Spieler, genau wie Claudio. Die Mannschaft braucht eigentlich beide. Durch die Ereignisse in der Vergangenheit sind viele Spieler nicht mehr dabei, und das schwächt die Nationalelf.

SPOX: Trotz talentierter Fußballer hat Peru die WM-Qualifikation auf dem letzten Tabellenplatz abgeschlossen. Inwiefern spielen die vielen Skandale im Umfeld der Nationalmannschaft eine Rolle?

Zambrano: In den Medien wird manchmal sehr übertrieben, nichtsdestotrotz muss sich im peruanischen Fußball einiges ändern. Es ist notwendig, dass wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, um uns vielleicht für die WM 2014 zu qualifizieren.

SPOX: Immerhin konnten Sie die Gunst der Stunde nutzen und sich in der Stammelf der peruanischen Nationalmannschaft etablieren.

Zambrano: Ich finde es nach wie vor unglaublich, dass man mich so schnell geholt hat. Das habe ich nicht erwartet. Schon gar nicht, ohne vorher überhaupt auch nur ein Bundesliga-Spiel absolviert zu haben. Aber Trainer Jose Del Solar hat an mich geglaubt und ich habe die Chance genutzt. So wie auf Schalke unter Felix Magath.