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kicker online: Live!-Ticker 1. Bundesliga

Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Freitag, 4. September 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 04.09.

Ein frisches Veltins, bitte!!
 
- Wenn wir gerade von Veltins sprechen, laut Rudi Assauer schuldet Schalke 04 ihm seit Jahren Geld. Nachdem er letzte Woche mit der Aussage, dass S04 massive Geldprobleme habe, für aufsehen sorgte, legt er nun nach: "Ich habe im wahrsten Sinne des Wortes noch eine Rechung offen mit Schalke. Seit zweieinhalb Jahren schulden die mir Geld, das in der Arena steckt - aber die vertrösten nur, da kommt nichts". Schalkes Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies reagierte mit Unverständnis: "Was da behauptet wird, kann ich nicht bestätigen. Fest steht: Wir sind gerade dabei, Schalke auf komplett neue Füsse zu stellen - alles andere interessiert mich nicht."
 
So wie man Rudi Assauer kennt, hat er auch zu anderen Themen eine Meinung. Ueber die Nationalspieler Podolski und Klose sagt er folgendes: "Podolski ist kein Profi durch und durch, keiner der auf dem Platz malocht oder mal dazwischen grätscht. Und Klose ist völlig neben der Kappe. Der wird jetzt nach hinten durchgereicht - auch bei Bayern."
 
Unrecht hat er ja nicht, der Rudi....
 
- Neues gibt es vom aktuellen starken Mann bei Schalke. Ganz ungewohnt zeigt Felix Magath Gnade und hat dem aussortierten Albert Streit erlaubt, in der Regionalliga Mannschaft von S04 zu spielen. Nach einem Gespräch mit Streits Berater Klaus Gerster am Donnerstag kam Magath einem entsprechenden Wunsch des Mittelfeldspielers nach. Die Regelung hat zunächst Gültigkeit bis zum Beginn der Winterpause, in der Streit sich einen neuen Verein suchen soll.
 
- Der 3:0 Sieg der Bayern letzten Samstag hallt immernoch nach, nicht zuletzt auch, da die Bundesliga dieses Wochende ruht. Zu reden gibt neben dem genialen Duo Ribery/Klose auch das neue 4-4-3 System:
 
Die Grundidee: Die Zahlen lügen nicht: Drei Stürmer stehen auf dem Platz, eine offensivere Ausrichtung kann es daran gemessen im Profi-Fussball kaum geben. Der Grundgedanke heisst platt ausgedrückt "immer ein Tor mehr schiessen als kassieren". Bei genauerem Hinsehen geht es in der Offensive um schnelles Spiel über die Flügel und in der Defensive darum, dem Gegner eine extreme Raum- und Zeitknappheit anzubieten und bei jeder Aktion ohne Ballbesitz Druck auszuüben.
Die Grundausrichtung: Eine Viererabwehrkette, ein Sechser vor der Abwehr, zwei Achter auf den Halbpositionen, zwei Flügel- und ein Mittelstürmer. Die Mannschaft steht sehr hoch, die beiden Flügelspieler nehmen den Gegner schon weit in dessen eigener Hälfte in Empfang.

Bei Ballbesitz schieben beide Mittelfeldspieler von den Halbpositionen aus mit an, allerdings bleibt der schmale Korridor an der Aussenlinie offen für die anlaufenden Aussenverteidiger.

Der Mittelstürmer hat seinen Handlungsspielraum gemäss seinem Namen wirklich nur im Zentrum, seine Bewegungen sind nicht horizontal (Querlaufen), sondern in der Regel nur vertikal - wenn er entweder in die Tiefe geht oder sich als Anspielstation fallen lässt.

Die Raumaufteilung: Bei keinem anderen Spielsystem sind die zehn Feldspieler so homogen über den Platz verteilt. Der Aufwand, die Räume im Mittelfeld und Angriff zu besetzen, ist dadurch vergleichsweise gering, die Aufgabengebiete für jeden einzelnen Spieler sind klar definiert.

Der Platz ist durch imaginäre Linien in Vierecke unterteilt, quasi die Zuständigkeitsbereiche für die einzelnen Spieler.

Van Gaal spricht im Spielaufbau immer von seinen Dreiecken. Gemeint ist damit die Anordnung seiner Spieler, die in Dreierpärchen Anspielstationen für den Ballführenden bilden. Der Aufbau im Spiel nach vorne ist dadurch deutlich vereinfacht.

Im Training lernen die Spieler ihre Aufgaben, aus denen im Laufe der Zeit Automatismen werden sollen. Die Schemata sind dabei immer dieselben. Wenn sich Spieler A bewegt beziehungsweise den Ball spielt, müssen B und C wissen, wohin und wie sie zu laufen haben.

Dabei ist das Timing des Abspiels der entscheidende Punkt. Es entsteht im besten Fall ein steter Fluss und die Räume auf dem Feld sind quasi permanent besetzt.

Im Defensivverhalten genau so: Bestimmte Angriffszüge des Gegners bedeuten automatisch das Kommando zum Einrücken. Jeder muss wissen, wie er dabei wohin einzurücken hat und wie er schnellstmöglich wieder auf seine Position, seinen Arbeitsbereich zurückkehrt.

Die Stärken des Systems: Durch den dritten Stürmer steht von Haus aus ein zusätzlicher Offensivspieler auf dem Platz. Die Kreativität steigt automatisch. Einen entscheidenden Qualitätsgewinn erfährt das System aber durch einen der beiden Innenverteidiger.

Durch die ständig besetzten Aussen wird der Diagonalball aus der Viererkette häufiger gefordert und so zu einer natürlichen Alternative zur Spieleröffnung über die Mitte oder die Aussenverteidiger.

Auf den Aussenkorridoren sind immer drei Spieler der angreifenden Mannschaft - beim 4-4-2 sind es nur deren zwei (Aussenverteidiger und Mittelfeldspieler). Für das Spiel in den Dreiecken muss kein weiterer Mittelfeldspieler aus dem Zentrum herausrücken - die Anfälligkeit für schnelle Gegenstösse durch die Mitte ist damit deutlich geringer.

In der Rückwärtsbewegung wird durchgedeckt. Die beiden Flügelspieler lassen sich ein paar Meter fallen und machen die Räume mit einem Fünfer-Mittelfeld sehr eng. Jeder bewegt sich in seinem dafür abgesteckten Raum, die Gegenspieler werden übergeben.

Im modernen Fussball passieren die entscheidenden Dinge in der Mitte. Die Defensivformationen stärken deshalb die Mitte immer mehr, die Doppel-Sechs im 4-4-2 wird immer öfter praktiziert.

Im 4-3-3 ist auf der Position des traditionellen Regisseurs hinter den Spitzen ein Vakuum. Die Doppel-Sechs des Gegners findet dort keinen Zugriff, weil schlicht niemand da ist, der attackiert werden kann. Die doppelte Absicherung muss zu den Flügelstürmern auf die Seiten eilen und wird so auseinandergerissen. In die frei werdenden Räume stossen dann die beiden Achter.

Die Schwächen des Systems: Das Grundproblem ist relativ banal: Nur fünf Feldspieler denken defensiv. Die defensive Absicherung hängt als einzigem Fixpunkt neben der Viererkette nur am defensiven Mittelfeldspieler, weshalb die beiden Achter gedanklich sehr flexibel agieren müssen. Sind die beiden nicht fix genug, entstehen nicht selten Unterzahlsituationen, wenn der Gegner den Ball schnell macht.

Ueberhaupt Konter: Bei einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung ist die Mannschaft kurze Zeit automatisch in Unterzahl, da nur drei Mittelfeldspieler da sind, um den Gegenstoss zu unterbinden.

Das Durchdecken erfordert hohe geistige und körperliche Fitness. Dazu kommt das Flügelspiel mit seinen häufigen Eins-gegen-Eins-Situationen: Alles lauf- und kraftintensive Bewegungen, die nur von einer Mannschaft praktiziert werden können, die 90 Minuten Tempo ohne Qualitätsverlust gehen kann.

Und noch ein ganz lapidares Problem: Welcher Klub, welche Mannschaft kann sich zwei ausgebildete Dribbler als echte Flügelspieler leisten? Sowohl systematisch als auch finanziell. Nicht viele.

Donnerstag, 3. September 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 03.09.

Die Bundesliga ruht dieses Wochenende, deshalb gibt es in den nächsten Tagen kein "Mass" sondern nur eine "Stange".
 
 
- Von den acht bestplatzierten Teams im "Oberhaus" haben sieben einen neuen Coach. Thomas Tuchel konnte mit Mainz für Furore sorgen und den FC Bayern am 3. Spieltag mit 2:1 besiegen. Von den neuen Übungsleitern wartet einzig Kölns Zvonimir Soldo auf seinen ersten Erfolg mit dem neuen Club. 

- Schon 17 Tore sind an den ersten vier Spieltagen durch Einwechselspieler erzielt worden, das sind im Schnitt 4,3 Tore pro Spieltag. Zum Vergleich: In der Vorsaison gab es 75 Jokertore an 34 Spieltagen (2,2 pro Spieltag). 

- Mit Stuttgarts Elson und Bayerns Arjen Robben schnürten sogar zwei erst eingewechselte Spieler gleich ein "Doppelpack". Wolfsburgs Obafemi Martins schoss in seinen ersten beiden Bundesligaspielen gegen Köln und Hamburg jeweils ein Tor. 

- Elf Spieler trafen 2009/10 in einer Partie schon doppelt. Der Schalker Kevin Kuranyi schaffte es sowohl in dieser (beim 2:1 in Nürnberg) als auch in der vergangenen Saison (beim 3:0 gegen Hannover), am 1. Spieltag zwei Mal einzunetzen. Elson und Robben erzielten ihren "Doppelpack" als Joker.  Der Holländer hatte in fünf Jahren weder in der englischen noch der spanischen Liga in einem Spiel doppelt getroffen, in München reichten ihm dank des tollen Zusammenspiels mit Frank Ribery zwölf Minuten. Die meisten "Doppelpacks" gab es mit vier Stück am 3. Spieltag. 

- In zwei Partien schafften es zwei Spieler, zwei Mal zu treffen: Beim 4:2 des VfB Stuttgart gegen den SC Freiburg (2. Spieltag) waren dies Elson und Mo Idrissou, beim 5:0 von Bayer Leverkusen in Freiburg (3. Spieltag) konnten sich Eren Derdiyok und Tranquillo Barnetta doppelt auf der Anzeigetafel eintragen.

- Anhänger von 1899 Hoffenheim hatten sich einen ähnlich fulminanten Start wie in der Vorsaison gewünscht. Damals stellten die Kraichgauer mit 42 Toren in der Hinrunde den besten Sturm der Liga, der obendrein die meisten Torschüsse abgab (311). Davon ist die Elf von Ralf Rangnick in dieser Saison noch ein Stück entfernt. Kein Team schoss weniger Tore als 1899 (zwei). Zudem gab Hoffenheim mit 40 Stück die wenigsten Torschüsse aller Teams ab, zehn davon kamen auf den gegnerischen Kasten.
 
-Nachdem die Bayern früher ihr Geld in Festgelder parkiert haben und sich nicht an die grossen Stars ran trauten, ändert sich dies nun. "Uns zeigt es einfach, dass wir uns an Transfers dieser Güteklasse ran trauen sollten. Das hat der Transfer von Franck Ribery bewiesen, und auch der von Robben", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger: "Wir sollten auch in Zukunft versuchen, diese qualitativ hochwertigen Spieler für den FC Bayern zu gewinnen." Mit Robben und Ribery sind die Bayern nach Angaben von Nerlinger "sehr gut gerüstet. Wir haben jetzt einen Kader, der uns sehr viele Optionen und Alternativen bietet".
 
Tja, die Konkurrenz wird es freuen....

Mittwoch, 2. September 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 02.09.

Beerman!" - "Here I am, sir!"
 
 
-Nach dem Wechsel von Arjen Robben zum FC Bayer München kamen Gerüchte auf, dass die Bayern und Real sich auf einen Ribery Wechsel nach dieser Saison, als Teil des Robben Transfers geeinigt haben. Vorstandschef Rummenigge wiederspricht dem aber ganz entschieden: "Wir haben keine Vereinbarung, Franck in der nächsten Saison an Real Madrid zu verkaufen, getroffen - das ist Fakt". Auch betonte er, dass die lange guten Beziehungen zu Real unter dem Transfergerangel um Ribery gelitten hätten. Weil Madrid sich aber beim Wechsel von Arjen Robben nach München sehr kooperativ verhalten habe, seien die Spannungen nun ausgeräumt. "Real war sehr hilfreich, hat uns sehr unterstützt. Unser Verhältnis ist wieder sehr entspannt und freundschaftlich", sagte Rummenigge.
 
 
-Der DFB hat gestern den Spielplan für die Spieltage 6 bis 10 kommuniziert. Am 6. Spieltag kommt es am Freitag 18.09. zum Knaller Magath "neu" gegen Magath "alt". Weiter steht das Bayern Derby zwischen den Münchner Bayern und dem 1. FC Nürnberg an. Am Sonntag folgt dann das Schlagerspiel zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen.
 
Spieltag 7 verwöhnt uns am Samstag mit dem Kracher HSV gegen Bayern und am Sonntag folgt das Revier Derby zwischen Dortmund und Schalke.
Highlight des 8. Spieltages wird das Spiel vom Sonntag zwischen dem VfB und Werder Bremen.
Spieltag 9, vom 17./18.10. soll durch die Duelle VfB Stuttgart - FC Schalke 04 und HSV - Bayer Leverkusen, die dann schon kälteren Temparaturen etwas aufheizen.
Spieltaq 10 hält dann die Affichen Bayer Leverkusen - Borussia Dortmund und FC Schalke 04 - HSV als Leckerbissen bereit.
 
 
-Felix Magath kehrt weiter mit eisernem Besen. Er hat Albert Streit mitgeteilt, dass es für ihn weder im Profi- nich im Amateur Team einen Platz habe. Grund dafür ist, dass sich der 29-jährige lustlos im Training zeigt.
 
Zur Zeit auch nicht im Training befindet sich Rafinha. Der Brasilianer nutzt die Länderspielpause und ist in sein Heimatland gereist. Angeblich verkraftet er den Rummel um seine Wechselabsichten nicht mehr. Von Natur aus ein Hitzkopf, könnte sein schwieriger Charakter dem Inquisator noch bis zur Winterpause Kopfzerbrechen bereiten.
 
 
-Nach der Verpflichtung von Kuzmanovic sollte Ruhe in den VfB Kader kommen. Dabei hat man aber immernoch die "Personalie Bastürk". Sein Transfer zu Besiktas Istanbul ist geplatzt. "Ich wäre viele Kompromisse eingegangen. Wir haben alles versucht", sagt Bastürk und fügt dann hinzu: "Ich bin aber nicht enttäuscht. Ich habe in Stuttgart ja noch zwei Jahre Vertrag."  Aha, bis jetzt war man davon ausgegangen, dass der Vertrag bis Juni 2010 läuft. Dem scheint nicht so zu sein. Entweder verlängert sich der Vertrag bei einer gewissen Anzahl Einsätze automatisch (eventuell kommt er deshalb nie zum Zug) oder er hat eine einseitige Option auf ein weiteres Jahr. Markus Babbel betonte zwar zuletzt, Bastürk sei immer noch ein vollwertiges Kader-Mitglied. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass der Teamchef nicht mehr mit ihm plant. Somit hat man einen teuren Spieler für mindestens eine Saison an der Backe, der der Chemie in der Mannschaft kaum gut tut....
 
-In Köln waren die Erwartungen gross (auch hier im Blog -> Saisonprognose Platz 9). Die Realität sieht aber, wie meist, anderst aus. Nach vier Spieltag steht man mit nur einem Pünktchen am Ende der Tabelle. Was ist schief gelaufen?
 
Mit Geromel, Novakovic und Podolski waren nicht alle Leistungsträger zu Beginn der Saison fit. Dadurch musste Zvonimir Soldo die Mannschaft ständig umstellen und so konnten sie die Spieler auf dem Platz noch nicht finden. Es fehlt aber auch an der Kreativität, ausser von Maniche kommen keine Ideen aus dem Mittelfeld. So schoss man in Dortmund kein einziges Mal aufs Tor! Gegen Frankfurt konnte Druck aufgebaut werden, Chancen blieben aber Mangelware. Auch das Flügelspiel funktioniert nur spärlich, kommt mal eine Flanke, ist sie meist unbrauchbar.
 
Es mangelt aber nicht nur an der spielerischen Qualität, auch die Einstellung stimmt bei so manchem nicht. Der Trainer meinte dann nach dem HSV Spiel: "Es hat die Bereitschaft gefehlt. Das hätte ich von meiner Mannschaft nicht erwartet", sagte der Kroate. Er strich den Spielern den freien Dienstag. Soldo: "Wenn du unten stehst, kannst du nicht frei haben." Statt dem geplanten Auslaufen am Montag setze er eine harte Trainingseinheit an. "Dass die Spieler nach einem Auftritt wie in Hamburg nicht nur auslaufen, nenne ich Charakterschulung", so Soldo. Den Spielern spricht er die Kommunikationsfähigkeit ab. "In dieser Mannschaft ist es insgesamt das Problem, dass man zu wenig miteinander auf dem Platz redet. Dafür fehlen die Typen!"
Novakovic, als Kapitän Sprachrohr der Mannschaft auf und neben dem Spielfeld, hatte in den letzten Wochen mehr mit sich und seiner persönlichen Situation zu tun. Mehrfach beklagte er sich über seinen angeblich schlecht dotierten Vertrag und drohte mit Abschied. In Hamburg fiel der 16-Tore-Mann der letzten Saison durch permanentes Diskutieren mit Schiedsrichter Felix Brych auf.

Manager Michael Meier geht noch einen Schritt weiter als Soldo. Er hält die Mannschaft für "schwer emotionalisierbar." Ein heftiger Vorwurf. Für die Zusammenstellung des Kaders ist er jedoch selbst hauptverantwortlich. Das wirft natürlich Fragen nach seiner Einkaufspolitik auf. Für zehn Millionen wurde Messias Podolski zurückgeholt. Eine Million kostete Christopher Schorch zudem kamen Maniche und Freis ablösefrei. Bisher konnte aber nur Maniche als Verstärkung auf sich aufmerksam machen. Schorch spielte sogar erst sieben Minuten, wogegen sich Podolski seit drei Spielen bemüht, aber noch nichts zählbares zustande brachte.

Mit Florian Kringe, Jose Ernesto Sosa und Tuncay waren bis Transferschluss am Montag namhafte Spieler als Neuzugänge beim FC im Gespräch. Bekommen haben die Kölner keinen. Kringe und Tuncay wären laut Meier "liebend gerne zu uns gekommen." Tuncay war dem Manager letztlich zu teuer - Middlesbrough hatte 4,5 Millionen gefordert. "Da war das Thema für uns erledigt", so Meier. Kringe ging zu Hertha BSC, weil die Berliner laut Meier eine höhere Ablösesumme geboten haben. In Sachen Sosa hatte Meier mit dem FC Bayern Einigung erzielt. Meier: "Aber der Spieler will nicht zu uns. Was soll ich machen? Ihn zwingen zu kommen?"

Das Auftaktprogramm mit Spielen in Dortmund und Hamburg und dem Heimspiel gegen Wolfsburg hatte es in sich - doch es wird nicht einfacher. Die nächsten vier Gegner heissenen Schalke (H), Stuttgart (A), Leverkusen (H) und Bayern (A). Die Gefahr besteht, dass der FC schon früh in der Saison den Anschluss ans untere Mittelfeld verliert. Der Rückstand auf Platz 15 beträgt schon jetzt drei Punkte.

Podolski setzt auf das Prinzip Hoffnung. "Ich würde gerne sofort gegen Schalke spielen. Aber vielleicht tut uns die Länderspielpause gut. Da kann sich jeder Spieler mal Gedanken machen."

 

Dienstag, 1. September 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" 01.09.

Puh, da war doch einiges los in den letzten Tagen. Nun ist die Transferfrist aber abgelaufen. Wenn man sich die Uebersicht so anschaut, könnte man fast meinen, die Hertha hat sich zum Transferschluss-Sieger gemausert. Was Cesar kann, weiss Trainer Lucien Favre genau, aus seiner Super League Zeit. Er könnte ähnlich einschlagen, wie Raffael am Anfang. Florian Kringe ist mit Sicherheit eine Verstärkung, alleine schon durch seine Erfahrung. Die spannendste Verpflichtung ist den Berlinern aber wohl mit Adrian Ramos gelungen. Er scheint ein klassischer Knipser zu sein, dies zumindest meint der Trainer der Hertha. Insofern spannend ist diese Aussage, da Michael Preetz und Lucien Favre den Spieler nur von Videos kennen...
 
Einen interessanten Spieler hat sich auch der VfB an Land gezogen. Mit Kuzmanovic kommt ein hochtalentierter Spieler, welcher mit 21 Jahren bereits Stammspieler in der Serie A war. Mit 8 Millionen Euro hat man sich dieses Juwel allerdings auch etwas kosten lassen. Zusammen mit Hitzlsperger, Khedira und nun Kuzmanovic verfügt der VfB über ein stattliches defensives Mittelfeld. Nach meiner Einschätzung hätte aber auch offensiv noch etwas passieren müssen. Nach vier Spielen scheint mir Pogrebnyak nicht die erwünschte Verstärkung zu sein (das habe ich nach dem 1. Spiel schon geschrieben, im 2. hat er dann getroffen...), allerdings kommt aus dem Mittelfeld auch nicht viel brauchbares. Allein die genialen Sololäufe von Hleb reichen nicht aus und wenn ständig rotiert wird, kann auch keine eingespielte Equipe aufs Feld geschickt werden...
 
Nach dem (zu) hohen Sieg der Bayern gegen den Meister hatte ich mit etwas mehr Ruhe bei den Bayern in der Länderspielpause gerechnet. Denkste, denn Franck Ribery attackiert erneut seinen Trainer Louis van Gaal. Er beschwert sich, dass er zum ersten Mal zu einem Trainer einen negativen Kontakt habe. Auch sei die Stimmung im Training viel zu ernst, man müsse mehr Spass haben und lachen können. Mais oui, aber das van Gaal kein Komiker ist, weiss man in der Fussballszene schön länger und schlussendlich wird der Trainer nicht zur Unterhaltung der Spieler bezahlt (in München wohl eher, um die Medien zu unterhalten).
 
Auch der Titan, welcher im Fussball schon alles erlebt hat (O-Ton Kahn), hat wieder einen klugen Ratschlag im Köcher. Er rät seinem Nachfolger Michael Rensing zu einem Neuanfang, sprich Klubwechsel. Kahn meint, dass das Problem von Rensing ein mentales sei und er mit weniger Druck bei einem anderen Verein sein Talent ausspielen könne. Zugegeben, hier hat er völlig recht. Butt hat durchaus das Zeug, diese Saison das Bayern Tor zu hüten, eine Kostprobe gab er ja am Samstag. Zudem wird Bayern mit dem Checkbuch wedeln und Adler oder Neuer werden nächste Saison nach München gehen. Da bleibt kein Platz für Rensing. Allerdings sucht ein anderer Verein auf nächste Saison ebenfalls eine neue Nr. 1... 
 
Wenn es in Mönchengladbach positives zu berichten gibt, soll man dies auch erwähnen. Nach vier Spielen hat man sieben Punkte im trockenen und steht auf Platz 5, welcher für die Europa League berechtigen würde. Natürlich handelt es sich nur um eine Momentaufnahme und ich traue dem Trainer Michael Frontzeck nicht allzuviel zu. Trotzdem scheint man eine gewisse defensive Stabilität gefunden zu haben, die Automatismen im Mittelfeld stimmen und nach vorne ist man mit Arango und Bobadilla brandgefährlich. Ein plus könnte eine sich abzeichnende Heimstärke sein, denn sechs der sieben Punkte hat man zu Hause geholt. Vor diesem fantastischen Publikum muss man dann auch die Punkte holen, will man nicht wieder in den Abstiegskampf verwickelt werden. Bis zum nächsten Spiel in Nürnberg verbleibt nun genug Zeit um in Ruhe weiterarbeiten zu können und diese ebendiese soll auch etwas genossen werden.
 

Bundesliga: Transfer Uebersicht

Zdravko Kuzmanovic (vom AC Florenz zum VfB Stuttgart)

Was kostet er? Im Gespräch sind acht Millionen Euro - und wäre Vereinsrekord (zusammen mit der Marica-Verpflichtung). Laufzeit des Vertrags: bis 2013.

Was kann er? "Kuzmanovic ist ein Mittelfeldspieler moderner Prägung. Er hat ein hervorragendes Spielverständnis und ist sehr zweikampfstark. Trotz seines jungen Alters weist er schon eine beachtliche internationale Erfahrung", sagt Trainer Markus Babbel. Sport-Vorstand Horst Heldt ergänzt: "Er hat bewiesen, dass er über herausragende Fähigkeiten verfügt."

Welche Position spielt er? Der serbische Nationalspieler ist vielseitig einsetzbar, fühlt sich im zentralen defensiven Mittelfeld wie auch auf den Halbpositionen wohl. Ist dank seiner präzisen Flanken selbst als rechter Flügelspieler eine Option.

Wen verdrängt er? Da er nach dem Medizincheck sofort zur serbischen Nationalmannschaft abreisen musste, ist er beim VfB zu Beginn wohl keine Option für die Startelf. Aber dann? Hitzlsperger, Khedira und Kuzmanovic werden in der Bundesliga und der Champions League vermutlich nach dem Rotationsprinzip abwechselnd pausieren. (Kleiner) Verlierer ist Elson, dem als Betätigungsfeld - wie Gebhart und Rudy - nur noch der rechte Flügel bleibt. Links ist Hleb gesetzt.

Florian Kringe (von Borussia Dortmund zu Hertha BSC)

Was kostet er? Der 27-Jährige wird laut "B.Z" für 250.000 Euro ausgeliehen, beim Erreichen des internationalen Geschäfts gibt es einen Aufschlag um die gleiche Summe. Das Gehalt (rund 1,5 Millionen Euro) übernimmt Hertha BSC.

Was kann er? Beidfüssig, technisch gut und vor allem vielseitig. Sein Schnelligkeitsdefizit und Torungefährlichkeit kompensiert er mit seinem Kampfwillen.

Welche Position spielt er? Kam im Dortmunder Mittelfeld - vom Sechser ausgenommen - auf allen Positionen zum Einsatz, als Notlösung auch auf den Aussenverteidiger-Positionen.

Wen verdrängt er? Kringes erklärte Lieblingsposition ist das linke Mittelfeld - womit er in direkte Konkurrenz tritt zu Cicero und Nicu. Denkbares Modell: Kringe links, Cicero und Kacar zentral, Nicu rechts. Verlierer wären dann Dardai (zentral) und Ebert (rechts).

Adrian Ramos (von America de Cali zu Hertha BSC)

Was kostet er? Für angeblich 1,4 Millionen Euro erhält Berlin 80 Prozent seiner Transferrechte. Der Vertrag geht bis 2013.

Was kann er? Herthas Wunschkandidat war der wuselige Woronin, geholt wurde jedoch der kopfballstarke Ramos. Ansonsten ist nicht viel über den kolumbianischen Nationalspieler bekannt. Laut "Kicker" haben selbst Trainer Lucien Favre und Geschäftsführer Michael Preetz Ramos noch nie live spielen sehen. Sie sollen sich auf die Empfehlung der Scouts verlassen.

Welche Position spielt er? Der 23-Jährige ist ein klassischer Mittelstürmer, "eine echte Nummer neun", wie Favre sagt.

Wen verdrängt er? Ob nun Artur Wichniarek, Raffael oder Dauerjoker Domowtschijski: Jeder Angreifer muss um seinen Platz bangen. Sollte Favre auf den spielstarken Raffael bauen, wird es für Wichniarek eng, der seine Stärken - wie offenbar auch Ramos - im Strafraum hat.

Jukka Raitala (von HJK Helsinki zu 1899 Hoffenheim)

Was kostet er? Ausgeliehen für ein Jahr, inklusive Kaufoption. 1899 machte keine Angaben über die Höhe der Ausleihgebühr.

Was kann er? Der 20-Jährige erfüllt die Kriterien eines modernen Aussenverteidigers, ist schnell und passsicher - so gesehen bei der U-21-EM, an der er als Stammspieler der finnischen Nationalmannschaft teilnahm.

Welche Position spielt er? Raitala kann dank seiner Beidfüssigkeit beide Aussenverteidiger-Positionen bekleiden, eingeplant ist er aber eher links hinten.

Wen verdrängt er? Raitala wurde explizit als Perspektivspieler verpflichtet - mit allen Möglichkeiten jedoch, in die erste Mannschaft aufzurücken. Ein denkbares Szenario: Raitala soll als zweiter Linksverteidiger Christian Eichner Druck machen, Andreas Ibertsberger rückt auf seine angestammte Position nach hinten rechts als Alternative zu Andreas Beck.

Eric-Maxim Choupo-Moting (vom Hamburger SV zum 1. FC Nürnberg)

Was kostet er? Für ein Jahr ausgeliehen, kostet wohl maximal eine sechsstellige Summe.

Was kann er? Auf Juniorenniveau einer der spielstärksten Stürmer. Problem: Bei den Profis sind bisher nicht mehr als Ansätze zu erkennen.

Welche Position spielt er? Am besten aufgehoben in einem Zweimann-Angriff mit einem Strafraum-Stürmer.

Wen verdrängt er? Dauerhaft überzeugte keiner der bisherigen Nürnberger Stürmer, daher könnte der deutsche Jugend-Nationalspieler schneller als erwartet eine Bewährungschance erhalten. Eigler, Boakye, Charisteas oder Bunjaku: Sie alle müssen sich vor dem 20-Jährigen in Acht nehmen.

Die wichtigsten Abgänge:

Cristian Zaccardo: Vom VfL Wolfsburg zum FC Parma, Vertrag bis 2014, Ablöse rund 2,5 Millionen Euro.

Mahir Saglik: Vom VfL Wolfsburg zum SC Paderborn, ausgeliehen.

Habib Bellaid: Von Eintracht Frankfurt zu Racing Strassburg, ausgeliehen.

 

Montag, 31. August 2009

Transferdeadline Gerüchte

Verlässt Klose den FC Bayern?
 
Laut "tz" steht der Stürmer des deutschen Rekordmeisters FC Bayern vor einem Abschied aus München. Interessiert sind angeblich der VfB Stuttgart und sein ehemaliger Klub Werder Bremen. Klose scheint im 4-3-3-System von Louis Van Gaal kaum Chancen auf einen Stammplatz zu haben. Diese wäre allerdings wichtig, um bei der Weltmeisterschaft in Südafrika zu spielen.
 
Kringe wohl zu Hertha BSC Berlin
 
Wie die "Bild" berichtet, wechselt Mittelfeldspieler Florian Kringe von Borussia Dortmund zu Hertha BSC Berlin. Angeblich wird Kringe, der bei BVB-Coach Jürgen Klopp zuletzt in Ungnade gefallen war, bis zum Saison-Ende nach Berlin ausgeliehen.
VfB holt wohl Kuzmanovic

Der Wechsel des serbischen Nationalspielers Zdravko Kuzmanovic vom AC Florenz zum VfB Stuttgart steht offenbar kurz vor dem Abschluss. Laut "Gazzetta dello Sport" hat die Fiorentina am Montag ein Angebot der Schwaben für den 21-jährigen Mittelfeldspieler akzeptiert. "Wir haben mit Stuttgart eine prinzipielle Einigung erzielt. Es fehlen nur noch kleine Details", sagte AC-Geschäftsführer Pantaleo Corvino. Zuvor hatte der Klub Kuzmanovic auf die offizielle Transferliste setzen lassen. Kuzmanovic soll acht Millionen Euro kosten.

Sonntag, 30. August 2009

Bundesliga Kolumne "Gedanken zum Spieltag"

Unfähigkeit
Unfähigkeiten gab es hüben wie drüben: Frankfurts Abwehr; Zidane der den Ball alleine vor dem Tor nicht unterbringt; Abwehr des BVB; der Schiriassistent bei der Offsideentscheidung vor Amanatidis Tor. Dieser war dann auch die positive Ausnahme, ein Klasse Spiel von ihm. Trotz Unvermögen und mit viel Glück ein weiterer Punkt für Dortmund...

Chance vertan
Mainz hätte für eine Nacht den Thron übernehmen können, die Gladbacher waren aber eine Nummer zu gross. Pech hatten die Mainzer mit Verletzungen, beide Torhüter plus Karhan. Wetklo wie Arthur Abraham; trotz Verletzung eine Riesenparade kurz vor Schluss...

Gut eingekauft
Die Gladbacher haben wirklich geschickt eingekauft. Bobadilla (1 Tor gegen Mainz) ist ein bulliger Strafraumstürmer, welcher stets torgefährlich ist. Auch Arango steht für Gefahr, als Torschütze und Freisstossschütze. Zudem kommt mit Reus ein eigener Junior rein, der das Zeug hat, Marko Marin zu ersetzten. Klasse sein Tor zum 2:0. Balleroberung in der eigenen Platzhälfte, alle stehengelassen und dann mit Beinschuss zum Tor...

Untergang der Inquisation?

Zwar hatten die Schalker diesmal Torchancen, ein Treffer ist aber so weit entfernt, wie die Zeit der Inquisatoren. Magaths Knappen sind seit zwei Spielen torlos und so ideenlos wie gespielt wurde, wird diese Serie verlängert. Dreimal (!) wurde zur Pause ausgewechselt, viel kam aber nicht herum. Die Schalker Fans waren so lahm, wie das Spiel ihres Teams. Einzig die Pfiffe gegen den abwanderungswilligen Rafinha waren zu hören...

Neu, Neu, Neu...
Neues Stadion, neuer Elan, neuer Trainer und punktgleich mit dem Leader. Nur die Zuschauer scheinen es nicht mitzubekommen, die neue Arena war wieder nicht ausverkauft. Auf dem Platz geht aber die Post ab. Was macht Heynckes, wenn Helmes zurückkommt? Das Luxusproblem könnte die Chemie stören oder den Fluss rausnehmen...

Auf jeden Fall schreibe ich weiter über Kiessling. 4 Spiele, 4 Tore... Solange er hier vorkommt, hat er Chancen auf die Torjägerkrone...

Injektion
Man injeziere eine Dosis Ribery, Robben und Butt und heraus kommt ein Meisterkandidat. Der Gegner war in der 1. Halbzeit schwach, sogar Benaglio liess sich beim 1:0 davon anstecken. Nach dem Wechsel kamen auch die Wölfe zu Chancen, Butt aber überragend. Dann kamen Robben und Ribery sowie Timoschchuks Foul, welches das 2:0 eingeleitet hat. Dzekos Pech und Dejagahs Unvermögen verhinderten den Ausgleich, somit gibt es zwei Wochen Ruhe für die Bayern und den General....

Ueberrotiert?

Der VfB ganz schwach gegen den kecken Aufsteiger aus Nürnberg. Die Rotationen bringen Unsicherheit und das Team kann sich nicht einspielen, Resultat daraus, nur 1 Sieg und 5 Punkte aus 4 Spielen zum Auftakt...

Pizarro = Selbstvertrauen

Der Peruaner macht Werder so viel stärker und pflanzt Selbstvertrauen ein. Am meisten profitieren Oezil und Marin davon, ihre Frechheit öffnet ihnen alle spielerischen Optionen... Das Gegenteil bei Hertha, neben Kacar und Ebert hat keiner überdurchschnittliches Format...

Verwandlung

Die Torfabrik der abgelaufenen Saison verwandelt sich in eine defensive Bank und spielt erneut zu Null. Hildebrand gewinnt das Direktduell gegen die deutsche Nr. 1 Robert Enke. Wird sich Jogi Löw an der WM 2010 in den Hintern beissen? Charakterköpfe wie Hildebrand gehören in eine Nationalmannschaft!

limitiert
Der 1. FC Köln ist eindeutig zu limitiert und läuft Gefahr, die durchaus gezeigte Moral gegen den HSV zu verlieren. Das Startprogramm ist happig, ein Abstiegsplatz scheint für lange Zeit gebucht zu sein...

Sparflamme

Die Serie mit Elia in der Startformation setzt sich fort, 3 Siege in Folge. Der HSV marschiert auf Sparflamme zur alleinigen Tabellenführung und dies ohne das immense Potential gross anzuzerren...

Top
Amanatidis, Robben, Ribery, Barnetta, Kiessling, Bobadilla, Arango, Reus, Hildebrand, Butt, Oezil, Marin

Zitat des Spieltags
Einmal mehr ist hier Jürgen Klopp vertreten: "Insgesamt sind wir total unzufrieden mit der Art und Weise, wie wir heute gespielt haben. Wir haben vielleicht 20, 30 Minuten das gespielt, was wir können, viel mehr war es nicht. Und das nenn' ich Blödsinn."

Spielberichte 4. Spieltag - Sonntagsspiele

Hertha BSC Berlin - SV Werder Bremen 2:3 (0:0)

Dank einer disziplinierten Mannschaftsleistung und einer konsequenten Chancenverwertung besiegt Werder Bremen beim Gastspiel in der Hauptstadt die Berliner Hertha mit 3:2 und feierte somit den zweiten Sieg in dieser Spielzeit. Die Hertha schöpfte in der Schlussphase zwar noch einmal Hoffnung auf einen Punktgewinn, konnte das Spiel aber nicht mehr drehen. Seit drei Spieltagen wartet die "Alte Dame" somit auf ein Erfolgserlebnis.

Beide Teams qualifizierten sich unter der Woche für die Teilnahme an der Europa League. Hertha-Coach Lucien Favre sah nach dem 3:1-Erfolg gegen Brondby IF Anlass zu einer personellen Veränderung. Domovchiyski musste seinen Platz für Nicu räumen.

Bremen kehrte mit einem 2:0-Sieg beim FK Aktobe aus Kasachstan zurück. In Berlin krempelte Trainer Thomas Schaaf seine Startelf auf drei Positionen um. Bargfrede gab sein Startelfdebüt, auch Boenisch und Marin waren wieder mit von der Partie. Pasanen, Niemeyer und Hunt rutschten aus dem Team.

Bremen fand im Berliner Olympiastadion als erstes Team zu seinem Rhythmus, spielte kontrollierter und versuchte immer wieder über die Außen zum Erfolg zu kommen. Die Hertha zog sich bei Ballbesitz der Bremer diszipliniert zurück und lauerte.

Und die abwartende Haltung der Berliner führte auch fast zum frühen Erfolg - Nicu kreuzte schön hinter der Bremer Deckung, kam aus kurzer Distanz zum Abschluss und scheiterte am prächtig reagierenden Wiese (10.).

Dass auch bei der "Alten Dame" zum Ende der ersten Hälfte die Null sicher stand, das hatten die Gastgeber zu einem Großteil ihrem Torwart Drobny zu verdanken. Der Tscheche vereitelte durch beherztes Eingreifen eine Reihe von Bremer Möglichkeiten, etwa gegen Bargfrede (12.). Sein Meisterstück lieferte er jedoch gegen Marin ab. Mit einem Blitzreflex wehrte er in letzter Instanz den Schuss des kleinen Nationalspielers noch ab (35.).

Bis zum Halbzeitpfiff ließen die beiden Kontrahenten dann im Abschluss jegliche Konsequenz vermissen, es ging torlos in die Kabinen.

Zum Seitenwechsel trat die Hertha notgedrungen verändert an. Piszczek ersetzte den am Oberschenkel verletzten Cicero. Die Favre-Elf trat nun deutlich offensiver auf und setzte den Hanseaten stark zu. Wichniarek fiel im Strafraum im Duell mit Wiese - kein Elfmeter! - Piszczek (52.) und Kacar (53.) probierten es aus der Distanz. Werder reagierte eiskalt. Der erste gefällige Angriff der zweiten Hälfte führte zur Gästeführung. Özil überwand Drobny mit einem platzierten Flachschuss (57.).

Werder musste die letzte halbe Stunde ohne Stammkeeper Wiese angehen, der verletzt von Vander vertreten werden musste. Doch auch ohne Wiese blieben die Hanseaten auf der Erfolgsstraße. Borowski vollendete einen Konter zum zweiten Tor für seine Farben (74.).

Die Partie schien entschieden - doch Hertha kam über Piszczek zum schnellen Anschluss (77.) und drückte in der Schlussphase mächtig auf den Ausgleich, schuf dabei aber großen Raum für Bremer Gegenstöße. Den nutzte nur Minuten später Naldo eiskalt aus (83.) und beendete damit alle Hoffnungen der Gastgeber auf zumindest einen Punktgewinn. Auch Eberts Last-Minute-Tor änderte daran nichts mehr (90. +1).

Hertha spielt nach der Länderspielpause am Samstag den 12. September in Mainz beim 1.FSV vor. Der SV Werder empfängt einen Tag darauf an der Weser Hannover 96.

Hamburger SV - 1. FC Köln 3:1 (1:0)


In einer mäßigen Partie kam der Hamburger SV zu Hause gegen den 1. FC Köln zu einem 3:1-Erfolg. Die Hanseaten waren über weite Strecken die gefälligere Mannschaft und gingen auch verdient mit 2:0 in Führung. Danach ließen sie es aber etwas zu locker angehen, wurden prompt bestraft und mussten bis zum Schluss zittern, ehe das sechste Spiel ohne Niederlage in Folge zu Ende ging. Die Kölner dagegen warten immer noch auf einen Sieg, bleiben Tabellenletzter und treten auf der Stelle.

Hamburgs Trainer Bruno Labbadia gab beim 3:1-Rückspielerfolg gegen EA Guingamp zahlreichen Arrivierten eine Verschnaufpause. Gegen Köln ließ er nun wieder seine A-Elf auflaufen. Acht Wechsel gab's zu verzeichnen: An Stelle von Hesl, Rincon, Benjamin, Tesche, Tavares, Castelen, Pitroipa und Berg spielten Rost, Mathijsen, Aogo, Jarolim, Zé Roberto, Elia, Trochowski und Petric. Kölns Coach Zvonimir Soldo dagegen wirbelte seine Mannschaft nach der Nullnummer gegen Frankfurt deutlich weniger durcheinander. Lediglich Pezzoni erhielt den Vorzug vor Ehret.

Beide Mannschaften waren zu Beginn sichtlich um Struktur und Ordnung bemüht. Fehlervermeidung war die oberste Direktive, und das gelang den jeweiligen Abwehrreihen zunächst vorzüglich. Die Räume wurden sehr eng gemacht, so dass Torraumszenen Mangelware blieben. Die Hamburger investierten allerdings etwas mehr und hatten spielerische Vorteile, entwickelten aber kaum Durchschlagskraft. Auf der anderen Seite lauerten die Kölner auf Konter und gaben durch Podolski den ersten Warnschuss der Partie ab (9.).

Viel Leerlauf prägte das Bild in der HSH-Nordbank-Arena, ehe Womé den Ball leichtfertig gegen Jarolim vertändelte, der entscheidend störte. Der Abpraller landete in der Mitte, wo sich Guerrero vehement gegen Geromel durchsetzte und ins linke Eck schlenzte (19.). Die Geißböcke waren nun gefordert und sie bemühten sich auch um den Ausgleich, allerdings fehlten die Mittel, um die solide HSV-Deckung ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Schiedsrichter Dr. Felix Brych ließ zudem viel laufen, und die Spieler nahmen die Freiheiten dankend an. Konsequente und rabiate Zweikämpfe waren an der Tagesordnung. Zahlreiche Fehlpässe und wenig Tempo gesellten sich hinzu, folglich gab's nur Stückwerk zu sehen und das Spiel verflachte zunehmend.

Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte kam wieder etwas Leben in die Partie: Zuerst prüfte Trochowski Kölns Schlussmann Mondragon mit einem satten Flachschuss aus der zweiten Reihe (39.), ehe Guerrero nur Sekunden später nach einer Ecke ebenfalls am Kolumbianer scheiterte. Letztlich blieb es in Durchgang eins bei nur einem Tor.

Ohne personelle Änderungen ging es nach Wiederanpfiff weiter, dafür mit einsatzfreudigeren Hanseaten, die zugleich die erste Duftmarke setzten: Petric ließ Mohamad stehen, schloss dann aber zu überhastet ab und blieb gegen Mondragon nur zweiter Sieger (48.). Kurz darauf musste der Kolumbianer erneut eingreifen, diesmal gegen Aogo (52.), während Zé Roberto um Haaresbreite verzog (53.). Vom FC kam dagegen so gut wie gar nichts. Die Gäste agierten zu passiv und hatten weder Ideen noch Spritzigkeit. Verzweifelte Distanzschüsse durch Maniche (60.) und Podolski (61.) waren die einzige Ausbeute ihrer Angriffsbemühungen.

Auf der Gegenseite sorgte Guerrero nach 66 Minuten für die vermeintliche Vorentscheidung: Zé Roberto zog in den Sechzehner, Mohamad spitzelte den Ball aber weg, jedoch nur zu Guerrero. Der Peruaner nahm die Einladung an und zimmerte das Spielgerät aus 15 Metern in die Maschen. Zé Roberto stand allerdings im passiven Abseits und hatte Mondragon die Sicht versperrt, Referee Dr. Brych ahndete das aber nicht.

Die Hanseaten fühlten sich nun sicher, ließen die Zügel etwas schleifen und erhielten prompt die Quittung. Der kurz zuvor eingewechselte Chihi schaffte mit einem präzisen Schuss in den rechten Winkel den Anschluss (76.). Die Kölner bekamen die zweite Luft und suchten nun den Ausgleich, doch Novakovic schoss rechts daneben (83.). Drei Minuten später zog Zé Roberto in den Strafraum ein, umkurvte Mondragon und wurde von diesem dabei gefoult. Dr. Brych gab den fälligen Strafstoß, den Trochowski sicher verwandelte. Der Endstand und die Tabellenführung für den HSV!

Der HSV empfängt nach der Länderspielpause am Samstag, den 12. September den VfB Stuttgart zum Spätspiel, während die Domstädter einen Tag später den FC Schalke 04 zu Gast haben.