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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Sonntag, 23. August 2009

Spielberichte 3. Spieltag - Sonntagsspiele

VfL Wolfsburg - Hamburger SV 2:4 (0:2)

In einer packenden Partie zweier technisch starker Teams überraschte Hamburg den Meister mit einer vorzüglichen Vorstellung. Nach Blitzstart und Zwei-Tore-Vorsprung vergab der HSV weitere Großchancen und schien dafür im zweiten Durchgang die Quittung zu erhalten, als der VfL nach Zwischenspurt ausglich. Doch gegen das vor allem in der Abwehr ungewohnt anfällige Wolfsburg bekamen die Gäste wieder die Kurve und zogen der Veh-Elf in der Schlussphase den Zahn.

Armin Veh setzte bei den Wolfsburgern nach dem 3:1-Auswärtserfolg über den 1. FC Köln bis auf Simunek, der Madlung ersetzte, auf dieselbe Anfangsformation.

Nach dem 5:1-Erfolg im Hinspiel um den Einzug in die Gruppenphase der Europa League bei EA Guingamp veränderte Trainer Labbadia das Gesicht seiner Startelf auf zwei Positionen: Im Tor stand wieder Stammkeeper Rost, der bei den Franzosen von Hesl vertreten worden war. Davor verteidigte Rozehnal, der den verletzten Demel (Fußprellung) ersetzte.

Mit einem Blitzstart der Gäste begann die Partie vor ausverkauftem Haus in Wolfsburg: Der erste konstruktive Abgriff lief über Jarolim, der in Strafraumhöhe quer legte auf Guerrero. Riether kam nicht ran, Guerrero zog ab. Vom Pfosten prallte der Ball an den Rücken Benaglios und von dort ins Tor (3.).

Der VfL war weiterhin unsortiert, und der HSV nutzte dies wenig später aus: Jarolim passte rechts raus zum allerdings abseitsverdächtigen Petric. Der Kroate zwang Benaglio zu einer Fußabwehr. Elia schnappte sich den Abpraller, wühlte sich im Strafraum durchs Zentrum und schob das Leder an Benaglio vorbei ins linke Eck (7.).

Die Hanseaten dominierten in der Folge nach Belieben, vor allem die Abwehr der Gastgeber agierte (auf Grund der Umstellung?) vogelwild - Benaglio bewahrte seine Elf nach haarsträubendem Rückpass von Simunek gegen Guerrero, der beim Dribbling scheiterte, vor dem 0:3 (17.).

Erst nach und nach erwachte Wolfsburg aus der Schockstarre. Die ersten Kombinationen gelangen, die erste Chance wurde erspielt (Riether, 21.). Was aber war mit der Defensive los? Guerrero tauchte ein zweites Mal mutterseelenallein vor Benaglio auf, scheiterte aber erneut im Eins-gegen-Eins am Schlussmann (23.).

Die Labbadia-Elf bestach durch kluge Raumaufteilung, während bei den "Wölfen" die Rädchen der einzelnen Mannschaftsteile nicht ineinander griffen. Zwar wurde der VfL initiativer und die Partie ausgeglichener, für die stabile Deckung der Hamburger aber gegen eine uninspirierte Offensivabteilung der Veh-Schützlinge bis zur Pause nie so richtig gefährlich. Vielmehr durfte sich der Meister glücklich schätzen, beim Kabinengang nicht höher zurückzuliegen: Trochowski traf mit einem technisch feinen Heber über Benaglio hinweg nur die Querlatte (40.).

Mit Martins für Ziani starteten die Hausherren in den zweiten Durchgang, in dem aber das ballsichere Hamburg die ersten Akzente setzte, ehe Dzeko an Rost scheiterte (50.).

Dies war aber die Initialzündung für einen nun wie verwandelt aufspielenden Meister: Nach klasse Zusammenspiel von Grafite und Schäfer musste Misimovic die scharfe Hereingabe des Verteidigers nur noch über die Linie drücken (52.).

Rost bewahrte sein Team binnen einer Minute noch zweimal vor dem Ausgleich (55.), dann aber war der VfL zurück: Martins nickte eine Flanke von Misimovic von der rechten Seite aus fünf Metern unter die Latte ein (56.).

Nach diesem fulminanten Zwischenspurt war bei den "Wölfen" zunächst einmal Durchschnaufen angesagt. De HSV fing sich wieder, nahm wieder aktiver am Spiel teil und hatte durch Guerrero die prima Möglichkeit zur Führung (65.). Und nicht nur der Peruaner vergab: Zé Roberto hatte die Dreifachchance (67., 68.), scheiterte dabei einmal an der Latte.

Der Meister fand den Faden nicht wieder, die Gäste aber kriegten vollends die Kurve: Zé Roberto spielte nach links zu Aogo, der sofort flankte. In der Mitte war Petric am Elfmeterpunkt schneller am Ball als Barzagli und netzte volley ins rechte untere Eck ein (75.).

Der Meister kam nicht mehr zurück, die Hanseaten gerieten in der Schlussphase nicht mehr in Gefahr - der eingewechselte Castelen schloss einen Konter nach Pass von Boateng gekonnt ab und stellte den verdienten HSV-Sieg endgültig sicher (90.).

Der VfL Wolfsburg tritt kommenden Spieltag am Samstag auswärts bei den Bayern an, der HSV empfängt zu Hause den 1. FC Köln.

VfL Bochum - Hertha BSC Berlin 1:0 (0:0)


Mit einer engagierten Leistung über die vollen 90 Minuten sicherte sich der VfL die ersten drei Punkte der Saison. Gegen eine sehr defensiv orientierte Hertha, die erst nach knapp einer Stunde ernste Offensivbemühungen zeigte, sorgte Yahia mit einem Freistoßtor für den Sieg.

Bochums Trainer Marcel Koller ersetzte im Vergleich zur klaren 0:3-Auswärtsschlappe auf Schalke neben Maltritz (Muskelfaserriss) und Azaouagh (Erkrankung) auch Dabrowski und Fuchs. Mavraj spielte in der Innenverteidigung, im Mittelfeld kamen Freier und der schwedische Neuzugang Johansson von Beginn an zum Einsatz. Bönig spielte auf der linken Außenverteidigerposition.

Die Herthaner spielten nach dem 1:2 in Mönchengladbach mit drei Änderungen. Stein ersetzte Piszczek in der Abwehrkette. Angreifer Wichniarek (Rückenprobleme), der sich beim 1:2 in Bröndby am Donnerstag bei der Qualifikation für die Europa-League verletzte, musste passen. Zudem verzichtete Coach Lucien Favre in der Startelf auch auf Raffael und brachte Domovchiyski als einzige nominelle Spitze. Dardai kam im Mittelfeld zum Einsatz. Kacar konnte trotz Fußprellung auflaufen.

Die von Favre gewählte defensive Grundausrichtung der Mannschaftsaufstellung machte sich von Beginn an bemerkbar. Gegen engagierte Bochumer standen die Berliner tief in der eigenen Hälfte und wagten sich nur selten, meist mit schnell vorgetragenen Kontern, vor das Gehäuse von Heerwagen. Die beste Chance der Hertha in der ersten Hälfte hatte Cicero bereits nach vier Minuten mit einem Distanzschuss.

In einer Partie mit vielen bissig geführten Zweikämpfen konnten die Bochumer aus ihren Vorteilen in punkto Spielanteilen allerdings nur wenig machen. Erst Mitte des ersten Abschnitts hatte Sestak, der nach einem Eckball völlig frei zum Kopfball kam, die erste gute Gelegenheit für die Westfalen (22.). Nach einer halben Stunde hatte dann Ersatz-Kapitän Yahia die Führung auf dem Fuß, schoss nach einem Freistoß von der rechten Seite aus kurzer Distanz jedoch genau in die Arme von Drobny (30.).

Kurz zuvor hatte der VfL vor dem eigenen Gehäuse Glück gehabt, als Yahia Keeper Heerwagen mit einer mussglückten Kopfballabwehr zu einer Rettungsaktion zwang (27.). So ging es mit dem torlosen Remis in die Kabine.

Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag: Zunächst wehrte von Bergen einen Schussversuch von Epallé am Strafraumrand mit der Hand ab. Den fälligen Freistoß legte der Kameruner zu Yahia ab, der die Berliner Mauer und Drobny mit einem strammen Schuss überwand (47.). Nur gut eine Minute nach der Führung hätte Sestak, der frei nach einem Eckball zum Kopfball kam, beinahe erhöhen können.

Nach dem ersten Schock durch den Rückstand begann die Hertha ihre Offensivbemühungen zu verstärken. Binnen zwei Minuten musste der bis dahin fast arbeitslose VfL-Torhüter Heerwagen gegen Domovchiyski und zwei Kopfbälle von Kacar parieren (58. und 59.). Aber die Berliner schafften es nicht, die Bochumer, die ihrerseits weiter nach vorne spielten, dauerhaft unter Druck zu setzen. So hatte Drobny nach einem Epallé-Freistoß, den der Tscheche erst im Verbund mit der Querlatte im Nachfassen halten konnte, Glück (67.).

Erst in der Schlussphase wurden die Berliner wieder gefährlich. Der eingewechselte Raffael, mustergültig von Kacar freigespielt, scheiterte am aufmerksamen Heerwagen (82.), der auch bei einem Schuss von Cicero wenig später sicher hielt (84.). Mit viel Kampfgeist sicherten sich die Bochumer schließlich den verdienten Erfolg.

Für die Bochumer geht es am nächsten Samstag gegen Bayer Leverkusen. Die Hertha spielt ebenfalls am Samstag zu Hause gegen Werder Bremen.

SV Werder Bremen - Borussia M'gladbach 3:0 (2:0)


Werder Coach Thomas Schaaf bot nach dem 6:3 gegen den FK Aktobe in der Quali zur Europa League dieselbe Anfangself auf. Das bedeutete für den vom FC Chelsea zurückgekehrten Stürmerstar Pizarro das Bundesligadebüt in dieser Saison. Michael Frontzeck, Gladbachs Trainer, ließ seine Startformation nach dem 2:1-Heimsieg über die Hertha am vergangenen Spieltag ebenfalls fast unverändert. Lediglich Bradley kehrte nach dem unbestätigtem Verdacht auf eine Schweinegrippeinfektion ins Team zurück, dafür rutschte Routinier Neuville ins zweite Glied.

Mönchengladbach begann die Partie im Weserstadion aus einer kompakten defensiven Grundordnung, setzte gegen die zuletzt wackelige Werder-Abwehr auf schnelle Gegenstöße. Das sah in den Anfangsminuten noch recht gut aus, doch nach und nach übernahmen die Hanseaten die Spielkontrolle, hielten den Ball abwartend in den eigenen Reihen. Dabei agierte die Schaaf-Elf jedoch meist umständlich und ohne großes Tempo.

Gefahr ging in dieser Phase der Partie nur von den scharf getretenen Freistößen Özils aus, die immer für erhebliche Konfusion im Gästestrafraum sorgten. Nach zwei vergeblichen Anläufen brachte der dritte Streich des U-21 Europameisters den gewünschten Erfolg - jedoch unter gütiger Mithilfe von Borussia-Keeper Heimeroth. Der hielt Özils Präzisionsball nicht fest - zur Stelle war Pizarro, der mühelos abstaubte (21.).

Gladbach blieb eine Reaktion lange Zeit schuldig. Als sich die Frontzeck-Elf doch zu einer gelungenen Aktion durchrang, Matmour traf dabei aus dem Abseits heraus ins Tor (37.), antwortete Werder mit einem schnellen Gegenzug. Marin und Fritz waren die Vorbereiter für ein Traumtor des Peruaners Pizzaro, der per Hacke seine Rückkehr an die Weser frühzeitig krönte (38.).

Die Mannschaft vom Niederrhein nahm nun endlich am Spiel teil, versuchte offensiv die Taktzahl zu erhöhen. Jetzt hatte Werder Platz und Hunt gleich zweimal das 3:0 auf dem Fuß (42., 44.). Gladbachs einzig nennenswerte Aktion war derweil ein schöner, jedoch brotloser Schuss von Bobadilla, der quasi mit dem Pausenpfiff Wiese ein erstes Mal prüfte.

In Durchgang zwei versuchten die Gäste mit der Hereinnahme von Neuville die Wende einzuleiten. Nur - es spielte von Wiederanpfiff an nur eine Mannschaft. Und das war Werder Bremen. Die Norddeutschen spielten teils richtiges Powerplay vor den Strafraum der harm- und hilflosen Gladbacher.

Ein Dribbling von Marin im Sechzehner verschaffte Özil die Chance zur endgültigen Entscheidung. Doch Bremens Nummer 11 scheiterte mit einem Strafstoß an Heimeroth (56.). Marin, Naldo und Hugo Almeida ließen weitere Hochkaräter aus - Werder hätte das Ergebnis früh in höhere Bahnen lenken können, spielte aber auch so ungefährdet dem ersten Saisonsieg entgegen.

Die Borussia stemmte sich kaum gegen die Niederlage, brachte Nationalkeeper Wiese im Bremer Tor nur ein einziges Mal an den Rand der Verlegenheit (67.). Bis zum Schlusspfiff blieb es auch dabei. Werder spazierte zu einem sicheren und hochverdienten Heimerfolg, Gladbach hatte an der Weser nicht den Hauch von einer Chance. Kurz vor dem Ende der Partie, wieder profitierte Werder von einem tollen Freistoß Özils, erhöhte Naldo zum 3:0-Endstand.

Bremen steht am kommenden Spieltag wieder ein Sonntagsspiel bevor - Werder gastiert im Berliner Olympiastadion und macht der "Alten Dame" Hertha seine Aufwartung. Gladbach empfängt bereits am Freitagabend vor heimischen Publikum die Bayern-Bezwinger vom FSV Mainz 05.

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