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kicker online: Live!-Ticker 1. Bundesliga

Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Samstag, 29. August 2009

Bundesliga Spielberichte 4. Spieltag, Samstagsspiele

FC Bayern München - VfL Wolfsburg 3:0 (1:0)

Mit einer sehr starken Vorstellung holte sich der FC Bayern gegen Meister Wolfsburg verdient den ersten Saisonsieg. Gegen den zu passiven VfL mündete das klare Chancenplus der Münchner in die Pausenführung. Im zweiten Durchgang antwortete Robben bei seinem Debüt jeweils auf ein Zwischenhoch der "Wölfe", die insgesamt zu selten Paroli boten.

Beim FC Bayern saß Neuzugang Robben genau wie Ribery nach der 1:2-Niederlage beim FSV Mainz 05 zunächst auf der Bank. Die beiden Offensivkräfte befanden sich in bester Gesellschaft: Keeper Rensing, Braafheid und auch Klose fielen aus der Startelf. Butt hütete das Tor, Müller und Olic erhielten als zweite und dritte Spitze neben Gomez von Coach Louis van Gaal den Vorzug.

Zwei Personalwechsel gab es bei Meister Wolfsburg nach der 2:4-Niederlage beim Spitzenduell in Hamburg: Trainer Armin Veh brachte Santana und Dejagah für den verletzten Kapitän Josué (Meniskusoperation) sowie Ziani.

Der FCB drückte gleich auf die Tube, stand durch Gomez, der Barzagli am Strafraum austanzte, dicht vor der schnellen Führung (2.). Auch die "Wölfe" tauchten gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, Grafite prüfte erstmals Butt (6.).

Die Bayern waren in der Folge stets um den Vorwärtsgang bemüht, mussten aber auf der Hut sein vor den gefährlichen Offensivkräften der Gäste, die ihre Kombinationsfreude mit Misimovic, der im Mittelfeld auf Tymoshchuk traf, sowie Dzeko und Grafite in der Anfangsphase aber nur andeuteten.

Spiel bestimmend, dabei mit viel Ballkontrolle, blieb ganz klar die van Gaal-Elf, die durch Schweinsteigers Kopfball ans Lattenkreuz nach feiner Vorarbeit von Müller, der konsequent die rechte offensive Seite hielt, im Pech war (15.). Die "Wölfe" waren beeindruckt, standen tiefer und beschränkten sich zunächst einzig auf Defensivarbeit.

Tymoshchuk und Schweinsteiger zogen das Spiel des Rekordmeisters ab der Mittellinie gut auf, vorne arbeiteten Gomez und natürlich Olic, der Benaglio prüfte (23.).

Der VfL war weiterhin viel zu passiv. Symptomatisch ein Zweikampf zwischen Barzagli und Olic, bei der der Kroate mit großem Einsatz eine Ecke herausholte. Mit Folgen: Altintop schnappte sich den zu kurz abgewehrten Eckball und knallte aus 20 Metern drauf. Benaglio ließ abprallen, Gomez war zur Stelle und staubte ab - 1:0 (27.)!

Locker kontrollierten die Münchner die Begegnung bis zur Pause, weil Wolfsburg wenig bis gar nicht auf den Rückstand reagierte. Eine Halbchance durch Gentner (37.) - mehr hatten die harmlosen Veh-Schützlinge bis zur Pause nicht mehr zu bieten, während auf der anderen Seite Gomez' zweites Tor zwar zu recht wegen Abseits keine Anerkennung fand, aber den steten Willen des Rekordmeisters nach mehr ausdrückte (41.).

Das Bundesliga-Debüt von Neuzugang Robben - der Niederländer kam für Altintop - überstrahlte den verhaltenen Beginn der zweiten Halbzeit. Den ersten Akzent setzte dann auch der Flügelflitzer nach Sololauf mit einem Distanzschuss (56.).

Ehe Ribery für den mit Applaus verabschiedeten Olic sein Comeback gab (63.), konnte sich Bayern bei Butt bedanken, dass Wolfsburg nicht der Ausgleich gelang: Der Keeper lenkte einen Flugkopfball Dzekos mit fantastischem Reflex über die Latte (60.).

Geballte Offensivpower brachten nun wieder mehr Offensivaktionen der Gastgeber. Und auch bald das 2:0: Tymoshchuk erkämpfte im Mittelfeld den Ball, den sich Ribery schnappte und Robben links auf die Reise schickte. Im Strafraum zog der Niederländer mit links ab, Barzagli fälschte leicht ab, und das Leder landete unhaltbar für Benaglio im rechten unteren Eck (68.).

Danach fightete der Meister plötzlich zurück. Dzeko traf nur den Pfosten (72.), Grafites Kopfball klärte Lahm auf der Linie (74.).

Das kongeniale Duo Ribery und Robben beendete das Zwischenhoch der Gäste mit einem Konter aus dem Lehrbuch. Am Ende tanzte Robben im Strafraum Barzagli gekonnt aus und schob das Leder unter Benaglio hindurch mit seinem Treffer Nummer zwei ins Netz (80.).

Das war's. Gomez vergab sogar das 4:0 (85.), am Ende aber waren beim Rekordmeister wohl alle glücklich über die Trendwende.

Die Bayern bekommen es am 5. Spieltag nach der Länderspielpause am Samstag auswärts mit Borussia Dortmund zu tun. Wolfsburg empfängt am gleichen Tag die Werkself aus Leverkusen.


Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund 1:1 (0:0)


Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund trennten sich in einem unterhaltsamen, aber nicht allzu anspruchsvollen Spiel 1:1. Beide Mannschaften lieferten sich über weite Strecken eine offene und interessante Partie, in der die Hessen zwar aktiver waren, die Borussen jedoch konsequenter agierten. Am Ende ein leistungsgerechtes Remis.

Frankfurts Trainer Michael Skibbe brachte nach der Nullnummer in Köln zwei Neue: Franz und Schwegler spielten an Stelle von Ochs (Rot) und Liberopoulos. Auch BVB-Coach Jürgen Klopp wechselte im Vergleich zum 1:1 gegen den VfB Stuttgart auf zwei Positionen. Hummels und Zidan ersetzten Tinga (Faserriss) und Barrios, der mit einem Platz auf der Bank vorlieb nehmen musste.

Nach kurzer Abtastphase nahm das Match rasch an Fahrt auf und den Zuschauern in der gut gefüllten Commerzbank-Arena wurde eine unterhaltsame Partie geboten. Die Gastgeber investierten mehr und erspielten sich ein optisches Übergewicht, die erste gute Gelegenheit hatte aber die Borussia. Zidan schoss jedoch links vorbei (7.). Fast im Gegenzug zwang Meier BVB-Keeper Weidenfeller zu einer Glanzparade (9.), ehe nur eine Minute später Amanatidis ebenfalls am BVB-Kapitän scheiterte.

Nach 16 Minuten hätte Vasoski fast die Führung für die Gäste besorgt. Ein kapitaler Schnitzer des Mazedoniers eröffnete Zidan die ganz große Möglichkeit, der Ägypter fand allerdings aus zehn Metern in Frankfurts Schlussmann Nikolov seinen Meister. Etwas später verlor Valdez die Übersicht und köpfte aus guter Position weit vorbei (21.). In der Folge verflachte das Spiel zunehmend, gelungene Angriffszüge waren kaum mehr zu sehen. Einerseits lag das an den disziplinierten Abwehrreihen, andererseits aber auch am fehlenden Esprit. Hüben wie drüben gab es kaum Überraschungsmomente, so dass Torraumszenen erst einmal ausblieben.

Nach 33 Minuten zappelte das Leder doch im Netz. Amanatidis hatte Weidenfeller per Lupfer ins lange Eck überwunden, doch Schiedsrichter Florian Meyer verweigerte aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung die Anerkennung. Eine ganz knappe Entscheidung! Kurz vor der Pause setzte Hummels den Schlusspunkt in der ersten Hälfte, allerdings zischte sein Flachschuss aus 17 Metern links vorbei (41.).

Ohne personelle Wechsel ging es nach der Pause weiter, und auch sonst änderte sich nichts. Die Hessen waren aktiver, blieben aber ohne Durchschlagskraft. Dortmund hingegen leistete sich viel zu viele leichte Ballverluste und konnte daher kaum Akzente setzen. Mit fortwährender Spieldauer wurde die Partie umkämpfter und auch hitziger, zahlreiche Nickeligkeiten ließen den Spielfluss abhanden kommen. Eine Ausnahme gab's in der 56. Minute, als Amanatidis Subotic entwischte und auf Meier ablegte, dessen Direktabnahme aus fünf Metern knapp drüber zischte.

Dortmund wirkte zielstrebiger und hatte mehr Zug zum Tor, allerdings blieb das Manko der fehlenden Präzision. Dies änderte sich nach 62 Minuten: Felipe Santana erkämpfte sich auf der linken Seite gegen Amanatidis die Kugel und blies zum Angriff. Der Ball landete bei Hajnal, der in die Gasse zu Zidan passte. Der Ägypter wurschtelte sich durch und traf ins rechte Eck. Die Freude der Klopp-Elf währte aber nur sechs Minuten, denn dann nutzte Amanatidis einen Fehler von Subotic eiskalt aus und traf sehenswert ins linke Eck.

Die Frankfurter wollten nun mehr und drängten auf die eigene Führung. Nach feinem Zuspiel von Vasoski erhielt Amanatidis auch die Gelegenheit dazu, der Grieche traf jedoch nur das linke Außennetz (87.). Etwas später durfte Feulner sein Debüt für den BVB feiern, doch auch der Ex-Mainzer konnte keine entscheidenden Impulse setzen. In der Schlussminute hatte Meier den "Dreier" auf dem Kopf, doch der 26-Jährige nahm zu genau Maß und traf nur die Latte, so dass es am Ende beim Remis blieb.

Frankfurt muss nach der Länderspielpause samstags in Freiburg antreten, während die Dortmunder zeitgleich den FC Bayern München empfangen.


Hannover 96 - 1899 Hoffenheim 0:1 (0:1)


1899 Hoffenheim hat im vierten Anlauf den ersten Saisonsieg eingefahren. In Hannover lieferten die Kraichgauer sicher nicht ihre beste Saisonleistung ab, profitierten aber von einem starken Timo Hildebrand und einer desolaten Chancenverwertung der Niedersachsen, die besonders vor der Pause für klare Verhältnisse hätten sorgen können.

Hannovers Interimstrainer Andreas Bergmann sah nach dem 2:0-Auswärtserfolg in Nürnberg keinen Grund, seine Startelf zu verändern.

Auf Hoffenheimer Seite wechselte Coach Ralf Rangnick im Vergleich zum 0:0 gegen Schalke einmal. Luiz Gustavo war nach überstandenem Knochenödem im Mittelfuß wieder fit und verdrängte Vorsah auf die Bank.

In der AWD-Arena entwickelte sich von Beginn an ein sehr munteres Duell. Das lag in erster Linie an Hannover, das offensiv viel investierte und früh erste Chancen verbuchen konnte. So hatte Ya Konan nach einem Stajner-Traumpass schon nach zwei Minuten die Führung auf dem Fuß, TSG-Schlussmann Hildebrand konnte die Kugel aber gerade noch an den Innenpfosten lenken. Hoffenheim bemühte sich selbst auch um gelungene Angriffe, brachte vorerst aber wenig zustande.

Je länger das Match dauerte, desto größer wurde der Druck der Niedersachsen. Nach einer knappen halben Stunde hätten die Hausherren dann in Führung gehen müssen, vergaben aber eine Reihe von Großchancen kläglich. Ya Konan wollte auf Stajner spielen, statt aus zehn Metern selbst zu schießen, passte aber zu ungenau (25.). Sekunden später platzierte Rama die Kugel aus kurzer Distanz genau auf Hildebrand (26.). Als Bruggink und Stajner weitere zwei Zeigerumdrehungen später alleine auf den Gäste-Keeper zuliefen, hatte der 96-Anhang den Torschrei bereits auf den Lippen, doch auch der Niederländer entschied sich gegen den Abschluss und passte zu unpräzise auf den Tschechen (28.).

So kam es, wie es kommen musste. Carlos Eduardo spielte mit Salihovic Doppelpass und drang in den Strafraum ein. Der Brasilianer ließ in halblinker Position Haggui aussteigen, jagte das Leder unter die Querlatte und stellte so kurz vor der Pause den Spielverlauf auf den Kopf (40.).

Ralf Rangnick war trotz der Pausenführung nicht entgangen, dass sowohl vorne als auch hinten längst nicht alles rund lief bei den Kraichgauern und brachte Ba für Eichner. Hoffenheim spielte fortan mit drei Spitzen, Ibertsberger rückte zurück auf die linke Abwehrseite. Dies hatte zur Folge, dass 1899 nun defensiv deutlich besser stand. Gefährliche Torszenen gab es somit auf keiner Seite mehr zu bestaunen. Die Teams begegneten sich im Mittelfeld auf Augenhöhe.

Die Partie plätscherte unansehnlich vor sich hin, vor den Toren tat sich lange Zeit gar nichts. Dass Ya Konan nach 73 Minuten aus 16 Metern abziehen durfte, lag weniger an einem tollen Spielzug der Hannoveraner, sondern vielmehr daran, dass Hoffenheim hinten den Ball nicht ordentlich rausspielte. Der Ivorer zielte genau auf Hildebrand.

Hannover mühte sich gegen Ende zwar noch einmal redlich, von einer Schlussoffensive waren die Niedersachsen jedoch weit entfernt. 1899, das wahrlich keine herausragende Leistung gezeigt hatte, brachte den Dreier ungefährdet über die Zeit.

Nach der Länderspielpause muss Hannover am Sonntag in zwei Wochen in Bremen ran. Hoffenheim empfängt bereits am Samstag den VfL Bochum.


Schalke 04 - SC Freiburg 0:1 (0:1)


Aufsteiger SC Freiburg entführt gegen ein uninspiriert aufspielendes Schalke 04 alle drei Punkte aus Gelsenkirchen. Nicht unverdient ging die Dutt-Elf kurz vor der Pause in Führung, musste dann zwar im zweiten Durchgang eine Drangphase der "Knappen" überstehen, brachte den Erfolg aber letztlich mit einer konzentrierten Mannschaftsleistung unter Dach und Fach. Für Aufregung rund um das Spiel sorgte der von kicker online exklusiv vermeldete Wechsel Rafinhas zu Bayern München.

Felix Magath reagierte auf das 0:0 in Hoffenheim und beorderte Rakitic statt Pliatsikas in die Startelf. Damit kehrte der Schalke-Coach zur Aufstellung des Bochum-Heimspiels (3:0) zurück.

Robin Dutt musste mit seinen Freiburgern zuletzt eine bittere 0:5-Heimpleite gegen Bayer Leverkusen hinnehmen. Mit Makiadi und Banovic für Bechmann und Schuster brachte Dutt neue Kräfte in Angriff und Mittelfeld. Im Tor konnte der SCF-Trainer erstmals in der Saison seine nominelle Nummer eins Pouplin aufbieten (nach Schulterverletzung), Salz rückte wieder ins zweite Glied.

Auch wenn Freiburg gut mitspielte, war den Schalkern zu Beginn der stärkere Zug zum Tor anzumerken. Farfan und Westermann bot sich früh eine Doppelchance, doch Pouplin zeigte sich bei seinem Bundesligadebüt auf dem Posten (4.). Zwingender war dann die Möglichkeit von Kuranyi, der nach Flanke von Farfan aus sechs Metern aber knapp über die Latte köpfte (16.).

Die Gäste wussten mit sicherem Kombinationsspiel durchaus zu gefallen, Tormöglichkeiten erarbeiteten sich die Breisgauer aber allenfalls über von Banovic getretene Standardsituationen. Nach einer Ecke verfehlte Idrissou per Kopf (12.), Krmas verlängerte einen Freistoß per Hinterkopf auf die Latte des Schalker Gehäuses (21.).

Hochkarätiges bekamen die Zuschauer aber nicht zu sehen. Fernschüsse von Westermann (23.) und Jäger (33.) waren noch die Höhepunkte. Das Spiel plätscherte so der Pause entgegen, ehe Cha für den Paukenschlag sorgte: Auf dem rechten Flügel war der Freiburger wesentlich gedankenschneller als Höwedes, klaute dem Schalker das Leder vom Fuß, zog in den Strafraum und überwand Neuer mit einem Flachschuss ins lange Eck (40.).

Felix Magath rüttelte seine Mannschaft in der Pause mit einem besonderen Weckruf auf: Der Coach zog alle drei Wechseloptionen, brachte Kobiashvili, Kenia und Altintop für Höwedes, Moritz und Rakitic. Und die Aktion zeigte Wirkung: Wesentlich engagierter kamen die "Knappen" aus der Kabine und hatten durch Kuranyi, der aus 18 Metern das Tor knapp verfehlte, sofort eine ordentliche Möglichkeit (46.).

Doch der Druck der Schalker flaute recht schnell wieder ab. Zwar drängten sie den Aufsteiger über weite Strecken an den eigenen Strafraum zurück, aber die zündenden Ideen fehlten, um die SCF-Abwehr zu knacken. Ein Kopfball von Westermann war lange Zeit die einzig nennenswerte Torannäherung (68.). Immer wieder schoben die "Königsblauen" die Kugel ratlos in den eigenen Reihen hin und her, ehe sich in der 84. Minute Kenia einmal ein Herz fasste, von links energisch in den Strafraum eindrang, mit seinem Schuss aber nur den linken Pfosten traf. Dies war aber auch ein letztes Aufbäumen der Magath-Elf, die sogar noch höher hätte verlieren können, wenn Idrissou in der Nachspielzeit aus spitzem Winkel das leere Tor getroffen hätte.

Für Aufregung auf den Rängen sorgte im zweiten Durchgang der von kicker online exklusiv vermeldete Wechsel Rafinhas zum FC Bayern. Der Brasilianer sah sich streckenweise lauten Pfiffen des Schalker Publikums ausgesetzt.

Nach der Länderspielpause muss Schalke sonntags auswärts gegen den 1. FC Köln ran. Freiburg empfängt am Vortag die Eintracht aus Frankfurt.


Bayer Leverkusen - VfL Bochum 2:1 (1:1)


Bayer Leverkusen setzte sich insgesamt hoch verdient gegen Bochum durch, feierte den zweiten Heimsieg und bleibt ungeschlagen. Der Heynckes-Elf war nur ein Vorwurf zu machen: die mangelhafte Chancenverwertung. Bochum hatte außer Kampfgeist wenig entgegenzusetzen und durfte froh sein, in der ersten Hälfte nicht frühzeitig unter die Räder gekommen zu sein.

Bei Bayer Leverkusen gab es im Vergleich zum jüngsten 5:0-Kantersieg in Freiburg keine personellen Änderungen.

Bochums Trainer Marcel Koller brachte nach dem verdienten 1:0-Heimerfolg gegen die Berliner Hertha ebenfalls dieselbe Startformation.

Leverkusen zeigte von Beginn an, wer Herr im Hause ist und legte ein enormes Tempo vor. Barnetta hatte schon in den ersten sieben Minuten drei Chancen, köpfte aber erst vorbei (1.), scheiterte dann an Heerwagen (3.) und schoss völlig freistehend aus 14 Metern drüber (7.).

Bayer war enorm bissig. Die Heynckes-Elf ließ Bochum überhaupt nicht zur Entfaltung kommen und startete dann blitzschnelle Angriffe. Bayers Spiel ohne Ball war vorbildlich, Renato Augusto ein ständiger Antreiber. Einzig die Chancenverwertung war mangelhaft; Derdiyok verpasste zweimal freistehend in aussichtsreicher Position die Führung per Kopf (14., 18.).

Leverkusen spielte den VfL phasenweise schwindlig, Bochum fand offensiv nicht statt und hatte hinten Glück und Torhüter Heerwagen, die im Zusammenspiel den Rückstand verhinderten. Barnetta spielte Doppelpass mit Kießling, scheiterte aber allein vor Heerwagen am Keeper (26.).

Dann stellte Bochum den Spielverlauf komplett auf den Kopf! Epallé schoss aus 18 Metern, Klimowicz war im Laufduell mit Friedrich um Zentimeter schneller und fälschte den Ball ins Tor ab.

Bayer hatte es nun noch ein bisschen schwieriger, weil sich der VfL weiter zurückzog. Doch die Bemühungen wurden noch vor der Pause belohnt: Kadlec brachte einen Freistoß hoch in den Strafraum, Friedrich sprang höher als Mavraj und köpfte aus fünf Metern zum hoch verdienten Ausgleich ein (41.).

Leverkusen bestimmte auch nach Wiederanpfiff eindeutig das Geschehen. Bochum stand tief in der eigenen Hälfte und konzentrierte sich vornehmlich auf das Zerstören der Bayer-Offensivbemühungen.

Nach einer knappen Stunde wurde der VfL mutiger, erhöhte die Schlagzahl und offenbarte einige Defensivschwächen bei Bayer. Leverkusen konnte sich aber auf Torhüter Adler verlassen, zudem schoss Freier freistehend aus 14 Metern drüber (59.).

Bayer beendete die Drangperiode des VfL aber schnell, erhöhte nach kurzer Verschnaufpause die Schlagzahl und erzielte die verdiente Führung: Nach einem Einwurf flankte Kroos frei von rechts in den Strafraum, Kießling war zur Stelle und schoss aus sechs Metern sein viertes Saisontor (68.).

Bochum musste nun kommen, Bayer konterte: Kießling legte nach rechts ab zu Renato Augusto, der freistehend aus 14 Metern nach links verzog.

Der VfL versuchte in der Schlussphase nochmal alles, allein, es fehlten die Mittel gegen die nun clever verteidigenden Leverkusener. Diese blieben bei ihren schnellen Gegenangriffen gefährlicher, doch Kießling köpfte aus fünf Metern rechts vorbei.

Leverkusen tritt nach der Länderspielpause am Samstag bei Meister Wolfsburg an. Der VfL Bochum spielt am selben Tag auswärts in Hoffenheim.


VfB Stuttgart - 1. FC Nürnberg 0:0

Ein ganz schwacher VfB kam im Süd-Derby gegen das taktisch disziplinierte und laufstarke Nürnberg zu einer schmeichelhaften Punkteteilung. Die Franken präsentierten sich als kompakte Einheit und ließen nur auf Grund mangelnder Chancenverwertung ihren ersten Sieg liegen.

Stuttgarts Coach Markus Babbel nahm nach der Nullnummer gegen Timisoara in der Champions-League-Qulifikation fünf Personaländerugen vor und brachte Träsch, Boka, Niedermeier, Simak und Cacau für Celozzi, Delpierre, Magnin, Rudy und Marica.

Beim Club stellte Trainer Michael Oenning nach der 0:2-Heimniederlage gegen Hannover auf drei Positionen um: Nordtveit, Risse und Vidosic spielten für Broich, Gündogan und Bunjaku - gleichzeitig bedeutete dies eine Systemumstellung auf nur eine Spitze (Charisteas).

Beide Mannschaften begannen zunächst abwartend. Nürnberg machte den Raum ab der Mittellinie zu, Stuttgart verfing sich auf der Suche nach der Lücke meist im engmaschigen Abwehrnetz der disziplinierten Gäste.

Die suchten ihr Heil im Konterspiel, was nach 13 Minuten erstmals prima gelang: Diekmeier enteilte rechts Boka, legte im Strafraum klasse zurück auf Vidosic, der aus 13 Metern an Lehmann scheiterte. Wenig später verzog Risse nach einem weiteren Schnellangriff knapp (14.).

Die Schwaben taten sich nach wie vor schwer, hatten ihre erste gefährliche Offensivaktion nach einem Standard, als Schäfer Pinolas verunglückte Kopfballabwehr klasse aus dem Eck fischte (20.). Gebhart dribbelte sich in aussichtsreicher Position gegen Wolf fest (24.), mehr hatte die größtenteils uninspiriert durchs Zentrum angreifende Babbel-Elf in der Folge aus dem Spiel heraus nicht zu bieten.

Nachdem auch die Franken ihre kompakte Grundordnung beibehielten und Charisteas beim einen oder anderen Konter die Unterstützung fehlte, spielte sich das Geschehen längere Zeit vor allem zwischen den beiden Strafräumen ab.

Hitzlspergers Freistoßflanke flog durch den Fünfmeterraum in die Arme von Schäfer (34.). Nürnberg hatte über seine starke rechte Seite (Diekmeier, Risse) zwei gute Szenen, doch weder Mintal (41.) noch Vidosic (45.) stand beim Abschluss das Glück zur Seite, ehe Referee Babak Rafati zur Pause pfiff.

Mit Elson für Simak begann der VfB den zweiten Durchgang zunächst mit etwas mehr Schwung, der aber alsbald wieder abebbte. Chancen hatte nur der Club: Zunächst wurde Pinola frei vor Lehmann zu Unrecht wegen Abseits zurückgepfiffen (53.), dann verzog Charisteas (56.), Vidosic schoss zunächst zu schwach (57.), dann legte der Australier am rechten Fünfmetereck quer statt zu draufzuhalten (61.).

Mit Hleb für Hitzlsperger zog Babbel einen Offensivtrumpf (62.). Doch zunächst Riesenglück für Stuttgart, als Risses Flachschuss am Pfosten landete (64.). Längst hätte die Oenning-Elf führen müssen, als Progrebnyak nach Zuspiel Hlebs bei der ersten echten Möglichkeit der Hausherren aus halblinker Position an Schäfer scheiterte (68.).

Stuttgart war nun wieder etwas aktiver, Progrebnyak fand in ähnlicher Situation erneut in Nürnbergs Nummer 1 seinen Meister (75.). Die klare Linie freilich fehlte dem VfB trotz der frischen Offensivkräfte.

Nachdem auch die Franken ihrem hohen Laufpensum Tribut zollen mussten, passierte bis kurz vor dem Ende nichts mehr. In der Schlussminute dann die Riesenchance für die Gäste, als Pinola freistehend eine Vidosic-Ablage aus elf Metern ans Außennetz schoss und damit den verdienten Club-Sieg vergab.

Die Schwaben spielen am Samstag, den 12. September nach der Länderspielpause in Hamburg. Nürnberg spielt zeitgleich zu Hause gegen Gladbach.

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