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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Sonntag, 30. August 2009

Spielberichte 4. Spieltag - Sonntagsspiele

Hertha BSC Berlin - SV Werder Bremen 2:3 (0:0)

Dank einer disziplinierten Mannschaftsleistung und einer konsequenten Chancenverwertung besiegt Werder Bremen beim Gastspiel in der Hauptstadt die Berliner Hertha mit 3:2 und feierte somit den zweiten Sieg in dieser Spielzeit. Die Hertha schöpfte in der Schlussphase zwar noch einmal Hoffnung auf einen Punktgewinn, konnte das Spiel aber nicht mehr drehen. Seit drei Spieltagen wartet die "Alte Dame" somit auf ein Erfolgserlebnis.

Beide Teams qualifizierten sich unter der Woche für die Teilnahme an der Europa League. Hertha-Coach Lucien Favre sah nach dem 3:1-Erfolg gegen Brondby IF Anlass zu einer personellen Veränderung. Domovchiyski musste seinen Platz für Nicu räumen.

Bremen kehrte mit einem 2:0-Sieg beim FK Aktobe aus Kasachstan zurück. In Berlin krempelte Trainer Thomas Schaaf seine Startelf auf drei Positionen um. Bargfrede gab sein Startelfdebüt, auch Boenisch und Marin waren wieder mit von der Partie. Pasanen, Niemeyer und Hunt rutschten aus dem Team.

Bremen fand im Berliner Olympiastadion als erstes Team zu seinem Rhythmus, spielte kontrollierter und versuchte immer wieder über die Außen zum Erfolg zu kommen. Die Hertha zog sich bei Ballbesitz der Bremer diszipliniert zurück und lauerte.

Und die abwartende Haltung der Berliner führte auch fast zum frühen Erfolg - Nicu kreuzte schön hinter der Bremer Deckung, kam aus kurzer Distanz zum Abschluss und scheiterte am prächtig reagierenden Wiese (10.).

Dass auch bei der "Alten Dame" zum Ende der ersten Hälfte die Null sicher stand, das hatten die Gastgeber zu einem Großteil ihrem Torwart Drobny zu verdanken. Der Tscheche vereitelte durch beherztes Eingreifen eine Reihe von Bremer Möglichkeiten, etwa gegen Bargfrede (12.). Sein Meisterstück lieferte er jedoch gegen Marin ab. Mit einem Blitzreflex wehrte er in letzter Instanz den Schuss des kleinen Nationalspielers noch ab (35.).

Bis zum Halbzeitpfiff ließen die beiden Kontrahenten dann im Abschluss jegliche Konsequenz vermissen, es ging torlos in die Kabinen.

Zum Seitenwechsel trat die Hertha notgedrungen verändert an. Piszczek ersetzte den am Oberschenkel verletzten Cicero. Die Favre-Elf trat nun deutlich offensiver auf und setzte den Hanseaten stark zu. Wichniarek fiel im Strafraum im Duell mit Wiese - kein Elfmeter! - Piszczek (52.) und Kacar (53.) probierten es aus der Distanz. Werder reagierte eiskalt. Der erste gefällige Angriff der zweiten Hälfte führte zur Gästeführung. Özil überwand Drobny mit einem platzierten Flachschuss (57.).

Werder musste die letzte halbe Stunde ohne Stammkeeper Wiese angehen, der verletzt von Vander vertreten werden musste. Doch auch ohne Wiese blieben die Hanseaten auf der Erfolgsstraße. Borowski vollendete einen Konter zum zweiten Tor für seine Farben (74.).

Die Partie schien entschieden - doch Hertha kam über Piszczek zum schnellen Anschluss (77.) und drückte in der Schlussphase mächtig auf den Ausgleich, schuf dabei aber großen Raum für Bremer Gegenstöße. Den nutzte nur Minuten später Naldo eiskalt aus (83.) und beendete damit alle Hoffnungen der Gastgeber auf zumindest einen Punktgewinn. Auch Eberts Last-Minute-Tor änderte daran nichts mehr (90. +1).

Hertha spielt nach der Länderspielpause am Samstag den 12. September in Mainz beim 1.FSV vor. Der SV Werder empfängt einen Tag darauf an der Weser Hannover 96.

Hamburger SV - 1. FC Köln 3:1 (1:0)


In einer mäßigen Partie kam der Hamburger SV zu Hause gegen den 1. FC Köln zu einem 3:1-Erfolg. Die Hanseaten waren über weite Strecken die gefälligere Mannschaft und gingen auch verdient mit 2:0 in Führung. Danach ließen sie es aber etwas zu locker angehen, wurden prompt bestraft und mussten bis zum Schluss zittern, ehe das sechste Spiel ohne Niederlage in Folge zu Ende ging. Die Kölner dagegen warten immer noch auf einen Sieg, bleiben Tabellenletzter und treten auf der Stelle.

Hamburgs Trainer Bruno Labbadia gab beim 3:1-Rückspielerfolg gegen EA Guingamp zahlreichen Arrivierten eine Verschnaufpause. Gegen Köln ließ er nun wieder seine A-Elf auflaufen. Acht Wechsel gab's zu verzeichnen: An Stelle von Hesl, Rincon, Benjamin, Tesche, Tavares, Castelen, Pitroipa und Berg spielten Rost, Mathijsen, Aogo, Jarolim, Zé Roberto, Elia, Trochowski und Petric. Kölns Coach Zvonimir Soldo dagegen wirbelte seine Mannschaft nach der Nullnummer gegen Frankfurt deutlich weniger durcheinander. Lediglich Pezzoni erhielt den Vorzug vor Ehret.

Beide Mannschaften waren zu Beginn sichtlich um Struktur und Ordnung bemüht. Fehlervermeidung war die oberste Direktive, und das gelang den jeweiligen Abwehrreihen zunächst vorzüglich. Die Räume wurden sehr eng gemacht, so dass Torraumszenen Mangelware blieben. Die Hamburger investierten allerdings etwas mehr und hatten spielerische Vorteile, entwickelten aber kaum Durchschlagskraft. Auf der anderen Seite lauerten die Kölner auf Konter und gaben durch Podolski den ersten Warnschuss der Partie ab (9.).

Viel Leerlauf prägte das Bild in der HSH-Nordbank-Arena, ehe Womé den Ball leichtfertig gegen Jarolim vertändelte, der entscheidend störte. Der Abpraller landete in der Mitte, wo sich Guerrero vehement gegen Geromel durchsetzte und ins linke Eck schlenzte (19.). Die Geißböcke waren nun gefordert und sie bemühten sich auch um den Ausgleich, allerdings fehlten die Mittel, um die solide HSV-Deckung ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Schiedsrichter Dr. Felix Brych ließ zudem viel laufen, und die Spieler nahmen die Freiheiten dankend an. Konsequente und rabiate Zweikämpfe waren an der Tagesordnung. Zahlreiche Fehlpässe und wenig Tempo gesellten sich hinzu, folglich gab's nur Stückwerk zu sehen und das Spiel verflachte zunehmend.

Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte kam wieder etwas Leben in die Partie: Zuerst prüfte Trochowski Kölns Schlussmann Mondragon mit einem satten Flachschuss aus der zweiten Reihe (39.), ehe Guerrero nur Sekunden später nach einer Ecke ebenfalls am Kolumbianer scheiterte. Letztlich blieb es in Durchgang eins bei nur einem Tor.

Ohne personelle Änderungen ging es nach Wiederanpfiff weiter, dafür mit einsatzfreudigeren Hanseaten, die zugleich die erste Duftmarke setzten: Petric ließ Mohamad stehen, schloss dann aber zu überhastet ab und blieb gegen Mondragon nur zweiter Sieger (48.). Kurz darauf musste der Kolumbianer erneut eingreifen, diesmal gegen Aogo (52.), während Zé Roberto um Haaresbreite verzog (53.). Vom FC kam dagegen so gut wie gar nichts. Die Gäste agierten zu passiv und hatten weder Ideen noch Spritzigkeit. Verzweifelte Distanzschüsse durch Maniche (60.) und Podolski (61.) waren die einzige Ausbeute ihrer Angriffsbemühungen.

Auf der Gegenseite sorgte Guerrero nach 66 Minuten für die vermeintliche Vorentscheidung: Zé Roberto zog in den Sechzehner, Mohamad spitzelte den Ball aber weg, jedoch nur zu Guerrero. Der Peruaner nahm die Einladung an und zimmerte das Spielgerät aus 15 Metern in die Maschen. Zé Roberto stand allerdings im passiven Abseits und hatte Mondragon die Sicht versperrt, Referee Dr. Brych ahndete das aber nicht.

Die Hanseaten fühlten sich nun sicher, ließen die Zügel etwas schleifen und erhielten prompt die Quittung. Der kurz zuvor eingewechselte Chihi schaffte mit einem präzisen Schuss in den rechten Winkel den Anschluss (76.). Die Kölner bekamen die zweite Luft und suchten nun den Ausgleich, doch Novakovic schoss rechts daneben (83.). Drei Minuten später zog Zé Roberto in den Strafraum ein, umkurvte Mondragon und wurde von diesem dabei gefoult. Dr. Brych gab den fälligen Strafstoß, den Trochowski sicher verwandelte. Der Endstand und die Tabellenführung für den HSV!

Der HSV empfängt nach der Länderspielpause am Samstag, den 12. September den VfB Stuttgart zum Spätspiel, während die Domstädter einen Tag später den FC Schalke 04 zu Gast haben.

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