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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Sonntag, 16. August 2009

Spielberichte 2. Spieltag - Samstagsspiele

Leverkusen - Hoffenheim 1:0

Stefan Kießling hat Bayer Leverkusen eine gelungene Arena-Premiere beschert. Der zweimalige Nationalspieler erzielte im ersten Spiel in der für 73 Millionen Euro umgebauten Heimstätte den 1:0 (0:0)-Siegtreffer gegen 1899 Hoffenheim.

Damit legte die Elf von Trainer Jupp Heynckes mit vier Punkten aus zwei Spielen einen gelungenen Saisonstart hin. Hoffenheim liegt dagegen mit nur einem Zähler in der unteren Tabellenhälfte.

Vor nur 28.000 Zuschauern - die Arena war zur Eröffnung nicht einmal ausverkauft - blieb der erwartete Sturmlauf beider Mannschaften aber aus.

Fielen in der vergangenen Saison noch zwölf Tore in den beiden Duellen der Offensivkünstler, gab es diesmal über weite Strecken viel Leerlauf und Sommerfußball. Der Treffer von Kießling in der 67. Minute gehörte zu den wenigen Höhepunkten.

Insbesondere die Gäste legten viel Wert auf eine geordnete Defensive um den neuen Abwehrchef Josip Simunic. Zwar waren die Leverkusener über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft, Torchancen blieben aber Mangelware.

So wurde Hoffenheims Keeper Timo Hildebrand im ersten Durchgang nur bei einem Kopfball des finnischen Abwehrspielers Sami Hyypiä ernsthaft geprüft, als er den Ball an den Pfosten lenkte (35.).

Zuvor hatte es der Schweizer Tranquillo Barnetta mit einem Distanzschuss versucht (17.). Auch auf Leverkusener Seite war auf die Nummer eins Verlass. So war Nationaltorhüter Rene Adler sowohl bei einem Schuss von Vedad Ibisevic als auch bei einer Chance von Carlos Eduardo zur Stelle (21.).

Auch im zweiten Durchgang nahm die Partie kaum an Fahrt auf. Halbherzig versuchte Bayer die Partie in den Griff zu bekommen, gefährlich wurde es aber meist nur durch Standards. So hatte Manuel Friedrich nach Ecke von Renato Augusto noch eine Torchance (54.). Erst nach gut einer Stunde agierten die Gastgeber immer druckvoller.
Kießling erlöst Bayer

Vergab Kießling in der 66. Minute noch eine große Torchance, als er den Ball von der Strafraumgrenze knapp über das Tor setzte, war der Stürmer eine Minute später zur Stelle.

Nach Flanke von Renato Auguste spitzelte Neuzugang Eren Derdiyok den Ball weiter auf den gebürtigen Franken, der aus kurzer Entfernung den Ball ins Tor bugsierte. So kam erst nach dem Treffer mal ein wenig Stimmung im modernisierten Stadion auf, im vergangenen halben Jahr hatte der Werksklub in Düsseldorf gespielt.
Schlagworte
Bayer Leverkusen 1899 Hoffenheim 2. Spieltag Stadioneinweihung Stefan Kießling

30.000 Zuschauern bietet das Stadion nun Platz. Das letzte Heimspiel in Leverkusen hatte Bayer vor 245 Tagen (1:1 gegen Energie Cottbus) bestritten.

Auf Seiten der Leverkusener verdienten sich Hyypiä und Renato Augusto die Bestnoten. Bei den Hoffenheimern waren Carlos Eduardo und mit Abstrichen Simunic die besten Akteure.

Hannover 96 - Mainz 05 1:1


Von Beginn an übernahmen die 96er das Kommando im heimischen Stadion, schafften es aber nicht, die sich bietenden Chancen zum Führungstreffer zu nutzen. Der gelang kurz nach der Pause dem FSV Mainz mit dem ersten Schuss auf Enkes Tor. Ein Elfmeter sorgte für den Ausgleich, doch der Siegtreffer wollte trotz Bemühungen bis zum Schluss für die 96er nicht fallen.

Trainer Dieter Hecking musste im Vergleich zum 0:1 in Berlin am vergangenen Spieltag zwei Stammkräfte ersetzen. Für den angeschlagenen Rosenthal kam sofort Neuzugang Ya Konan zum Zug. Desweiteren musste Chrundolo passen, dem nach einer Länderspielreise mit dem US-Team nach Mexico City eine Quarantäne wegen Schweinegrippe aufgebrummt wurde. In der Nationalmannschaft hatte es mit Landon Donovan einen H1N1-Fall gegeben. Auf Seiten der Mainzer vertraute Trainer Thomas Tuchel wie beim 2:2 im Heimspiel gegen Leverkusen auf die identische Startelf. Das Bangen um Ivanschitz war also grundlos, der Österreicher konnte auflaufen.

Hannover 96 wollte sofort zeigen, wer Herr in der AWD-Arena ist und drängte die Mainzer bereits früh in die eigene Hälfte zurück. Daraus entstand auch die erste gute Gelegenheit durch Ya Konan. Der Neuzugang von Rosenborg Trondheim tauchte alleine vor dem Mainzer Torwart Müller auf, doch der Keeper war schnell auf dem Boden und klaute dem Hannoveraner den Ball vom Fuß (5.).

In der Folgezeit versuchten die Hecking-Schützlinge weiter Druck zu entwickeln und drängten die Mainzer in die eigene Hälfte zurück. Der FSV verteidigte jedoch clever und ließ zunächst keine weitere Chancen zu. In der Offensive erwies sich die Tuchel-Elf aber als harmlos. Immer wieder suchten sie Schürrle mit langen Pässen, doch dabei blieben die Hannoveraner aufmerksam und ließen keine Chancen zu.

Erst in der 24. Minute hatte die Hecking-Elf die nächste gute Gelegenheit: Forssell setzte Ya Konan mit einem Steilpass ein. Der Ivorer tauchte erneut alleine vor Müller auf und blieb wieder hängen. Diesmal konnte sich Forssell aber den Abpraller schnappen. Er umkurvte Müller, schoss dann aber aus zehn Metern so schwach, dass Verteidiger Bungert den Ball auf der Linie stoppen und klären konnte.

Kurze Zeit später zirkelte Bruggink einen Freistoß denkbar knapp über die linke obere Ecke von Müllers Tor (29.) und Stajner versuchte sich mit einem Weitschuss (34.). Die ganz große Gefahr konnten aber auch die Niedersachsen in der ersten Hälfte nicht mehr entfachen.

Mit Bancé für Hoogland und Gunkel für Pekovic versuchte Mainz' Trainer Tuchel, zu Beginn der zweiten Hälfte seine Offensive zu stärken. Diese Maßnahme sollte sich auch schnell auszahlen. In der 53. Minute ließ der eingewechselte Bancé Verteidiger Schulz mit einem Ivanschitz-Steilpass stehen und steuerte allein auf Enke zu. Von der Strafraumgrenze aus ließ er dem Keeper mit einem Flachschuss keine Abwehrchance.

Hannover wirkte zunächst geschockt und hätte kaum 60 Sekunden später beinahe das 0:2 kassiert. Enke reagierte bei einem Direktschuss von Ivanschitz aber glänzend.

In der 55. Minute konnten die Niedersachsen allerdings ein wenig aufatmen, als Mainz' Torwart Müller Ya Konan im Strafraum zu Fall brachte und Schiedsrichter Zwayer auf Strafstoß entschied. Stajner ließ sich die Chance nicht nehmen und schoss routiniert zum 1:1 ein (56.).

Die beiden Tore innerhalb von drei Minuten lösten bei beiden Teams die taktischen Zwänge und das Spiel wurde offener. Dies führte zu Chancen auf beiden Seiten, die aber bezeichnenderweise meist aus Standardsituationen resultierten. Doch sowohl Brugginks Ecken für Hannover, als auch ein Gunkel-Freistoß auf Seiten der Mainzer wollten ihren Weg ins Tor finden.

In der 77. Minute wäre aber Nationaltorwart Enke zu spät gekommen, als Gunkel aus gut 20 Metern per Dropkick abzog und den Ball an die Latte hämmerte. Mit Glück konnte Enke den Abpraller noch zur Ecke lenken.

In der Schlußphase versuchten die 96er noch einmal alles, um den Heim-Dreier zu Saisonbeginn sicher zu stellen, doch Bruggink und Co. rannten sich immer wieder an der gut stehenden Mainzer Abwehr fest.

Hannover muss nächsten Samstag beim "Club" aus Nürnberg ran, während der FSV Mainz ebenfalls am Samstag zu Hause den FC Bayern zum Spiel des Jahres empfängt.

Eintracht Frankfurt - 1. FC Nürnberg 1:1


Der 1. FC Nürnberg sicherte sich einen am Ende verdienten Zähler in Frankfurt. Die Eintracht begann stark und ging durch eine sehenswerte Kombination ihrer Offensivkräfte Amanatidis, Meier und Caio in Führung. Danach erspielten sich die Franken ein spielerisches Übergewicht und wurden am Ende durch eine Koproduktion der "Joker" Charisteas und Bunjaku für ihre Bemühungen belohnt.

Trainer Michael Skibbe musste seine Erfolgself vom 3:2-Auswärtssieg in Bremen zum Saisonauftakt auf einer Position umstellen. Der Schweizer Schwegler hatte sich am Mittwoch bei seinem Länderspieldebüt im Freundschaftsspiel gegen Italien (0:0) eine Innenbandverletzung zugezogen. Für den 22-Jährigen übernahm Köhler die Position links in der Mittelfeldraute. Dagegen meldete sich Doppeltorschütze Amanatidis, dessen Bluterguss rechtzeitig abheilte, einsatzbereit. Auf Seiten der Nürnberger vertraute Trainer Michael Oenning exakt der selben Startelf wie beim 1:2 zu Hause gegen Schalke.

Beide Mannschaften starteten druckvoll in die Partie. Bereits nach gut 70 Sekunden fasste sich Nürnbergs Rechtsverteidiger Diekmeier ein Herz und machte sich zu einem Sololauf über den halben Platz auf. Sein Schuss vom Strafraumrand geriet allerdings eher harmlos. Wenige Minuten später hatte auch die Eintracht eine gute Gelegenheit, die Amanatidis aus halblinker Position jedoch vergab (6.).

In der 12. Minute dann Aufregung im Lager der Franken. Eigler - aus dem Mittelfeld steil geschickt - kam am Strafraumrand im Zweikampf mit Russ, der letzter Mann gewesen wäre, zu Fall. Schiedsrichter Weiner ließ jedoch weiterspielen. Mit einer wunderbaren Kombination ging die Eintracht wenig später in Führung. Amanatidis flankte von links an den langen Pfosten, wo Meier perfekt mit dem Kopf zu Caio ablegte. Der Brasilianer vollendete aus kurzer Distanz mustergültig ins linke Toreck (17.).

In der Folge zog sich die Eintracht immer mehr zurück und lauerte auf gelegentliche Konter. Die Nürnberger nahmen das Spielgeschehen in die Hand und hatten fortan bis zur Pause deutlich mehr Ballbesitz. Vor dem Strafraum der Hessen fehlte es dem Club jedoch an zündenden Ideen, so dass mehrfach Distanzschüsse als Mittel herhalten mussten, um Gefahr zu erzeugen. So zwang Mintal Keeper Nikolov zu einer Faustabwehr (25.). Kurz vor der Halbzeit erhöhte sich der Druck der Nürnberger noch einmal. Doch Mintals Schuss im Strafraum wurde gerade noch abgeblockt (39.), Eigler verzog aus zentraler Position am Strafraumrand (44.).

Beide Mannschaften begannen auch in der zweiten Hälfte mit offenem Visier. Früh ergaben sich gute Chancen auf beiden Seiten. Amanatidis vergab das mögliche 2:0 zunächst bei einem Alleingang, bei dem Schäfer auf dem Posten war (53.). Dann verpasste Boakye nach Kopfball von Eigler im Fünfmeterraum den Ausgleich nur knapp. Im direkten Gegenzug scheiterte erneut Amanatidis aus kurzer Distanz an Schäfer (54.).

Kurz darauf brachte Nürnbergs Trainer Oenning mit Bunjaku und Charisteas für Eigler und Boakye zwei neue Stürmer. Ein Schachzug, der sich schnell bewährte. Nur sieben Minuten später gelang den beiden in Koproduktion der Ausgleich. Charisteas scheiterte zunächst noch aus halblinker Position an Nikolov. Der Frankfurter Torhüter konnte jedoch nur abklatschen lassen, so dass Bunjaku nur noch ins leere Tor einschieben musste (63.).

Auch danach entwickelte sich eine offene Partie mit guten Gelegenheiten auf beiden Seiten, wobei die Nürnberger etwas mehr vom Spiel hatten. In der 79. Minute war der Ball zum zweiten Mal im Netz der Hessen, wieder hatte Bunjaku getroffen, doch der Nürnberger stand beim Zuspiel vor dem Treffer in den Augen des Schiedsrichtergespanns einen Schritt im Abseits, so dass der Treffer keine Anerkennung erhielt - Glück für die Skibbe-Elf!

Aber auch die Eintracht hatte vor dem Schlusspfiff noch zwei gute Gelegenheiten. Der eingewechselte Bajramovic vergab frei im Fünfmeterraum (84.), Köhler verzog einen Schuss vom Strafraumrand nur um Zentimeter (90.).

Frankfurt reist am nächsten Samstag nach Köln, der Club aus Nürnberg empfängt ebenfalls am Samstag Hannover 96.

Bayern München - Werder Bremen 1:1


Beim Nord-Süd-Klassiker holte sich Werder etwas glücklich einen Punkt. Bremen ging kurz vor der Pause nicht unverdient in Führung, nach dem Wechsel aber nutzte der dann sehr dominante Rekordmeister sein klares Chancenplus zum Ausgleich. Zum ersten Heimsieg sollte es aber trotz Dauerdrucks in der Schlussphase nicht mehr reichen.

Nach dem 1:1 zum Auftakt in Hoffenheim am vergangenen Wochenende setzte Trainer Louis van Gaal an Stelle des verletzten Kapitäns van Bommel (Zehenbruch) auf Tymoshchuk auf der "6". In der Raute nahm diesmal Sosa für Baumjohann den vordersten Platz ein. Weil Klose wieder zur Verfügung stand, musste Olic trotz seines Treffers zunächst auf die Bank, auf der auch Ribery saß.

Auf Seiten der Bremer musste Thomas Schaaf im Vergleich zur 2:3-Heimpleite gegen Frankfurt auf Prödl (Gelb-Rot) verzichten. Nachdem Naldo (Sehnenzerrung) noch nicht fit war, rückte Pasanen nach innen und Boenisch auf die Linksverteidigerposition. Für Hugo Almeida spielte Hunt als zweite Spitze neben Sanogo.

Bei hochsommerlichen Temperaturen agierten die Bayern in der Anfangsphase konzentriert und bauten sofort Druck auf. Während Bremen abwartend blieb, spielten die Münchner sehr variabel sowohl über die Außenpositionen als auch über die Zentrale. Vor allem über die linke Seite schob Pranjic immer wieder an: Seine Flanke erreichte Gomez, der den Ball nach gewonnenem Luftduell mit Pasanen knapp drüberköpfte (5.). Vier Minuten später umdribbelte Schweinsteiger halblinks Fritz, doch Wiese wehrte den Flachschuss aus 18 Metern zur Ecke ab.

Während sich die van Gaal-Elf an den gegnerischen Strafraum zu kombinieren suchte, konnte Werder das Mittelfeld zunächst nur durch Einzelaktionen überbrücken. Fritz setzte eine erste Duftmarke (11.), doch dies sollte zunächst eine der wenigen Offensivaktionen der Grün-Weißen im ersten Durchgang bleiben.

Die nun mit weniger Tempo angreifenden Hausherren blieben am Drücker, zündende Ideen und zwingende Torchancen aber blieben gegen defensiv kompakt stehende Gäste, die oft auch die Abseitsfalle erfolgreich praktizierten, Fehlanzeige. Bremen, das sich das Leben mit vielen Fehlpässen schon im Aufbau selbst schwer machte, lockerte die Deckung nach einer knappen halben Stunde etwas mehr. Und stand nach einer Standardsituation dicht vor der Führung: Pasanen war nach Özils Freistoßhereingabe in der Mitte aus fünf Metern mit dem Kopf dran. Der Ball prallte an den Innenpfosten und von dort ins Feld zurück (29.).

Bei den Gastgebern war das Tempo vollkommen raus. Die Hanseaten lösten sich etwas mehr aus der Deckung, erzwangen ein gleichverteiltes Spiel. Die schönste Staffette des ersten Durchgangs brachte die Führung der Schaaf-Schützlinge: Borowski passte links raus zu Hunt, der nach innen zog und Özil im Zentrum anspielte. Der Nationalspieler nahm den Ball kurz an und schoss mit links aus 13 Metern flach ins rechte Eck - 0:1 (39.)!

Mit "Wühler" Olic für Klose sollte dem Angriffsspiel der Bayern nach Wiederanpfiff neuer Schwung eingehaucht werden. Die erste Ausgleichsmöglichkeit ergab sich in der 50. Minute bei einer turbulenten Szene im Fünfmeterraum, als Badstuber nach einer von Wiese unterlaufenen Ecke kurz vor der Linie nicht richtig an den Ball kam.

Der Rekordmeister mühte sich, doch auch Werder suchte seine Chance, beschränkte sich nicht auf die Verwaltung seiner Führung, ohne freilich selbst gefährlich zu werden. In der nun offenen Partie luchste Olic Mertesacker die Kugel ab, scheiterte aber aus halbrechter Position am glänzend reagierenden Wiese (61.).

Dann kam Ribery (62.). Kaum auf dem Feld, bereitete der Franzose klug vor für Olic, dessen Scharfschuss aus acht Metern Wiese einmal mehr überragend entschärfte (65.).

Für die Hanseaten gab es nun kaum mehr Entlastung. Nach einer der wenigen gelungenen Offensivszenen von Lahm, der gegen Boenisch zur Flanke kam, spitzelte Gomez den Ball am Fünfmeterraum vor Wiese ins Netz - der verdiente Ausgleich (72.).

Wiese hatten es die Gäste zu verdanken, dass es beim 1:1 blieb: Der Nationalkeeper warf sich Olic, der nach seiner Einwechslung viel Betrieb machte und Pasanen den Ball abgeknöpft hatte, entgegen und verhinderte die Bayern-Führung (78.).

Mit Müller für Altintop entwickelten die Münchner am Ende nochmal Dauerdruck, doch zum ersten Heimsieg sollte es nicht mehr reichen. Durchatmen war auf der Gegenseite auch noch einmal angesagt, als Sanogos Kopfball nur knapp links am Pfosten vorbeistrich (90.+1).

Kommenden Samstag treten die Bayern auswärts in Mainz an, Werder Bremen empfängt am Sonntag Borussia Mönchengladbach.

VfB Stuttgart - SC Freiburg 4:2

Der VfB Stuttgart setzte sich im Derby gegen Liganeuling SC Freiburg mit 4:2 durch und kommt so zum ersten Dreier der neuen Spielzeit. Das Spiel war vor allem in der ersten Hälfte eher mau, doch nach der Pause nahm die Partie deutlich an Fahrt auf und hatte mit sechs Treffern großen Unterhaltungswert. Der VfB kommt dadurch zum neunten Heimerfolg im elften Bundesliga-Duell gegen die Breisgauer.

Dem VfB Stuttgart misslang der Start in die neue Bundesligasaison. Zum Auftakt setzte es beim Meister VfL Wolfsburg eine 0:2-Niederlage . VfB-Coach Markus Babbel reagierte und brachte drei Neue: Kapitän Hitzlsperger erhielt eine Pause, während Träsch wegen eines Bruches des Handgelenks nicht einsatzfähig war und Magnin auf die Ersatzbank musste. Lanig, Boka und Debütant Celozzi begannen dafür. Auf der anderen Seite konnte Aufsteiger Freiburg nach dem 1:1 zu Hause gegen Liga-Dino Hamburg durchaus zufrieden sein. Trainer Robin Dutt wechselte dennoch auf einer Position. Anstelle von Barth durfte Bastians in der Innenverteidigung ran.

Beide Mannschaften ließen es anfänglich eher ruhig angehen. Die Breisgauer waren dicht gestaffelt, standen sehr tief und lauerten auf Konter. Diese zuweilen sehr passive Spielweise führte zu einer deutlichen Verlagerung der Spielanteile zu Gunsten der Stuttgarter. Diesen fehlte es aber an Durchschlagskraft. Lange Zeit agierte der VfB ohne Kreativität und Ideen, was sich aber nach 14 Minuten änderte. Pogrebnyak zog Krmas aus der Abwehr heraus und übergab das Leder an Khedira. Dieser passte sehenswert in den Lauf von Cacau, der allerdings aus 15 Metern halblinker Position knapp rechts vorbei schoss.

Danach kehrte allerdings wieder Ruhe in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena ein. Fast alles spielte sich im Mittelfeld ab, der VfB hatte zwar weiterhin klare Feldvorteile, konnte dies aber nicht in Torchancen oder gar in Tore ummünzen. Es fehlte an Präzision beim finalen Zuspiel. Die defensiv gut geordneten Breisgauer indes taten nach vorne herzlich wenig. Kurz vor der Pause wurde der Zweitligameister mutiger und fuhr nun eigene Angriffe, blieb aber ähnlich erfolglos wie sein Kontrahent. So blieb Idrissous Volleyschuss aus sehr spitzem Winkel (40.). Der einzige Aufreger einer ansonsten ziemlich ereignislosen ersten Hälfte.

VfB-Coach Markus Babbel reagiert in der Halbzeit und brachte Elson für Lanig. Auch Robin Dutt, Trainer des SC, wechselte zum zweiten Durchgang, Neuzugang Reisinger ersetzte im Sturm Bechmann. Am Spielgeschehen änderte sich zunächst aber nichts. In der 53. Minute war es schließlich soweit: Elson zirkelte eine Ecke von links in den Sechzehner, wo Bastians nicht klären konnte. Der Ball landete bei Hleb, der traumhaft in den Lauf von Boka passte. Der Linksverteidiger legte quer in die Mitte zu Pogrebnyak - 1:0. Für den Russen war es sein erstes Tor in der Bundesliga. Fast im Gegenzug hatte Jäger die Chance zum Ausgleich, doch der Franzose vergab (55.).

Das Tor tat der Partie sichtlich gut, es war mehr Leben auf dem Platz. Vor allem die Breisgauer taten nun mehr, für den VfB ergaben sich Räume. So auch nach 64 Minuten, als Pogrebnyak Krmas entwischte, dann aber von SC-Schlussmann Salz zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichter Lutz Wagner gab den Strafstoß, den Elson souverän verwandelte (65.). Doch die Freiburger schlugen nur fünf Minuten später zurück: Bei einer Abdessadki-Hereingabe stand Tasci viel zu weit weg von Idrissou, der sich artig bedankte und aus neun Metern in den rechten Winkel köpfte.

Der Aufsteiger hatte nun Blut geleckt und drängte vehement auf den Ausgleich, doch genau in dieser Sturm- und Drangphase gelang den Schwaben die Vorentscheidung. Und wieder war es der agile Elson, der dem Stuttgarter Spiel sichtlich gut tat. Mit einem sehenswerten Schuss aus über 25 Metern überwand er Freiburgs Keeper Salz (76.). Die leidenschaftliche Dutt-Elf bewies aber Moral und kam durch den zweiten Treffer von Idrissou erneut heran (86.). Die Hoffnung währte allerdings nicht lange, denn nur drei Minuten später stellte der kurz zuvor eingewechselte Schieber mit einem haltbaren Schuss aus 16 Metern zentraler Position den alten Abstand wieder her und markierte zugleich den letzten Höhepunkt einer turbulenten und unterhaltsamen zweiten Hälfte.

Am kommenden Samstag empfängt der SC Freiburg zu Hause Bayer 04 Leverkusen, während die Stuttgarter zeitgleich in Dortmund antreten müssen.

1. FC Köln - VfL Wolfsburg 1:3


In einem höchst unterhaltsamen Bundesligaspiel zog der 1. FC Köln bei Podolskis Comeback nach großem Kampf gegen einen abgebrühteren und spielerisch überlegenen Meister aus Wolfsburg letztlich den Kürzeren. Die Hausherren kauften den "Wölfen" zu Beginn den Schneid ab, gingen kurz nach der Pause in Front, verpassten es aber, den entscheidenden Konter zum 2:0 zu setzen. Am Ende war es ein Eigentor, das Wolfsburg auf die Siegerstraße brachte.

Kölns Trainer Zvonimir Soldo wechselte im Vergleich zur 0:1-Auswärtspleite in Dortmund zweimal. Für Chihi und Sanou (Rippenbruch) begannen Ehret und der wiedergenesene Heimkehrer Lukas Podolski, der sein Liga-Comeback für den FC gab.

Wolfsburgs Coach Armin Veh sah nach dem 2:0 im Eröffnungsspiel gegen Stuttgart keinerlei Veranlassung, seine Erfolgstruppe umzustellen.

Nach zerfahrenen Anfangsminuten erarbeitete sich Köln dank hoher Lauf- und Einsatzbereitschaft leichte Vorteile. Die Hausherren verteidigten konsequent und kauften der Wolfsburger Angriffsmaschinerie so über weite Strecken den Schneid ab. Nach Ballgewinnen schaltete der FC immer wieder schnell um und konterte im eigenen Stadion. Bei einem dieser schnellen Vorstöße rutschte Breckos Hereingabe von rechts bis zum langen Pfosten durch, wo Ehret direkt abzog, die Kugel aber nur ans Außennetz jagte (10.).

Grafite fand zunächst gar nicht ins Spiel, Dzeko machte lediglich mit einigen erfolglosen Distanzversuchen auf sich aufmerksam. Anders Köln, das sich bei einem weiteren Konter eine gute Möglichkeit selbst zunichte machte, weil der aufgerückte Mohamad selbst schwach abschloss, statt den besser postierten Podolski zu bedienen (32.). Der Meister brauchte lange, um richtig ins Spiel zu finden, wurde nach einer guten halben Stunde aber stärker - auch, weil der FC seinem kraftraubenden Spiel mit zunehmender Dauer Tribut zollen musste.

In der Schlussphase des ersten Abschnitts war der Meister dann aber voll da und stand dicht vor dem Führungstreffer. Die dickste Gelgenheit vergab der von Misimovic genial freigespielte Grafite, als er sieben Meter vor dem Tor Mohamad per Körpertäuschung auf den Boden zwang und freie Schussbahn hatte, im letzten Moment aber vom herbeigeeilten Pezzoni am sicheren Treffer gehindert wurde (38.). Der VfL blieb am Drücker. Erneut Grafite (40.) und Gentner per Kopf (42.) hatten aber ebenfalls keinen Erfolg.

Der zweite Abschnitt begann mit einem Paukenschlag. Nach einem eigentlich missglückten Pass in die Spitze von Petit fühlte sich Madlung zu sicher, wollte das Leder zu Benaglio durchlassen und übersah dabei den gestarteten Ehret. Der Franzose spritzte dazwischen und schob den Ball aufs Tor. Benaglio konnte zwar abwehren, doch Ehret setzte nach und drückte die Kugel aus spitzem Winkel über die Linie (49.).

Die "Wölfe" reagierten mit wütenden Angriffen und drängten auf den Ausgleich. Nur fünf Minuten nach dem Rückstand hätte Grafite eine flache Schäfer-Hereingabe verwerten müssen, bugsierte die Kugel aus kürzester Distanz aber über die Latte (54.). Der Meister schraubte den Druck hoch und gab Köln kaum noch Luft zum Atmen. Mit zunehmender Spieldauer ging Wolfsburg immer höheres Risiko und bescherte dem FC so sehr viel Platz zum Kontern. Podolski hätte dabei sein Comeback krönen können, alleine vor Benaglio schob der Nationalspieler das Spielgerät aber rechts vorbei (68.).

Die Rheinländer verpassten den vorzeitigen K.o.-Schlag und wurden dafür bestraft. Gentner passte nach rechts zu Riether, der den Ball flach vors Tor brachte. Dzeko war am langen Pfosten zur Stelle und traf zum verdienten Ausgleich (73.). Damit nicht genug. Nur eine Minute später missglückte Wome der Klärungsversuch nach Schäfers Flanke völlig, und der Kopfball des Verteidigers landete im eigenen Tor - 1:2 (74.).

Der Doppelschlag brach Köln das Genick. Verzweifelt mühte sich die Soldo-Elf, bei der Ishiaku und nach dreimonatiger Verletzungspause auch erstmals wieder Novakovic eingewechselt wurden, zwar, die dicken Chancen hatten aber die Gäste. Grafite hätte die Entscheidung eigentlich schon besorgen müssen (83.), dem Brasilianer gelang diesmal aber trotz bester Chancen wenig. Immerhin bereitete der Torschützenkönig der vegangenen Saison das dritte VfL-Tor vor. Von Martins hinterlaufen passte Grafite im richtigen Moment zum eingewechselten Neuzugang, der Mohamad aussteigen ließ und den Endstand besorgte (87.).

Die Kölner treten am kommenden Samstag zu Hause gegen Frankfurt an, Wolfsburg empfängt am Sonntag den HSV.

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