Fanshop

kicker online: Live!-Ticker 1. Bundesliga

Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Samstag, 19. September 2009

Spielberichte 6. Spieltag - Samstagsspiele

VfL Bochum - FSV Mainz 05 2:3 (2:1)

Nach einer fast verschlafenen ersten Hälfte konnte der FSV Mainz froh sein, nur mit 1:2 zur Pause zurückzuliegen. Im zweiten Durchgang erhöhten die Tuchel-Schützlinge die Schlagzahl und deckten Bochumer Abwehrschwächen schonungslos auf. Der VfL versuchte in der Schlussphase alles, kam aber gegen geschickt verteidigende Gäste nicht mehr zum Ausgleich.

Nach der leblosen Vorstellung des VfL beim 0:3 in Hoffenheim änderte Trainer Marcel Koller seine Startformation auf fünf Positionen. Für Pfertzel, Freier und Dedic kamen Maltritz, Fuchs und Azaouagh ins Team. Zudem mussten die verletzten Heerwagen und Sestak ersetzt werden. Dafür liefen Fernandes und Klimowicz auf. Nach dem 2:1 zu Hause gegen die Hertha sah Thomas Tuchel auf Seiten der Mainzer wenig Grund für Wechsel in seiner Startformation. Lediglich Svensson kam als defensivere Option für Baljak ins Team.

Der VfL Bochum begann offensiv und konnte die langsam beginnenden Mainzer gleich nach hinten drängen. In der Vorwärtsbewegung fand der FSV ohnehin zu Beginn des Spiels nicht statt und die Koller-Elf konnte in früh in Führung gehen. Yahia drosch einen Freistoß von der Strafraumgrenze Richtung Tor. Wetklo sah dabei nicht gut aus und ließ den Ball nach vorne abprallen, wo ein völlig frei stehender Azaouagh ohne Mühe abstauben konnte (7.).

In der Folgezeit versuchten die Hausherren nachzulegen und brachten mit Azaouagh und Epallé die Abwehr der Mainzer immer wieder in Schwierigkeiten, ein Tor wollte den Bochumern aber nicht gelingen.

Nach einer Viertelstunde hatte sich auf Mainzer Seite die Defensive gefangen und die Bochumer Angriffe versandeten oft vor dem Strafraum des FSV. In der Vorwärtsbewegung sah die Tuchel-Elf aber nach wie vor schlecht aus. Eine echte Torchance konnten sich die 05er in beinahe der ganzen ersten Hälfte nicht erspielen.

Anders der VfL Bochum, der auch in der Offensive Akzente setzen konnte. Gegen Dabrowski (23.) und Fuchs (33.) konnte Wetklo im Mainzer Tor aber retten.

Umso überraschender kam kurz vor der Pause der Ausgleich der Mainzer zu Stande. Heller narrte auf der rechten Seite Bönig und flankte scharf in die Mitte. Der bis dahin unsichtbare Ivanschitz warf sich in den Ball und brachte das Sportgerät im rechten oberen Torwinkel unter (45.).

Bochum schlug aber sofort zurück. Noch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte legte Yahia einen langen Ball per Kopf auf Klimowicz ab, der direkt abzog und Wetklo aus acht Metern keine Chance ließ.

Zu Beginn der zweiten Hälfte kamen die Mainzer zwar personell unverändert aus der Kabine, doch das Spiel konnten sie ausgeglichener Gestalten. Der FSV fand jetzt auch in der Vorwärtsbewegung statt.

Damit hatten die Bochum scheinbar nicht gerechnet. Mit einem einfachen Steilpass durch die VfL-Viererkette brachte Ivanschitz den Ball auf den durchgestarteten Schürrle. Der hängte in der 52. Minute noch Yahia ab und ließ frei vor dem Tor Fernandes keine Abwehrchance.

Bochum versuchte sofort zu antworten und rannte ungestüm an, doch die Mainzer Abwehr stand jetzt besser als noch in der ersten Hälfte. Zu ungestüm berannten die Westdeutschen das Tor von Wetklo und vernachlässigten die Defensive.

Dies nützten die Mainzer eiskalt aus. In der 71. Minute liefen in der VfL-Abwehr alle durcheinander, während die Tuchel-Schützlinge kühlen Kopf behielten, über Ivanschitz und Bancé den Ball zu Löw verlängerten, der von links in den Strafraum eindrang. Der Ungar brachte den Ball zu Schürrle, der sieben Meter vor dem Tor völlig frei stand und unbedrängt einschob.

In der Schlussphase setzten die Bochumer noch einmal alles auf eine Karte und brachten mit Dedic und Freier offensive Verstärkungen. Die Angriffsbemühungen der Westdeutschen waren aber zu unkoordiniert und hektisch, um die jetzt solide agierende Mainzer Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Routiniert brachten die Gäste die Führung über die Zeit und sorgten mit dem dritten Sieg im sechsten Spiel bei nur einer Niederlage für einen Traumstart des Aufsteigers.

Die Bochumer treten am kommenden Spieltag bereits freitags in Nürnberg an, während Mainz einen Tag später in Bremen seinen Lauf fortsetzen will.


Hannover 96 - Borussia Dortmund 1:1 (0:1)


Nach einer ausgeglichenen Partie trennten sich Hannover und Dortmund mit 1:1. Während die Westfalen in der ersten Hälfte Spiel bestimmend waren und spät durch Sahin zur Führung kamen, präsentierte sich Hannover im zweiten Durchgang verbessert. Der Ivorer Ya Konan sorgte bereits früh in der zweiten Hälfte mit seinem ersten Bundesligator für den Endstand.

Trainer Andreas Bergmann sah nach der Auswärts-Nullnummer in Bremen keinen Grund, seine Anfangsformation zu verändern. Anders der BVB nach der 1:5-Heimklatsche gegen die Bayern: Coach Jürgen Klopp stellte wieder auf eine Raute im Mittelfeld um. Hummels rückte von der defensiven Mittelfeldposition in die Innenverteidigung, wo Felipe Santana weichen musste. Dafür gab Sven Bender sein Bundesligadebüt vor der Abwehr. In der Offensive kamen an Stelle von Blaszczykowski und Rangelov Valdez und Hajnal von Anfang an zum Einsatz.

Beide Mannschaften begannen nervös. Zwar waren die Teams bemüht, schnell Richtung gegnerisches Tor zu kommen, doch fehlte es im Aufbauspiel vor allem der Hannoveraner an Präzision und Ideen. In der ersten halben Stunde waren die Dortmunder daher feldüberlegen. Bereits in der Anfangsphase hatten die Westfalen ihre erste gute Torgelegenheit, doch Fromlowitz entschärfte einen Sahin-Schuss nach schöner Kombination des BVB sehenswert (8.). Wenige Minuten später zielte Hajnal aus der Distanz nur knapp daneben (12.).

Zehn Minuten später erneut die Dortmunder: Erst behinderten sich Valdez und Tinga nach einem schlimmen Faux-pas von Haggui frei vor dem 96er-Tor gegenseitig (22.), dann parierte erneut Fromlowitz gegen den gut von Zidan in Szene gesetzten Hajnal spektakulär (23.). Erst danach kam Hannover etwas besser ins Spiel. Bruggink (25.) und Djakpa (38.) vergaben kleinere Gelegenheit aus Distanz. Die beste Chance für die Niedersachsen ließ Haggui mit einem Kopfball-Aufsetzer nach einem Eckball ungenutzt (30.).

Ein unglücklicher Zweikampf von Schulz gegen Sahin sorgte dann aber doch noch für die BVB-Führung. Nach hoher Flanke von der Mittellinie an den Strafraumrand fiel der Ball dem Dortmunder Mittelfeldspieler genau in den Lauf, der aus halbrechter Position gegen den herauseilenden Fromlowitz gekonnt vollendete (45.).

Nach dem Wechsel brachte Bergmann Rama für Rausch und setzte damit auf mehr Offensive über die linke Seite. Das schnelle Schalten der Hannoveraner bei einem Einwurf brachte früh im zweiten Abschnitt den Ausgleich: Ya Konan drang über die rechte Seite in den Strafraum ein und überwand den verdutzten Weidenfeller mit einem wuchtigen Schuss hoch ins kurze Eck (48.). Pech dann für die 96er: Beim Dortmunder Anstoß bekam plötzlich Bruggink Kreislaufprobleme und musste durch Rosenthal ersetzt werden.

Nach dem Ausgleich präsentierte sich die Partie zerfahren. Gute Torchance ergaben sich bis in die Schlussphase kaum noch. Schulz nach einem Eckball (60.) und Hajnal mit einem Richtung Tor gezirkelten Freistoß aus dem Mittelfeld, den Fromlowitz sicher hielt (69.), hatten kleinere Gelegenheiten. Die beste Möglichkeit auf den Sieg vergab Ya Konan, der mit seinem Abschluss frei im Strafraum am stark reagierenden Weidenfeller scheiterte (75.).

Kurz vor dem Ende dann weitere Gefahr auf beiden Seiten: Erst parierte erneut Weidenfeller, diesmal gegen Rosenthals Versuch (88.). Dann rettete die 96er-Abwehr gegen einen Schuss des eingewechselten Barrios in letzter Sekunde (89.).

Hannover muss am kommenden Samstag zum Niedersachsen-Derby beim Meister in Wolfsburg, der BVB bittet zeitgleich Schalke zum Revierderby.


Stuttgart - 1. FC Köln 0:2 (0:1)


In einer mäßigen Partie schaffte Köln mit einem verdienten Sieg in Stuttgart mit dem ersten Dreier in dieser Spielzeit die Trendwende. Die taktisch sehr disziplinierten Rheinländer profitierten gegen den optisch klar überlegenen VfB von dessen katastrophalen Abwehrschnitzern. Höchst einfallslos berannten die Schwaben in der Folge das Tor des FC, der bei seinen Kontern stets gefährlich blieb.

Stuttgarts Coach Markus Babbel veränderte das Gesicht seiner Startelf nach dem 1:1 gegen Glasgow in der Champions League auf zwei Positionen: Für Hitzlsperger und Hleb durften Kuzmanovic und Gebhardt ran.

Kölns Trainer Zvonimir Soldo musste nach der 1:2-Heimniederlage gegen Schalke auf Chihi (Sprunggelenksoperation und Kapitän Novakovic (Adduktoren-Probleme) verzichten, für die Freis und Ishiaku begannen.

Der VfB erarbeitete sich von Beginn an klare optische Vorteile. Geromel und Mohamad standen in der Innenverteidigung gleich im Blickpunkt, erledigten ihre Defensivaufgaben aber klasse (4., 6.).

Doch der Elan der Schwaben ebbte nach gut zehn Minuten wieder ab. Köln stand defensiv gut geordnet, die Kombinationen der Hausherren wurden von den Rheinländern spätestens Mitte der eigenen Hälfte gestoppt, wobei auch bei der Soldo-Elf Akzente Richtung gegnerisches Tor Fehlanzeige blieben.

Mittelfeld-Duelle waren so an der Tagesordnung. Stuttgart fehlte im Zentrum der Taktgeber, der die beiden Spitzen Cacau und Pogrebnay mit Pässen hätte füttern können. Für die Gäste mit den beiden abgeklärten Portugiesen Petit und Maniche vor der Abwehr war es in dieser Phase ein leichtes, die umständlichen und zu statischen Offensivbemühungen zu unterbinden.

Bis Mitte des ersten Abschnitts tat sich nicht viel. Langsam aber sicher wurde das Schlusslicht mutiger, die Führung wie aus dem Nichts resultierte jedoch aus einem kapitalen Abwehrschnitzer Träschs: Der Verteidiger vertändelte gegen Ehret auf der rechten Abwehrseite den Ball. Der Franzose flankte sofort in die Mitte, wo Freis vollkommen ungedeckt gegen die Laufrichtung Lehmanns ins linke Eck einnickte (25.).

Der VfB war geschockt, der Motor stotterte auch in der Folge erheblich. Köln war frischer, spritziger - und hatte die Riesenchance zum 0:2: Ehret enteilte bei einem Konter Träsch am linken Flügel und steuerte auf Lehmann zu. Der Franzose traf aus sechs Metern halblinker Position nur den linken Pfosten (35.).

Zwar gaben die Babbel-Schützlinge kurz vor der Pause nochmal Gas, doch Gebhart hatte sein Visier in aussichtsreicher Strafraumposition nicht richtig eingestellt (41.), und Petit klärte mit etwas Glück per Kopf knapp über die eigene Latte (45.). Zurecht begleitete die Schwaben nach einer äußerst überschaubaren Vorstellung ein gellendes Pfeifkonzert der eigenen Fans in die Kabine.

Aus der kam der Champions-Legue-Teilnehmer mit Elson an Stelle von Hilbert. Der Brasilianer startete gleich mit einer Verwarnung (49.) - und konnte auch dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken. Die nach wie vor disziplinierten Gäste arbeiteten als Kollektiv weiterhin vorbildlich und stoppten die Offensivaktionen des VfB meist schon weit vor dem eigenen Strafraum.

Der zog sich zudem mit einer wahren Fehlpass-Orgie und vielen Missverständnissen den Unmut der Zuschauer zu. Erst Khedira gelang mit einem Fernschuss knapp links vorbei etwas Produktives (61.).

Die Rheinländer kontrollierten die Partie mit ihrer sicheren Defensive, gingen nach vorne nur wenig Risiko, setzten aber immer wieder Nadelstiche. Ishiaku wurde in letzter Sekunde ausgebremst (64.), Mohamads Kopfball aus zwei Metern rauschte Zentimeter vorbei (68.).

Was war mit Stuttgart los? Einfallslosigkeit stand weiter Pate bei den Offensivbemühungen der Schwaben, die zwar durch Gebharts Kopfball nach einer Elson-Ecke Gefahr versprühten (70.), sich ansonsten aber immer wieder festrannten.

In der Schlussphase versuchte der VfB den Druck zu erhöhen und packte die Brechstange aus. Doch gegen die an diesem Tage höchst aufmerksame Abwehr des FC bissen sich die Hausherren bis zum Schlusspfiff die Zähne aus, weil auch Khedira (85.) drüberschoss und Sanou Lehmanns Ausflug bestrafte: Der Keeper verlor den Ball weit vor dem Tor an Ishiaku, der auf den für Podolski eingewechselten Mann aus Burkina Faso querlegte, der aus 45 Metern ins leere Gehäuse traf (89.).

Damit erwies sich Köln einmal mehr als Angstgegner der Stuttgarter, die nur eine der letzten 13 Partien siegreich gestalten konnten.

Der VfB spielt am kommenden Wochenende samstags in Frankfurt, Köln duelliert sich am selben Tag mit Leverkusen.


FC Bayern - 1. FC Nürnberg 2:1 (0:0)


Nach torlosen ersten 45 Minuten gelang dem FC Bayern München durch eine Leistungssteigerung im zweiten Spielabschnitt ein knapper 2:1-Sieg gegen den Rivalen aus Nürnberg. Die Franken hätten den Münchnern fast den "Wiesn"-Auftakt verhagelt, schafften spät den Ausgleich. Doch der Rekordmeister wusste sich in der Schlussphase noch einmal zu behelfen.

Bayerns Trainer Louis van Gaal beließ seine Startelf nach dem 3:1-Erfolg gegen Haifa in der Champions League fast unverändert. Lediglich der Franzose Ribery saß zunächst wieder nur auf der Bank, Gomez durfte für ihn beginnen. Nürnberg feierte mit dem 1:0-Heimsieg gegen Gladbach den ersten Saisonsieg. Trotzdem tauschte Trainer Michael Oenning zweimal Personal. Mintal blieb für Gündogan draußen, Bieler ersetzte Judt links hinten.

Nürnberg begann die Partie, nicht gerade überraschend, defensiv eingestellt und stemmte sich mit einer diszipliniert agierenden Abwehr gegen die Angriffsversuche des Favoriten. Nach nervösem Beginn fingen sich die Franken immer mehr und begannen mit viel Leidenschaft dagegenzuhalten, sorgten zudem mit zwei Kontern für die ersten wirklichen Offensiv-Aktionen der Partie. Doch Butt im Bayern-Tor entschärfte Schüsse von Risse (18.) und der einzigen Nürnberg Spitze Vidosic (19.) souverän.

Das waren aber auch die einzig nennenswerten Angriffe der Gäste bis zum Pausenpfiff - die Bayern zogen an und spielten geduldig auf das Führungstor. Das Manko hierbei - es fehlte an zielstrebig und schnell vorgetragenen Aktionen, um den Club in arge Verlegenheiten zu stürzen.

Erst nach einer halben Stunde drückte der Rekordmeister auf das Gaspedal. Gomez köpfte eine Müller-Flanke nur an die Latte (31.), dann kam der Jungstar selber in gute Position, scheiterte aber an einem mit Bravour haltenden Schäfer (33.). Zwei Distanzschüsse noch von Schweinsteiger (36., 38.), dann hatte der FC Bayern sein Pulver vor der Halbzeit auch schon verschossen. Es ging torlos in die Kabinen.

Nach der Pause, nun mit Superstar Ribery für Gomez, verstärkten die Bayern den Druck und zwangen den FCN tief in dessen Hälfte hinein. Und der Ertrag folgte prompt: nach einem schönen Pass von Müller überwand Olic Schäfer mit einem Flachschuss in die rechte Torhälfte (55.).

Der 1. FC Nürnberg machte auch nach dem Rückstand zunächst keinerlei Anstalten, von seiner Defensiv-Taktik abzuweichen. Bayern blieb dominant und verpasste durch Robben, schnell das zweite Tor nachzulegen (60.). Alles schien nun auf einen Heimsieg der Gastgeber hinzuweisen.

Doch eine Zuckerpass von Gündogan stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Der Nürnberger Youngster düpierte die versammelte Bayern-defensive und brachte den eingewechselten Choupo-Moting glänzend ins Spiel. Eine Viertelstunde vor dem Abfiff stand es wieder unentschieden.

Bayern reagierte wütend, kam über Klose (77.) und Tymoshchuk (78.) gefährlich auf. Vier Minuten später war es dann aber Abwehrmann van Buyten, der mit seinem ersten Liga-Treffer die Weichen wieder auf Sieg für München stellte. In den Schlussminuten ließen sich die Münchner dann den hauchdünnen Vorsprung nicht mehr nehmen und gingen mit einem Sieg in das erste Oktoberfest-Wochende.

Die Bayern müssen am kommenden Samstag zum HSV, zuvor empfangen die Münchner noch RWO am Dienstag in der heimischen Arena zu Fröttmaning im DFB-Pokal. Nürnberg spielt in der Liga am Freitag zu Hause gegen Bochum, muss aber auch erst das Pokalduell am Dienstag zu Hause gegen Hoffenheim hinter sich bringen.


Borussia M'gladbach - 1899 Hoffenheim 2:4 (2:1)

In einem rasanten, sehr unterhaltsamen und am Ende turbulenten Spiel musste sich Borussia Mönchengladbach der TSG Hoffenheim mit 2:4 beugen. Die Borussen hatten einen furiosen Start hingelegt und waren rasch mit zwei Toren in Führung gegangen, doch dann setzten die Kraichgauer zur Aufholjagd an. Die TSG bleibt somit im vierten Spiel in Folge ungeschlagen, während Gladbach nach der ersten Heimniederlage seine "Weiße Weste" beschmutzte.

Gladbachs Trainer Michael Frontzek konnte wieder auf seinen etatmäßigen Schlussmann Logan Bailly setzten. Der Belgier meldete sich nach seinem Mittelfußbruch zurück und stand an Stelle von Heimeroth, der beim 0:1 in Nürnberg noch den Kasten gehütet hatte, zwischen den Pfosten. Auf der anderen Seite sah Hoffenheims Coach Ralf Rangnick nach dem 3:0-Heimsieg über Bochum keinen Grund, seine Startelf umzustellen.

Beide Mannschaften brauchten nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Hüben wie drüben wurde das Mittelfeld mit schnellen und direkten Kombinationen überbrückt, nur fehlte es anfangs am nötigen Quäntchen Präzision beim finalen Zuspiel. So musste schon ein kapitaler Fehler fürs erste Tor herhalten: Luiz Gustavos Klärungsversuch landete bei Bobadilla, der zu Arango passte. Der Venezolaner drosch den Ball aus 20 Metern zentraler Position in den Maschen (10.).

Die Kraichgauer waren optisch überlegen und drängten auf den Ausgleich, nur wollte es im Angriff zunächst nicht so recht klappen. Anders die Borussen, die nach 17 Minuten unter gütiger Mithilfe von 1899-Keeper Hildebrand zum 2:0 kamen. Der 30-Jährige ließ einen Bobadilla-Schuss nur nach vorne abprallen, wo Colautti aus kürzester Distanz abstaubte (17.). Die Gladbacher hatten somit bereits alle Trümpfe in die Hand, allerdings zeigte auch Borussias Schlussmann Bailly Schwächen: In der 22. Minute unterschätzte der Belgier einen Salihovic-Freistoß von der rechten Eckfahne und die Kugel zappelte plötzlich im Netz.

Die Begegnung war erneut offen! Die Hoffenheimer glaubten wieder an sich und drängten nun vehement auf den Ausgleich. Salihovic schoss per Freistoß knapp rechts vorbei (25.), Carlos Eduardo jagte die Kugel drüber (32.), während Ibisevic im Strafraum im letzten Moment von Dante gestoppt wurde (33.). Die Gladbacher hingegen zogen sich zunehmend zurück, blieben über Konter und Standards aber stets brandgefährlich. Doch Dante kam bei einer Ecke einen Tick zu spät (40.), während Brouwers eine Minute später per Kopf an Hildebrand scheiterte.

Im gleichen Takt ging es nach der Pause weiter. Die Hoffenheimer hatten mehr Ballbesitz und folglich auch Feldvorteile, doch fanden sie keinen Zugang zum gegnerischen Strafraum. Den ersten Warnschuss der zweiten Hälfte gab Marx ab, der Ball ging jedoch rechts vorbei (48.). Nur zwei Minuten später kam Obasi unverhofft zu einer Chance, der Nigerianer war aber zu unpräzise und zielte links daneben.

Danach nahmen sich beide Teams eine kurze Verschnaufpause, ehe sie wieder Vollgas gaben. Die besseren Chancen hatten die Kraichgauer, doch Ba (58.), Obasi (67.) und Salihovic (68.) gingen zu fahrlässig damit um. Auf der Gegenseite zwang Matmour Hildebrand zu einer Glanztat (69.), ehe Bailly bei einem gefährlichen Freistoß von Carlos Eduardo sein Können unter Beweis stellen musste (73.).

In der Schlussphase legte die TSG noch eine Schippe drauf und schnürte die Borussen, die kaum noch für Entlastung sorgen konnten, komplett in der eigenen Hälfte ein. Gladbach verteidigte mit Mann und Maus, konnte dem Sturmlauf der Hoffenheimer letztlich nicht standhalten. Zuerst bediente Salihovic den zuvor eingewechselten Maicosuel, der aus kurzer Distanz den hochverdienten Ausgleich markierte (86.). Das war aber nicht alles! Nur drei Minuten später flankte Carlos Eduardo mustergültig auf Obasi, der per Kopf die Wende herbeiführte. Mönchengladbach steckte nun auf und musste in der Nachspielzeit sogar noch das 2:4 durch Ba hinnehmen (90.+1).

In der Bundesliga reisen die Gladbacher am kommenden Sonntag nach Freiburg, Hoffenheim tritt am selben Tag zu Hause gegen Berlin an. Zuvor wird's aber im DFB-Pokal wieder ernst. Die Kraichgauer müssen am Dienstag beim Club antreten, während die Gladbacher zeitgleich den MSV Duisburg empfangen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen