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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 08.10.09

Wo ist eigentlich?
Luca Toni von Bayern München ist sein Dasein als Tribünenhocker leid und drängt zurück in die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal. "Ich trage viel Wut und große Enttäuschung in mir. Ich möchte Bayern helfen und mich für die WM empfehlen. Ich denke, dass ich bereit bin", sagte der 32 Jahre alte italienische Nationalspieler. "Ich leide sehr, wenn ich auf der Tribüne sitze", ergänzte der Weltmeister von 2006, der unter van Gaal erst 29 Pflichtspielminuten absolviert hat.


Eigentor?
Hertha BSC prüft, ob sich durch die Aussagen des Ex-Trainers viel Geld einsparen lässt. Ex-Trainer Lucien Favre hat sich mit seiner indirekten Kritik an den Klubbossen von Hertha BSC Berlin möglicherweise um viel Geld gebracht. Der Tabellenletzte prüft nach der von Favre inszenierten Pressekonferenz acht Tage nach dessen Entlassung, ob die dort getätigten Aussagen Auswirkungen auf die Abfindungsmodalitäten haben. "Die rechtliche Prüfung dieser Angelegenheit läuft", bestätigte der Geschäftsführer Finanzen Ingo Schiller.

Favre, der dem Vernehmen nach mit etwa 1,3 Millionen Euro abgefunden werden sollte, hatte am Dienstag vor Journalisten unter anderem Präsident Werner Gegenbauer, der eigentlich als großer Fan und Unterstützer des Schweizers galt, indirekt kritisiert. Gegen die Behauptung Favres, er habe bei der Transferpolitik zu viele Kompromisse eingehen müssen, wehrte sich Hertha-Manager Michael Preetz: "Die Personalplanungen für diese Spielzeit sind im Bewusstsein der wirtschaftlichen Gegebenheiten in jedem einzelnen Fall im Einvernehmen zwischen Lucien Favre und mir erfolgt."

Einen weiteren Rückschlag musste der neue Trainer Friedhelm Funkel hinnehmen. Mit Lukas Piszczek fällt der siebte Akteur aus. Beim polnischen Nationalspieler wurde eine Innenbanddehnung im linken Knie diagnostiziert. Damit fällt der Allrounder rund drei Wochen aus.

Nur einige Tage mit dem Training aussetzen muss dagegen Mittelfeldspieler Maximilian Nicu. Der Deutsch-Rumäne leidet an einer Knöchelprellung.

Dem Liga-Schlusslicht Hertha fehlen zudem weiterhin die verletzten Torhüter Jaroslav Drobny, Timo Ochs (beide Muskelfaserriss) und Christopher Gäng (Haarris im Fuß) sowie die Mittelfeldspieler Cicero (Muskelfaserriss) und Florian Kringe (Mittelfußbruch).


Lorbeeren
Der VfB steckt in der Krise, und Teamchef Markus Babbel hat die Nationalspieler in die Pflicht genommen - also auch Ludovic Magnin. "Alle sind gefordert", entgegnet der Schweizer, der keine Alibis gelten lassen will: "Wir haben versagt."

In seine Kritik bezieht der Verteidiger alle ein: Spieler, Trainer, Umfeld. Kleine Fehler seien in allen Bereichen gemacht worden, besonders aber sucht er die Schuld bei sich und seinen Kollegen. Magnin gibt zu: Nach dem erfolgreichen Ende der vergangenen Saison haben sich einige zu lange auf den Lorbeeren ausgeruht. 

"Wir haben es in den vergangenen Monaten durch einen enormen Kraftakt noch in die Champions League geschafft. Wir haben wirklich das Letzte gegeben und waren erfolgreich. Dann kam der Urlaub - und diese Anspannung ist erst mal abgefallen, jeder wollte durchatmen, jeder hat den Urlaub genossen." Danach habe das Team den Zeitpunkt verpasst, an dem es wieder galt, richtig hart zu arbeiten. "Das ist sehr ärgerlich", sagt Magnin, "und es zeigt, dass wir noch viel lernen müssen, um eine große Mannschaft zu werden."

Die teilweise Abwesenheit von Teamchef Markus Babbel wegen dessen Ausbildung zum Fußballlehrer sieht Magnin dagegen nicht als Problem. "Ich habe ihn selten nach Köln fahren sehen", sagt er, "und seine Assistenten machen auch richtig gute Arbeit. Dieses Alibi wollen wir Spieler gar nicht hören."


Versöhnung
Torschützenkönig Grafite vom VfL Wolfsburg hat sich bei Armin Veh für seine öffentliche Kritik entschuldigt und den Trainer der "Wölfe" mit einer 10.000-Euro-Spende für "Ein Herz für Kinder" besänftigt.
"Das Gespräch hat nicht lange gedauert. Grafite ist auf mich zugekommen und hat sich entschuldigt", sagte Veh: "Das war völlig in Ordnung, das gehört dann für mich auch dazu, wenn man seinen Mann stehen will. Und damit ist das Thema auch erledigt. Es wird nichts im Raum stehen bleiben."

Veh betonte noch einmal, dass jeder Spieler immer das Recht habe, auch seine Meinung zu sagen. "Einen Maulkorb wird es bei mir deshalb niemals geben. Aber die Spieler dürfen auch nicht vergessen, dass Fußball kein Einzel-, sondern ein Mannschaftssport ist", sagte Veh. Grafite, 28-maliger Torschütze der vergangenen Saison, hatte Veh nach seiner Auswechslung in der 52. Minute im Punktspiel am vergangenen Samstag beim VfL Bochum (1:1) öffentlich kritisiert.

Dass er einen falschen Weg gewählt hat, habe Grafite inzwischen eingesehen, hieß es auf der VfL-Homepage. Darüber hinaus habe der VfL-Stürmer und "Fußballer des Jahres" von sich aus das Angebot gemacht, 10.000 Euro für die Hilfsorganisation "Ein Herz für Kinder" zu spenden, was Veh ebenfalls sehr gut gefiel: "Mir ist es lieber, das Geld geht an einen guten Zweck, als wenn es in die Mannschaftskasse fließt. So hat das Ganze am Ende doch sogar noch etwas Gutes."

Veh brachte sogar Verständnis für Grafites Kritik auf: "Graffa hat letztes Jahr viele Tore geschossen und spürt daher jetzt einen gewissen Druck. Er war unzufrieden - und nach einem Spiel kochen die Emotionen schon mal hoch."
 

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