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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Mittwoch, 18. November 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 18.11.2009

TRANSFERGEFLÜSTER

- "Die Geschichte mit Milan ist noch nicht beendet. Ich habe vor kurzem mit Wolfsburg darüber gesprochen. Deshalb hoffe ich, dass ich in der nächsten Saison dort spielen kann", sagte der bosnische Nationalspieler der italienischen Sportzeitung "Gazzetta dello Sport".

Milan, das Dzeko bereits im Sommer verpflichten wollte, sei weiterhin an einer Verpflichtung des 23-Jährigen interessiert, berichtete das Blatt. "Ich bin schon seit meiner Kindheit ein Milan-Fan, als ich all die Spiele im Fernsehen gesehen habe. Ich hoffe, in der nächsten Saison dort spielen zu können", sagte Dzeko.

Im Sommer hatte VfL-Coach Armin Veh trotz eines verlockenden Angebots der Mailänder mit einer Ablösesumme von bis zu 30 Millionen Euro Dzeko die Freigabe verwehrt. Im Gegenzug verlängerten die Wölfe den Vertrag des Angreifers bei verbesserten Bezügen vorzeitig bis 2013, allerdings angeblich mit einer eingearbeiteten Ausstiegsklausel.
Veh scheint die neuerlichen Annhäherungsversuche zwischen seinem Stürmer und Milan dennoch weiter gelassen zu verfolgen. "Es ist kein Geheimnis, dass in dem Vertrag eine Klausel enthalten ist, die es dem Spieler erlaubt, den Verein für eine festgeschriebene Ablösesumme zu wechseln", meinte der Coach im Gespräch mit dem Internetportal "eurosport.yahoo.de": "Diese würde uns aber auch in die Lage versetzen, uns auf sportlich vergleichbarem Niveau nach einem Ersatz umzusehen."

- Beim VfL Wolfsburg wurde Marcel Schäfer deutscher Meister und Nationalspieler. Nun könnte der nächste Karriereschritt folgen. Die "Marca" spekuliert auf der Titelseite ihrer Dienstagsausgabe über ein Interesse von Real Madrid am Linksverteidiger. Demnach lasse Real Schäfer derzeit beobachten, weil man im Sommer auf jeden Fall einen Linksverteidiger verpflichten wolle und man mit Marcelo und dessen Ersatz Royston Drenthe nur bedingt zufrieden sei.

- Carlos Alberto und Werder Bremen - das hat bislang noch überhaupt nicht funktioniert. 2007 wechselte der Brasilianer für 8,5 Millionen Euro an die Weser, absolvierte dort allerdings nur zwei Liga-Spiele für Bremen.

Seit Januar 2008 ist der Mittelfeldspieler nun ausgeliehen: Erst an den FC Sao Paolo und Botafogo FR, mittlerweile spielt er für Zweitligist Vasco da Gama. Dort läuft's bislang recht gut für Carlos Alberto, der sogar zum Kapitän ernannt wurde.

Nun überlegt Werder, den 25-Jährigen zurückzuholen. "Carlos spielt regelmäßig, schießt Tore und ist zu einem der besten Spieler der Liga gewählt worden", sagte Bremen-Boss Klaus Allofs der "Bild"."Ich schließe nicht aus, dass Carlos im Sommer zurückkehrt. Wir müssen sehen, wie unsere personelle Situation dann ist."

- Schon mehrmals stand der VfB Stuttgart vor einer Verpflichtung von Milan Jovanovic. Geklappt hat es allerdings bislang nicht. Im Sommer ist der Angreifer von Standard Lüttich nun ablösefrei. Die nächste Chance für die Schwaben?

Zumindest einen ernsthaften Konkurrenten dürfte der VfB jedenfalls haben. Laut "Super Deporte" hat der FC Valencia Jovanovic bereits ein Angebot unterbreitet. Das allerdings sei dem Serben finanziell nicht lukrativ genug gewesen, heißt es.

- Bei Eintracht Frankfurt war in der vergangenen Woche richtig Feuer unterm Dach. Nach der Grundsatz-Kritik von Trainer Michael Skibbe ist die Erregung mittlerweile aber wieder etwas abgeklungen.

Aber Skibbes Aussagen bleiben bestehen und auch vom Inhalt wird sich der Trainer kaum abbringen lassen. Skibbe hatte eine perspektivische Entwicklung mit Zielrichtung nach oben und mehr Mut zum Risiko bei Transfers eingefordert.

Deshalb wollte er im Sommer auch den ehemaligen Schalker Spielmacher Lincoln verpflichten. Der Brasilianer war den Frankfurter Verantwortlichen um Vorstandschef Heribert Bruchhagen aber zu teuer.

Nun hofft Skibbe auf einen Sinneswandel. "Vielleicht kann man im Winter einen weiteren Versuch starten, wenn Lincoln bis dahin keinen neuen Verein hat", sagte der 44-Jährige der "Bild". Lincoln stand bis Juli bei Galatasaray Istanbul unter Vertrag und ist im Moment vereinslos.

Ebenfalls Handlungsbedarf sieht Skibbe nach den Ausfällen von Ioannis Amanatidis und Martin Fenin im Angriff, aber auch hier will er sich nicht mit einer Billiglösung abspeisen lassen. "Es macht nur Sinn, nach einem Stürmer zu suchen, der auch die Klasse von Ioannis hat", sagte Skibbe.

Diesen Wunsch wird er wohl nicht erfüllt bekommen. "Einen Stürmer dieser Qualität bekommen wir sowieso nicht", sagte Bruchhagen. "Man kann mutmaßen, dass wir in der für uns möglichen Finanzkategorie einen Stürmer holen, der sich mit Meier, Fenin oder Korkmaz auseinandersetzen muss."

Dagegen planen Benjamin Köhler und Ümit Korkmaz laut "Bild" ihren Abschied aus Frankfurt, falls sie in den nächsten Spielen nicht öfter zum Einsatz kommen. "Wenn es so bleibt, muss ich mich im Winter nach einem anderen Klub umschauen", so Köhler.

Korkmaz: " Ich bin mit ganzem Herzen bei der Eintracht. Aber ich hoffe natürlich sehr, dass ich bald länger zum Zuge komme."

- Am Montag hatten britische Medien berichtet, dass Manchester City für Dortmunds Neven Subotic richtig tief in die Tasche greifen und den Abwehrspieler im Winter für 22 Millionen Euro auf die Insel locken will.

Doch daraus wird nichts, sagt nun Subotic selbst. "Ich bleibe beim BVB", stellt der Serbe in "Bild" klar. "Ich habe meinen Vertrag gerade erst bis 2014 verlängert, fühle mich in Dortmund auch privat sehr wohl. Ich will beim BVB sportlich noch etwas reißen. Das bin ich auch Jürgen Klopp, der mich von Mainz geholt hat, schuldig."

Eine klare Absage also an ManCity, die bislang allerdings noch nicht offiziell an den BVB herangetreten sind. "Wir haben noch kein Angebot von ManCity vorliegen. Mehr will ich dazu gar nicht sagen", so Sportdirektor Michael Zorc.

Und selbst, wenn die Citizens im Winter ernst machen und der Borussia die kolportierten 22 Millionen für den 21-Jährigen bieten, denkt der nicht an einen Transfer.

"Sich während einer laufenden Saison mit einem Wechsel zu beschäftigen, bringt in meinen Augen nur Pech", sagt Subotic.


MEDIZINISCHER REPORT

- Benedikt Höwedes und Rafinha konnten zwar auch am Dienstag (17.11.) wegen den Folgen eines Bänderrisses bzw. einer Bänderdehnung nicht am Training teilnehmen, mit ihren Fortschritten in der Reha ist Magath aber zufrieden: "Es sieht wieder besser aus. Vielleicht können sie morgen schon wieder beim Training dabei sein."

Nicht ganz so gut sieht es momentan bei Levan Kenia aus, der eine Fußprellung auskuriert. "Bis zum Wochenende wird es bei ihm nichts mit einem Bundesliga-Einsatz", meint Magath, "aber bei ihm geht es ebenfalls langsam vorwärts."

- Der Gladbacher Raul Bobadilla wird am Samstag in Frankfurt offenbar erneut zuschauen müssen. Der Argentinier kann wegen eines Muskelfaserriss im Oberschenkel noch nicht tranieren.

Bessere Chancen auf einen Einsatz am Wochenende haben Kapitän Filip Daems und Abwehrspieler Roel Brouwers.

- Marvin Compper und Chinedu Obasi haben ihre Verletzungen auskuriert und sind bei 1899 Hoffenheim wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Tobias Weis fehlt dagegen weiterhin.


FOKUS I

Florian Fromlowitz muss nun dahin, wo einst Robert Enke stand, flog, hechtete, wo das Herz des gesamten Vereins schlug - zwischen die Torpfosten von Hannover 96.

"Ich möchte auch für Robert spielen. Er wird immer in meinem Herzen sein, und ich weiß, dass er von oben zuschauen wird", sagte Hannovers sichtlich erschütterter Ersatzkeeper am Dienstag. Er will seinen Einsatz am kommenden Samstag bei Schalke 04 dem verstorbenen Kollegen widmen.

Mit Ausnahme von Enkes engstem Familien- und Freundeskreis hat Fromlowitz die vielleicht härteste Aufgabe zu schultern. "Für Florian wird es wohl am allerschwierigsten", sagt Hannovers Klubchef Martin Kind. Auch Fromlowitz weiß um das Ausmaß dessen, was ihm bevorsteht. Sportlich soll er den vielleicht besten deutschen Keeper ersetzen, dessen Selbstmord nicht nur im Tor von Hannover 96 eine große Lücke hinterlassen hat.

"Robert war für mich wie ein Lehrer. Ich habe keinen Konkurrenten, sondern einen Freund verloren. Er hat mir auch ohne viele Worte immer geholfen", sagte Fromlowitz, der 2008 ablösefrei vom 1. FC Kaiserslautern zu den Niedersachsen gewechselt war und sich seitdem immer mehr an Enke und dessen abgeklärter Spielweise orientiert hatte.

Auch jetzt sieht er sich allenfalls als Vertreter des Verstorbenen, der in der vergangenen Woche aufgrund seiner Depressionen Selbstmord beging: "Robert bleibt die Nummer 1."

In der vergangenen Woche war Fromlowitz zur Trauerbewältigung drei Tage in seiner Pfälzer Heimat. Bei den Eltern, der Familie und seinem Lehrmeister Gerald Ehrmann, der ihm beim FCK einst das Rüstzeug für eine erfolgreiche Profikarriere mit auf den Weg gegeben hatte.

In seiner Entwicklung war Fromlowitz, der im vergangenen Sommer als Ersatzmann des Schalkers Manuel Neuer mit dem DFB die U-21-EM gewann, zuletzt kontinuierlich vorangeschritten. In seinen bisher sechs Saisoneinsätzen wusste er stets zu überzeugen.

Ansprüche hat er dennoch nie gestellt. Stattdessen betonte Fromlowitz stets, dass er seinem Kollegen Enke die Daumen für dessen WM-Hoffnungen drücke und von ihm lernen wolle. Enkes Familie hat sich bei Fromlowitz für dieses faire Miteinander bedankt. In der Mannschaft und im gesamten Verein genießt der 23-jährige eine hohe Wertschätzung.

"Flo wird vom Zusammenhalt in unserem Team getragen. Wir werden ihm helfen", kündigte Mittelfeldspieler Hanno Balitsch an. Regisseur Arnold Bruggink ergänzte: "Das Spiel auf Schalke wird für Florian sicherlich noch etwas schwieriger als für den Rest der Mannschaft. Aber wir werden immer für ihn da sein und ihn immer unterstützen. Das weiß er."

Trotz aller Trauer versucht auch Fromlowitz, nach vorn zu schauen. "Es muss weitergehen. Wir betreiben einen Sport, den auch Robert geliebt hat, und wir wollen erfolgreich spielen", sagte der Keeper: "Wir müssen uns dieser Situation stellen und Stärke zeigen."

96-Manager Jörg Schmadtke, einst selbst Bundesliga-Torwart, glaubt daran, dass Fromlowitz es schaffen kann: "Er wird das hinbekommen. Wir wissen, dass er ein guter Torhüter ist."


FOKUS II

Der Brasiliander Raffael fürchtet einen Absturz des Bundesliga-Tabellenschlusslichts Hertha BSC Berlin in die 2. Liga. Seine Zukunft sieht er daher nicht unbedingt bei Hertha.

"Ja schon, ich habe Angst. Und ich schäme mich dafür, dass der Verein derzeit abstiegsgefährdet ist. Darüber nachzudenken, bereitet mir Unbehagen", sagte der Offensivspieler im Interview mit der "Berliner Morgenpost".

Sollten die Berliner nicht die Klasse halten, würde sich der 24-Jährige, den Ex-Trainer Lucien Favre vor knapp zwei Jahren vom FC Zürich an die Spree gelockt hatte, Gedanken über einen Abschied machen. "Ich habe einen Vertrag bis 2012. Aber ich weiß nicht, ob ich im Falle eines Abstiegs bei Hertha bleiben würde", sagte Raffael, der im Spiel am Samstag beim VfB Stuttgart wegen einer Gelbsperre fehlen wird.


FOKUS III

Trotz einiger Nationalmannschaftsabstellungen richtete sich der Fokus beim Hamburger SV am Montag bereits auf die anstehende Aufgabe gegen den VfL Bochum. Entwarnung und gute Nachrichten gab es zudem aus dem Krankenflügel der "Rothosen".

Seit vergangener Woche weilte Zé Roberto in München bei Dr. Müller-Wohlfahrt, um seinen Außenbandanriss zu kurieren, den er sich in der Partie gegen Hannover 96 zugezogen hatte.

Nachdem Uwe Eplinius, Leiter der medizinischen Abteilung beim HSV, am Donnerstag in die bayerische Landeshauptstadt gereist war, um sich vor Ort ein Bild des Heilungsprozesses des lädierten rechten Fußes zu machen, einigte man sich darauf, am kommenden Mittwoch den Gips abzunehmen und den Brasilianer am Donnerstag in die Hansestadt einzufliegen.

Dort soll dann sofort mit Aktivierungsläufen und ersten leichten Belastungen für das zuletzt stillgelegte Arbeitsgerät des Hamburger Spielgestalters begonnen werden.

"Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt nicht davon aus, dass sich sein Zustand noch einmal verschlechtert und er uns eventuell länger ausfällt", gab Co-Trainer Eddy Sözer am Montag Entwarnung, unterstrich jedoch auch: "Hinter dem Einsatz gegen Bochum steht ein riesiges Fragezeichen. Er ist sich seiner Wichtigkeit für unser Spiel bewusst, wird allerdings kein unnötiges Risiko eingehen." Niemand rechnet im Lager der Hanseaten mit einer Blitzgenesung des Mittelfeldmotors bis zur Partie gegen den VfL Bochum am kommenden Sonntag.

Der bevorstehende Gegner rückte gleich zu Beginn der neuen Woche in den Fokus. Nach dem trainingsfreien Wochenende versammelten sich die Hanseaten am Montagmittag wieder im Bauch der Arena, um die Vorbereitung auf das wichtige Spiel einzuläuten.

"Wir richten unsere volle Konzentration auf die schwere Partie gegen Bochum. Es ist wichtig, vor eigenem Publikum couragiert und am Ende erfolgreich aufzutreten", war Sözer bemüht, sämtliche Nebengeräusche im Keim zu ersticken. Für ein solches Aufhorchen hatte im Länderspiel der Nationalmannschaft Burkina Fasos gegen Malawi auch Jonathan Pitroipa gesorgt. Der 23-Jährige wurde bereits in der 27. Spielminute ausgewechselt.

Wie Sözer am Montag jedoch bestätigte, handelte es sich dabei um eine reine Vorsichtsmaßnahme. "Jonathan hatte leichte Adduktorenprobleme, nichts Ernsthaftes. Er wird am Mittwoch wieder ganz normal trainieren." Entwarnung also an der Stürmerfront, Trainer Bruno Labbadia dürfte mit einem Lächeln registriert haben, dass ihm keine weitere Alternative im Angriff weggebrochen ist.

Das allein beschreibt schon die prekäre Situation beim HSV. Aber es ist wirklich so. In Zeiten, in denen wöchentliche Hiobsbotschaften ins Haus flattern, muss man auch einfach mal glücklich sein, dass eben rein gar nichts passiert - quasi ein positiver Trend.

Auf eben solche positiven Signale hoffte der Cheftrainer auch aus Basel. Dort nämlich weilte Pitroipas Sturmkollege Mladen Petric zusammen mit Eplinius, um das lädierte Band im Fuß noch ein letztes Mal untersuchen zu lassen. "Diese finale Untersuchung ist notwendig, damit wir - sollte sie positiv verlaufen - die nächsten Schritte seiner Reha planen können", erläuterte Sözer.

Eines ist bei den Hamburgern in dieser Zeit eben mehr als alles andere gefordert - Geduld! Bruno Labbadia lebt diese Tugend vorbildlich vor. Kein Meckern, kein Gejammer, kein Zurückblicken! Immer mit dem Blick nach vorne beweist der junge Coach schon Qualitäten eines alten Trainer-Haudegens.


PORTRAIT

Ein Raunen ging durch den Borussia Park. Ein spitzbübisch wirkender Jungspund mit modisch hochgestylter Frisur hatte sich den Ball geschnappt, sprintete auf der Außenbahn in Höchstgeschwindigkeit durch die gegnerische Spielhälfte und beschwor die nächste Gladbacher Großchance herauf.

Diese Szene hätte wunderbar in die vergangene Spielzeit gepasst, als ein gewisser Marko Marin zu einem seiner Alleingängen ansetzte und die Fans haufenweise vom Hocker riss. Marin ist seit dem Sommer nicht mehr da - und doch hat der beschriebene Auftritt erst vor zehn Tagen stattgefunden.

Dabei war der Borussia Park weder in einer Zeitschleife gefangen, noch Marins Zwillingsbruder aufgetaucht. Des Rätsels Lösung ist einen halben Kopf größer als der jetzige Werderaner und schreibt sich im Vornamen mit einem "c": Marco Reus heißt der legitime Nachfolger des einstigen Gladbacher Wirbelwindes und ist drauf und dran, sich in die Herzen der Borussen-Anhänger zu spielen.

Auch die Worte von Michael Frontzeck könnten der Marin-Zeit entstammen. "Er kann mit seiner Gewandtheit und seiner Ballsicherheit immer etwas Überraschendes machen", sagte der Gladbacher Trainer - und meinte seinen neuen Schützling. Sportdirektor Max Eberl stimmt in die Lobeshymnen ein: "Er ist ein Riesentalent mit Riesenpotenzial." Er, der Marco mit dem "c".

Reus kam vor der Saison von Zweitligist Rot Weiss Ahlen, wo er mit fünf Saisontreffern die Aufmerksamkeit der Borussen-Späher erregte. Die Vorschusslorbeeren, die ihn bei seinem Wechsel an den Niederrhein begleiteten, hat der 20-Jährige bereits mehr als bestätigt.

Dabei legt er eine gesunde Portion Selbstvertrauen an den Tag, wenn er von seinen persönlichen Zielen vor der Saison spricht. "Ich hatte mir schon vorgenommen, dass ich meine Einsätze bekomme. Ich wollte von Beginn an Gas geben", verrät Reus.

Gesagt, getan: Nach einigen Kurzeinsätzen zu Saisonbeginn gehörte er an den vergangenen Spieltagen zur Stammelf und beeindruckte mit seinen forschen Auftritten, wie zuletzt beim 0:0 gegen den VfB Stuttgart. Dass er in dieser Partie einige Male den Siegtreffer auf dem Fuß hatte, wurmt ihn selbst am meisten. "Es dauert ein, zwei Tage, bis man realisiert, welche Torchancen man vergeben hat. Aber das Leben geht weiter und man versucht, es im nächsten Spiel besser zu machen", lautet sein Motto.

Trotz der teilweise fehlenden Kaltschnäuzigkeit gehört Reus mit seinen beiden Saisontreffern zu den torgefährlichsten Borussen. Und die beiden Tore waren wahrlich zum Zunge schnalzen: Gegen Mainz schloss er ein Solo über den halben Platz zum 2:0-Endstand ab, beim 3:2-Sieg in Hamburg sorgte er mit einem herrlichen Lupfer über HSV-Keeper Frank Rost für den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.

Doch nicht nur seine eigene Entwicklung, auch die des Teams stimmt ihn durchaus optimistisch - trotz des augenblicklichen 14. Tabellenplatzes und der Nähe zu den Abstiegsrängen. "Wir haben schon gegen gute Gegner gespielt, uns fehlte aber teilweise einfach das Glück. Das Positive ist, dass wir auch gegen Mannschaften wie Hoffenheim oder Wolfsburg Chancen hatten und gewinnen konnten."

Mit dieser Einstellung und einer Mini-Serie von drei ungeschlagenen Spielen im Rücken geht es nun am Samstag nach Frankfurt. "Wir fahren bestimmt nicht dahin, um die schöne Stadt zu besichtigen, sondern wollen dort gewinnen", sagt Reus forsch. Die Eintracht hat noch keine Bekanntschaft mit dem Marin-Nachfolger gemacht. Doch wenn er wieder zu seinen Dribblings ansetzt, wird es sich auch in der Main-Metropole herumsprechen: Es ist Marco - der mit dem "c".

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