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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Sonntag, 29. November 2009

Spielberichte 14. Spieltag - Sonntagsspiele

BAYER LEVERKUSEN - VFB STUTTGART 4:0 (2:0)

Leverkusen bezauberte mit einer Fußball-Demonstration und wunderschönen Toren! Verdienter Lohn gegen immer stärker nachlassendere Schwaben war der klare 4:0-Sieg und der Ausbau der Tabellenführung. Zugleich blieb Bayer auch im 14. Saisonspiel ohne Niederlage und ist damit als einziges Profiteam noch ungeschlagen. Der VfB blieb vieles schuldig: Tempo, Ideen, Durchschlagskraft, Zweikampfstärke. Es ist aber nicht so, dass man den Schwaben das Bemühen absprechen hätte können. Es lag vor allem an Leverkusens Stärke.

Bei Bayer Leverkusen gab es im Vergleich zum jüngsten 1:1 bei Bayern München keine personellen Änderungen.

Stuttgarts Trainer Markus Babbel brachte nach dem wichtigen 2:0-Auswärtserfolg in der Champions League bei den Glasgow Rangers Tasci und Gebhart für Niedermeier (Reservebank) und Kuzmanovic (Gelb-Rot-gesperrt). Stuttgarts Shootingstar Rudy (19), Torschütze und Vorlagengeber in Glasgow, erhielt als "Sechser" und Kuzmanovic-Ersatz einen neuen Verantwortungsbereich. Gebhart ging rechts ins Mittelfeld.

In der Anfangsphase vermieden beide Teams zu hohes Risiko, spielten aber dennoch gezielt nach vorne. Der VfB stand kompakt und überbrückte das Mittelfeld nach Balleroberung schnell. Bayer war vor allem bei Standards gefährlich, Lehmann lenkte nach einer Ecke einen Reinartz-Kopfball an die Latte, Hyypiäs Versuch per Kopf rauschte knapp drüber (12., 13.).

Bayer übernahm nun die Kontrolle, fand immer besser ins Spiel und zu klasse Kombinationen, hatte aber Pech im Abschluss: Kroos knallte nach tollem Zuspiel von Kießling das Leder aus 14 Metern halblinker Position an den Pfosten (19.)!

Die Überlegenheit Leverkusens wurde binnen kurzer Zeit erdrückend für die Schwaben und gipfelte verdient im 1:0: Kroos flankte einen Freistoß in den Strafraum, Hyypiä verlängerte per Kopf zu Kießling, der den Ball volley aus fünf Metern unter die Latte schoss (22.). Kießlings 10. Saisontreffer.

Leverkusen überließ die Initiative kurzzeitig dem VfB, achtete selbst auf eine geordnete Defensive und lauerte auf schnelle Gegenstöße. Während Stuttgart nichts Passendes und Durchschlagendes einfiel, blieb Bayer gefährlich. Kroos traf aber aus 16 Metern erneut nur den linken Pfosten (32.).

Leverkusen wurde immer sicherer, geriet hinten gegen beinahe überforderte Stuttgarter nicht mal annähernd in Gefahr und bot vorne fast schon Zauberfußball: Kroos flankte völlig unbedrängt aus dem Halbfeld steil in den Strafraum, Derdiyok entwischte gleich zwei Gegenspielern und köpfte aus zehn Metern hoch rechts ein (39.).

Stuttgart kam mit neuem Personal aus der Kabine. Trainer Babbel brachte Hilbert und Schieber für Gebhart und Cacau. Die erste Chance gehörte aber erneut Bayer: Kießling ließ Tasci mit einem Lupfer aussteigen und spielte hoch und steil auf Vidal, der aber allein vor Lehmann hoch übers Tor hob (49.).

Leverkusen brillierte nicht nur offensiv, sondern agierte auch enorm clever, sehr gut geordnet und äußerst wirksam in der Defensive. Und nach Ballgewinn ging's schnell. Für Stuttgart häufig zu schnell: Reinartz spielte kurz zu Kroos, der ließ gleich zwei Stuttgarter aussteigen und spielte mit perfekter Übersicht und tollem Timing halbrechts zu Kießling. Der Nationalstürmer ließ Lehmann aus 13 Metern keine Chance (59.).

Die Bayer-Elf ließ es locker ausklingen, nicht ohne noch etwas für das Torverhältnis zu tun. Kießling erhöhte sicher links unten per Strafstoß auf 4:0, nachdem Lehmann zuvor Derdiyok im Strafraum zu Fall gebracht hatte. Der Nationalstürmer erhöhte damit sein Trefferkonto auf zwölf!

In der 89. Minute gab's dann Riesen-Applaus für den dreifachen Torschützen Kießling, der Platz machte für den wiedergenesenen Helmes, der für sein Comeback frenetisch gefeiert wurde.

Leverkusen muss am Sonntag in Hannover antreten. Für den VfB steht am selben Tag die Heimbegegnung gegen Bochum auf dem Programm.


HANNOVER 96 - BAYERN MÜNCHEN 0:3 (0:1)

Nach drei sieglosen Versuchen ist dem FC Bayern in der Bundesliga wieder ein Dreier gelungen. Bei Hannover 96, das erstmals seit Februar 2008 zwei Spiele in Folge verlor, zeigte der deutsche Rekordmeister eine souveräne Vorstellung und geriet selten in Gefahr, den Platz nicht als Sieger zu verlassen. München sorgte kurz nach der Pause für die Vorentscheidung und hatte die Gastgeber in der Folge bis auf wenige Ausnahmen sicher im Griff.

Hannovers Trainer Andreas Bergmann verzichtete nach der 0:2-Niederlage bei Schalke 04 auf personelle Veränderungen.

Auch Bayern-Coach Louis van Gaal sah keinerlei Veranlassung, seine Startelf im Vergleich zum 1:0-Heimsieg in der Champions League gegen Maccabi Haifa umzubauen. Dafür war der wegen öffentlicher Trainerschelte in Ungnade gefallene Toni zurück im Kader. Der italienische Weltmeister nahm auf der Bank Platz.

Ohne abtastendes Mittelfeldgeplänkel gaben beide Teams von Anfang an Vollgas und lieferten sich ein offensiv geprägtes, höchst unterhaltsames Duell. In schöner Regelmäßigkeit wurde es wechselseitig vor beiden Toren wiederholt interessant. Die erste ganz dicke Möglichkeit gehörte den Bayern. Von Gomez, der das Leder an der Strafraumkante stark gegen drei Hannoveraner behauptete, glänzend in Szene gesetzt, tauchte Müller frei vor Fromlowitz auf, scheiterte aber am prächtig reagierenden Keeper (11.). Auf der Gegenseite war es Djakpa, der Butt mit einem harten 16-Meter-Schuss aus halblinker Position zu einer ersten Flugeinlage zwang (14.).

Die Kontrahenten schenkten sich nichts und suchten immer wieder schnell den Weg in die Spitze. Die höhere Qualität steckte allerdings in den Angriffen des deutschen Rekordmeisters, der nach knapp 20 Minuten in Front ging. Olic flankte von links halbhoch durch den Strafraum und fand den am rechten Fünfereck in Position gelaufenen Müller, der das Spielgerät aus kurzer Distanz über die Linie grätschte - 0:1 (19.). Das Duell verlor etwas an Fahrt, weil der FCB nicht bedingungslos den zweiten Treffer suchte, sondern sich zunächst mit dem knappen Vorsprung begnügte und um Spielkontrolle bemüht war. Hannover brauchte einige Minuten, um sich vom Rückstand zu erholen, konnte in der Schlussviertelstunde des ersten Abschnitts aber noch einmal zulegen. Rosenthal köpfte eine schwer zu nehmende Stajner-Hereingabe gefährlich aufs Tor (31.), fand aber ebenso im gut reagierenden Butt seinen Meister wie wenig später Djakpa. Der Ivorer jagte einen hohen Pinot-Pass aus ungünstigem Winkel per Dropkick auf den Kasten, doch der Münchner Schlussmann tauchte reaktionsschnell ab und sicherte der van Gaal-Elf so die Pausenführung (40.).

Der Treffer tat dem Spiel nicht unbedingt gut.

Der zweite Durchgang war keine zwei Minuten alt, als der FC Bayern den Niedersachsen die kalte Dusche verpasste. Hagguis schlampigen Pass fing Schweinsteiger an der Mittellinie ab, ehe das Leder über van Bommel auf der linken Seite bei Pranjic landete. Der Kroate flankte zwei Meter vor dem Strafraumeck perfekt nach innen, wo der alleingelassene Olic keinerlei Mühe hatte, per Kopf auf 0:2 zu erhöhen (47.).

München agierte fortan höchst routiniert, ging keinerlei Risiko ein und ließ Hannover kommen, ohne sich in die Defensive drängen zu lassen. Abgeklärt erstickten die Gäste Angriffsversuche der "96er" immer wieder im Keim und hielten die Zügel fest in der Hand. Ein einziges Mal wurde es eng, als van Buyten einen Rosenthal-Pass unglücklich zu Bruggink verlängerte. Im Tor hatte der FCB aber immer noch Butt, der den 13-Meter-Schuss des Niederländers aus dem kurzen Eck kratzte (61.).

Der FCB variierte das Tempo und war dem dritten Treffer bei eigenen Vorstößen näher als Hannover dem Anschluss. Müller hätte den Sack nach einem tollen Schweinsteiger-Pass aus elf Metern zumachen müssen, doch Fromlowitz rettete glänzend zur Ecke (65.). So plätscherte die Partie ohne größere Zwischenfälle vor sich hin.

Mangelndes Bemühen war den Niedersachsen nicht vorzuwerfen, eine schwache Chancenverwertung dagegen schon. Angesichts der wenigen Möglichkeiten, die sich Hannover boten, hätte der eingewechselte Hanke aus sieben Metern treffen müssen, der Ex-Nationalspieler köpfte jedoch freistehend am Tor vorbei (75.). Bis zum Abpfiff ließen die Bayern nichts mehr anbrennen und erhöhten in der Schlussminute gar noch auf 0:3. Baumjohann schickte Gomez gegen die aufgerückte 96-Abwehr auf die Reise, und der Nationalstürmer ließ sich die Großchance alleine vor Fromlowitz mit einem flachen Linksschuss nicht entgehen (90.).

Hannover empfängt am kommenden Samstag Bayer Leverkusen, die Bayern haben bereits am Freitag die Gladbacher Borussia zu Gast.

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