Fanshop

kicker online: Live!-Ticker 1. Bundesliga

Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Sonntag, 27. September 2009

Spielberichte 7. Spieltag - Sonntagsspiele

SC Freiburg - Borussia M'gladbach 3:0 (0:0)

Freiburg holte sich gegen das offensivschwache Gladbach hochverdient den ersten Heimsieg. Der SC dominierte den ersten Durchgang klar, ohne gegen die nicht immer sattelfeste Gästeabwehr die ganz große Möglichkeit zu erspielen. Auch nach dem Wechsel blieb die Dutt-Elf gegen weitgehend harmlose Borussen das aktivere Team und entschied das Spiel mit zwei wunderschönen Toren in der Endphase.

Freiburgs Coach Robin Dutt stellte seine Elf nach dem 0:1 beim Pokal-Aus in Augsburg auf zwei Positionen um: Für Schuster und Reisinger rückten Flum und Bechmann ins Team.

Auch für Gladbach bedeutete die 2. Runde im Pokal das vorzeitige Aus. Im Vergleich zum 0:1 zu Hause gegen Duisburg brachte Trainer Michael Frontzeck drei Neue: Stalteri, Marx und Reus ersetzten Jaures, Bradley und Colautti.

Bei herrlichem Spätsommerwetter wollte bei den beiden Kontrahenten in der Anfangsphase kein rechter Spielfluss aufkommen. Freiburg fand schließlich den Faden zuerst und drückte die Borussia nach gut zehn Minuten immer mehr in die eigene Hälfte. Chancen ergaben sich durch Abdessadki (13.), Idrissou (15.) und Makiadi (18.) - die ganz große Möglichkeit fehlte dabei noch.

Die Dutt-Elf blieb auch in der Folge klar am Drücker. Gladbach stand sehr tief, verlor den Ball spätestens nach der dritten Station und sah so einen Angriff auf den anderen auf sich zurollen. Levels bremste Idrissou im Strafraum (22.), Bailly schnappte sich Krmas' Kopfballbogenlampe (23.), Bechmann brachte das Leder in günstiger Strafraumposition nicht unter Kontrolle (24.).

Die Abwehr der Rheinländer wirkte zwar nicht immer sattelfest, war aber im entscheidenden Moment vor allem im Zentrum immer zur Stelle. Die Zielstrebigkeit der Breisgauer ließ nach einer halben Stunde etwas nach, die Frontzeck-Elf konnte mit der einen oder anderen längeren Ballstaffette etwas Druck wegnehmen, ohne offensiv Kreativität zu beweisen oder gar eine Chance zu erarbeiten.

Zwei Aufreger gab es noch vor dem Pausenpfiff: Referee Kinhöfers Pfeife blieb nach einem Zweikampf zwischen Banovic und Levels zu Recht still (40.). Und eine Minute später konnte Borussen-Keeper Bailly einen Flachschuss von Bechmann nicht festhalten, doch fand sich kein Freiburger, der den Abpraller hätte verwerten können.

Mit Bradley für Reus begann die Borussia den zweiten Durchgang. Und zunächst nahmen die Gäste aktiver am Spielgeschehen teil, hatten durch Bobadilla die erste ernstzunehmende Gelegenheit (50.).

Das Tor fiel aber verdientermaßen auf der anderen Seite: Abdessadki führte eine Ecke kurz aus zu Banovic, der vom linken Strafraumeck flankte. In der Mitte reagierte Idrissou am schnellsten und köpfte aus sieben Metern unhaltbar für Bailly ins linke Eck ein (54.).

Nun mussten die Borussen ihre defensive Haltung lockern, und standen sogleich dicht vor dem Ausgleich: Meeuwis' langer Pass erreichte Matmour, der halbrechts frei vor Pouplin an der Parade des Keepers scheiterte (58.).

Die Partie wurde nun wesentlich offener, erneut reklamierte der SC nach Levels Tackling gegen Makiadi Elfmeter, wieder entschied sich der Unparteiische dagegen (59.).

Die Gäste stärkten mit Friend für Marx die Offensive (61.). Dante köpfte nach einer Ecke knapp daneben (62.), Pouplin fischte sich Friends Kopfballvorlage für Bobadilla (63.). Auf die offensivere Ausrichtung der Rheinländer reagierte Dutt mit der Einwechslung von Schuster für Bechmann (69.).

Die Breisgauer suchten weiterhin ihre Chance im Vorwärtsgang, und sie wurden für ihre Zielstrebigkeit belohnt: Makiadi biss sich an der Borussenabwehr fest, doch aus dem Hintergrund rauschte Abdessadki heran und jagte den Ball aus 22 Metern fulminant hoch ins linke Eck (72.).

Damit nicht genug, auch Joker Schuster ließ sich nicht lumpen, profitierte dabei von einem dicken Patzer der Gladbacher: Makiadi schnappte sich Lamidis Fehlpass und legte quer auf Schuster, der aus 16 Metern den rechten Winkel anvisierte. Brouwers fälschte leicht ab, der Ball senkte sich hoch ins rechte Eck - 3:0 (80.)!

Die Partie war entscheiden. Die Frontzeck-Elf hatte noch zweimal die Möglichkeit zur Resultatsverbesserung, doch Arango scheiterte an der Latte (86.) und Bradley zielte daneben (88.) - dann war Schluss und der erste Heimsieg Freiburgs perfekt.

Die Freiburger müssen am nächsten Samstag in Hannover ran, Gladbach empfängt am gleichen Tag den BVB.


1899 Hoffenheim - Hertha BSC Berlin 5:1 (3:1)


Mit einem hochverdienten 5:1-Erfolg stürzt 1899 Hoffenheim die Berliner Hertha endgültig ins Chaos. Während sich die Kraichgauer durch den vierten Sieg in Serie auf Rang drei schoben, stellte das Schlusslicht aus der Hauptstadt seinen Negativrekord von sechs Pleiten in Folge aus der Saison 1990/91 ein. Hoffenheim führte die "alte Dame" streckenweise vor und hatte in Vedad Ibisevic einen Torjäger in seinen Reihen, der seine Top-Form wiederfand.


Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick wechselte nach dem 1:0-Erfolg in Nürnberg und dem damit verbundenen Achtelfinaleinzug im DFB-Pokal dreimal. Der im Pokal gesperrte Ex-Herthaner Simunic kehrte ebenso wie Salihovic - ebenfalls einst in Berlin unter Vertrag - und Ibisevic ins Team zurück. Nilsson, Vorsah und Maicosuel mussten dafür weichen.

Hertha-Coach Lucien Favre nahm im Vergleich zum 1:4-Pokal-Aus im Elfmeterschießen bei 1860 München ebenfalls drei Änderungen vor. Neuzugang Ochs hütete in seinem ersten Bundesligaspiel das Tor anstelle von Burchert, Hartmann und Piszczek ersetzten die verletzten Cicero (Muskelfaserris in der Wade) und Ebert.

Referee Peter Sippel hatte das Match kaum angepfiffen, als 1899 der verunsicherten Hertha erstmals zeigte, was sie erwarten sollte. Salihovic flankte auf Obasi, der den Ball 17 Meter vor dem Tor per Kopf in Ibisevics Lauf legte. Der bis dato noch erfolglose Angreifer zog mit rechts ab und traf nach 44 Sekunden aus 15 Metern ins rechte Eck - 1:0. Der Jubel in der Rhein-Neckar-Arena war noch nicht abgeebbt, als das Leder erneut im Tor von Ochs lag. Carlos Eduardo setzte eine Ecke genau auf Ibisevics Kopf, der aus fünf Metern zum 2:0 einnickte (4.).

Der Tabellenletzte war bedient und wusste nicht, wie ihm geschah. Obasi drang von links in den Strafraum ein und hatte bei seinem Schuss Pech, dass der Pfosten das 3:0 verhinderte (6.). Von den Gästen war offensiv fast gar nichts zu sehen. Stattdessen variierte die TSG immer wieder das Tempo und spielte mit dem Hauptstadtklub Katz' und Maus. Die Krönung in der 21. Minute: Der emsige und von den Gästen kaum vom Ball zu trennende Carlos Eduardo vollzog einen Flankenwechsel zu Salihovic, der das Spielgerät wuchtig nach innen jagte. Von rechts kam Beck an die Kugel und leitete direkt zum in der Mitte platzierten Ibisevic weiter, der mit seinem dritten Treffer endgültig das nachgeholt hatte, was ihm in dieser Spielzeit bislang nicht vergönnt war.

Die Schützlinge von Lucien Favre hatten den furios aufspielenden Kraichgauern kaum etwas entgegenzusetzen. Vereinzelte Gegenangriffe verliefen im Sand, auch weil Ibisevic und Ba immer wieder erfolgreich mit nach hinten arbeiteten. Einmal hätte es für die TSG gefährlich werden können, Simunic bügelte den Fehler von Beck gegen Nicu aber aufmerksam aus (28.). Ansonsten konnte Berlin nur reagieren und war fast ausschließlich damit beschäftigt, den nicht nur spielerisch überlegenen, sondern auch mit Tempovorteilen ausgestatteten Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten.

Dass es kurz vor dem Seitenwechsel doch mit dem überraschenden 1:3 klappte, hatte Berlin einer Einzelaktion von Raffael zu verdanken. Der Brasilianer konnte bei einem sehenswerten Solo von Beck unmittelbar vor der Sechzehnmeterlinie nur per Foul gebremst werden. Den fälligen Freistoß zirkelte Raffael sehenswert und unhaltbar ins linke Eck - 3:1 (45.+1).

Auch nach Wiederbeginn dauerte es nicht lange, ehe das Leder im Berliner Tor lag. Bas Kopfballtreffer verweigerte Schiedsrichter Peter Sippel aber die Anerkennung, weil Obasi Ochs gefoult haben soll (47.). Die "alte Dame" machte in der Folge nur kurz den Eindruck, noch etwas bewirken zu können. Nicu verpasste aus guter Schussposition aber den dazu nötigen Anschlusstreffer und scheiterte an Hildebrand.

Anders 1899, das sofort wieder Druck aufbaute und die letzten Restzweifel beseitigte. Weil die Hertha hinten den Ball nicht wegbrachte, gelangte Obasi halbrechts im Strafraum an den Ball und traf zum 4:1 ins linke Eck (58.). Damit nicht genug: Der bemitleidenswerte Debütant im Gäste-Tor konnte gegen Ba zwar noch parieren (59.), drei Minuten später war aber auch Ochs ein weiteres Mal machtlos. Stein hatte Ibisevic gelegt und so einen Strafstoß verursacht. Carlos Eduardo schickte Ochs ins falsche Eck und verwandelte souverän - 5:1 (62.).

Das Match war spätestens jetzt endgültig gelaufen. Berlin resignierte, die euphorisierten Hausherren wollten ihren geschlagenen Gegner nun phasenweise vorführen. Besonders Carlos Eduardo verlegte sich nun fast ausschließlich auf Kabinettstückchen. Dennoch kamen die Kraichgauer weiter zu Möglichkeiten. Ba vergab die dickste, nachdem er Friedrich hatte alt aussehen lassen (76.).

Berlin sehnte sich nach dem Abpfiff, Hoffenheim spielte die Schlussminuten genüsslich herunter und siegte letztlich auch in der Höhe völlig verdient.

Hoffenheim gastiert nächsten Samstag in Mainz, die Hertha empfängt am Sonntag den HSV.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen