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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Samstag, 3. Oktober 2009

Spielberichte 8. Spieltag - Samstagsspiele

Bayern München - 1. FC Köln 0:0 (0:0)

Hoch überlegene, aber einfallslose Münchner ließen beim torlosen Remis gegen den 1. FC Köln zwei Punkte liegen. Über 90 Minuten diktierte der FCB zwar das Geschehen, wirkte dabei aber viel zu behäbig. Die sehr defensiv eingestellten Kölner kamen zu keiner einzigen Tormöglichkeit und nahmen somit den maximal möglichen Ertrag mit auf die Heimreise.

Bayern-Coach Louis van Gaal änderte nach dem torlosen Remis in der Champions League gegen Juventus Turin nichts an seiner Grundformation. Der Ausfall von Robben (Knie-OP) wurde positionsgetreu durch die Hereinnahme von Sosa kompensiert. Der nach dem Juve-Spiel ebenfalls angeschlagene Ribery konnte dennoch auflaufen.

Kölns Trainer Zvonimir Soldo wurde durch die Rote Karte gegen Maniche beim 0:1 im Heimspiel gegen Leverkusen zu einer Umstellung gezwungen, Pezzoni rückte für den Portugiesen an die Seite von Petit ins defensive Mittelfeld.

Schon in den Anfangsminuten zeichnete sich ab, dass es für die favorisierten Münchner gegen sehr defensiv eingestellte Gäste ein Geduldsspiel werden würde. Die Münchner verzeichneten zwar ein klares Plus an Ballbesitz, doch Tempo und Zielstrebigkeit fehlten. So resultierte eine erste Chance aus einer Ecke von Sosa, die Schweinsteiger an die Latte köpfte (11.).

Köln verschanzte sich geschickt in der eigenen Hälfte, aus der sich die Gäste aber auch kaum einmal lösten. Rückkehrer Podolski trat dadurch nur selten in Erscheinung. Doch der Vorletzte hielt auf diese Weise ohne größere Probleme das torlose Remis. Zu selten nahm die van-Gaal-Elf das nötige Tempo auf, so dass Mondragon lediglich nach einer flachen Hereingabe von Lahm gegen Klose gefordert war (25.). Machtlos wäre der Kolumbianer allerdings bei einem von Klose abgefälschten Schweinsteiger-Kopfball gewesen - die Querlatte half ein zweites Mal (38.).

Das Bild sollte sich auch nach der Pause und mit zwei frischen Kräften in Reihen der Münchner nicht ändern. Van Gaal nahm mit Sosa sowie Ribery beide Außen raus und brachte Pranjic und Gomez - das (fehlende) Tempo im Bayern-Spiel blieb aber gleich.

Die Gäste vom Rhein nahmen im zweiten Durchgang etwas mehr am Geschehen teil, ohne aber das von Butt gehütete Tor überhaupt einmal ernsthaft in Gefahr zu bringen. Es gelang der Soldo-Truppe aber, das Leder über längere Phasen in den eigenen Reihen und damit das Geschehen vom eigenen Tor fern zu halten.

So plätscherte die Partie dahin, auch in der Schlussphase gelang es dem FCB nicht, einen Gang zuzulegen. Dennoch bot sich dem eingewechselten Olic in der Nachspielzeit noch die Chance zum Siegtreffer, doch der Kroate verzog per Volleyschuss aus 13 Metern deutlich (90. + 2). Es blieb beim torlosen Remis, ein Pfeifkonzert begleitete die Münchner vom Platz.

Der Rekordmeister spielt in zwei Wochen - nach der Länderspielpause - samstags in Freiburg, Köln empfängt am selben Tag zu Hause Mainz.


Bayer Leverkusen - 1. FC Nürnberg 4:0 (3:0)


Bayer Leverkusen löste die Pflichtaufgabe gegen Aufsteiger Nürnberg bravourös mit einem 4:0-Sieg. Schon nach gut einer halben Stunde führte die Heynckes-Elf gegen einen in allen Belangen unterlegenen und überforderten Club hochverdient mit 3:0. Während Bayer sich an der Spitze festsetzt, präsentierten sich die Franken an diesem Nachmittag wie sichere Absteiger.

Leverkusens Trainer Jupp Heynckes musste auf Renato Augusto verzichten, den Kniebeschwerden plagten. Für ihn rückte Toni Kroos in die erste Elf. Ansonsten vertraute Heynckes auf seine zuletzt in Köln mit 1:0 siegreiche Mannschaft.

Ganz anders die Situation beim 1. FC Nürnberg. Trainer Michael Oenning setzte wieder auf Rotation und nahm nach dem enttäuschenden 0:1 gegen Bochum fünf Änderungen vor: Kapitän Wolf und Nordtveit fehlten verletzungsbedingt. Außerdem mussten Mintal, Gündogan und Bunjaku ihre Plätze räumen. Für sie begannen Spiranovic, Broich, Mnari, Frantz und Vidosic.

Die Partie begann für die Werkself mit einem Traumstart. Nach einer Grätsche von Spiranovic gegen Kießling entschied Schiedsrichter Schmidt auf Freistoß und Kroos zirkelte den Ball aus 20 Metern über die Mauer ins linke obere Eck (2.). Club-Keeper Schäfer hatte keine Abwehrmöglichkeit. Damit waren die Planungen von Oenning natürlich früh über den Haufen geworfen. Es spielte nur die Heimmannschaft aus Leverkusen gegen einen völlig überforderten Aufsteiger. Nach knapp einer halben Stunde erhöhte Kapitän Rolfes mit einem sicher verwandelten Foulelfmeter auf 2:0 (28.). Mnari hatte vorher Kroos unfair vom Ball getrennt.

Nur sechs Minuten später ließ der Club die Heynckes-Schützlinge ohne jede Gegenwehr bis in den Strafraum kombinieren. Kießling bediente Derdiyok, der keine Mühe hatte, zum 3:0 zu vollstrecken (34.). Über sage und schreibe 17 Stationen lief der Ball durch die Leverkusener Reihen, ohne dass ein Nürnberger die Kugel berührte, ehe Derdiyok einschoss. Symptomatisch für die das desolate Zweikampfverhalten der Franken.

Nach dem Wechsel agierte die Werkself etwas verhaltener, kontrollierte das Spiel aber weiter nach Belieben. Dem Club fehlten die Mittel, um auch nur in die Nähe des gegnerischen Strafraums zu kommen. Auf der anderen Seite ließ sich der Club noch einmal nach einem Freistoß von Kroos düpieren: Friedrich gewann das Kopfballduell mit Eigler und legte für Kießling auf. Der Ex-Nürnberger stand völlig frei und nickte zu seinem sechsten Saisontreffer ein (68.).

In der Folge tat Bayer nicht mehr als nötig gegen einen Club, der das Spiel schon aufgegeben hatte.

Bayer spielt nach der Länderspielpause am Samstag in Hamburg, der Club empfängt am gleichen Tag die Hertha aus Berlin.


Mainz - Hoffenheim 2:1 (2:0)


In einem zweitweise hochklassigen Duell bezwang der 1. FSV Mainz 05 Hoffenheim vor eigenem Publikum mit 2:1 und beendete damit die positive Serie der Kraichgauer von sechs ungeschlagenen Spielen in Folge. Die Mainzer bleiben somit in der laufenden Spielzeit zu Hause noch ohne Niederlage.

Mainz' Coach Thomas Tuchel musste im Vergleich zum 0:3 in Bremen auf seinen Kapitän Hoogland (Knochenprellung) verzichten. Karhan rückte dafür in die Startelf. Beim Aufwärmen signalisierte dann Svensson, dass es nicht geht. Der Däne litt an einem Infekt und wurde durch Pekovic vertreten. Auch Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick war nach dem 5:1-Torfestival zu Hause gegen die Hertha zu Umstellungen genötigt: Simunic fiel mit Muskelfaserriss aus und wurde durch Nilsson ersetzt. Zudem erhielt Ibertsberger den Vorzug vor Eichner.

Die Rheinhessen begannen mit viel Leidenschaft und wurden bereits nach sechs Minuten für diese beherzte Spielweise belohnt: Löw hatte auf der linken Seite viel Platz und nutzte dies. Seine Flanke landete bei Ivanschitz, der den Ball volley aus 14 Metern unter den Querbalken in den rechten Winkel nagelte. Kurz darauf war der Doppelschlag perfekt! Die Kraichgauer brachten eine harmlose Flanke von Karhan nicht aus dem eigenen Strafraum. Bancé wurde am linken Fünfereck von Nilsson überhaupt nicht behelligt, so dass er problemlos ins lange Eck einnickte (11.).

Es war ein hochklassiges Match, in dem die Hoffenheimer nun besser ins Spiel fanden und die Initiative ergriffen. Durch ihr bekanntes Kombinationsspiel erspielten sie sich zunehmend Feldvorteile und kamen auch zu ersten Gelegenheiten. Allerdings scheiterte Ibertsberger aus der zweiten Reihe an FSV-Schlussmann Müller (26.), und Ibisevics Fallrückzieher ging knapp drüber (28.), während Noveski auf der Gegenseite per Kopf für etwas Entlastung sorgte (33.).

Im Großen und Ganzen hatten die Mainzer das Geschehen allerdings meist im Griff. Sie machten die Räume eng und ließen nur selten etwas anbrennen gegen Hoffenheimer, denen es vor allem an der nötigen Präzision beim finalen Zuspiel mangelte.

Nach Wiederanpfiff prägten zunächst ausschließlich intensive Zweikämpfe das Bild auf dem Rasen, ehe Bancé die erste Duftmarke der zweiten Hälfte setzte. Der Stürmer aus Burkina Faso vernaschte Nilsson mit einem einfachen Trick, zog dann aber gegen 1899-Keeper Hildebrand den Kürzeren (53.). Kurz darauf kam der erst 18-jährige Gopko zu seinem Bundesligadebüt.

Die Kraichgauer störte dies herzlich wenig, da sie nun zur Aufholjagd ansetzten und zunehmend druckvoller wurden. Allerdings nutzten sie ihre Chancen nicht: Ba und Obasi schossen jeweils knapp drüber (58., 60.), ehe der zuvor eingewechselte Maicosuel im Strafraum im Duell mit Pekovic zu Fall kam. Schiedsrichter Guido Winkmann verwehrte aber den fälligen Strafstoß (78.). Kurz vor Schluss durfte dann auch noch der grippegeschwächte Svensson eingreifen. Das Gegentor konnte aber auch er nicht verhindern: Bei einer kurzen Ecke von links gelangte die Kugel zu Ibertsberger, der aus 16 Metern kraftvoll ins linke untere Eck vollendete (87.). Hoffnung keimte bei den Gästen wieder auf, doch am Ende reichte die Zeit nicht mehr aus.

Für die Mainzer steht nach der Länderspielpause am Samstag in zwei Wochen das Auswärtsspiel beim 1. FC Köln an, während Hoffenheim zeitgleich in Bremen antreten muss.


Bochum - Wolfsburg 1:1 (0:0)

Nach 23 Partien ohne ein Unentschieden spielt der VfL Wolfsburg erstmals wieder remis. Gegen aufopferungsvoll kämpfende Bochumer war der deutsche Meister zumeist spielbestimmend, verpasste aber letztlich aufgrund mangelnder Chancenverwertung einen Erfolg. Mit viel Einsatz und Lauffreude retteten am Ende zehn Westfalen einen Zähler über die Zeit.

Im Vergleich zum 1:0-Auswärtserfolg beim Club musste Interimstrainer Frank Heinemann auf drei Positionen umstellen: Im defensiven Mittelfeld fehlte Imhof ebenso mit einer Rückenverletzung wie Klimowicz im Angriff. Dabrowski und Hashemian standen neu in der Startelf. Weil auch Grote (Wade) passen musste, begann der Japaner Ono im Mittelfeld. Anders als beim 4:2-Heimsieg gegen Hannover 96 setzte Armin Veh wie schon beim 1:2 in Manchester in der Champions League am Mittwoch in der Innenverteidigung auf den Portugiesen Ricardo Costa an Stelle von Weltmeister Barzagli.

Die Bochumer begannen frech. Aus gesicherter Defensive setzten die Westfalen immer wieder Nadelstiche gegen eine Wolfsburger Hintermannschaft, die insbesondere bei Standardsituationen Schwächen offenbarte. Der deutsche Meister tat sich dagegen vor allem in der Anfangsphase schwer gegen die aggressiv verteidigende Heimelf. Dennoch hatte Misimovic mit einem Freistoß die beste Gelegenheit der ersten Viertelstunde (7.).

Trotz ihrer Bemühungen entwickelten die Bochumer bei ihren Vorstößen kaum Torgefahr. In der 19. Minute gab es kurz Aufregung, weil Epallé im Zweikampf gegen den herausgeeilten Benaglio zu Boden ging. Der Kameruner fiel jedoch in den umsichtig zu Werke gehenden Schweizer hinein und hatte letztlich Glück, das Schiedsrichter Dr. Drees, der zurecht weiterspielen ließ, die Gelbe Karte stecken ließ.

Mit zunehmender Spieldauer wurden die Angriffe der "Wölfe" gefährlicher. Nach einer gelungenen Kombination verfehlte Gentner das Bochumer Tor mit einem scharfen Schuss nur knapp (31.). Gut zehn Minuten später hatte Dzeko, wunderbar aus der eigenen Hälfte von Misimovic bedient, die beste Torchance des ersten Abschnitts, doch Maltritz rettete gerade noch vor der Linie (42.). So hätten sich die Bochumer trotz ihres engagierten Auftretens nicht über einen Rückstand zur Pause beschweren dürfen.

Die Wolfsburger versuchten auch nach dem Seitenwechsel Druck zu machen, doch das Tor erzielten die Westfalen: Fuchs flankte mustergültig von links in die Strafraummitte. Dort stieg Hashemian gegen Ricardo Costa sehr robust nach oben und köpfte ins linke Toreck ein, doch Schiedsrichter Dr. Drees gab den Treffer des Iraners (53.). Danach wirkten die Niedersachsen zunächst geschockt, Bochum dagegen wie aufgedreht.

Doch eine Undiszipliniertheit von Ono brachte den Meister zurück in die Partie. Der Japaner, bereits verwarnt, kam mit gestrecktem Bein vor den Augen des Referees zu spät in den Zweikampf mit Josué und sah daher Gelb-Rot von Dr. Drees. Gegen zehn Hausherren entwickelte die Veh-Elf nach der Hereinnahme von Ziani und Dejagah für Gentner und Hasebe mehr und mehr Druck auf das Tor von Luthe.

In der 75. Minute dann der längst verdiente Ausgleich: Ziani flankt von der linken Seite gefühlvoll mit rechts in die Mitte, wo Dzeko im Stile eines Torjägers einköpfte. Danach hatte Bochum Glück, dass es am Ende beim Remis blieb. Denn Martins' Versuch vom Strafraumrand sprang vom linken Innenpfosten an den rechten und von dort wieder zurück ins Spielfeld (78.). Zwei Minuten später zielte der Nigerianer im Strafraum etwas zu genau und so knapp am rechten Pfosten vorbei (80.). In der Nachspielzeit vergaben Madlung und Schäfer zwei weitere gute Gelegenheiten.

Die Bochumer spielen am Sonntag nach der Länderspielpause in Dortmund, der VfL Wolfsburg empfängt am selben Tag die Gladbacher Borussia.


Hannover 96 - Freiburg 5:2 (3:1)


Hannover nahm nach einer starken ersten halben Stunde und einer Zwei-Tore-Führung zuviel Tempo aus dem Spiel, so dass Freiburg wieder in die Partie fand. Im zweiten Durchgang ließen die Bergmann-Schützlinge viele Chancen aus. Doch auch ein erneuter Anschlußtreffer der Freiburger brachte 96 nicht aus dem Konzept.

Nach der 2:4-Auswärtspleite beim Meister aus Wolfsburg stellte 96-Trainer Andreas Bergmann seine Startformation auf zwei Positionen um. Für Rausch und Krzynowek kamen Rosenthal und Bruggink zum Einsatz. Robin Dutt auf Seiten des SC Freiburg vertraute nach dem überzeugenden 3:0-Heimsieg über Gladbach in der Vorwochen dem selben Personal und verzichtete auf Umstellungen.

Vor Minuskulisse in der AWD-Arena begannen beide Teams mit einer kurzen Abtastphase. Bereits in der 5. Minute hätte der Gast in Führung gehen können, als 96-Verteidiger Schulz bei einer Hereingabe von Cha wegrutschte und Idrissou völlig frei an den Ball kam. Der Freiburger Stürmer war aber zu überrascht und hob den Ball über das Tor von Fromlowitz.

Hannover war aber ebenfalls hellwach und ging bereits in der 7. Minute in Führung. Bruggink bediente Sofian Chahed mit einem traumhaften Steilpass. Der enteilte Verteidiger Butscher und zog aus der Drehung ab. Butscher versuchte mit einem langen Bein zu retten, fälschte den Ball dadurch aber endgültig unhaltbar ab.

Freiburg zeigte sich kurz geschockt und Hannover setzte sofort nach. Ya Konan versuchte einen Distanzschuss, blieb aber an Verteidiger Bastians hängen. Den Abpraller konnte Bruggink an der Strafraumgrenze aber volley abfassen. Der Niederländer brachte den Ball über dem vor dem Tor postierten Pouplin unter (10.).

Freiburg versuchte zu antworten, einen Schuss von Makiadi von der Strafraumgrenze konnte Fromlowitz zur Ecke lenken. Damit hatten die Dutt-Schützlinge ihr Pulver aber zunächst verschossen. Hannover spielte konzentriert in der Defensive und tauchte immer wieder gefährlich vor dem Tor von Pouplin auf.

Kopfballchancen von Sofian Chahed (19.) und Rosenthal (29.) verpufften aber genauso wie ein Chahed-Heber aus 20 Metern in der 27. Minute.

Danach ließen die Niedersachsen nach und Freiburg brachte sich ins Spiel zurück. Zunächst hatten die 96er noch Glück, als Fromlowitz eine Ecke verhindern wollte, mit seinem Befreiungsschlag aber Idrissou anschoss. Der Ball hüpfte gefährlich Richtung Tor, rollte schlussendlich aber ans Außennetz (34.).

Eine runde Minute später war der Anschlußtreffer für Freiburg aber fällig. Flum hob den Ball auf den Kopf des durchgestarteten Banovic. Der wurde von der Abwehr Hannovers völlig vergessen und ließ mit seinem Kopfball aus acht Metern Fromlowitz keine Chance (35.).

Der Anschlußtreffer brachte Unruhe in die Reihen der Niedersachsen und plötzlich war die Dutt-Elf am Drücker. Entscheidende Torchancen konnten die Breisgauer aber nicht herausarbeiten.

Anders die Hausherren: Sekunden vor dem Pausenpfiff behauptete Balitsch gleich gegen vier Freiburger am rechten Strafraumeck den Ball, drang in den 16-Meter-Raum ein und flankte auf Haggui. Dieser konnte Pouplin mit einer unerreichbaren Kopfballbogenlampe zum 3:1-Halbzeitstand bezwingen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte waren die Rollen verteilt. Freiburg mühte sich in der Offensive gegen eine gut stehende Abwehr der Niedersachsen. Die Bergmann-Elf wartete auf sich bietende Konterchancen, konnte aber durch Stajner (49.) und Rosenthal (58.) den Sack nicht zumachen.

Der SC Freiburg glaubte Mitte der zweiten Hälfte nach wie vor an seine Chance, konnte sich bietende Möglichkeiten gegen eine zu defensiv eingestellte Mannschaft von Hannover 96 nicht nutzen. Zunächst scheiterte Idrissou mit einem Kopfball am glänzend reagierenden Fomlowitz (70.). Dann profitierte Bechmann von einem Missverständnis von Schulz und Fromlowitz, beförderte den Ball aber an den Pfosten (73.).

Doch auch die Niedersachsen gingen in der zweiten Hälfte großzügig mit ihren Chancen um. In der 79. Minute vergaben binnen 30 Sekunden Rosenthal und Ya Konan in guter Position die endgültige Entscheidung.

Der SC Freiburg gab nie auf und mobilisierte noch einmal letzte Kräfte. Dies zahlte sich in der 82. Minute aus. Butscher flankte von der linken Seite vor das 96-Tor, wo alles mit einem Kopfball von Idrissou rechnete. Der zog aber zurück, so dass am zweiten Pfosten der eingewechselte Schuster völlig frei zum Kopfball kam und Fromlowitz keine Chance ließ.

Freiburg warf daraufhin alles nach vorne um noch den Ausgleich zu schaffen, wurde aber prompt ausgekontert. Über Bruggink kam der Ball zu Rosenthal, der per Kopf Ya Konan ins Spiel brachte. Dieser erreichte den Ball knapp, spitzelte das Leder aber an Pouplin zur Entscheidung vorbei (85.).

Die letzten Minuten brachte Hannover locker über die Zeit, zumal der SC Freiburg jetzt nicht mehr an einen Erfolg glaubte und sich mit der Niederlage abgefunden hatte. In den Schlußsekunden konnte der eingewechselte Pinto gegen eine demoralisierte Freiburger Abwehr mit einem Traumtor sogar noch auf 5:2 erhöhen.

Hannover muss in zwei Wochen auswärts mit Eintracht Frankfurt antreten, während die Freiburger Bayern München empfangen.


M'gladbach - Dortmund 0:1 (0:1)


In einem über weite Strecken müden Borussen-Duell, in dem die Verunsicherung der beiden Kontrahenten deutlich zu spüren war, schnappte sich der BVB in Gladbach verdient drei Punkte. Dortmund zeigte die reifere Spielanlage und nutzte eine seiner wenigen Chancen gegen den biederen VfL, um seine seit sechs Partien anhaltende sieglose Serie zu beenden.

Gladbachs Trainer Michael Frontzeck brachte im Vergleich zur 0:3-Auswärtspleite in Freiburg Bradley und Friend für Matmour und Reus.

Bei Dortmund konnte Coach Jürgen Klopp nach der 0:1-Niederlage im Revierderby zu Hause gegen Schalke wieder auf Dede zurückgreifen, der seine Oberschenkelverletzung überwunden hatte und für Schmelzer ins Team rückte. Des Weiteren kam Sven Bender für Felipe Santana in die Startelf und rückte für Hummels, der in der Innenverteidigung spielte, vor die Abwehr.

Das Borussen-Duell, das mit einer Halbchance für Bobadilla vielversprechend begann (2.), konnte dieses Versprechen nicht halten - ohne entsprechendes Tempo blieben weitere Gelegenheiten Fehlanzeige. Zweikämpfe im Mittelfeld beherrschten die Szenerie, Fehler vermeiden hatte auf beiden Seiten oberstes Gebot.

Nach 20 Minuten konnte man einen Freistoß von Arango wohlwollend als zweite Gelegenheit notieren, auf der Gegenseite versuchte sich Zidan mit einem Gewaltschuss in den Nachthimmel (23.).

Die Nervosität legte sich bei den Kontrahenten, die in Gedenken an den in der Nacht zum Samstag verstorbenen ehemaligen Nationalspieler Rolf Rüssmann mit Trauerflor aufliefen, auch in der Folge nicht. Deutlich zu spüren die Unsicherheit, die sich auf Grund der jüngsten Negativserien breit gemacht hatte. Immerhin standen die Abwehrreihen sicher und damit die "Null", die beide Trainer ihren Teams wohl auf die Fahne geschrieben hatten.

Der größtenteils unansehnliche Kick lechzte förmlich nach einem Tor, und dies sollte denn auch fallen: Tinga ging vor dem Strafraum in den Zweikampf mit Meeuwis. Der Ball sprang nach einem Pressschlag glücklich zu Barrios, der sich um Brouwers herumdrehte und aus 20 Metern flach ins linke Eck traf - erster Ligatreffer des Argentiniers (38.).

Ohne personelle Änderung begannen beide Teams Durchgang zwei. Gladbach suchte nach wie vor nach der zündenden Idee, Dortmund musste zunächst nicht viel tun, um die biedere Frontzeck-Elf vom eigenen Strafraum fernzuhalten.

Einige Konter des insgesamt ballsichereren BVB waren im Ansatz vielversprechend, verpufften aber, weil nicht genügend Mitspieler aufrückten. Dennoch hatte Zidan bei seiner letzten Aktion das 0:2 auf dem Fuß, verzog aber knapp (61.). Für den Ägypter kam Blaszczykowski, auf Seiten der Hausherren tauschten Marx und Matmour den Platz.

Der VfL wurde etwas besser, vor allem Bobadilla taute nun auf. Der Argentinier verfehlte das Tor knapp (67.) und scheiterte mit einem Flachschuss am gut reagierenden Weidenfeller (70.). Endlich aus Sicht der heimischen Fans flackerte etwas Leidenschaft bei den Frontzeck-Schützlingen auf, die Gästeabwehr war nun mehr gefordert.

Die beste Phase der Hausherren dauerte aber nur wenige Minuten, danach hatten die Westfalen die Begegnung wieder weitgehend im Griff.

Levels aus der Distanz mit dem Mute der Verzweiflung knapp rechts vorbei (80.) - auf der Gegenseite der eingewechselte Valdez (82.), der wie der zweite Joker Blaszczykowski (88.) frei vor Bailly gegen den Keeper den Kürzeren zog - diese Chancen markierten die Schlussphase, in der sich nichts Entscheidendes mehr tat.

Während der BVB sich ins untere Mittelfeld verabschiedet, rutschen die Rheinländer auf Platz 15 ab.

Gladbach spielt in zwei Wochen am Sonntag in Wolfsburg, die Dortmunder laden Bochum zum "kleinen" Revierderby.

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