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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Dienstag, 10. November 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 10.11.09

TRANSFERGEFLÜSTER

- Michael Preetz verhandelt offenbar mit Marco Pantelic: Der Manager ist fest entschlossen, den Serben-Stürmer im Winter wieder an die Spree zu holen. Preetz hat bereits über Berater Kontakt mit Pantelic aufgenommen. Der Manager ist überzeugt, dass „Pante“ genau der Mann ist, an dem sich die Hertha-Elf wieder aufrichten kann. Pantelic ist zurzeit in Amsterdam aktiv und meinte, dass die Hertha immer noch einen Platz in seinem Herzen hat. (Quelle. Bild)

- Wie der "Kicker" berichtet, könnte Kevin Kuranyi im Sommer als Ersatz für den abwanderungswilligen Paolo Guerrero zum HSV wechseln. Der 27-jährige Schalker Mittelstürmer hat ebenso wie Guerrero nur einen Vertrag bis zum Ende der Saison. Guerrero, der nach vier Saisonspielen mit vier Toren von einem Kreuzbandriss gestoppt wurde, hat das vorläufige Vertragsangebot des HSV abgelehnt.

Dem Vernehmen nach fordert der Peruaner ein Jahressalär von 4,5 Millionen Euro, was Klubchef Hoffmann nicht bezahlen will. Kuranyi wartet derweil noch auf ein erstes Angebot von Schalke 04. Die angespannte Finanzlage erlaubt es dem Klub aus dem Pott derzeit nicht, Millionenverträge zu verlängern. Sportlich besteht am Wert Kuranyis für Schalke kaum ein Zweifel. Auch diese Saison ist er der verlässlichste Stürmer und hat bereits sechs Saisontore erzielt.

Das ist auch HSV-Trainer Labbadia nicht entgangen, der sich Kuranyi gut als Guerrero-Ersatz vorstellen kann. Der "Kicker" berichtet weiter, dass ein Transfer schon im Winter nicht zu realisieren sei, da dem HSV das nötige Kleingeld fehle. Auch ist zu bezweifeln, ob Felix Magath überhaupt gewillt wäre, seinen treffsichersten Stürmer während der Saison ziehen zu lassen.

- Wolfsburgs Spielmacher Zvjezdan Misimovic spielt bislang eine überragende Saison. Mit sechs Toren und vier Vorlagen ist er geteilter Zweiter der Scorerliste, auch in der Champions League zeigt er starke Leistungen. "Es läuft ganz gut", gibt sich der Bosnier dem "Kicker" gegenüber aber bescheiden.

Das Fachmagazin berichtet weiter, dass nun Arsenal London Interesse signalisiert hat. Misimovic dementiert aber konkrete Angebote: "An mich ist niemand herangetreten, das ist für mich jetzt kein Thema." Die Frage ist auch, ob Misimovic überhaupt zum Hochgeschwindigkeitsfußball der Londoner passen würde. Misimovic gilt als nicht besonders lauffreudig und ist nicht der Schnellste. Dafür hat er andere Qualitäten, besticht durch tödliche Pässe, präzise Freistöße und eine hohe Spielintelligenz.

So oder so - Arsenal dürfte im konkreten Fall ordentlich die Schatulle öffnen müssen: Misimovic ist bis 2013 an den VfL Wolfsburg gebunden. Über dessen Verhandlungsstärke besteht spätestens seit diesem Sommer auch kein Zweifel mehr: Die Niedersachsen lehnten Millionenangebote für Misimovic' Landsmann Edin Dzeko vom AC Mailand ohne mit der Wimper zu zucken ab.

- Auch Özil weiß nichts von Arsenal: Zuletzt hatte der "Daily Star" berichtet, Arsene Wenger beobachte Werder-Star Mesut Özil. Der junge Deutsch-Türke versicherte aber gegenüber dem "Kicker", dass er "davon noch nichts gehört" habe. Sein Berater Reza Fazeli gibt sich wortkarg: "Mesut steht noch in Bremen bis 2011 unter Vertrag."

Özil hat in dieser Saison einen rasanten Aufstieg erlebt, und mit hervorragenden Spielen den Abgang Diegos an der Weser vergessen lassen. Erste Gespräche für eine Vertragsverlängerung bei Werder Bremen sind für die Winterpause anberaumt. Allofs lässt keinen Zweifel am Stellenwert des Offensivspielers: "Wir wollen Mesut unbedingt halten." Özil, der auch von Bundestrainer Löw regelmäßig berücksichtigt wird, hat im anstehenden Vertragspoker auf jeden Fall sehr gute Karten.


MEDIZINISCHER REPORT

- Stürmer Ioannis Amanatidis vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt ist am Montag erneut am rechten Knie operiert worden. Beim griechischen Nationalspieler war der im vergangenen Jahr schon einmal geglättete Knorpel wieder beschädigt. Die instabilen Teile wurden nun entfernt. Amanatidis wird am Dienstag mit der Rehabilitation beginnen. Wie lange er ausfallen wird, ist noch unklar. Der früherer Stuttgarter und Lauterer war nach seiner Knie-OP im vergangenen Jahr fast die gesamte Rückrunde der letzten Saison ausgefallen.

- Andreas Ivanschitz muss für drei Tage eine Pause vom Trainingsbetrieb der Profis des 1. FSV Mainz 05 einlegen. Der Österreicher hat sich in der Partie der 05er gegen den 1. FC Nürnberg eine Außenbandzerrung am Knie zugezogen.

- Herthas Abwehrmann Marc Stein hat sich im Spiel gegen den 1. FC Köln (0:1) ohne Einwirkung eines Gegenspielers am linken Oberschenkel verletzt und musste nach 67 Minuten ausgewechselt werden. Bei dem Außenverteidiger wurde nun ein schwerer Faserriss im linken Oberschenkel mit Vorstufe zum Muskelbündelriss diagnostiziert. Damit fällt Marc Stein etwa vier Wochen aus und wird Trainer Friedhelm Funkel wohl frühstens zum Europa League-Spiel beim FK Ventspils (3. Dezember 2009) wieder zur Verfügung stehen.


FOKUS I

Wieder Wirbel beim finanziell angeschlagenenen FC Schalke 04: Die Staatsanwaltschaft Essen hat gegen Präsident Josef Schnusenberg und Finanzvorstand Peter Peters Strafermittlungen wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung eingeleitet. Nach Informationen des "WDR" sind die Ermittlungen Ende Oktober dieses Jahres wegen der Strafanzeige einer Privatperson eingeleitet worden.
"Ich weiß von der Angelegenheit nichts. Zu Sachen, von denen ich nichts weiß, kann ich mich nicht äußern", sagte Peters.

Ob die Ermittlungen zu einem Verfahren wegen Insolvenzverschleppung führen oder nach Prüfung eingestellt werden, ist noch nicht entschieden. Bei Insolvenzvergehen drohen Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. Der Verein ist derzeit mit mindestens 136,5 Millionen Euro verschuldet. Zudem sollen die Königsblauen in einem Geflecht von Tochterunternehmen mehr als 100 Millionen Euro zusätzliche Verbindlichkeiten verstecken. Außerdem soll der laufende Etat eine Unterdeckung von 20 bis 30 Millionen Euro aufweisen. Daher muss der Klub das Nachlizenzierungsverfahren der Deutschen Fußball Liga (DFL) durchlaufen.

Für ein wenig Hoffnung sorgt die bevorstehende Beteiligung der Städtische Gesellschaft für Energie und Wirtschaft (GEW) mit einem Volumen von 25,5 Millionen Euro an der Stadiongesellschaft. Der Rat der Stadt Gelsenkirchen will darüber in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag (12.11.09) entscheiden.


FOKUS II

Ein neuer Stürmer soll nach der Winterpause die Misere vor dem Tor beenden. Das ist der Wunsch von VfB-Präsident Erwin Staudt. Aber bevor Manager Horst Heldt auf Einkaufstour gehen darf, muss er seine Ladenhüter loswerden. „Wir können nicht nur Spieler holen, wir müssen auch welche abgeben. Im Idealfall sollte das Hand in Hand gehen“, sagt Staudt.

Dabei denken die Roten an drei Spieler: Ciprian Marica, Jan Simak und Yildiray Bastürk (30) sollen den Club nach der Vorrunde verlassen. Aber bisher hat nur Simak Bereitschaft signalisiert. Die anderen beiden wollen bleiben. Manager Jochen Schneider versucht nun zusammen mit seinem Kollegen Heldt, bei den Spielern ein neues Bewusstsein zu schaffen: "Die Jungs wollen doch alle Fußball spielen", sagt Schneider, "das Geld ist doch nur eine Seite. Am Ende des Tages können wir alle nur zweimal warm essen." Klingt vernünftig. Aber diese Auffassung teilen nicht alle Profis, schon gar nicht alle Spielerberater.

Reza Fazeli, Berater von Yildiray Bastürk, sagt nur: "Ich werde einen Teufel tun, diese Situation zu kommentieren." Könnte bedeuten: Bastürk sitzt seinen Vertrag, der ihm ein jährliches Garantiegehalt von geschätzten drei Millionen Euro bringt, bis zum Sommer aus. Mindestens. Denn danach hat Bastürk noch die Möglichkeit, eine Option zu ziehen, die seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Ähnlich sieht die Sache bei Ciprian Marica (24) aus. Der Stürmer soll gehen. Denn bei den Roten schwindet die Hoffnung, dass bei dem rumänischen Nationalspieler irgendwann der Knoten platzen könnte. In 86 Spielen für den VfB Stuttgart hat Marica nur 13-mal getroffen. Eine Quote, die auch andere Vereine abschreckt. Ein Spielerberater eines anderen VfB-Profis schätzt die Chancen, Marica in der Winterpause verkaufen zu können, daher als sehr gering ein: "Stürmer, die nicht treffen, will keiner. Denn solche haben die Clubs in der Regel selbst." Die Folge: Auch das Gehalt von Marica (2,2 Millionen Euro im Jahr) kann der VfB wohl nicht einsparen.

Die einzige Option, die sich derzeit bietet, ist der Wechsel von Jan Simak (31). Der Tscheche war schon im Sommer bereit zu gehen. Aber der Abgang würde kaum finanzielle Entlastung bringen. Simak verdient im Vergleich zu Bastürk und Marica wenig - 500.000 Euro im Jahr. Damit lässt sich kein Stürmer kaufen, geschweige denn ausleihen. Dem VfB bliebe damit nur eine Hoffnung: der Einzug ins Achtelfinale der Champions League, der etwa 4,5 Millionen Euro einbringt.


FOKUS III

Am Montag, den 9. November 2009, fand auf dem Trainingsgelände des FC Bayern München ein Gespräch zwischen dem gesamten Vorstand des Clubs, dem Sportdirektor und Philipp Lahm statt.

Inhalt der Diskussion war das Interview von Philipp Lahm vom vergangenen Samstag, den 7.11.2009. In einem sehr offenen, ausführlichen und konstruktiven Gespräch hat sich Philipp Lahm für die Art und Weise seiner Aussagen und den eingeschlagenen Weg entschuldigt. Der Spieler hat eingesehen, dass es besser gewesen wäre, mit seiner Meinung direkt den Weg zum Vorstand zu suchen. Von Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß, Karl Hopfner und Christian Nerlinger wurde er ermutigt und auch aufgefordert, künftig seine Meinung im direkten Dialog mit den Verantwortlichen zu besprechen.

Die vom Vorstand ausgesprochene Geldstrafe wurde von Philipp Lahm akzeptiert. Für beide Seiten ist die Angelegenheit vom Wochenende damit erledigt.


PORTRAIT

Jens Lehmann bewegt sich gern zwischen Extremen. Der Torhüter des VfB Stuttgart hält, siehe zuletzt in Gladbach, teuflisch gut. Andererseits ist er immer für einen Eklat gut. Kaum einer polarisiert so sehr wie der Mann, der heute seinen 40. Geburtstag feiert.

Schon immer hat Lehmann sein Leben und seine Karriere unter die Maxime gestellt: Handle nie so, wie man es von dir erwartet. Sinne stets auf das Außergewöhnliche. So überrascht es nicht, dass der VfB-Torhüter sagt: "Am liebsten wäre ich Stürmer geworden." Warum? "Wenn du als Stürmer das Siegtor erzielt hast, lässt du dich in der 89. Minute auswechseln und feiern. Als Torwart geht das nicht. Da musst du dich auf den nächsten Ball konzentrieren."

Nicht, dass Lehmann deshalb eine Psychose davongetragen hätte. Schließlich weiß er: "Als Stürmer wäre ich nie so gut geworden wie als Torhüter." Da hat er es zu einigem Ruhm gebracht: Uefa-Cup-Sieger 1997, deutscher Meister 2002, englischer Meister 2004, Champions-League-Finalist 2007, EM-Finalist 2008.

Mit 40 Jahren ist Jens Lehmann der älteste aktive Bundesligaspieler. Dass mit 40 der Schwabe - und selbst ein Beute-Schwabe wie er - gescheit wird? "Mancher", sagt Lehmann und lächelt geheimnisvoll wie die Sphinx, "mancher wird auch nie gescheit."

Bei Jens Lehmann steht das nicht zu befürchten, auch wenn er nicht eben selten den durchgeknallten Exzentriker gibt, der überall aneckt und scheinbar rücksichtslos seinen Weg geht. Etwa wenn er seinem Mitspieler Khalid Boulahrouz das Stirnband vom Kopf reißt, den Schuh seines Hoffenheimer Gegenspielers Sejad Salihovic rücklings aufs Tornetz pfeffert oder sich in der dicksten VfB-Krise auf dem Münchner Oktoberfest amüsiert. Eskapaden für die einen, Ausraster für die anderen. Das alles, beteuert Lehmann, laufe in seinem Unterbewusstsein ab, überschattet von seinem alleinigen Antrieb auf dem Platz - dem Streben nach Erfolg: "Solange ich Fußball spiele, will ich der Beste sein."


INTERVIEW

Lucas Barrios ist der Mann der Stunde in der Bundesliga. Der Stürmer von Borussia Dortmund erzielte gegen Werder Bremen im fünften Spiel in Folge einen Treffer. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten entwickelt sich der Argentinier zu einem Glücksgriff für den BVB. Barrios, der zum Spieler des Monats Oktober in der Bundesliga gewählt wurde, freut sich über seinen Lauf. Er weiß aber auch, wem er diesen Erfolg zu verdanken hat: "Fußball ist immer noch ein Mannschaftssport. Meine Mitspieler unterstützen mich sehr gut und machen es mir einfach, die Tore zu schießen".

Im Interview analysiert Barrios das Remis an der Weser, erklärt seine beeindruckende Form und bewertet die Lage der Dortmunder in der Liga.

Frage: Herr Barrios, sind Sie mit dem 1:1 in Bremen zufrieden?

Lucas Barrios: Das Unentschieden geht schon in Ordnung, auch wenn wir den Sieg aufgrund der zweiten Halbzeit eher verdient gehabt hätten. Wir müssen jetzt weiter hart arbeiten, damit wir das nächste Spiel wieder gewinnen.

Frage: Ein Tor wurde Ihnen wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung ja auch aberkannt.

Barrios: Zwei Tore hätten zum Sieg gereicht. Aber so ist das im Fußball: Mal fällt eine Entscheidung zu seinen Gunsten aus, mal nicht. Das gleicht sich aber immer wieder aus.

Frage: Dennoch, Sie haben jetzt im fünften Spiel in Folge getroffen. Eine beeindruckende Quote.

Barrios: Ja, so kann das natürlich weitergehen. Es ist schön, dass ich Dortmund damit weiterhelfen kann. Aber Fußball ist immer noch ein Mannschaftssport. Meine Mitspieler unterstützen mich sehr gut und machen es mir einfach, die Tore zu schießen.

Frage: Das 1:1 in Bremen war nach dem Remis in Leverkusen schon der zweite Punktgewinn bei einer Spitzenmannschaft. Wir ordnen Sie diese Teilerfolge ein?

Barrios: Wir sind auf dem richtigen Weg. Es ist natürlich sehr gut, wenn wir gegen die großen Mannschaften Punkte holen. Das gibt uns eine Menge Selbstvertrauen. Zu Hause gegen Mainz müssen wir jetzt aber gewinnen, um in der Tabelle endlich nach oben zu klettern.

1 Kommentar:

  1. Pantelic und Makaay im Sturm. Hertha ist gerettet! Außerdem mit Sol Campbell in der Abwehr hat Funkel mehr alternativen.

    Für Videoclips der 1.Bundesliga schaut bei
    http://timeforfootball.blogspot.com/ vorbei!

    Vielen Dank!

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