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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Sonntag, 8. November 2009

Spielberichte 12. Spieltag - Sonntagsspiele

HANNOVER 96 - HAMBURGER SV 2:2 (1:2)

Der HSV war kurz davor, seine Durststrecke zu überwinden, doch eine harte Entscheidung von Referee Dr. Drees sicherte den uninspirierten 96ern doch noch einen Punkt. Die Hanseaten müssen sich vorwerfen lassen, die Partie trotz zweimaliger Führung und hochklassiger Chancen nicht frühzeitig entschieden zu haben.

Nach dem 1:0-Erfolg beim 1. FC Köln, dem zweiten Sieg in Folge, sah Trainer Andreas Bergmann keine Veranlassung, seine Mannschaft zu wechseln. Es spielte exakt die Elf aus dem Spiel bei den Geißböcken. Nach nur einem Punkt aus zwei Spielen in der Liga und dem torlosen Remis gegen Celtic Glasgow zu Hause in der Europa League änderte Bruno Labbadia seine Mannschaft auf drei Positionen: Boateng, Trochowski und Torun begannen für Rincon, Pitroipa und Berg.

Die Hamburger zeigten von Beginn an die besseren Ansätze. Einen ersten Vorgeschmack lieferte in der 6. Minute Elia ab. Seinen Gegenspieler Haggui schüttelte er auf links ab, der Schlenzer des Niederländers verfehlte jedoch knapp sein Ziel. Zwar wirkten die Hannoveraner durchaus bemüht, allerdings in ihren Versuchen zu unstrukturiert. Wie ungleich das Duell auf der rechten Abwehrseite der 96er war, zeigte auch die 15. Minute. Jansen setzte Elia ein - wieder war Haggui nicht schnell genug. Sein kluger Querpass brachte den mitgelaufenen Jansen in Position, der ohne große Mühe das 1:0 für die Labbadia-Elf erzielte.

Die Hamburger hatten die Partie auch danach im Griff, standen in der Defensive kompakt. Doch die eklatante Schwäche in der Luft machte die Partie in der AWD-Arena wieder spannend. Nach einer Ecke von Djakpa war Ya Konan am kurzen Pfosten frei und köpfte wuchtig ein - das achte Kopfballgegentor für den HSV in dieser Spielzeit (28.). Bitter für die Niedersachsen, dass der Torschütze nur neun Minuten später mit einer Zerrung früh ausgewechselt werden musste.

Der Partie tat der Treffer nicht gut. Beide Teams scheuten von nun an das Risiko, leisteten sich zu viele Fehler im Spielaufbau. Die einzige Ausnahme in der 33. Minute: Nach einem "Kopfballsteilpass" von Zé Roberto verfehlte Torun allein vor Keeper Enke das Tor um Zentimeter. Eine weitere Standardsituation musste kurz vor der Pause für den dritten Treffer herhalten. Trochowski zirkelte eine Freistoßflanke vor das Tor. Cherundolo kam nicht ans Leder. Elia schon. Seine Verlängerung per Kopf ging über Enke hinweg ins Tor zum 2:1-Halbzeitstand (44.).

Der HSV hatte kurz nach der Pause die Möglichkeit, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Torun schloss sein klasse Solo in der 54. Minute mit einem Pfostenschuss ab. Von den 96ern kam auch im weiteren Verlauf zu wenig. Im Mittelfeld fehlten die Ideen, die Offensivabteilung um Stajner und Rosenthal blieb unsichtbar. Und die Abwehr löchrig: Viel Dusel hatte die Bergmann-Elf in der 74. Minute, als Referee Dr. Drees ein Foul an Berg pfiff anstatt den Vorteil abzuwarten, Zé Roberto wäre auf und davon gewesen. In der 78. Minute war er es erneut. Doch der Brasilianer scheiterte im Eins-gegen-eins an Keeper Enke.

Kaum einer rechnete noch mit den 96ern - und schon gar nicht mit dem bis dato völlig blassen Stajner. Nach einem Rempler von Rincon im Strafraum am Tschechen pfiff Referee Dr. Drees Elfmeter - eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Der Szene war allerdings ein klares Foul an Aogo vorausgegangen. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte sicher gegen seinen Lieblingsgegner. Es war bereits das fünfte Tor für Stajner gegen den HSV. Labbadia protestierte an der Seitenlinie heftig, er wurde vom Schiedsrichtergespann auf die Tribüne geschickt und sah von dort aus, wie Hannover das Ergebnis über die Zeit schaukelte.

Hannover spielt am Samstag (21.11.) bei Schalke 04. Hamburg empfängt am Sonntag (22.11.) den VfL Bochum.


HERTHA BSC BERLIN - 1. FC KÖLN 0:1 (0:0)


Im Kellerduell zwischen Hertha und Köln mussten die Berliner in einer kampfbetonten Partie eine ebenso bittere wie unverdiente Niederlage einstecken. Während das Schlusslicht seine Chancenvorteile nicht in ein Tor ummünzen konnte, zeigte der FC im Ausnutzen seiner Chancen hohe Effizienz und verwertete eine seiner zwei Möglichkeiten.

Herthas Coach Friedhelm Funkel tauschte im Vergleich zu der Startelf, die in der Europa League beim SC Heerenveen mit 3:2 gewonnen hatte, zweimal Personal aus: Pisczcek und Raffael spielten für Cicero und Bigalke.

Bei den Kölnern musste Trainer Zvonimir Soldo nach der 0:1-Heimniederlage gegen Hannover 96 auf den gelbgesperrten Petit verzichten, für den Pezzoni ins Team rutschte. Schorch war nach Faserriss wieder fit und spielte rechts hinten. Brecko tauschte die Abwehrseite, so dass Ehret eine Position vor ins Mittelfeld rückte.

Es stand viel auf dem Spiel für beide Teams - dementsprechend ging es auf dem Rasen gleich zur Sache. Viele Zweikämpfe kennzeichneten das Geschehen, im Mittelfeld wurde um jeden Zentimeter geackert, klare Aktionen blieben auf beiden Seiten zunächst Fehlanzeige. Bedingt durch die aggressive Zweikampfführung ergaben sich immer wieder schnelle Ballverluste hüben wie drüben.

Hertha erarbeitete sich nach und nach leichte Vorteile, konnte sich aber am gegnerischen Strafraum nicht durchsetzen. Dies gelang erstmals Raffael nach einem Solo, doch der hinter den Spitzen agierende Brasilianer verzog von der Strafraumgrenze (16.).

Die "Alte Dame" betrieb immensen Aufwand, fesselte die Rheinländer in deren eigener Hälfte. Doch das Flügelspiel lahmte bei den Hauptstädtern, und der Weg durchs Zentrum war durch die starke Innenverteidigung des FC mit Geromel und Mohamad meist verbaut.

Die Soldo-Elf war bis Mitte des ersten Abschnitts kaum zur Entlastung gekommen. Erst Novakovic setzte nach feinem Zuspiel von Maniche einen ersten Akzent, scheiterte aber an Drobny (23.). Ab diesem Zeitpunkt aber stand Köln etwas höher und stoppte die Angriffsversuche des Schlusslichts oftmals schon in der Entstehung. Herthas Druck ließ so vorübergehend nach, nur nach Standrads ergaben sich kleinere Kopfballchancen durch Piszcek (26.) und Friedrich (36.).

Das Highlight in der ersten Halbzeit sollte noch folgen: Nach einer flüssigen Kombination hielt Raffael aus 25 Metern drauf und traf den rechten Pfosten. Pezzoni wehrte Wichniareks Nachschuss in die Mitte ab, wo erneut Raffael aus 13 Metern abzog. Diesmal an den linken Pfosten ... was für ein Pech für die Berliner (41.)!

Beide Mannschaften kamen personell unverändert aus der Kabine. Die Funkel-Schützlinge nahmen den Faden zuerst wieder auf, Domovchiyskis Schrägschuss strich aus halblinker Strafraumposition zwei Meter rechts vorbei (56.).

Die "Geißböcke" erweckten dann den Anschein, als ob sie sich aktiver am Spielgeschehen beteiligen wollten, zeigten einige vielversprechende Offensivansätze. Dies sollte sich allerdings als Strohfeuer erweisen, denn der Druck der Berliner wurde wieder so stark, dass die Gäste ihr Hauptaugenmerk auf die Verteidigung legen mussten.

Es fehlte den Hauptstädtern aber weiterhin an den Mitteln, die Deckung der Kölner auseinanderzunehmen. Ebert kam für den verletzten Stein (67.) und leitete per Freistoß die bis dorthin beste Gelegenheit in den zweiten 45 Minuten ein, als Raffael nach einem zu kurz abgewehrten Ball vom Elfmeterpunkt einen Meter links vorbeischoss (71.).

Das Tor aber fiel auf der anderen Seite: Podolski brachte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in die Mitte. Die Zuordnung bei der Hertha stimmte nicht, Novakovic kam frei zum Kopfball und nickte aus sechs Metern ins linke untere Eck ein (79.).

Klar, dass die Berliner die Brechstange auspackten. Doch auch der letzte Ansturm des Schlusslichts verpuffte gegen die unüberwindbare Deckung ohne eine einzige echte Ausgleichschance. Knifflig lediglich eine Szene, als Mondragon Wichniarek im Luftduell umräumte, ohne den Ball zu treffen - Referee Babati ahndete die Aktion gar nicht (90.+1).

Während sich die Kölner ins untere Mittelfeld absetzten, muss die Hertha seine geplante Aufholjagd bis nach der Länderspielpause verschieben. Dann reist die Funkel-Elf am Samstag (21. November) nach Stuttgart, Köln hat am selben Tag Hoffenheim zu Gast.


SV WERDER BREMEN - BORUSSIA DORTMUND 1:1 (1:0)


In einer zunächst mäßigen, nach der Pause aber besseren und von beiden Seiten leidenschaftlich geführten Begegnung trennten sich Werder Bremen und Borussia Dortmund leistungsgerecht 1:1, auch wenn die Gäste gegen Ende die besseren Möglichkeiten hatten. Der SVW bleibt damit im elften Ligaspiel in Folge ungeschlagen, während der BVB seine Serie auf fünf Partie ohne Niederlage ausbaute.

Bremens Trainer Thomas Schaaf baute seine Elf nach dem 2:0-Erfolg in der Europa League gegen Austria Wien auf zwei Positionen um. Boenisch verteidigte hinten links statt Pasanen, während Hugo Almeida, der unter der Woche nach seiner Einwechslung getroffen hatte, nun auch in der Liga sein Comeback feierte und erstmals seit dem 1. Spieltag wieder in der Startelf stand. Hunt rutschte dadurch zurück ins Mittelfeld, der Portugiese begann an der Seite von Marin.

Auf Seiten der Borussia nahm Trainer Jürgen Klopp im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen die Berliner Hertha eine Änderung vor. Für Bender, der wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel passen musste, lief Felipe Santana auf. Hummels machte für ihn in der Innenverteidigung Platz und übernahm Benders Rolle vor der Abwehr.

Die Partie war keine zwei Minuten alt, als nach einer schönen Bremer Kombination über links Hugo Almeida per Kopf ablegte und sich Özil aus 15 Metern eine prächtige Schusschance bot. Weidenfeller vereitelte die Bremer Führung allerdings (2.). Was die erste Aktion versprach, konnte die Begegnung in der Folge nicht halten. Der BVB begegnete dem SVW auf Augenhöhe, lieferte den Gastgebern aber ein Duell auf mäßigem Niveau. Bremen wirkte gegen die gut sortierte BVB-Defensive ratlos, die Borussia kam bei vereinzelten Vorstößen immerhin zu zwei Halbchancen durch Valdez (6.) und Blaszczykowski (9.). Ansonsten tat sich vor den Toren ausgesprochen wenig. Fehlpässe und zahlreiche Abseitsentscheidungen prägten das Bild.

Dieser Zustand änderte sich lange nicht. Bremen, das vorerst über leichte Feldvorteile nicht hinauskam, schien nach gut 20 Minuten, etwas Druck aufbauen zu können, die kurze Leistungssteigerung erwies sich jedoch als Strohfeuer. So war es nach 36 Minuten durchaus überraschend, dass die Hausherren plötzlich in Front gingen. Hunt spritzte in Subotics Kopfballabwehr, ließ Dede und Santana stehen und wechselte von rechts mit einem genialen Pass parallel zum Strafraum die Seite. Özil rauschte heran und setzte das Leder aus 15 Metern mit einer wohlüberlegten Volleyabnahme zum 1:0 ins rechte Eck.

Der Treffer tat dem Match gut. Der SVW war nun besser im Spiel und kam immer wieder zu Standards. Nach Marins Eckball brachte Hugo Almeida das Spielgerät aus der Drehung zurück in den Fünfer, wo Mertesacker den Ball mit dem Knie aufs Tor brachte. Zidan rettete auf der Linie (43.). Die letzte Aktion des ersten Abschnitts gehörte aber der Borussia. Nach einem Foul von Naldo an Sahin trat der Türke aus 19 Metern selbst zum Freistoß an und zwang Wiese mit einem tollen Schuss zu einer sehenswerten Glanztat (45.+2).

Die Partie steigerte sich nach dem Seitenwechsel, den beide Trainer nicht dazu nutzten, Personal auszutauschen. Nach einem schnellen Angriff über links bekam Marin das Leder in der Mitte nicht richtig unter Kontrolle und wurde von Felipe Santana im letzten Moment gestoppt (48.). Danach wurde es knifflig. Nach einer schönen Kombination der Borussia legte Blaszczykowski frei vor Wiese für Barrios quer, der zum vermeintlichen 1:1 einschoss. Referee Manuel Gräfe entschied jedoch auf Abseits - eine klare Fehlentscheidung (53.).

Der BVB hielt sich nicht lange mit intensiven Unmutsbekundungen auf und erzielte nur eine Minute später ein weiteres reguläre Tor. Diesmal zählte der Treffer. Nach Mertesackers Kopfballabwehr jagte Valdez die Kugel volley auf den Kasten. Wiese konnte das Spielgerät nicht festhalten und kam dann gegen den nachsetzenden Barrios zu spät, der den Ball aus einem Meter über die Linie drückte (54.). Eine weitere Zeigerumdrehung später hätte Özil um ein Haar die schnelle Antwort parat gehabt, zeigte sich im Duell mit Felipe Santana aber zu verspielt und verpasste den richtigen Zeitpunkt zum Abschluss (55.).

Die Partie war nun offen und präsentierte sich deutlich unterhaltsamer als noch vor der Pause. Die Klopp-Elf zeigte sich in der Folge mindestens ebenbürtig, gab sich mit dem Remis ebensowenig zufrieden wie Werder und hatte durch Subotic die dicke Möglichkeit zur Führung. Der Serbe zimmerte das Leder nach Sahins Eckball aus sechs Metern aber über den Querbalken (68.).

Je länger das Match dauerte, desto besser wurde der Eindruck den Dortmund machte. Bremen war kämpferisch kein Vorwurf zu machen, spielerisch wollte offensiv aber nur noch wenig gelingen. Der BVB schnupperte am Dreier und stand neun Minuten vor dem Ende dicht vor dem Siegtreffer. Valdez tauchte alleine vor Wiese auf, doch der Schlussmann des SVW reagierte großartig und verhinderte den Rückstand (81.). Beide Mannschaften wirkten in der Schlussphase kräftemäßig am Ende, kämpften aber bis zum Ende um den Sieg. Letztlich blieb es aber beim gerechten Remis.

Bremen gastiert nach der Länderspielpause am Samstag (21.11.) in Freiburg, Dortmund bekommt am selben Tag im Spätspiel Besuch von Mainz 05.

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