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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Mittwoch, 25. November 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 25.11.2009

MEDIZINISCHER REPORT

- Zwei gravierendere Blessuren beschäftigen seit dem vergangenen Wochenende die Mediziner beim FC Schalke 04. Während sich Vasileios Pliatsikas über Kniebeschwerden klagte, machte sich bei Levan Kenia eine alte Sprunggelenksverletzung wieder bemerkbar.

Zu beiden Personalien gab Chef-Trainer Felix Magath am Dienstag Auskunft.

Zunächst ging es dabei um einen, der in der vergangenen Woche die erfolgreiche WM-Teilnahme mit seinem Heimatland unter Dach und Fach brachte. Doch der 1:0-Sieg mit Griechenland in der Ukraine blieb für Vasilieos Pliatsikas nicht folgenlos.

"Er kam verletzt von der Länderspielreise und hat in der ersten Halbzeit in unserem Spiel gegen Hannover 96 wieder etwas abbekommen", so Magath: "Deshalb wurde er auch zur Pause ausgewechselt." Zurzeit wird Pliatsikas konservativ behandelt, eine Operation soll vermieden werden.

Dies wird im Fall Levan Kenia nicht gehen. Der georgische Nationalspieler, ohnehin zuletzt nicht im Mannschaftstraining, klagte über weitere Beschwerden, die sich als eine alte Sprunggelenks-Verletzung aus dem Vorjahr herausstellten. "Bei ihm wird derzeit nach einem OP-Termin gesucht", so der Chef-Trainer: "Wann Levan wieder fit ist, kann man noch nicht sagen."

Eine gute Nachricht gab es am Dienstag allerdings auch: Gerald Asamoah hat nach überstandenem Infekt das Mannschaftstraining aufgenommen. "Alles wieder okay", signalisierte der 31-Jährige nach der Einheit.

- Die Werder-Profis Peter Niemeyer und Tim Borowski sind zurück im Training. Während sich der eine mit den Kollegen auf das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg vorbereitete, musste sich der andere mit einer individuellen Einheit begnügen.

"Bei mir ist alles in Ordnung, ich bin fit und kann ohne Schmerzen wieder trainieren", sagte Niemeyer nach überstandenem Zehenbruch. Tim Borowski schuftete abseits der Kameraden mit Fitness-Trainer Yann-Benjamin Kugel für sein Comeback.

"Nachdem ich in den vergangenen Tagen schon gelaufen bin, konnte ich heute auch wieder mit dem Balltraining beginnen. Ich habe keine Schmerzen mehr und fühle mich gut", verriet der 29-Jährige, wollte sich auf einen genauen Termin seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining aber nicht festlegen.

"Erst wenn ich zu 100 Prozent fit bin, steige ich wieder ein", so der Mittelfeldmann.

Einen Akteur der "Grün-Weißen vermissten" die Zuschauer am Dienstag. Innenverteidiger Naldo stand nicht wie gewohnt auf dem Trainingsplatz.

"Naldo hat eine Erkältung und pausiert deshalb. Wahrscheinlich wird er aber morgen wieder dabei sein", erklärte Cheftrainer Thomas Schaaf das Fehlen des Brasilianers. Claudio Pizarro ist derweil erneut nach München geflogen, um sich von Nationalmannschaftsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt behandeln zu lassen.

"Wir müssen nun schauen, wie sich das ganze entwickelt. Wir brauchen etwas Geduld, so eine Geschichte kann auch mal einen Tag länger dauern", machte Schaaf klar. Von einer längeren Verletzungspause Pizarros aufgrund des Haarrisses im Sprunggelenk geht der 48-Jährige allerdings nicht aus.


FOKUS I

Für Jürgen Klopp hatte die Mannschaftsaufstellung gegen Mainz auch etwas von einem Puzzle: "Wir mussten Jungs durchjagen, die nicht für 90 Minuten ausgelegt waren." Die Verletztenliste beim BVB wächst beständig und nagt an der Substanz.

Patrick Owomoyela übte sich nach der Nullnummer gegen den 1. FSV Mainz 05 in Galgenhumor: "Mit unseren Ausfällen könnten wir eine Klasse-Mannschaft zusammenstellen." Jüngstes Opfer der "schwarz-gelben" Verletzungsmisere war Dimitar Rangelov, der sich im Training den Mittelfuß gebrochen hat.

So wie der Bulgare werden auch Sebastian Kehl (Adduktoren-OP), Dede (Innenbandriss im Knie), Tamas Hajnal (Bandabriss im Sprunggelenk), Yasin Öztekin (Haarriss im Schienbein) und Damien Le Tallec (Schulter-OP) in diesem Jahr definitiv nicht mehr für die Borussia auflaufen.

Immerhin könnte Sven Bender nach seinem Faserriss im Oberschenkel für das Spiel in Hoffenheim am Samstag wieder eine Alternative sein, Tinga mit seinen Adduktorenbeschwerden eher noch nicht.

"Wir haben derzeit eine wirklich extreme Personalsituation - das soll keine Entschuldigung sein, aber es ist nun mal eine Tatsache", stellt auch BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke fest. Er versucht damit zugleich Druck von der Mannschaft zu nehmen. Die ist mit dem torlosen Remis gegen Mainz zwar seit sechs Spielen ungeschlagen. Dem oberen Tabellendrittel und damit dem eigenen Anspruch ist man aber wieder nicht näher gekommen.

"Wir sind bei weitem nicht abgeschlagen", meint Owomoyela, "aber wir hätten die Möglichkeit gehabt, nach oben aufzuschließen. Und darum ärgern mich die verpassten Punkte." Für den BVB war es schon das sechste Unentschieden dieser Spielzeit.

Erinnerungen werden wach an die Vorsaison, als gleich 14 Punkteteilungen die "Remiskönige der Liga" lange Zeit auf der Stelle treten ließen. Diesmal aber sieht auch Klopp den BVB in einer anderen Situation. Der Coach konnte dem 0:0 gegen Mainz angesichts der vielen Ausfälle durchaus etwas Positives abgewinnen: "Wir waren gut organisiert, haben kein Gegentor kassiert."

Auch deshalb war Klopp nicht unzufrieden, weil geregeltes Training vor der Partie kaum möglich war. Neben den verletzten Profis fehlten auch die Nationalspieler über weite Strecken. Und der verbliebene Rest plagte sich mit Grippesymptomen und Erkältungen. Jakub Blaszczykowski und Nuri Sahin hätten unter normalen Umständen kaum in der Anfangsformation gestanden - sie waren zwei der "Jungs, die man durchjagen musste", wie es der Trainer formulierte.

Aus der Not versucht Klopp aber einmal mehr eine Tugend zu machen. Anstelle der etablierten Kräfte, die langfristig ausfallen, bekommt die Jugend eine Chance. Gegen Mainz feierte der erst 17-jährige Mario Götze sein Bundesligadebüt. Für seinen Trainer ist er "ein herausragendes Offensivtalent, ruhig am Ball - ich traue ihm viel zu." Das Durchschnittsalter der Elf lag damit bei Spielende gerade einmal bei knapp 23 Jahren.

Was er aber angesichts der vielen Ausfälle gerade von den gestandenen Spielern erwartet, hat BVB-Boss Watzke der Mannschaft auf der Mitgliederversammlung des Vereins am Wochenende noch einmal mit deutlichen Worten ins Stammbuch geschrieben: "Wir müssen in dieser personellen und auch finanziellen Situation eng zusammenrücken. Ich erwarte, dass Ihr Euch ganz auf den BVB besinnt."

Nach absolvierter WM-Qualifikation müsse die ganze Aufmerksamkeit auch der Nationalspieler jetzt dem BVB gelten: "Ihr werdet vom BVB bezahlt, ihr werdet hier mit Respekt behandelt. Ich erwarte, dass ihr den Fokus in den nächsten Monaten eindeutig auf den BVB legt."


FOKUS II

Luca Toni hatte wohl schon früh eine dunkle Vorahnung. Nichtsahnend saß der Italiener im Sommer-Trainingslager des FC Bayern in Donaueschingen am Essenstisch, als hinter ihm ein Mann auftauchte und ihn an den Ohren zog. Der Mann war Louis van Gaal, dem Niederländer war Tonis lasche Sitzhaltung ein Dorn im Auge.

Es sollte der Beginn einer Beziehung mit vielen Missverständnissen sein. Tonis Aussage, "unser Verhältnis ist so gut wie am Ende" am Dienstag führte nun zum bisherigen Höhepunkt: Nach Informationen der "Bild-Zeitung" wurde der 32-Jährige für das Champions-League-Heimspiel gegen Maccabi Haifa suspendiert.

Wie es weitergeht, ist noch unklar. Unbestritten ist: diese zwei Herren liegen nicht auf einer Wellenlänge.

Toni vermisst das Vertrauen des Trainers, der Niederländer kommt anscheinend nicht mit der Art des Italieners außerhalb des Platzes klar. "Louis ist nicht gerade glücklich, wenn Luca zu Karl-Heinz (Rummenigge - Anm. d. Red.) geht und sich dort ausweint", sagte FCB-Manager Uli Hoeneß jüngst in der "Bild".

Rummenigge spricht sehr gut Italienisch, ist Tonis erster Ansprechpartner im Verein. Rummenigge saß auch auf der Tribüne des Grünwalder-Stadions, als der Stürmer im September sein Pflichtspiel-Comeback für die Roten gab - in der zweiten Mannschaft. Der Verein rechnete es dem Weltmeister hoch an, dass er sich in der 3. Liga Spielpraxis holte.

Toni fühlte sich bereit, wieder voll anzugreifen - wurde aber abrupt von van Gaal gebremst. Beim Champions-League-Knaller gegen Juve nur wenige Tage später stand er nicht im Kader. Ein Schlag, der den Italiener besonders traf, denn seinen Landsleuten hätte er sich gerne gezeigt.

Das Klima zwischen den beiden wurde nicht besser, das Missverständnis immer größer. Mitte November sprach der Italiener auf seiner Homepage von "Unverständnis mit dem aktuellen Trainer". Vier Tage zuvor hatte er die Allianz Arena nach seiner Auswechslung zur Halbzeit gegen Schalke unautorisiert verlassen.

Der Frust über "vier lange Monate voller Entbehrungen" sei die Grundlage der unüberlegten Handlung gewesen, so Toni. Er entschuldigte sich bei Mannschaft und Fans und bekam eine saftige Geldstrafe - der Graben zu van Gaal blieb aber bestehen.

Es war Tonis vorletztes Aufbäumen, das allerdings im Schatten von Philipp Lahms Rundum-Kritik an Verein und Mannschaft blieb. Ein Punkt, den Lahm im mittlerweile legendären "SZ"-Interview ansprach: Van Gaals Art, die "sehr viel Wert auf Disziplin, auf Genauigkeit" legt.

"Ich weiß, dass viele mit dieser Art nicht zurechtkommen", erzählte Lahm. Er nannte keine Namen, Toni dürfte dennoch mit gemeint worden sein.

Hoeneß sprach offen von einer "gewissen Problematik zwischen Trainer und Spieler". Zu van Gaals Art, mit solchen Dingen umzugehen, sagte der Manager: "Louis van Gaal ist der Meinung, dass er alles selbst regeln muss. Die Auseinandersetzung zum Beispiel mit Luca Toni will er allein führen. Aber alles schafft ein einzelner nicht."

Tonis Problem heißt Louis van Gaal - nicht FC Bayern. Nicht umsonst sagte Luca Toni am Dienstag, dass er dem Verein "alles erdenklich Gute" wünsche.

Wann und ob er unter van Gaal überhaupt noch im Dress der Münchner aufläuft, ist allerdings fraglich. Alles deutet auf eine Entweder-Oder-Situation hin: Toni oder van Gaal. Beide zusammen wird es beim FCB wahrscheinlich nicht mehr lange geben.

Was tun also? Einer Rückkehr nach Italien wäre Toni nicht abgeneigt, außer dem AS Rom scheint aber kein Serie-A-Topklub Bedarf im Angriff zu haben.

Die Giallorossi haben allerdings kein Geld - schlechte Voraussetzung bei Tonis 10-Millionen-Brutto-Gehalt. Außerdem werden die Bayern den Teufel tun, den Mittelstürmer zu Schleuderpreisen abzugeben.

Eine verzwickte Situation, die aus Bayern-Sicht schenllstmöglich geklärt werden sollte. Schließlich gibt es an der Isar momentan größere Probleme.


FOKUS III

Die Krise beim Bundesligisten 1. FC Köln spitzt sich anscheinend immer mehr zu. Nach Angaben des "Kölner Express" haben in einer Sitzung nach dem blamablen 0:4 am Samstag gegen 1899 Hoffenheim einige Spieler vor den Augen von Präsident Wolfgang Overath und dem Vorstand heftige Kritik an Trainer Zvonimir Soldo geübt. Die Zeitung schrieb von einer "Revolte gegen Soldo".

Der Portugiese Maniche soll die defensive Ausrichtung der Mannschaft kritisiert haben, Abwehrspieler Pierre Wome die Aufstellung von Kapitän Milivoje Novakovic und Miso Brecko. Die beiden Slowenen hatte der Verein mit einem Privatflieger abgeholt, nachdem sie wegen eines Staatsempfangs aus Anlass der Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika nicht rechtzeitig zurückgekehrt waren.

Soldo erwägt nun angeblich, dem bereits mehrfach negativ aufgefallenen Torjäger Novakovic die Spielführerbinde abzunehmen. Bei der Sitzung am Sonntag soll es erneut einen heftigen Disput zwischen den beiden gegeben haben.

Die Auseinandersetzungen während der 90-minütigen Sitzung wollte Soldo nicht hochspielen. "Ich habe es nicht als Aufstand der Spieler empfunden", sagte der Kroate.


INTERVIEW I

Mit der Nullnummer gegen Barrrios und Co. konnte Heinz Müller zum dritten Mal in dieser Saison seinen Kasten sauber halten.

Im Gespräch erklärt der Schlussmann des 1. FSV Mainz 05, welche Rolle das Wiedersehen mit Jürgen Klopp für die Mannschaft gespielt hat, warum trotz alle Erfolge der Klassenerhalt das primäre Ziel bleibt und warum Trainer Thomas Tuchel für die Mainzer ein absoluter Glücksfall ist.

Frage: War die Punkteteilung ein gerechtes Ergebnis?

Heinz Müller: Ich denke schon, weil beide Teams über 90 Minuten ihre Chancen zu einem Tor hatten. Wenn Bance kurz vor dem Ende trifft, sind sogar drei Zähler möglich. Aber wir sind nicht unzufrieden mit dem Unentschieden. Es war sicher von beiden Klubs nicht die beste Saisonleistung, aber beide haben anständig gespielt. Darum ist das Remis auch ein faires Ergebnis.

Frage: Verbucht Mainz einen Punktgewinn in Dortmund immer noch als Überraschung? Oder war das ein Duell auf Augenhöhe?

Müller: Borussia Dortmund ist ein Riesenverein. Wir müssen alle Kräfte mobilisieren und die komplette Mannschaftsleistung muss stimmen, damit wir in Dortmund bestehen können und Punkte mitnehmen.

Frage: Aber müsste sich Mainz nach dem bisherigen Saisonverlauf nicht langsam mit solchen Mannschaften vergleichen, die in der Tabelle zu den direkten Konkurrenten zählen?

Müller: Unser primäres Ziel bleibt der Klassenerhalt. Wenn wir den geschafft haben und rechnerisch nicht mehr absteigen können, können wir uns gerne neue Ziele setzen. Und das werden wir dann auch öffentlich so formulieren. Aber momentan ist alles fokussiert auf den Klassenerhalt. Da wäre es einfach nur dumm, wenn wir von anderen Zielen sprechen oder uns mit Mannschaften messen, die ins internationale Geschäft wollen. Das ist in dieser Saison und zum jetzigen Zeitpunkt nicht unser Anspruch.

Frage: Aber ein gesundes Selbstvertrauen hat die Mannschaft schon entwickelt.

Müller: Dass wir uns nicht zu verstecken brauchen, haben die bisherigen Spiele gezeigt. Es ist ein positiver Trend in der Mannschaft. Alle sind lernfähig und auch lernwillig. Das geht step-by-step, da darf man auch keine Riesenschritte erwarten. Aber man sieht die Tendenz. Dass es von Woche zu Woche nach vorne geht und wir im taktischen, im spielerischen Bereich oder auch bei Standardsituationen immer wieder Fortschritte machen. Es ist ein gutes Gefühl, das zu beobachten. Und das gibt uns natürlich auch Selbstvertrauen.

Frage: Gerade taktisch hat sich Mainz vor allem auswärts als sehr flexibel erwiesen und immer mal wieder mit veränderter taktischer Ausrichtung überrascht.

Müller: Es ist ein absoluter Glücksfall, dass wir einen Trainer haben, der taktisch so geschult und clever ist, dass er uns immer optimal auf den jeweiligen Gegner einstellen kann. Er legt die Schwachpunkte offen und hat auch direkt einen Plan, wie wir dagegen agieren können. Einen Trainer, der das auf diese Art und Weise rüberbringt, hatte ich in meiner Karriere noch nie. Das ist ein echter Vorteil für uns Mainzer.

Frage: Apropos Trainer: Im Vorfeld der Partie beim BVB war viel über das Wiedersehen mit Jürgen Klopp geredet worden - auch intern?

Müller: Für die Öffentlichkeit war es eine tolle Geschichte, aber die Mannschaft hat sich davon nicht infizieren lassen. Da war keiner beeindruckt und wir haben intern im Vorfeld auch kein Wort über diese Situation verloren. Für uns als Mannschaft zählte allein das Spiel beim BVB – unabhängig, ob Klopp oder ein anderer Trainer auf der Bank sitzt.

Frage: Als nächster Gegner stellt sich der Hamburger SV in Mainz vor. Mit einem Sieg könnte man auch diesen Verein in der Tabelle überflügeln.

Müller: Das wird ein ganz schwerer Brocken. Aber wir haben zuhause bislang noch nicht verloren. Geben wir alle 110 Prozent und es kommt noch ein bisschen Glück dazu, dann haben wir vielleicht die Chance, auch diese Partie nicht zu verlieren.

Frage: Mehr nicht? Wollen Sie nicht viel lieber gewinnen?

Müller: Natürlich möchte man immer drei Punkte. Aber das HSV ist klarer Favorit, hat eine starke Mannschaft und vor allem individuell große Klasse in seinem Kader. Da wird es ganz schwer für uns, auch wenn wir vor unseren eigenen Fans spielen. Wenn wir diese Partie am Ende nicht verlieren, dann wäre ich persönlich schon ganz zufrieden.


INTERVIEW II

1899 Hoffenheim hat sich durch den souveränen 4:0-Auswärtssieg beim 1. FC Köln in der Tabelle auf Platz 4 verbessert und seine Ambitionen aufs internationale Geschäft eindrucksvoll unterstrichen. Dabei konnte sich Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick sogar den Luxus erlauben, seinen besten Torjäger vorerst auf die Bank zu setzen.

Nach dem Seitenwechsel kam Vedad Ibisevic dann doch noch zu seinem Einsatz. Der 25-jährige Bosnier holte kurz vor Schluss einen Elfmeter heraus, den er selbst sicher verwandelte. Es war bereits der sechste Saisontreffer des Stürmers und der erste, der ihm auswärts gelang. Nach der Gala in Köln stellte sich Ibisevic zum exklusiven Interview.

Frage: Vedad Ibisevic, Glückwunsch zum ungefährdeten 4:0-Sieg beim 1. FC Köln. Was war der Schlüssel zum deutlichen Erfolg?

Vedad Ibisevic: Wir haben von Anfang an sehr gut gestanden und haben nichts zugelassen. Und wir haben vor allem dank der Qualität unserer Offensive vorne schnell unsere Tore gemacht.

Frage: Sie haben die ersten 45 Minuten noch auf der Bank gesessen. Waren Sie nach den beiden unglücklich verlorenen WM-Relegationsspielen mit Bosnien-Herzegowina gegen Portugal noch etwas müde?

Ibisevic: Ja genau, das war der Grund. Es war auch die richtige Entscheidung. Ich war noch etwas müde. Es fiel mir auch etwas schwer, in der zweiten Halbzeit ins Spiel zu finden. Aber zum Glück haben wir das Spiel gewonnen.

Frage: Kann der Sieg in Köln ein bisschen über die Enttäuschung über die verpasste WM-Qualifikation hinweghelfen?

Ibisevic: Was in der WM-Qualifikation passiert ist, ist einfach nur schade. Aber daran möchte ich jetzt auch gar nicht mehr denken. Ich möchte mich jetzt nur auf die Aufgabe in Hoffenheim konzentrieren.

Frage: Sie haben zum ersten Mal in dieser Saison auch auswärts getroffen. Wie hat sich das angefühlt?

Ibisevic: Schön, wie bei jedem anderen Tor auch. Es war nichts Besonderes.

Frage: In dieser Saison fällt auf, dass Hoffenheim seine Siege vor allem gegen die Teams aus der zweiten Tabellenhälfte geholt hat. Nächste Woche steht das Spiel gegen Borussia Dortmund auf dem Spielplan. Was fehlt derzeit noch, um auch einmal ein Topteam zu schlagen?

Ibisevic: Es ist schwer zu sagen, was uns da noch genau fehlt. Für uns war aber in Köln vor allem wichtig, dass wir wieder gepunktet haben - nach der Niederlage vor zwei Wochen gegen Wolfsburg. Jetzt wollen wir diesen Sieg in Köln unbedingt im nächsten Heimspiel gegen Dortmund bestätigen.

Frage: Inwieweit haben Sie eine Weiterentwicklung in der Mannschaft gegenüber der vergangenen Saison feststellen können?

Ibisevic: Wir haben insgesamt mehr Qualität in der Mannschaft und sind stärker als in der letzten Saison.

Frage: Wie geht es Ihnen persönlich nach Ihrer sechsmonatigen Verletzungspause zum Jahresbeginn, nachdem jetzt über ein Drittel dieser Saison gespielt ist?

Ibisevic: Ich fühle mich wieder gut, bin aber wie gesagt noch etwas müde von den WM-Qualifikationsspielen. Aber ich habe alles gut überstanden.

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