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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Freitag, 27. November 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 27.11.09

TRANSFERGEFLÜSTER

Champions League oder Europa-Liga? Wie viel Geld hat der VfB Stuttgart für seine Suche nach einem neuen, durchschlagskräftigen Stürmer? "Ich kann jetzt nicht sagen: Wir können zehn Millionen Euro ausgeben, fünf Millionen oder gar nichts", sagt Finanzvorstand Ulrich Ruf.

Herr Ruf, wie groß ist denn der finanzielle Unterschied zwischen den beiden Wettbewerben?

In der Europa-Liga kann man mit rund 1,5 Millionen Euro an Einnahmen rechnen, in der Champions League sind es zwischen fünf und sechs Millionen.

Damit können Sie einen neuen Stürmer finanzieren, zumindest zu einem großen Teil.

Wir machen uns in dieser Richtung ständig Gedanken. Wir wissen alle, dass uns im Angriff zurzeit ein Stück Durchschlagskraft fehlt. Ich kann jetzt aber nicht sagen: Wir können zehn Millionen Euro ausgeben, fünf Millionen oder vielleicht gar nichts.

Kann sich der VfB einen neuen Stürmer nur leisten, wenn er in der Königsklasse bleibt?

Ich kann ja zurzeit nicht abschätzen, wie hoch die Ablöse oder eine Leihgebühr wäre, die wir aufwenden müssten. Wir sind am Markt und halten uns alle Optionen offen.

Muss der VfB erst Spieler verkaufen?

Unser Kader ist 27, 28 Mann groß, einige Spieler sind unzufrieden, weil sie nicht wie gewünscht zum Zuge kommen. Wenn da finanzielle Freiräume entstehen, tun wir uns natürlich leichter. Es kann ja auch sein, dass wir von heute auf morgen ein Angebot für einen Spieler erhalten, an dessen Verkauf man heute gar nicht denkt.

Wie groß ist Ihre Sorge, wenn Sie auf die aktuelle Bundesliga-Tabelle blicken?

Wir brauchen so schnell wie möglich Ergebnisse und Erfolgserlebnisse. Der VfB muss erste Liga spielen, das ist selbstredend, an etwas anderes mag ich gar nicht denken.


MEDIZINISCHER REPORT

- Mönchengladbach kann im Westschlager am Samstag gegen Schalke 04 wieder auf Angreifer Raul Bobadilla zurückgreifen. Der Argentinier hat seinen Muskelfaserriss auskuriert und gehört zumindest wieder dem Kader an. Allerdings ließ Trainer Michael Frontzeck offen, ob Bobadilla schon eine Alternative für die Anfangsformation sein könnte. Voraussichtlich schenkt der Coach erneut Rob Friend und Karim Matmour das Vertrauen. Sicher ist der Einsatz von Michael Bradley, der wegen einer Prellung der Wade in dieser Woche nur eingeschränkt trainiert hatte.

- Schalkes Chef-Trainer Felix Magath kann für das Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach am Samstag wieder mit Gerald Asamoah und Carlos Zambrano planen. Der Stürmer hat seine Grippe auskuriert, während der Peruaner nach seiner abgelaufenen Gelbsperre wieder auflaufen darf. Ob einer der beiden Kicker oder gar beide im Duell gegen die Borussia in der Startformation stehen werden, ließ der Coach noch offen.

Definitiv fehlen wird Levan Kenia. Der Mittelfeldspieler, bei dem sich eine alte Sprunggelenkverletzung wieder bemerkbar machte, hält sich derzeit in der Schweiz auf. Dort soll der Georgier in den kommenden Tagen operiert werden.

- Jetzt ist es amtlich! Claudio Pizarro steht Werder Bremen im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg erneut nicht zur Verfügung.

"Bei Claudio wird es von Tag zu Tag besser, aber momentan reicht es einfach noch nicht für einen Einsatz", erklärte Cheftrainer Thomas Schaaf auf der Pressekonferenz vor dem Wolfsburg-Spiel. "Es ist nicht so einfach, dort im Fußwurzelbereich eine Heilung zu erreichen. Wir müssen Geduld aufbringen, da es momentan nicht wirklich direkt behoben werden kann", so Schaaf weiter.

Das könnte die Chance für Angreifer Marcelo Moreno Martins sein. Nach seinem Jochbeinbruch ist er wieder voll einsatzfähig und brennt auf einen Einsatz.

Definitiv im Kader wird Kapitän Torsten Frings sein. Der 33-Jährige kehrt nach knapp vierwöchiger Verletzungspause zurück auf den grünen Rasen.

Ein Einsatz von Tim Borowski ist dagegen eher unwahrscheinlich. "Tim wird höchstwahrscheinlich nicht dabei sein können", sagte Schaaf. Das gleiche gilt auch für Ersatztorwart Christian Vander, der erneut durch Sebastian Mielitz ersetzt wird.

- Die personelle Situation bei Borussia Dortmund bleibt bis in die Rückrunde hinein angespannt. Mit Tinga und Sven Bender sind zwar die beiden "Kurzzeit-Verletzten" seit Dienstag wieder im Training - das Sextett Kehl, Dede, Hajnal, Le Tallec, Rangelov und Öztekin wird sich jedoch erst nach der Winterpause wieder einreihen.

Mit Blick auf das Spiel am Samstag gegen Hoffenheim droht zudem der Ausfall von Nelson Valdez.

Er hat sich gestern bei der letzten Aktion im Training eine Verhärtung zugezogen", berichtete Jürgen Klopp am Donnerstag. Kein großes Problem an sich - aber die Zeit wird knapp: "Wer auf die Uhr schaut weiß, dass es eng werden könnte bis zum Spiel."

Offen ist zudem, ob Tinga nach vierwöchiger Pause wieder in den Kader rückt. "Wir müssen abwarten, wie sich die personelle Situation entwickelt", so Klopp, denn "Tinga könnte durchaus noch ein paar intensive Trainingstage in Dortmund gebrauchen."

- Hertha BSC muss vor dem wichtigen Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Samstag auf Patrick Ebert verzichten. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler leidet an einem grippalen Infekt. Auch der Einsatz von Stürmer Adrian Ramos bleibt fraglich. Der Kolumbianer laboriert an einer Knie-und Sprunggelenkverletzung.

- HSV-Trainer Bruno Labbadia muss mindestens in den kommenden vier Wochen auf Mittelfeldspieler Zé Roberto verzichten. Der Brasilianer hatte sich am Mittwochmorgen einer weiteren Untersuchung bei Dr. Müller-Wohlfahrt in München unterzogen. Dabei wurde festgestellt, dass die bislang gewählte konservative Heilung keine hundertprozentige Stabilität im verletzten Sprunggelenk gebracht hat.

"Wir hatten große Hoffnungen, dass die herkömmliche Behandlung zum Erfolg führt", erklärte Labbadia auf der Pressekonferenz. Nun entschieden die Ärzte sich zusammen mit Zé Roberto für eine Operation. Diese wird heute Nachmittag beim Spezialisten Dr. Rippstein in der Schultess-Klinik in Zürich durchgeführt. Dabei wird das Band im rechten Sprunggelenk operativ fixiert.

Nach dem Eingriff wird er bis zum kommenden Montag in der Schweiz bleiben. Im Anschluss wird über die weiteren Schritte der Reha entschieden. Sicher ist aber, dass Zé Roberto damit voraussichtlich vier Wochen fehlen wird, was bedeutet, dass der Spielgestalter erst zur Rückrunde wieder im Spielbetrieb zur Verfügung stehen wird.

- Der FC Bayern München wird wohl erst wieder in der Rückrunde auf die Dienste von Franck Ribery zurückgreifen können. Dies sagte Sportdirektor Christian Nerlinger der "tz". Aufgrund mehrerer Zahnoperationen, einem Trauerfall in der Familie, sowie der Schweinegrippe-Erkrankung seiner Frau musste er zuletzt häufiger seine Reha-Einheiten unterbrechen.

Dafür wird Arjen Robben aller Voraussicht nach gegen Hannover 96 wieder in den Kader zurückkehren.


FOKUS I

1899 Hoffenheim ist weiter auf dem Vormarsch. Nach dem 4:0-Erfolg beim 1. FC Köln und zuletzt drei Siegen aus den letzten vier Begegnungen kletterte die Elf von Trainer Ralf Rangnick auf Platz 4 der Tabelle.

So ganz nebenbei hat 1899 Hoffenheim auch einen neuen Vereinsrekord aufgestellt. Erstmals in seiner Bundesliga-Geschichte gewannen die Kraichgauer ein Auswärtsspiel mit vier Toren Unterschied.

Der Sieg gegen die hoffnungslos unterlegenen Rheinländer hätte sogar leicht noch höher ausfallen können, wenn sich die Truppe nach der schnellen 2:0-Führung nach nur elf Minuten nicht mehr oder weniger darauf beschränkt hätte, Ball und Gegner zu kontrollieren. Aber auch so lautete am Ende das Chancenverhältnis 10:1.

"Die Hoffenheimer haben uns wunderbar vorgeführt, wie man Fußball spielt", lobte Wolfgang Overath, Präsident des 1. FC Köln, die Gegner in den höchsten Tönen: "Sie haben eine überragende Mannschaft." Auch Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick hatte ein "richtig gutes Spiel" seiner Mannschaft gesehen.

Es ist ein Genuss, das rasante Kombinationsspiel von 1899 und ganz besonders die große Spielkunst eines Carlos Eduardo anzuschauen. Der 22-Jährige sprüht seit Wochen vor Spielfreude und bekam durch sein Debüt im Trikot der brasilianischen Nationalmannschaft einen zusätzlichen Schub.

"Carlos ist ein brutal guter Spieler, das ist nicht mehr normal", wundert sich Demba Ba über seinen bärenstarken Teamkollegen: "Gegen Köln hat er allen auf dem Platz gezeigt, was er kann." Carlos Eduardo spielte seine Gegenspieler schwindelig und glänzte erneut als Torschütze und Vorbereiter.

"Carlos hat sich ohne Frage entwickelt", attestiert Ralf Rangnick seinem Spielgestalter: "Wenn man sich noch einmal an das Zweitliga-Spiel in Köln vor zwei Jahren erinnert, fällt das besonders auf. Damals haben wir uns und hat er sich durch teilweise sehr harte Aktionen aus dem Spiel bringen lassen. Mittlerweile ist er körperlich und auch mental robuster geworden. Er hat gelernt, den Ball auch einen Tick früher abzuspielen."

In Köln präsentierte sich Carlos Eduardo in absoluter Topform. "Das war mein bestes Saisonspiel. Die Nationalmannschaft hat mir Selbstvertrauen gegeben. Ich konnte neben den besten Spielern der Welt spielen. Im Moment fühle ich mich sehr gut. Ich bin zufrieden mit meiner Leistung", strahlte der gerade einmal 1,70 Meter große Wirbelwind.

Wenn er weiter so auftritt wie in den letzten Monaten, werden die europäischen Großvereine bald Schlange stehen. Das weiß auch Rangnick: "Bei ihm sehe ich keine Grenzen. Er kann in ein, zwei Jahren bei jedem Verein der Welt spielen. Ich hoffe dennoch, dass er dann noch bei uns ist."

Carlos Eduardo selbst gibt sich bescheiden. Erst einmal hofft er darauf, bei der WM im kommenden Jahr in Südafrika dabei zu sein. In Hoffenheim fühlt er sich wohl. "Hoffenheim wird weiter wachsen und bald einer der großen Clubs in Deutschland sein", glaubt er: "Natürlich träume ich davon, einmal das Trikot eines großen Vereins zu tragen. Aber das ist im Moment nur Zukunftsmusik. Denn im Moment läuft es in Hoffenheim sehr gut."

Doch bei aller Euphorie um Carlos Eduardo sollte auch die in dieser Saison stark verbesserte Defensive (mit nur elf Gegentoren die drittbeste der Liga) nicht vergessen werden. Bemerkenswert war auch die starke Leistung von Sejad Salihovic und die Treffsicherheit von Vedad Ibisevic, dem sein bereits sechster Saisontreffer gelang (Platz 2 in der Torschützenliste). Immerhin mussten die beiden Bosnier noch das bittere WM-Aus verarbeiten. Das gelang ihnen überragend.

Was Hoffenheim jetzt noch fehlt, ist ein Sieg gegen eine der Topmannschaften der Liga. Gegen Leverkusen, Bremen, Mainz und Wolfsburg gingen die direkten Duelle verloren. Doch bis zum Ende der Hinrunde hat der Club noch gegen Schalke und den HSV die Chance, diese Bilanz aufzubessern. Wenn das gelingt, wäre 1899 Hoffenheim so ganz nebenbei wohl ein echter Titelkandidat.


PORTRAIT

Albert Bunjaku - vor wenigen Wochen noch kannten nur wenige Fans der Bundesliga diesen Namen. Mittlerweile hat sich der Bekanntheitsgrad allerdings wesentlich erhöht: Bunjaku ist nun nicht nur frischgebackener Schweizer Nationalspieler, sondern mit sechs Bundesligatoren auch Zweiter der Torjägerliste hinter Stefan Kießling. Zudem zeichnete er sich als Nürnberger Doppeltorschütze beim Sieg gegen den Deutschen Meister VfL Wolfsburg aus.

Die Geschichte von Bunjaku in Deutschland beginnt im Januar 2006, als er vom Schweizer Erstligisten FC Schaffhausen nach Ostwestfalen zum SC Paderborn wechselte. Nachdem er ein halbes Jahr in der 2. Bundesliga beim SCP meist nur als Joker zum Einsatz kam, entschied Bunjaku sich dazu, sein Glück in Erfurt und der Regionalliga Nord zu suchen. Mit den "Rot-Weißen" schaffte er 2008 schließlich auch den Sprung in die neugegründete 3. Liga.

Dort sollte er erstmalig für bundesweites Aufsehen sorgen: Beim DFB-Pokalspiel zwischen Rot-Weiß Erfurt und dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München am 10. August 2008 war es soweit. Zu Beginn der zweiten Hälfte eingewechselt, erzielte Bunjaku - beim Debüt von Jürgen Klinsmann als Chef-Trainer der Bayern - zwei Treffer und hatte damit großen Anteil daran, dass die Erfurter dem großen Favoriten in der ersten Runde beinahe ein Bein gestellt hätten. Schlussendlich setzten sich Klinsmanns Jungs beim drittklassigen "Underdog" knapp mit 4:3 durch.

Für Bunjaku selbst sollte sich seine starke Leistung in dieser Partie allerdings noch auszahlen. Sein Name hatte seinen Platz nun in einigen Notizbüchern der Bundesligen: Ein knappes halbes Jahr und neun Tore in der 3. Liga später, sicherte sich dann der "Club" aus Nürnberg seine Dienste.

Zunächst musste sich Bunjaku in der vergangenen Aufstiegssaison bei den Franken allerdings wieder mit der Jokerrolle begnügen. Unter Coach Michael Oenning waren meist die erfahrenen Bundesligaspieler Christian Eigler, Isaac Boakye oder auch Angelos Charisteas gesetzt. "Etwas Zeit gebraucht habe ich zunächst schon, bis ich reingefunden habe", erklärt Bunjaku.

Jetzt scheint der 25-jährige Bunjaku aber endgültig in Nürnberg und der Bundesliga angekommen zu sein. In den vergangenen fünf Partien stand er stets in der Startelf und zahlte das ihm entgegengebrachte Vertrauen eindrucksvoll mit Toren zurück. Von den vergangenen sieben "Club"-Treffern gehen gleich fünf auf das Konto des Schweizers. Mit insgesamt sechs Saisontreffern liegt er derzeit auf Rang 2 der Bundesliga-Torschützenliste. Gemeinsam mit Stars wie Vedad Ibisevic, Claudio Pizarro oder Zvjezdan Misimovic.

Mit seiner Leistung in Deutschland schoss sich Bunjaku auch in das Blickfeld des Schweizer Nationaltrainers Ottmar Hitzfeld. Der "Nati"-Coach berief den Nürnberger Goalgetter sogleich in den Kader eines Freundschaftsspiels gegen Norwegen, und Bunjaku feierte in den zweiten 45 Minuten sein Debüt im Nationaltrikot.

Der Angreifer mit kosovarischen Wurzeln wurde 1983 im ehemaligen Jugoslawien geboren, kam aber bereits als Kind mit seinen Eltern in die Schweiz und entschied sich früh für die "Nati". Insgesamt absolvierte der "Club"-Stürmer 15 Einsätze in der U-21-Nationalmannschaft der Eidgenossen und konnte dabei sieben Treffer markieren. Jetzt, mit 25 Jahren, folgte also die erste Berufung in die A-Elf. Für Bunjaku ein tolles Gefühl: "Das ist eine feine Auszeichnung und Ansporn für mich!"

Wiedergesehen hat Bunjaku bei seinem Debüt in der Nationalelf auch den Wolfsburger Torhüter und "Schweizer Spieler des Jahres 2009" Diego Benaglio. Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Jugendzeiten bei Grasshoppers Zürich und trafen sich nach langer Zeit nun unter Hitzfeld wieder. Der "Wölfe"-Keeper lobte noch vor dem Bundesligaspiel am vergangenen Spieltag gegen Nürnberg seinen Landsmann: "Er ist ein technisch versierter Spieler, der vor dem Tor nicht lange fackelt."

Dass Benaglio mit seiner Einschätzung voll ins Schwarze getroffen hatte, stellte Bunjaku in der Partie beim Deutschen Meister am vergangenen Samstag dann eindrucksvoll unter Beweis. Der auswärts bis dahin noch sieglose Aufsteiger gewann überraschend mit 3:2. Mann des Spiels war Bunjaku, der zwei Tore schoss und dazu noch fünf weitere Torschüsse auf Benaglios Kasten abgab. Mit seinem zweiten "Doppelpack" in der Bundesliga bescherte Bunjaku dem "Club" drei wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt.

"Dass Albert die Qualitäten eines Torjägers hat, das wusste ich, dass er so überragend spielen würde, konnte man allerdings nicht erwarten", verkündete Oenning nach dem "Dreier" bei den "Wölfen" und fügte lachend an: "Ich lasse ihn das gerne tun."

Wohin wird Albert Bunjakus Weg in den nächsten Wochen und Monaten also führen? Immerhin hat seine Karriere in Deutschland mit einer Einwechslung zur zweiten Halbzeit erst richtig begonnen. Gegen Norwegen wurde Bunjaku von Hitzfeld auch nach dem Seitenwechsel gebracht. Nächstes Jahr steht für die Schweiz die Weltmeisterschaft in Südafrika auf dem Programm - und von Zeit zu Zeit wiederholt sich Geschichte…


SPIELVORSCHAU

Aufgrund der mit acht Punkten ordentlichen Auswärtsbilanz reisen die Profis des 1. FC Köln mit Ambitionen zum VfL Bochum.

Die Zähler in der Fremde holten die "Geißböcke" allesamt in den vergangenen vier Auswärtsspielen (Siege in Berlin und Stuttgart, Unentschieden in Gladbach und München).

Durch das 0:4 im vergangenen Spiel gegen 1899 Hoffenheim ist der FC zwei Plätze in der Tabelle nach unten gerutscht und rangiert mit zwölf Punkten auf Tabellenplatz 15. "Die Mannschaft stand nach der Niederlage unter besonderer Beobachtung", beschrieb Trainer Zvonimir Soldo die Trainingswoche.

Soldo erklärte, der FC sei nach der Niederlage in einer schwierigen Situation, die Mannschaft habe im Training unter der Woche jedoch eine Reaktion gezeigt und gut gearbeitet. "Wenn wir das im Spiel gegen Bochum umsetzen, gewinnen wir", gab sich der Trainer zuversichtlich.

Nicht mit von der Partie ist Lukas Podolski, der sich gegen Hoffenheim die fünfte Gelbe Karte abholte. Statt "Poldi" wird wohl Manasseh Ishiaku neben Milivoje Novakovic stürmen. Diese Umstellung könnte sich aber auch einen positiven Effekt haben, wenn der Nigerianer sich an seinen letzten Auftritt im rewirpowerSTADION erinnert. Im Dezember 2008 erzielte Ishiaku nämlich den 2:1-Siegtreffer. Egal wer spielt - Soldo erwartet volles Engagement von seiner Mannschaft: "Wenn du unten bist, musst du über Grenzen gehen."

Die Bochumer stehen zwar mit elf Zählern nur auf Platz 17, gehen aber mit dem Rückenwind des Sieges in Hamburg - dem ersten unter Heiko Herrlich - am vergangenen Sonntag in die Partie.

Gute Nachrichten gibt es für den VfL-Angriff, denn Diego Klimowicz ist nach seinen Rückenproblemen gegen einen seiner Lieblingsgegner (6 Tore in 5 Spielen gegen Köln) wohl wieder einsatzfähig. Klimowicz war in dieser Saison bislang vier Mal erfolgreich, ein Sturmpartner Stanislav Sestak traf in dieser Spielzeit bislang zwei Mal. Gemeinsam erzielten sie somit fast die Hälfte aller Bochumer Tore und nur eins weniger als alle Kölner zusammen.

Für Bochum gelte es daran anzuknüpfen, wo das Team in Hamburg aufgehört habe. Die zweite Halbzeit dort entsprach in punkto Taktik und Einsatzwillen schon eher Herrlichs Vorstellungen. "Die Mannschaft hat sich dort selbst belohnt", sagte er, "nachdem ihr das gegen Freiburg nicht gelungen ist. Gegen Köln möchten oder müssen wir nicht gewinnen - wir wollen gewinnen."

"Ich habe mitbekommen, dass es in Köln momentan etwas unruhig zugeht, aber das ist in Köln normal, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Ich lasse mich dadurch nicht beeindrucken. Wir wollen so spielen, dass die Kölner Stärken nicht zum Tragen kommen", sagte VfL-Coach Herrlich.

Beim Personalstand auf Bochumer Seite hat sich im Vergleich zur Vorwoche zahlenmäßig wenig geändert. Zlatko Dedic (H1N1-Virus) und Anthar Yahia (Adduktorenbeschwerden) fallen ebenso wie Philipp Bönig (Trainingsrückstand) nach wie vor aus. Neu auf der Liste der Ausfälle steht Mimoun Azaouagh, der sich in Hamburg einen Muskelfaserriss zuzog.

An den Voraussetzungen für sein Team für das Spiel gegen Köln hat sich indes trotz des "Dreiers" in Hamburg nichts geändert. "Der Sieg beim HSV war wichtig für unser Selbstvertrauen, aber der Druck für uns ist gleich groß geblieben", sagte Herrlich.

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