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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Sonntag, 22. November 2009

Spielberichte 13. Spieltag - Sonntagsspiele

BAYERN MÜNCHEN - BAYER LEVERKUSEN 1:1 (1:1)

Der FC Bayern konnte den Spitzenreiter nicht stürzen. Leverkusen bleibt nach dem 1:1 in München weiterhin in der Liga ungeschlagen. Die Punkteteilung geht unter dem Strich in Ordnung, auch wenn die Münchner in der Schlussphase dem Sieg etwas näher waren. Gomez brachte die Bayern in Front, doch Kießling egalisierte fast postwendend. Für die Bayern ist es das dritte Remis in Folge.

Bayern Münchens Trainer Louis van Gaal wollte seine Startformation nach dem 1:1 im Heimspiel gegen Schalke 04 eigentlich auf zwei Positionen ändern. Toni fehlte wegen Oberschenkelproblemen und wurde durch Gomez in vorderster Front ersetzt. Zudem sollte Altintop für Klose spielen, aber der türkische Nationalspieler musste kurzfristig passen und so durfte Klose doch ran. Thomas Müller rückte dafür auf die rechte Seite.

Leverkusens Trainer Jupp Heynckes wechselte nach dem überzeugenden 4:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt nur einmal: Torwart Adler kehrte nach seiner Augenentzündung zurück, Giefer saß wieder auf der Bank.

Nach einer kurzen Abtastphase, in der Leverkusen etwas früher die Spielkontrolle fand, machte Bayerns Mittelstürmer Mario Gomez mit der ersten Chance gleich die Führung. Leverkusens Rechtsverteidiger Schwaab hatte im Aufbau gepatzt, Klose konnte den Ball zu seinem Nationalmannschaftskollegen durchstecken. Adler stürzte heraus, doch Gomez schlenzte die Kugel mit dem linken Außenrist ins lange Eck - ein sehenswerter Treffer zum 1:0 (8.). In der Folge wackelte Leverkusen ein wenig, doch die Bayern schafften es nicht, diese kurze Schwächephase auszunutzen.

Die Heynckes-Elf spielte aber weiter gepflegt nach vorne und kam ebenso mit ihrer ersten Gelegenheit zum Erfolg. Vidal hatte Kießling aus der eigenen Hälfte auf die Reise geschickt, Demichelis hob das Abseits auf. Im Duell mit van Buyten tanzte Kießling den Belgier leichtfüßig aus und drosch das Leder überlegt aus 12 Metern ins lange Eck (14.) - Münchens Keeper Butt war chancenlos.

Mit diesem Gegentor riss bei den Bayern der Faden. Im Passspiel leistete sich der Rekordmeister viele Nachlässigkeiten, in der Zweikampfführung fehlte ihm der der Zugriff. Speziell im Mittelfeld hatten die Bayern bis kurz vor der Pause keine richtige Aggressivität. So war es kaum verwunderlich, dass sich die Leverkusener noch weitere Hochkaräter herausspielten, doch Kießling scheiterte an Butts Oberarm (24.) Zwei Minuten zuvor hatte Kießling nach einem Super-Hackenpass von Kroos seinen zweiten Treffer erzielt, aber Schiedsrichter Kinhöfer entschied auf Abseits - wohl zu Unrecht.

Und die Bayern? Die kamen erst kurz vor der Pause wieder besser ins Spiel, vornehmlich mit Standards. Badstubers Freistoß fischte Adler aus dem Winkel (41.), die weiteren Eckbälle brachten nichts ein. Tymoshchuk allerdings hätte nach Müllers Querpass das 2:1 machen müssen, doch der Ukrainer scheiterte mit seinem Flachschuss erneut an Bayer-Keeper Adler (44.).

Van Gaal muss in der Halbzeit offensichtlich die Bayern wieder wachgerüttelt haben, denn speziell in den Zweikämpfen waren die Münchner nun wesentlich präsenter. Leverkusens Spielfluss ging in der ersten Phase der zweiten Halbzeit ziemlich verloren. Für die Bayern hatte wieder Tymoshchuk den zweiten Treffer auf den Fuß, doch er hämmerte ein Zuspiel von Müller aus 16 Metern in den Oberrang (49.).

Die gute, etwas schwungvollere Etappe der Bayern endete aber nach 15 Minuten. Oder anders ausgedrückt: Leverkusen hatte seine Lethargie wieder abgestreift und spielte wie schon über weite Strecken des ersten Abschnitts wieder nach vorne. Aber so richtig Druck aufbauen konnte die Heynckes-Elf nicht. Das hatte zur Folge, dass das Spiel ein wenig einschlief.

Optisch überlegen waren die Bayern, die ab der 69. Minute mit Olic spielten, der nach seinem bei der kroatischen Nationalelf erlittenen Muskelbündelriss sein Comeback feierte. Gleich mit der ersten Aktion, einer Flanke von links, sorgte er für Belebung, doch insgesamt druckvoller wurde das Spiel der Münchner auch mit dem Kroaten nicht. Immer wenn die Bayern mal durchkamen, fehlte beim letzten Pass die Genauigkeit - und das oftmals deutlich.

Die Leverkusener setzten in der gesamten zweiten Halbzeit nur noch auf Konter, doch spielten sie diese wenigen Gelegenheiten viel zu schlampig aus, um die nun stabilere Bayern-Abwehr auszuhebeln. In der Schlussphase hätte Gomez beinahe zum Held werden können, doch seinen Hackenschuss parierte Adler mit einem Super-Reflex (85.).

Die Bayern spielen am Mittwoch in der Champions League zu Hause gegen Maccabi Haifa, in der Liga geht es am Sonntag nach Hannover. Leverkusen empfängt ebenfalls am Sonntag die Stuttgarter.


HAMBURGER SV - VFL BOCHUM 0:1 (0:0)

Der Weg des von zahlreichen Verletzungen geplagten HSV zeigt weiter nach unten. Den so stark in die Saison gestarteten Hanseaten gelang auch im fünften Spiel in Serie kein Sieg, wodurch der Abstand zur Tabellenspitze auf vier Punkte anwuchs. Hamburg dominierte die Partie fast über die komplette Spielzeit, auch wenn die Qualität der Angriffe gegen Ende abnahm. Bochum reichte ein einziger ernsthafter Konter, um mit dem glücklichen Auswärtssieg die Niederlagenserie zu stoppen.

Hamburgs Trainer Bruno Labbadia hatte mit immer größer werdenden Personalsorgen zu kämpfen und musste erneut umstellen. Nach dem 2:2 in Hannover gab es drei Veränderungen. Für Boateng, Zé Roberto (Bänderanriss) und Torun begannen Demel, Tesche und Arslan.

Bochums Coach Heiko Herrlich nahm im Vergleich zur 1:2-Heimpleite gegen den SC Freiburg gleich fünf Wechsel an seiner Startelf vor. Fuchs, Dabrowski, Maltritz, Ono und Epallé ersetzten Grote, Johansson, Dedic (Fieber) sowie die angeschlagenen Imhof und Klimowicz. Algeriens Qualifikationsheld Yahia war ursprünglich für die Anfangsformation eingeplant, meldete sich aber nach dem Aufwärmen angeschlagen ab.

Ungeachtet aller Personalprobleme trat der HSV von Beginn an so auf, wie es anhand der Tabellensituation zu erwarten war. Die Gastgeber kombinierten ansehnlich, ließen den Ball laufen und erzeugten Druck. Schon nach sechs Minuten bot sich Elia die ganz dicke Chance zur Führung. Nachdem VfL-Keeper Heerwagen eine Jansen-Flanke unglücklich abgewehrt hatte, agierte der Niederländer allerdings etwas zu überrascht und bugsierte den Abpraller am leeren Tor vorbei.

Von Bochum war offensiv kaum etwas zu sehen. Hamburg zog durchdacht ein gut strukturiertes Offensivspiel auf und kam vorzugsweise über die linke Seite immer wieder zu gefährlichen Vorstößen. Trochowski schloss aus aussichtsreicher Position nach einem Fuchs-Fehler zu schwach ab (9.), der von Elia in Szene gesetzte Jansen brachte ebnfalls zu wenig Druck hinter den Ball (15.). Bochum hatte kaum etwas entgegenzusetzen, befand sich fast ausnahmslos in der Defensive und hatte Glück, dass die Hanseaten aus ihrer Überlegenheit kein Kapital schlugen.

Richtig gefährlich wurde es als Trochowski einen Freistoß aus großer Distanz aufs Tor jagte und Heerwagen so massive Probleme bereitete (23.). Angriff um Angriff rollte auf das VfL-Tor zu, nach 32 Minuten lag die Kugel dann schließlich im Netz. Weil Elia Heerwagen bei Mathijsens Kopfballtreffer behindert haben soll, verweigerte Referee Günter Perl der vermeintlichen Führung allerdings die Anerkennung - eine strittige Entscheidung. Bis zur ersten echten Gäste-Gelegenheit dauerte es 38 Minuten, dann aber fehlte nicht viel, als Sestak das Spielgerät aus 14 Metern knapp über den rechten Winkel jagte. Zuvor hatte Herrlich bereits wechseln müssen, weil Azaouagh wegen Oberschenkelproblemen nicht hatte weitermachen können. Grote ersetzte ihn (34.).

Den zweiten Durchgang begann Bochum ohne Epallé, der sich kurz vor dem Wechsel bei einem Duell mit Rozehnal wehgetan hatte und in der Kabine bleiben musste. Prokoph kam so zu seinem Bundesligadebüt. Der zweite Abschnitt nahm schnell die Konturen der ersten Hälfte an. Hamburg war klar feldüberlegen, konnte die Qualität der Angriffe mit zunehmender Spieldauer aber nicht auf einem konstant hohen Niveau halten. Elia sprang nach Arslans Vorarbeit im Strafraum der Ball zu weit vom Fuß (55.), ehe der Niederländer in Folge eines Aogo-Freistoßes über das Tor köpfte (63.).

Insgesamt fand sich Bochum aber nun besser zurecht, ohne allerdings selbst über vereinzelte Halbchancen hinauszukommen. Die Labbadia-Elf wollte die Führung erzwingen, die spielerische Leichtigkeit war den Hanseaten aber längst abhanden gekommen. So musste ein Standard herhalten, um den Gastgebern die nächste dicke Möglichkeit zu bescheren. Tesches Kopfball nach einer Aogo-Ecke hätte genau gepasst, doch Prokoph rettete auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Keeper Heerwagen (74.).

Hamburg wollte sich mit dem torlosen Remis nicht abfinden und wurde bitter bestraft. Mathijsen stürzte im Duell mit Sestak, der daraufhin rechts alleine durch war und flach vors Tor passte. Dort enteilte Grote dem angeschlagenen Demel und schob mühelos zum 0:1 ein (77.).

Die Hausherren, bei denen kurz vor Schluss Beister debütierte, rannten bis zum Ende verzweifelt an, spielerisch ging aber nichts mehr. Weil Heerwagen auch die Freistöße von Tesche (79.) und Aogo (84.) parierte, blieb es beim glücklichen Bochumer Auswärtssieg.

Der HSV gastiert am Samstag in Mainz, Bochum erwartet bereits am Freitag den 1. FC Köln.

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