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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Samstag, 28. November 2009

Spielberichte 14. Spieltag - Samstagnachmittagspiele

HERTHA BSC - EINTRACHT FRANKFURT 1:3 (0:1)

Gegen die völlig verunsicherte Berliner Hertha fuhr Eintracht Frankfurt einen souveränen Auswärtssieg ein. Die Hessen spielten frech nach vorne und hätten bereits im ersten Durchgang höher führen können als mit 1:0. Im zweiten Abschnitt nutzten die Frankfurter dann aber die Schwächen in der Berliner Hintermannschaft konsquent zum zweiten und dritten Treffer.
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Nach dem 1:1 beim VfB Stuttgart stellte Friedhelm Funkel auf zwei Positionen um: Kacar kehrte in die Startelf zurück und ersetzte Bigalke. Zudem startete Raffael an Stelle von Wichniarek. Im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach auch zwei Wechsel in der Anfangself der Eintracht: Bajramovic spielte für Steinhöfer, Liberopoulos ersetzte Caio.

Beide Teams starteten abwartend in die Begegnung. Gegen sehr verunsicherte Herthaner war es dann die Eintracht, die zuerst auf Offensive setzte. Immer wieder brachten die Frankfurter die Hintermannschaft der Berliner mit Steilpässen in Bedrängnis. Mit der ersten guten Chance ging die Eintracht prompt in Führung. Liberopoulos schickte Ochs, den Pejcinovic nicht konsequent verfolgte, steil. Im Strafraum ließ der Rechtsaußen der Hessen Drobny keine Abwehrchance (11.).

Mit dem gleichen Rezept hätten die Frankfurter wenig später zweimal erhöhen können. Eine Flanke von Ochs von der rechten Seite landete halblinks im Strafraum bei Meier, dessen Volley-Abnahme aber knapp am Tor vorbei ging (18.). Fünf Minuten später schickte wieder Liberopoulos Ochs steil, doch diesmal war der Winkel für den Schützen des Führungstreffers zu spitz (23.). Zwei Minuten später scheiterte Liberopoulos nach schöner Einzelleistung mit einem Linksschuss an Drobny (25.).

Die erste Gelegenheit für die Hertha dann in der 28. Minute: Domovchiyski traf die Direktabnahme einer guten Vorarbeit von Raffael jedoch nicht richtig. Wenig später die beste Torchance der Berliner im ersten Durchgang. Nach einem Konter schloss Nicu aus kurzer Distanz im Eintracht- Strafraum ab, aber Nikolov parierte reaktionsschnell mit dem Fuß (32.). Die Schlussphase der ersten Hälfte präsentierte sich dann ausgeglichen, aber ohne weitere gute Torgelegenheiten. Mit der verdienten Eintracht-Führung ging es in die Kabine.

Mit der Hereinnahme von Ramos für Domovchiyski wollte Friedhelm Funkel nach der Pause neuen Schwung ins Angriffsspiel bringen. Doch auch wenn die Berliner nun mehr Ballbesitz verbuchen konnten, die Angriffsbemühungen der Herthaner gestalteten sich viel zu harmlos, um Nikolov ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Anders die auf Konter lauernde Eintracht: Nachdem sich über 20 Minuten lang keine gute Torchance auf beiden Seiten ergeben hatte, sorgte eine gute Kombination der Eintracht für die Vorentscheidung. Nach Doppelpass mit Ochs kam Franz in der Strafraummitte mutterseelenallein zum Abschluss zum 0:2 (70.).

Wenige Minuten später der nächste Eintracht-Treffer. Eine Kopfballabwehr von Friedrich landete bei Chris, der das Leder postwendend zurück in den Berliner Strafraum beförderte. Weil die Abseitsfalle der Hertha gründlich misslang, konnte Meier ungestört einschießen (75.). Der Anschlusstreffer von Ramos in der 81. Minute war am Ende nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Die Hertha muss am Sonntag auf Schalke ran. Zuvor steht am Donnnerstag mit der Europa-League-Partie beim FK Ventspils ein Auswärtsspiel auf dem Programm. Frankfurt hat in der Liga am Samstag Mainz zu Gast.


1. FSV MAINZ 05 - HAMBURGER SV 1:1 (0:1)


Der Hamburger SV kam beim 1. FSV Mainz 05 nicht über ein 1:1 hinaus und bleibt damit zum sechsten Mal in Folge ohne Sieg. Auf Die Hanseaten, die in der Fremde immer noch unbesiegt sind, erwischten einen Blitzstart, verpassten es danach aber, den Sack zuzumachen. Mainz hingegen gab sich nie auf und wurde dafür belohnt. Der Aufsteiger bleibt somit zu Hause unbezwungen.

Mainz' Coach Thomas Tuchel konnte im Vergleich zum 0:0 bei Borussia Dortmund auf seinen etatmäßigen Linksverteidiger Löw, der zuletzt gelbgesperrt gefehlt hatte, zurückgreifen. Svensson musste dafür auf die Bank. Zudem ersetzte Schürrle Amri. Auch Hamburgs Trainer Bruno Labbadia tauschte nach der 0:1-Heimpleite gegen den VfL Bochum zweimal: Boateng und Torun erhielten den Vorzug vor Tesche und Arslan.

Die Partie begann gleich ziemlich spektakulär. Ivanschitz passte sehenswert in die Gasse zu Bancé, der es dann aus 16 Metern zu genau nahm und den Ball an den rechten Pfosten knallte (2.). Im direkten Gegenzug machte es der HSV besser. Nach einem Doppelpass mit Elia kam das Leder zu Torun, der aus zentraler Position von der Strafraumgrenze FSV-Schlussmann Müller mit einem präzisen Schuss ins rechte Eck keine Chance ließ (3.). Das Tor war wie das Salz in der Suppe, denn die Mainzer drängten nun vehement auf den Ausgleich, während die Hanseaten brandgefährliche Konter fuhren. Folglich nahm das Match enorm an Fahrt auf.

Viel Tempo war geboten, aber auch viel Einsatz. Einmal leider zu viel, denn Noveski ging nach einer Viertelstunde rüde in den Zweikampf mit Elia, der sich dabei am linken Sprunggelenk verletzte und früh durch Berg ersetzt werden musste. Am Spielverlauf änderte das nichts. Es blieb eine unterhaltsame Begegnung mit Torchancen auf beiden Seiten. Ivanschitz' Freistoß segelte drüber (19.), während auf der Gegenseite Torun aus spitzem Winkel von rechts an Müller scheiterte (21.).

Nach 34 Minuten setzte Karhan Bancé wunderbar in Szene, der dann im Eins-gegen-Eins gegen HSV-Schlussmann den Kürzeren zog. Bei der folgenden Ecke stand wieder der Mann aus Burkina Faso im Blickpunkt, diesmal versuchte er es vom linken Fünfereck per Kopf, doch Trochowski stand richtig und kratzte die Kugel vor der Linie weg. Im Großen und Ganzen hatten sich die Gäste aber mittlerweile besser auf die Angriffe der 05er eingestellt. Zudem hatte der HSV klare Vorteile im Mittelfeld, wo die meisten Zweikämpfe an die Norddeutschen gingen. In der Offensive konnten die Hamburger allerdings keine weiteren Akzente setzen, so dass es schließlich mit der knappen Führung in die Kabinen ging.

Nach der Pause verflachte die Partie zunächst. Die Akteure auf dem Rasen verzettelten sich zunehmend in Zweikämpfe, was zu einigen Unterbrechungen führte. Folglich kam der Spielfluss abhanden. Darüber hinaus verstanden es die Hamburger, das Geschehen geschickt vom eigenen Tor fernzuhalten, so dass Einschussgelegenheiten Mangelware blieben.

In der 69. Minute beendete Schürrle schließlich diese Ruhephase. Der 19-Jährige behauptete sich gegen Rozehnal, setzte den Ball dann aber knapp rechts daneben. Kurz darauf passte Ivanschitz in den Fünfer, wo Schürrle und Bancé das Leder nur um wenige Zentimeter verpassten (72.). Mainz riskierte nun mehr, folglich ergaben sich Freiräume für die Labbadia-Elf. Doch sowohl Berg (73.) als auch Jarolim zogen gegen Müller den Kürzeren (74.).

Mainz drückte, biss sich aber die Zähne aus. Zehn Minuten vor dem Ende spitzelte Noveski den Ball per Hacke aufs Tor, doch Rost war blitzschnell unten und parierte. Vier Minuten später war's dann passiert. Nach einer Ecke von links bekam der HSV das Leder nicht aus dem Gefahrenbereich. Die Kugel landete im Fünfer bei Rozehnal, der sie direkt vor die Füße von Hoogland spielte. Der Niederländer bedankte sich und schob zum 1:1-Endstand ein.

Die Mainzer sind am kommenden Samstag wieder in Frankfurt gefordert. Der HSV tritt bereits am Mittwoch in der Europa League gegen Rapid Wien vor eigenem Publikum an. In der Bundesliga stattet dann am Samstag Hoffenheim einen Besuch ab.


1. FC NÜRNBERG - SC FREIBURG 0:1 (0:1)

Nachdem der 1. FC Nürnberg die Anfangsphase des Spiels verschlafen hatte und folgerichtig in Rückstand geriet kam der Club danach besser ins Spiel, da sich Freiburg zurückgezogen hatte. Mit großen Spielanteilen und viel Platz überboten sich die Nürnberger Offensivkräfte aber an Harmlosigkeit und brachten das Freiburger Tor nur selten in Gefahr.
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Michael Oenning ließ die Startformation des 1. FC Nürnberg nach dem 3:2-Last-Minute-Erfolg beim VfL Wolfsburg im Prinzip unverändert. Allerdings musste Torwart Schäfer nach seiner Sperre für vier Spiele nach Sportgerichtsurteil ersetzt werden. Für ihn stand Stephan zwischen den Pfosten. Große Personalsorgen bei Robin Dutt auf Seiten des SC Freiburg: Nach der 0:6-Demontage im Heimspiel gegen Werder Bremen fielen Krmas und Butscher aus. Zudem mussten Jäger und Schuster auf die Bank. Abdessadki, Cha und Barth füllten die Startelf genauso wie Bundesligadebütant Mendy.

Trotz des Rückenwindes des Auswärtssiegs in der Vorwoche begannen die Nürnberger seltsam defensiv und gehemmt. Der SC Freiburg übernahm früh die Initiative und drängte den Club in die eigene Hälfte zurück. Bereits in der Anfangsphase der Partie kamen die Breisgauer zu Chancen.

Ihre vierte Ecke konnten die Dutt-Schützlinge dann auch zur Führung nutzen. Banovic brachte den Ball nach innen wo Idrissou und Maroh zum Kopfball hochstiegen. Der Ball tropfte dem völlig freien Reisinger vor die Füsse, der aus kurzer Distanz einschob (12.).

Danach zogen sich die Freiburger zufrieden zurück und überließen dem Heimteam das Mittelfeld. Aus dem vielen Platz, der sich den Oenning-Schützlingen jetzt bot konnten diese aber zunächst kein Kapital schlagen.

Zunächst profitierte Kluge von einem Abwehrfehler der Breisgauer als ihm Caligiuri mit einem missglückten Rettungsversuch den Ball auflegte. Der Nürnberger hatte aber Pech und schoss Idrissou an, der den Ball zur Ecke ablenkte (17.).

Danach folgte viel Ballbesitz und viel Raum für die Nürnberger Offensivbemühungen, doch vor der massiert am eigenen Strafraum lauernden SCF-Defensive waren die Franken zu oft mit ihrem Latein am Ende. Ideenlosigkeit, technische Unzulänglichkeiten und Ungenauigkeiten standen einem erfolgreichen Abschluß im Weg.

Gegen einen SC Freiburg, der wenig für die Offensive tat, dauerte es bis zur 44. Minute ehe die Heimmannschaft wieder zu einer echten Torchance kam. Wieder war es Kluge, der sich durch den Strafraum wühlte und auch Torwart Pouplin ausspielen konnte. Der Nürnberger wurde aber zu weit nach abgedrängt, so dass der Winkel für einen Torschuss zu spitz geworden war. Der Ball landete am Aussennetz.

Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Michael Oenning mit Choupo-Moting eine weitere Offensivkraft und opferte mit Maroh einen Defensiv-Spieler. Nordtveit und Kluge rückten dafür jeweils eine Position nach hinten.

Freiburg hatte sich aber auf das Anrennen der Nürnberger gut eingestellt. Das Spiel nach vorne hatten die Breisgauer fast völlig einfgestellt, während die Nürnberger keine Mittel fanden die Abwehr des Kontrahenten zu knacken.

Lediglich zwei Versuche aus der Distanz von Bunjaku (54.) und Frantz (57.) versprühten einen Hauch von Gefahr.

Mit Fortdauer des zweiten Durchgangs verflachte die Partie immer mehr. Freiburg hatte sich am eigenen Strafraum bequem eingerichtet und die Clubstürmer überboten sich an Harmlosigkeit. Michael Oenning wechselt in seiner Verzweiflung mit Vidosic und Mintal alle zur Verfügung stehenden Offensivkräfte ein, doch ein Erfolg, oder auch nur eine echte Torchance wollte sich nicht einstellen.

Auch in der Schlussphase wirkte der 1. FC Nürnberg seltsam leblos. Weder mit dem Plus an Ballbesitz noch mit Ecken oder Freistößen konnten die Franken echte Gefahr heraufbeschören. Die kompakt stehenden Freiburger waren jederzeit Herr der Lage und ließen gegen die immer verzeifelter anrennenden Nürnberger nichts mehr zu.

Erst in den Schlussminuten zeigten die Nürnberger mit dem Mute der Verzweiflung, was vielleicht möglich gewesen wäre. Zunächst scheiterte Kluge am beherzten Eingreifen der Freiburger Abwehr (89.), dann Choupo-Moting am Lattenkreuz (90.) und zu guter Letzt noch Diekmeier an Pouplin (90.+2). Unter dem Strich blieb damit ein weiterer Auswärtserfolg des SC Freiburg.

Nach diesem Rückschlag muss Nürnberg am Samstag in Dortmund die Operation Klassenerhalt fortsetzen, während der SC Freiburg am selben Tag in Wolfsburg antreten muss.


WERDER BREMEN - VFL WOLFSBURG 2:2 (0:1)


Im Duell zwischen Pokalsieger und Meister kam Wolfsburg zu einem etwas glücklichen Remis. Der VfL nutzte gegen das über weite Strecken Spiel bestimmende Werder einen Abwehrfehler kurz vor der Pause zur schmeichelhaften Führung. Nachdem Bremen egalisiert hatte, gelang den "Wölfen" kurz vor dem Ende der vermeintliche Siegtreffer, aber die Schlussoffensive der Schaaf-Elf brachte in der Nachspielzeit den erneuten Ausgleich.

Werder-Coach Thomas Schaaf stellte seine Startelf nach der 6:0-Gala beim SC Freiburg auf einer Position um und brachte den wiedergenesenen Frings für Jensen.

Bei den "Wölfen" fehlten Armin Veh im Vergleich zur 1:2-Niederlage in der Champions League bei ZSKA Moskau der in der Liga gelbgesperrten Josué sowie Martins (Entzündung am Schienbein), freiwillig verzichte der Trainer auf Madlung und Schäfer. Die vier Neuen hießen Barzagli, Johnson, Ziani und Grafite.

Bei sehr ungemütlichem, nasskaltem November-Wetter konnte Bremen mit Kurzpassspiel über viele Stationen schnell an Sicherheit gewinnen. Gegen zunächst tief stehende "Wölfe" hatte Werder früh die Chance zur Führung: Frings flankte aus dem Halbfeld butterweich auf Almeida, der aus elf Metern auf den linken Winkel köpfte. Benaglio fischte das Leder mit einer Großtat aus dem Eck (5.).

Die Hanseaten waren optisch klar überlegen, biss sich aber in der Folge immer wieder an der soliden Deckung der Gäste fest. Der VfL legte sein Hauptaugenmerk einzig auf die Defensive, fuhr auch Konter eher verhalten und mit wenig Personal, um die Abwehr nicht zu entblößen. Das Tempo war nicht allzu hoch, Möglichkeiten beiderseits Mangelware. Erst Naldos Kopfball nach einer Ecke beschwor etwas Torgefahr herauf (18.).

Die Schaaf-Elf blieb auf der Suche nach der Lücke aktiver und diktierte das Geschehen. Doch es war zu wenig Bewegung im Spiel, um den Gegner wirklich ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können. Eine schnelle Ballstaffette förderte auf der Gegenseite die erste Gelegenheit der ansonsten müden "Wölfe" zu Tage, als Grafite aus zentraler Position zum Abschluss kam, aber an Wiese scheiterte (26.).

Werder schaltete nach einer halben Stunde einen Gang hoch: Hunt und Almeida verzogen binnen einer Minute noch klar (30.). Naldos eher zufälligen Kopfball klärte Hasebe dann kurz vor der Linie (35.), und Benaglio entschärfte Boenischs verdeckten Knaller aus 22 Metern (37.).

Die Grün-Weißen waren dicht dran am verdienten Führungstreffer. Doch der fiel auf der anderen Seite, war allerdings stümperhaftem Abwehrverhalten geschuldet: Dzeko kam auf der rechten Seite an den Ball. Zweimal düpierte der Bosnier auf dem Weg in den Sechzehnmeterraum Boenisch und Naldo, netzte aus halbrechter Position aus neun Metern mit einem platzierten Schuss hoch ins linke Eck ein und beendete damit seine seit sechs Partien anhaltende Torflaute (42.).

Kurz geschockt reagierte Bremen noch vor dem Kabinengang, kam aber bei turbulenten Szenen im gegnerischen Strafraum nicht richtig zum Abschluss.

Personell unverändert kamen die beiden Teams aus der Kabine. Wolfsburg schien die Pause besser getan zu haben als den Gastgebern, die sich unkonzentriert und fahrig viele unnötige Ballverluste leisteten, was aber ohne Konsequenz blieb.

Nach Boenischs Knaller aus der Distanz knapp am Winkel vorbei (54.) wachte die Schaaf-Elf aber auf. Marins Flanke auf den zweiten Pfosten zu Almeida geriet etwas zu hoch - drüber (55.). Und der Schrägschuss des kleinen Dribblers aus zehn Metern wurde von Benaglio glänzend entschärft (57.).

Fünf Minuten später aber war es soweit: Naldo köpfte nach einer Ecke aufs Tor, Hunt verlängerte mit der Hacke, Hasebe klärte auf der Linie. Almeida rauschte zum Nachschuss heran und jagte den Ball aus elf Metern zentraler Position humorlos in die Maschen - 3. Saisontor des Portugiesen.

Der Ausgleich verschaffte den Hausherren Rückenwind, die auf das 2:1 drängten, dabei aber die klare Struktur vermissen ließen. Auf der anderen Seite setzte der VfL auf Konter, wieder ließ Dzeko seine Gefährlichkeit aufblitzen (74.).

Die Schlussphase brach an, nach einer Ecke hatte Gentner eine gute Chance, zielte aber freistehend per Kopf daneben (79.).

Beide Teams wirkten nun etwas müde, der Kräfteverschließ auf tiefem Boden machte sich bemerkbar. Dennoch gelang dem Meister die erneute Führung: Ziani führte einen Freistoß schnell aus und spielte halbrechts in den Sechzehnmeterraum. Dzeko war schneller als Mertesacker und schoss an Wiese vorbei aus zehn Metern ein (85.). War das der Siegtreffer?

Nein, denn Werder warf nochmal alles nach vorne: Mertesacker stieg nach Özils Ecke am höchsten, köpfte in der Nachspielzeit zum hochverdienten Ausgleich ein (90.+1) und sorgte damit für den Fortbestand der Bremer Serie, die nun 21 Pflichtspiele ohne Niederlage hält und sein Team zumindest vorübergehend auf Platz 1 hievte.

Bremen hat am Donnerstag in der Europa League Nacional Funchal zu Gast. In der Bundesliga geht es am Sonntag beim 1. FC Köln weiter. Wolfsburg empfängt bereits am Samstag den SC Freiburg.


1899 HOFFENHEIM - BORUSSIA DORTMUND 1:2 (0:1)

Borussia Dortmund bleibt auch im siebten Spiel in Folge ungeschlagen und fügte der TSG 1899 Hoffenheim verdient die zweite Heimniederlage der laufenden Spielzeit zu. Der BVB war vor allem vor der Pause das bessere Team, ehe den Kraichgauern nach dem Wechsel der Ausgleich gelang. Hoffenheim schaffte es aber nie, sein gefürchtetes Kombinationsspiel aufzuziehen und kassierte in einer hitzigen Schlussphase den entscheidenden zweiten Gegentreffer.

Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick wechselte nach dem glatten 4:0-Erfolg beim 1. FC Köln lediglich einmal. Ibisevic kam zurück in die Startelf und verdrängte Maicosuel auf die Bank.

Auf Dortmunder Seite veränderte Coach Jürgen Klopp die Borussia im Vergleich zum torlosen Remis gegen den FSV Mainz 05 auf drei Positionen. Bender war wieder fit und begann anstelle von Felipe Santana. Hummels rutschte dadurch zurück in die Innenverteidigung. Zidan übernahm seinen angestammten Mittelfeldplatz von Feulner, Startelfdebütant Großkreutz vertrat den verletzten Valdez (Muskelverhärtung).

Die Begegnung begann mit einem Paukenschlag. Sahin eroberte im Mittelfeld gegen Salihovic den Ball und bediente Barrios, der prompt den gestarteten Blaszczykowski in Szene setzte. Der Pole drang in den Strafraum ein und schob das Leder vorbei an Hildebrand abgeklärt flach ins rechte Eck - 0:1 (2.). Die frühe Führung passte den Borussen perfekt ins Konzept. Die Klopp-Elf störte früh, engte die Kreise von Carlos Eduardo und Co. geschickt ein und hatte die Kraichgauer defensiv bestens im Griff.

1899 fand absolut kein Mittel sich offensiv in Szene zu setzen und hatte größte Mühe überhaupt in Strafraumnähe vorzudringen. Weidenfellers kleine Unsicherheit im Luftkampf mit Ibisevic bildete eine seltene Ausnahme (11.). Anders die Borussia, die immer wieder Nadelstiche setzte und bei Kontern deutlich zielstrebiger und präziser auftrat als 1899. Sahin zielte nach Barrios' Ablage allerdings aus 16 Metern etwas zu hoch (19.).

Bis zur Pause hatten die Westfalen das Match sicher im Griff und mussten keine einzige brenzlige Situation überstehen. Auf der anderen Seite schloss Barrios zu schwach ab (39.), bevor Großkreutz Sekunden vor dem Pausenpfiff das 0:2 hätte erzielen müssen. Von zidan perfekt bedient, kam der Valdez-Ersatz im Fünfer vor Hildebrand an das Spielgerät, lenkte die Kugel aber über den Querbalken (45.+1).

Rangnick reagierte zur Pause und brachte Weis für Eichner, sowie Vorsah für Compper, der in der ersten Hälfte mit Hildebrand zusammengeprallt war und sich an der Hand verletzt hatte. Zudem hatte der Innenverteidiger bereits die Gelbe Karte gesehen. Luiz Gustavo rückte zurück auf die Linksverteidigerposition. Die Umstellungen zeigten prompt Erfolg. Luiz Gustavo holte links einen Eckball heraus, den Carlos Eduardo nach innen brachte. Hummels patzte im Kopfballduell mit Ba, und der Senegalese köpfte nur vier Minuten nach Wiederbeginn zum 1:1 ein (49.).

Wer nun erwartet hatte, die Partie würde völlig auf die Seite der TSG kippen, sah sich getäuscht. Dortmund verdaute den Gegentreffer schnell und knüpfte an die Leistung aus dem ersten Durchgang an. Barrios (52.), Zidan (58.) und Sahin (60.) trieben Hildebrand mit ihren Versuchen allerdings nicht den Angstschweiß auf die Stirn. Enger wurde es dann schon auf der Gegenseite, als Carlos Eduardo das Spielgerät nach einem tollen Ba-Zuspiel aus halbrechter Position ans Außennetz jagte (66.).

Die Begegnung war fortan ausgeglichen und nicht übermäßig reich an Aufregern - bis zur 76. Minute. Dann rückte Schiedsrichter Michael Kempter zunehmend in den Mittelpunkt. Als Ba angeschlagen am Boden lag, ließ der Unparteiische zunächst weiterspielen, um das Match genau dann zu unterbrechen, als Zidan eine Kopfballabwehr von Hildebrand aus über 40 Metern im leeren Tor versenkte (76.). Nur zwei Minuten später waren die Dortmunder Gemüter wieder beruhigt, denn Kempter entschied auf Strafstoß für den BVB, nachdem Simunic an Subotic gezerrt hatte (78.). Sahin nutzte die Großchance und verwandelte zum 1:2 (79.). Damit nicht genug. Weitere zwei Zeigerumdrehungen später wollte der erst sieben Minuten zuvor eingewechselte Maicosuel vor einem Hoffenheimer Eckball BVB-Keeper Weidenfeller mit einem Schlag auf den Arm zur Herausgabe des Spielgeräts bewegen. Der Schlussmann sank theatralisch zu Boden, Kempter schickte Maicosuel mit Rot zum Duschen (81.). Die folgenden Unsportlichkeiten beider Seiten ließ der Referee indes ungeahndet.

In Überzahl hatte Barrios gleich zweimal die Großchance, den Sack vorzeitig zuzumachen, scheiterte allerdings beide Male an Hildebrand - auch weil er es Sekunden vor dem Ende viel zu arrogant per Lupfer versuchte (90.+1). Die Nachlässigkeiten des Angreifers wurden nicht bestraft, es blieb beim knappen 1:2.

Hoffenheim reist am nächsten Samstag nach Hamburg, Dortmund empfängt am selben Tag den 1. FC Nürnberg.

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