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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Sonntag, 18. Oktober 2009

Spielberichte 9. Spieltag - Sonntagsspiele

VfL Wolfsburg - Borussia M'gladbach 2:1 (1:0)

Wolfsburg gewann etwas glücklich gegen Gladbach mit 2:1. Zwar hatten die Wölfe die insgesamt besseren Chancen, doch in der Schlussphase bettelte der deutsche Meister um das Gegentor. Dieses fiel auch, doch viel zu spät. So verlieren die Gladbacher auch das sechste Pflichtspiel in Folge, die Niedersachsen indes klettern auf Rang fünf.

Der Wolfsburger Trainer Armin Veh stellte seine erste Elf nach dem 1:1-Remis in Bochum auf einer Position um: Im Sturm kam Martins zum Zug, der Torschützenkönig von 2009, Grafite, musste zunächst auf die Bank.

Der Mönchengladbacher Coach Michael Frontzeck baute die Startformation im Vergleich zur 0:1-Pleite gegen Dortmund auf vier Positionen um: Daems kehrte nach langer Verletzungspause zurück, der Kapitän verteidigte wieder links hinten. Im Mittelfeld spielten Reus für Arango und Marx für Meeuwis. Zudem stürmte Colautti für Friend.

Die Partie begann flott, vor allem von Wolfsburger Seite, schon nach vier Minuten hämmerte Dzeko das Leder an die Latte. Es war eine jener Szenen des Bosniers, die ihn auf die Liste zur Wahl "Europas Fußballer des Jahres" hievte. Es dauerte einige Zeit, bis sich die Borussia von diesem Lattenkracher erholte. Ab der 15. Minute öffneten aber auch die Borussen das Visier und kombinierten flüssig nach vorne. Das Problem: Die Gladbacher hatten zwar viel Platz, doch den tödlichen Pass konnte keiner spielen. Zwar rochierten Bobadilla und Colautti viel, doch durchsetzen konnten sich die Gladbacher gegen Madlung und Ricardo Costa kaum.

Der Spielfluss der Wolfsburger ging um die 20. Minute etwas verloren - auch weil sich Marx und Bradley sehr effektiv um Misimovic kümmerten -, doch hatten die Wölfe weiterhin die klar besseren Chancen. Martins nahm einen Flankenball von Riether mit der Hacke, schoss sich aber selbst an (21.). Dann scheiterte Dzeko wieder am Gebälk, sein Kopfball aus der 30. Minute klatschte nur an den Pfosten.

In der 42. Minute deuteten die Gladbacher ihr spielerisches Potenzial an, als Marx Außenbahnspieler Reus in Szene setzte, der auch eiskalt abschloss, dabei jedoch klar im Abseits stand. Offensichtlich wog diese Aktion die Gladbacher in Sicherheit, denn unmittelbar vor der Pause schlug es im Borussen-Tor ein: Misimovic brachte die Ecke rein, in der Mitte stieg Madlung energisch hoch und wuchtete das Leder per Kopfball in die Maschen (45.). Sein Bewacher Dante wurde unglücklich vom eigenen Mitspieler weggeblockt.

Auch die zweite Hälfte, die beide Mannschaften ohne personelle Veränderungen angingen, hatte gleich ein paar ordentliche Aktionen zu bieten. Misimovic schlenzte seine Freistoßflanke aufs lange Eck, die Keeper Bailly um den Pfosten lenkte (47.). Auf der Gegenseite versuchte sich Youngster Reus mit einem Schuss aus 20 Metern, doch war dieser nicht platziert genug und folglich kein Problem für Benaglio im VfL-Tor (48.).

Nach diesen beiden Aktionen schlief die Partie aber für 15 Minuten ein. Die Gladbacher suchten händeringend nach der Balance zwischen Risiko-fahren und Konter-verhindern. Das Spiel nach vorne, das im ersten Abschnitt noch ganz ansehnlich aussah, fand bei der Borussia bis zur 75. Minute gar nicht mehr statt. Die Wolfsburger kontrollierten das Geschehen, drängten aber keineswegs auf den zweiten Treffer. In der 58. Minute wollte VfL-Trainer Veh einen kleinen Weckruf setzen und brachte Grafite, doch schwungvoller wurde das Angriffsspiel des Meisters dadurch nicht.

Für Wolfsburgs wurde es zunächst nur einmal brenzlig: Nach einem weiten Ball auf Bobadilla kam Keeper Benaglio raus und der Gladbacher Stürmer schubste Madlung auf Benaglio drauf. Der Ball lag frei da und Bobadilla schoss aus 16 Metern mit der Hacke den Ball am leeren Tor vorbei, dabei hätte er sich locker drehen und einschieben können.

In der 77. Minute gab es mal wieder eine Aktion Richtung Gladbacher Strafraum, als Daems und Grafite im Laufduell zu Boden gingen. Gladbachs Kapitän blieb bei der Aktion liegen und musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden - bitter für den Kapitän, der gerade erst eine viermonatige Zwangspause hinter sich hatte.

In der Schlussphase wechselte Frontzeck Friend ein, doch außer einem ruppigen Luftduell mit Benaglio konnte der Kanadier keine Gefahr erzeugen. In der 88. Minute hatte dann Gladbach die Riesenchance zum Ausgleich, aber nach einem Zuckerpass von Reus brachte Bobadilla das Leder nicht am herausstürzenden Benaglio vorbei.

Gladbach machte nun natürlich immer mehr auf und wurde dafür bestraft. Dzeko bediente Gentner, der den Ball super mitnahm und mit links eiskalt vollstreckte (90./+ 2), für den Nationalspieler war das Tor zum 2:0 der zweite Saisontreffer. Die Partie schien entschieden, doch in der 93. Minute schoss Bradley den Anschlusstreffer - zu mehr reichte es aber nicht mehr, kurz danach pfiff Schiedsrichter Fleischer ab.

Wolfsburg spielt am Sonntag in Berlin und unter der Woche am Mittwoch in der Champions League zuhause gegen Besiktas Istanbul. Gladbach empfängt am kommenden Samstag Köln im rheinischen Derby.


Borussia Dortmund - VfL Bochum 2:0 (1:0)


Borussia Dortmund hat nach der überstandenen Negativserie den zweiten Sieg in Serie folgen lassen und kann sich langsam wieder nach oben orientieren. Wie schon in Gladbach erwies sich Lucas Barrios als Wegbereiter und schoss den BVB gegen schwache Bochumer auf die Siegerstraße. Der VfL stand defensiv schlecht, erwies sich vorne als viel zu harmlos und konnte die ansteigende Form der vergangenen Spiele nicht bestätigen.

Dortmunds Trainer Jürgen Klopp wechselte nach dem 1:0-Erfolg in Gladbach zweimal. Blaszczykowski und Valdez kamen für die verletzten Tinga (Leistenzerrung) und Hajnal (Bänderriss) ins Team. Valdez kam über die linke Seite, Barrios und Zidan agierten in vorderster Front.

Auf Bochumer Seite nahm Interimscoach Frank Heinemann im Vergleich zum 1:1 gegen Wolfsburg ebenfalls zwei Änderungen vor. Grote ersetzte den Gelb-Rot-gesperrten Ono, Klimowicz stürmte nach überstandener Rückenverletzung statt Hashemian, für den nur ein Platz auf der Bank blieb.

In mittelfeldlastigen Anfangsminuten versuchte der BVB zügig, die Initiative zu übernehmen, schaffte es zunächst aber nicht den VfL unter Druck zu setzen. Dafür gab Bochums Linksverteidiger Fuchs einen Vorgeschmack auf das, was folgen sollte. Auf Höhe der Mittellinie rutschte Fuchs plötzlich aus und bescherte Bender so freie Bahn. Der Ex-Löwe bediente Barrios, dessen Schussversuch allerdings geblockt wurde (4.).

Je länger das Derby dauerte, desto besser fand sich Dortmund zurecht und bereitete den Gästen zunehmend Probleme. Zidan spielte steil in die Gasse zu Valdez, der im Strafraum prompt abzog, Luthe aus etwas ungünstigem Winkel aber nicht ernsthaft gefährden konnte. Auf der anderen Seite blieb Epallés harmloser Distanzversuch zunächst die einzig nennenswerte Aktion. Die Borussia setzte sich langsam in der Gästehälfte fest und hatte die folgerichtige Führung schließlich dem indisponierten Fuchs zu verdanken. Der Österreicher versuchte sich 35 Meter vor dem eigenen Tor im Laufduell mit Blaszczykowski und verlor das Leder. Der Pole flankte von rechts über den falsch postierten Maltritz und fand Barrios, der das Spielgerät acht Meter vor dem Tor mit der Brust annahm und unhaltbar in die Maschen setzte (20.). Frank Heinemann hatte von Fuchs daraufhin genug gesehen und ersetzte ihn schon nach 25 Minuten durch Mavraj.

Die Hausherren blieben am Drücker und stürzten den VfL von einer Verlegenheit in die nächste. Einzig Kapital konnten die Borussen daraus nicht mehr schlagen. Der VfL erholte sich erst nach einer guten halben Stunde, musste bei eigenen Vorstößen jedoch stets auf der Hut vor den schnellen Dortmunder Kontern sein. Nachdem Barrios frei vor Luthe am Bochumer Schlussmann gescheitert war (32.), bot sich Klimowicz plötzlich die dicke Chance zum Ausgleich. Von Grote in Szene gesetzt, jagte der Argentinier das Leder frei vor Weidenfeller aber über den rechten Winkel (35.). Viel mehr tat sich nicht mehr in einer nun relativ ausgeglichenen Schlussphase des ersten Abschnitts.

Ohne Valdez, dafür mit Bundesligadebütant Le Tallec startete der BVB in den zweiten Durchgang. Der Neue führte sich gleich gut ein, zielte nach Blaszczykowskis Vorarbeit allerdings links daneben (48.). Stimmte es in der VfL-Defensive schon vor der Pause über weite Strecken nicht, ging nun auch der letzte Funken Ordnung verloren. Nach Dedes Freistoßhereingabe fühlte sich niemand für Subotic zuständig, und der Dortmunder Innenverteidiger köpfte unbedrängt zum 2:0 ein (51.).

Aus der Überlegenheit der Klopp-Elf wurde nun eine klare Dominanz. Die Gäste konnten sich bei Keeper Luthe bedanken, dass die Borussia nicht frühzeitig erhöhte. Nach Möglichkeiten für Zidan (55.) und Owomoyela (59.) bewahrte Luthe die Seinen nach einem Owomoyela-Kopfball per Glanztat vor dem 0:3 (62.).

Nach weiteren Chancen für Blaszczykowski (63.) und Barrios (71.) reagierte Heinemann und brachte zum bereits eingewechselten Sestak (57.) mit Hashemian einen weiteren Angreifer (72.). Doch auch die frischen Offensivkräfte konnten dem lahmenden Bochumer Angriffsspiel vorerst keine Impulse geben. Dortmund hatte sich längst dazu entschieden, das Resultat zu verwalten und beschränkte sich darauf, den harmlosen Gast zu kontrollieren.

Neun Minuten vor dem Ende gelang den einst "Unabsteigbaren" doch noch ein nennenswerter Vorstoß. Sestak legte 15 Meter vor dem Tor quer zu Klimowicz, der aus der Drehung sofort abzog und das Leder an den rechten Pfosten nagelte. Letztlich blieb es aber beim völlig verdienten 2:0-Erfolg für die Borussia.

Dortmund reist am kommenden Freitag nach Leverkusen, Bochum empfängt am Sonntag Werder Bremen.

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