Fanshop

kicker online: Live!-Ticker 1. Bundesliga

Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Dienstag, 3. November 2009

Bundesliga Kolumne "Unser täglich Bier" - 03.11.09

TRANSFERGEFLÜSTER
 
Bayern München:
Eines betonte Uli Hoeneß am Sonntag fortlaufend: Dass er "total zufrieden" sei mit Torhüter Jörg Butt. Aber in der Sendung "Sky 90" hat der Bayern-Manager zugleich quasi-offiziell gemacht, dass Butts Zeit als Nummer eins am Ende der Saison abläuft. Für die neue Spielzeit sucht der Rekordmeister einen neuen Top-Keeper. Und Hoeneß macht keinen Hehl daraus, dass er weiterhin Manuel Neuer im Blick hat.
"Wir werden ab dem 1. Juli versuchen, einen sehr guten Torwart zu verpflichten", ließ Hoeneß wissen. Und ergänzte auf Nachfrage: "Da spielt der Name Manuel Neuer auch eine Rolle." Ob es mit Neuer klappe, hänge aber "auch davon ab, wann Schalke Gesprächsbereitschaft signalisiert".

Vom Neukauf eines Keepers im Winter will Hoeneß aber nichts wissen. Sein Klub habe in der laufenden Saison Vertrauen zu Butt und rechne auch nicht damit, dass Wunschkandidat Neuer in dieser Saison noch die Freigabe erhalte. "Ich bin ganz sicher, dass das nicht in der Winterpause passieren wird", so Hoeneß.

Hoeneß dementierte auch, dass es bei Bayern im Winter einen prominenten Weggang geben würde. Mit seiner Aussage, dass der Kader im Winter kleiner werden würde, habe er Ergänzungskräfte wie Andreas Görlitz, Christian Lell oder Alexander Baumjohann im Blick gehabt.

Görlitz, der erst zu Saisonbeginn aus Karlsruhe zurückgekommen war, ist laut eigener Aussage auch schon unmittelbar auf dem Sprung. "Es ist mit dem Verein abgesprochen, dass ich im Winter gehen kann, und ich möchte jetzt auch gehen, denn ich will spielen", sagte er.

Die Spekulation, dass der bislang glücklose Anatoliy Tymoshchuk ein Verkaufskandidat wäre, wies Hoeneß entschieden zurück. "Wir werden Anatoliy Tymoshchuk im Winter nicht abgeben", stellte er klar: "Das steht gar nicht zur Debatte."

VfB Stuttgart:
Die Stürmer des VfB treffen viel zu selten. Deshalb wollen die Roten im Winter nachbessern. Prompt rücken zwei alte Bekannte in den Fokus: Vagner Love und Milan Jovanovic. Ihr Vorteil: Ihnen muss keiner erklären, wo das Tor steht.

Die Stürmersuche ist eröffnet. Präsident Erwin Staudt hat eine Verstärkung in der Winterpause in Aussicht gestellt: "Wie es im Moment aussieht, wird das eine ganz wichtige Frage sein." Das kommt beim Teamchef prima an. "Das freut mich natürlich", sagt Markus Babbel, "dass wir handeln können, wenn ein Stürmer zu haben ist, von dem wir überzeugt sind." Womöglich muss der VfB nur ein paar Kontakte auffrischen.

Zum Beispiel den zum Berater von Vagner Love (26): Der Brasilianer, seit Sommer zu Palmeiras ausgeliehen, hat auch für den Tabellenführer seines Heimatlandes in neun Einsätzen vier Treffer erzielt. Ein Wechsel zum VfB scheiterte im Sommer, weil sein Verein ZSKA Moskau mehr als 20 Millionen Euro Ablöse forderte. Für einen Wechsel von Vagner Love spricht weiter viel: Seine Frau will nicht nach Moskau zurück, die Saison in Brasilien endet im Dezember, und Vagner Love hat bereits signalisiert, dass er sich im Januar einen Wechsel nach Europa vorstellen kann. Allerdings müsste ZSKA Moskau seine Forderungen deutlich zurückschrauben.

Auch andere Ex-Kandidaten rücken wieder in den Blickpunkt. Milan Jovanovic (28) hat für Standard Lüttich in zwölf Ligaspielen schon siebenmal getroffen. Klaas-Jan Huntelaar (26) hat von seinen bekannten Qualitäten nichts eingebüßt, allerdings hat er für den AC Mailand in acht Einsätzen noch nicht getroffen. Das Problem: Mit seiner Hinhaltetaktik im Sommer hat Huntelaar den VfB vergrätzt. Auch Kevin Kuranyi (27) ist wieder im Gespräch. Schalke 04 ist hoch verschuldet, Topverdiener Kuranyi steht angeblich auf der Verkaufsliste, der Vertrag des besten Schalker Torschützen (fünf Tore) läuft aus. Allerdings sehen die VfB-Fans Kuranyi sehr kritisch - das gibt auch dem Verein zu denken.

VfL Wolfsburg:
Bei Hertha BSC wurde Dieter Hoeneß vom Hof gejagt, kommt er jetzt beim Deutschen Meister unter? Wie die "Bild" berichtet, denkt die Führung des VfL Wolfsburg darüber nach, Hoeneß als Manager zu verpflichten.

Er würde damit die Aufgaben übernehmen, die im Moment in der Hand von Armin Veh liegen. Hoeneß sagt nur vielsagend: "Ich bereite meine Zukunft vor und führe diverse Gespräche. Es war immer klar, dass ich nach meinem Abschied von Hertha nicht 20 Jahre lang nur Golf spielen würde."


INTERVIEW

Es war die Überraschung am 11. Spieltag. Borussia Mönchengladbach gewann mit 3:2 beim Hamburer SV und brachte den Hanseaten damit deren erste Saisonniederlage bei. Maßgeblichen Anteil am Sieg der "Fohlen" hatte Juan Fernando Arango. Der Venezolaner bediente Rob Friend vor dem entscheidenden Treffer mit einer mustergültigen Flanke.

Doch auch so passt sich Arango immer mehr in das Spiel der Borussia an. Der Linksfuß mit dem strammen Schuss ist aus dem Team vom Trainer Michael Frontzeck nicht mehr wegzudenken. Nach der Partie in Hamburg sprach bundesliga.de exklusiv mit Arango über den Erfolg beim HSV, die Situation in Gladbach und seine ersten Monate in der Bundesliga.

bundesliga.de: Herr Arango, mit einem Sieg von Borussia Mönchengladbach in Hamburg haben nur wenige Fußball-Fans gerechnet. Nach dem 3:2 dürften Sie und Ihre Mitspieler sehr zufrieden sein.

Juan Fernando Arango: Oh ja, das sind wir. Die ganze Mannschaft hat eine super Leistung abgeliefert. Und das, obwohl wir zwei Mal in Rückstand geraten sind. Da fehlte uns ein bisschen die Ordnung. Aber wir haben gekämpft und das Spiel dann noch gedreht.

bundesliga.de: War es ein verdienter Sieg?

Arango: Es war schon ein enges Spiel. Wir haben uns aber nicht versteckt und auch den Weg zum Tor gesucht. Meistens über Konter. In der zweiten Halbzeit hat der HSV nach dem 2:2 natürlich auf den Siegtreffer gedrängt. Aber wir hatten das Glück auf unserer Seite und haben das entscheidende Tor geschossen.

bundesliga.de: Was bedeuten diese drei Punkte für die Borussia?

Arango: Das war für uns ein ganz wichtiger Schritt heraus aus der Krise. Aber es sind noch viele Spiele zu absolvieren und wir dürfen uns jetzt nicht ausruhen. Wir müssen weiter hart arbeiten und an die Leistung aus dem HSV-Spiel anknüpfen

bundesliga.de: Trainer Michael Frontzeck wirkte trotz der mageren Ergebnisse in den vergangenen Wochen ruhig und konzentriert.

Arango: Der Trainer hatte immer Vertrauen in uns Spieler. Auch als die Ergebnisse nicht so gut waren. Und das ist für die Mannschaft sehr wichtig. Das schweißt zusammen. Wir haben in Wolfsburg und gegen Köln ja auch nicht schlecht gespielt. Aber uns fehlte einfach das Erfolgserlebnis.

bundesliga.de: Wie fällt Ihr persönliches Fazit nach den ersten elf Spieltagen in der Bundesliga aus?

Arango: Ich fühle mich richtig wohl bei der Borussia. Klar, ich muss mich weiter an den deutschen Fußball gewöhnen. Denn nach fünf Jahren in Spanien fällt die Umstellung nicht so leicht. Aber von Spiel zu Spiel wird das immer besser.

 
SORGENFALTEN
Thomas Schaaf müsste derzeit eigentlich rundum glücklich sein. Doch die "Unbesiegbarkeit" der Bremer bedeutet nicht, dass die Spieler von Verletzungen verschont bleiben. Vor dem Europa-League-Spiel gegen Austria Wien gibt es noch einige Baustellen.
 
Bei Claudio Pizarro gibt es noch nichts Neues zu vermelden. "Wir müssen da einfach noch abwarten, ob er einsatzbereit ist", meinte Trainer Thomas Schaaf. Für Torsten Oehrl gibt es die Hoffnung nicht. "Er wird am Donnerstag noch nicht spielen können", so der Trainer.

Sehr schwer wiegt der Ausfall des Kapitäns Torsten Frings. Das betonte Thomas Schaaf am Montag noch einmal ausdrücklich. "Wenn es einen Spieler gibt, der am wenigsten ausfallen darf, dann ist das Torsten", erklärte der Trainer. Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt noch, wer ihn beim Spiel gegen Austria Wien ersetzen wird. Es gebe einen Kreis von Spielern, der dafür in Frage kommt, gab Schaaf zu Protokoll. Diese Entscheidung, werde er allerdings erst später treffen.

Ein anderer Werder-Spieler wurde ebenfalls auf dem Trainingsgelände vermisst. Marko Marin ließ seine Fußballschuhe in der Kabine. Es zwickte in der Wade. Entwarnung gab es von seiner Seite allerdings postwendend: "Das ist nicht so schlimm, morgen bin ich wieder dabei", erklärte der quirlige Offensivspieler.

Ein anderer stand nicht wegen einer Verletzung im Mittelpunkt. England oder nicht England: Das war die Frage, die die meisten Medienvertreter beim Auftakttraining der Werder-Profis am Montagnachmittag beschäftigte. Im Blickpunkt des Interesses stand dabei Aaron Hunt, Werders Doppeltorschütze aus der Begegnung gegen den 1. FC Nürnberg.

Hunt lächelte entspannt, stellte sich doch für ihn diese Frage überhaupt nicht. "Ich bin in Deutschland aufgewachsen, ich habe hier das Fußballspielen gelernt", gibt der 23-Jährige zu Protokoll. "Sollte es Interesse aus England geben, freut mich das natürlich. Aber ich habe davon noch nichts gehört und es wäre auch kein Thema. Ich will nur für Deutschland spielen und werde auch nicht schwach", fügte Hunt hinzu.

Selbst ein Testspiel für die "Three Lions" käme für den Werder-Profi nicht in Frage. Ein Teil seiner Familie hätte es zwar durchaus gerne gesehen, wenn seine Entscheidung anders ausgefallen wäre, schmunzelte er, dennoch hätten alle seine Entscheidung akzeptiert. Der Nationaltrainer, Jogi Löw, habe sich allerdings noch nicht bei ihm gemeldet, fügte Hunt hinzu.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen