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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Samstag, 7. November 2009

Spielberichte 12. Spieltag - Samstagsspiele

FC BAYERN MÜNCHEN - FC SCHALKE 04 1:1 (1:1)

Der FC Bayern kam gegen Schalke und Ex-Coach Felix Magath nicht über ein Remis hinaus. Zwar war der Rekordmeister in einer umkämpften Partie das aktivere Team, konnte aber sein Chancenplus gegen die vor allem im zweiten Durchgang sehr tief stehenden "Königsblauen" nicht in einen durchaus möglichen und verdienten Sieg ummünzen.

Nach der 0:2-Heimniederlage in der Champions League gegen Girondins Bordeaux tauschte Bayern-Coach Louis van Gaal zweimal Personal aus: Van Buyten und Müller ersetzten Braafheid und Pranjic, Badstuber rutschte auf die Linksverteidigerposition.

Bei Schalke überraschte Felix Magath im Vergleich zum 2:2 zu Hause gegen Bayer Leverkusen mit der Nominierung des A-Jugendlichen Joel Matip (Bundesliga-Debüt), jüngerer Bruder des Kölners Marvin Matip. Der 18-Jährige rückte für Zambrano ins Team und spielte im Mittelfeld. Des Weiteren spielte Sanchez für Holtby (Fußprellung).

Lahms Interview in der "Süddeutschen Zeitung" ("Uns fehlt die Philosophie") sorgte schon vor dem Schlager für mächtig Wirbel. Auf dem Platz wirbelte zunächst aber Schalkes Kuranyi, der nach gewonnenem Laufduell gegen Demichelis Butt zu einer Glanztat zwang (5.). Überhaupt waren die "Königsblauen" zunächst besser im Spiel und zeigten die klareren Aktionen, während es die Bayern langsam angehen ließen und den Ball im Mittelfeld auf der Suche nach der Lücke oft quer schoben.

Klose sorgte für die erste Torannäherung des Rekordmeisters (12.), der ab diesem Zeitpunkt druckvoller und präziser agierte. Farfan bremste Badstuber in letzter Selunde, Müller nickte die folgende Ecke aufs Tordach (15.), Westermann, der in der Innenverteidigung spielte, war einen Tick schneller als Toni (18.).

Magaths Ankündigung, dass sein Team selbst seine Chance suchen werde, war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu erkennen. Wie so viele Mannschaften standen die Gäste defensiv äußerst kompakt, wohlwissend, dass die Bayern im Mittelfeld nicht gerade vor Ideenreichtum sprühen.

Was die van Gaal-Elf in der Folge auch unter Beweis stellte, denn es fehlte van Bommel & Co., die zwar ballsicher, aber ohne Dynamik agierten, der zündende Einfall, ihre beiden nahezu abgemeldeten Spitzen ins Spiel einzubinden.

Eine Standardsituation beendete die sich breitmachende Lethargie: Badstubers Freistoß aus dem rechten Halbfeld flog an den Fünfmeterraum, wo Toni Kuranyi eher versehentlich anköpfte. Der Ball segelte nach rechts, wo van Buyten aus kürzester Distanz nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte (31.).

Die Münchner bekamen nach der Führung deutlich Rückenwind. Klose scheiterte an Neuer (36.), bei Schweinsteigers direktem Freistoß konnten die Gäste kräftig durchatmen (42.).

Auf der Gegenseite zeigte sich die Magath-Elf nur selten in der Offensive, war aber ebenfalls nach einem Standard zurück im Spiel: Freistoß für S04 aus dem rechten Halbfeld. Schmitz brachte den Ball aus dem rechten Halbfeld hoch herein, ausgerechnet Debütant Matip schraubte sich am höchsten und verlängerte die Kugel mit dem Hinterkopf aus elf Metern ins linke Eck (43.).

Kurz vor der Pause Riesenglück für die "Königsblauen", als van Buyten im Fünfmeterraum den Ball nicht richtig traf, den Bordon und Neuer in Gemeinschaftsarbeit von der Linie kratzten (45.+1).

Robben für Toni bei den Bayern, Zambrano für Höwedes Schalke - so die Umstellungen zur Pause. Der FCB agierte nun im 4-3-3, mit Robben und Müller am Flügel und Klose als zentraler Spitze. Magath reagierte und ließ nun Rafinha gegen den niederländischen Flügelflitzer spielen.

Bei den Münchner kamen die personellen Wechsel auf dem Platz zunächst nicht an. Viel Krampf, viel Kampf, der sich in nickligen Zweikämpfen ausdrückte. So zwischen Schmitz und Robben: Der Schalker fällte den Angreifer, der fuchsteufelswild aufsprang und seinen Gegenpart mit der Brust umräumte. Gelb für Schmitz war klar, während Robben es der Gnade von Referee Meyer zu verdanken hatte, dass es bei einer Verwarnung blieb (56.).

Nach einer Stunde wurde auch wieder Fußball gespielt, Schalke nahm am Geschehen allerdings fast nur noch defensiv teil. Kloses Flugkopfball (62.) leitete eine kleine Drangphase des Rekordmeisters ein, in der sich Neuer Robbens Hereingabe nach Sololauf schnappte (66.).

Zwischenzeitlich kam Altintop für Badstuber (64.), was eine von vielen taktischen Umstellungen zur Folge hatte, weil Lahm nun über links agierte. Bei den Gästen ersetzte Mineiro den angeschlagenen Rafinha, vorher war schon Pliatsikas für Sanchez gekommen.

Den Bayern war der Wille nicht abzusprechen. Mit Macht drängte die van Gaal-Elf auf den Siegtreffer, dem Tymoshchuk nach Ablage des eingewechselten Gomez ganz nahe kam (77.).

Die Schlussphase glich einem Belagerungszustand des Schalker Strafraums. Lahm hatte als Linksverteidiger mehr gute Szenen als zuvor im gesamten Spiel und schob immer wieder mächtig an. Am Ende aber biss sich der FC Bayern an der aufopferungsvoll verteidigenden Deckung um Bordon & Co. die Zähne aus - ein gellendes Pfeifkonzert begleitete den Rekordmeister in die Kabine.

Die Bayern empfangen am Sonntag (22. November) Leverkusen. Schalke spielt bereits am Samstag ebenfalls zu Hause gegen Hannover.


GLADBACH - VFB STUTTGART 0:0

Der VfB Stuttgart kam bei Borussia Mönchengladbach nicht über ein 0:0 hinaus und bleibt somit zum neunten Mal in Folge sieglos. Die Borussia war dabei die aktivere Mannschaft und erspielte sich teilweise gute Chance, ging aber viel zu fahrlässig damit um. Die Schwaben hingegen blieben vieles schuldig, vor allem in der Offensive boten sie fast nur Stückwerk an.

Borussia Mönchengladbachs Trainer Michael Frontzek tauschte nach dem 3:2-Erfolg beim Hamburger SV seinen Angriff aus: An Stelle von Colautti und Bobadilla (Muskelfaserriss im linken Oberschenkel) stürmten Friend und Matmour. Stuttgarts Coach Markus Babbel plagten dagegen vor allem in der Abwehr Sorgen. Im Vergleich zum 1:1 in der Champions League beim FC Sevilla gab's drei Wechsel: Celozzi, Niedermeier und Rudy kamen für Boulahrouz, Tasci (Fußverletzung) und Hilbert. Delpierre, der sich unter der Woche einen Mittelhandbruch zugezogen, lief mit einer Manschette auf.

Den Stuttgartern war die prekäre Lage zu Beginn des Duells anzusehen. Die Schwaben wirkten nervös, ihr Spielaufbau war ziemlich fahrig, während die Defensive nicht gerade Ruhe ausstrahlte. Gladbach hingegen agierte zielstrebiger und kam folglich auch zu ersten Einschussgelegenheiten, die aber liegen gelassen wurden. Reus schoss rechts daneben (8.), Friend zog gegen VfB-Schlussmann Lehmann den Kürzeren (9.), während Sekunden später Bradley den Ball nach einer Ecke nur um Haaresbreite verpasste.

An sich war es ein durchschnittliches Spiel, in dem die Borussia zwar aktiver war, sich aber zusehends gegen stärker werdende Stuttgarter kaum mehr durchsetzen konnte. Der VfB gab dann nach 19 Minuten durch Pogrebnyak auch die erste Duftmarke ab, der Russe verfehlte jedoch knapp. Kurz darauf drosch Reus das Leder aus der zweiten Reihe ein gutes Stück über den Querbalken (22.). Das war's dann aber auch schon an nennenswerten Torraumszenen. Hüben wie drüben kam die Präzision bei den Pässen abhanden, so dass die jeweiligen Abwehrreihen lange Zeit kaum mehr Schwierigkeiten bekamen.

Aus dem Spiel heraus klappte wenig, über Standards flackerte indes ein wenig Gefahr auf. So köpfte Delpierre nach einer Hitzlsperger-Ecke aus fünf Metern nur um Zentimeter drüber (37.). Kurz vor dem Pausenpfiff nutzte Reus seine Geschwindigkeitsvorteile gegen Celozzi und Niedermeier aus, seine Hereingabe klärte aber Boka in höchster Not (45.). Im Gegenzug zielte Niedermeier per Kopf rechts vorbei und setzte damit den Schlusspunkt einer wenig berauschenden ersten Hälfte (45.+1).

Babbel reagierte und brachte zur zweiten Hälfte mit Schieber, der Elson ersetzte, eine weitere nominelle Spitze. Doch wiederum kam die Borussia besser aus den Startlöchern. Gladbach ging hohes Tempo und drängte mit aller Kraft auf die Führung, allerdings stellte sich Lehmann diesem Unterfangen in den Weg. Zunächst zielte Reus aber aus sechs Metern knapp rechts daneben (48.), ehe der 39-Jährige Schlussmann ins Rampenlicht rückte: Der Ex-Nationalspieler rettete bei einer Doppelchance spektakulär gegen Friends Kopfball aus kürzester Distanz und Reus' Nachschuss vom rechten Fünfereck (50.).

Die Borussia war tonangebend, aber wie im ersten Durchgang stellten sich die Schwaben mit zunehmender Spieldauer besser auf den Gegner ein. Folglich blieben weitere Torraumszenen zunächst einmal aus. Dies änderte sich erst in der 73. Minute, als Kuzmanovic es etwas zu genau nahm und aus 16 Metern nur den rechten Pfosten traf. Schiebers Nachschuss nahm Borussias Schlussmann Bailly dann problemlos auf. Danach wurde es allerdings wieder ziemlich ruhig.

Erst in der Schlussphase sorgten zwei Einwechselspieler für Aufregung: Zuerst brachte Gladbachs Neuville in bester Position den Ball nicht unter Kontrolle (86.), während auf der Gegenseite Bastürks gefühlvoller Versuch rechts vorbeisegelte (89.).

Nach der Länderspielpause spielt Borussia Mönchengladbach am Samstag, den 21. November, in Frankfurt vor. Stuttgart ist am selben Tag vor eigenem Publikum gegen die Hertha aus Berlin gefordert.


VFL BOCHUM - SC FREIBURG 1:2 (0:1)

Mit viel Engagement versuchten die Bochumer den Fluch der Sieglosigkeit zu überwinden. Dabei war die Herrlich-Elf aber vom Pech verfolgt. Während gute Chancen vergeben wurden und ein reguläres Bochumer Tor vom Schiedsrichter nicht anerkannt wurde machten es die Freiburger besser, nutzten die Chancen konsequenter und behielten in den letzten Sekunden die Nerven.

Nach der 1:2-Auswärtsniederlage bei Eintracht Frankfurt sah sich der neue VfL-Coach Heiko Herrlich gezwungen gleich auf sechs Positionen umzustellen. Für Ono (Gelb-Rot-Sperre), Dabrowski (Gelb-Sperre), Maltritz, Yahia, Fuchs (alle angeschlagen) und Epallé (Bank) kamen Imhof, Johansson, Pfertzel, Mavraj, Concha und Klimowicz zum Einsatz. Auch Robin Dutt auf Seiten des SC Freiburg krempelte nach der 0:1-Heimniederlage gegen 1899 Hoffenheim seine Startformation auf vier Positionen um. Uzoma, Abdessadki, Bechmann und Cha mussten auf der Bank Platz nehmen. Dafür begannen Schuster, Makiadi, Jäger und Caligiuri, der damit zu seinem Bundesligadebüt kam.

Nach einer zehnminütigen Abtastphase übernahmen die Bochumer im eigenen Stadion das Kommando. Erste Torchancen stellten sich ein, doch zwei Versuche von Dedic in der 10. und 20. Minute scheiterten am aufmerksamen Pouplin im Freiburger Tor. Auch gegen Sestak hielt der SCF-Keeper glänzend (18.).

Freiburg ließ sich aber nicht beeindrucken und hielt dagegen. Bereits in der 11. Minute hatte Banovic mit einem Alleingang angedeutet, dass sich die Dutt-Elf nicht verstecken wollte. In der 23. Minute war der Führungstreffer fällig: Banovic legte eine Ecke überraschend an die Strafraumgrenze zurück zu Debütant Caligiuri. Der war völlig frei und zog Richtung Tor ab. Vier Meter vor der Linie stellte Butscher den Fuß in die Schussbahn und fälschte unhaltbar für Heerwagen ab.

In der Folgezeit wirkten die Bochumer geschockt. Immer wieder blieben die Angriffsversuche in der gut stehenden Freiburger abwehr hängen. Die Gäste setzten zudem noch Nadelstiche in Form von Kontern, die durch Krmas in der 34. und Schuster in der 36. Minute beinahe für das 2:0 gesorgt hätten.

Erst in der 38. Minute stand Freiburgs Torwart Pouplin wieder im Mittelpunkt. Klimowicz hatte einen Grote-Freistoß mit dem Hinterkopf Richtung Tor verlängert, doch der Keeper stand goldrichtig und fischte den Ball herunter.

Als Sekunden vor der Pause auch noch Klimowicz eine gute Chance verstolpert hatte mussten die Bochumer mit hängenden Köpfen und einem 0:1-Rückstand in die Pause.

Zum Wiederanpfiff kam auf Freiburger Seite Cha für Bundesliga-Neuling Caligiuri und hatte sofort eine Riesenchance, die Führung auszubauen. Nach einer Ecke hatte Butscher den Ball aus zehn Metern den auf der Torlinie postierten Grote den Ball in die Magengrube gehämmert, so dass der Bochumer zu Boden ging. Der Abpraller sprang dem Koreaner vor die Füsse, doch der brförderte das Sportgerät aus kurzer Distanz über das leere Bochumer Tor (48.).

Danach erhöhten die Bochumer den Druck auf die Freiburger Defensive aber noch einmal. Immer wieder kamen die Herrlich-Schützlinge vor allem über Dedic auf der linken Seite gefährlich nach vorne.

Die Freiburger blieben jedoch mit Kontern gefährlich, zumal der VfL zwar drückte, die ganz großen Möglichkeiten aber ausblieben. Reisinger hätte dafür in der 63. Minute für die Vorentscheidung sorgen können. Sein 18-Meter-Schuss aus der Drehung ging aber Zentimeter über das Tor von Heerwagen.

Im Gegenzug wurden endlich auch die Bemühungen der Bochumer belohnt. Wieder einmal hatte sich Dedic auf der linken Seite gegen Makiadi durchgesetzt. Er servierte den Ball perfekt auf den Kopf von Klimowicz, der unhaltbar einnickte (65.).

Das Spiel wurde dadurch offener. Bochum spielte mit mehr Selbstvertrauen und der SC Freiburg versuchte sein Glück auch wieder mehr in der Offensive. Dabei kamen beide Teams zu Chancen, doch Klimowicz auf Bochumer und der eingewechselte Bechmann auf Freiburger Seite scheiterten.

In der 75. Minute sah es aber nach der Bochumer Führung aus. Sestak hatte von der Strafraumgrenze abgezogen und Pouplin den Ball nicht festhalten können. Klimowicz kam frei an den Abpraller und versenkte das Sportgerät mit einer perfekten Bogenlampe im Freiburger Tor. Schiedsrichter Dr. Felix Brych versagte dem Treffer wegen einer angeblichen Abseitsstellung von Klimowicz aber die Anerkennung; eine sehr diskussionsfähige Entscheidung.

In der Schlussphase packte Bochum endgültig die Brechstange aus. Das 1:1 war Heiko Herrlich zu wenig. Viele Chancen konnten sich seine Spieler aber nicht mehr herausarbeiten. Eine hunderprozentige war aber in der 88. Minute doch dabei: Eine Kopfball-Ablage von Sestak beförderte der aufgerückte Verteidiger Mavraj aber völlig überhastet über das Freiburger Tor.

Bochum wollte in der Schlussphase aber mit aller Macht den Sieg. Dies sollte sich in der Nachspielzeit aber böse rächen. Während nach einer unübersichtlichen Situation vor dem Freiburger Strafraum die Bochumer Handspiel von Krmas reklamierten haute Schuster den Ball einfach nach vorne. Reisinger war durchgestartet und versenkte das Sportgerät praktisch mit dem Schlusspfiff im rechten oberen Winkel des Bochumer Tores.

Die Bochumer spielen nach der Länderspielpause am Sonntag (22.11.) in beim HSV, während Freiburg bereits am Samstag (21.11.) Werder Bremen empfängt.


1. FSV MAINZ - 1. FC NÜRNBERG 1:0 (1:0)


Aufgrund einer starken ersten Hälfte sicherte sich Mainz den am Ende glücklichen fünften Heimsieg in Folge. Im ersten Abschnitt waren die 05er das bessere Team und führten dank einem Chancenplus nicht unverdient. Im zweiten Durchgang waren es die im Angriff meist harmlosen Nürnberger, die mehr vom Spiel hatten. Pech zudem für die Oenning-Elf, dass Kluge der Ausgleich in der 87. Minute wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt wurde.

Nach dem 3:3 bei Meister Wolfsburg veränderte Thomas Tuchel seine Startelf auf einer Position. Für den kurzfristig wegen eines grippalen Infekts ausgefallenen Amri begann Schürrle. Ebenfalls ein Wechsel in der Startformation beim 1. FC Nürnberg im Vergleich zum 2:2 zu Hause gegen Werder Bremen: Für Mintal (ebenfalls grippaler Infekt) rückte der Schweizer Gygax in die Anfangsformation.

Die Mainzer präsentierten sich von Beginn an sehr präsent in den Zweikämpfen und variantenreich im Spiel nach vorne. Nach zwei Minuten hätte Ivanschitz beinahe seinen bereits zwölften Scorerpunkt der Saison verbuchen können, doch der Österreicher scheiterte mit seinem Kopfball aus etwas neun Meter am hervorragend reagierenden Schäfer.

Die Nürnberger zeigten sich in der Anfangsphase zwar um Initiative im Offensivspiel bemüht, doch fehlte es gegen eine souverän verteidigende FSV-Abwehr an Präzision und Ideen. Anders Mainz: Heller schickte Hoogland in den Strafraum steil, doch der Kapitän der 05er scheiterte aus spitzem Winkel am Außennetz (8.). Nach ein wenig Leerlauf in der Folgezeit hat dann wieder Mainz eine gute Gelegenheit. Schäfer konnte gegen den freigespielten Schürrle aber gekonnt parieren (26.).

Zehn Minuten später hätte dann Nürnberg mit seiner ersten Torgelegenheit in Führung gehen können. Doch Bunjaku ließ sich nach völlig verunglückter Kopfballrückgabe von Bungert die große Chance allein vor Müller entgehen, indem er knapp am Mainzer Tor vorbeischoss (36.). Fast im Gegenzug dann die Führung für die Tuchel-Elf: Nach einem Eckball von rechts "klärte" zunächst Diekmeier genau vor die Füße von Soto und fälschte den Schuss des Kolumbianers dann unglücklich in die eigenen Maschen ab (38.). Mit der verdienten Mainzer Führung ging es dann in die Kabine.

Die Franken kamen deutlich offensiver als im ersten Abschnitt aus der Halbzeit. Nur zwei Minuten nach Wiederbeginn kam Bunjaku am Strafraumrand frei zum Abschluss, doch Müller hielt aufmerksam. Auch danach blieb der Club gegen nun passive und lediglich auf Konter lauernde Mainzer tonangebend.

Aber trotz aller Bemühungen fehlte es Nürnberg vor dem gegnerischen Gehäuse an Kreativität und Durchsetzungsvermögen beim Torabschluss. Gute Möglichkeiten vor dem Mainzer Tor hatten die Franken daher keine zu verzeichnen. Weil es auch den 05ern bei ihren Kontern an Zielstrebigkeit mangelte, entwickelte sich eine zwar stets spannende, allerdings niveauarme Partie.

Wenige Minuten vor dem Ende war der Ball dann aber doch noch im Netz der Mainzer. Kluge vollendete nach einem Zuspiel von Nordtveit aus kurzer Distanz. Doch das Schiedsrichtergespann um Referee Kempter verweigerte dem Ausgleich der Franken wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung die Anerkennung (87.). Eine Fehlentscheidung!

Mainz spielt am Samstag (21.11.) in Dortmund, Nürnberg tritt am selben Tag bei Wolfsburg an.


1899 HOFFENHEIM - VFL WOLFSBURG 1:2 (1:0)


In einer Partie mit zwei grundverschiedenen Hälften setzte sich der VfL Wolfsburg etwas glücklich, letztlich aber nicht unverdient in Hoffenheim durch, das seine erste Heimpleite in der laufenden Saison kassierte. Die TSG 1899 bestimmte den ersten Abschnitt ung ging mit einer verdienten Führung in die Pause, ehe die Niedersachsen das Match sowohl auf dem Feld als auch auf der Anzeigetafel drehten und am Ende größte Möglichkeiten ausließen, das Resultat noch deutlicher zu gestalten.

Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick war nach dem 1:0-Auwärtserfolg beim SC Freiburg zu einem Wechsel gezwungen, ließ seine Elf ansonsten aber unverändert. Für Ibertsberger, der sich im Derby mehrere Gesichtsfrakturen zugezogen hatte, begann Eichner hinten links.

Auf Wolfsburger Seite tauschte Coach Armin Veh im Vergleich zum überzeugenden 3:0-Sieg in der Champions League bei Besiktas Istanbul ebenfalls einmal aus. Grafite kehrte nach seinem Sonderurlaub ins Team zurück, Martins musste mit einem Platz auf der Bank Vorlieb nehmen.

Hoffenheim übernahm von Beginn an das Kommando, erarbeitete sich klare Feldvorteile und deutlich mehr Ballbesitz. Simunic kam nach Eckbällen gleich zweimal zum Abschluss (2., 5.), zielte aber vorbei. Carlos Eduardos Freistoß blieb in der Mauer hängen. Wolfsburg tauchte zunächst kaum vor Hildebrand auf, hatte ebenfalls nach einer Standardsituation jedoch die beste Chance der ersten Viertelstunde. Misimovic brachte einen Freistoß in den Strafraum, wo Grafite völlig frei an den Ball kam, es aber nicht schaffte, das Leder per Kopf Richtung Tor zu verlängern (7.).

Es war ein gutes Spiel zweier technisch fein agierenden Teams, in der 1899 den Ton angab, mehr Möglichkeiten besaß, aber auch Glück hatte. Nachdem Carlos Eduardo (18.) und Beck (20.) etwas zu ungenau gezielt hatten, tauchte Grafite auf der Gegenseite plötzlich frei vor Hildebrand auf und legte die Kugel vorbei am herausstürzenden Keeper, der sich dem Brasilianer vor die Füße warf. Grafite versuchte nicht, den Kontakt zu vermeiden, und wurde klar getroffen. Referee Thorsten Kinhöfer ließ weiterspielen (22.).

Doppelt unglücklich für den VfL, dass Hoffenheim im direkten Gegenzug in Front ging. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff war es Maicosuel, der den Ball hoch vors Tor flankte, wo Riether Ibisevic nicht folgen konnte, und der Bosnier per Kopfballaufsetzer die Führung besorgte (23.) - Saisontor Nummer fünf für den TSG-Stürmer. Es ging nun hin und her. Hildebrand stand Fortuna zur Seite, als ein immer länger werdender Misimovic-Freistoß aus dem Halbfeld nur haarscharf am Einkel vorbeisegelte (26.). Nicht weniger Glück hatte Josué, dass sein missratener Befreiungsschlag nicht zum 2:0 führte, weil Maicosuel Eichners Vorarbeit aus 13 Metern nicht im Kasten unterbrachte (28.).

Das Match blieb bis zur Pause unterhaltsam, weil beide Mannschaften den Weg zum Tor suchten. Misimovic konnte der Partie aber lange nicht so viele Impulse geben wie Carlos Eduardo auf der anderen Seite. Dzeko traf nach Eichners Patzer frei vor Hildebrand den Ball nicht richtig (33.), Ibisevic scheiterte an Benaglio (40.). Kurz vor dem Seitenwechsel hätte es dann beinahe doch noch einmal geklingelt, Salihovic setzte seinen 18-Meter-Freistoß jedoch nur an den rechten Pfosten (45.).

Die Niedersachsen kamen besser aus der Kabine und starteten schwungvoll in den zweiten Abschnitt. Hoffenheim wirkte defensiv plötzlich verunsichert und leistete sich grobe Fehler. Nach Dzekos abgefälschtem Schuss hatte die TSG noch Glück, dass Riether völlig frei aus acht Metern drüber köpfte (49.). Drei Minuten später ließen die "Wölfe" 1899 nicht mehr ungeschoren davonkommen. Carlos Eduardo verlor das Duell gegen Schäfer, Vorsah verlängerte das Leder per Hacke in den eigenen Sechzehner. Dort legte Riether für Misimovic vor, der mit links zum Ausgleich traf (52.).

Hoffenheim war nicht wiederzuerkennen und kassierte prompt den nächsten Nackenschlag. Vorsah vertändelte das Spielgerät 17 Meter vor dem Kasten gegen Hasebe, ehe Schäfer den Ball von links hereinbrachte. Dzeko ließ für Grafite abtropfen, der bei seinem Rechtsschuss davon profitierte, dass Compper unhaltbar abfälschte - 1:2 (57.).

Rangnick reagierte sofort, nahm den unglücklichen Vorsah vom Feld und schickte Ba nach dessen Muskelfaserriss erstmals wieder ins Rennen (59.). Auch wenn Ba wenig später sofort Ibisevic in Szene setzte, der freistehend rechts vorbeischoss (60.) - Kinhöfer entschied zudem fälschlicherweise auf Abseits -, hatte Wolfsburg längst die Rolle eingenommen, die Hoffenheim vor dem Seitenwechsel spielte. Die Gäste kontrollierten Ball und Gegner und fühlten sich sichtlich wohl. Zumal die um eine Antwort bemühten Kraichgauer nun vermehrt Räume zum Kontern boten. Dzeko zielte bei einem schnellen Gegenangriff knapp rechts vorbei (68.), nach Gentners perfekter Flanke hätte es 1:3 stehen müssen. Doch der geschickt gegen Hildebrands Laufrichtung köpfende Grafite verfehlte den linken Pfosten um Zentimeter (73.).

Hoffenheim rannte langsam die Zeit davon. Die Hausherren versuchten alles, blieben bis auf eine Ausnahme voerst aber harmlos. Nach Salihovic Freistoß hatten Benaglio und Co. jedoch großes Glück, dass weder Ibisevic, noch Eichner, Simunic und Carlos Eduardo das Spielgerät in die Maschen setzen konnten (81.). Während die TSG bis zum Ende kaum noch ernsthafte Gefahr entfachen konnte, führte eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit eigentlich kein Weg an der endgültigen Entscheidung vorbei, doch Dzeko schoss nach Gentners Querpass kläglich am leeren Tor vorbei (89.). Es reichte auch so für den Meister, der in den Schlusssekunden nichts mehr anbrennen ließ.

Hoffenheim gastiert nach der Länderspielpause am Samstag (21.11.) in Köln. Wolfsburg empfängt zeitgleich den 1. FC Nürnberg.

3 Kommentare:

  1. Wenn man deine Berichte so liest, braucht man sich die Sportschau gar nicht mehr antun *gg

    Nur eines nervt an deinen Blog, dieses Pofil auswählen, damit der Kommentar auch angenommen wird.

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  2. das mit dem profil auswählen war mir nicht bewusst, habe ich nun angepasst!

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  3. Respekt. Sehr ausführliche Berichte. Weiter so. Zu Matip hab ich folgendes gesagt: www.sportlich.wordpress.com

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