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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Sonntag, 1. November 2009

Spielberichte 11. Spieltag - Sonntagsspiele

SC FREIBURG - 1899 HOFFENHEIM 0:1 (0:1)

Das erste Bundesliga-Duell zwischen Freiburg und Hoffenheim machte Lust auf mehr - zumindest die unterhaltsame zweite Halbzeit. Viel Leidenschaft, viel Spannung, viele Zweikämpfe prägten nach der Pause das badische Derby. Am Ende nahmen die Hoffenheimer die Punkte mit, weil sie schon mit einem richtig guten ersten Durchgang den Grundstein gelegt hatten. Die Belohnung: Platz fünf.

Abgesehen von der Chancenverwertung hatte SC-Coach Robin Dutt bei der jüngsten 0:3-Niederlage in Mainz nichts zu bemängeln. Und so blieb die Startformation auch beinahe unberührt: Einzig Uzoma verdrängte Schuster auf die Bank. Butscher agierte erneut als Innenverteider, Bastians auf der linken Seite. Ralf Rangnick wechselte indes im Vergleich zum 4:0 gegen Koblenz im DFB-Pokal-Achtelfinale zweimal: Beck und Simunic kehrten nach ihren Muskelfaserrissen zurück, Eichner und Zuculini mussten weichen.

Die Anfangsphase vor ausverkauftem Haus gehörte eindeutig den Gästen, die extrem aggressiv zu Werke gingen, viele Ballverluste auf Freiburger Seite provozierten und dann immer wieder schnell umschalteten. Die erste dicke Möglichkeit vergab Maicosuel im Duell mit Pouplin, nachdem Butscher eine Kopfball-Kerze fabriziert und Ibisevic schön quergelegt hatte (4.). Das SC-Spiel war nicht nur zu Beginn voll von Fehlpässen und anderen Unkonzentriertheiten, Hoffenheim wurde immer wieder zu Kontern eingeladen.

1899 agierte immer überlegener: Die Defensive stand, die Bälle wurden stets schnell zurückerobert, das Tempo war hoch - nur mit dem Kreieren klarer Chancen tat sich Hoffenheim schwer, beim letzten Pass haperte es. Die Breisgauer kamen zeitweise nicht einmal aus der eigenen Hälfte heraus, viele Aktionen wirkten einfach zu hektisch und unpräzise.

Der Spielstand war in dieser Phase das Beste aus Freiburger Sicht. Doch auch über den konnten sich die Hausherren bald nicht mehr freuen: Erst rettete Pouplin noch gegen Ibisevic nach einem starken Hoffenheimer Konter (38.), eine Minute später war auch der Franzose geschlagen. Maicosuel nahm einen Pass von Ibisevic an der Strafraumgrenze an; Bastians und Butscher ließen ihn gewähren, und so zwirbelte der Brasilianer die Kugel aus dem Stand perfekt oben rechts ins Eck. Mit einem hochverdienten 1:0 ging's in die Pause.

Mit einem Doppelwechsel (Makiadi und Reisinger für Bechmann und Cha) und offensichtlich den richtigen Worten reagierte Robin Dutt auf die schwache Vorstellung seiner Elf, die die zweite Hälfte deutlich engagierter und präsenter anging. Die TSG reagierte darauf mit Konterfußball, bei Salihovic (58.), Carlos Eduardo (60.) und Ibertsberger (61.) fehlte nicht viel zur Vorentscheidung. Sekunden später hatte Idrissou die bis dahin beste Freiburger Möglichkeit, köpfte Bastians' Flanke aus wenigen Metern aber knapp drüber.

Ein schnelles, umkämpftes, chancenreiches Derby hatte sich entwickelt, beide Teams gingen mit viel Leidenschaft in die Zweikämpfe. Sie schenkten sich nichts. Luiz Gustavo forderte seinen eigenen Keeper (67.), bei Reisingers Volleyschuss fehlten zwei Meter (80.). Der SC tat alles für den Ausgleich, musste aber auf der anderen Seite aufpassen - doch 1899 ließ die Entscheidung liegen, Pouplin hielt Freiburg im Spiel: Gegen Carlos Eduardo (84.) und Einwechselspieler Vukcevic (89.) reagierte der Franzose stark. Doch es half nichts mehr, Hoffenheim überstand die hektische Schlussphase trotz schlechter Chancenverwertung.

Nach dem Seitenwechsel hatte Freiburg wirklich alles versucht, um die vierte Niederlage in Folge zu vermeiden - letztlich kostete die miese erste Hälfte dem SC einen Punkt. Am Samstag geht es in Bochum weiter. Weil die gesamte Konkurrenz an der Tabellenspitze am Samstag gepatzt hatte, kletterte derweil Hoffenheim mit dem verdienten Dreier auf Platz fünf der Tabelle. Den gilt es nächste Woche daheim gegen Wolfsburg zu verteidigen.


EINTRACHT FRANKFURT - VFL BOCHUM 2:1 (1:1)

In einer Partie auf durchschnittlichem Niveau siegte Frankfurt hochverdient gegen Bochum. Die Eintracht, über weite Strecken der Partie ganz klar Spiel bestimmend, vermieste das Bundesliga-Debüt des neuen VfL-Coaches Heiko Herrlich, dessen Elf vor allem im Angriff eine erschreckend schwache Vorstellung bot und am kommenden Spieltag mit Dabrowski und Ono auf zwei gesperrte Akteure verzichten muss.

Frankfurts Coach Michael Skibbe brachte im Vergleich zur 0:4-Heimklatsche gegen Bayern München im Pokal drei Neue: Teber, Caio und Liberopoulos ersetzten Bajramovic, Steinhhöfer und Fenin.

Bochum präsentierte unter der Woche nach dem 1:4-Heimdebakel gegen Werder Bremen mit Heiko Herrlich einen neuen Coach, der sein Team ebenfalls auf drei Positionen umstellte: Für Freier, Azaouagh und Klimowicz durften Epallé, Grote und Dedic von Beginn an ran.

Bochum legte in Frankfurt sein Hauptaugenmerk zunächst auf eine kompakte Defensive. Die Eintracht war optisch überlegen, verstrickte sich aber oft frühzeitig im engmaschigen Abwehrnetz der Westfalen.

Gefahr für die Gäste entwickelte sich so nur nach Standardsituation. Bei diesen stand erst Liberopoulos im Mittelpunkt (7., 12., Lattenkopfball), und dann Caio: Der Brasilianer schoss einen direkten Freistoß aus 28 Metern rechts an der Mauer vorbei und der Ball flutschte per Aufsetzer ins rechte Eck. Heerwagen sah dabei nicht gut aus (14.).

Das taktische Konzept des VfL war vorerst über den Haufen geworfen. Eine Reaktion der Gäste aber blieb aus, die Hessen blieben am Drücker und kombinierten teilweise sehr ansehnlich. Am besten in der 24. Minute, als Liberopoulos nach einer Staffette über mehrere Stationen Spychers Flanke an den Innenpfosten köpfte.

Pech für die Skibbe-Elf, auch beim direkten Gegenzug, dem ersten wirklich ernsthaften Angriff der Gäste: Epallé flankte von rechts, Dedic verpasste, aber dahinter lenkte der überraschte Franz das Leder mit dem Knie über Keeper Nikolov hinweg ins Netz - 1:1 (25.)!

Frankfurt fand den Faden bis kurz vor dem Pausenpfiff nicht wirklich wieder. Bochum igelte sich weiter ein und rückte bei eigenen Angriffen nicht richtig nach, und die Kombinationsversuche der Hessen waren meist zu sehr durchs Zentrum angelegt. Erst ein Konter brachte die Möglichkeit zur erneuten Führung: Ochs flankte von rechts an den zweiten Pfosten, Caio verarbeitete den aufsetzenden Ball gut, schoss aber knapp über den Balken (41.).

Personell unverändert begannen beide Mannschaften den zweiten Abschnitt. Die Eintracht war weiterhin überlegen und nutzte die bekannte Bochumer Schwäche bei Standardsituationen aus: Nach der Ecke von Ochs übersprang Chris am zweiten Pfosten Maltritz und köpfte in die Mitte, wo Franz aus vier Metern einnickte und damit sein Eigentor wieder reparierte (53.).

Der Verteidiger sollte auch bei der nächsten Szene im Blickpunkt stehen: Franz räumte Sestak, der auf dem Weg zum Tor war, vor dem Strafraum um. Der Bochumer prallte mit Keeper Nikolov zusammen, der nach kurzer Behandlungspause angeschlagen weiterspielen konnte - und Franz war mit Gelb gut bedient (57.).

Die Hessen kontrollierten das Geschehen gegen angriffsschwache Gäste auch in der Folge und standen durch Meier, der vom linken Fünfmetereck knapp vorbeischoss, dicht vor dem 3:1 (65.).

Klimowicz und Hashemian für Epallé und Grote sollten dem VfL neuen Offensivgeist einhauchen (69.). Und der Argentinier hatte eine ausgezeichnete Chance, als ihm sein Kopfball aus fünf Metern freistehend allerdings völlig misslang (75.).

Einige Minuten später war der VfL dezimiert: Ono, wenige Sekunden vorher gelbverwarnt, stieg gegen Bajramovic im Mittelfeld nach Ansicht von Gagelmann zu hart ein und sah die Ampelkarte (79.). Damit war die Partie entschieden, Bochum kam nicht mehr entscheidend vor das gegnerische Tor, während auf der Gegenseite Liberopoulos per Kopf einen höheren Sieg vergab (86.).

Frankfurt eröffnet den nächsten Spieltag am Freitag in Leverkusen, Bochum erhält am Samstag Besuch aus Freiburg.

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