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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Samstag, 31. Oktober 2009

Spielberichte 11. Spieltag - Samstagnachmittagsspiele

1. FC NÜRNBERG - SV WERDER BREMEN 2:2 (2:0)

Wenige Sekunden fehlten dem 1. FC Nürnberg, um Werder Bremen die erste Niederlage seit dem ersten Spieltag beizubringen. Der Club stellte im ersten Durchgang das klar bessere Team und kaufte den Gästen durch einen leidenschaftlichen Auftritt den Schneid ab. Nachdem die den Druck erhöhenden Bremer Mitte des zweiten Durchgangs den Anschluss hergestellt hatten, dauerte es bis zur Nachspielzeit, ehe Werder doch noch seine Serie rettete.

Nürnbergs Trainer Michael Oenning wechselte nach der 0:3-Auswärtsschlappe bei der TSG 1899 Hoffenheim zweimal. Nordtveit, der vor der Abwehr begann und der Ex-Bremer Diekmeier (nach Allergieschock) kehrten ins Team zurück, Judt und Gygax mussten dafür weichen.

Auf bremer Seite plagten Coach Thomas Schaaf Personalsorgen im Angriff. Im Vergleich zum 3:0-Heimerfolg im Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern gab es drei Veränderungen. Boenisch ersetzte Pasanen, Bargfrede spielte anstelle von Borowski. Im Sturm übernahm Rosenberg den Platz von Pizarro-Ersatz Marcelo Moreno (Jochbeinbruch).

Der Club erwischte einen Traumstart. Allerdings nicht, weil die Franken den SV Werder bilderbuchmäßig auskombinierten, sondern weil Bremen dem FCN die Führung auf dem Silbertablett servierte. Wolf schlug die Kugel aus der eigenen Hälfte weit nach vorne. Mertesacker ließ durch für Wiese, der davon überrascht schien und überhastet über den Ball schlug. Eigler war alleine durch und schob die Kugel mühelos ins leere Tor (3.).

Der Club war Herr im eigenen Haus. Mit der Führung im Rücken tarten die Franken leidenschaftlich auf, agierten zweikampfstark und kauften den Bremern den Schneid ab. Offensiv gelang den Norddeutschen zunächst gar nichts. Anders der FCN, der nach einem weiteren Bremer Abwehrfehler um ein Haar nachgelegt hätte. Fritz verlängerte einen weiten Abschlag von Schäfer in Bunjakus Lauf. Der Schweizer schlug noch einen Haken, scheiterte aus 16 Metern aber am glänzend reagierenden Wiese (12.). Zwei Minuten später lag die Kugel, dann im Netz, das Schiedsrichtergespann um Referee Guido Winkmann wollte aber ein Handspiel des Angreifers gesehen haben (14.).

Der zuletzt so erfolgreiche SVW konnte in keiner Weise an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen und hatte mit den engagierten Franken, die immer wieder schnell in die Spitze spielen - dabei allerdings auch häufig ins Abseits liefen - arge Probleme. Wiese rettete im letzten Moment vor Mintal (17.), Kluge jagte die Kugel aus 18 Metern an den Pfosten (28.), ehe Mintal aus halblinker Position rechts vorbeischoss (29.). Dann war es schließlich soweit. Nach einer Frantz-Ecke stieg Bunjaku am höchsten und köpfte aufs Tor. Frings Rettungsversuch fand klar hinter der Linie statt - 2:0 (33.).

Werder wäre mit der ersten echten Gästechance beinahe im Gegenzug die schnelle Antwort geglückt, Rosenberg, der Schäfer umspielte, ließ sich aber zu weit abdrängen und traf nur das Außennetz (34.). Die Partie war hitzig und blieb es auch bis zur Halbzeit. Zahlreiche energische Zweikämpfe hatten wiederholt Diskussionen zur Folge. Diekmeier erlebte den Pausenpfiff nicht mehr auf dem Platz. Oenning ersetzte den bereits verwarnten Rechtsverteidiger durch Judt (36.). Erst gegen Ende des ersten Abschnitts wurde die Bremer Offensive um Özil etwas aktiver. Mehr als vereinzelte Standards brachten die Gäste aber nicht zustande.

Nach der Pause war es erneut der 1. FC Nürnberg, der erste Möglichkeiten verzeichnen konnte. Mintal zielte drüber (47.), Eigler scheiterte aus spitzem Winkel an Wiese (48.). Die Begegnung nahm nun jedoch langsam, aber sicher eine Wendung. Die Grün-Weißen waren gefordert, übernahmen das Kommando und erhöhten kontinuierlich den Druck. Naldo kam dem Anschlusstreffer zunächst am nächsten, als er in Folge eines Frings-Freistoßes an den Pfosten köpfte. Die Bremer hatten Sekunden später allerdings auch Glück, dass Mintal beim direkten Gegenzug aus zentraler Position an Wiese scheiterte (51.).

Das Match nahm nun Formen an, die zu erwarten waren. Die Gäste belagerten die Hälfte der Franken, die nach 55 Minuten den am Fuß verletzten Bunjaku durch Vidosic ersetzen mussten, und bereiteten den Hausherren von Minute zu Minute größere Sorgen. Der Club verteidigte rustikal, fuhr aber immer wieder brandgefährliche Konter und lauerte auf die Entscheidung.

Nach einer Stunde hatte Özil, dessen Standards diesmal nicht die Qualität der Vorwochen besaßen, das 2:1 auf dem Fuß. Nachdem Wolf im Laufduell mit dem Bremer gestürzt war, hob der Nationalspieler das Spielgerät über Schäfer aufs Tor, Judt rettete aber gerade noch vor der Linie (60.). Bremen rannte weiter an und wurde schließlich belohnt. Boenisch flankte mustergültig von links vors Tor, wo Hunt in die Hereingabe hechtete und per Kopfball-Aufsetzer das 2:1 markierte (72.).

Eine gute Viertelstunde blieb den Gästen, doch noch etwas Zählbares aus der Noris mitzunehmen. Der Club verteidigte allerdings geschickt und schaffte es immer wieder, die Schaaf-Elf schon kurz vor der Mittellinie auszubremsen. Werder aber hatte längst die Brechstange ausgepackt und erzwang sich seine Möglichkeiten. Hunt stand kurz vor dem 2:2, schoss aus 13 Metern aber Özil an (77.), Naldo scheiterte per Freistoßhammer an Schäfer (80.), ehe abermals Hunt aus acht Metern über den Kasten zielte (83.). Drei Minuten vor Schluss hätte es dann aber endgültig 2:2 heißen müssen, doch der eingewechselte Borowski köpfte aus vier Metern Schäfer an (87.). Als Naldo frei vor Schäfer auch noch der Ball versprang, schien die Werder-Serie beendet, doch nach Judts Fehler - der Befreiungsschlag des Nürnbergers kam noch im eigenen Sechzehner wieder runter - stoppte Hunt den Ball mit der Brust und setzte das Spielgerät in der letzten Szene des Spiels unhaltbar zum 2:2-Endstand in den Winkel.

Nürnberg gastiert am kommenden Samstag in der Bundesliga in Mainz. Bremen empfängt am Donnerstag in der Europa League Austria Wien, am Sonntag danach geht es in der Bundesliga zu Hause gegen Dortmund.


1. FC KÖLN - HANNOVER 96 0:1 (0:1)

Das ganze Spiel mühte sich der 1. FC Köln, die solide Abwehr von Hannover 96 zu knacken, erspielte sich aber wenige Torchancen und verbreitete kaum Gefahr für das wieder von Enke gehütete Tor der Niedersachsen. Hannover verteidigte engagiert, blieb mit Kontern stets gefährlich und nahm die drei Punkte aus Köln verdient mit nach Hause.

Kölns Trainer Zvonimir Soldo ließ die gleiche Elf beginnen, die im Pokal-Achtelfinale in Trier 3:0 gewann. Dies bedeutete gegenüber dem 0:0 in Gladbach am vergangenen Liga-Spieltag, dass Maniche und Freis die Positionen von Pezzoni und Schorch übernahmen. Große Verletzungssorgen bei Andreas Bergmann auf Seiten von Hannover 96. Zwar kehrte Nationalkeeper Enke zwischen die Pfosten zurück, doch Bruggink fiel im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart angeschlagen aus. Pinto ersetzte ihn, dazu kam Rausch für Sofian Chahed zum Zug.

Nach einer zehnminütiger Abtastphase hatten die Gäste aus Hannover in der 11. Minute die erste gute Torchance. Bei einem Konter tauchte Rosenthal frei vor Mondragon auf, legte den Ball aber noch einmal quer. Brecko versuchte für die Hausherren zu klären, produzierte aber eine Vorlage für Ya Konan. Dessen Direktschuss wurde von Geromel auf der Linie geklärt.

Auch in der Folgezeit wirkte die Kölner Offensive behäbig und zeigte sich nicht in der Lage die gut stehende Abwehr der 96er in Verlegenheit zu bringen. Es dauerte zu lange, bis der Ball nach vorne gebracht werden konnte. Die Gäste konnten sich bequem in der Abwehr einrichten, während die Spitzen der Geißböcke in der Luft hingen.

Hannovers Aktionen gewannen mit Fortdauer der ersten Halbzeit immer mehr an Sicherheit, zunächst wollte den Gästen aber kein Tor gelingen. Balitsch scheiterte mit der bis dahin besten Möglichkeit an Mondragon, der geschickt den Winkel verkürzt hatte (33.).

Während die Kölner aber ideen- und konzeptlos weiterspielten, stellten die Hannoveraner ihr Manko in der Chancenverwertung in der 37. Minute ab. Geromel klärte eine Pinto-Flanke zu kurz, so dass Rosenthal an der Strafraumgrenze an den Ball kam. Er setzte Ya Konan ein, der den Ball prompt zum durchgestarteten Rosenthal zurückspielte. Durch diesen Doppelpass war die Kölner Defensive völlig ausgehebelt und der durchgebrochene Rosenthal ließ Mondragon keine Chance.

Der FC versuchte noch vor der Pause zu antworten und erhöhte spürbar den Druck auf die Abwehr der Niedersachsen. Bis zum Pausenpfiff reichte es für die Kölner aber nur zu einer Mini-Chance, als Enke in der 44. Minute eine Ecke erst im Nachfassen in den Griff bekam.

In die zweite Hälfte startete der 1. FC Köln mit mehr Engagement und Laufbereitschaft. Sofort wurden die Gastgeber mit einer Torchance belohnt, doch Freis verzog seinen Direktschuss nach einem tollen Maniche-Zuspiel, so dass Enke nicht eingreifen musste (47.).

Podolski übernahm jetzt mehr Verantwortung für das Spiel nach vorne und der Druck des 1. FC Köln nahm zu. Wirkliche Torgefahr verströmten die Gastgeber dabei aber nicht. Im Gegenteil: Mit Kontern blieben die Gäste deutlich gefährlicher, scheiterten jedoch wie Ya Konan (58.) und Rosenthal (66.) an Mondragon.

Dazwischen musste Enke in der 62. Minute zum ersten Mal sein Können unter Beweis stellen! Bei einem Schuss von Petit aus 18 Metern reagierte der Keeper der 96er aber glänzend.

Je näher der Schlusspfiff rückte, desto mehr investierten die Kölner ins Spiel nach vorne. Die sicher stehende Abwehr der Niedersachsen konnte die Soldo-Schützlinge aber kaum beeindrucken. Erst in der 82. Minute ging wieder ein Raunen durch das Stadion, als Ehret auf der linken Seite durchbrach, den Ball aber knapp am langen Pfosten vorbeischoß.

Hannover blieb aber mit seinen Kontern auch in den Schlußminuten gefährlicher als Köln im ganzen Spiel. In der 86. Minute spielte Stajner den gerade eingewechselten Krzynowek im Strafraum frei, doch Mondragon konnte die vorzeitige Entscheidung mit einer Faustabwehr verhindern.

In den letzten Minuten des Spiels versuchte der 1. FC Köln noch einmal alles. Soldo brachte McKenna als zusätzlichen Stürmer in die Partie, aber auch diese Anstrengungen verpufften, so dass Hannover 96 den zweiten Auswärtssieg der Saison einfahren konnte.

Am kommenden Sonntag spielt der 1. FC Köln bei der krisengeschüttelten Hertha in Berlin, während Hannover am selben Tag den HSV zum norddeutschen Derby empfängt.


VFL WOLFSBURG - FSV MAINZ 05 3:3 (2:2)

Dank einer einmal mehr guten Chancenverwertung ertrotzt Mainz einen Punkt in Wolfsburg. Der VfL dominierte anfangs die Partie und ging durch zwei Martins-Treffer in Führung, doch die 05er kämpften sich zurück ins Spiel. Kapitän Hoogland sorgte fünf Minuten vor dem Ende für das nicht unverdiente 3:3.

Nach dem 0:0 bei Hertha BSC Berlin stellte Trainer Armin Veh auf einer Position um. Rechts in der Mittelfeldraute gab der Däne Kahlenberg sein Bundesligadebüt. Dejagah rutschte aus der Startelf. Beim 1. FSV Mainz 05 sah Coach Thomas Tuchel keine Veranlassung, die Erfolgself vom 3:0-Heimsieg gegen den SC Freiburg zu verändern.

Wolfsburg begann druckvoll. Schon in der ersten Spielminute kam Misimovic, schön freigespielt von Riether, im Strafraum zum Abschluss, doch Müller rettete gekonnt. Die frühe Führung der stark aufspielenden "Wölfe" war daher nicht unverdient. Misimovic bediente Martins mit einer gefühlvollen Flanke mustergültig, der Nigerianer köpfte unbedrängt ein (7.).

Nach etwas mehr als zehn Minuten kam Mainz erstmals gefährlich vor das VfL-Gehäuse. Einen Schuss von Ivanschitz vom Strafraumrand entschärfte Madlung vor der Torlinie per Kopf (12.). Zwei Minuten später traf Hoogland zwar ins Netz, doch der Treffer zählte wegen der Abseitsstellung der Mainzer Kapitäns nicht (14.).

Dann aber wieder Wolfsburg: Erst konnte Müller einen Kopfball von Martins noch parieren (17.), dann zielte Schäfer vom Strafraumrand knapp vorbei (18.). Doch zwei Minuten später war es soweit. Dzeko schickte wunderbar Martins steil, der gegen Müller im Stile eines Torjägers vollendete (20.). Fünf Minuten später hätte der Nigerianer sogar seinen Hattrick perfekt machen können, legte sich jedoch den Ball frei vor Müller etwas zu weit vor.

Doch die Mainzer gaben sich nicht auf und sorgten so für eine sehr ansehnliche Bundesliga-Partie. Mit sehenswerten Toren, wie dem Anschlusstreffer der 05er: Ivanschitz flankte zu Amri in den Strafraum, der sich den Ball per Kopf vorlegte und gekonnt einschoss (35.). Die Wolfsburger präsentierten sich nun in der Defensive anfällig. Nur Sekunden nach seinem Treffer kam Amri erneut im Strafraum zum Schuss, doch Benaglio konnte halten (36.).

Nachdem Ivanschitz Wolfsburgs Keeper bereits vor dem Anschlusstor der Mainzer per Freistoß zu einer Glanzparade gezwungen hatte (29.), machte es der Österreicher wenige Minuten vor der Pause besser. Wunderbar zirkelte der Mainzer Top-Scorer den Ball aus halbrechter Position rechts oben ins Tor (41.). Und sorgte damit für den Ausgleich zur Halbzeit einer sehr unterhaltsamen Partie.

Nach Wiederbeginn zeigte sich die Begegnung als nicht mehr ganz so attraktiv wie noch vor der Pause. Wolfsburgs Spielfluss wurde von den Mainzern deutlich mehr gestört als in der Anfangsphase des Spiels. Gleichzeitig konnten sich die 05er mehr Offensivaktionen herausspielen. So verfehlte Ivanschitz mit seinem Zuspiel den eingewechselten Schürrle am rechten Pfosten nur knapp (55.).

Nach den Anlaufschwierigkeiten im zweiten Durchgang kam Wolfsburg dann wieder besser ins Spiel. Kahlenberg verpasste das 3:2 aus kurzer Distanz zwar noch (59.), doch Misimovic sorgte wenig später für die erneute VfL-Führung. Nach Flanke von links von Schäfer und Kopfball-Ablage von Riether schoss der Bosnier aus zentraler Position ein, Müller konnte nur noch abfälschen (65.).

Doch die Mainzer gaben sich wieder nicht geschlagen. Zunächst hatten die Niedersachsen noch Glück, dass das Schiedsrichtergespann einem Treffer von Schürrle die Anerkennung wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung verweigerte (79.). Dann aber traf Hoogland nach Vorlage von Bancé von der rechten Seite gegen den Lauf von Bengalio zum erneuten Ausgleich (85.).

Wolfsburg spielt am Dienstag in der Champions League bei Besiktas Istanbul und am Samstag danach in der Bundesliga in Hoffenheim. Mainz empfängt am Samstag zu Hause Nürnberg.


HAMBURGER SV - BORUSSIA M'GLADBACH 2:3 (1:1)

Borussia Mönchengladbach fügte dem Hamburger SV die erste Niederlage der Saison zu und beendete damit zugleich die eigene Negativserie von zuletzt sieben sieglosen Partien in Folge. Der HSV kontrollierte dabei über weite Strecken das Spiel und ging sogar zweimal verdient in Führung, verpasste es dann aber nachzulegen und kassierte dafür in einer unterhaltsamen zweiten Hälfte die Quittung.

Hamburgs Trainer Bruno Labbadia musste im Vergleich zum famosen 3:3 auf Schalke auf den rotgesperrten Rozehnal verzichten. Dafür rückte Boateng in die Startelf. Borussia Mönchengladbachs Coach Michael Frontzek hingegen beließ es bei der Mannschaft, die dem 1. FC Köln ein 0:0 abgetrotzt hatte.

Die Borussia begann forsch und war von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, doch der HSV agierte exzellent in der Abwehr und stellte alle Wege zu. Nach vorne spielten die Hanseaten kontrolliert, hielten sich aber nicht allzu lange im Mittelfeld auf. Den ersten Warnschuss gab jedoch Arango für die Gladbacher ab (8.). Beide Mannschaften hatten zunächst Probleme beim finalen Pass, der hüben wie drüben den Adressaten nicht fand.

Dies änderte sich aber in der 13. Minute, als Pitroipa im Strafraum auf Trochowski abtropfen ließ. Der Nationalspieler nahm den Ball direkt und bugsierte ihn sehenswert aus 13 Metern ins linke Eck. Das Tor zeigte Wirkung, die Fohlen waren sichtlich verunsichert, der Elan aus den Anfangsminuten war vollends verpufft und nach vorne ging zunächst nichts mehr. Die Hamburger spielten indes abgeklärt, hielten die Zügel dabei aber fest in der Hand. Allerdings drängten sie nicht mit letzter Konsequenz auf das nächste Tor. Bis zum Strafraum war das schön anzusehen, nur dann machte man entweder einen Haken zu viel oder passte einen Tick zu unpräzise.

Kurz vor der Pause gab's dafür die Quittung! Nach einer blitzschnellen Kombination über Bobadilla und Colautti landete der Ball bei Reus, der freie Bahn hatte. Der 20-Jährige überlistete schließlich HSV-Schlussmann Rost mit einem Lupfer ins rechte Eck und markierte damit den Pausenstand.

Im zweiten Durchgang war demnach alles wieder offen. Dies galt aber nur für einige Sekunden: Zé Roberto trat zum Freistoß an und verwandelte nahezu perfekt aus 18 Metern (47.). Kurz darauf zog sich Boateng eine Verletzung am Sprunggelenk zu, der 21-Jährige biss jedoch auf die Zähne und machte weiter - auch aufgrund akuter Personalnot in seiner Mannschaft.

An sich hatte der HSV das Duell wieder im Griff, auch wenn die Gladbacher ihrerseits auf den neuerlichen Ausgleich drängten. Bis auf einen Kopfball von Arango, der knapp rechts vorbei ging (62.), brachten die Fohlen zunächst kaum etwas zustande. Auf der Gegenseite zwangen Berg (64.) und Jarolim (72.) Borussias Schlussmann Bailly zum Eingreifen.

Frontzek brachte mit Matmour und Friend frische Offensivkräfte und legte somit die neue Marschroute fest. Die Borussia legte noch einen Zahn zu und wurde prompt belohnt. Zuerst glich Dante bei einer Ecke per Kopf mit Urgewalt aus (76.), ehe Bobadilla ein Missverständnis zwischen Boateng und Rost nicht nutzen konnte (79.). Drei Minuten später stellten die Gäste das Spiel dann komplett auf den Kopf: Ein Zuckerpass von Arango landete bei Friend auf der rechten Seite, der sich nicht beirren ließ und präzise aus kurzer Distanz einnetzte.

Plötzlich standen die Hamburger mit leeren Händen da, folglich drängten sie nun mit aller Kraft nach vorne. Der Ex-Gladbacher Jansen, der mittlerweile gekommen war, hätte das 3:3 auch fast noch erzielt, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze ging knapp drüber (89.).

Hamburg ist bereits am Donnerstag in der Europa League gefordert. Dann geht es vor eigenem Publikum gegen Celtic Glasgow, ehe am Sonntag darauf in der Bundesliga das Gastspiel in Hannover ansteht. Mönchengladbach dagegen ist erst am Samstag zu Hause gegen Stuttgart wieder dran.


VFB STUTTGART - BAYERN MÜNCHEN 0:0

Mit einem leistungsgerechten Unentschieden trennten sich der VfB Stuttgart und der FC Bayern im Süd-Gipfel. Die Stuttgarter begannen furios, nutzten ihre frühen Chancen aber nicht. Später hatten die Gäste das Spiel unter Kontrolle, doch kein Team kreierte hochkarätige Tormöglichkeiten, so dass das torlose Remis letztlich nur folgerichtig war. Nach fünf Niederlagen in Folge ein Schritt in die richtige Richtung für die Schwaben.

VfB-Coach Markus Babbel stellte gegenüber der 0:1-Pleite im Pokal bei der SpVgg Greuther Fürth auf zwei Positionen um: Hleb - obwohl in Fürth nach seiner Einwechslung wirkungslos - durfte an Stelle von Elson ran, Schieber ersetzte Pogrebnyak in der Spitze.

Auch Bayern-Trainer Louis van Gaal brachte einen neuen Stürmer. Obwohl Toni beim 4:0-Pokalspaziergang bei Eintracht Frankfurt überzeugte, musste er auf die Bank. Gomez durfte gegen seinen Ex-Klub von Beginn an ran.

Die Anfangsphase gehörte ganz klar den Stuttgartern, die die Gäste früh unter Druck setzten, aggressiv in den Zweikämpfen waren und Angriffe schnell abschlossen. Träsch (3.) und Schieber (6.) prüften Butt, konnten ihn aber nicht überwinden.

Nach rund zehn Minuten starteten auch die Münchner in die Partie und hielten besser dagegen. Der Rekordmeister kontrollierte fortan das Geschehen, ohne jedoch selbst offensive Akzente zu setzen. Fernschüsse von Tymoshchuk (11., 26.) blieben so zunächst die einzigen Annäherungen an das VfB-Tor.

Die 42.000 Zuschauer auf der Baustelle Mercedes-Benz-Arena bekamen entsprechend nur wenige Highlights zu sehen. Die Stuttgarter, die ab der 14. Minute auf Osorio (Oberschenkelverletzung) verzichten mussten, der durch Hilbert ersetzt wurde, konnten das Tempo der Anfangsminuten nicht halten und mussten sich entsprechend trotz besserer Chancen mit einem torlosen Remis zur Pause begnügen.

Das Bild änderte sich auch nach der Pause nicht: Die Münchner standen hinten sicher, entwickelten nach vorne aber keinerlei Gefahr. Zu statisch, zu tempoarm war das Bayern-Spiel, zu oft ging es durch die Mitte.

Der VfB konnte sich seinerseits aber auch nicht hervortun, anders als in den Anfangsminuten prallten die Angriffe spätestens am Sechzehner an der Abwehrreihe der Gäste ab. Eine Ausnahme bildete ein Kopfball von Hilbert, den Butt aber entschärfte (47.).

Beide Teams waren durchaus bemüht, doch fehlten die passenden Mittel, um die gegnerische Abwehrreihe zu knacken. Auch die Herreinnahme von Toni brachte auf Seiten der Gäste keine Wende, der Italiener verpasste zweimal knapp (67., 70.) und traf einmal aus klarer Abseitsposition (86.).

Letztlich blieb es damit bei einem leistungsgerechten Remis, da keine Mannschaft den nötigen Druck aufbauen konnte, um eine Entscheidung zu erzwingen. Neben den Punkten verloren die Münchner in der Schlussphase auch noch Abwehrchef van Buyten, der nach einem Zusammenprall mit Schieber verletzt vom Platz musste.

Für Stuttgart geht es am Mittwoch mit dem Champions-League-Spiel beim FC Sevilla weiter. In der Bundesliga wartet am Samstag der Einsatz bei Mönchengladbach. Schon am Dienstag empfängt der FC Bayern in der "Königsklasse" Girondins Bordeaux, am kommenden Samstag ist Schalke zu Gast in München.

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