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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Sonntag, 25. Oktober 2009

Spielberichte 10. Spieltag - Sonntagsspiele

VfL Bochum - Werder Bremen 1:4 (1:2)

Der SV Werder Bremen setzte seine Erfolgsserie auch in Bochum fort und verpasste dem VfL die zweite Niederlage in Folge. Dabei legten die Hausherren furios los und hätten nach wenigen Minuten bereits deutlicher als nur 1:0 führen können. Die Norddeutschen aber steigerten sich, übernahmen das Kommando und drehten das Spiel, ehe Joker Borowski gegen auf den Ausgleich drängende Bochumer zur Vorentscheidung traf.

Bochums Interimstrainer Frank Heinemann nahm im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Dortmund vier Änderungen an seiner Startelf vor. Heerwagen erhielt nach auskuriertem Kieferbruch wieder den Vorzug vor Luthe im Tor, Concha, Ono (nach Gelb-Rot-Sperre) und Sestak ersetzten Pfertzel, Grote und den Gelb-gesperrten Epallé.

Bremens Coach Thomas Schaaf verzichtete dagegen nach dem 2:2 in der Europa League bei Austria Wien einmal mehr auf personelle Wechselspiele. Frings kam dadurch zu seinem 350. Einsatz in der Bundesliga.

Bochum begann furios und schockte Werder schon in der ersten Minute. Ono schickte Sestak mit einem glänzenden Pass auf die Reise, und der Slowake behielt nach 38 Sekunden frei vor Wiese die Nerven. Damit war der Weg des Bremer Keepers zum Rekord von Oliver Reck beendet. Wiese hätte 23 Minuten durchhalten müssen, um mit 642 gegentorlosen Minuten eine neue vereinsinterne Bestmarke aufzustellen.

Bochum versuchte, stürmisch nachzulegen, und stürzte Werder in der Anfangsphase von einer Verlegenheit in die nächste. Azaouagh kam links im Strafraum an Mertesacker vorbei und schlenzte die Kugel flach aufs rechte Eck. Wiese wäre chancenlos gewesen, doch der Pfosten rettete die Gäste vor dem 2:0 (3.). Weitere vier Minuten stand den Norddeutschen das Aluminum erneut zur Seite. Fuchs' Eckball wäre beinahe direkt im Tor gelandet, das mit viel Effet versehene Spielgerät krachte aber an den Querbalken (7.).

Statt 3:0 stand es aber plötzlich 1:1. standard-Spezialist Özil zirkelte einen Eckstoß auf Pizarros Kopf, der den Ball Richtung tor beförderte. Hunt spritze dazwischen und drückte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie. Defensiv hatte Bremen aber weiter alle Hände voll zu tun. Vor allem, weil Ono einen Sahnetag erwischt hatte und mit seinen präzisen Pässen permanent für Gefahr sorgte.

Je länger die Partie aber dauerte, desto besser bekam der SVW das Duell in den Griff und übernahm langsam aber sicher das Kommando. Naldo scheiterte erst per Freistoß (28.), wenig später freistehend per Kopf nach einer Ecke (30.), ehe es wieder klingelte. Die bestens aufgelegten Hunt und Özil kombinierten sich durch die Bochumer Defensive, ehe der Ex-Gladbacher für Hunt durchsteckte. Der 23-Jährige ließ VfL Heerwagen aussteigen und legte dann clever zu Marin zurück, statt aus spitzem Winkel aufs Tor zu schießen. Maltritz kratzte den ersten Versuch von Marin noch von der Linie, der Nachschuss aber saß - das 1:2 (32.) war Marins erster Treffer im Bremer Trikot.

Bochum suchte in der Folge die Antwort, kam offensiv aber nicht mehr in aussichtsreiche Schussposition. Anders Pizarro, der glänzend von Hunt freigespielt worden war, dann aber mit einem Flachschuss am abtauchenden Heerwagen scheiterte (41.).

Bochum enttäuschte auch nach Wiederbeginn keinesfalls, dennoch nahm die Überlegenheit der Norddeutschen zu. Angetrieben vom agilen Özil lieferte die Werder-Offensive eine starke Vorstellung ab. Frings (48.), Hunt (48.), Hunt (53.) und Naldo (56.) vergaben die besten Gäste-Gelgenheiten zum 1:3.

Es war ein tolles Spiel, das sich die Kontrahenten lieferten. Bochum versuchte, die spielerischen Vorteile der Bremer durch großen Einsatz wettzumachen und wehrte sich - permanent angetrieben vom Publikum - leidenschaftlich. Und die Hausherren kamen zu Chancen. Nach Azaouaghs Kopfballvorlage waren Klimowicz und Yahia durch. Statt die Kugel seinem Kollegen zu überlassen, drosch aber der zuvor im Abseits postierte Klimowicz das Leder ins Tor - Referee Sippel verweigerte dem vermeintlichen Ausgleich zu Recht die Anerkennung (61.). Fünf Minuten später packte Azaouagh einen sehenswerten Schlenzer aus, doch Wiese fischte das Spielgerät aus dem Eck (66.).

Bochum riskierte immer mehr, hielt den Druck hoch und belagerte pausenlos den Werder-Strafraum. Beim Versuch, den Ausgleich mit der Brechstange zu erzwingen, liefen der VfL natürlich Gefahr ausgekontert zu werden. So kam es auch: Frings schaltete bei einem Freistoß in der eigenen Hälfte am schnellsten, führte ganz schnell aus - allerdings ruhte der Ball nicht - und schickte den eingewechselten Borowski auf die Reise. Der Rückkehrer blieb alleine vor Heerwagen cool und verwandelte den schnellen Gegenstoß zum 1:3 (76.).

Bochum bewies nach der Vorentscheidung Moral und wollte sich nicht mit der Heimpleite abfinden, konnte aber nicht mehr zulegen. Werder ließ die ungestümen Angriffe der Hausherren clever an sich abprallen und verteidigte den Vorsprung souverän. In der Nachspielzeit erhöhte Özil per Außenrist gar noch auf 1:4 und fügte dem VfL so eine Niederlage bei, die die Hausherren in dieser Höhe nicht verdient hatten.

Bochum ist im DFB-Pokal bereits raus und tritt in der Meisterschaft am Sonntag in Frankfurt an. Bremen empfängt am Mittwoch im Achtelfinale des Pokalwettbewerbs Zweitligist Kaiserslautern, ehe es am Samstag im Ligaspiel in Nürnberg weitergeht.


FC Schalke 04 - Hamburger SV 3:3 (0:2)

In einer intensiven und packenden Partie erlebten Schalke und Hamburg ein Wechselbad der Gefühle und trennten sich am Ende mit einem gerechten Remis. Die spielerisch überlegene Labbadia-Elf ging mit einem beruhigenden Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine. Die Magath-Elf bewies Moral, kehrte zurück und hatte in Überzahl den Sieg vor Augen - wie auch der HSV, der dezimiert nochmals zuschlug, in einem dramatischen Finale aber erneut den Ausgleich kassierte.

Schalke-Coach Felix Magath stellte sein Team nach dem 2:1-Sieg in Stuttgart auf zwei Positionen um und brachte Zambrano und Altintop für Höwedes und Rakitic.

Beim HSV setzte Trainer Bruno Labbadia nach dem 1:0-Auswärtserfolg in der Europa League bei Celtic Glasgow an Stelle von Jansen auf Trochowski.

Ohne große Vorreden begannen beide Mannschaften offensiv. Berg auf der einen (4.) sowie Kuranyi auf der anderen Seite (7.) hatten gleich Großchancen zur Führung.

Es entwickelte sich eine temporeiche und intensive Partie, technisch mit Vorteilen für die Gäste. Die nächste Möglichkeit aber hatte die Magath-Elf, die nach abgewehrter Ecke blitzschnell umschaltete: Farfan scheiterte jedoch aus halbrechter Strafraumposition an Rosts Fußabwehr (14.).

Hamburg hatte mehr Ballbesitz, suchte aber die Lücke im Deckungsverbund der zweikampfstarken Schalker in der Folge vergebens - spätestens Mitte der gegnerischen Hälfte war der Ball weg. Nachdem aber auch die Konter die "Königsblauen" meist schon im Ansatz stecken blieben, beharkten sich die Kontrahenten längere Zeit im Mittelfeld.

Vorübergehend war das Tempo raus aus der Partie. Elia zog dieses wieder an, und wie: Der Niederländer düpierte Zambrano und machte sich nach blitzschnellem Antritt auf den Weg in den Strafraum. Fast von der Grundlinie legte der Flügelflitzer klug zurück, Berg rauschte heran und vollendete per Linksschuss aus acht Metern flach ins rechte Eck (26.).

Die "Königsblauen hatten fast postwendend die Möglichkeit zurückzuschlagen: Doch Kuranyi übersah den besser postierten Farfan in der Mitte und scheiterte mit seinem Schrägschuss aus 13 Metern an Rost (28.).

Bis zur Pause kontrollierten die Labbadia-Schützlinge die Begegnung. Die Magath-Elf mühte sich redlich, doch es fehlte am Esprit, um die sichere Abwehr der Gäste in die Bredouille zu bringen. Einzig ein 22-Metern-Freistoß von Westermann rief den ganz sicheren Rost auf den Plan. Von anderem Kaliber war da die Möglichkeit von Trochowski, dessen Schrägschuss Neuer famos parierte (43.).

Sekunden vor dem Pausenpfiff sah der Schalker Keeper allerdings schlecht aus: Trochowski trat in halblinker Position aus fast 30 Metern zum Freistoß an. Neuer rechnete wohl mit einer Flanke, doch der Nationalspieler schoss direkt ins rechte Eck und überraschte damit den Schlussmann - 0:2!

Mit Rakitic für Mineiro stellte Schalke zu Beginn von Durchgang zwei die Zeichen auf noch mehr Offensive. Doch Hamburg war sofort wieder hellwach und stand nach Pitroipas Sololauf dicht vor dem dritten Tor (47.).

Stattdessen war S04 nur wenig später wieder im Spiel: Rafinha hatte rechts ganz viel Platz und Zeit zur genauen Flanke. Kuranyi setzte sich am linken Fünfereck gegen Demel durch, sein Kopfball prallte vom rechten Innenpfosten ins Netz (50.).

Euphorisiert vom 1:2 drückten die "Königsblauen" aufs Tempo. Der HSV bekam Probleme, Mathijsen und Elia sahen binnen zwei Minuten Gelb. Und die Schwierigkeiten der Gäste sollten sich noch verschärfen: Zé Roberto spielte zurück und überraschte damit Rozehnal, der das Laufduell gegen Kuranyi verlor, den Angreifer kurz vor dem Strafraum fouelte und wegen Notbremse raus musste (61.). Brodon trat zum fälligen Freistoß aus zentraler Position aus 18 Metern an. Rost parierte den fulminanten Schuss des Brasilianers weltklasse, war aber beim Kopfball des nachsetzenden Schmitz machtlos (62.).

Labbadia reagierte, brachte Boateng für Pitroipa (63.). Klar, dass die Hanseaten nun tiefer standen und mehr Zweikämpfe bestritten. Kapitän Jarolim, bereits Gelb-verwarnt, stand dicht vor der Ampelkarte und wurde von Labbadia vom Feld beordert - Tavares kam (71.).

S04 drängte, doch mehr als Weitschüsse der Youngster Schmitz (70.) und Moritz (72.) resultierten aus den Bemühungen zunächst nicht. Magath wollte gewinnen - mit Kenia für Schmitz wurde es noch offensiver (77.).

Der Schuss aber ging zunächst nach hinten los. Der HSV, der vorher kaum noch zu Entlastung kam, schockte die Gastgeber: Nach einem Traumsolo an vier Gegnern vorbei passte Zé Roberto genau in den Lauf von Berg, der die Nerven behielt und aus elf Metern an Neuer vorbei einnetzte (80.).

Schalke blies zur Schlussoffensive. Kuranyi scheiterte per Kopf (87.), war aber drei Minuten später zur Stelle: Farfan wechselte links raus zu Westermann. Der Verteidiger flankte ans rechte Fünfereck, wo Kuranyi vor Mathijsen am Ball war und aus kurzer Distanz einnickte.

Asamoah hatte in der Nachspielzeit gar die Siegchance, platzierte aber genau auf Rost (90.+3).

Schalke gastiert am Mittwoch im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Zweitligist 1860 München, am Samstag kommen in der Meisterschaft die Leverkusener nach Gelsenkirchen. Der HSV schaut im DFB-Pokal nach dem Aus gegen Osnabrück nur noch zu. Das nächste Pfichtspiel ist die Heimaufgabe gegen Gladbach in der Liga am Samstag.

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