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Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Mittwoch, 5. August 2009

Saisonvorschau 1. FC Köln (12.)

"Prinz Poldi" is back

Milivoje Novakovic dürfte erleichtert sein. Der Kapitän des 1. FC Köln, mit seinen 16 Saisontreffern im vergangenen Jahr so etwas wie die Kölner Lebensversicherung für den Klassenerhalt, steht ab sofort nicht mehr so sehr im Fokus. Denn nach der Verpflichtung von Lukas Podolski dreht sich in der Domstadt fast alles nur noch um "Prinz Poldi".

Nach drei sportlich eher durchwachsenen Jahren beim Rekordmeister Bayern München kehrt der 24-jährige Nationalspieler wieder zu dem Verein zurück, bei dem er einst Nationalspieler wurde. Trotz lukrativerer Angebote betonte Podolski stets, dass für ihn nur eine Rückkehr zu seinem geliebten 1. FC Köln in Frage kommt.

Beispielloser Empfang


Und die Fans dankten es dem "verlorenen Sohn" mit einem beispiellosen Empfang. Über 20.000 Anhänger pilgerten zum ersten Mannschaftstraining der "Geißböcke" ins RheinEnergieStadion und feierten ihn frenetisch.

Das Ausmaß der Begeisterung war zwischenzeitlich so groß, dass der Verein bei Vorbereitungsspielen vier Bodyguards anheuern musste, um den Star vor allzu aufdringlichen Fans zu schützen. Trotzdem gibt sich der Publikumsliebling locker. Doch die Erwartungen, die auf seinen Schultern lasten, sind enorm.

Soldo folgt auf Daum


Eigentlich sollte Podolski zusammen mit dem Startrainer Christoph Daum den Aufschwung des Kölner Fußball fortsetzen und den FC in die obere Tabellenhälfte katapultieren. Doch daraus wurde nichts. Nach Daums spektakulären Nacht-und-Nebel-Abschied in die Türkei zu Fenerbahce Istanbul musste sich FC-Manager Michael Meier unfreiwillig auf Trainersuche begeben.

Die Wahl fiel schließlich auf den Kroaten Zvonimir Soldo, der sich in Deutschland einen Namen als Spieler gemacht hat.

Ehrgeizige Ziele

Zehn Jahre lang trug der heute 41-Jährige das Trikot des VfB Stuttgart, dessen Kapitän er auch lange Zeit war. Nach seinem Karriereende machte er in Köln seinen Trainerschein und coachte eine Saison erfolgreich zunächst die Junioren und anschließend die Profis von Dinamo Zagreb, die er zum Doublegewinn führte. Nach Differenzen mit der Clubführung trat er zurück.

Mit dem 1. FC Köln will Soldo ehrgeizige Ziele erreichen. Mehr Punkte als in der Vorsaison (39 Zähler) sollen es werden. Außerdem soll die schwache Heimbilanz (nur vier Heimsiege und 17 Punkte) deutlich verbessert werden.

Kleiner Kader im verflixten zweiten Jahr

Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg, das bekanntlich häufig das schwierigere ist, muss Soldo allerdings mit einem derzeit noch relativ kleinen Mannschaftskader auskommen.

Neben Podolski holte der FC bislang lediglich den Stürmer Sebastian Freis, der beim Karlsruher SC in den vergangenen beiden Jahren in 65 Bundesliga-Spielen 17 Tore erzielte. Dagegen haben Spieler wie Sergiu Radu (Wolfsburg), Thomas Broich (Nürnberg) und Nemanja Vucicevic (noch ohne Verein) den Club verlassen. Zudem beendete Matthias Scherz seine Karriere.

Alternativen in der Offensive


Während die Kölner Offensive mit Novakovic, den beiden Neuzugängen Podolski und Freis und Alternativen wie Adil Chihi, Wilfried Sanou oder Mannaseh Ishiaku an Qualität gewonnen hat und schwerer auszurechnen sein dürfte, scheint vor allem im Mittelfeld noch Handlungsbedarf zu bestehen. Gesucht wird ein kreativer Spieler für das zentrale Mittelfeld.

Ansonsten sollte die eingespielte Kölner Truppe, die im Vorjahr einen respektablen zwölften Platz belegte, mit ihrer starken Achse Mondragon, Mohamad, Geromel, Petit, Novakovic und Podolski auch im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg weitgehend sorgenfrei den Klassenerhalt schaffen.

Problematisch könnte es wegen des kleinen Kaders allerdings dann werden, wenn mehrere Stammspieler gleichzeitig ausfielen.

Fakten

Gesichert: Zum ersten Mal seit 2000 konnte der FC nach dem Aufstieg die Klasse halten (Rang 12).

Auswärtsstark: Die "Geißböcke" holten auswärts mehr Punkte (22) als zu Hause (17).

Torjäger: Milivoje Novakovic war mit 16 Toren der erfolgreichste Torschütze im Team. Kein anderer Kölner Akteur traf häufiger als drei Mal ins Schwarze.

Präzision:
Nur der KSC hat eine schwächere Schussgenauigkeit (38,5 Prozent) als Köln (39 Prozent).

Prinz:
Lukas Podolski kehrt nach drei Jahren in München wieder zum FC zurück. In der Bundesliga netzte der Angreifer für die "Geißböcke" 22 Mal in 51 Spielen ein.

Sturm:
Mit Sebastian Freis wurde ein weiterer Stürmer vom Absteiger aus Karlsruhe verpflichtet. Freis erzielte in der abgelaufenen Saison neun Tore.

Trainer: Auch auf der Trainerbank gab es eine Änderung bei den Rheinländern. Für Christoph Daum wird Zvonimir Soldo auf der Kommandobrücke stehen.

Zweikampf:
Nur Leverkusens Kießling bestritt ligaweit mehr Zweikämpfe am Ball (553) als Petit (467). Davon konnte der Portugiese 54 Prozent für sich entscheiden. Der Mittelfeldspieler war zudem der meist gefoulte Akteur der Liga (117).


Transfers

Zugänge: Lukas Podolski (FC Bayern), Sebastian Freis (Karlsruher SC), Maniche (Atletico Madrid), Christopher Schorch (Real Madrid II)

Abgänge: Sergiu Radu (Wolfsburg/war ausgeliehen), Miro Varvodic (Hajduk Split/war ausgeliehen), Matthias Scherz (Karriereende), Thomas Broich (1. FC Nürnberg)

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