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kicker online: Live!-Ticker 1. Bundesliga

Tabelle Fussball 1. Bundesliga 2009/10

Samstag, 8. August 2009

Spielberichte 1. Runde Fussball Bundesliga Samstagnachmittagsspiele

Dortmund - Köln 1:0

Dank fremder Hilfe ist Borussia Dortmund mit einem Sieg in die 47. Saison der Fußball-Bundesliga gestartet. Ein Eigentor des eingewechselten Marvin Matip (75. Minute) bescherte dem BVB im 73. Westderby gegen den 1. FC Köln beim 1:0 (0:0) die erfolgreiche Saisonpremiere.

Kölns neuer Trainer Zvonimir Soldo erlebte ohne den verletzt fehlenden 10-Millionen-Euro- Rückkehrer Lukas Podolski vor 78 200 Zuschauern im Dortmunder WM- Stadion einen am Ende doch deprimierenden Einstand.Das mit Spannung erwartete Aufeinandertreffen der Stürmerstars Lucas Barrios beim BVB und FC-Idol Podolski entfiel, weil sich der deutsche Nationalspieler am Tag vor der Partie verletzt abmeldete. Der portugiesische Neuzugang Maniche rückte an seine Position, Sebastian Freis war einziger Stürmer. Soldo fehlten auch Torjäger Milivoje Novakovic und Abwehrchef Pedro Geromel. BVB-Chefcoach Jürgen Klopp standen Kapitän Sebastian Kehl und Linksverteidiger Leonardo Dede nicht zur Verfügung.

Die anfangs tolle Stimmung auf den Rängen schwand, weil beide Teams in den ersten 45 Minuten in der Spieleröffnung und bei den Kreativmomenten Schwächen zeigten. Dortmund war überlegen, ohne zwingend zu sein. Neven Subotic (16.) hatte die größte Chance, als FC-Keeper Faryd Mondragon einen Kopfball des Innenverteidigers auf der Linie klärte. Einen gefährlichen Subotic-Freistoß (19.) klärte Mondragon zur Ecke.

Der für mehr als vier Millionen Euro verpflichtete argentinische «Welttorjäger» Barrios hatte vier Minuten nach Wiederbeginn das 1:0 auf dem Kopf, zirkelte den Ball aber vorbei. Jetzt kam der FC kaum noch aus der Abwehr. Mondragon musste gegen Tamas Hajnal (54.) und Nelson Valdez (55.) sein ganzes Können aufbieten, um den Gegentreffer zu verhindern. Felipe Santanas Kopfball traf das Aluminium (63.) des FC-Gehäuses. FC-Neuzugang Freis verpasste in der 64. Minute eine gefährliche Flanke des eingewechselten Fabrice Ehret. Matips Knie- Treffer entschied schließlich die Partie, der herausragende Mondragon war machtlos. Am Ende war der BVB-Erfolg zwar glücklich, aber nicht unverdient, zumal Ehret (84.) bei einem Tinga-Kopfball auf der Linie klärte.

Hertha BSC - Hannover 96 1:0


Hannover 96 hat auch im Jubiläumsspiel von Dieter Hecking eine Pleite kassiert und dem Trainer zum Auftakt in der Fußball-Bundesliga noch mehr Unruhe beschert.

Die Niedersachsen verloren in Heckings 100. Spiel als Coach trotz bester Chancen 0:1 (0:0) bei Hertha BSC. Gojko Kacar sorgte in der 82. Minute für den vierten Berliner Heimsieg in Folge über Hannover, das sich nicht für das peinliche Pokal-Aus in Trier vor einer Woche rehabilitieren konnte und schon zum vierten Mal nacheinander ohne Tor im Olympiastadion blieb.

In einer mäßigen ersten Hälfte hatte der auch mit einigen Pfiffen begrüßte Hertha-Rückkehrer Artur Wichniarek die erste Möglichkeit. Der polnische Stürmer rutschte in der dritten Minute knapp an einer Eingabe von Raffael vorbei. Danach waren die Niedersachsen allerdings über weite Strecken das überlegene Team mit den besseren Chancen. So konnte Jiri Stajner in seinem 200. Bundesligaspiel für «96» den Ball einen Meter vor dem Tor mit dem Oberschenkel nicht über die Linie drücken - das Leder landete bei Schlussmann Jaroslav Drobny (6.).

Das Spiel von Hannover wirkte insgesamt durchdachter, während Hertha viel Leerlauf produzierte und Wichniarek nach dem Abschied von Marko Pantelic und Andrej Woronin vorn oft auf verlorenem Posten stand. Bis zur Pause fielen die Gastgeber nur noch durch einen Schuss von Kacar ans Außennetz auf (14.). Arnold Bruggink hatte dagegen gleich zweimal die Führung für Hannover auf dem Fuß: Einmal blockte Hertha-Neuzugang Nemanja Pejcinovic ab (34.), dann senkte sich ein von Kacar abgefälschter Schuss an die Latte (39.).

Drobny musste auch sofort nach der Pause einen Distanzschuss von Stajner parieren (47.), danach bekamen die Hauptstädter die Partie bei sommerlicher Wärme etwas besser in den Griff. Im Spiel nach vorn zeigten die Schützlinge von Trainer Lucien Favre jedoch wie schon beim mühsamen Pokal-Erfolg zuletzt in Münster große Schwächen. Den Aktionen fehlte die Ordnung und das Tempo der Vorsaison, als die Berliner mit effektivem Konter-Fußball lange um den Titel mitspielten. Einzig Kacar trieb die Aktionen immer wieder an und war schließlich mit einem Beinschuss gegen Nationaltorhüter Robert Enke erfolgreich, der lange Zeit kaum gefordert wurde.

Stajner hatte nach Fehler von Pejcinovic zuvor noch eine Chance für Hannover, sein Schuss blieb jedoch hängen (70.). Doch plötzlich musste Enke binnen einer Minute erst gegen den eingewechselten U 21- Europameister Patrick Ebert retten und dann einen 20-Meter-Schuss von Raffael aus dem Winkel fischen (76.). Gegen Kacar, der am Fünfmeterraum stocherte, war Enke aber machtlos.

Werder Bremen - Eintracht Frankfurt 2:3


Werder Bremen hat schon wieder einen Fehlstart hingelegt: Der weiter mit Defensivproblemen kämpfende Pokalsieger verlor zum Bundesliga-Auftakt gegen Eintracht Frankfurt verdient mit 2:3 (2:2) und zudem noch Sebastian Prödl mit Gelb-Rot (90.+1).

Im ausverkauften Weserstadion, das wegen Umbauarbeiten derzeit nur 33 000 Plätze bietet, trafen lediglich der starke Mesut Özil (12./ Foulelfmeter) und Boubacar Sanogo (44.) für Werder. Die Frankfurter feierten nach zwei 0:5-Niederlagen gegen Bremen in der Vorsaison den Sieg dank Toren von Ioannis Amanatidis (6./42.) und Martin Fenin (71.).

Im ersten Ligaspiel nach der Ära Diego spielten die Bremer gewohnt forsch nach vorne und hatten mit Özil den besten Mann in ihren Reihen, sie offenbarten aber wieder erschreckende Abwehrprobleme. «In der Defensive haben wir als Mannschaft nicht überzeugt», gab Werder-Trainer Thomas Schaaf zu. «Wir waren zu wenig aktiv und zu passiv», erklärte der enttäuschte Coach.

Dabei agierte Werder mit der bereits im Pokal gezeigten Taktik - nicht mehr mit der traditionellen Raute, sondern mit Torsten Frings und dem schwachen Rückkehrer Tim Borowski als «Doppel-Sechser». Das brachte aber nicht die erhoffte Stabilität und Sicherheit, stattdessen gab es die seit langem bekannten Schwächen bei schnellen Gegenangriffen. «Es gab die typischen Kontertore», klagte Per Mertesacker: «Wir hatten zu einfache Ballverluste.»

Ohne die verletzten Verteidiger Naldo und Sebastian Boenisch stand die Abwehr mit den Ersatzspielern Prödl und Petri Pasanen nicht sicher, zumal auch Mertesacker ein paar schwache Szenen hatte und der quirlige Amanatidis bis zu seiner Verletzung kaum zu bremsen war: Der abgesetzte Kapitän brachte die Frankfurter nach Vorlagen von Selim Teber und Alexander Meier zweimal in Führung und kommentierte später glücklich den Sieg: «Hier werden nicht viele Mannschaften gewinnen.» Das ist angesichts der Bremer Probleme allerdings eine gewagte Aussage.

Nach vorne lief das Bremer Spiel über Özil, der sich in starker Form präsentierte, aber zu oft allein gelassen wurde. Während der linke Mittelfeldakteur das Spiel an sich zog, nach einem vermeintlichen Foul von Aleksandar Vasoski selbst per Elfmeter traf und einmal am Pfosten scheiterte (28.), konnte Marko Marin weniger überzeugen.

Die Frankfurter boten in Bremen eine gute Vorstellung. Nach den zum Teil enttäuschenden Testspiel-Ergebnissen und den Diskussionen um die Absetzung von Amanatidis als Kapitän wirkte das Team von Trainer Michael Skibbe überhaupt nicht verunsichert und überzeugte vor allem bei Kontern. «Wir sind froh und glücklich», sagte Trainer Skibbe: «Das Spiel kann auch anders ausgehen.» Bester Eintracht-Spieler war aber Stürmer Amanatidis, der zur Halbzeit verletzt ausgewechselt wurde. Nachfolger Fenin machte mit dem 3:2 die Überraschung perfekt.

1. FC Nürnberg - Schalke 04 1:2


Meisterlicher Einstand, doch Felix Magath war trotz der gelungenen Bundesliga-Premiere als Trainer des FC Schalke 04 stocksauer. Beim 2:1 (1:0) im Duell der Altmeister bei Aufsteiger 1. FC Nürnberg setzten die «Königsblauen» den verdienten Sieg leichtfertig aufs Spiel.

Marek Mintal (88. Minute) hatte nach dem Doppelpack von Kevin Kuranyi (36./50.) den Anschlusstreffer für den «Club» erzielt. «Das hat mit Bundesliga nichts zu tun», schimpfte Magath nach dem Schlusspfiff, weil Millionen-Einkauf Lewis Holtby in der Schlussphase der Partie den Ball völlig unmotiviert aufs FCN-Tor geschlagen habe: «In so einer Situation muss ich auf Zeit spielen. Aber so etwas hat mit Profifußball nichts zu tun. Deshalb bin ich so unheimlich erbost.»

Magath stürmte nach dem perfekten Saisonstart wütend in die Kabine und war auch später nicht besonders glücklich. «Wir haben viele Fehler gemacht, unser Spiel war nicht gut», meckerte der 56-Jährige. Der «Club» musste bei seiner Rückkehr im Fußball-Oberhaus vor 46 780 Zuschauern im ausverkauften WM-Stadion Lehrgeld zahlen und wartet nunmehr schon seit 13 Bundesligaspielen auf einen Sieg gegen den Angstgegner. «Unser Kernproblem war, wir haben keine Tore geschossen», sagte FCN-Coach Michael Oenning nach seinem Bundesliga- Einstand als Cheftrainer, «aber wir können mithalten und sind wettbewerbsfähig.»

Aufstiegselan, Leidenschaft und die Volksfeststimmung reichten dem «Club» nicht, um gegen die abgezockten Schalker zu bestehen. Das entscheidende Plus des Magath-Teams war die eiskalte Chancenverwertung, beim FCN kamen Pech und Unvermögen vor dem gegnerischen Tor zusammen. Beim Sieger ließt Kuranyi seine alte Klasse aufblitzen. «Mit Kevin bin ich sehr zufrieden. Er hat sich sehr gut in Szene gesetzt», lobte Magath seinen Doppeltorschützen.

Eine Überraschung hatte Magath vor Spielbeginn aus dem Hut gezaubert. Nicht Holtby, der für drei Millionen Euro von Alemannia Aachen zu Schalke gewechselt war, sondern «Nobody» Christoph Moritz feierte im Mittelfeld sein Ligadebüt. Der 19-Jährige U 23-Spieler war vor zwei Wochen aus Aachen gekommen, trainiert erst seit einer Woche mit den Schalker Profis und muss im Training mächtig Eindruck auf Magath gemacht haben. Im Spiel fiel er allerdings kaum auf.

Der «Club», der in der vergangenen Zweitliga-Saison nur ein Heimspiel verloren hatte, überstand die starke Anfangsphase der Schalker ohne Schaden und musste nur bei einem Freistoß von Ivan Rakitic (6.) bangen, doch Torwart Raphael Schäfer reagierte souverän. Mitte der ersten Halbzeit fand der FCN besser ins Spiel und sorgte vor allem durch Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier für Gefahr, der den freien Platz auf Schalkes linker Abwehrseite zu schnellen Flankenläufen nutzte.

In der starken Nürnberger Phase brachte Kuranyi nach Zuspiel von Jefferson Farfan die Magath-Elf in Führung. Mit den einwechselten Holtby und Levan Kenia bemühte sich Schalke um ein schnelles zweites Tor, das Kuranyi nach Flanke von Kenia auch gelang. Nürnbergs Offensivkräfte übertrafen sich dagegen im Chancenauslassen. Erst zögerte Mintal (49.) mit dem Torschuss, dann vergab Christian Eigler (54./58.) zweimal kläglich. Zwei Minuten vor Spielende machte es Mintal besser und staubte nach einem abgewehrten Schuss des eingewechselten Angelos Charisteas zum 1:2 ab.

FSV Mainz 05 - Bayer Leverkusen 2:2


Nach 812 Tagen Abstinenz verbuchte der FSV Mainz 05 bei seiner Rückkehr in die Fußball-Bundesliga einen Teilerfolg. Beim Debüt des Trainers Thomas Tuchel, der erst am 3. August Aufstiegscoach Jörn Andersen abgelöst hatte, schaffte der Aufsteiger gegen Bayer Leverkusen ein 2:2 (1:2).

Vor 20 000 Zuschauern ging der Neuling nach fünf Minuten durch Kapitän Tim Hoogland in Führung. In der intensiv geführten Partie drehten nach zwei lichte Minuten Eren Drediyok (42.) mit seinem Premierentreffer für Leverkusen und Stefan Kießling (43.) das Spiel. Der eingewechselte Daniel Gunkel rettete mit einem Freistoß (81.) noch das verdiente Remis. Tranquillo Barnetta war mit einem Fouelfmeter am starken 05-Keeper Heinz Müller (17.) gescheitert.

Bei den Mainzern fehlte überraschend Aristide Bancé in der Startformation. Dafür rückte der erst 18-jährige Andre Schürrle ins Angriffszentrum. Der Schachzug zahlte sich für die harte Teamarbeit leistenden 05er aus. Der Junioren-Meister war Wegbereiter der Führung, die der Österreicher Andreas Ivanschitz mustergültig einleitete. Doch nach nach 15 Minuten übernahm Bayer mehr und mehr die Spielkontrolle. Heinz Müller hielt sein Team im Spiel, als er einen von ihm an Kießling verursachten Foulelfmeter von Tranquillo Barnetta abwehrte (17.). Auch bei einem Kopfball von Sami Hyypiä (29.) war der vom FC Barnsley geholte Keeper ebenso auf dem Posten wie beim Schuss von Toni Kroos (40.). Zwei schwache Minuten der Mainzer wendeten das Blatt für die cleverer wirkenden Leverkusener.

Der Aufsteiger ging nach dem Wechsel Risiko, Coach Tuchel brachte für den leicht angeschlagenen Ivanschitz Bancé als Stoßstürmer. Bayer ließ mit Pressing im Mittelfeld das Aufbauspiel des Gegners ins Stocken geraten. Der Aufsteiger steckte nicht zurück und bot ohne viele Ideen einen offenen Schlagabtausch an. Milorad Pekovic (62.) prüfte Torhüter René Adler, auf der Gegenseite zeigte sich Müller bei einem Barnetta-Knaller (75.) erneut auf dem Posten. Gunkel machte mit seinem Schuss in den Winkel die Rückkehr zum 05-Festtag.

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